Extra-Ordinari Mittwochs Post-Zeitungen. Nr. 2880, Wien, 1698.Nüsse/ vnd wurden viele gesamblet/ welche an Form vnd Grösse den Hü- Auß Holland/ vom 15. Augusti. Zu folg denen Advisen/ so man von Loo hat/ dörffte die Kön. Reyse Auß Brüssel/ vom 14. Augusti. Nechstkünfftiges Jahr solle die Stadt Ath wieder vollkommen for- Fürst
Nüsse/ vnd wurden viele gesamblet/ welche an Form vnd Grösse den Hü- Auß Holland/ vom 15. Augusti. Zu folg denen Advisen/ so man von Loo hat/ dörffte die Kön. Reyse Auß Brüssel/ vom 14. Augusti. Nechstkünfftiges Jahr solle die Stadt Ath wieder vollkommen for- Fürst
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/> Nüsse/ vnd wurden viele gesamblet/ welche an Form vnd Grösse den Hü-<lb/> ner-Eyern gleicheten; alle Fenster/ gegen welche der Strich gienge/ wur-<lb/> den eingeschlagen/ vnd die Mauren sahen fast nicht anders auß/ als ob sie<lb/> von Mußqueten Kugeln getroffen wären. Alle Weinberge seynd dermas-<lb/> sen ruiniret/ daß auch nicht ein Beere hängen geblieben; das Getreyd ist so<lb/> zerschlagen/ als ob es abgehauen wäre. Dieses merckwürdige Ungewit-<lb/> ter/ hat sich bey Passi/ auff der Seythe von Evreux/ angefangen/ vnd biß<lb/> gegen Issou/ auff der Strasse nach Pariß/ eine Meil jenseits Mante/ sei-<lb/> nen Strich genommen; zwischen Roßni vnd Mante ist es am hefftigsten<lb/> gewesen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Auß Holland/ vom 15. Augusti.</head><lb/> <p>Zu folg denen Advisen/ so man von Loo hat/ dörffte die Kön. Reyse<lb/> nach Goer/ ins Zellische Land/ künfftige Woche wohl vor sich gehen/<lb/> wormit dann Se. Mayest. 3. oder 4. Wochen zubringen/ demnechst re-<lb/> vertiren/ vnd dieses Staats Trouppen zu Pferdt vnd zu Fuß mustern wol-<lb/> len. Das equipiren von 30. neuen Kriegs-Schiffen/ worvon die kleine-<lb/> sten 56. Stücke führen sollen/ ist von denen Deputirten der Admiralität<lb/> wohl fest gestellt/ allein die benöthigte Gelder/ so sich auff viele 100000.<lb/> Gülden erstrecken/ sollen erst financirt werden/ als worüber die Provin-<lb/> tzien noch <hi rendition="#aq">à parte requir</hi>irt werden müssen/ vmb zu vernehmen/ was<lb/> man am füglichsten vor Stifftung darzu einführen könne. Daß Franck-<lb/> reich/ in allen seinen Oceanischen Häffens/ die Kriegs-Schiffe/ deren<lb/> ohngefehr 70. biß 80. an der Zahl seyn sollen/ so schleunig armiren lässet/<lb/> vnd zwar solcher gestalt/ daß auff erste Ordre alle in See gehen können/<lb/> verursachet allerhand <hi rendition="#aq">Discoursen</hi>, was darunter verborgen seyn möchte/<lb/> vmb so viel mehr/ weil man von Dünkirchen die Nachricht hat/ daß da-<lb/> selbst bereits einige Galleren auß obged. Häffens/ ankommen wären/<lb/> vnd noch viel mehrere/ ja alle/ auß dem Oceano alldorten erwartet wer-<lb/> den solten; Man continuirte auch allda sehr schwehre Magazinen/ von<lb/> allerhand Vivres/ Munitions/ Geschütz/ vnd Feuer-Wercken beysam̃en<lb/> zu bringen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Auß Brüssel/ vom 14. Augusti.</head><lb/> <p>Nechstkünfftiges Jahr solle die Stadt Ath wieder vollkommen for-<lb/> tificirt/ vnd die bey der letztern Belägerung beschädigte Wercker wieder<lb/> außgebessert werden. Man ist jetzo beschäfftiget/ die Gemächer deß<lb/> Schlosses zu Mariemont zu mobiliren/ welches Glauben machet/ daß<lb/> der König von Engelland/ mit Seiner Chur-Fürstl. Durchl. von Bayern<lb/> dahin kommen/ vnd sich alldorten mit einer Jagt erlustiren werden. Der<lb/> Hertzog von Mondragon/ gehet in deß Königs Diensten über. Der<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Fürst</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
Nüsse/ vnd wurden viele gesamblet/ welche an Form vnd Grösse den Hü-
ner-Eyern gleicheten; alle Fenster/ gegen welche der Strich gienge/ wur-
den eingeschlagen/ vnd die Mauren sahen fast nicht anders auß/ als ob sie
von Mußqueten Kugeln getroffen wären. Alle Weinberge seynd dermas-
sen ruiniret/ daß auch nicht ein Beere hängen geblieben; das Getreyd ist so
zerschlagen/ als ob es abgehauen wäre. Dieses merckwürdige Ungewit-
ter/ hat sich bey Passi/ auff der Seythe von Evreux/ angefangen/ vnd biß
gegen Issou/ auff der Strasse nach Pariß/ eine Meil jenseits Mante/ sei-
nen Strich genommen; zwischen Roßni vnd Mante ist es am hefftigsten
gewesen.
Auß Holland/ vom 15. Augusti.
Zu folg denen Advisen/ so man von Loo hat/ dörffte die Kön. Reyse
nach Goer/ ins Zellische Land/ künfftige Woche wohl vor sich gehen/
wormit dann Se. Mayest. 3. oder 4. Wochen zubringen/ demnechst re-
vertiren/ vnd dieses Staats Trouppen zu Pferdt vnd zu Fuß mustern wol-
len. Das equipiren von 30. neuen Kriegs-Schiffen/ worvon die kleine-
sten 56. Stücke führen sollen/ ist von denen Deputirten der Admiralität
wohl fest gestellt/ allein die benöthigte Gelder/ so sich auff viele 100000.
Gülden erstrecken/ sollen erst financirt werden/ als worüber die Provin-
tzien noch à parte requirirt werden müssen/ vmb zu vernehmen/ was
man am füglichsten vor Stifftung darzu einführen könne. Daß Franck-
reich/ in allen seinen Oceanischen Häffens/ die Kriegs-Schiffe/ deren
ohngefehr 70. biß 80. an der Zahl seyn sollen/ so schleunig armiren lässet/
vnd zwar solcher gestalt/ daß auff erste Ordre alle in See gehen können/
verursachet allerhand Discoursen, was darunter verborgen seyn möchte/
vmb so viel mehr/ weil man von Dünkirchen die Nachricht hat/ daß da-
selbst bereits einige Galleren auß obged. Häffens/ ankommen wären/
vnd noch viel mehrere/ ja alle/ auß dem Oceano alldorten erwartet wer-
den solten; Man continuirte auch allda sehr schwehre Magazinen/ von
allerhand Vivres/ Munitions/ Geschütz/ vnd Feuer-Wercken beysam̃en
zu bringen.
Auß Brüssel/ vom 14. Augusti.
Nechstkünfftiges Jahr solle die Stadt Ath wieder vollkommen for-
tificirt/ vnd die bey der letztern Belägerung beschädigte Wercker wieder
außgebessert werden. Man ist jetzo beschäfftiget/ die Gemächer deß
Schlosses zu Mariemont zu mobiliren/ welches Glauben machet/ daß
der König von Engelland/ mit Seiner Chur-Fürstl. Durchl. von Bayern
dahin kommen/ vnd sich alldorten mit einer Jagt erlustiren werden. Der
Hertzog von Mondragon/ gehet in deß Königs Diensten über. Der
Fürst
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDer Erscheinungsort Wien und der Verlag Susanna C… [mehr] Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription.
(2019-06-14T12:27:38Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2019-06-14T12:27:38Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |