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[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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ZumptsteinZumstein ? hat auf dem Montrosa dasselbe gefunden. Auf dem
Himalaja wird dieselbe Erscheinung gefunden; die Hindus halten
deshalb die Luft auf hohen Bergen für giftig, für welchen Zustand es
in der Sanscritsprache sogar ein eigenes Wort giebt [u.]und die Engländer
behaupten, daß man ihn schon bei 15000' Höhe finde. Auch Feuer brennt
auf hohen Bergen nur schwer. Die Flamme hält hier nicht zusammen
sondern läuft auf der Erde fort. Marco Polo machte diese Bemerkung
zuerst auf der Höhe welche er Pamer nennt [u.]und welche auf dem
Abfall des asiatischen Hochlands zum caspischen Meer hinr liegt.
Aehnliches findet man in einem luftleeren oder luftdünnen Raum.

Diese Verschiedenheit des Luftdruckes bringt auch die Strömun-
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gen hervor. Die regelmäßigen könnte man Ebbe [u.]und Fluth der At-
mosphaere nennen. Es giebt täglich gewiße Wendepunkte unter den
Tropen wo der Barometer aufhört zu steigen [u.]und wieder anfängt
zu sinken. (cf. oben) Die großen Stürme [u.]und Donnerwetter etc:
haben hier keinen Einfluß auf den Barometer. Die Stunden sind übri-
gens beinahe dieselben auch nördlich [u.]und südlich von den Tropenzonen.
Die ersten Beobachtungen dieser Art wurden 1682 von Varrin [u.]und
Claud an der Küste von Afrika gemacht, später in Cayenne u. [den]nd den
Antillen und sie sind jetzt in allen Tropenländern bestätigt worden;
sie finden sich vom Meeresspiegel an bis 14000' Höhe. Nur in
Ostindien sind Abweichungen hiervon bemerkt, während der
Regenzeit. Allein Roxburgh bemerkt, daß wenn man sich hier
nur 6 Meilen von der Küste entfernt, so findet man wieder die-
selbe Regelmäßigkeit. In Europa findet man sie nur durch mittlere
Zahlen. Unter den Tropen braucht man nur einen Tag zu beobachten
um das Resultat zu erhalten, in Frankreich muß man aber schon

ZumptsteinZumstein ? hat auf dem Montrosa dasselbe gefunden. Auf dem
Himalaja wird dieselbe Erscheinung gefunden; die Hindus halten
deshalb die Luft auf hohen Bergen für giftig, für welchen Zustand es
in der Sanscritsprache sogar ein eigenes Wort giebt [u.]und die Engländer
behaupten, daß man ihn schon bei 15000′ Höhe finde. Auch Feuer breñt
auf hohen Bergen nur schwer. Die Flamme hält hier nicht zusammen
sondern läuft auf der Erde fort. Marco Polo machte diese Bemerkung
zuerst auf der Höhe welche er Pamer nennt [u.]und welche auf dem
Abfall des asiatischen Hochlands zum caspischen Meer hinr liegt.
Aehnliches findet man in einem luftleeren oder luftdünnen Raum.

Diese Verschiedenheit des Luftdruckes bringt auch die Strömun-
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gen hervor. Die regelmäßigen könnte man Ebbe [u.]und Fluth der At-
mosphaere nennen. Es giebt täglich gewiße Wendepunkte unter den
Tropen wo der Barometer aufhört zu steigen [u.]und wieder anfängt
zu sinken. (cf. oben) Die großen Stürme [u.]und Donnerwetter etc:
haben hier keinen Einfluß auf den Barometer. Die Stunden sind übri-
gens beinahe dieselben auch nördlich [u.]und südlich von den Tropenzonen.
Die ersten Beobachtungen dieser Art wurden 1682 von Varrin [u.]und
Claud an der Küste von Afrika gemacht, später in Caÿenne u. [den]nd den
Antillen und sie sind jetzt in allen Tropenländern bestätigt worden;
sie finden sich vom Meeresspiegel an bis 14000′ Höhe. Nur in
Ostindien sind Abweichungen hiervon bemerkt, während der
Regenzeit. Allein Roxburgh bemerkt, daß wenn man sich hier
nur 6 Meilen von der Küste entfernt, so findet man wieder die-
selbe Regelmäßigkeit. In Europa findet man sie nur durch mittlere
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um das Resultat zu erhalten, in Frankreich muß man aber schon

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[[235]/0241] Zumstein ? hat auf dem Montrosa dasselbe gefunden. Auf dem Himalaja wird dieselbe Erscheinung gefunden; die Hindus halten deshalb die Luft auf hohen Bergen für giftig, für welchen Zustand es in der Sanscritsprache sogar ein eigenes Wort giebt und die Engländer behaupten, daß man ihn schon bei 15000′ Höhe finde. Auch Feuer breñt auf hohen Bergen nur schwer. Die Flamme hält hier nicht zusammen sondern läuft auf der Erde fort. Marco Polo machte diese Bemerkung zuerst auf der Höhe welche er Pamer nennt und welche auf dem Abfall des asiatischen Hochlands zum caspischen Meer hin liegt. Aehnliches findet man in einem luftleeren oder luftdünnen Raum. Diese Verschiedenheit des Luftdruckes bringt auch die Strömun- gen hervor. Die regelmäßigen könnte man Ebbe und Fluth der At- mosphaere nennen. Es giebt täglich gewiße Wendepunkte unter den Tropen wo der Barometer aufhört zu steigen und wieder anfängt zu sinken. (cf. oben) Die großen Stürme und Donnerwetter etc: haben hier keinen Einfluß auf den Barometer. Die Stunden sind übri- gens beinahe dieselben auch nördlich und südlich von den Tropenzonen. Die ersten Beobachtungen dieser Art wurden 1682 von Varrin und Claud an der Küste von Afrika gemacht, später in Caÿenne und den Antillen und sie sind jetzt in allen Tropenländern bestätigt worden; sie finden sich vom Meeresspiegel an bis 14000′ Höhe. Nur in Ostindien sind Abweichungen hiervon bemerkt, während der Regenzeit. Allein Roxburgh bemerkt, daß wenn man sich hier nur 6 Meilen von der Küste entfernt, so findet man wieder die- selbe Regelmäßigkeit. In Europa findet man sie nur durch mittlere Zahlen. Unter den Tropen braucht man nur einen Tag zu beobachten um das Resultat zu erhalten, in Frankreich muß man aber schon ? 234

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Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

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Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription in Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß dem DTA-Basisformat kodiert.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. [235]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2345_1827/241>, abgerufen am 24.11.2024.