Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

ebenso in Gröndland und Spitzbergen. Fresenay
und Duperay haben auf ihren großen Reisen
in vielen Orten Pendelschwingungen beobachtet.
Nach den verschiedenen Methoden die man zur
Bestimmung der Abplattung der Erde angestellt
hat schwankt dieselbe zwischen 1/305 und 1/280; man
fand sie früher kleiner als in den neuesten Zei-
ten. Die Größe dieses Unterschiedes zwischen
den verschiedenen Bestimmungen betragt 3600'
oder 1/18 -

Die Folge der Abplattung würde ungefähr
21/2 mal unsrer höchsten Berge betragen; sod
das Himalaya Gebirge 21/2 mal unter dem
Aequator aufgetragen werden mußte. Ein
Punkt auf dem Aequator ist 10700 Toisen oder
64000 Fuß entfernter vom Mittelpunkt als ein
Punkt am Pol; etwa 8 Meilen, bei einem Halb-
messer von 860 Meilen. - Die Gradmessungen
geben eine geringere Abplattung als die Pendel-
schwingungen |1/305| und die neure französische
mit der von Swanberg in Lappland verglichen [...]

sich

ebenſo in Gröndland und Spitzbergen. Freſenay
und Duperay haben auf ihren großen Reiſen
in vielen Orten Pendelſchwingungen beobachtet.
Nach den verſchiedenen Methoden die man zur
Beſtimmung der Abplattung der Erde angeſtellt
hat ſchwankt dieſelbe zwiſchen 1/305 und 1/280; man
fand ſie früher kleiner als in den neueſten Zei-
ten. Die Größe dieſes Unterſchiedes zwiſchen
den verſchiedenen Beſtimmungen betragt 3600′
oder 1/18

Die Folge der Abplattung würde ungefähr
2½ mal unſrer höchſten Berge betragen; ſod
das Himalaya Gebirge 2½ mal unter dem
Aequator aufgetragen werden mußte. Ein
Punkt auf dem Aequator iſt 10700 Toiſen oder
64000 Fuß entfernter vom Mittelpunkt als ein
Punkt am Pol; etwa 8 Meilen, bei einem Halb-
meſser von 860 Meilen. – Die Gradmeſsungen
geben eine geringere Abplattung als die Pendel-
ſchwingungen |1/305| und die neure franzöſiſche
mit der von Swanberg in Lappland verglichen […]

sich
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="session" n="26">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <div n="4">
                <p><pb facs="#f0238"/>
eben&#x017F;o in Gröndland und Spitzbergen. <hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-124760295 http://d-nb.info/gnd/124760295">Fre&#x017F;enay</persName></hi><lb/>
und <hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-117663476 http://d-nb.info/gnd/117663476">Duperay</persName></hi> haben auf ihren großen Rei&#x017F;en<lb/>
in vielen Orten Pendel&#x017F;chwingungen beobachtet.<lb/>
Nach den ver&#x017F;chiedenen Methoden die man zur<lb/>
Be&#x017F;timmung der Abplattung der Erde ange&#x017F;tellt<lb/>
hat &#x017F;chwankt die&#x017F;elbe zwi&#x017F;chen <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">305</hi> und <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">280</hi>; man<lb/>
fand &#x017F;ie früher kleiner als in den neue&#x017F;ten Zei-<lb/>
ten. Die Größe die&#x017F;es Unter&#x017F;chiedes zwi&#x017F;chen<lb/>
den ver&#x017F;chiedenen Be&#x017F;timmungen betragt 3600&#x2032;<lb/>
oder <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">18</hi> &#x2013;</p><lb/>
                <p>Die Folge der Abplattung würde ungefähr<lb/>
2½ mal un&#x017F;rer höch&#x017F;ten Berge betragen; &#x017F;od<hi rendition="#b"></hi><lb/>
das Himalaya Gebirge 2½ mal unter dem<lb/>
Aequator aufgetragen werden mußte. Ein<lb/>
Punkt auf dem Aequator i&#x017F;t 10700 Toi&#x017F;en oder<lb/>
64000 Fuß entfernter vom Mittelpunkt als ein<lb/>
Punkt am Pol; etwa 8 Meilen, bei einem Halb-<lb/>
me&#x017F;ser von 860 Meilen. &#x2013; Die Gradme&#x017F;sungen<lb/>
geben eine geringere Abplattung als die Pendel-<lb/>
&#x017F;chwingungen |<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">305</hi>| und die neure franzö&#x017F;i&#x017F;che<lb/>
mit der <unclear reason="illegible" resp="#textloop">von</unclear> <hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-117679100 http://d-nb.info/gnd/117679100">Swanberg</persName></hi> in Lappland verglichen <choice><sic>nähert</sic><corr resp="#textloop"/></choice><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#u">sich</hi></fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0238] ebenſo in Gröndland und Spitzbergen. Freſenay und Duperay haben auf ihren großen Reiſen in vielen Orten Pendelſchwingungen beobachtet. Nach den verſchiedenen Methoden die man zur Beſtimmung der Abplattung der Erde angeſtellt hat ſchwankt dieſelbe zwiſchen 1/305 und 1/280; man fand ſie früher kleiner als in den neueſten Zei- ten. Die Größe dieſes Unterſchiedes zwiſchen den verſchiedenen Beſtimmungen betragt 3600′ oder 1/18 – Die Folge der Abplattung würde ungefähr 2½ mal unſrer höchſten Berge betragen; ſodaß das Himalaya Gebirge 2½ mal unter dem Aequator aufgetragen werden mußte. Ein Punkt auf dem Aequator iſt 10700 Toiſen oder 64000 Fuß entfernter vom Mittelpunkt als ein Punkt am Pol; etwa 8 Meilen, bei einem Halb- meſser von 860 Meilen. – Die Gradmeſsungen geben eine geringere Abplattung als die Pendel- ſchwingungen |1/305| und die neure franzöſiſche mit der von Swanberg in Lappland verglichen sich

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Ibero-Amerikanisches Institut Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Edition: Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin.

Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden (S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern gekennzeichnet.

Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige Klammern gekennzeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/238
Zitationshilfe: [N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/238>, abgerufen am 27.11.2024.