Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

weise hat man aber kein Beispiel daß ein Eis-
berg an die Küsten der hebridischen Inseln und
von Schottland gelangt wäre. Mat hat geglaubt,
daß die Ursache die sei, daß die Strömungen
dort nicht tief genug seien, und nach der Theorie
des Gleichgewichts 8/9 der Eismassen sich unter
dem Wasserspiegel befinden und 1/9 über demselben.
Das Eis selbst wird schon in weiter Entfer-
nung gesehen, und gewährt durch die Reflection
des Lichts auf den Horizont ein prächtiges
Schauspiel - Eisglimmer - Wenn Wasser-
flächen im Eise sich befinden, so erscheinen
solche Flecken sehr dunkel. Die Wirkung
des Eises auf die Atmosphäre ist sehr verschie-
den: Wenn es niedrige Eismassen sind,
so werden alle Dämpfe aus der Luft nie-
dergeschlagen und sie sind in ewigen. Nebel
gehüllt; anders dagegen ist es bei großen
Eismassen, der Himmel ist dann sehr heiter.
Sehr merkwürdig ist es, daß sie die Winde ganz
nehmen, man weiß diese Erscheinung nicht?

zu erklären, sie scheint jedoch noch mit dem

Mangel
a 3

weise hat man aber kein Beispiel daß ein Eis-
berg an die Küſten der hebridiſchen Inſeln und
von Schottland gelangt wäre. Mat hat geglaubt,
daß die Ursache die ſei, daß die Strömungen
dort nicht tief genug ſeien, und nach der Theorie
des Gleichgewichts 8/9 der Eismaſsen ſich unter
dem Waſserspiegel befinden und 1/9 über demſelben.
Das Eis ſelbſt wird ſchon in weiter Entfer-
nung geſehen, und gewährt durch die Reflection
des Lichts auf den Horizont ein prächtiges
Schauspiel – Eisglimmer – Wenn Waſſer-
flächen im Eise ſich befinden, ſo erſcheinen
ſolche Flecken ſehr dunkel. Die Wirkung
des Eises auf die Atmosphäre iſt ſehr verſchie-
den: Wenn es niedrige Eismaſsen ſind,
ſo werden alle Dämpfe aus der Luft nie-
dergeſchlagen und ſie ſind in ewigen. Nebel
gehüllt; anders dagegen iſt es bei großen
Eismaſsen, der Him̃el iſt dann ſehr heiter.
Sehr merkwürdig iſt es, daß ſie die Winde ganz
nehmen, man weiß dieſe Erſcheinung nicht?

zu erklären, ſie ſcheint jedoch noch mit dem

Mangel
a 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="session" n="43">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <div n="4">
                <div n="5">
                  <p><pb facs="#f0407" n="401"/>
weise hat man aber kein Beispiel daß ein Eis-<lb/>
berg an die Kü&#x017F;ten der hebridi&#x017F;chen In&#x017F;eln und<lb/>
von Schottland gelangt wäre. Mat hat geglaubt,<lb/>
daß die Ursache die &#x017F;ei, daß die Strömungen<lb/>
dort nicht tief genug &#x017F;eien, und nach der Theorie<lb/>
des Gleichgewichts <hi rendition="#sup">8</hi>/<hi rendition="#sub">9</hi> der Eisma&#x017F;sen &#x017F;ich unter<lb/>
dem Wa&#x017F;serspiegel befinden <unclear reason="illegible" resp="#textloop">und</unclear> <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">9</hi> über dem&#x017F;elben.<lb/>
Das Eis &#x017F;elb&#x017F;t wird &#x017F;chon in weiter Entfer-<lb/>
nung ge&#x017F;ehen, und gewährt durch die Reflection<lb/>
des Lichts auf den Horizont ein prächtiges<lb/>
Schauspiel &#x2013; Eisglimmer &#x2013; Wenn Wa&#x017F;&#x017F;er-<lb/>
flächen im Eise &#x017F;ich befinden, &#x017F;o er&#x017F;cheinen<lb/>
&#x017F;olche Flecken &#x017F;ehr dunkel. Die Wirkung<lb/>
des Eises auf die Atmosphäre i&#x017F;t &#x017F;ehr ver&#x017F;chie-<lb/>
den: Wenn es niedrige Eisma&#x017F;sen &#x017F;ind,<lb/>
&#x017F;o werden alle Dämpfe aus der Luft nie-<lb/>
derge&#x017F;chlagen und &#x017F;ie &#x017F;ind in ewigen. Nebel<lb/>
gehüllt; anders dagegen i&#x017F;t es bei großen<lb/>
Eisma&#x017F;sen, der Him&#x0303;el i&#x017F;t dann &#x017F;ehr heiter.<lb/>
Sehr merkwürdig i&#x017F;t es, daß &#x017F;ie die Winde ganz<lb/><hi rendition="#u" hand="#pencil">nehmen,</hi> man weiß die&#x017F;e Er&#x017F;cheinung nicht<note place="right" hand="#pencil">?<lb/></note><lb/>
zu erklären, &#x017F;ie &#x017F;cheint jedoch noch mit dem<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#u">Mangel</hi></fw><lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">a</hi> 3</fw><lb/></p>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[401/0407] weise hat man aber kein Beispiel daß ein Eis- berg an die Küſten der hebridiſchen Inſeln und von Schottland gelangt wäre. Mat hat geglaubt, daß die Ursache die ſei, daß die Strömungen dort nicht tief genug ſeien, und nach der Theorie des Gleichgewichts 8/9 der Eismaſsen ſich unter dem Waſserspiegel befinden und 1/9 über demſelben. Das Eis ſelbſt wird ſchon in weiter Entfer- nung geſehen, und gewährt durch die Reflection des Lichts auf den Horizont ein prächtiges Schauspiel – Eisglimmer – Wenn Waſſer- flächen im Eise ſich befinden, ſo erſcheinen ſolche Flecken ſehr dunkel. Die Wirkung des Eises auf die Atmosphäre iſt ſehr verſchie- den: Wenn es niedrige Eismaſsen ſind, ſo werden alle Dämpfe aus der Luft nie- dergeſchlagen und ſie ſind in ewigen. Nebel gehüllt; anders dagegen iſt es bei großen Eismaſsen, der Him̃el iſt dann ſehr heiter. Sehr merkwürdig iſt es, daß ſie die Winde ganz nehmen, man weiß dieſe Erſcheinung nicht zu erklären, ſie ſcheint jedoch noch mit dem Mangel ? a 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Ibero-Amerikanisches Institut Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Edition: Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin.

Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden (S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern gekennzeichnet.

Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige Klammern gekennzeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/407
Zitationshilfe: [N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/407>, abgerufen am 22.11.2024.