[Nordischer Mercurius]. Hamburg, März 1673, S. 173–180.Martius. der Cardinäle Nitard und Estree/ so als Schids- Männer diser Sachen erkohren worden/ nicht mehr erwarten will/ unter dem Vorwandt/ daß sie Partheyisch/ und dem Hause Colonna mehr als ihm und den seinigen affectionirt wären/ und ihren Sententz darnach formiren würden. Demnach die Nonne Cesarini gesehen/ in was schlechten Ter- minis ihre Hoffnung stündte/ so hat sie ihren Bräu- tigam den Don Fridericum Sforza zu sich beruf- fen laßen/ um wegen ihrer Angelegenheiten sich mit ihm zu berahtschlagen/ und endlichen geschlos- sen/ in Ansehung sie schon einmahl dise Vergün- stigung vom Papst erhalten/ sich auff der Stelle mit einander trauen zulaßen/ welche Function der Pfarrherr von St. Blasio in Gegenwart etlicher Cavalliers deß Herrn Bräutigams guten Be- kandten verrichtet/ als aber der Cardinal Sforza solches erfahren/ hat er sich hefftig über den jungen Sforza seinen Vettern den Bräutigam erzörnet/ auß Beysorge/ daß dise genöhtigte Heuraht eine Ur- sach viles Unglücks unter der Colonnischen Familia seyn möchte/ und man eben anjetzo in Tractaten ge- standen/ den neu verheurahten gute Conditiones und Vortheil zuerhalten/ derer sie sich nun durch diß ihr unvermuhtetes schnelles procediren ver- lustig gemacht hätten/ und nun diser Handel in größere Verwirrung als jemahlen gerahten/ mas- sen
Martius. der Cardinäle Nitard und Estree/ so als Schids- Männer diser Sachen erkohren worden/ nicht mehr erwarten will/ unter dem Vorwandt/ daß sie Partheyisch/ und dem Hause Colonna mehr als ihm und den seinigen affectionirt wären/ und ihren Sententz darnach formiren würden. Demnach die Nonne Cesarini gesehen/ in was schlechten Ter- minis ihre Hoffnung stündte/ so hat sie ihren Bräu- tigam den Don Fridericum Sforza zu sich beruf- fen laßen/ um wegen ihrer Angelegenheiten sich mit ihm zu berahtschlagen/ und endlichen geschlos- sen/ in Ansehung sie schon einmahl dise Vergün- stigung vom Papst erhalten/ sich auff der Stelle mit einander trauen zulaßen/ welche Function der Pfarrherr von St. Blasio in Gegenwart etlicher Cavalliers deß Herrn Bräutigams guten Be- kandten verrichtet/ als aber der Cardinal Sforza solches erfahren/ hat er sich hefftig über den jungen Sforza seinen Vettern den Bräutigam erzörnet/ auß Beysorge/ daß dise genöhtigte Heuraht eine Ur- sach viles Unglücks unter der Colonnischen Familia seyn möchte/ und man eben anjetzo in Tractaten ge- standen/ den neu verheurahten gute Conditiones und Vortheil zuerhalten/ derer sie sich nun durch diß ihr unvermuhtetes schnelles procediren ver- lustig gemacht hätten/ und nun diser Handel in größere Verwirrung als jemahlen gerahten/ mas- sen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0004" n="176"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#aq">Martius.</hi></fw><lb/> der Cardinäle Nitard und Estree/ so als Schids-<lb/> Männer diser Sachen erkohren worden/ nicht<lb/> mehr erwarten will/ unter dem Vorwandt/ daß sie<lb/> Partheyisch/ und dem Hause Colonna mehr als<lb/> ihm und den seinigen affectionirt wären/ und ihren<lb/> Sententz darnach formiren würden. Demnach<lb/> die Nonne Cesarini gesehen/ in was schlechten Ter-<lb/> minis ihre Hoffnung stündte/ so hat sie ihren Bräu-<lb/> tigam den Don Fridericum Sforza zu sich beruf-<lb/> fen laßen/ um wegen ihrer Angelegenheiten sich<lb/> mit ihm zu berahtschlagen/ und endlichen geschlos-<lb/> sen/ in Ansehung sie schon einmahl dise Vergün-<lb/> stigung vom Papst erhalten/ sich auff der Stelle<lb/> mit einander trauen zulaßen/ welche Function der<lb/> Pfarrherr von St. Blasio in Gegenwart etlicher<lb/> Cavalliers deß Herrn Bräutigams guten Be-<lb/> kandten verrichtet/ als aber der Cardinal Sforza<lb/> solches erfahren/ hat er sich hefftig über den jungen<lb/> Sforza seinen Vettern den Bräutigam erzörnet/<lb/> auß Beysorge/ daß dise genöhtigte Heuraht eine Ur-<lb/> sach viles Unglücks unter der Colonnischen Familia<lb/> seyn möchte/ und man eben anjetzo in Tractaten ge-<lb/> standen/ den neu verheurahten gute Conditiones<lb/> und Vortheil zuerhalten/ derer sie sich nun durch<lb/> diß ihr unvermuhtetes schnelles procediren ver-<lb/> lustig gemacht hätten/ und nun diser Handel in<lb/> größere Verwirrung als jemahlen gerahten/ mas-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">sen </fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [176/0004]
Martius.
der Cardinäle Nitard und Estree/ so als Schids-
Männer diser Sachen erkohren worden/ nicht
mehr erwarten will/ unter dem Vorwandt/ daß sie
Partheyisch/ und dem Hause Colonna mehr als
ihm und den seinigen affectionirt wären/ und ihren
Sententz darnach formiren würden. Demnach
die Nonne Cesarini gesehen/ in was schlechten Ter-
minis ihre Hoffnung stündte/ so hat sie ihren Bräu-
tigam den Don Fridericum Sforza zu sich beruf-
fen laßen/ um wegen ihrer Angelegenheiten sich
mit ihm zu berahtschlagen/ und endlichen geschlos-
sen/ in Ansehung sie schon einmahl dise Vergün-
stigung vom Papst erhalten/ sich auff der Stelle
mit einander trauen zulaßen/ welche Function der
Pfarrherr von St. Blasio in Gegenwart etlicher
Cavalliers deß Herrn Bräutigams guten Be-
kandten verrichtet/ als aber der Cardinal Sforza
solches erfahren/ hat er sich hefftig über den jungen
Sforza seinen Vettern den Bräutigam erzörnet/
auß Beysorge/ daß dise genöhtigte Heuraht eine Ur-
sach viles Unglücks unter der Colonnischen Familia
seyn möchte/ und man eben anjetzo in Tractaten ge-
standen/ den neu verheurahten gute Conditiones
und Vortheil zuerhalten/ derer sie sich nun durch
diß ihr unvermuhtetes schnelles procediren ver-
lustig gemacht hätten/ und nun diser Handel in
größere Verwirrung als jemahlen gerahten/ mas-
sen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDer Erscheinungsort Hamburg und der Verlag Georg … [mehr] Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-03-30T10:29:38Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-03-30T10:29:38Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja; Die
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |