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[Kohlrausch, Henriette]: Physikalische Geographie. Vorgetragen von Alexander von Humboldt. [Berlin], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.]

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Ameisenfresser haben. Die Faulthiere und Armadille der jetzigen Welt, sind
dagegen sehr kleine Thiere.

Den neuesten Forschungen verdanken wir besonders ein helleres Licht
über diese sonderbare Folge der organischen Bildungen, um deren Unter-
suchungen Lamark, und Brogniart, Cuvier's Schüler, sich so verdient gemacht
haben, wie unter den Deutschen Herr v. Schlotheim, und der Graf Sternberg.
Von dem merkwürdigsten Scharfsinn zeugt aber ganz besonders Cuvier's
berühmtes Werk: Recherches sur les ossemens fossiles etc. welches uns lehrt
das Zusammengesetzte aus dem Einzelnen zu vermuthen, und aus einem
aufgefundenen Knochen das Geschlecht des Thieres zu bestimmen. - Hieran
schließen sich die interressanten Untersuchungen von Geoffroy de St. Hilaire, von
Sir Everard Home, Rudolphi, Meckel etc.

Von großer Wichtigkeit ist ebenfalls die Entdeckung des Profeßor Buckland
zu Oxford, auf welche ihn die genaue Untersuchung einer Höhle zu Kirkdale in
Yorkshire vorerst geleitet, die 200 Fuß lang, bei einer zwischen 2-7' variirenden Höhe
und Breite sich in Kalkstein erstreckt. Es finden sich in dieser Höhle Knochen
in zahlloser Menge, von den verschiedensten Thieren, Elephanten, Nashorn,
Bären etc. untermischt mit Knochen von Hyänen. Dabei findet der sonderba-
re Umstand statt, daß sämmtliche Knochen unvollständig, augenscheinlich ange-
fressen sind. Die bekannte Eigenthümlichkeit der indischen und afrikanischen Hyä-
nen, ihren Raub zusammenzuschleppen, hat den Herrn Buckland auf den Schluß ge-
führt, daß die sämtlichen in diesen Höhlen vereinigten Knochen von den Hyä-
nen, vor Eintritt der zerstörenden Naturrevolution zusammengetragen worden

sind,

Ameisenfresser haben. Die Faulthiere und Armadille der jetzigen Welt, sind
dagegen sehr kleine Thiere.

Den neuesten Forschungen verdanken wir besonders ein helleres Licht
über diese sonderbare Folge der organischen Bildungen, um deren Unter-
suchungen Lamark, und Brogniart, Cuvier’s Schüler, sich so verdient gemacht
haben, wie unter den Deutschen Herr v. Schlotheim, und der Graf Sternberg.
Von dem merkwürdigsten Scharfsinn zeugt aber ganz besonders Cuvier’s
berühmtes Werk: Recherches sur les ossemens fossiles etc. welches uns lehrt
das Zusammengesetzte aus dem Einzelnen zu vermuthen, und aus einem
aufgefundenen Knochen das Geschlecht des Thieres zu bestimmen. – Hieran
schließen sich die interressanten Untersuchungen von Geoffroy de St. Hilaire, von
Sir Everard Home, Rudolphi, Meckel etc.

Von großer Wichtigkeit ist ebenfalls die Entdeckung des Profeßor Buckland
zu Oxford, auf welche ihn die genaue Untersuchung einer Höhle zu Kirkdale in
Yorkshire vorerst geleitet, die 200 Fuß lang, bei einer zwischen 2–7′ variirenden Höhe
und Breite sich in Kalkstein erstreckt. Es finden sich in dieser Höhle Knochen
in zahlloser Menge, von den verschiedensten Thieren, Elephanten, Nashorn,
Bären etc. untermischt mit Knochen von Hyänen. Dabei findet der sonderba-
re Umstand statt, daß sämmtliche Knochen unvollständig, augenscheinlich ange-
fressen sind. Die bekannte Eigenthümlichkeit der indischen und afrikanischen Hyä-
nen, ihren Raub zusammenzuschleppen, hat den Herrn Buckland auf den Schluß ge-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription in Hamel, Jürgen u. Klaus Harro Tiemann (Hg.) (1993): Alexander von Humboldt: Über das Universum. Die Kosmosvorträge 1827/28 in der Berliner Singakademie. Frankfurt a. M.: Insel. anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß dem DTA-Basisformat kodiert.

Abweichungen dieser Druckedition von der Manuskriptvorlage werden im Text an der entsprechenden Stelle in editorischen Kommentaren ausgewiesen.

Abweichungen von den DTA-Richtlinien:

  • I/J: Lautwert transkribiert
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Zitationshilfe: [Kohlrausch, Henriette]: Physikalische Geographie. Vorgetragen von Alexander von Humboldt. [Berlin], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.], S. 22r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2124_1827/47>, abgerufen am 21.11.2024.