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[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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so folgt daraus das die unterirdischen Kräfte
die diese Hebungen verursachten auf die Klima
Verhältnisse hauptsächlich gewirkt haben. Vielleicht
waren kleine Zufälligkeiten in der Störung des
Gleichgewichts die Ursache, daß die elastischen Flüßig-
keiten sich mehr gegen N. als gegen S. gewandt
haben, und während auf der westlichen Halbkugel, (Amerika,)
die Oxidation deroxidirte Erdrinde von einem Pol beinah zum
andern Pol hervorgetrieben wurde, warso in der
alten Welt mehr von O nach W.

Ganz anders wuürde der Zustand der Erde, des
Climas, der Vegetation, des Ackerbaues ja selbst
der Civilisation sein, wenn das mittelländische Meer
nicht existirte, sondern wie der Continent in die
Höhe gehoben wäre.

Ganz anders würde das Klima von Europa sein,
wenn Afrika nicht da emporgestiegen wäre,
wo es liegt. Das mil[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]de Klima hat Europa nur
dem Continent von Afrika zu danken, durch
welches der Aequator geht nur welches als starre

Masse

ſo folgt daraus das die unterirdiſchen Kräfte
die dieſe Hebungen verurſachten auf die Klima
Verhältniſse hauptſächlich gewirkt haben. Vielleicht
waren kleine Zufälligkeiten in der Störung des
Gleichgewichts die Urſache, daß die elaſtiſchen Flüßig-
keiten ſich mehr gegen N. als gegen S. gewandt
haben, und während auf der weſtlichen Halbkugel, (Amerika,)
die Oxidation deroxidirte Erdrinde von einem Pol beinah zum
andern Pol hervorgetrieben wurde, warſo in der
alten Welt mehr von O nach W.

Ganz anders wuürde der Zuſtand der Erde, des
Climas, der Vegetation, des Ackerbaues ja ſelbſt
der Civiliſation ſein, wenn das mittelländiſche Meer
nicht exiſtirte, ſondern wie der Continent in die
Höhe gehoben wäre.

Ganz anders würde das Klima von Europa ſein,
wenn Afrika nicht da emporgeſtiegen wäre,
wo es liegt. Das mil[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]de Klima hat Europa nur
dem Continent von Afrika zu danken, durch
welches der Aequator geht nur welches als ſtarre

Masse
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[347/0355] ſo folgt daraus das die unterirdiſchen Kräfte die dieſe Hebungen verurſachten auf die Klima Verhältniſse hauptſächlich gewirkt haben. Vielleicht waren kleine Zufälligkeiten in der Störung des Gleichgewichts die Urſache, daß die elaſtiſchen Flüßig- keiten ſich mehr gegen N. als gegen S. gewandt haben, und während auf der weſtlichen Halbkugel, (Amerika,) die Oxidation deroxidirte Erdrinde von einem Pol beinah zum andern Pol hervorgetrieben wurde, warſo in der alten Welt mehr von O nach W. Ganz anders würde der Zuſtand der Erde, des Climas, der Vegetation, des Ackerbaues ja ſelbſt der Civiliſation ſein, wenn das mittelländiſche Meer nicht exiſtirte, ſondern wie der Continent in die Höhe gehoben wäre. Ganz anders würde das Klima von Europa ſein, wenn Afrika nicht da emporgeſtiegen wäre, wo es liegt. Das milde Klima hat Europa nur dem Continent von Afrika zu danken, durch welches der Aequator geht nur welches als ſtarre Masse

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Zitationshilfe: [N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/355>, abgerufen am 21.11.2024.