Nordischer [Mercurius]. Nr. 45, Hamburg, 1685.auch auß Tarnopel ein Officier diesen Bericht gethan/ daß Warschau vom 1 Juny. Endlich ist durch GOtes gnädigen Beystand ver- auch auß Tarnopel ein Officier diesen Bericht gethan/ daß Warschau vom 1 Juny. Endlich ist durch GOtes gnädigen Beystand ver- <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0006" n="[6]"/> auch auß Tarnopel ein Officier diesen Bericht gethan/ daß<lb/> ein Theil der Orde von Kaminieck unter Czartkow geruckt<lb/> sey/ und suchten über den Dniester zukommen/ damit sie<lb/> in Pokuice gehen möchten/ welches die Gefahr noch vergrössert.<lb/> Bey uns in Lemberg entstund gestern Abend ein grosses Schre-<lb/> cken/ man wuste aber keinen Grund woher es kam/ dann in den<lb/> Vorstädten so ein Lärm entstunde/ als wann die Orde daselbst<lb/> einfiel/ hernach auch in der Stadt/ welches noch grösser Unheil<lb/> erweckte/ so daß daß Volck aus den Vorstädten in die Stadt<lb/> eindrunge/ und war ein so grosser Tumult daß es nicht zu be-<lb/> schreiben ist/ denn man hat vorgegeben/ als wann die Tartarn<lb/> in die Thöre eindringen thäten/ es ward aber bald gestillet/ weil<lb/> es nichts gewisses war/ jedoch ist uns solches zur Warnung ge-<lb/> schehen/ dann wir seind so sicher und doch nicht parat das wenig-<lb/> ste zu wiederstehen/ da doch der Feind uns auff dem Nacken lie-<lb/> get: Dieser Lärm ist ebenfalß vorgestern auch in Jaworow<lb/> entstanden/ wo selbst die Leute auch ein solches Schrecken über-<lb/> fallen als uns hier.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Warschau vom 1 Juny.</head><lb/> <p>Endlich ist durch GOtes gnädigen Beystand ver-<lb/> gangen Mittwoch um Mitternacht der Reichstag<lb/> glücklich geendiget/ wiewohl viel sich gestern noch bli-<lb/> cken ließ/ wodurch selbiger annoch in Verschlep hätte<lb/> können gezogen werden. Weil von den Herrn Lit-<lb/> tauern einige neue Dinge wieder zur Bahn gebracht/<lb/> und begehret worden/ daß nur wenig noch die Ses-<lb/> sion gehalten würde/ wurden aber von den Hn. Hn.<lb/> Magnatibus der Crone bewogen/ daß Sie endlich ihr<lb/> Wort darzu gaben/ und zum Handkuß Ihr Königl.<lb/> Majest. schritten/ welces um 12 Uhr in der Nacht<lb/> geschehen; Worauff des andern Tages/ nehmlich/ an<lb/> dem Fest der Himmelfahrt/ in der Pfarkirchen das<lb/> Te Deum Laudamus gesungen/ und in Gegenwart<lb/> der sämptlichen Königlichen Herrschafft/ Hn. Hn.<lb/> Senatoren/ und Hn. Hn. Landbohten die Solennia<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[6]/0006]
auch auß Tarnopel ein Officier diesen Bericht gethan/ daß
ein Theil der Orde von Kaminieck unter Czartkow geruckt
sey/ und suchten über den Dniester zukommen/ damit sie
in Pokuice gehen möchten/ welches die Gefahr noch vergrössert.
Bey uns in Lemberg entstund gestern Abend ein grosses Schre-
cken/ man wuste aber keinen Grund woher es kam/ dann in den
Vorstädten so ein Lärm entstunde/ als wann die Orde daselbst
einfiel/ hernach auch in der Stadt/ welches noch grösser Unheil
erweckte/ so daß daß Volck aus den Vorstädten in die Stadt
eindrunge/ und war ein so grosser Tumult daß es nicht zu be-
schreiben ist/ denn man hat vorgegeben/ als wann die Tartarn
in die Thöre eindringen thäten/ es ward aber bald gestillet/ weil
es nichts gewisses war/ jedoch ist uns solches zur Warnung ge-
schehen/ dann wir seind so sicher und doch nicht parat das wenig-
ste zu wiederstehen/ da doch der Feind uns auff dem Nacken lie-
get: Dieser Lärm ist ebenfalß vorgestern auch in Jaworow
entstanden/ wo selbst die Leute auch ein solches Schrecken über-
fallen als uns hier.
Warschau vom 1 Juny.
Endlich ist durch GOtes gnädigen Beystand ver-
gangen Mittwoch um Mitternacht der Reichstag
glücklich geendiget/ wiewohl viel sich gestern noch bli-
cken ließ/ wodurch selbiger annoch in Verschlep hätte
können gezogen werden. Weil von den Herrn Lit-
tauern einige neue Dinge wieder zur Bahn gebracht/
und begehret worden/ daß nur wenig noch die Ses-
sion gehalten würde/ wurden aber von den Hn. Hn.
Magnatibus der Crone bewogen/ daß Sie endlich ihr
Wort darzu gaben/ und zum Handkuß Ihr Königl.
Majest. schritten/ welces um 12 Uhr in der Nacht
geschehen; Worauff des andern Tages/ nehmlich/ an
dem Fest der Himmelfahrt/ in der Pfarkirchen das
Te Deum Laudamus gesungen/ und in Gegenwart
der sämptlichen Königlichen Herrschafft/ Hn. Hn.
Senatoren/ und Hn. Hn. Landbohten die Solennia
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