[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]Gebirges die tiefste heraufgehobene Stelle. Nun hat man auf dem Aus noch größerer Tiefe indessen wirken die Vulkane herauf Wenn wir von oben nach unten hinabsteigen, so unter- 1., neuste Lava mit Eisenoxyd; 2., Aeltere Basaltformation; 3., Trachyt mit glasigem Feldspath; 4., Porphyr mit [u.]und ohne Quarz; 5., Syenit, Gneis, Granit; Die 5te Abtheilung nannte man lange Urgebirge, aber 1., lockere Schichten von Dammerde mit Thierknochen und Süßwasser- Producten. 2., dichtere Schichten von Kalkstein mit Seefischen, Bivalven, Poly- talamen Tellinen etc: etc: Gebirges die tiefste heraufgehobene Stelle. Nun hat man auf dem Aus noch größerer Tiefe indessen wirken die Vulkane herauf Wenn wir von oben nach unten hinabsteigen, so unter- 1., neuste Lava mit Eisenoxÿd; 2., Aeltere Basaltformation; 3., Trachÿt mit glasigem Feldspath; 4., Porphÿr mit [u.]und ohne Quarz; 5., Sÿenit, Gneis, Granit; Die 5te Abtheilung nannte man lange Urgebirge, aber 1., lockere Schichten von Dam̃erde mit Thierknochen und Süßwasser- Producten. 2., dichtere Schichten von Kalkstein mit Seefischen, Bivalven, Polÿ- talamen Tellinen etc: etc: <TEI> <text> <body> <div type="session" n="36"> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0188" n="[182]"/> Gebirges die tiefste heraufgehobene Stelle. Nun hat man auf dem<lb/> Himalaja bis jetzt die Höhe von 18500′ über dem Meer erreicht,<lb/><subst><del rendition="#ow"><supplied resp="#BF">u.</supplied></del><add place="across">und</add></subst> der höchste Gipfel, der <hi rendition="#aq">Devalagiri</hi> ist, wie wohl noch ziemlich<lb/> unsicher auf 26400′ gemessen worden <subst><del rendition="#ow"><supplied resp="#BF">u.</supplied></del><add place="across">und</add></subst> der Fuß desselben ist<lb/> also die aus dem tiefsten Grunde hervorgehobene Stelle die wir<lb/> kennen. Bedenken wir aber, daß eine geogr: Meile 22800′<lb/> hat <subst><del rendition="#ow"><supplied resp="#BF">u.</supplied></del><add place="across">und</add></subst> daß der Erdhalbmesser 860 Meilen beträgt, so sieht man,<lb/> daß wir etwas über eine Meile, also nur einen sehr geringen<lb/> Theil des Erdradius kennen.</p><lb/> <p>Aus noch größerer Tiefe indessen wirken die Vulkane herauf<lb/><subst><del rendition="#ow"><supplied resp="#BF">u.</supplied></del><add place="across">und</add></subst> namentlich müssen wir annehmen, daß die Findlinge <choice><sic>hörnigen</sic><corr resp="#BF">körnigen</corr></choice><lb/> Gesteins wie man sie beim Vesuv am <hi rendition="#aq">Fosso <subst><del rendition="#erased"><gap reason="illegible" unit="words" quantity="1"/></del><add place="across">grande</add></subst> etc</hi>: findet,<lb/><note place="left" hand="#pencil">W.<lb/></note>aus bedeutender Tiefe hervorgeschleudert worden sind.</p><lb/> <p>Wenn wir von oben nach unten hinabsteigen, so unter-<lb/> scheiden wir <hi rendition="#b">5</hi> körnige Gebirgsarten:<lb/><list><item>1., neuste Lava mit Eisenoxÿd;</item><lb/><item>2., Aeltere Basaltformation;</item><lb/><item>3., Trachÿt mit glasigem Feldspath;</item><lb/><item>4., Porphÿr mit <subst><del rendition="#ow"><supplied resp="#BF">u.</supplied></del><add place="across">und</add></subst> ohne Quarz;</item><lb/><item>5., Sÿenit, Gneis, Granit;</item></list></p><lb/> <p>Die <hi rendition="#b">5</hi><hi rendition="#sup">te</hi> Abtheilung nannte man lange Urgebirge, aber<lb/><hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118510185 http://d-nb.info/gnd/118510185">Berzelius</persName></hi> fand in dem Sÿenit: Olivin. Nehmen wir die übrigen<lb/> Fossile dazu, so haben wir von oben nach unten gehend:<lb/><list><item>1., lockere Schichten von Dam̃erde mit Thierknochen und Süßwasser-<lb/> Producten.</item><lb/><item>2., dichtere Schichten von Kalkstein mit Seefischen, Bivalven, Polÿ-<lb/> talamen Tellinen <hi rendition="#aq">etc</hi>: <hi rendition="#aq">etc</hi>:</item><lb/></list></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[182]/0188]
Gebirges die tiefste heraufgehobene Stelle. Nun hat man auf dem
Himalaja bis jetzt die Höhe von 18500′ über dem Meer erreicht,
und der höchste Gipfel, der Devalagiri ist, wie wohl noch ziemlich
unsicher auf 26400′ gemessen worden und der Fuß desselben ist
also die aus dem tiefsten Grunde hervorgehobene Stelle die wir
kennen. Bedenken wir aber, daß eine geogr: Meile 22800′
hat und daß der Erdhalbmesser 860 Meilen beträgt, so sieht man,
daß wir etwas über eine Meile, also nur einen sehr geringen
Theil des Erdradius kennen.
Aus noch größerer Tiefe indessen wirken die Vulkane herauf
und namentlich müssen wir annehmen, daß die Findlinge körnigen
Gesteins wie man sie beim Vesuv am Fosso grande etc: findet,
aus bedeutender Tiefe hervorgeschleudert worden sind.
W.
Wenn wir von oben nach unten hinabsteigen, so unter-
scheiden wir 5 körnige Gebirgsarten:
1., neuste Lava mit Eisenoxÿd;
2., Aeltere Basaltformation;
3., Trachÿt mit glasigem Feldspath;
4., Porphÿr mit und ohne Quarz;
5., Sÿenit, Gneis, Granit;
Die 5te Abtheilung nannte man lange Urgebirge, aber
Berzelius fand in dem Sÿenit: Olivin. Nehmen wir die übrigen
Fossile dazu, so haben wir von oben nach unten gehend:
1., lockere Schichten von Dam̃erde mit Thierknochen und Süßwasser-
Producten.
2., dichtere Schichten von Kalkstein mit Seefischen, Bivalven, Polÿ-
talamen Tellinen etc: etc:
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Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Humboldt-Universität zu Berlin: Projektträger
Hidden Kosmos: Reconstructing A. v. Humboldt’s »Kosmos-Lectures« (Leitung Prof. Dr. Christian Kassung): Finanzierung der Bild- und Volltextdigitalisierung
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription in Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß dem DTA-Basisformat kodiert. Abweichungen von den DTA-Richtlinien:
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