[Nordischer Mercurius]. Hamburg, Juni 1673, S. 391–398.Anno 1673. Junius. zubehaupten/ muste man sich also wider retiriren. Wä- re aber Volck genug von den unsrigen vorhanden gewesen/ würde man sich leichtlich der Seiten von Wyck haben bemeistern können/ weil alle dise Posten mit nicht mehr als 400. Mann besetzt gewesen wa- ren. Am Sonntage nach der Mittags-Mahlzeit kamen die Feinde/ uns aus den dem halben Mond/ welchen der Hertzog von Monmuht zuvor einbe- kommen hatte/ wider zu vertreiben/ sie drungen sich auch mit dem Degen in der Hand darein. Dises Degen-Gefechte war so scharff/ und betroff das Re- giment vom Dauphin/ welches sich vom vorigen nächtlichen Gefechte noch nicht recht erholet hatte/ nochmahls sehr hart/ und da wurde Mr. d' Artagnon erfordert/ solches mit den Mußqvetirern zu se- cundiren. Er wurde aber bald erlegt/ und sind auch nebenst ihm vil Mußqvetirer getödtet und verwun- det worden. Wie sehr auch der Feinde Resistentz und Defension war/ so unterliß man es doch an unserer Seiten nicht/ disen halben Mond nochmahls in un- sere Gewalt zu bringen/ da dann des Herzog von Mon- muht seine Persohn sich widerum voll von Courage bezeigte/ worüber er aber von einem Mußketen- Schuße am Bauche etwas beschädigt wurde. In der 3. Action wurden die Feinde durch Mr. de la Fuilla- de und Marquis de Vaubron also getriben/ daß sich die unsrige wol logiren kundten/ und avancirten sie sol-
Anno 1673. Junius. zubehauptẽ/ muste man sich also wider retirirẽ. Wä- re aber Volck genug von den unsrigen vorhanden gewesen/ würde man sich leichtlich der Seiten von Wyck haben bemeistern können/ weil alle dise Posten mit nicht mehr als 400. Mann besetzt gewesen wa- ren. Am Sonntage nach der Mittags-Mahlzeit kamen die Feinde/ uns aus den dem halben Mond/ welchen der Hertzog von Monmuht zuvor einbe- kommen hatte/ wider zu vertreiben/ sie drungen sich auch mit dem Degen in der Hand darein. Dises Degen-Gefechte war so scharff/ und betroff das Re- giment vom Dauphin/ welches sich vom vorigen nächtlichen Gefechte noch nicht recht erholet hatte/ nochmahls sehr hart/ und da wurde Mr. d’ Artagnon erfordert/ solches mit den Mußqvetirern zu se- cundiren. Er wurde aber bald erlegt/ und sind auch nebenst ihm vil Mußqvetirer getödtet und verwun- det worden. Wie sehr auch der Feinde Resistentz und Defension war/ so unterliß man es doch an unserer Seiten nicht/ disen halben Mond nochmahls in un- sere Gewalt zu bringen/ da dañ des Herzog von Mon- muht seine Persohn sich widerum voll von Courage bezeigte/ worüber er aber von einem Mußketen- Schuße am Bauche etwas beschädigt wurde. In der 3. Action wurden die Feinde durch Mr. de la Fuilla- de und Marquis de Vaubron also getriben/ daß sich die unsrige wol logiren kundten/ und avancirten sie sol-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0005" n="395"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#aq">Anno</hi> 1673. <hi rendition="#aq">Junius</hi>.</fw><lb/> zubehauptẽ/ muste man sich also wider retirirẽ. Wä-<lb/> re aber Volck genug von den unsrigen vorhanden<lb/> gewesen/ würde man sich leichtlich der Seiten von<lb/> Wyck haben bemeistern können/ weil alle dise Posten<lb/> mit nicht mehr als 400. Mann besetzt gewesen wa-<lb/> ren. Am Sonntage nach der Mittags-Mahlzeit<lb/> kamen die Feinde/ uns aus den dem halben Mond/<lb/> welchen der Hertzog von Monmuht zuvor einbe-<lb/> kommen hatte/ wider zu vertreiben/ sie drungen sich<lb/> auch mit dem Degen in der Hand darein. Dises<lb/> Degen-Gefechte war so scharff/ und betroff das Re-<lb/> giment vom Dauphin/ welches sich vom vorigen<lb/> nächtlichen Gefechte noch nicht recht erholet hatte/<lb/> nochmahls sehr hart/ und da wurde Mr. d’ Artagnon<lb/> erfordert/ solches mit den Mußqvetirern zu se-<lb/> cundiren. Er wurde aber bald erlegt/ und sind auch<lb/> nebenst ihm vil Mußqvetirer getödtet und verwun-<lb/> det worden. Wie sehr auch der Feinde Resistentz und<lb/> Defension war/ so unterliß man es doch an unserer<lb/> Seiten nicht/ disen halben Mond nochmahls in un-<lb/> sere Gewalt zu bringen/ da dañ des Herzog von Mon-<lb/> muht seine Persohn sich widerum voll von Courage<lb/> bezeigte/ worüber er aber von einem Mußketen-<lb/> Schuße am Bauche etwas beschädigt wurde. In der<lb/> 3. Action wurden die Feinde durch Mr. de la Fuilla-<lb/> de und Marquis de Vaubron also getriben/ daß sich<lb/> die unsrige wol logiren kundten/ und avancirten sie<lb/> <fw place="bottom" type="catch">sol-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [395/0005]
Anno 1673. Junius.
zubehauptẽ/ muste man sich also wider retirirẽ. Wä-
re aber Volck genug von den unsrigen vorhanden
gewesen/ würde man sich leichtlich der Seiten von
Wyck haben bemeistern können/ weil alle dise Posten
mit nicht mehr als 400. Mann besetzt gewesen wa-
ren. Am Sonntage nach der Mittags-Mahlzeit
kamen die Feinde/ uns aus den dem halben Mond/
welchen der Hertzog von Monmuht zuvor einbe-
kommen hatte/ wider zu vertreiben/ sie drungen sich
auch mit dem Degen in der Hand darein. Dises
Degen-Gefechte war so scharff/ und betroff das Re-
giment vom Dauphin/ welches sich vom vorigen
nächtlichen Gefechte noch nicht recht erholet hatte/
nochmahls sehr hart/ und da wurde Mr. d’ Artagnon
erfordert/ solches mit den Mußqvetirern zu se-
cundiren. Er wurde aber bald erlegt/ und sind auch
nebenst ihm vil Mußqvetirer getödtet und verwun-
det worden. Wie sehr auch der Feinde Resistentz und
Defension war/ so unterliß man es doch an unserer
Seiten nicht/ disen halben Mond nochmahls in un-
sere Gewalt zu bringen/ da dañ des Herzog von Mon-
muht seine Persohn sich widerum voll von Courage
bezeigte/ worüber er aber von einem Mußketen-
Schuße am Bauche etwas beschädigt wurde. In der
3. Action wurden die Feinde durch Mr. de la Fuilla-
de und Marquis de Vaubron also getriben/ daß sich
die unsrige wol logiren kundten/ und avancirten sie
sol-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDer Erscheinungsort Hamburg und der Verlag Georg … [mehr] Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-03-30T10:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-03-30T10:30:31Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja; Die
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |