sind theils regelmässig, theils unregelmäßig. Zu ersteren gehören die nützlichen Oscillationen, welche man neuerdings Ebbe und Flut der Atmos- phäre genannt hat.
In den Tropengegenden kann man am Barometer beinahe mit ziemlicher Gewißheit sehen, wie viel die Uhr ist, und sich dabei höchstens um 1/4 Stunde irren. ? Zwischen Neun und Neun 1/4 Uhr das Morgens steht das Barometer am höchsten, sinkt dann bis um 12 Uhr Mittags und steht um 41/4 Uhr am niedrigsten, steigt bis 12 Uhr des Nachts und sinkt wieder bis 41/4 Uhr des Morgens, wo es bis 9 Uhr des Morgens wieder steigt. Merkwürdig ist, daß bei den größten Stürmen | von N.O. oder S.O. | bei Erdbeben Donner- wettern u.s.w. die in den nördlichen Zonen so viel Einfluß auf den Barometer Stand haben, bei den Tropen keine Änderung zu bemerken ist.
Tägliche Oscillationen des Luftmeers.
Die ersten Beobachtungen dieser täglichen Oscil- lationen gehören nicht Doc. an, sondern schon 1682 wurden sie von franz. Reisenden WareyundGlaut gemacht, und im Anfange dieses Jahrhunderts nur bestätigt. Es fängt diese Erscheinung vom Meeres
Ufer
ſind theils regelmäſsig, theils unregelmäßig. Zu erſteren gehören die nützlichen Oscillationen, welche man neuerdings Ebbe und Flut der Atmos- phäre genannt hat.
In den Tropengegenden kann man am Barometer beinahe mit ziemlicher Gewißheit ſehen, wie viel die Uhr iſt, und ſich dabei höchſtens um ¼ Stunde irren. ? Zwiſchen Neun und Neun ¼ Uhr das Morgens ſteht das Barometer am höchſten, ſinkt dann bis um 12 Uhr Mittags und ſteht um 4¼ Uhr am niedrigſten, ſteigt bis 12 Uhr des Nachts und ſinkt wieder bis 4¼ Uhr des Morgens, wo es bis 9 Uhr des Morgens wieder ſteigt. Merkwürdig iſt, daß bei den größten Stürmen | von N.O. oder S.O. | bei Erdbeben Doñer- wettern u.ſ.w. die in den nördlichen Zonen ſo viel Einfluß auf den Barometer Stand haben, bei den Tropen keine Änderung zu bemerken iſt.
Tägliche Oscillationen des Luftmeers.
Die erſten Beobachtungen dieſer täglichen Oscil- lationen gehören nicht Doc. an, ſondern ſchon 1682 wurden ſie von franz. Reiſenden WareyundGlaut gemacht, und im Anfange dieſes Jahrhunderts nur beſtätigt. Es fängt dieſe Erſcheinung vom Meeres
Ufer
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[0420]
ſind theils regelmäſsig, theils unregelmäßig.
Zu erſteren gehören die nützlichen Oscillationen,
welche man neuerdings Ebbe und Flut der Atmos-
phäre genannt hat.
In den Tropengegenden kann man am Barometer
beinahe mit ziemlicher Gewißheit ſehen, wie viel
die Uhr iſt, und ſich dabei höchſtens um ¼ Stunde irren.
Zwiſchen Neun nd Neun ¼ Uhr das Morgens ſteht das
Barometer am höchſten, ſinkt dann bis um 12 Uhr
Mittags und ſteht um 4¼ Uhr am niedrigſten, ſteigt
bis 12 Uhr des Nachts nd ſinkt wieder bis 4¼ Uhr
des Morgens, wo es bis 9 Uhr des Morgens wieder
ſteigt. Merkwürdig iſt, daß bei den größten
Stürmen | von N.O. oder S.O. | bei Erdbeben Doñer-
wettern u.ſ.w. die in den nördlichen Zonen ſo
viel Einfluß auf den Barometer Stand haben,
bei den Tropen keine Änderung zu bemerken iſt.
?
Tägliche Oscillationen des Luftmeers.
Die erſten Beobachtungen dieſer täglichen Oscil-
lationen gehören nicht Doc. an, ſondern ſchon 1682
wurden ſie von franz. Reiſenden Warey nd Glaut
gemacht, und im Anfange dieſes Jahrhunderts nur
beſtätigt. Es fängt dieſe Erſcheinung vom Meeres
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[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/420>, abgerufen am 22.11.2024.
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