haben gelehrt, daß 200 v. C. germanische Stämme, mit blauen Augen und gelbem Haar, die Usius an der chinesischen Mauer die Völkerwanderung angefangen haben. Ebenso auffallend ist es, daß die Kirgisen im innern Asien, welche im Osten mit den Usius vorkamen, zu den germanischen Stämmen gehören. Von ihnen rühren die Inschriften zwischen denmJenisey[u.]und der Lena her, welche viel Aehnlichkeit mit der Runenschrift haben, auch sind sie blond [u.]und blauäugig, reden indeß jetzt türkisch; doch die Sprache beweiset nichts, denn z. E. die Bucharen welche gewiß nicht germanischen Ursprungs sind, reden persisch, also germano-indisch.
2., Die gelbe Menschenrace. Sie umfaßt: die Mongolen, Chinesen, Japanesen, Malayen oder alle nicht negerartige Bewohner der Südsee, wenigstens 400 Mill[:]ionen Menschen. In ihr sind die größten Weltreiche entstanden, so Attilas, Tamerlans, das der Chinesen. Mongolen[u.]undTartaren sind sich gleich. Meiners hielt sie für ganz verschieden. Doch ist gewiß, daß die Mon- golen, welche 1141In Anonym 1934 geändert zu: 1241. bei Wahlstatt vom Herzog Heinrich dem Frommen geschlagen wurden Tartaren genannt wurden. Ihr Name ist richtiger Tataren u. das r kam nur hinein als Ludwig der Fromme schrieb, es werde nicht eher Heil zu finden sein, als bis dieser Stamm: ad tartares suas sedes zurück- getrieben sei. Die Verwechselung der Tartaren mit den Türken rührte daher, weil in Dschingis Kan Heer sehr viele Türken mitfochten; so besetzten ihnen unterworfene Türken einen Theil des südlichen Rußlands.
3., Die schwarze Race, Aet[unleserliches Material]hiopes. Eine Kette schwarzer Völker
haben gelehrt, daß 200 v. C. germanische Stämme, mit blauen Augen und gelbem Haar, die Usius an der chinesischen Mauer die Völkerwanderung angefangen haben. Ebenso auffallend ist es, daß die Kirgisen im innern Asien, welche im Osten mit den Usius vorkamen, zu den germanischen Stämmen gehören. Von ihnen rühren die Inschriften zwischen denmJenisey[u.]und der Lena her, welche viel Aehnlichkeit mit der Runenschrift haben, auch sind sie blond [u.]und blauäugig, reden indeß jetzt türkisch; doch die Sprache beweiset nichts, denn z. E. die Bucharen welche gewiß nicht germanischen Ursprungs sind, reden persisch, also germano-indisch.
2., Die gelbe Menschenrace. Sie umfaßt: die Mongolen, Chinesen, Japanesen, Malaÿen oder alle nicht negerartige Bewohner der Südsee, wenigstens 400 Mill[:]ionen Menschen. In ihr sind die größten Weltreiche entstanden, so Attilas, Tamerlans, das der Chinesen. Mongolen[u.]undTartaren sind sich gleich. Meiners hielt sie für ganz verschieden. Doch ist gewiß, daß die Mon- golen, welche 1141In Anonym 1934 geändert zu: 1241. bei Wahlstatt vom Herzog Heinrich dem Frommen geschlagen wurden Tartaren genannt wurden. Ihr Name ist richtiger Tataren u. das r kam nur hinein als Ludwig der Fromme schrieb, es werde nicht eher Heil zu finden sein, als bis dieser Stamm: ad tartares suas sedes zurück- getrieben sei. Die Verwechselung der Tartaren mit den Türken rührte daher, weil in Dschingis Kan Heer sehr viele Türken mitfochten; so besetzten ihnen unterworfene Türken einen Theil des südlichen Rußlands.
3., Die schwarze Race, Aet[unleserliches Material]hiopes. Eine Kette schwarzer Völker
<TEI><text><body><divtype="session"n="62"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0321"n="[315]"/>
haben gelehrt, daß 200 v. C. germanische Stämme, mit blauen<lb/>
Augen und gelbem Haar, die <hirendition="#aq">Usius</hi> an der chinesischen Mauer<lb/>
die Völkerwanderung angefangen haben. Ebenso auffallend<lb/>
ist es, daß die <hirendition="#aq">Kirgisen</hi> im innern Asien, welche im Osten mit<lb/>
den <hirendition="#aq">Usius</hi> vorkamen, zu den germanischen Stämmen gehören.<lb/>
Von ihnen rühren die Inschriften zwischen de<subst><delrendition="#ow">n</del><addplace="across">m</add></subst><hirendition="#aq">Jenisey</hi><subst><delrendition="#ow"><suppliedresp="#BF">u.</supplied></del><addplace="across">und</add></subst><lb/>
der <hirendition="#aq">Lena</hi> her, welche viel Aehnlichkeit mit der Runenschrift<lb/>
haben, auch sind sie blond <subst><delrendition="#ow"><suppliedresp="#BF">u.</supplied></del><addplace="across">und</add></subst> blauäugig, reden indeß jetzt<lb/>
türkisch; doch die Sprache beweiset nichts, denn z. E. die <hirendition="#aq">Bucharen</hi><lb/>
welche gewiß nicht germanischen Ursprungs sind, reden<lb/>
persisch, also germano-indisch.</p></div><lb/><divn="5"><p>2., <hirendition="#u">Die gelbe Menschenrace</hi>. Sie umfaßt: die Mongolen, Chinesen,<lb/>
Japanesen, Malaÿen oder alle nicht negerartige Bewohner<lb/>
der Südsee, wenigstens 400 Mill<subst><delrendition="#ow"><suppliedresp="#BF">:</supplied></del><addplace="sublinear">ionen</add></subst> Menschen. In ihr sind die<lb/>
größten Weltreiche entstanden, so <hirendition="#aq">Attilas</hi>, <hirendition="#aq">Tamerlans,</hi><lb/>
das der <hirendition="#aq">Chinesen</hi>. <hirendition="#aq">Mongolen</hi><subst><delrendition="#ow"><suppliedresp="#BF">u.</supplied></del><addplace="across">und</add></subst><hirendition="#aq">Tartaren</hi> sind sich gleich. <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116863498 http://d-nb.info/gnd/116863498">Meiners</persName></hi><lb/>
hielt sie für ganz verschieden. Doch ist gewiß, daß die Mon-<lb/>
golen, welche 1141<noteresp="#BF"type="editorial">In Anonym 1934 geändert zu: 1241.</note> bei <hirendition="#aq">Wahlstatt</hi> vom <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-124379036 http://d-nb.info/gnd/124379036">Herzog Heinrich <choice><sic>den</sic><corrresp="#BF">dem</corr></choice><lb/>
Frommen</persName> geschlagen wurden <hirendition="#aq">Tartaren</hi> genannt wurden. Ihr<lb/>
Name ist richtiger <hirendition="#aq">Tataren</hi> u. das <hirendition="#aq">r</hi> kam nur hinein als<lb/><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118729411 http://d-nb.info/gnd/118729411">Ludwig der Fromme</persName> schrieb, es werde nicht eher Heil zu finden<lb/>
sein, als bis dieser Stamm: <hirendition="#aq">ad tartares suas sedes</hi> zurück-<lb/>
getrieben sei. Die Verwechselung der <hirendition="#aq">Tartaren</hi> mit den<lb/><hirendition="#aq">Türken</hi> rührte daher, weil in <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118527576 http://d-nb.info/gnd/118527576">Dschingis Kan</persName></hi> Heer sehr viele<lb/>
Türken mitfochten; so besetzten <choice><sic>ihre</sic><corrresp="#BF">ihnen</corr></choice> unterworfene Türken<lb/>
einen Theil des <choice><abbr>südl:</abbr><expanresp="#BF">südlichen</expan></choice> Rußlands.</p></div><lb/><divn="5"><p>3., <hirendition="#u">Die schwarze Race</hi>, <hirendition="#aq">Aet<subst><delrendition="#ow"><gapreason="illegible"/></del><addplace="across">h</add></subst>iopes</hi>. Eine Kette schwarzer Völker<lb/></p></div></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[[315]/0321]
haben gelehrt, daß 200 v. C. germanische Stämme, mit blauen
Augen und gelbem Haar, die Usius an der chinesischen Mauer
die Völkerwanderung angefangen haben. Ebenso auffallend
ist es, daß die Kirgisen im innern Asien, welche im Osten mit
den Usius vorkamen, zu den germanischen Stämmen gehören.
Von ihnen rühren die Inschriften zwischen dem Jenisey und
der Lena her, welche viel Aehnlichkeit mit der Runenschrift
haben, auch sind sie blond und blauäugig, reden indeß jetzt
türkisch; doch die Sprache beweiset nichts, denn z. E. die Bucharen
welche gewiß nicht germanischen Ursprungs sind, reden
persisch, also germano-indisch.
2., Die gelbe Menschenrace. Sie umfaßt: die Mongolen, Chinesen,
Japanesen, Malaÿen oder alle nicht negerartige Bewohner
der Südsee, wenigstens 400 Millionen Menschen. In ihr sind die
größten Weltreiche entstanden, so Attilas, Tamerlans,
das der Chinesen. Mongolen und Tartaren sind sich gleich. Meiners
hielt sie für ganz verschieden. Doch ist gewiß, daß die Mon-
golen, welche 1141 bei Wahlstatt vom Herzog Heinrich dem
Frommen geschlagen wurden Tartaren genannt wurden. Ihr
Name ist richtiger Tataren u. das r kam nur hinein als
Ludwig der Fromme schrieb, es werde nicht eher Heil zu finden
sein, als bis dieser Stamm: ad tartares suas sedes zurück-
getrieben sei. Die Verwechselung der Tartaren mit den
Türken rührte daher, weil in Dschingis Kan Heer sehr viele
Türken mitfochten; so besetzten ihnen unterworfene Türken
einen Theil des südl: Rußlands.
3., Die schwarze Race, Aethiopes. Eine Kette schwarzer Völker
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription in
Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische
Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin
im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage
geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß
dem DTA-Basisformat
kodiert.
[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. [315]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2345_1827/321>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.