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[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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7.
Zahl vergleicht so könnte man getäuscht werden zu
glauben, daß es mehr Thiere geben müsse, wenn
man die ungeheuren Heerden von großen Thieren
sieht. Lichtenstein führt an daß Eberty noch Elephan-
ten Heerden von 700 Stück gesehen habe; Rhinozerosse
findet man zu Heerden von 8 bis 10,000 zusammen.
Endlich ist die große Anzahl von Tauben in Ameri-
ka merkwürdig. Die columba migratoria schwärmt
in solchen Heerden, daß mehrere Millionen zusam-
men kommen, so daß sie in ihrem Fluge wie Wolken
aussehen, und die Sonne verdunkeln, sie lassen
sich in solcher Zahl nieder daß die Aeste der Bäu-
me brechen, und die Bewohner sie mit Knütteln
todt schlagen und die Schweine dorthintreibt um sie
zu fressen.

Das Merkwürdigste ist aber an der Südsee, wo
man die Seevögel 5-6 Stundenlang ununterbrochen
wie ein großes Gewölk vorüber[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]ziehen sieht. -
Die Excremente dieser Vögel geben ein gutes Dün-
gungsmittel, an einige Orten wo sie sich einige
Zeit aufhalten entstehen durch ihre Excremente Schich-
ten von 25 bis 30' Höhe, die so aussehen wie unsre

brenn-

7.
Zahl vergleicht ſo könnte man getäuſcht werden zu
glauben, daß es mehr Thiere geben müſse, wenn
man die ungeheuren Heerden von großen Thieren
ſieht. Lichtenstein führt an daß Eberty noch Elephan-
ten Heerden von 700 Stück geſehen habe; Rhinozeroſse
findet man zu Heerden von 8 bis 10,000 zuſammen.
Endlich iſt die große Anzahl von Tauben in Ameri-
ka merkwürdig. Die columba migratoria ſchwärmt
in ſolchen Heerden, daß mehrere Millionen zuſam-
men kommen, ſo daß ſie in ihrem Fluge wie Wolken
ausſehen, und die Sonne verdunkeln, ſie laſsen
ſich in ſolcher Zahl nieder daß die Aeſte der Bäu-
me brechen, und die Bewohner ſie mit Knütteln
todt ſchlagen und die Schweine dorthintreibt um ſie
zu freſsen.

Das Merkwürdigſte iſt aber an der Südſee, wo
man die Seevögel 5–6 Stundenlang ununterbrochen
wie ein großes Gewölk vorüber[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]ziehen ſieht. –
Die Excremente dieſer Vögel geben ein gutes Dün-
gungsmittel, an einige Orten wo ſie ſich einige
Zeit aufhalten entſtehen durch ihre Excremente Schich-
ten von 25 bis 30′ Höhe, die ſo ausſehen wie unsre

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[599/0605] 7. Zahl vergleicht ſo könnte man getäuſcht werden zu glauben, daß es mehr Thiere geben müſse, wenn man die ungeheuren Heerden von großen Thieren ſieht. Lichtenstein führt an daß Eberty noch Elephan- ten Heerden von 700 Stück geſehen habe; Rhinozeroſse findet man zu Heerden von 8 bis 10,000 zuſammen. Endlich iſt die große Anzahl von Tauben in Ameri- ka merkwürdig. Die columba migratoria ſchwärmt in ſolchen Heerden, daß mehrere Millionen zuſam- men kommen, ſo daß ſie in ihrem Fluge wie Wolken ausſehen, und die Sonne verdunkeln, ſie laſsen ſich in ſolcher Zahl nieder daß die Aeſte der Bäu- me brechen, und die Bewohner ſie mit Knütteln todt ſchlagen und die Schweine dorthintreibt um ſie zu freſsen. Das Merkwürdigſte iſt aber an der Südſee, wo man die Seevögel 5–6 Stundenlang ununterbrochen wie ein großes Gewölk vorüberziehen ſieht. – Die Excremente dieſer Vögel geben ein gutes Dün- gungsmittel, an einige Orten wo ſie ſich einige Zeit aufhalten entſtehen durch ihre Excremente Schich- ten von 25 bis 30′ Höhe, die ſo ausſehen wie unsre brenn-

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Zitationshilfe: [N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 599. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/605>, abgerufen am 22.11.2024.