leben in immerwährender Finsterniß; man hat dieselben species dieser Thiere gefunden in Säugethieren welche nicht einmal in derselben Zone leben als in Hirschen, Gazellen u. Keängurus.
Es ist lange gestritten was die Pristleysche Materie sei. Neu- erdings hat man gefunden, daß es mehre Stoffe sind welche unter diesem Namen begriffen werden, eine große Menge Infußions- thiere [u.]und allerlei fadenartige Pflanzen. Es ist der Streit entstanden ob verschiedene Entwickelungsstuffen der Infusionsthiere anzunehmen, welche endlich, nach Ruhe sich sehnend in ein Gewebe fadenartiger Pflanzen sich sammeln. Man ist so darauf gekommen, daß das Entstehen der Pflanzen nur eine Zusammensetzung thierischer Stoffe sei, doch meint Turpin[u.]undEhrenberg, daß es noch nicht genug Grün- de giebt um zu diesem sonderbaren Resultat zu gelangen.
Der erste Keim des organischen Lebens, etwas blasenartiges, kann für sich existiren [u.]und einen Theil ausmachen eines zusam- 276 mengesetzten Körpers. So hat man die navicula gefunden [u.]und eine Confer[unleserliches Material]veIn Anonym 1934 geändert zu: conferva. die nicht concammarirt ist; in beiden sind einzelne Stoffe die sich in der erstern bewegen, in der 2ten unbeweglich sind. Also kann es 2erlei Anfänge des Organismus geben, er kann eine Composition ausmachen oder einzeln existiren. Mit dieser Beobachtung hängt folgendes zusammen: man findet in der chora flexilis eine Wasserpflanze, durch schwache Vergrößerung beständige Bewegung welche bei Sonnenlicht [u.]und überhaupt bei erhöhter Lebensthätigkeit sich besonders zeigt. Wenn man sie unterbindet so schneidet sich die Längenbewegung ab [u.]und es zeigt sich in dem neuen Compartimente neue Bewegung. 1774 schon hat Corti diese Bemerkung gemacht,Vgl. Corti, Bonaventura: Osservazioni microscopiche sulla Tremella e sulla Circolazione del Fluido in una Pianta Acquajuola. Rocchi, Lucca 1774. Online verfügbar: MDZ München, abgerufen am 29.06.2016. dann zeigte Amici in
leben in immerwährender Finsterniß; man hat dieselben species dieser Thiere gefunden in Säugethieren welche nicht einmal in derselben Zone leben als in Hirschen, Gazellen u. Keängurus.
Es ist lange gestritten was die Pristleÿsche Materie sei. Neu- erdings hat man gefunden, daß es mehre Stoffe sind welche unter diesem Namen begriffen werden, eine große Menge Infußions- thiere [u.]und allerlei fadenartige Pflanzen. Es ist der Streit entstanden ob verschiedene Entwickelungsstuffen der Infusionsthiere anzunehmen, welche endlich, nach Ruhe sich sehnend in ein Gewebe fadenartiger Pflanzen sich sammeln. Man ist so darauf gekommen, daß das Entstehen der Pflanzen nur eine Zusammensetzung thierischer Stoffe sei, doch meint Turpin[u.]undEhrenberg, daß es noch nicht genug Grün- de giebt um zu diesem sonderbaren Resultat zu gelangen.
Der erste Keim des organischen Lebens, etwas blasenartiges, kann für sich existiren [u.]und einen Theil ausmachen eines zusam- 276 mengesetzten Körpers. So hat man die navicula gefunden [u.]und eine Confer[unleserliches Material]veIn Anonym 1934 geändert zu: conferva. die nicht concammarirt ist; in beiden sind einzelne Stoffe die sich in der erstern bewegen, in der 2ten unbeweglich sind. Also kann es 2erlei Anfänge des Organismus geben, er kann eine Composition ausmachen oder einzeln existiren. Mit dieser Beobachtung hängt folgendes zusammen: man findet in der chora flexilis eine Wasserpflanze, durch schwache Vergrößerung beständige Bewegung welche bei Sonnenlicht [u.]und überhaupt bei erhöhter Lebensthätigkeit sich besonders zeigt. Wenn man sie unterbindet so schneidet sich die Längenbewegung ab [u.]und es zeigt sich in dem neuen Compartimente neue Bewegung. 1774 schon hat Corti diese Bemerkung gemacht,Vgl. Corti, Bonaventura: Osservazioni microscopiche sulla Tremella e sulla Circolazione del Fluido in una Pianta Acquajuola. Rocchi, Lucca 1774. Online verfügbar: MDZ München, abgerufen am 29.06.2016. dann zeigte Amici in
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[[284]/0290]
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Es ist lange gestritten was die Pristleÿsche Materie sei. Neu-
erdings hat man gefunden, daß es mehre Stoffe sind welche unter
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thiere u.und allerlei fadenartige Pflanzen. Es ist der Streit entstanden
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welche endlich, nach Ruhe sich sehnend in ein Gewebe fadenartiger
Pflanzen sich sammeln. Man ist so darauf gekommen, daß das
Entstehen der Pflanzen nur eine Zusammensetzung thierischer Stoffe
sei, doch meint Turpin u.und Ehrenberg, daß es noch nicht genug Grün-
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Also kann es 2erlei Anfänge des Organismus geben, er kann
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chora flexilis eine Wasserpflanze, durch schwache Vergrößerung
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Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische
Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin
im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage
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[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. [284]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2345_1827/290>, abgerufen am 26.06.2024.
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