Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Nordischer Mercurius]. Hamburg, Februar 1673, S. 127–134.

Bild:
<< vorherige Seite

Februarius.

tiret/ und nur 3. Officirer davon perdoniret worden.
Die Beuthe/ so die Käyserl. hierdurch bekommen ha-
ben ist groß. Das gantze Regiment ist mehrentheils
auß Volontaires/ und köstlich montirt gewesen.


Italien.
Rom vom 14. Februar.

Ob wol der Papst jüngsthin mit großen
Haupt-Schmertzen beladen gewesen/ so hat er nichts
desto weniger am Feste Mariae-Reinigung in der
Hof-Capella der Weyhung der Wachs-Lichter bey
wohnen und solche selbsten distribuiren wollen. Es
haben zwar die Herren Cardinäle Sfortza und Bor-
romeo unterschidliche Unterredungen gehalten/ die
große Streitigkeiten wegen der Fürstlichen Non-
nen Cesarini beyzulegen/ aber vergeblich darin gear-
beitet: Der Schergen Hauptmann hat diser Ta-
gen einen Mönchen von Ravenna gefangen anhero
gebracht/ deßen geringstes Verbrechen unter andern
ist/ daß Er ein falscher Müntzer gewesen. Die Fast-
nachts-Lust hat allhier zimlich nachgelaßen/ weilen
die Herren Regnantes sich in der Trauer befinden/
deßwegen auch die von dem Hertzog von Gravina an-
gestellte Comödie muß verschoben werden/ mittler-
weilen können die von Napoli beschribene Singe-
rinnen ihren Provit anderwerts machen/ weilen sie
von sonderlicher Schönheit sind/ und vor köstliche

P. Bis-

Februarius.

tiret/ und nur 3. Officirer davon perdoniret worden.
Die Beuthe/ so die Käyserl. hierdurch bekommen ha-
ben ist groß. Das gantze Regiment ist mehrentheils
auß Volontaires/ und köstlich montirt gewesen.


Italien.
Rom vom 14. Februar.

Ob wol der Papst jüngsthin mit großen
Haupt-Schmertzen beladen gewesen/ so hat er nichts
desto weniger am Feste Mariæ-Reinigung in der
Hof-Capella der Weyhung der Wachs-Lichter bey
wohnen und solche selbsten distribuiren wollen. Es
haben zwar die Herren Cardinäle Sfortza und Bor-
romeo unterschidliche Unterredungen gehalten/ die
große Streitigkeiten wegen der Fürstlichen Non-
nen Cesarini beyzulegen/ aber vergeblich darin gear-
beitet: Der Schergen Hauptmann hat diser Ta-
gen einen Mönchen von Ravenna gefangen anhero
gebracht/ deßen geringstes Verbrechen unter andern
ist/ daß Er ein falscher Müntzer gewesen. Die Fast-
nachts-Lust hat allhier zimlich nachgelaßen/ weilen
die Herren Regnantes sich in der Trauer befinden/
deßwegen auch die von dem Hertzog von Gravina an-
gestellte Comödie muß verschoben werden/ mittler-
weilen können die von Napoli beschribene Singe-
rinnen ihren Provit anderwerts machen/ weilen sie
von sonderlicher Schönheit sind/ und vor köstliche

P. Bis-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="jArticle" n="2">
          <p><pb facs="#f0004" n="130"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#aq">Februarius</hi>.</fw><lb/>
tiret/ und nur 3. Officirer davon perdoniret worden.<lb/>
Die Beuthe/ so die Käyserl. hierdurch bekommen ha-<lb/>
ben ist groß. Das gantze Regiment ist mehrentheils<lb/>
auß Volontaires/ und köstlich montirt gewesen.</p>
        </div><lb/>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Italien.</head><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head>Rom vom 14. Februar.</head><lb/>
          <p>Ob wol der Papst jüngsthin mit großen<lb/>
Haupt-Schmertzen beladen gewesen/ so hat er nichts<lb/>
desto weniger am Feste Mariæ-Reinigung in der<lb/>
Hof-Capella der Weyhung der Wachs-Lichter bey<lb/>
wohnen und solche selbsten distribuiren wollen. Es<lb/>
haben zwar die Herren Cardinäle Sfortza und Bor-<lb/>
romeo unterschidliche Unterredungen gehalten/ die<lb/>
große Streitigkeiten wegen der Fürstlichen Non-<lb/>
nen Cesarini beyzulegen/ aber vergeblich darin gear-<lb/>
beitet: Der Schergen Hauptmann hat diser Ta-<lb/>
gen einen Mönchen von Ravenna gefangen anhero<lb/>
gebracht/ deßen geringstes Verbrechen unter andern<lb/>
ist/ daß Er ein falscher Müntzer gewesen. Die Fast-<lb/>
nachts-Lust hat allhier zimlich nachgelaßen/ weilen<lb/>
die Herren Regnantes sich in der Trauer befinden/<lb/>
deßwegen auch die von dem Hertzog von Gravina an-<lb/>
gestellte Comödie muß verschoben werden/ mittler-<lb/>
weilen können die von Napoli beschribene Singe-<lb/>
rinnen ihren Provit anderwerts machen/ weilen sie<lb/>
von sonderlicher Schönheit sind/ und vor köstliche<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">P. Bis-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[130/0004] Februarius. tiret/ und nur 3. Officirer davon perdoniret worden. Die Beuthe/ so die Käyserl. hierdurch bekommen ha- ben ist groß. Das gantze Regiment ist mehrentheils auß Volontaires/ und köstlich montirt gewesen. Italien. Rom vom 14. Februar. Ob wol der Papst jüngsthin mit großen Haupt-Schmertzen beladen gewesen/ so hat er nichts desto weniger am Feste Mariæ-Reinigung in der Hof-Capella der Weyhung der Wachs-Lichter bey wohnen und solche selbsten distribuiren wollen. Es haben zwar die Herren Cardinäle Sfortza und Bor- romeo unterschidliche Unterredungen gehalten/ die große Streitigkeiten wegen der Fürstlichen Non- nen Cesarini beyzulegen/ aber vergeblich darin gear- beitet: Der Schergen Hauptmann hat diser Ta- gen einen Mönchen von Ravenna gefangen anhero gebracht/ deßen geringstes Verbrechen unter andern ist/ daß Er ein falscher Müntzer gewesen. Die Fast- nachts-Lust hat allhier zimlich nachgelaßen/ weilen die Herren Regnantes sich in der Trauer befinden/ deßwegen auch die von dem Hertzog von Gravina an- gestellte Comödie muß verschoben werden/ mittler- weilen können die von Napoli beschribene Singe- rinnen ihren Provit anderwerts machen/ weilen sie von sonderlicher Schönheit sind/ und vor köstliche P. Bis-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Hamburg und der Verlag Georg … [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-03-30T10:29:57Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-03-30T10:29:57Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;

Die Correctio nicht erfolgender Sachen im vergangenen Monate findet sich am Ende der letzten Ausgabe des jeweiligen Monats statt wie in den Bildquellen der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen am Anfang der ersten Ausgabe des Folgemonats. Zwischentitel mit dem Monatsnamen wurden nicht übernommen.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nordischermercurius0017_1673
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nordischermercurius0017_1673/4
Zitationshilfe: [Nordischer Mercurius]. Hamburg, Februar 1673, S. 127–134, hier S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nordischermercurius0017_1673/4>, abgerufen am 23.05.2024.