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[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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findet man auf der skandinavischen Halbinsel. An
der Küste unter 70° dbr ist die Schneegrenze sehr tief,
und nur 11/2° weiter gegen Norden findet man
sie erst auf einer Höhe von 2200 Fuß. - Die Schnee-
grenze hängt aber nicht von der mittlern Tempe-
ratur des ganzen Jahres, sondern von der mittlern
Temperatur des Sommers ab. - Eben so auffallend
hat Doc selbst in der Bretagne die Verschiedenheit
des Küstenklimas gesehen, gegen das, welches
im Innern herrscht. Man findet im westlichen Theil
der Bretagne Pflanzen die man nur sonst in Italien
findet: den Lorbeerbaum, Erdbeerbaum etc. eine
Wirkung der Nordwest Winde, und des Küstenklimas.
Dagegen findet man dort keinen Weinbau, indem
bei den Küstenklimaten das Charakteristische ist,
daß der Sommer weniger warm, und der Winter
wenig kalt ist, der Wein bedarf aber eine große
Sommer Wärme wogegen die andern genannten Pflan-
zen nur eine warme mittlere Temperatur bedürfen.
Sieht man das Meer bloß als Masse von Flüssig-

keiten

findet man auf der ſkandinaviſchen Halbinſel. An
der Küſte unter 70° dbr iſt die Schneegrenze ſehr tief,
und nur 1½° weiter gegen Norden findet man
ſie erſt auf einer Höhe von 2200 Fuß. – Die Schnee-
grenze hängt aber nicht von der mittlern Tempe-
ratur des ganzen Jahres, ſondern von der mittlern
Temperatur des Sommers ab. – Eben ſo auffallend
hat Doc ſelbſt in der Bretagne die Verſchiedenheit
des Küſtenklimas geſehen, gegen das, welches
im Innern herrſcht. Man findet im weſtlichen Theil
der Bretagne Pflanzen die man nur ſonſt in Italien
findet: den Lorbeerbaum, Erdbeerbaum etc. eine
Wirkung der Nordweſt Winde, und des Küſtenklimas.
Dagegen findet man dort keinen Weinbau, indem
bei den Küſtenklimaten das Charakteriſtiſche iſt,
daß der Sommer weniger warm, und der Winter
wenig kalt iſt, der Wein bedarf aber eine große
Sommer Wärme wogegen die andern genannten Pflan-
zen nur eine warme mittlere Temperatur bedürfen.
Sieht man das Meer bloß als Maſse von Flüſsig-

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[465/0471] findet man auf der ſkandinaviſchen Halbinſel. An der Küſte unter 70° dbr iſt die Schneegrenze ſehr tief, und nur 1½° weiter gegen Norden findet man ſie erſt auf einer Höhe von 2200 Fuß. – Die Schnee- grenze hängt aber nicht von der mittlern Tempe- ratur des ganzen Jahres, ſondern von der mittlern Temperatur des Sommers ab. – Eben ſo auffallend hat Doc ſelbſt in der Bretagne die Verſchiedenheit des Küſtenklimas geſehen, gegen das, welches im Innern herrſcht. Man findet im weſtlichen Theil der Bretagne Pflanzen die man nur ſonſt in Italien findet: den Lorbeerbaum, Erdbeerbaum etc. eine Wirkung der Nordweſt Winde, und des Küſtenklimas. Dagegen findet man dort keinen Weinbau, indem bei den Küſtenklimaten das Charakteriſtiſche iſt, daß der Sommer weniger warm, und der Winter wenig kalt iſt, der Wein bedarf aber eine große Sommer Wärme wogegen die andern genannten Pflan- zen nur eine warme mittlere Temperatur bedürfen. Sieht man das Meer bloß als Maſse von Flüſsig- keiten

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Zitationshilfe: [N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/471>, abgerufen am 22.11.2024.