[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]Versuch sie zu beschreiben, nennen wir des Kardinal Versuch sie zu beschreiben, nennen wir des Kardinal <TEI> <text> <body> <div type="session" n="9"> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0047" n="[41]"/> Versuch sie zu beschreiben, nennen wir des Kardinal<lb/><hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118658115 http://d-nb.info/gnd/118658115">Bembo</persName></hi> Werk, Beschreibung der verschiedenen Schichten der<lb/> Vegetation die er beim Ersteigen des <hi rendition="#aq">Aetna</hi> gesehen un-<lb/> ter dem Titel: <hi rendition="#aq">Aetna dialogus</hi><note resp="#BF" type="editorial">Vgl. <bibl>Bembo, Pietro: De Aetna ad Angelum Chabrielem liber. Venedig 1495.</bibl> Online verfügbar: <ref target="http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb00048024-6">MDZ München, abgerufen am 21.12.2015</ref>.</note> <add place="superlinear" hand="#ink3">beschrieben</add>. Andere ähnliche Beschrei-<lb/> bungen finden sich in seinen großen historischen Werken.<note resp="#BF" type="editorial">Vgl. <bibl>Bembo, Pietro: Historiae Venetiae Libri XII. Venedig 1551.</bibl> Online verfügbar: <ref target="http://www.bvh.univ-tours.fr/Consult/index.asp?numtable=B372615206_18365&numfiche=288">Les Bibliothèques Virtuelles Humanistes, abgerufen am 22.02.2016</ref>. Siehe dort besonders den Beginn des sechsten Buches.</note><lb/> In neuerer Zeit hat <hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118534416 http://d-nb.info/gnd/118534416">Georg Forster</persName></hi> eine solche Behandlung<lb/> mit Geschmack gewagt, in seiner Beschreibung der Südsee-<lb/> inseln,<note resp="#BF" type="editorial">Vgl. <bibl>Forster, Georg: A Voyage round the World: in His Britannic Majesty’s Sloop, Resolution, commanded by Capt. James Cook, during the Years, 1772, 3, 4, and 5. 2 Bde. London 1777.</bibl> Online verfügbar: <ref target="http://digital.lb-oldenburg.de/urn/urn:nbn:de:gbv:45:1-1288">LB Oldenburg, abgerufen am 21.12.2015</ref>.</note> <hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118604945 http://d-nb.info/gnd/118604945">Bernhard de St. Pierre</persName></hi> in dem Roman <hi rendition="#aq">Paul et<lb/> Virginie</hi>;<note resp="#BF" type="editorial">Vgl. <bibl>Saint-Pierre, Bernardin de: Paul et Virginie. Paris 1789.</bibl> Online verfügbar: <ref target="https://archive.org/details/pauletvirgini00sain">Internet Archive, abgerufen am 21.12.2015</ref>.</note> <hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118520237 http://d-nb.info/gnd/118520237">Chauteaubriand</persName></hi> in seiner Beschreibung der Ue-<lb/> berschwemmung des <hi rendition="#aq">Missisippi</hi><note resp="#BF" type="editorial">Vermutlich bezieht sich Humboldt auf die zwei Romane „Atala“ und „René“. Vgl. <bibl>Chateaubriand, François-René de: Atala. René. Les Aventures du dernier Abencerage. Paris 1826. (= Œuvres complètes, Bd. 16.)</bibl> Online verfügbar: <ref target="http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10712650-5">MDZ München, abgerufen am 28.12.2015</ref>.</note> und in seiner Reise nach<lb/> Griechenland<note resp="#BF" type="editorial">Vgl. <bibl>Chateaubriand, François-René de: Itinéraire de Paris à Jérusalem, et de Jérusalem à Paris. 3 Bde. Brüssel 1827.</bibl> Online verfügbar: <ref target="https://books.google.de/books?id=-L8_AAAAcAAJ">Band 1, Google Books (UB Gent), abgerufen am 28.12.2015</ref>, <ref target="https://books.google.de/books?id=DsA_AAAAcAAJ">Band 2, Google Books (UB Gent), abgerufen am 28.12.2015</ref>, <ref target="https://books.google.de/books?id=KMA_AAAAcAAJ">Band 3, Google Books (UB Gent), abgerufen am 28.12.2015</ref>.</note> p. Ferner <hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118540238 http://d-nb.info/gnd/118540238">Goethe</persName></hi>, dessen tiefes Gefühl für<lb/> Schönheit alles durchdringt, und der sich noch besonders be-<lb/> schäftigt hat mit speciellen Theilen der Naturerkenntniß.<note resp="#BF" type="editorial">Vgl. <bibl>Goethe, Johann Wolfgang von: Die Metamorphose der Pflanzen. In: Zur Morphologie. 1. Bd. Stuttgart und Tübingen 1817.</bibl> Online verfügbar: <ref target="http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10858632-9">MDZ München, abgerufen am 29.12.2015</ref>.</note><lb/> Es hat indeß diese aesthetische Naturbehandlung auch auf<lb/> Abwege geführt; manche haben poetisch erzählen wollen<lb/> und sind unwahr geworden. Bei der Schilderung großer<lb/> Gegenstände ist fremder Schmuck immer gefährlich. Analog<lb/> diesem neuen Zweige der Literatur, ist der neue Zweig<lb/> der Landschaftsmalerei, der sich auf die characteristische<lb/> Darstellung der Pflanzen geworfen. Bei Römern und<lb/> Griechen ist die Landschaftsmalerei höchstens zu dramati-<lb/> schen Zwecken oder zum Hintergrund historischer Gemälde<lb/> benutzt. Selbstständig ausgebildet wird sie zuerst in der<lb/><hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118531557 http://d-nb.info/gnd/118531557">van Eÿk</persName></hi>’schen Schule. <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-121067483 http://d-nb.info/gnd/121067483">Heinrich v. Bloss</persName></hi> versuchte<lb/> zuerst die historischen Figuren zu verkleinern und die<lb/> Landschaft zur Hauptsache zu machen. <hi rendition="#aq">Mediosaec</hi>: 16 ent-<lb/> wickelte sich diese Kunst freier in Italien. Erst <hi rendition="#aq">med:<lb/></hi></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[41]/0047]
Versuch sie zu beschreiben, nennen wir des Kardinal
Bembo Werk, Beschreibung der verschiedenen Schichten der
Vegetation die er beim Ersteigen des Aetna gesehen un-
ter dem Titel: Aetna dialogus beschrieben. Andere ähnliche Beschrei-
bungen finden sich in seinen großen historischen Werken.
In neuerer Zeit hat Georg Forster eine solche Behandlung
mit Geschmack gewagt, in seiner Beschreibung der Südsee-
inseln, Bernhard de St. Pierre in dem Roman Paul et
Virginie; Chauteaubriand in seiner Beschreibung der Ue-
berschwemmung des Missisippi und in seiner Reise nach
Griechenland p. Ferner Goethe, dessen tiefes Gefühl für
Schönheit alles durchdringt, und der sich noch besonders be-
schäftigt hat mit speciellen Theilen der Naturerkenntniß.
Es hat indeß diese aesthetische Naturbehandlung auch auf
Abwege geführt; manche haben poetisch erzählen wollen
und sind unwahr geworden. Bei der Schilderung großer
Gegenstände ist fremder Schmuck immer gefährlich. Analog
diesem neuen Zweige der Literatur, ist der neue Zweig
der Landschaftsmalerei, der sich auf die characteristische
Darstellung der Pflanzen geworfen. Bei Römern und
Griechen ist die Landschaftsmalerei höchstens zu dramati-
schen Zwecken oder zum Hintergrund historischer Gemälde
benutzt. Selbstständig ausgebildet wird sie zuerst in der
van Eÿk’schen Schule. Heinrich v. Bloss versuchte
zuerst die historischen Figuren zu verkleinern und die
Landschaft zur Hauptsache zu machen. Mediosaec: 16 ent-
wickelte sich diese Kunst freier in Italien. Erst med:
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Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Humboldt-Universität zu Berlin: Projektträger
Hidden Kosmos: Reconstructing A. v. Humboldt’s »Kosmos-Lectures« (Leitung Prof. Dr. Christian Kassung): Finanzierung der Bild- und Volltextdigitalisierung
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription in Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß dem DTA-Basisformat kodiert. Abweichungen von den DTA-Richtlinien:
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