[Nordischer Mercurius]. Hamburg, April 1673, S. 211–218.Aprilis. Fauriau/ nunmehr Gouverneur von Mastricht/ hat den Raht von Stat allhier advisiret/ daß er daselbst glücklich eingekommen sey: Er ist ein wachsahmer und verständiger Herr/ auff den auch ein gutes Vertrauen gesetzt wird. Es sind einige Völcker von Breda/ Bergen op Soom und an- dern Orten außen gewesen/ aber schon wider einge- kommen. Was ihr Anschlag war/ ist nicht be- kannt. Unsere Recrutirungen gehen sehr starck fort/ und die Regimenter und Compagnien zu com- pletiren. Der Herr Admiral de Reiter ist nach unserer Krigs-Flote verreiset/ selbige auff das eheste in die See zubringen. Die Frantzosen zu Ut- recht sollen Ordre bekommen haben/ alle Mühe da- hin anzuwenden/ daß der Leck-Dick wider möchte gestopffet werden/ und daß man eine große Men- ge vom Land-Volcke darzu gebrauchen sollte/ um von selbigen Landen einen Profit zu machen. Der Printz von Conde ist auff der Reise nach Utrecht zukommen. Der Herr Bischoff selbigen Stiffts hat in Franckreich wenig erhalten: Man mey- net aber doch/ daß des Printzen Gegenwart einige Veränderungen in denen so hohen Bedrückungen geben werde. Indeßen zihen vil von dannen/ wann sie nur geheim wegkommen können/ und wird her- nach gegen solche geflüchtete sehr hart geprocedirt. Ni-
Aprilis. Fauriau/ nunmehr Gouverneur von Mastricht/ hat den Raht von Stat allhier advisiret/ daß er daselbst glücklich eingekommen sey: Er ist ein wachsahmer und verständiger Herr/ auff den auch ein gutes Vertrauen gesetzt wird. Es sind einige Völcker von Breda/ Bergen op Soom und an- dern Orten außen gewesen/ aber schon wider einge- kommen. Was ihr Anschlag war/ ist nicht be- kannt. Unsere Recrutirungen gehen sehr starck fort/ und die Regimenter und Compagnien zu com- pletiren. Der Herr Admiral de Reiter ist nach unserer Krigs-Flote verreiset/ selbige auff das eheste in die See zubringen. Die Frantzosen zu Ut- recht sollen Ordre bekommen haben/ alle Mühe da- hin anzuwenden/ daß der Leck-Dick wider möchte gestopffet werden/ und daß man eine große Men- ge vom Land-Volcke darzu gebrauchen sollte/ um von selbigen Landen einen Profit zu machen. Der Printz von Conde ist auff der Reise nach Utrecht zukommen. Der Herr Bischoff selbigen Stiffts hat in Franckreich wenig erhalten: Man mey- net aber doch/ daß des Printzen Gegenwart einige Veränderungen in denen so hohen Bedrückungen geben werde. Indeßen zihen vil von dannen/ wann sie nur geheim wegkommen können/ und wird her- nach gegen solche geflüchtete sehr hart geprocedirt. Ni-
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Aprilis.
Fauriau/ nunmehr Gouverneur von Mastricht/
hat den Raht von Stat allhier advisiret/ daß er
daselbst glücklich eingekommen sey: Er ist ein
wachsahmer und verständiger Herr/ auff den auch
ein gutes Vertrauen gesetzt wird. Es sind einige
Völcker von Breda/ Bergen op Soom und an-
dern Orten außen gewesen/ aber schon wider einge-
kommen. Was ihr Anschlag war/ ist nicht be-
kannt. Unsere Recrutirungen gehen sehr starck
fort/ und die Regimenter und Compagnien zu com-
pletiren. Der Herr Admiral de Reiter ist nach
unserer Krigs-Flote verreiset/ selbige auff das eheste
in die See zubringen. Die Frantzosen zu Ut-
recht sollen Ordre bekommen haben/ alle Mühe da-
hin anzuwenden/ daß der Leck-Dick wider möchte
gestopffet werden/ und daß man eine große Men-
ge vom Land-Volcke darzu gebrauchen sollte/ um
von selbigen Landen einen Profit zu machen. Der
Printz von Conde ist auff der Reise nach Utrecht
zukommen. Der Herr Bischoff selbigen Stiffts
hat in Franckreich wenig erhalten: Man mey-
net aber doch/ daß des Printzen Gegenwart einige
Veränderungen in denen so hohen Bedrückungen
geben werde. Indeßen zihen vil von dannen/ wann
sie nur geheim wegkommen können/ und wird her-
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