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Extra-Ordinari Mittwochs Post-Zeitungen. Nr. 2882, Wien, 1698.

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Num. MM. DCCC. LXXXII.
Extra-Ordinari
Mittwochs Post-Zeitungen/
Anno 1698.
Den 17. September.


Auß Ceuta/ vom 12. Augusti.

[Abbildung] DIe Mohren unterlassen nicht/ uns
mit Bomben und Steinen werffen in
diese Statt zu incommodiren/ denen
wir tapffer auß unserm groben Geschütz ant-
worten. Den 27. passato haben die Barba-
ren ein Advis-Schiff/ so von hier nach Gibral-
tar gehen wollen/ übereilet/ und darinn 10.
Christen gefangen/ unter welchen sich der Capi-
tain Don Pedro Duo/ und einer von seinen Ver-
wandten befindet. Den 29. dito thaten unsere Granadierer einen Auß-
fall/ und haben denen Barbaren viele Baraquen verbrandt.

Auß Madritt/ vom 18. Augusti.

Der König befindet sich bey seinen 2. Fontanellen sehr wohl/ thut
mit Lusten und Geschmack essen/ schlafft ruhig/ und gehet die meiste Zeit
deß Tages: Man redet/ als ob Seine Majestät bald eine kleine Reyse ent-
weder nach Toledo oder Cordus thun werde. Der Printz von Hessen-
Darmstatt/ solle/ auff sein Anhalten/ Erlaubnuß bekommen haben/ seine
Vice-Royschafft von Catalonien zu quittiren/ und anhero nach Hoff zu kom-
men. Man hat eine Summa von 200000. Reichsthalern gewidmet/
umb die Fortifications-Wercker von Ceuta in guten Stand zu setzen/ und
selbigen Orth mit allen Nothwendigkeiten zu versehen/ und die Beläge-
rung tapffer außhalten zu können.

Auß Pariß/ vom 29. Augusti.

Am Dienstag haben die Holländische Ambassadeurs beym König
Audientz gehabt/ und seynd mit allen erdencklichen Ehren-Bezeugungen/
wie man gewohnt ist/ den Ambassadeurs von den gekrönten Häuptern zu
erweisen/ empfangen/ folgends tractirt/ und durch 100. Schweitzer auff-

gewar-
Num. MM. DCCC. LXXXII.
Extra-Ordinari
Mittwochs Post-Zeitungen/
Anno 1698.
Den 17. September.


Auß Ceuta/ vom 12. Augusti.

[Abbildung] DIe Mohren unterlassen nicht/ uns
mit Bomben und Steinen werffen in
diese Statt zu incommodiren/ denen
wir tapffer auß unserm groben Geschütz ant-
worten. Den 27. passato haben die Barba-
ren ein Advis-Schiff/ so von hier nach Gibral-
tar gehen wollen/ übereilet/ und darinn 10.
Christen gefangen/ unter welchen sich der Capi-
tain Don Pedro Duo/ und einer von seinen Ver-
wandten befindet. Den 29. dito thaten unsere Granadierer einen Auß-
fall/ und haben denen Barbaren viele Baraquen verbrandt.

Auß Madritt/ vom 18. Augusti.

Der König befindet sich bey seinen 2. Fontanellen sehr wohl/ thut
mit Lusten und Geschmack essen/ schlafft ruhig/ und gehet die meiste Zeit
deß Tages: Man redet/ als ob Seine Majestät bald eine kleine Reyse ent-
weder nach Toledo oder Cordus thun werde. Der Printz von Hessen-
Darmstatt/ solle/ auff sein Anhalten/ Erlaubnuß bekommen haben/ seine
Vice-Royschafft von Catalonien zu quittiren/ und anhero nach Hoff zu kom-
men. Man hat eine Summa von 200000. Reichsthalern gewidmet/
umb die Fortifications-Wercker von Ceuta in guten Stand zu setzen/ und
selbigen Orth mit allen Nothwendigkeiten zu versehen/ und die Beläge-
rung tapffer außhalten zu können.

Auß Pariß/ vom 29. Augusti.

Am Dienstag haben die Holländische Ambassadeurs beym König
Audientz gehabt/ und seynd mit allen erdencklichen Ehren-Bezeugungen/
wie man gewohnt ist/ den Ambassadeurs von den gekrönten Häuptern zu
erweisen/ empfangen/ folgends tractirt/ und durch 100. Schweitzer auff-

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Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-06-14T12:27:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Extra-Ordinari Mittwochs Post-Zeitungen. Nr. 2882, Wien, 1698, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_mittwochspostzeitungen2882_1698/1>, abgerufen am 09.05.2024.