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[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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Da wo Vulkane sich in die ewige Schneeregion erheben, wie
unter den Tropen 2450 Toisen, bieten sie eigne Phaenomene
dar. Dort brechen z. E. viele tausend todte Fische aus dem Vulkan
selbst hervor. Der geschmolzene Schnee nemlich mag unterir-
dische Seen bilden in die denn eine besondere Art kleiner
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Bartfische (sinurus pimelodes ceptapes) hineinsteigen.
Ein solcher Fischausbruch fand am 20ten Juli 169020[.] Juni 1698 statt, wo
mehre # Meilen von Wasser mit Fischen, Tuff und Koth bedeckt
wurden. Die Auswurflinge selbst sind entweder 1., Fragmente
uranfänglicher Steine, Granit, Glimmerschiefer etc: so z. E. in
Palma; bisweilen sind es Maßssen in Lava eingehüllt, wie bei
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Xurullo Granitstücke in Lava eingehüllt zum Vorschein kamen;
oder 2., verändertes Gestein; so macht z. E. der Vesuv den Kalk-
stein körnig zu parischem Marmor 3., ist es endlich selbst hervor-
gebrachtes Gestein durch Lava. Die Höhe und Tiefe bewirkt
Schnelligkeit und Größe. Die Obsidiamaße entsteht aus Trochyt,
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und aus dem Obsidien entstehen die Bimsteine. Viele Vul-
kane bleiben bei diesem Prozeß nicht stehen sondern verwan-
deln den Bimstein selbst in Asche. Die größte Masse von Bim-
stein findet sich bei Jacapunga am Fuß des Kotopaxi. Schon
Lacondamine beschäftigte sich mit diesen Steinbrüchen und
man glaubte anfangs es sei emporsteigendes Gestein;
später sah man die Unrichtigkeit dieser Annahme ein und
erkannte es für angeschwemmte Lavaströme, Stücke von
48-50 Fuß Länge und 7 Fuß Höhe. Die Oberfläche der Lava
gleicht Eisschollen und sie bildet das "wüste Land" wie es
die Neuspanier nennen. Sobald Asche darauf fällt wird es

Da wo Vulkane sich in die ewige Schneeregion erheben, wie
unter den Tropen 2450 Toisen, bieten sie eigne Phaenomene
dar. Dort brechen z. E. viele tausend todte Fische aus dem Vulkan
selbst hervor. Der geschmolzene Schnee nemlich mag unterir-
dische Seen bilden in die denn eine besondere Art kleiner
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Bartfische (sinurus pimelodes ceptapes) hineinsteigen.
Ein solcher Fischausbruch fand am 20ten Juli 169020[.] Juni 1698 statt, wo
mehre □ Meilen von Wasser mit Fischen, Tuff und Koth bedeckt
wurden. Die Auswurflinge selbst sind entweder 1., Fragmente
uranfänglicher Steine, Granit, Glimmerschiefer etc: so z. E. in
Palma; bisweilen sind es Maßssen in Lava eingehüllt, wie bei
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Xurullo Granitstücke in Lava eingehüllt zum Vorschein kamen;
oder 2., verändertes Gestein; so macht z. E. der Vesuv den Kalk-
stein körnig zu parischem Marmor 3., ist es endlich selbst hervor-
gebrachtes Gestein durch Lava. Die Höhe und Tiefe bewirkt
Schnelligkeit und Größe. Die Obsidiamaße entsteht aus Trochÿt,
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und aus dem Obsidien entstehen die Bimsteine. Viele Vul-
kane bleiben bei diesem Prozeß nicht stehen sondern verwan-
deln den Bimstein selbst in Asche. Die größte Masse von Bim-
stein findet sich bei Jacapunga am Fuß des Kotopaxi. Schon
Lacondamine beschäftigte sich mit diesen Steinbrüchen und
man glaubte anfangs es sei emporsteigendes Gestein;
später sah man die Unrichtigkeit dieser Annahme ein und
erkannte es für angeschwemmte Lavaströme, Stücke von
48–50 Fuß Länge und 7 Fuß Höhe. Die Oberfläche der Lava
gleicht Eisschollen und sie bildet das „wüste Land“ wie es
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[[176]/0182] Da wo Vulkane sich in die ewige Schneeregion erheben, wie unter den Tropen 2450 Toisen, bieten sie eigne Phaenomen dar. Dort brechen z. E. viele tausend todte Fische aus dem Vulkan selbst hervor. Der geschmolzene Schnee nemlich mag unterir- dische Seen bilden in die denn eine besondere Art kleiner Bartfische (sinurus pimelodes ceptapes) hineinsteigen. Ein solcher Fischausbruch fand am 20. Juni 1698 statt, wo mehre □ Meilen von Wasser mit Fischen, Tuff und Koth bedeckt wurden. Die Auswurflinge selbst sind entweder 1., Fragmente uranfänglicher Steine, Granit, Glimmerschiefer etc: so z. E. in Palma; bisweilen sind es Massen in Lava eingehüllt, wie bei Xurullo Granitstücke in Lava eingehüllt zum Vorschein kamen; oder 2., verändertes Gestein; so macht z. E. der Vesuv den Kalk- stein körnig zu parischem Marmor 3., ist es endlich selbst hervor- gebrachtes Gestein durch Lava. Die Höhe und Tiefe bewirkt Schnelligkeit und Größe. Die Obsidiamaße entsteht aus Trochÿt, und aus dem Obsidien entstehen die Bimsteine. Viele Vul- kane bleiben bei diesem Prozeß nicht stehen sondern verwan- deln den Bimstein selbst in Asche. Die größte Masse von Bim- stein findet sich bei Jacapunga am Fuß des Kotopaxi. Schon Lacondamine beschäftigte sich mit diesen Steinbrüchen und man glaubte anfangs es sei emporsteigendes Gestein; später sah man die Unrichtigkeit dieser Annahme ein und erkannte es für angeschwemmte Lavaströme, Stücke von 48–50 Fuß Länge und 7 Fuß Höhe. Die Oberfläche der Lava gleicht Eisschollen und sie bildet das „wüste Land“ wie es die Neuspanier nennen. Sobald Asche darauf fällt wird es unter 179 g r.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription in Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß dem DTA-Basisformat kodiert.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. [176]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2345_1827/182>, abgerufen am 24.11.2024.