Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

Sammlungen von Naturalien und [unleserliches Material]Bibli-
otheken
wurden überall nach dem Muster
der ersten des Aristoteles angelegt. -

Unter den Ptolemäern wurde die Papyrus-
staude zu Schreibmaterial benutzt. - Nach

Passalaquas Untersuchungen fehlt dieses Ge-
wächs jetzt in EÄgypten ganz, aber in Sizilien
findet man es wild wachsen. - - Als Grie-
chenland eine Provinz der Römer wurde
ging die Tendenz des Sammelns auch nach
Italien über. - Strabo unter dem Kaiser
Augustus verfaßte ein Werk, das zum
Theil Erdbeschreibung ist. Er stellte hier zu-
erst auf, daß man aus der Gestalt der Pflan-
zen und Thiere, die Climate eines Landes
und dieer geographischen Breite bestimmen
könne; er sagte: die Sonne bringe schöne
Thiergattungen hervor, färbe die [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]Federn der
Vögel und die Blätter der Pflanzen u.s.w.
Später schrieb der ältere Plinius ein Werk
in 34 Büchern das großartigste Unter-
nehmen einer Weltbeschreibung. -

Freilich

Sammlungen von Naturalien und [unleserliches Material]Bibli-
otheken
wurden überall nach dem Muſter
der erſten des Ariſtoteles angelegt. –

Unter den Ptolemäern wurde die Papyrus-
ſtaude zu Schreibmaterial benutzt. – Nach

Paſsalaquas Unterſuchungen fehlt dieſes Ge-
wächs jetzt in EÄgypten ganz, aber in Sizilien
findet man es wild wachſen. – – Als Grie-
chenland eine Provinz der Römer wurde
ging die Tendenz des Sammelns auch nach
Italien über. – Strabo unter dem Kaiſer
Auguſtus verfaßte ein Werk, das zum
Theil Erdbeſchreibung iſt. Er ſtellte hier zu-
erſt auf, daß man aus der Geſtalt der Pflan-
zen und Thiere, die Climate eines Landes
und dieer geographiſchen Breite beſtimmen
könne; er ſagte: die Sonne bringe ſchöne
Thiergattungen hervor, färbe die [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]Federn der
Vögel und die Blätter der Pflanzen u.ſ.w.
Später ſchrieb der ältere Plinius ein Werk
in 34 Büchern das großartigſte Unter-
nehmen einer Weltbeſchreibung. –

Freilich
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="session" n="6">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <p><pb facs="#f0032"/>
Sammlungen von Naturalien und <subst><del rendition="#ow"><gap reason="illegible"/></del><add place="across">Bibli-<lb/>
otheken</add></subst> wurden überall nach dem Mu&#x017F;ter<lb/>
der er&#x017F;ten des <persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118650130 http://d-nb.info/gnd/118650130">Ari&#x017F;toteles</persName> angelegt. &#x2013;</p><lb/>
              <p>Unter den Ptolemäern wurde die Papyrus-<lb/>
&#x017F;taude zu Schreibmaterial benutzt. &#x2013; Nach<lb/><note place="left" hand="#pencil"><metamark/><lb/></note><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-11768693X http://d-nb.info/gnd/11768693X">Pa&#x017F;salaqua</persName>s Unter&#x017F;uchungen fehlt die&#x017F;es Ge-<lb/>
wächs jetzt in <subst><del rendition="#ow">E</del><add place="across">Ä</add></subst>gypten ganz, aber in Sizilien<lb/>
findet man es wild wach&#x017F;en. &#x2013; &#x2013; Als Grie-<lb/>
chenland eine Provinz der Römer wurde<lb/>
ging die Tendenz des Sammelns auch nach<lb/>
Italien über. &#x2013; <persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118618806 http://d-nb.info/gnd/118618806">Strabo</persName> unter dem Kai&#x017F;er<lb/><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118505122 http://d-nb.info/gnd/118505122">Augu&#x017F;tus</persName> verfaßte ein Werk, das zum<lb/>
Theil Erdbe&#x017F;chreibung i&#x017F;t. Er &#x017F;tellte hier zu-<lb/>
er&#x017F;t auf, daß man aus der Ge&#x017F;talt der Pflan-<lb/>
zen und Thiere, die Climate eines Landes<lb/>
und d<subst><del rendition="#ow">ie</del><add place="across">er</add></subst> geographi&#x017F;che<del rendition="#s">n</del> Breite be&#x017F;timmen<lb/>
könne; er &#x017F;agte: die Sonne bringe &#x017F;chöne<lb/>
Thiergattungen hervor, färbe die <subst><del rendition="#ow"><gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/></del><add place="across">F</add></subst>edern der<lb/>
Vögel und die Blätter der Pflanzen u.&#x017F;.w.<lb/>
Später &#x017F;chrieb der ältere <persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118595083 http://d-nb.info/gnd/118595083">Plinius</persName> ein Werk<lb/>
in 34 Büchern <choice><sic>daß</sic><corr resp="#CT">das</corr></choice> großartig&#x017F;te <subst><del rendition="#ow"><metamark><space dim="horizontal"/></metamark></del><add place="intralinear" hand="#pencil">Unter-</add></subst><lb/>
nehmen einer Weltbe&#x017F;chreibung. &#x2013;</p><lb/>
              <fw type="catch" place="bottom"> <hi rendition="#u">Freilich</hi> </fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0032] Sammlungen von Naturalien und Bibli- otheken wurden überall nach dem Muſter der erſten des Ariſtoteles angelegt. – Unter den Ptolemäern wurde die Papyrus- ſtaude zu Schreibmaterial benutzt. – Nach Paſsalaquas Unterſuchungen fehlt dieſes Ge- wächs jetzt in Ägypten ganz, aber in Sizilien findet man es wild wachſen. – – Als Grie- chenland eine Provinz der Römer wurde ging die Tendenz des Sammelns auch nach Italien über. – Strabo unter dem Kaiſer Auguſtus verfaßte ein Werk, das zum Theil Erdbeſchreibung iſt. Er ſtellte hier zu- erſt auf, daß man aus der Geſtalt der Pflan- zen und Thiere, die Climate eines Landes und der geographiſche Breite beſtimmen könne; er ſagte: die Sonne bringe ſchöne Thiergattungen hervor, färbe die Federn der Vögel und die Blätter der Pflanzen u.ſ.w. Später ſchrieb der ältere Plinius ein Werk in 34 Büchern das großartigſte Unter- nehmen einer Weltbeſchreibung. – Freilich

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Ibero-Amerikanisches Institut Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Edition: Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin.

Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden (S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern gekennzeichnet.

Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige Klammern gekennzeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/32
Zitationshilfe: [N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/32>, abgerufen am 21.11.2024.