Neue Rheinische Zeitung. Nr. 17. Köln, 17. Juni 1848.[Deutschland] - Adresse der gesammten Einwohner Wiens an das souveräne Parlament zu Frankfurt: Vertreter des deutschen Volkes! Mit dem unendlichen Jubel eines freiheitsbegeisterten Gemüthes, mit dem erhebenden Bewußtsein freier Männer, begrüßen wir Euch, die edelsten unseres Volkes, denen die heilige Aufgabe geworden, den Bau unserer Freiheit zu beginnen, ihn zu begründen und gedeihlich zu vollenden. Als wir in den Märztagen die Sclavenketten gebrochen, und unsere Unterdrücker verjagt, war ein großes einiges Deutschland unser heißester Wunsch; als wir im Mai unsere Freiheit zweimal errungen und bewahrt, war Deutschland unsere Loosung, war innigster brüderlicher Anschluß unser Wahlspruch. Von den Zinnen unseres Domes glänzen die deutschen Farben, und in der alten Burg seiner Ahnen, wo Joseph, der deutsche Kaiser, der Unvergeßliche, ewig thront, pflanzte Kaiser Ferdinand die deutsche Fahne auf. Da man nun nicht mehr fragen kann, ob Oestereich frei, ob es deutsch ist, da wir nicht bloß eieinige Institutionen, einige Gesetze gemeinschaftlich mit unsern deutschen Brüdern haben wollen, nicht bloß gemeinsame Elle und gemeinsames Pfund, sondern Eine Gesinnung, Einen Geist, Einen Willen, Eine Thatkraft, ein Einiges zu einem Ganzen verschmolzenes Deutschland, so hoffen und erwarten wir, daß Ihr Männer des Volkes, nicht zurückbleiben werdet hinter den Bewegungen der Zeit, hinter den Fortschritten der einzelnen deutschen Stämme, die fortan keine Schranke, kein Sonderinteresse und keine Familien-Politik mehr trennen darf. Wir Oesterreicher haben am 18. Mai diejenige Bahn betreten, welche zur besten Regierungsform, zur konstitutionellen Monarchie auf volksthümlicher Grundlage führt. Soll die Einheit Deutschlands zur Wahrheit werden, so kann sein Parlament nicht minder freisinnig sein, als wir es waren. Vorwärts! ist die ernste Mahnung; ist der Ruf der Zeit. Wir haben ihn verstanden und stehen auf dem Standpunkte, auf welchem wir alle unsere deutschen Brüder zu sehen wünschen. - Es hatte uns mit freudigem Muthe beseelt, als die Männer, die zu Frankfurt tagen, an der Ostsee unsere Gränzen entschieden zu wahren beschlossen, und um so tiefer und bitterer war unser Schmerz, als wir jüngst vernommen, daß eine den Deutschen von jeher feindliche Macht mit allen Diplomaten-Kniffen unser heiliges Recht zu beschränken sich bemüht, - ja, daß sogar eine deutsche Regierung sich nicht geschämt, mit den Feinden des Vaterlandes Separatverträge zu schliesten. - Vertreter des deutschen Volks! Wisset, so lange die Sonne der Freiheit Wiens Mauern bescheint, werden seine Bewohner nicht aufhören, für deutsches Volksthum, deutsches Recht und deutsche Freiheit zu leben und zu sterben. Es lebe Deutschland! Gott mit Euch! Wien, am 8. Juni 1848. Im Namen der ganzen Bevölkerung Wiens: Der Ausschuß der Bürger, Nationalgarden und Studenten für Ruhe, Ordnung, Sicherheit und Wahrung der Rechte des Volkes. Dänemark.
Kopenhagen, 10. Juni. Die Dampfschiffe "Skirner" und "Hertha" sind, wie die Berling'sche Zeitung meldet, heute mit schwedischen Truppen von Gothenburg in Nyborg angekommen. Der König ist von Frederiksborg über Kronborg nach Malmö mit dem "Aegyr" abgereist, wo er den König Oscar und die Prinzen Carl Gustav und Oscar traf und eine Revue gehalten wurde; dann reiste der König über Landscrona, wo die beiden Könige die Artillerie und andere Truppen inspicirten, über Helsingör nach Frederiksborg zurück. Aus Odensee sind 20,000 Rbthr. zur Disposition des Kriegsministers gestellt. Eine schwedische Heeresabtheilung ist in Nyburg gelandet; Dänemark hat zur Auflegung einer Kriegsanleihe schreiten müssen. Die im Sundewittschen erlittene Schlappe wird in den Berichten des General Hedemann beinahe als ein Sieg dargestellt; er hat einen lobenden Tagesbefehl an sein Heer erlassen, welches, wie er behauptet, allen verlorenen Boden wieder gewonnen habe. Die dänischen Blätter beharren bei ihrem trotzigen Tone; "Kjobenhauspost" eifert gegen jede Theilung Schleswigs, weil Dänemark wie Herr des Sundes, so auch Herr des schleswig-holsteinischen Kanals bleiben müsse. (W. Z.)- Unterm 5. Juni ist eine Verordnung erschienen über die Ausstellung zinstragender Kreditbons und Auflegung einer Kriegessteuer: Trotz der zahlreichen und patriotischen Beiträge nöthigen die starken Kriegsanstrengungen und die bedeutenden Ausgaben die Regierung, an außerordentliche Einkünfte zu denken. Da aber die den Ständen der Inselstifte zur Bewilligung vorgelegte Kriegssteuer von 4 Mill. Reichsbankthaler, um nicht gar zu drückend zu werden, nur allmälig eingezogen werden kann und die dringenden Bedürfnisse des Krieges keinen Aufschub gestatten, so sei den Inselständen die Ausstellung von zinstragenden Kreditbons, die mit Hülfe der Kriegssteuer eingelöst würden und obgleich kein gezwungenes Zahlmittel, doch wegen ihrer sichern Fundirung und der kurzen Zeit- für welche sie ausgegeben, und bei dem patriotischen Eifer Däne,marks gerne genommen werden würden, erlaubt. Da der Staat zum Junitermin unumgänglich dieses Hülfsmittel benutzen müsse, könne man nicht die Gutachten der jütischen Staate abwarten und habe die Verordnung unter Vorbehalt der in Folge des jütschen Bedenkens etwa nothwendig werdenden Veränderung erlassen müssen. Es werden 4 Mill. Reichsbankthaler in Kreditbons von 100, 50 und 5 Rbthlr. ausgegeben, die vom 11. Juni an täglich 1 Rbß. von 100 Rbthlr. oder 377/98 pCt. jährliche Zinsen tragen, und für welche dem aus den Provinzialständen erwählten Comite ein gleicher Belauf von dem Staat gehörenden Pfand-Obligationen und anderen guten Verschreibungen übergeben werden. Sie werden jedes Mal mit 1/3, am 11. Juni und 11. Dec. 1849 und 11. Juni 1850 eingelöst und bei Bezahlung der Kriegssteuer in Zahlung genommen. Die Kriegssteuer beträgt von jeder Tonne Acker- und Wiesen-Hartkorn 6 Rbthlr. 48 ß, von jeder Tonne Wald- und Mahl-Hartkorn 3 Rbthlr. 24 ß. (W. Z.)Kopenhagen, 10. Juni. Am 7. sind in hiesigem Admiralitätsgebäude 10 deutsche Schiffe (9 preußische und 1 mecklenburg.), meist mit der Ladung kondemnirt. Ein hannoversches Schiff wurde frei gegeben. Heute wurden dagegen 2 hannoversche Schiffe kondemnirt. Nyborg, 7. Juni. Heute wurde auch hier ein hannöversches Schiff kondemnirt. Schweden.
Gothenburg, 7. Juni. Diesen Morgen um 1 Uhr fing die Einschiffung der vier Regimenter Infanterie in dänischen Schiffen an und dauerte bis 9 Uhr Vormittags, worauf sie von dänischen Dampfern bugsirt, mit starkem kontrairen Winde in die See gingen, wie man sagt, nach Nyborg, wo sie morgen ankommen sollen. Der Schiffsraum war so beschränkt, daß, obschon man die Mannschaft sehr zusammenstaute, dennoch 300 Mann zurückbleiben mußten. Es erregte ein eigenes Gefühl, diese braven schwedischen Truppen an Bord dänischer Schiffe gehen zu sehen. Man fängt nachgerade an, die Folgen des Krieges bedeutend im Handel und in den Kreditverhältnissen zu spüren, und erfolgt nicht bald eine Beilegung und eine völlige Rückkehr zum Frieden, so dürften bedeutende Bankerotte nicht ausbleiben. - Welche vortreffliche Vorkehrung die Dänen zur Abholung unserer Truppen getroffen, können Sie daraus schließen, daß die Schiffe in der See umwenden und wieder einlaufen und wiederum - als überstautet - 500 Mann ans Land setzen mußten, was außerordentlich böses Blut verursacht hat. Schlimmer wird es wohl, wenn man hört, wie es den andern gegangen ist. (- Nach dem Berichte eines von Nyborg in Hamburg eingetroffenen Reisenden waren dort bereits 4400 Mann schwedischer Truppen gelandet.) (B.-H.)Malmö, 6. Juni. Auf unserer Küste stehen jetzt circa 15,000 Mann mit 60 - 70 Kanonen, und auf der Rhede liegen mehrere große Kriegsschiffe, andere werden erwartet, so wie 12-16 große russische. Der König ist heute angekommen, und man sagt, er gehe morgen nach Kopenhagen, die Truppen erst später. (B.-H.)Verhandlungen des Gemeinderathes zu Köln. Sitzung vom 14. Juni 1848, Abends 6 Uhr. Der Gemeinderath genehmigte die Ueberlassung des Saales Gürzenich an den hiesigen Kunstverein zur diesjährigen, mit dem 20. August beginnenden Kunstausstellung; so wie auch, daß der neu errichteten Darlehnskasse gestattet werde, die von derselben beliehenen Unterpfänder in gewissen Quantitäten gegen ermäßigte Gebühren im Lagerhause Uhren niederzulegen; zugleich ward diesem Institute ein Gewölbe in den städtischen Gebäulichkeiten zur Disposition gestellt. - Ferner ward die Pflasterung des Ursulakloster mit neuen Steinen, unter Annahme eines von den Anwohnern desselben dazu angebotenen Beitrages von 75 Thalern genehmigt. Desgleichen die sofortige Anfertigung von fünfzig Stück Thüren und Fenster zu den in Aussicht stehenden neuen Schulbauten, Behufs Beschäftigung von arbeitslosen Tischlern und Schlossern. - Ueber die Eröffnung neuer Stadtthore an der Blümchensgasse und an der Rosengasse ward Beschluß gefaßt, und in specie hinsichtlich jenes an letzterer festgesetzt, daß die dabe betheiligten anschließenden Grundbesitzer zu den deßfallsigen Kosten einen baaren Zuschuß von 800 Thlr. zu leisten und außerdem das zur Erbreitung der Rosengasse bis auf 36 Fuß erforderlich Terrain unentgeltlich an die Stadt abzutreten hatten. - Sodann wurde ein Baugesuch am Römerthurm erledigt, und die Anlage eines Balkons an einem Hause in einer der neuen Straßen im vormaligen Klostergute Sion gestattet. - Demnächst wurden die Kosten zur Einrichtung des Lokals für die öffentlichen Gemeinderaths-Sitzungen im Betrage von prptr. 400 Thlr. bewilligt und einem städtischen Miethschuldner ein Jahr Zahlungsausstand ertheilt. - Nachdem hierauf noch acht Niederlassungsgesuche erledigt worden, wurde der Kommissionsbericht über die Revision der Rechnung von der Speise-Anstalt des Vereins zur Abhülfe augenblicklicher Noth erstattet und vom Gemeinderathe beschlossen, die Revisionsverhandlung zur Erledigung der Monita dem vorgedachten Vereine zugehen zu lassen. Aus der Postwelt. Bei der so höchst traurigen, drückenden Lage der subalternen Post-Beamten werden alle Kollegen den Artikel in Nro. 9 des in Erfurt erscheinenden Post-Journals freudig begrüßt haben, in welchem die Mittel angegeben werden, wie uns bei einer gleichmäßigen Vertheilung der dem Post-Departement zustehenden Fonds zu helfen ist. Der Zweck dieser Zeilen ist der dem § 51 desselben, worin das Gehalt eines Ober-Post-Direktors von 2000 bis 2500 Thlr. mit Recht als ein zu hohes bezeichnet wird, noch mehr Nachdruck zu verschaffen. Der Vorsteher des Ober-Post-Amtes an der Belgischen Grenze bezieht nach dem Kassenbuche ein fixirtes Gehalt von 4000 Thlr.; außerdem für verschiedene nicht postalische Leistungen einer Sonstzeit, wozu sich die Gränze ganz besonders zu eignen schien, und welche die Stadt selbst kennt und würdigt, persönliche Zulagen, so daß Verleumder sich erdreisten, demselben eine jährliche Einnahme von 6000 Thlr. zuschreiben zu wollen; außerdem fließen ihm die Einkünfte einer nicht unbedeutenden Posthalterei an der holländischen Gränze zu. (Ein verwandtschaftliches oder Freundschafts-Verzeichniß derjenigen Post-Amts-Vorsteher, welche gegen die bestehenden Vorschriften zugleich Posthalter sind, mit den hochstehenden Beamten des General-Post-Amtes in Berlin dürfte, beiläufig gesagt, nicht ohne Interesse für den Kenner sein.) Doch Ehre, dem Ehre gebührt. Diesem Manne von 6000 Thlr. jahrlichem Gewichte (es fehlen ihm nur noch 2000 Thlr., um Mitglied der ersten Kammer zu werden) wohnt eine solche Fernsicht bei, daß er bereits vor geraumer Zeit seinem "Geheimen" Sekretär die am Schlusse des besagten Artikels für jeden bedürftigen Beamten beanspruchte Zulage von 200 Thlrn. ex propriis zu Theil werden ließ. Daß denn die Amtsführung eines solchen 6000 Thlr-Mannes, bei den dadurch bedingten Talenten und Fähigkeiten, eine in ihrer Art einzig dastehende ist, wird einleuchten; doch dies defectet si omnia relim enomerare. Ein rheinischer Postbeamter. Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material] Frucht- und Fourage-Preise vom 1. bis 15. Juni 1848. [irrelevantes Material] Civilstand der Stadt Köln. Geburten. 13. Juni. Anna Maria, T. v. Joh. Schlösser, Porzellanmaler, Salzgasse. - Elise Josephina, T v. Damian Hamm, Musiklehrer, Andreaskloster. - Zwei uneheliche Knaben und zwei uneheliche Mädchen. Sterbefälle. 13. Juni. Ludwig Karl Siepermann, 8. M. alt, Hochstraße. Schiffahrts-Anzeige. Köln, 16. Juni 1848. Angekommen: C Nees vom Niedermain; H. Staab von Heilbron; J. Linkewitz von Wesel. Abgefahren: C. W. Müller nach dem Obermain. In Ladung: Nach Ruhrort b. Emmerich H. Lübbers; Nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Joh. Budberg, H. Schumacher und B. Schilowski; nach Koblenz und der Mosel und Saar L. Tillmann; nach der Mosel, nach Trier und der Saar N. Pisbach; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Mainz Anton Bender; nach dem Niedermain Fr. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain B. Krans; nach Heilbronn H. Bechert; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim M. Oberdahn. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Peer, Köln Nr. 10. Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Coesen Köln Nr. 2. Wasserstand. Köln, am 16. Juni. Rheinhöhe 8' 7". Bekanntmachung. Bei dem Ablaufe des 2. Quartals werden die betreffenden Zeitungs-Interessenten darauf aufmerksam gemacht, daß die Bestellungen auf auswärtige Zeitschriften pro 3. Quartal resp. 2. Semester c. bis zum 22. d. M. bei der hiesigen Ober-Postamts-Zeitungsexpedition gemacht sein müssen, wenn eine rechtzeitige und vollständige Lieferung der Zeitungen erfolgen soll, und daß nur solche Bestellungen berücksichtigt werden können, für welche die Vorausbezahlung des Betrages stattgefunden hat. Köln, den 14. Juni 1845. Ober-Postamt. Rehfeldt. "Neue Rheinische Zeitung." General-Versammlung der Herren Aktionäre zur Berathung und Feststellung des Statuts und Abschluß des Gesellschafts-Vertrages auf: Sonntag, den 18. Juni d. J., Morgens 10 Uhr, bei Drimborn, Glockengasse Nro. 13 und 15. Auswärtige können sich durch Bevollmächtigte vertreten lassen. Die Interims-Quittungen dienen als Eintrittskarten. Köln, den 2. Juni 1848. Das provisorische Comite. Empfehlung. Meine Tuchhandlung und großes Kleidermagazin ist reichlich assortirt in den modernsten Stoffen und Herrnanzügen, Sommerröcken, Palletots, Frack und Oberröcken, Beinkleider und Westen, Halsbinden und seidne Schlips, etc. und empfehle solches zu äußerst billigen Preisen. Auch auf Bestellungen werden alle Anzüge in kürzester Frist, nach Maas bei mir angefertigt. Wilh. Steckemesser, Hoflieferant. Schildergassen-Ecke. Die so beliebten Kirschen-Torten sind täglich frisch zu 10 und 1 Sgr. das Stück zu haben, Schildergasse Nr. 49 und in meinen Nebengeschäften, Blindgasse und Cattenbug Nr. 12. Franz Stollwerck, Hoflieferant Eis täglich in und außer dem Hause a Portion 4 Sgr. bei Franz Stollwerck, Hoflieferant. Die Eröffnung meiner Gastwirthschaft zeige ich hiermit ergebenst an und indem ich mich dem Wohlwollen meiner Freunden und Bekannten bestens empfehle, bemerke ich gleichzeitig, daß ich von heute an Mittagessen portionenweise a 4 Sgr. verabreichen werde. M. Richarz, Domhof Nro. 5. Ein Omnibus und andere Wagen für Landpartien zu vermiethen, kleine Sandkaul Nr. 2 bei L. J. Küpper. Wir beehren uns hiermit ergebenst anzuzeigen, daß wir den hiesigen Markt mit einer großen Auswahl Pariser Galanterie- und Bijouterie-Waaren bezogen haben, bestehend in den schönsten auf Porzellan gemalten Brochen, so wie deren in Camee und Achat zu den billigsten Preisen von 5 Sgr. bis 4 Thlr.; kleinen Muschelkästchen, von den Galeerensclaven verfertigt, und den schönsten dieses Fach einschlagenden Artikeln. Um geneigten Zuspruch bittet Roso Viger de Paris. Die Bude befindet sich rechts am Ende der ersten Reihe. English newspapers in Brussels. The Brussels Herald, established in 1827, is the only English newspaper in Belgium. It is published every Saturday. Price per quarter 5 francs, exclusive of postage out of Belgium. The Brussels Herald is an excellent medium for all advertisements addressed to English residents on the continent and English travellers. Office: - 13 Rue des Boiteux, Brussels. Bei Gelegenheit der St. Apostel-Kirmes, Sonntag, Montag und Dienstag, von Nachmittags 3 Uhr, große Harmonie von dem Musikchor des Königl. Preußischen 8. Husaren-Regiments in dem am städtischen Garten gelegenen elegant dekorirten Kölner Zelte. Franz Stollwerck Die Bürgerwehrmänner der 16. Bürger-Compagnie werden eingeladen, am Sonntag den 18. d. M., Morgens 6 Uhr, im Standquartiere mit den Waffen zu erscheinen, indem 71/2 Uhr Banner-Inspektion ist. Vorher soll noch exerzirt werden. Der Hauptmann. Es wünscht Jemand sich mit Abschreiben zu beschäftigen. Weingartengasse Nr. 6. Theater. Sonntag den 18. Juni, Die Stumme von Portici, große heroische Oper in 5 Akten nach Scribe u. Delavingne, Musik von Auber. Masaniello - Hr. Eitel, Fenella - Fräul. Seebach, Alphons - Hr. Grevenberg, Elvira - Fräul. Weixelbaum, Pietro - Hr. Beck, als Gäste.Der Gerant, Korff. [Deutschland] ‒ Adresse der gesammten Einwohner Wiens an das souveräne Parlament zu Frankfurt: Vertreter des deutschen Volkes! Mit dem unendlichen Jubel eines freiheitsbegeisterten Gemüthes, mit dem erhebenden Bewußtsein freier Männer, begrüßen wir Euch, die edelsten unseres Volkes, denen die heilige Aufgabe geworden, den Bau unserer Freiheit zu beginnen, ihn zu begründen und gedeihlich zu vollenden. Als wir in den Märztagen die Sclavenketten gebrochen, und unsere Unterdrücker verjagt, war ein großes einiges Deutschland unser heißester Wunsch; als wir im Mai unsere Freiheit zweimal errungen und bewahrt, war Deutschland unsere Loosung, war innigster brüderlicher Anschluß unser Wahlspruch. Von den Zinnen unseres Domes glänzen die deutschen Farben, und in der alten Burg seiner Ahnen, wo Joseph, der deutsche Kaiser, der Unvergeßliche, ewig thront, pflanzte Kaiser Ferdinand die deutsche Fahne auf. Da man nun nicht mehr fragen kann, ob Oestereich frei, ob es deutsch ist, da wir nicht bloß eieinige Institutionen, einige Gesetze gemeinschaftlich mit unsern deutschen Brüdern haben wollen, nicht bloß gemeinsame Elle und gemeinsames Pfund, sondern Eine Gesinnung, Einen Geist, Einen Willen, Eine Thatkraft, ein Einiges zu einem Ganzen verschmolzenes Deutschland, so hoffen und erwarten wir, daß Ihr Männer des Volkes, nicht zurückbleiben werdet hinter den Bewegungen der Zeit, hinter den Fortschritten der einzelnen deutschen Stämme, die fortan keine Schranke, kein Sonderinteresse und keine Familien-Politik mehr trennen darf. Wir Oesterreicher haben am 18. Mai diejenige Bahn betreten, welche zur besten Regierungsform, zur konstitutionellen Monarchie auf volksthümlicher Grundlage führt. Soll die Einheit Deutschlands zur Wahrheit werden, so kann sein Parlament nicht minder freisinnig sein, als wir es waren. Vorwärts! ist die ernste Mahnung; ist der Ruf der Zeit. Wir haben ihn verstanden und stehen auf dem Standpunkte, auf welchem wir alle unsere deutschen Brüder zu sehen wünschen. ‒ Es hatte uns mit freudigem Muthe beseelt, als die Männer, die zu Frankfurt tagen, an der Ostsee unsere Gränzen entschieden zu wahren beschlossen, und um so tiefer und bitterer war unser Schmerz, als wir jüngst vernommen, daß eine den Deutschen von jeher feindliche Macht mit allen Diplomaten-Kniffen unser heiliges Recht zu beschränken sich bemüht, ‒ ja, daß sogar eine deutsche Regierung sich nicht geschämt, mit den Feinden des Vaterlandes Separatverträge zu schliesten. ‒ Vertreter des deutschen Volks! Wisset, so lange die Sonne der Freiheit Wiens Mauern bescheint, werden seine Bewohner nicht aufhören, für deutsches Volksthum, deutsches Recht und deutsche Freiheit zu leben und zu sterben. Es lebe Deutschland! Gott mit Euch! Wien, am 8. Juni 1848. Im Namen der ganzen Bevölkerung Wiens: Der Ausschuß der Bürger, Nationalgarden und Studenten für Ruhe, Ordnung, Sicherheit und Wahrung der Rechte des Volkes. Dänemark.
Kopenhagen, 10. Juni. Die Dampfschiffe „Skirner“ und „Hertha“ sind, wie die Berling'sche Zeitung meldet, heute mit schwedischen Truppen von Gothenburg in Nyborg angekommen. Der König ist von Frederiksborg über Kronborg nach Malmö mit dem „Aegyr“ abgereist, wo er den König Oscar und die Prinzen Carl Gustav und Oscar traf und eine Revue gehalten wurde; dann reiste der König über Landscrona, wo die beiden Könige die Artillerie und andere Truppen inspicirten, über Helsingör nach Frederiksborg zurück. Aus Odensee sind 20,000 Rbthr. zur Disposition des Kriegsministers gestellt. Eine schwedische Heeresabtheilung ist in Nyburg gelandet; Dänemark hat zur Auflegung einer Kriegsanleihe schreiten müssen. Die im Sundewittschen erlittene Schlappe wird in den Berichten des General Hedemann beinahe als ein Sieg dargestellt; er hat einen lobenden Tagesbefehl an sein Heer erlassen, welches, wie er behauptet, allen verlorenen Boden wieder gewonnen habe. Die dänischen Blätter beharren bei ihrem trotzigen Tone; „Kjobenhauspost“ eifert gegen jede Theilung Schleswigs, weil Dänemark wie Herr des Sundes, so auch Herr des schleswig-holsteinischen Kanals bleiben müsse. (W. Z.)‒ Unterm 5. Juni ist eine Verordnung erschienen über die Ausstellung zinstragender Kreditbons und Auflegung einer Kriegessteuer: Trotz der zahlreichen und patriotischen Beiträge nöthigen die starken Kriegsanstrengungen und die bedeutenden Ausgaben die Regierung, an außerordentliche Einkünfte zu denken. Da aber die den Ständen der Inselstifte zur Bewilligung vorgelegte Kriegssteuer von 4 Mill. Reichsbankthaler, um nicht gar zu drückend zu werden, nur allmälig eingezogen werden kann und die dringenden Bedürfnisse des Krieges keinen Aufschub gestatten, so sei den Inselständen die Ausstellung von zinstragenden Kreditbons, die mit Hülfe der Kriegssteuer eingelöst würden und obgleich kein gezwungenes Zahlmittel, doch wegen ihrer sichern Fundirung und der kurzen Zeit- für welche sie ausgegeben, und bei dem patriotischen Eifer Däne,marks gerne genommen werden würden, erlaubt. Da der Staat zum Junitermin unumgänglich dieses Hülfsmittel benutzen müsse, könne man nicht die Gutachten der jütischen Staate abwarten und habe die Verordnung unter Vorbehalt der in Folge des jütschen Bedenkens etwa nothwendig werdenden Veränderung erlassen müssen. Es werden 4 Mill. Reichsbankthaler in Kreditbons von 100, 50 und 5 Rbthlr. ausgegeben, die vom 11. Juni an täglich 1 Rbß. von 100 Rbthlr. oder 377/98 pCt. jährliche Zinsen tragen, und für welche dem aus den Provinzialständen erwählten Comité ein gleicher Belauf von dem Staat gehörenden Pfand-Obligationen und anderen guten Verschreibungen übergeben werden. Sie werden jedes Mal mit 1/3, am 11. Juni und 11. Dec. 1849 und 11. Juni 1850 eingelöst und bei Bezahlung der Kriegssteuer in Zahlung genommen. Die Kriegssteuer beträgt von jeder Tonne Acker- und Wiesen-Hartkorn 6 Rbthlr. 48 ß, von jeder Tonne Wald- und Mahl-Hartkorn 3 Rbthlr. 24 ß. (W. Z.)Kopenhagen, 10. Juni. Am 7. sind in hiesigem Admiralitätsgebäude 10 deutsche Schiffe (9 preußische und 1 mecklenburg.), meist mit der Ladung kondemnirt. Ein hannoversches Schiff wurde frei gegeben. Heute wurden dagegen 2 hannoversche Schiffe kondemnirt. Nyborg, 7. Juni. Heute wurde auch hier ein hannöversches Schiff kondemnirt. Schweden.
Gothenburg, 7. Juni. Diesen Morgen um 1 Uhr fing die Einschiffung der vier Regimenter Infanterie in dänischen Schiffen an und dauerte bis 9 Uhr Vormittags, worauf sie von dänischen Dampfern bugsirt, mit starkem kontrairen Winde in die See gingen, wie man sagt, nach Nyborg, wo sie morgen ankommen sollen. Der Schiffsraum war so beschränkt, daß, obschon man die Mannschaft sehr zusammenstaute, dennoch 300 Mann zurückbleiben mußten. Es erregte ein eigenes Gefühl, diese braven schwedischen Truppen an Bord dänischer Schiffe gehen zu sehen. Man fängt nachgerade an, die Folgen des Krieges bedeutend im Handel und in den Kreditverhältnissen zu spüren, und erfolgt nicht bald eine Beilegung und eine völlige Rückkehr zum Frieden, so dürften bedeutende Bankerotte nicht ausbleiben. ‒ Welche vortreffliche Vorkehrung die Dänen zur Abholung unserer Truppen getroffen, können Sie daraus schließen, daß die Schiffe in der See umwenden und wieder einlaufen und wiederum ‒ als überstautet ‒ 500 Mann ans Land setzen mußten, was außerordentlich böses Blut verursacht hat. Schlimmer wird es wohl, wenn man hört, wie es den andern gegangen ist. (‒ Nach dem Berichte eines von Nyborg in Hamburg eingetroffenen Reisenden waren dort bereits 4400 Mann schwedischer Truppen gelandet.) (B.-H.)Malmö, 6. Juni. Auf unserer Küste stehen jetzt circa 15,000 Mann mit 60 - 70 Kanonen, und auf der Rhede liegen mehrere große Kriegsschiffe, andere werden erwartet, so wie 12‒16 große russische. Der König ist heute angekommen, und man sagt, er gehe morgen nach Kopenhagen, die Truppen erst später. (B.-H.)Verhandlungen des Gemeinderathes zu Köln. Sitzung vom 14. Juni 1848, Abends 6 Uhr. Der Gemeinderath genehmigte die Ueberlassung des Saales Gürzenich an den hiesigen Kunstverein zur diesjährigen, mit dem 20. August beginnenden Kunstausstellung; so wie auch, daß der neu errichteten Darlehnskasse gestattet werde, die von derselben beliehenen Unterpfänder in gewissen Quantitäten gegen ermäßigte Gebühren im Lagerhause Uhren niederzulegen; zugleich ward diesem Institute ein Gewölbe in den städtischen Gebäulichkeiten zur Disposition gestellt. ‒ Ferner ward die Pflasterung des Ursulakloster mit neuen Steinen, unter Annahme eines von den Anwohnern desselben dazu angebotenen Beitrages von 75 Thalern genehmigt. Desgleichen die sofortige Anfertigung von fünfzig Stück Thüren und Fenster zu den in Aussicht stehenden neuen Schulbauten, Behufs Beschäftigung von arbeitslosen Tischlern und Schlossern. ‒ Ueber die Eröffnung neuer Stadtthore an der Blümchensgasse und an der Rosengasse ward Beschluß gefaßt, und in specie hinsichtlich jenes an letzterer festgesetzt, daß die dabe betheiligten anschließenden Grundbesitzer zu den deßfallsigen Kosten einen baaren Zuschuß von 800 Thlr. zu leisten und außerdem das zur Erbreitung der Rosengasse bis auf 36 Fuß erforderlich Terrain unentgeltlich an die Stadt abzutreten hatten. ‒ Sodann wurde ein Baugesuch am Römerthurm erledigt, und die Anlage eines Balkons an einem Hause in einer der neuen Straßen im vormaligen Klostergute Sion gestattet. ‒ Demnächst wurden die Kosten zur Einrichtung des Lokals für die öffentlichen Gemeinderaths-Sitzungen im Betrage von prptr. 400 Thlr. bewilligt und einem städtischen Miethschuldner ein Jahr Zahlungsausstand ertheilt. ‒ Nachdem hierauf noch acht Niederlassungsgesuche erledigt worden, wurde der Kommissionsbericht über die Revision der Rechnung von der Speise-Anstalt des Vereins zur Abhülfe augenblicklicher Noth erstattet und vom Gemeinderathe beschlossen, die Revisionsverhandlung zur Erledigung der Monita dem vorgedachten Vereine zugehen zu lassen. Aus der Postwelt. Bei der so höchst traurigen, drückenden Lage der subalternen Post-Beamten werden alle Kollegen den Artikel in Nro. 9 des in Erfurt erscheinenden Post-Journals freudig begrüßt haben, in welchem die Mittel angegeben werden, wie uns bei einer gleichmäßigen Vertheilung der dem Post-Departement zustehenden Fonds zu helfen ist. Der Zweck dieser Zeilen ist der dem § 51 desselben, worin das Gehalt eines Ober-Post-Direktors von 2000 bis 2500 Thlr. mit Recht als ein zu hohes bezeichnet wird, noch mehr Nachdruck zu verschaffen. Der Vorsteher des Ober-Post-Amtes an der Belgischen Grenze bezieht nach dem Kassenbuche ein fixirtes Gehalt von 4000 Thlr.; außerdem für verschiedene nicht postalische Leistungen einer Sonstzeit, wozu sich die Gränze ganz besonders zu eignen schien, und welche die Stadt selbst kennt und würdigt, persönliche Zulagen, so daß Verleumder sich erdreisten, demselben eine jährliche Einnahme von 6000 Thlr. zuschreiben zu wollen; außerdem fließen ihm die Einkünfte einer nicht unbedeutenden Posthalterei an der holländischen Gränze zu. (Ein verwandtschaftliches oder Freundschafts-Verzeichniß derjenigen Post-Amts-Vorsteher, welche gegen die bestehenden Vorschriften zugleich Posthalter sind, mit den hochstehenden Beamten des General-Post-Amtes in Berlin dürfte, beiläufig gesagt, nicht ohne Interesse für den Kenner sein.) Doch Ehre, dem Ehre gebührt. Diesem Manne von 6000 Thlr. jahrlichem Gewichte (es fehlen ihm nur noch 2000 Thlr., um Mitglied der ersten Kammer zu werden) wohnt eine solche Fernsicht bei, daß er bereits vor geraumer Zeit seinem „Geheimen“ Sekretär die am Schlusse des besagten Artikels für jeden bedürftigen Beamten beanspruchte Zulage von 200 Thlrn. ex propriis zu Theil werden ließ. Daß denn die Amtsführung eines solchen 6000 Thlr-Mannes, bei den dadurch bedingten Talenten und Fähigkeiten, eine in ihrer Art einzig dastehende ist, wird einleuchten; doch dies defectet si omnia relim enomerare. Ein rheinischer Postbeamter. Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material] Frucht- und Fourage-Preise vom 1. bis 15. Juni 1848. [irrelevantes Material] Civilstand der Stadt Köln. Geburten. 13. Juni. Anna Maria, T. v. Joh. Schlösser, Porzellanmaler, Salzgasse. ‒ Elise Josephina, T v. Damian Hamm, Musiklehrer, Andreaskloster. ‒ Zwei uneheliche Knaben und zwei uneheliche Mädchen. Sterbefälle. 13. Juni. Ludwig Karl Siepermann, 8. M. alt, Hochstraße. Schiffahrts-Anzeige. Köln, 16. Juni 1848. Angekommen: C Nees vom Niedermain; H. Staab von Heilbron; J. Linkewitz von Wesel. Abgefahren: C. W. Müller nach dem Obermain. In Ladung: Nach Ruhrort b. Emmerich H. Lübbers; Nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Joh. Budberg, H. Schumacher und B. Schilowski; nach Koblenz und der Mosel und Saar L. Tillmann; nach der Mosel, nach Trier und der Saar N. Pisbach; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Mainz Anton Bender; nach dem Niedermain Fr. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain B. Krans; nach Heilbronn H. Bechert; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim M. Oberdahn. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Peer, Köln Nr. 10. Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Coesen Köln Nr. 2. Wasserstand. Köln, am 16. Juni. Rheinhöhe 8′ 7″. Bekanntmachung. Bei dem Ablaufe des 2. Quartals werden die betreffenden Zeitungs-Interessenten darauf aufmerksam gemacht, daß die Bestellungen auf auswärtige Zeitschriften pro 3. Quartal resp. 2. Semester c. bis zum 22. d. M. bei der hiesigen Ober-Postamts-Zeitungsexpedition gemacht sein müssen, wenn eine rechtzeitige und vollständige Lieferung der Zeitungen erfolgen soll, und daß nur solche Bestellungen berücksichtigt werden können, für welche die Vorausbezahlung des Betrages stattgefunden hat. Köln, den 14. Juni 1845. Ober-Postamt. Rehfeldt. „Neue Rheinische Zeitung.“ General-Versammlung der Herren Aktionäre zur Berathung und Feststellung des Statuts und Abschluß des Gesellschafts-Vertrages auf: Sonntag, den 18. Juni d. J., Morgens 10 Uhr, bei Drimborn, Glockengasse Nro. 13 und 15. Auswärtige können sich durch Bevollmächtigte vertreten lassen. Die Interims-Quittungen dienen als Eintrittskarten. Köln, den 2. Juni 1848. Das provisorische Comité. Empfehlung. Meine Tuchhandlung und großes Kleidermagazin ist reichlich assortirt in den modernsten Stoffen und Herrnanzügen, Sommerröcken, Palletots, Frack und Oberröcken, Beinkleider und Westen, Halsbinden und seidne Schlips, etc. und empfehle solches zu äußerst billigen Preisen. Auch auf Bestellungen werden alle Anzüge in kürzester Frist, nach Maas bei mir angefertigt. Wilh. Steckemesser, Hoflieferant. Schildergassen-Ecke. Die so beliebten Kirschen-Torten sind täglich frisch zu 10 und 1 Sgr. das Stück zu haben, Schildergasse Nr. 49 und in meinen Nebengeschäften, Blindgasse und Cattenbug Nr. 12. Franz Stollwerck, Hoflieferant Eis täglich in und außer dem Hause à Portion 4 Sgr. bei Franz Stollwerck, Hoflieferant. Die Eröffnung meiner Gastwirthschaft zeige ich hiermit ergebenst an und indem ich mich dem Wohlwollen meiner Freunden und Bekannten bestens empfehle, bemerke ich gleichzeitig, daß ich von heute an Mittagessen portionenweise à 4 Sgr. verabreichen werde. M. Richarz, Domhof Nro. 5. Ein Omnibus und andere Wagen für Landpartien zu vermiethen, kleine Sandkaul Nr. 2 bei L. J. Küpper. Wir beehren uns hiermit ergebenst anzuzeigen, daß wir den hiesigen Markt mit einer großen Auswahl Pariser Galanterie- und Bijouterie-Waaren bezogen haben, bestehend in den schönsten auf Porzellan gemalten Brochen, so wie deren in Camee und Achat zu den billigsten Preisen von 5 Sgr. bis 4 Thlr.; kleinen Muschelkästchen, von den Galeerensclaven verfertigt, und den schönsten dieses Fach einschlagenden Artikeln. Um geneigten Zuspruch bittet Roso Viger de Paris. Die Bude befindet sich rechts am Ende der ersten Reihe. English newspapers in Brussels. The Brussels Herald, established in 1827, is the only English newspaper in Belgium. It is published every Saturday. Price per quarter 5 francs, exclusive of postage out of Belgium. The Brussels Herald is an excellent medium for all advertisements addressed to English residents on the continent and English travellers. Office: ‒ 13 Rue des Boiteux, Brussels. Bei Gelegenheit der St. Apostel-Kirmes, Sonntag, Montag und Dienstag, von Nachmittags 3 Uhr, große Harmonie von dem Musikchor des Königl. Preußischen 8. Husaren-Regiments in dem am städtischen Garten gelegenen elegant dekorirten Kölner Zelte. Franz Stollwerck Die Bürgerwehrmänner der 16. Bürger-Compagnie werden eingeladen, am Sonntag den 18. d. M., Morgens 6 Uhr, im Standquartiere mit den Waffen zu erscheinen, indem 71/2 Uhr Banner-Inspektion ist. Vorher soll noch exerzirt werden. Der Hauptmann. Es wünscht Jemand sich mit Abschreiben zu beschäftigen. Weingartengasse Nr. 6. Theater. Sonntag den 18. Juni, Die Stumme von Portici, große heroische Oper in 5 Akten nach Scribe u. Delavingne, Musik von Auber. Masaniello ‒ Hr. Eitel, Fenella ‒ Fräul. Seebach, Alphons ‒ Hr. Grevenberg, Elvira ‒ Fräul. Weixelbaum, Pietro ‒ Hr. Beck, als Gäste.Der Gerant, Korff. <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0004" n="0074"/> <div n="1"> <head>[Deutschland]</head> <div xml:id="ar017_020a" type="jArticle"> <p>‒ <hi rendition="#g">Adresse</hi> der gesammten Einwohner Wiens an das souveräne Parlament zu Frankfurt:</p> <p><hi rendition="#g">Vertreter des deutschen Volkes!</hi> Mit dem unendlichen Jubel eines freiheitsbegeisterten Gemüthes, mit dem erhebenden Bewußtsein freier Männer, begrüßen wir Euch, die edelsten unseres Volkes, denen die heilige Aufgabe geworden, den Bau unserer Freiheit zu beginnen, ihn zu begründen und gedeihlich zu vollenden. Als wir in den Märztagen die Sclavenketten gebrochen, und unsere Unterdrücker verjagt, war ein großes einiges Deutschland unser heißester Wunsch; als wir im Mai unsere Freiheit zweimal errungen und bewahrt, war Deutschland unsere Loosung, war innigster brüderlicher Anschluß unser Wahlspruch. Von den Zinnen unseres Domes glänzen die deutschen Farben, und in der alten Burg seiner Ahnen, wo Joseph, der deutsche Kaiser, der Unvergeßliche, ewig thront, pflanzte Kaiser Ferdinand die deutsche Fahne auf. Da man nun nicht mehr fragen kann, ob Oestereich frei, ob es deutsch ist, da wir nicht bloß eieinige Institutionen, einige Gesetze gemeinschaftlich mit unsern deutschen Brüdern haben wollen, nicht bloß gemeinsame Elle und gemeinsames Pfund, sondern Eine Gesinnung, Einen Geist, Einen Willen, Eine Thatkraft, ein Einiges zu einem Ganzen verschmolzenes Deutschland, so hoffen und erwarten wir, daß Ihr Männer des Volkes, nicht zurückbleiben werdet hinter den Bewegungen der Zeit, hinter den Fortschritten der einzelnen deutschen Stämme, die fortan keine Schranke, kein Sonderinteresse und keine Familien-Politik mehr trennen darf. Wir Oesterreicher haben am 18. Mai diejenige Bahn betreten, welche zur besten Regierungsform, zur konstitutionellen Monarchie auf volksthümlicher Grundlage führt. Soll die Einheit Deutschlands zur Wahrheit werden, so kann sein Parlament nicht minder freisinnig sein, als wir es waren. Vorwärts! ist die ernste Mahnung; ist der Ruf der Zeit. Wir haben ihn verstanden und stehen auf dem Standpunkte, auf welchem wir alle unsere deutschen Brüder zu sehen wünschen. ‒ Es hatte uns mit freudigem Muthe beseelt, als die Männer, die zu Frankfurt tagen, an der Ostsee unsere Gränzen entschieden zu wahren beschlossen, und um so tiefer und bitterer war unser Schmerz, als wir jüngst vernommen, daß eine den Deutschen von jeher feindliche Macht mit allen Diplomaten-Kniffen unser heiliges Recht zu beschränken sich bemüht, ‒ ja, daß sogar eine deutsche Regierung sich nicht geschämt, mit den Feinden des Vaterlandes Separatverträge zu schliesten. ‒ Vertreter des deutschen Volks! Wisset, so lange die Sonne der Freiheit Wiens Mauern bescheint, werden seine Bewohner nicht aufhören, für deutsches Volksthum, deutsches Recht und deutsche Freiheit zu leben und zu sterben. Es lebe Deutschland! Gott mit Euch! Wien, am 8. Juni 1848. Im Namen der ganzen Bevölkerung Wiens: Der Ausschuß der Bürger, Nationalgarden und Studenten für Ruhe, Ordnung, Sicherheit und Wahrung der Rechte des Volkes.</p> </div> </div> <div n="1"> <head> <hi rendition="#g">Dänemark.</hi> </head> <div xml:id="ar017_021" type="jArticle"> <head>Kopenhagen, 10. Juni.</head> <p>Die Dampfschiffe „Skirner“ und „Hertha“ sind, wie die Berling'sche Zeitung meldet, heute mit schwedischen Truppen von Gothenburg in Nyborg angekommen.</p> <p>Der König ist von Frederiksborg über Kronborg nach Malmö mit dem „Aegyr“ abgereist, wo er den König Oscar und die Prinzen Carl Gustav und Oscar traf und eine Revue gehalten wurde; dann reiste der König über Landscrona, wo die beiden Könige die Artillerie und andere Truppen inspicirten, über Helsingör nach Frederiksborg zurück.</p> <p>Aus Odensee sind 20,000 Rbthr. zur Disposition des Kriegsministers gestellt.</p> <p>Eine <hi rendition="#g">schwedische Heeresabtheilung</hi> ist in Nyburg gelandet; Dänemark hat zur Auflegung einer Kriegsanleihe schreiten müssen. Die im Sundewittschen erlittene Schlappe wird in den Berichten des General Hedemann beinahe als ein Sieg dargestellt; er hat einen lobenden Tagesbefehl an sein Heer erlassen, welches, wie er behauptet, allen verlorenen Boden wieder gewonnen habe. Die dänischen Blätter beharren bei ihrem trotzigen Tone; „Kjobenhauspost“ eifert gegen jede Theilung Schleswigs, weil Dänemark wie Herr des Sundes, so auch Herr des schleswig-holsteinischen Kanals bleiben müsse.</p> <bibl>(W. Z.)</bibl> </div> <div xml:id="ar017_022" type="jArticle"> <p>‒ Unterm 5. Juni ist eine Verordnung erschienen über die Ausstellung zinstragender Kreditbons und Auflegung einer Kriegessteuer: Trotz der zahlreichen und patriotischen Beiträge nöthigen die starken Kriegsanstrengungen und die bedeutenden Ausgaben die Regierung, an außerordentliche Einkünfte zu denken. Da aber die den Ständen der Inselstifte zur Bewilligung vorgelegte Kriegssteuer von 4 Mill. Reichsbankthaler, um nicht gar zu drückend zu werden, nur allmälig eingezogen werden kann und die dringenden Bedürfnisse des Krieges keinen Aufschub gestatten, so sei den Inselständen die Ausstellung von zinstragenden Kreditbons, die mit Hülfe der Kriegssteuer eingelöst würden und obgleich kein gezwungenes Zahlmittel, doch wegen ihrer sichern Fundirung und der kurzen Zeit- für welche sie ausgegeben, und bei dem patriotischen Eifer Däne,marks gerne genommen werden würden, erlaubt. Da der Staat zum Junitermin unumgänglich dieses Hülfsmittel benutzen müsse, könne man nicht die Gutachten der jütischen Staate abwarten und habe die Verordnung unter Vorbehalt der in Folge des jütschen Bedenkens etwa nothwendig werdenden Veränderung erlassen müssen. Es werden 4 Mill. Reichsbankthaler in Kreditbons von 100, 50 und 5 Rbthlr. ausgegeben, die vom 11. Juni an täglich 1 Rbß. von 100 Rbthlr. oder 377/98 pCt. jährliche Zinsen tragen, und für welche dem aus den Provinzialständen erwählten Comité ein gleicher Belauf von dem Staat gehörenden Pfand-Obligationen und anderen guten Verschreibungen übergeben werden. Sie werden jedes Mal mit 1/3, am 11. Juni und 11. Dec. 1849 und 11. Juni 1850 eingelöst und bei Bezahlung der Kriegssteuer in Zahlung genommen. Die Kriegssteuer beträgt von jeder Tonne Acker- und Wiesen-Hartkorn 6 Rbthlr. 48 ß, von jeder Tonne Wald- und Mahl-Hartkorn 3 Rbthlr. 24 ß.</p> <bibl>(W. Z.)</bibl> </div> <div xml:id="ar017_023" type="jArticle"> <head>Kopenhagen, 10. Juni.</head> <p>Am 7. sind in hiesigem Admiralitätsgebäude 10 deutsche Schiffe (9 preußische und 1 mecklenburg.), meist mit der Ladung kondemnirt. Ein hannoversches Schiff wurde <hi rendition="#g">frei gegeben.</hi> Heute wurden dagegen 2 hannoversche Schiffe kondemnirt.</p> </div> <div xml:id="ar017_024" type="jArticle"> <head>Nyborg, 7. Juni.</head> <p>Heute wurde auch hier ein hannöversches Schiff kondemnirt.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Schweden.</head> <div xml:id="ar017_025" type="jArticle"> <head>Gothenburg, 7. Juni.</head> <p>Diesen Morgen um 1 Uhr fing die Einschiffung der vier Regimenter Infanterie in dänischen Schiffen an und dauerte bis 9 Uhr Vormittags, worauf sie von dänischen Dampfern bugsirt, mit starkem kontrairen Winde in die See gingen, wie man sagt, nach Nyborg, wo sie morgen ankommen sollen. Der Schiffsraum war so beschränkt, daß, obschon man die Mannschaft sehr zusammenstaute, dennoch 300 Mann zurückbleiben mußten. Es erregte ein eigenes Gefühl, diese braven schwedischen Truppen an Bord dänischer Schiffe gehen zu sehen. Man fängt nachgerade an, die Folgen des Krieges bedeutend im Handel und in den Kreditverhältnissen zu spüren, und erfolgt nicht bald eine Beilegung und eine völlige Rückkehr zum Frieden, so dürften bedeutende Bankerotte nicht ausbleiben. ‒ Welche vortreffliche Vorkehrung die Dänen zur Abholung unserer Truppen getroffen, können Sie daraus schließen, daß die Schiffe in der See umwenden und wieder einlaufen und wiederum ‒ als überstautet ‒ 500 Mann ans Land setzen mußten, was außerordentlich böses Blut verursacht hat. Schlimmer wird es wohl, wenn man hört, wie es den andern gegangen ist. (‒ Nach dem Berichte eines von Nyborg in Hamburg eingetroffenen Reisenden waren dort bereits 4400 Mann schwedischer Truppen gelandet.)</p> <bibl>(B.-H.)</bibl> </div> <div xml:id="ar017_026" type="jArticle"> <head>Malmö, 6. Juni.</head> <p>Auf unserer Küste stehen jetzt circa 15,000 Mann mit 60 - 70 Kanonen, und auf der Rhede liegen mehrere große Kriegsschiffe, andere werden erwartet, so wie 12‒16 große russische. Der König ist heute angekommen, und man sagt, er gehe morgen nach Kopenhagen, die Truppen erst später.</p> <bibl>(B.-H.)</bibl> </div> </div> <div n="1"> <div xml:id="ar017_027" type="jArticle"> <head>Verhandlungen des Gemeinderathes zu Köln.</head> <p>Sitzung vom 14. Juni 1848, Abends 6 Uhr.</p> <p>Der Gemeinderath genehmigte die Ueberlassung des Saales Gürzenich an den hiesigen Kunstverein zur diesjährigen, mit dem 20. August beginnenden Kunstausstellung; so wie auch, daß der neu errichteten Darlehnskasse gestattet werde, die von derselben beliehenen Unterpfänder in gewissen Quantitäten gegen ermäßigte Gebühren im Lagerhause Uhren niederzulegen; zugleich ward diesem Institute ein Gewölbe in den städtischen Gebäulichkeiten zur Disposition gestellt. ‒ Ferner ward die Pflasterung des Ursulakloster mit neuen Steinen, unter Annahme eines von den Anwohnern desselben dazu angebotenen Beitrages von 75 Thalern genehmigt.</p> <p>Desgleichen die sofortige Anfertigung von fünfzig Stück Thüren und Fenster zu den in Aussicht stehenden neuen Schulbauten, Behufs Beschäftigung von arbeitslosen Tischlern und Schlossern. ‒ Ueber die Eröffnung neuer Stadtthore an der Blümchensgasse und an der Rosengasse ward Beschluß gefaßt, und in specie hinsichtlich jenes an letzterer festgesetzt, daß die dabe betheiligten anschließenden Grundbesitzer zu den deßfallsigen Kosten einen baaren Zuschuß von 800 Thlr. zu leisten und außerdem das zur Erbreitung der Rosengasse bis auf 36 Fuß erforderlich Terrain unentgeltlich an die Stadt abzutreten hatten. ‒ Sodann wurde ein Baugesuch am Römerthurm erledigt, und die Anlage eines Balkons an einem Hause in einer der neuen Straßen im vormaligen Klostergute Sion gestattet. ‒ Demnächst wurden die Kosten zur Einrichtung des Lokals für die öffentlichen Gemeinderaths-Sitzungen im Betrage von prptr. 400 Thlr. bewilligt und einem städtischen Miethschuldner ein Jahr Zahlungsausstand ertheilt. ‒</p> <p>Nachdem hierauf noch acht Niederlassungsgesuche erledigt worden, wurde der Kommissionsbericht über die Revision der Rechnung von der Speise-Anstalt des Vereins zur Abhülfe augenblicklicher Noth erstattet und vom Gemeinderathe beschlossen, die Revisionsverhandlung zur Erledigung der Monita dem vorgedachten Vereine zugehen zu lassen.</p> </div> </div> <div type="jReadersLetters" n="1"> <div xml:id="ar017_028" type="jArticle"> <head>Aus der Postwelt.</head> <p>Bei der so höchst traurigen, drückenden Lage der subalternen Post-Beamten werden alle Kollegen den Artikel in Nro. 9 des in Erfurt erscheinenden Post-Journals freudig begrüßt haben, in welchem die Mittel angegeben werden, wie uns bei einer gleichmäßigen Vertheilung der dem Post-Departement zustehenden Fonds zu helfen ist.</p> <p>Der Zweck dieser Zeilen ist der dem § 51 desselben, worin das Gehalt eines Ober-Post-Direktors von 2000 bis 2500 Thlr. mit Recht als ein zu hohes bezeichnet wird, noch mehr Nachdruck zu verschaffen.</p> <p>Der Vorsteher des Ober-Post-Amtes an der Belgischen Grenze bezieht nach dem Kassenbuche ein fixirtes Gehalt von 4000 Thlr.; außerdem für verschiedene nicht postalische Leistungen einer Sonstzeit, wozu sich die Gränze ganz besonders zu eignen schien, und welche die Stadt selbst kennt und würdigt, persönliche Zulagen, so daß Verleumder sich erdreisten, demselben eine jährliche Einnahme von 6000 Thlr. zuschreiben zu wollen; außerdem fließen ihm die Einkünfte einer nicht unbedeutenden Posthalterei an der holländischen Gränze zu. (Ein verwandtschaftliches oder Freundschafts-Verzeichniß derjenigen Post-Amts-Vorsteher, welche gegen die bestehenden Vorschriften zugleich Posthalter sind, mit den hochstehenden Beamten des General-Post-Amtes in Berlin dürfte, beiläufig gesagt, nicht ohne Interesse für den Kenner sein.) Doch Ehre, dem Ehre gebührt. Diesem Manne von 6000 Thlr. jahrlichem Gewichte (es fehlen ihm nur noch 2000 Thlr., um Mitglied der ersten Kammer zu werden) wohnt eine solche Fernsicht bei, daß er bereits vor geraumer Zeit seinem „<hi rendition="#g">Geheimen</hi>“ Sekretär die am Schlusse des besagten Artikels für jeden bedürftigen Beamten beanspruchte Zulage von 200 Thlrn. ex propriis zu Theil werden ließ. Daß denn die Amtsführung eines solchen 6000 Thlr-Mannes, bei den dadurch bedingten Talenten und Fähigkeiten, eine in ihrer Art einzig dastehende ist, wird einleuchten; doch dies defectet si omnia relim enomerare.</p> <p> <hi rendition="#g">Ein rheinischer Postbeamter.</hi> </p> </div> </div> <div n="1"> <head>Handels-Nachrichten.</head> <gap reason="insignificant"/> </div> <div n="1"> <head>Frucht- und Fourage-Preise vom 1. bis 15. Juni 1848.</head> <gap reason="insignificant"/> </div> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Civilstand der Stadt Köln.</hi> </p> <p> <hi rendition="#g">Geburten.</hi> </p> <p>13. Juni. Anna Maria, T. v. Joh. Schlösser, Porzellanmaler, Salzgasse. ‒ Elise Josephina, T v. Damian Hamm, Musiklehrer, Andreaskloster. ‒ Zwei uneheliche Knaben und zwei uneheliche Mädchen.</p> <p> <hi rendition="#g">Sterbefälle.</hi> </p> <p>13. Juni. Ludwig Karl Siepermann, 8. M. alt, Hochstraße.</p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Schiffahrts-Anzeige.</hi> Köln, 16. Juni 1848.</p> <p><hi rendition="#g">Angekommen:</hi> C Nees vom Niedermain; H. Staab von Heilbron; J. Linkewitz von Wesel.</p> <p><hi rendition="#g">Abgefahren:</hi> C. W. Müller nach dem Obermain.</p> <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Ruhrort b. Emmerich H. Lübbers; Nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Joh. Budberg, H. Schumacher und B. Schilowski; nach Koblenz und der Mosel und Saar L. Tillmann; nach der Mosel, nach Trier und der Saar N. Pisbach; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Mainz Anton Bender; nach dem Niedermain Fr. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain B. Krans; nach Heilbronn H. Bechert; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim M. Oberdahn.</p> <p>Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Peer, Köln Nr. 10.</p> <p>Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Coesen Köln Nr. 2.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#g">Wasserstand.</hi> </p> <p><hi rendition="#g">Köln,</hi> am 16. Juni. Rheinhöhe 8′ 7″.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#g">Bekanntmachung.</hi> </p> <p>Bei dem Ablaufe des 2. Quartals werden die betreffenden Zeitungs-Interessenten darauf aufmerksam gemacht, daß die Bestellungen auf auswärtige Zeitschriften pro 3. Quartal resp. 2. Semester c. bis zum 22. d. M. bei der hiesigen Ober-Postamts-Zeitungsexpedition gemacht sein müssen, wenn eine rechtzeitige und vollständige Lieferung der Zeitungen erfolgen soll, und daß nur solche Bestellungen berücksichtigt werden können, für welche die <hi rendition="#g">Vorausbezahlung</hi> des Betrages stattgefunden hat.</p> <p>Köln, den 14. Juni 1845.</p> <p>Ober-Postamt.</p> <p> <hi rendition="#g">Rehfeldt.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">„Neue Rheinische Zeitung.“</hi> </p> <p>General-Versammlung der Herren Aktionäre zur Berathung und Feststellung des Statuts und Abschluß des Gesellschafts-Vertrages auf:</p> <p>Sonntag, den 18. Juni d. J., Morgens 10 Uhr,</p> <p>bei <hi rendition="#g">Drimborn,</hi> Glockengasse Nro. 13 und 15.</p> <p>Auswärtige können sich durch Bevollmächtigte vertreten lassen. Die Interims-Quittungen dienen als Eintrittskarten.</p> <p>Köln, den 2. Juni 1848.</p> <p> <hi rendition="#b">Das provisorische Comité.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Empfehlung.</hi> </p> <p>Meine Tuchhandlung und großes Kleidermagazin ist reichlich assortirt in den modernsten Stoffen und Herrnanzügen, Sommerröcken, Palletots, Frack und Oberröcken, Beinkleider und Westen, Halsbinden und seidne Schlips, etc. und empfehle solches zu äußerst billigen Preisen.</p> <p>Auch auf Bestellungen werden alle Anzüge in kürzester Frist, nach Maas bei mir angefertigt.</p> <p><hi rendition="#b">Wilh. Steckemesser,</hi> Hoflieferant.</p> <p>Schildergassen-Ecke.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Die so beliebten</p> <p> <hi rendition="#b">Kirschen-Torten</hi> </p> <p>sind täglich frisch zu 10 und 1 Sgr. das Stück zu haben, Schildergasse Nr. 49 und in meinen Nebengeschäften, Blindgasse und Cattenbug Nr. 12.</p> <p><hi rendition="#g">Franz Stollwerck,</hi> Hoflieferant</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Eis</hi> </p> <p>täglich in und außer dem Hause à Portion 4 Sgr. bei</p> <p><hi rendition="#g">Franz Stollwerck,</hi> Hoflieferant.</p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Die Eröffnung</hi> meiner Gastwirthschaft zeige ich hiermit ergebenst an und indem ich mich dem Wohlwollen meiner Freunden und Bekannten bestens empfehle, bemerke ich gleichzeitig, daß ich von heute an Mittagessen portionenweise à 4 Sgr. verabreichen werde.</p> <p> <hi rendition="#b">M. Richarz,</hi> </p> <p>Domhof Nro. 5.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein Omnibus und andere Wagen für Landpartien zu vermiethen, kleine Sandkaul Nr. 2 bei L. J. Küpper.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Wir beehren uns hiermit ergebenst anzuzeigen, daß wir den hiesigen Markt mit einer großen Auswahl</p> <p> <hi rendition="#b">Pariser Galanterie- und Bijouterie-Waaren</hi> </p> <p>bezogen haben, bestehend in den schönsten auf Porzellan gemalten Brochen, so wie deren in Camee und Achat zu den billigsten Preisen von 5 Sgr. bis 4 Thlr.; kleinen Muschelkästchen, von den Galeerensclaven verfertigt, und den schönsten dieses Fach einschlagenden Artikeln.</p> <p>Um geneigten Zuspruch bittet</p> <p> <hi rendition="#b">Roso Viger de Paris.</hi> </p> <p>Die Bude befindet sich rechts am Ende der ersten Reihe.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">English newspapers in Brussels.</hi> </p> <p><hi rendition="#b">The Brussels Herald,</hi> established in 1827, is the only English newspaper in Belgium. It is published every Saturday. Price per quarter 5 francs, exclusive of postage out of Belgium. The Brussels Herald is an excellent medium for all advertisements addressed to English residents on the continent and English travellers. Office: ‒ 13 Rue des Boiteux, Brussels.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Bei Gelegenheit der St. Apostel-Kirmes,</p> <p>Sonntag, Montag und Dienstag,</p> <p> <hi rendition="#b">von Nachmittags 3 Uhr,</hi> </p> <p>große Harmonie</p> <p>von dem Musikchor des Königl. Preußischen</p> <p> <hi rendition="#b">8. Husaren-Regiments</hi> </p> <p>in dem am städtischen Garten gelegenen elegant dekorirten</p> <p> <hi rendition="#b">Kölner Zelte.</hi> </p> <p> <hi rendition="#g">Franz Stollwerck</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Die Bürgerwehrmänner</hi> </p> <p>der</p> <p><hi rendition="#b">16.</hi> Bürger-Compagnie</p> <p>werden eingeladen, am Sonntag den 18. d. M., Morgens 6 Uhr, im Standquartiere mit den Waffen zu erscheinen, indem 71/2 Uhr Banner-Inspektion ist. 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[Deutschland] ‒ Adresse der gesammten Einwohner Wiens an das souveräne Parlament zu Frankfurt:
Vertreter des deutschen Volkes! Mit dem unendlichen Jubel eines freiheitsbegeisterten Gemüthes, mit dem erhebenden Bewußtsein freier Männer, begrüßen wir Euch, die edelsten unseres Volkes, denen die heilige Aufgabe geworden, den Bau unserer Freiheit zu beginnen, ihn zu begründen und gedeihlich zu vollenden. Als wir in den Märztagen die Sclavenketten gebrochen, und unsere Unterdrücker verjagt, war ein großes einiges Deutschland unser heißester Wunsch; als wir im Mai unsere Freiheit zweimal errungen und bewahrt, war Deutschland unsere Loosung, war innigster brüderlicher Anschluß unser Wahlspruch. Von den Zinnen unseres Domes glänzen die deutschen Farben, und in der alten Burg seiner Ahnen, wo Joseph, der deutsche Kaiser, der Unvergeßliche, ewig thront, pflanzte Kaiser Ferdinand die deutsche Fahne auf. Da man nun nicht mehr fragen kann, ob Oestereich frei, ob es deutsch ist, da wir nicht bloß eieinige Institutionen, einige Gesetze gemeinschaftlich mit unsern deutschen Brüdern haben wollen, nicht bloß gemeinsame Elle und gemeinsames Pfund, sondern Eine Gesinnung, Einen Geist, Einen Willen, Eine Thatkraft, ein Einiges zu einem Ganzen verschmolzenes Deutschland, so hoffen und erwarten wir, daß Ihr Männer des Volkes, nicht zurückbleiben werdet hinter den Bewegungen der Zeit, hinter den Fortschritten der einzelnen deutschen Stämme, die fortan keine Schranke, kein Sonderinteresse und keine Familien-Politik mehr trennen darf. Wir Oesterreicher haben am 18. Mai diejenige Bahn betreten, welche zur besten Regierungsform, zur konstitutionellen Monarchie auf volksthümlicher Grundlage führt. Soll die Einheit Deutschlands zur Wahrheit werden, so kann sein Parlament nicht minder freisinnig sein, als wir es waren. Vorwärts! ist die ernste Mahnung; ist der Ruf der Zeit. Wir haben ihn verstanden und stehen auf dem Standpunkte, auf welchem wir alle unsere deutschen Brüder zu sehen wünschen. ‒ Es hatte uns mit freudigem Muthe beseelt, als die Männer, die zu Frankfurt tagen, an der Ostsee unsere Gränzen entschieden zu wahren beschlossen, und um so tiefer und bitterer war unser Schmerz, als wir jüngst vernommen, daß eine den Deutschen von jeher feindliche Macht mit allen Diplomaten-Kniffen unser heiliges Recht zu beschränken sich bemüht, ‒ ja, daß sogar eine deutsche Regierung sich nicht geschämt, mit den Feinden des Vaterlandes Separatverträge zu schliesten. ‒ Vertreter des deutschen Volks! Wisset, so lange die Sonne der Freiheit Wiens Mauern bescheint, werden seine Bewohner nicht aufhören, für deutsches Volksthum, deutsches Recht und deutsche Freiheit zu leben und zu sterben. Es lebe Deutschland! Gott mit Euch! Wien, am 8. Juni 1848. Im Namen der ganzen Bevölkerung Wiens: Der Ausschuß der Bürger, Nationalgarden und Studenten für Ruhe, Ordnung, Sicherheit und Wahrung der Rechte des Volkes.
Dänemark. Kopenhagen, 10. Juni. Die Dampfschiffe „Skirner“ und „Hertha“ sind, wie die Berling'sche Zeitung meldet, heute mit schwedischen Truppen von Gothenburg in Nyborg angekommen.
Der König ist von Frederiksborg über Kronborg nach Malmö mit dem „Aegyr“ abgereist, wo er den König Oscar und die Prinzen Carl Gustav und Oscar traf und eine Revue gehalten wurde; dann reiste der König über Landscrona, wo die beiden Könige die Artillerie und andere Truppen inspicirten, über Helsingör nach Frederiksborg zurück.
Aus Odensee sind 20,000 Rbthr. zur Disposition des Kriegsministers gestellt.
Eine schwedische Heeresabtheilung ist in Nyburg gelandet; Dänemark hat zur Auflegung einer Kriegsanleihe schreiten müssen. Die im Sundewittschen erlittene Schlappe wird in den Berichten des General Hedemann beinahe als ein Sieg dargestellt; er hat einen lobenden Tagesbefehl an sein Heer erlassen, welches, wie er behauptet, allen verlorenen Boden wieder gewonnen habe. Die dänischen Blätter beharren bei ihrem trotzigen Tone; „Kjobenhauspost“ eifert gegen jede Theilung Schleswigs, weil Dänemark wie Herr des Sundes, so auch Herr des schleswig-holsteinischen Kanals bleiben müsse.
(W. Z.) ‒ Unterm 5. Juni ist eine Verordnung erschienen über die Ausstellung zinstragender Kreditbons und Auflegung einer Kriegessteuer: Trotz der zahlreichen und patriotischen Beiträge nöthigen die starken Kriegsanstrengungen und die bedeutenden Ausgaben die Regierung, an außerordentliche Einkünfte zu denken. Da aber die den Ständen der Inselstifte zur Bewilligung vorgelegte Kriegssteuer von 4 Mill. Reichsbankthaler, um nicht gar zu drückend zu werden, nur allmälig eingezogen werden kann und die dringenden Bedürfnisse des Krieges keinen Aufschub gestatten, so sei den Inselständen die Ausstellung von zinstragenden Kreditbons, die mit Hülfe der Kriegssteuer eingelöst würden und obgleich kein gezwungenes Zahlmittel, doch wegen ihrer sichern Fundirung und der kurzen Zeit- für welche sie ausgegeben, und bei dem patriotischen Eifer Däne,marks gerne genommen werden würden, erlaubt. Da der Staat zum Junitermin unumgänglich dieses Hülfsmittel benutzen müsse, könne man nicht die Gutachten der jütischen Staate abwarten und habe die Verordnung unter Vorbehalt der in Folge des jütschen Bedenkens etwa nothwendig werdenden Veränderung erlassen müssen. Es werden 4 Mill. Reichsbankthaler in Kreditbons von 100, 50 und 5 Rbthlr. ausgegeben, die vom 11. Juni an täglich 1 Rbß. von 100 Rbthlr. oder 377/98 pCt. jährliche Zinsen tragen, und für welche dem aus den Provinzialständen erwählten Comité ein gleicher Belauf von dem Staat gehörenden Pfand-Obligationen und anderen guten Verschreibungen übergeben werden. Sie werden jedes Mal mit 1/3, am 11. Juni und 11. Dec. 1849 und 11. Juni 1850 eingelöst und bei Bezahlung der Kriegssteuer in Zahlung genommen. Die Kriegssteuer beträgt von jeder Tonne Acker- und Wiesen-Hartkorn 6 Rbthlr. 48 ß, von jeder Tonne Wald- und Mahl-Hartkorn 3 Rbthlr. 24 ß.
(W. Z.) Kopenhagen, 10. Juni. Am 7. sind in hiesigem Admiralitätsgebäude 10 deutsche Schiffe (9 preußische und 1 mecklenburg.), meist mit der Ladung kondemnirt. Ein hannoversches Schiff wurde frei gegeben. Heute wurden dagegen 2 hannoversche Schiffe kondemnirt.
Nyborg, 7. Juni. Heute wurde auch hier ein hannöversches Schiff kondemnirt.
Schweden. Gothenburg, 7. Juni. Diesen Morgen um 1 Uhr fing die Einschiffung der vier Regimenter Infanterie in dänischen Schiffen an und dauerte bis 9 Uhr Vormittags, worauf sie von dänischen Dampfern bugsirt, mit starkem kontrairen Winde in die See gingen, wie man sagt, nach Nyborg, wo sie morgen ankommen sollen. Der Schiffsraum war so beschränkt, daß, obschon man die Mannschaft sehr zusammenstaute, dennoch 300 Mann zurückbleiben mußten. Es erregte ein eigenes Gefühl, diese braven schwedischen Truppen an Bord dänischer Schiffe gehen zu sehen. Man fängt nachgerade an, die Folgen des Krieges bedeutend im Handel und in den Kreditverhältnissen zu spüren, und erfolgt nicht bald eine Beilegung und eine völlige Rückkehr zum Frieden, so dürften bedeutende Bankerotte nicht ausbleiben. ‒ Welche vortreffliche Vorkehrung die Dänen zur Abholung unserer Truppen getroffen, können Sie daraus schließen, daß die Schiffe in der See umwenden und wieder einlaufen und wiederum ‒ als überstautet ‒ 500 Mann ans Land setzen mußten, was außerordentlich böses Blut verursacht hat. Schlimmer wird es wohl, wenn man hört, wie es den andern gegangen ist. (‒ Nach dem Berichte eines von Nyborg in Hamburg eingetroffenen Reisenden waren dort bereits 4400 Mann schwedischer Truppen gelandet.)
(B.-H.) Malmö, 6. Juni. Auf unserer Küste stehen jetzt circa 15,000 Mann mit 60 - 70 Kanonen, und auf der Rhede liegen mehrere große Kriegsschiffe, andere werden erwartet, so wie 12‒16 große russische. Der König ist heute angekommen, und man sagt, er gehe morgen nach Kopenhagen, die Truppen erst später.
(B.-H.) Verhandlungen des Gemeinderathes zu Köln. Sitzung vom 14. Juni 1848, Abends 6 Uhr.
Der Gemeinderath genehmigte die Ueberlassung des Saales Gürzenich an den hiesigen Kunstverein zur diesjährigen, mit dem 20. August beginnenden Kunstausstellung; so wie auch, daß der neu errichteten Darlehnskasse gestattet werde, die von derselben beliehenen Unterpfänder in gewissen Quantitäten gegen ermäßigte Gebühren im Lagerhause Uhren niederzulegen; zugleich ward diesem Institute ein Gewölbe in den städtischen Gebäulichkeiten zur Disposition gestellt. ‒ Ferner ward die Pflasterung des Ursulakloster mit neuen Steinen, unter Annahme eines von den Anwohnern desselben dazu angebotenen Beitrages von 75 Thalern genehmigt.
Desgleichen die sofortige Anfertigung von fünfzig Stück Thüren und Fenster zu den in Aussicht stehenden neuen Schulbauten, Behufs Beschäftigung von arbeitslosen Tischlern und Schlossern. ‒ Ueber die Eröffnung neuer Stadtthore an der Blümchensgasse und an der Rosengasse ward Beschluß gefaßt, und in specie hinsichtlich jenes an letzterer festgesetzt, daß die dabe betheiligten anschließenden Grundbesitzer zu den deßfallsigen Kosten einen baaren Zuschuß von 800 Thlr. zu leisten und außerdem das zur Erbreitung der Rosengasse bis auf 36 Fuß erforderlich Terrain unentgeltlich an die Stadt abzutreten hatten. ‒ Sodann wurde ein Baugesuch am Römerthurm erledigt, und die Anlage eines Balkons an einem Hause in einer der neuen Straßen im vormaligen Klostergute Sion gestattet. ‒ Demnächst wurden die Kosten zur Einrichtung des Lokals für die öffentlichen Gemeinderaths-Sitzungen im Betrage von prptr. 400 Thlr. bewilligt und einem städtischen Miethschuldner ein Jahr Zahlungsausstand ertheilt. ‒
Nachdem hierauf noch acht Niederlassungsgesuche erledigt worden, wurde der Kommissionsbericht über die Revision der Rechnung von der Speise-Anstalt des Vereins zur Abhülfe augenblicklicher Noth erstattet und vom Gemeinderathe beschlossen, die Revisionsverhandlung zur Erledigung der Monita dem vorgedachten Vereine zugehen zu lassen.
Aus der Postwelt. Bei der so höchst traurigen, drückenden Lage der subalternen Post-Beamten werden alle Kollegen den Artikel in Nro. 9 des in Erfurt erscheinenden Post-Journals freudig begrüßt haben, in welchem die Mittel angegeben werden, wie uns bei einer gleichmäßigen Vertheilung der dem Post-Departement zustehenden Fonds zu helfen ist.
Der Zweck dieser Zeilen ist der dem § 51 desselben, worin das Gehalt eines Ober-Post-Direktors von 2000 bis 2500 Thlr. mit Recht als ein zu hohes bezeichnet wird, noch mehr Nachdruck zu verschaffen.
Der Vorsteher des Ober-Post-Amtes an der Belgischen Grenze bezieht nach dem Kassenbuche ein fixirtes Gehalt von 4000 Thlr.; außerdem für verschiedene nicht postalische Leistungen einer Sonstzeit, wozu sich die Gränze ganz besonders zu eignen schien, und welche die Stadt selbst kennt und würdigt, persönliche Zulagen, so daß Verleumder sich erdreisten, demselben eine jährliche Einnahme von 6000 Thlr. zuschreiben zu wollen; außerdem fließen ihm die Einkünfte einer nicht unbedeutenden Posthalterei an der holländischen Gränze zu. (Ein verwandtschaftliches oder Freundschafts-Verzeichniß derjenigen Post-Amts-Vorsteher, welche gegen die bestehenden Vorschriften zugleich Posthalter sind, mit den hochstehenden Beamten des General-Post-Amtes in Berlin dürfte, beiläufig gesagt, nicht ohne Interesse für den Kenner sein.) Doch Ehre, dem Ehre gebührt. Diesem Manne von 6000 Thlr. jahrlichem Gewichte (es fehlen ihm nur noch 2000 Thlr., um Mitglied der ersten Kammer zu werden) wohnt eine solche Fernsicht bei, daß er bereits vor geraumer Zeit seinem „Geheimen“ Sekretär die am Schlusse des besagten Artikels für jeden bedürftigen Beamten beanspruchte Zulage von 200 Thlrn. ex propriis zu Theil werden ließ. Daß denn die Amtsführung eines solchen 6000 Thlr-Mannes, bei den dadurch bedingten Talenten und Fähigkeiten, eine in ihrer Art einzig dastehende ist, wird einleuchten; doch dies defectet si omnia relim enomerare.
Ein rheinischer Postbeamter.
Handels-Nachrichten. _ Frucht- und Fourage-Preise vom 1. bis 15. Juni 1848. _ Civilstand der Stadt Köln.
Geburten.
13. Juni. Anna Maria, T. v. Joh. Schlösser, Porzellanmaler, Salzgasse. ‒ Elise Josephina, T v. Damian Hamm, Musiklehrer, Andreaskloster. ‒ Zwei uneheliche Knaben und zwei uneheliche Mädchen.
Sterbefälle.
13. Juni. Ludwig Karl Siepermann, 8. M. alt, Hochstraße.
Schiffahrts-Anzeige. Köln, 16. Juni 1848.
Angekommen: C Nees vom Niedermain; H. Staab von Heilbron; J. Linkewitz von Wesel.
Abgefahren: C. W. Müller nach dem Obermain.
In Ladung: Nach Ruhrort b. Emmerich H. Lübbers; Nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Joh. Budberg, H. Schumacher und B. Schilowski; nach Koblenz und der Mosel und Saar L. Tillmann; nach der Mosel, nach Trier und der Saar N. Pisbach; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Mainz Anton Bender; nach dem Niedermain Fr. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain B. Krans; nach Heilbronn H. Bechert; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim M. Oberdahn.
Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Peer, Köln Nr. 10.
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Coesen Köln Nr. 2.
Wasserstand.
Köln, am 16. Juni. Rheinhöhe 8′ 7″.
Bekanntmachung.
Bei dem Ablaufe des 2. Quartals werden die betreffenden Zeitungs-Interessenten darauf aufmerksam gemacht, daß die Bestellungen auf auswärtige Zeitschriften pro 3. Quartal resp. 2. Semester c. bis zum 22. d. M. bei der hiesigen Ober-Postamts-Zeitungsexpedition gemacht sein müssen, wenn eine rechtzeitige und vollständige Lieferung der Zeitungen erfolgen soll, und daß nur solche Bestellungen berücksichtigt werden können, für welche die Vorausbezahlung des Betrages stattgefunden hat.
Köln, den 14. Juni 1845.
Ober-Postamt.
Rehfeldt.
„Neue Rheinische Zeitung.“
General-Versammlung der Herren Aktionäre zur Berathung und Feststellung des Statuts und Abschluß des Gesellschafts-Vertrages auf:
Sonntag, den 18. Juni d. J., Morgens 10 Uhr,
bei Drimborn, Glockengasse Nro. 13 und 15.
Auswärtige können sich durch Bevollmächtigte vertreten lassen. Die Interims-Quittungen dienen als Eintrittskarten.
Köln, den 2. Juni 1848.
Das provisorische Comité.
Empfehlung.
Meine Tuchhandlung und großes Kleidermagazin ist reichlich assortirt in den modernsten Stoffen und Herrnanzügen, Sommerröcken, Palletots, Frack und Oberröcken, Beinkleider und Westen, Halsbinden und seidne Schlips, etc. und empfehle solches zu äußerst billigen Preisen.
Auch auf Bestellungen werden alle Anzüge in kürzester Frist, nach Maas bei mir angefertigt.
Wilh. Steckemesser, Hoflieferant.
Schildergassen-Ecke.
Die so beliebten
Kirschen-Torten
sind täglich frisch zu 10 und 1 Sgr. das Stück zu haben, Schildergasse Nr. 49 und in meinen Nebengeschäften, Blindgasse und Cattenbug Nr. 12.
Franz Stollwerck, Hoflieferant
Eis
täglich in und außer dem Hause à Portion 4 Sgr. bei
Franz Stollwerck, Hoflieferant.
Die Eröffnung meiner Gastwirthschaft zeige ich hiermit ergebenst an und indem ich mich dem Wohlwollen meiner Freunden und Bekannten bestens empfehle, bemerke ich gleichzeitig, daß ich von heute an Mittagessen portionenweise à 4 Sgr. verabreichen werde.
M. Richarz,
Domhof Nro. 5.
Ein Omnibus und andere Wagen für Landpartien zu vermiethen, kleine Sandkaul Nr. 2 bei L. J. Küpper.
Wir beehren uns hiermit ergebenst anzuzeigen, daß wir den hiesigen Markt mit einer großen Auswahl
Pariser Galanterie- und Bijouterie-Waaren
bezogen haben, bestehend in den schönsten auf Porzellan gemalten Brochen, so wie deren in Camee und Achat zu den billigsten Preisen von 5 Sgr. bis 4 Thlr.; kleinen Muschelkästchen, von den Galeerensclaven verfertigt, und den schönsten dieses Fach einschlagenden Artikeln.
Um geneigten Zuspruch bittet
Roso Viger de Paris.
Die Bude befindet sich rechts am Ende der ersten Reihe.
English newspapers in Brussels.
The Brussels Herald, established in 1827, is the only English newspaper in Belgium. It is published every Saturday. Price per quarter 5 francs, exclusive of postage out of Belgium. The Brussels Herald is an excellent medium for all advertisements addressed to English residents on the continent and English travellers. Office: ‒ 13 Rue des Boiteux, Brussels.
Bei Gelegenheit der St. Apostel-Kirmes,
Sonntag, Montag und Dienstag,
von Nachmittags 3 Uhr,
große Harmonie
von dem Musikchor des Königl. Preußischen
8. Husaren-Regiments
in dem am städtischen Garten gelegenen elegant dekorirten
Kölner Zelte.
Franz Stollwerck
Die Bürgerwehrmänner
der
16. Bürger-Compagnie
werden eingeladen, am Sonntag den 18. d. M., Morgens 6 Uhr, im Standquartiere mit den Waffen zu erscheinen, indem 71/2 Uhr Banner-Inspektion ist. Vorher soll noch exerzirt werden.
Der Hauptmann.
Es wünscht Jemand sich mit Abschreiben zu beschäftigen. Weingartengasse Nr. 6.
Theater.
Sonntag den 18. Juni,
Die Stumme von Portici,
große heroische Oper in 5 Akten nach Scribe u. Delavingne, Musik von Auber.
Masaniello ‒ Hr. Eitel,
Fenella ‒ Fräul. Seebach,
Alphons ‒ Hr. Grevenberg,
Elvira ‒ Fräul. Weixelbaum,
Pietro ‒ Hr. Beck, als Gäste.
Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.
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(2017-03-20T13:08:10Z)
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Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML
(2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat
(2017-03-20T13:08:10Z)
Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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