FabirciusIn Anonym 1934 geändert zu: Fabricius. 1596 hat zuerst ihre Lichtveränderung bemerkt; 334? Cassini sagt, ihre Periode bilde 137 Tage, manchmal aber bleibt sie mehre Jahre weg. Auch im Schwan finden sich ver- änderliche Sterne z. E. 1600 kam ein 2ter Größe der jetzt 6ter Größe ist. 1680 ist wieder einer beobachtet der endlich blieb. 1655? 1686? Kirch [unleserliches Material - 3 Zeichen fehlen] Castor war heller als Pollux, jetzt wird er aber jährlich licht- ärmer und schwächer u. so m. a. Im großen Bären war Dd
zu Tycho's Zeit 2ter Größe und jetzt hat er sich sehr verändert. Morau wollte diese Lichtveränderung daraus erklären, daß Merandie Sterne linsenförmig seien und man sie also bald schmaler, bald breiter sähe; andre meinen es gebe dunkle Sterne, welche um die hellen rotieren und sie so von Zeit zu Zeit verdun- keln.
Was die Größe der Fixsterne anlangt, so haben wir 1., ihre scheinbare Größe zu betrachten 2., besonders von der Milchstraße zu fragen: ob sie Folge einer wirklichen Zusam- mendrängung oder nur Folge der Projection sei.
Sieht man die Sterne am Himmel zerstreut, so findet man offenbar Sterne verschiedener Größe. Wahrscheinlich kommt dies doch wohl daher, weil sie uns nicht gleich nahe stehen. Nehmen wir an daß alle gleich groß sind, so würde folgen daß die scheinbar kleineren weiter entfernt sind. Es ist hierüber keine Regel aufzustellen. Nach dem Probabili- tätscalcuül muß man eine mittlere Größe annehmen und denn sind die kleineren die entfernteren. Nach jenem Calcül folgt, daß, wenn 17 Sterne zusammengruppirt sind, es wahrscheinlich ist wie 50000 : 1 daß sie die verschiedene Größe
FabirciusIn Anonym 1934 geändert zu: Fabricius. 1596 hat zuerst ihre Lichtveränderung bemerkt; 334? Cassini sagt, ihre Periode bilde 137 Tage, manchmal aber bleibt sie mehre Jahre weg. Auch im Schwan finden sich ver- änderliche Sterne z. E. 1600 kam ein 2ter Größe der jetzt 6ter Größe ist. 1680 ist wieder einer beobachtet der endlich blieb. ⎡1655? 1686? Kirch [unleserliches Material – 3 Zeichen fehlen] Castor war heller als Pollux, jetzt wird er aber jährlich licht- ärmer und schwächer u. so m. a. Im großen Bären war Δ⎡δ
zu Tÿcho’s Zeit 2ter Größe und jetzt hat er sich sehr verändert. Morau wollte diese Lichtveränderung daraus erklären, daß ⎡Mérandie Sterne linsenförmig seien und ⎡man sie also bald schmaler, bald breiter sähe; andre meinen es gebe dunkle Sterne, welche um die hellen rotieren und sie so von Zeit zu Zeit verdun- keln.
Was die Größe der Fixsterne anlangt, so haben wir 1., ihre scheinbare Größe zu betrachten 2., besonders von der Milchstraße zu fragen: ob sie Folge einer wirklichen Zusam- mendrängung oder nur Folge der Projection sei.
Sieht man die Sterne am Himmel zerstreut, so findet man offenbar Sterne verschiedener Größe. Wahrscheinlich kommt dies doch wohl daher, weil sie uns nicht gleich nahe stehen. Nehmen wir an daß alle gleich groß sind, so würde folgen daß die scheinbar kleineren weiter entfernt sind. Es ist hierüber keine Regel aufzustellen. Nach dem Probabili- tätscalcuül muß man eine mittlere Größe ⎡annehmen und denn sind die kleineren die entfernteren. Nach jenem Calcül folgt, daß, wenn 17 Sterne zusammengruppirt sind, es wahrscheinlich ist wie 50000 : 1 daß sie die verschiedene Größe
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[[70]/0076]
Fabircius 1596 hat zuerst ihre Lichtveränderung bemerkt;
Cassini sagt, ihre Periode bilde 137 Tage, manchmal aber
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änderliche Sterne z. E. 1600 kam ein 2ter Größe der jetzt
6ter Größe ist. 1680 ist wieder einer beobachtet der endlich blieb.
Castor war heller als Pollux, jetzt wird er aber jährlich licht-
ärmer und schwächer u. so m. a. Im großen Bären war Δ
zu Tÿcho’s Zeit 2ter Größe und jetzt hat er sich sehr verändert.
Morau wollte diese Lichtveränderung daraus erklären, daß
die Sterne linsenförmig seien und man sie also bald schmaler, bald
breiter sähe; andre meinen es gebe dunkle Sterne, welche
um die hellen rotieren und sie so von Zeit zu Zeit verdun-
keln.
334 ?
1655?
1686?
Kirch
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δ
Méran
16. Vorlesung, 29. Dezember 1827
Was die Größe der Fixsterne anlangt, so haben wir
1., ihre scheinbare Größe zu betrachten 2., besonders von der
Milchstraße zu fragen: ob sie Folge einer wirklichen Zusam-
mendrängung oder nur Folge der Projection sei.
Sieht man die Sterne am Himmel zerstreut, so findet
man offenbar Sterne verschiedener Größe. Wahrscheinlich
kommt dies doch wohl daher, weil sie uns nicht gleich nahe stehen.
Nehmen wir an daß alle gleich groß sind, so würde folgen
daß die scheinbar kleineren weiter entfernt sind. Es ist
hierüber keine Regel aufzustellen. Nach dem Probabili-
tätscalcül muß man eine mittlere Größe annehmen und denn sind
die kleineren die entfernteren. Nach jenem Calcül
folgt, daß, wenn 17 Sterne zusammengruppirt sind, es
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Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische
Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin
im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage
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[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. [70]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2345_1827/76>, abgerufen am 18.02.2025.
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