Neue Rheinische Zeitung. Nr. 31. Köln, 1. Juli 1848.nommen werden. Er könne die vom Könige versprochene Volksbewaffnung nur so auslegen und erwartet, daß das vorzulegende Gesetz über die Bürgerwehr dieselbe zur wahren Volksbewaffnung machen werde. ** Breslau, 24. Juni. Während Herr Milde in Berlin mit Uebernahme von verloren gegangenen Minister-Portefeuilles beschäftigt ist, beschäftigen sich hier seine halb und halb schon verloren gegangenen Fabrikarbeiter mit Plänen, wie sie die Maschinen des Hrn. Milde zerstören oder unthätig machen können. Sie versammelten sich dieser Tage in der Nähe des Fabrikgebäudes und drohten, es zu demoliren, falls die Dampfmaschinen und Druckapparate fortführen, ihnen das Brod zu entziehen. Ihr Wille geschah. Die Maschinenarbeit wurde eingestellt. Die Leute sehen in ihrer Kurzsichtigkeit, in ihrem Mangel an Nachdenken, nichts weiter als Ursache ihres Elendes vor sich, als die ihnen zunächst vor Augen stehenden Maschinen. Haben doch die Kattundrucker eine Petition an die Nationalversammlung zu Frankfurt eingesandt, worin sie Schutz ihrer Handarbeit gegen die Maschinen und das Kapital des Auslandes fordern. - Die Oberbürgermeister-Wahl für Breslau wird nun doch verschoben. Das hiesige, seiner ungeheuern Mehrheit nach durch und durch reaktionäre, noch bestehende Korps der Stadtverordneten hat doch dem Frieden nicht ganz getraut und will jetzt die Wahl bis zum Erlaß einer neuen Gemeindeordnung aufschieben. Auch die von der Stadt beschäftigten Arbeiter, die man nach der Ansicht der weisen Stadt-Väter und Verordneten, von 10 auf 8 Sgr. täglich ablohnen wollte, bleiben jetzt auf ihrem früheren Arbeitslohn. Die Herren sehen jetzt, trotzdem der Wollmarkt vorüber, ein, daß 10 Sgr. täglich für einen Mann nicht zu viel sei, am allerwenigsten zu viel, wenn er Familie hat. Der Oberpräsident Hr. Pinder hat über die Zustände an der Ostgränze Schlesiens noch immer keinen amtlichen Bericht der Oeffentlichkeit übergeben. Man sagt, er habe zu solchen Lappalien keine Zeit, da er die von allen Seiten auf ihn niederregnenden Portefeuilles mittelst motivirter Antwortschreiben ablehnen muß. Ist diese Noth vorüber, so nimmt ihn gleich eine andere Arbeit in Anspruch. Den Breslauern, denen er die Niederlegung seiner Stelle am 1. Juni c. von wegen der Rückberufung des Prinzen von Preußen feierlich versprochen hatte, muß er insbesondere nachweisen, daß jener 1. Juni eben noch gar nicht da ist. Dresden. Wie sehr in dem deutschen konstitutionellen Musterstaat Sachsen die alte Polizeiwirthschaft blüht, geht aus einem Artikel des Dresdener Morgenblattes: "die deutschen Fremden" hervor, dem wir folgendes Faktum entnehmen. "Seit fünf Jahren lebt in Dresden Hr. Dr. Gerber aus Sonneberg in Sachsen-Meiningen. Er wurde im April veranlaßt, nach seiner Vaterstadt als Kandidat für die Frankfurter Versammlung zu gehen, gab jedoch dort angekommen den Gedanken an diese Kandidatur sogleich auf und reiste nach zwei Tagen wieder ab, während deren er ausschließlich mit ein Paar Verwandten und Jugendfreunden verkehrt hatte. Darauf erscheint im Gothaischen Allgemeinen Polizei-Anzeiger mitten unter Steckbriefen eine Annonce, vom Magistrat der Stadt Sonneberg unterzeichnet, die vor dem Dr. Gerber als einem wegen seiner politischen Meinungen gefährlichen Menschen warnt und ihn mit abgeschmackten Vermuthungen und Kombinationen verdächtigt. - Auf Grund dieser Annonce hin, von der später diese Krähwinkler behaupten, daß sie wider ihren Willen veröffentlicht ist, und die sie unter lächerlichen Entschuldigungen Wort für Wort zurücknahmen, wurde Hr. Dr. Gerber, ohne eine Spur von Schuld und ohne Verhör, von der Polizeideputation der Stadt Dresden binnen 3 Tagen der Stadt und des Landes verwiesen. * Hannover, 26. Juni. Als einen Beweis wie weit wir Hannoveraner schon fortgeschritten sind - Sie wissen, die Bahn des Fortschritts ist unermeßlich - theile ich Ihnen den Eingang des folgenden Gesetzes mit aus der neuesten Nummer der Gesetzsammlung: "Ernst August etc. In Erwägung, daß der Unterschied der Geburt bei Besetzung der Staats-Aemter unberücksichtigt bleiben muß, erlassen Wir hiermit, unter verfassungsmäßiger Mitwirkung Unserer getreuen Stände, das nachfolgende Gesetz: §. 1. Die in Unserem Ober-Appellationsgerichte bestehende Einrichtung einer adligen und einer gelahrten Bank wird aufgehoben. §. 2. Die in der Ober-Appellationsgerichts-Ordnung und in der Verordnung vom 31. Juli 1818 enthaltenen Vorschriften über Berücksichtigung des Standes bei Besetzung der Stellen des Präsidenten, der Vice-Präsidenten und der Räthe treten demnach außer Kraft. §. 3. Ueber den Sitz der Vice-Präsidenten und der Räthe, über die Reihefolge des Votirens und über den Vorrang bei Kommissionen, Deputationen und Terminen entscheidet das Dienstalter. München, 24. Juni. Wenn an andern Orten der Fanatismus der politischen Mäßigung um sich greift, so ist es hier charakteristisch, einen Fanatismus der religiösen Intoleranz sich entwickeln zu sehen, der eben so brutal wie jener die Freiheit der Meinungsäußerung zu unterdrücken sucht. Maueranschläge luden gestern die hiesigen Katholiken ein, zur Wahrung der Interessen ihrer Kirche eine Adresse an die Frankfurter Nationalversammlung zu unterzeichnen, in welcher die Hauptpunkte sind: freie Lehre, freie Mittheilung der auf Kultus und Disziplin bezüglichen Anordnungen; Freiheit des Kultus und der kirchlichen Disziplin; freies Associationsrecht zu religiösen und kirchlichen, wie zu politischen und ökonomischen Wohlthätigkeitszwecken; freie Besetzung der kirchlichen Aemter ohne Einfluß der Staatsgewalt; Freiheit des Unterrichts, Freiheit im Erwerb und in der Verwaltung des kirchlichen und Stiftungs-Vermögens. Alsbald bildeten sich Gruppen von Toleranzleuten, die diese Anschläge "im Interesse des konfessionellen Friedens" nicht tolerirten, sondern sofort abrissen. Ja, eine Anzahl besonders Friedliebender begaben sich auf das Rathhaus, wo die Adresse aufgelegt war, um diese sowohl wie die bereits gesammelten Unterschriften ihren Inhabern mit Gewalt wegzunehmen und in Stücke zu reißen. Alles im Interesse des konfessionellen Friedens. Der Friedensversuch hatte aber zur Folge, daß sich auf dem Schrannplatze und im Rathhaussaale Gruppen bildeten, welche, wie die A. A. Z. sagt, mit großer Leidenschaftlichkeit ihre Ansichten über diesen Unfall austauschten! Wahrscheinlich hat es von diesen Gruppen nicht abgehangen, daß der Meinungsaustausch nicht zu einem Austausch der Fäuste ausartete; der konfessionelle Friede wäre dann vollständig gewesen. Wien, 25. Juni. Der Erzherzog Johann hat nachstehende Proklamation erlassen: "Se. Majestät der Kaiser hat mich in Anbetracht seines noch andauernden Unwohlseins zu seinem Stellvertreter ernannt. "In dieser Eigenschaft habe ich den Reichstag in seinem Namen zu eröffnen und bis zu seiner Zurückkunft nach Wien die ihm als konstitutionellem Kaiser zustehenden Regierungs-Geschäfte zu leiten. "Dieses Vertrauen meines Kaisers ist mir heilig! - Ich will es rechtfertigen, indem ich seinen innersten, aufrichtigen Willen erfülle, der dahin gerichtet ist, die den österreichischen Völkern gewährten Freiheiten und Rechte streng und gewissenhaft zu wahren und in allen Fällen, wo das Kaiserliche Wort entscheiden soll, den Geist der Gerechtigkeit und Milde festzuhalten. "Die Zeit ist ernst und entscheidend für Oesterreichs Glück und Macht; - ein neuer, fester Grundbau ist zu vollführen, - die Gesetzgebung bedarf in allen ihren Zweigen wesentliche Veränderungen, und neue Hülfsquellen sind zu eröffnen, um den nächsten, dringenden Anforderungen zu genügen. Diese große Aufgabe kann nur durch gemeinsame und kräftige Mitwirkung Aller und nur durch die vereinigte, feste Haltung gegen die Feinde des Vaterlandes freudig gelöst werden. "Mit Zuversicht rechne ich auf diese allgemeine Mitwirkung, - ich rechne auf die Liebe des österreichischen Volkes zu ihrem Kaiser und zu ihrem schönen Vaterlande, - ich rechne auf esinen verständigen Sinn für Ordnung und Ruhe als Bedingungen einer wahren Freiheit, und ich rechne endlich auf sein Vertrauen zu meinem, wie ich glaube, bewährten ehrlichen Willen, für Oesterreichs Wohlfahrt und Ruhe auch meine letzte Kraft zu weihen. "Unter diesen Voraussetzungen fühle ich mich noch stark und von den besten Hoffnungen erfüllt, daß ich die mir anvertraute Macht durch das Gesetz, durch den Frieden und durch das allgemeine Wohlergehen gekräftigt in die Hände meines gnädigsten Kaisers wieder zurücklegen werde." Erzherzog Johann." Gegen die Offiziere der Nationalgarde äußerte der Erzherzog: "Mein Kaiser" "ist unwohl und hat mich alten Mann dazu bestimmt, seine Stelle hier einzunehmen, ich bin eben so sehr von dessen konstitutionellem Willen und ehrlicher Meinung überzeugt, als ich sein Vertrauen besitze und weiß, daß mein Kaiser alles das, was er versprochen, als ehrlicher Mann halten werde. Meine Herren, von einer Reaktion ist keine Rede, denn diese ist ganz unmöglich. Ich lese in Ihrer Aller Blicken, daß ich auf Sie Alle: akademische Legion, Bürger und National-Garden rechnen kann; daher Einigkeit unter uns, - Einigkeit, die uns so nöthig ist. Ich habe zu Ihnen Vertrauen, daher vertrauen Sie mir." (W. Z.)Französische Republik.
** Allmählich kommt man dazu, die Junirevolution zu überschauen; Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. 17 Paris, 28. Juni. Von allen Seiten kommen die Sieger mit erbeuteten Trophäen. Auf dem Boulevard du Temple sah ich einige Mobilgardisten mit den zerrissenen trikoloren Fahnen vom Klub der Droits de l'homme und de la montagne; die Nationalgarde brachte den "jungen Helden" ein Hoch und präsentirte und rührte die Trommel und blies Tusch, worüber einer dieser improvisirten Triumphatoren dermaßen gerührt wurde, daß er - schluchzte; eine freie Dame warf ihm ein Immortellenkränzlein zu. Es war gar lieblich anzuschauen... daneben stand ein zerlumptes Weib mit zwei schmutzigen Kindern an der Hand und bettelte... Die Standarten der Brigaden der Nationalateliers werden jetzt geradezu wie Kriegsbeute betrachtet, und die Bourgeoisie hat Recht; es ist ihr sauer genug geworden. Im Faubourg St. Jaeques ist die ganze zwölfte Legion, an 40,000 Mann, kompromittirt und die Offiziere haben in Uniform den Barrikadenbau geleitet; viele sind arretirt und Maitre Dupin bedauerte, nicht die gesammte Legion arretiren zu können. Auf der Fahne einer Barrikade stand: "Wer plündert, wird gehangen!" an fast allen Läden las ich: "Mort aux voleurs!" grade deshalb aber behaupten Bourgeois, auf der Fahne habe gestanden: "Vive le vol et le viol!" (es lebe Diebstahl und Nothzucht). Wie das böse Gewissen sich in diesen Verleumdungen Luft macht! Jetzt haben sie so viele Gefangene, daß ihnen angst und bange wird; man stopfte die Gewölbe unter dem Louvre und den Tuilerien ganz voll und ließ absichtlich einige Dutzend ersticken, es war eine neue Auflage der schwarzen Höhle von Bengalen. Endlich transportirte man einige hundert nach der Kaserne Rue Tournon, und als sie auf dem Wege durchzubrechen versuchten, schoß man fünfzig nieder und schmiß die Leichen in den Fluß. Diese Metzelei weckte manchen Biedermann aus dem lang entbehrten Schlummer. Sämmtliche frühere Munizipalgardisten werden allerorts zusammengesucht und in die republikanische Garde gesteckt, ad majorem reipublicae gloriam. Der tückische National thut als wisse er nicht um was es sich handelte; der Constitutionnel ist jesuitisch wie immer und versichert, die "Spritzen mit Schwefelsäure" gesehen zu haben, welche ihm ins Gesicht geschleudert werden sollte. Der Constitutionnel konnte nichts sehen. Seine sämmtlichen Redakteure saßen, wie 1830, im - Keller. Bemerken Sie wohl, daß das Journal des Debats, das Journal Rothschilds, wirklich anständig ist, gegenüber dem Constitutionnel, dem Journal von Thiers, entzückt, die Rue Transnonain und die Septembergesetze von der Repu blik kanonisirt zu sehen. Mit höhnendem Jubel berichtet der Siecle, der "Sieur" Delaroque oder Delaroche, Präsident des Montagneklubs, Uebersetzer Walter Scott's und zuletzt Redakteur des Pere Duchesne, liege eine Kugel im Herzen und einen Säbelhieb im Gesicht auf der Diehle der 3. Mairie. Sehr zahlreiche Niederlagen brachten sich die verschiedenen Bourgeoisgarden untereinander bei, theils aus Ungeschick, theils aus Uebereifer; so schossen z. B. die Rouener den Orleans'schen 15 Mann lahm und einen todt, in der Meinung, es seien "Brigands", und ein Bataillon Mobile ward jämmerlich decimirt von der 1. Legion. Letztere hat aber auch nicht bloß irrthümlich gemordet, denn im sogenannten Clos von St. Lazare waren diese Bankhelden und Börsenprinzen es gerade, die jeden gefangenen Arbeiter mit den Armen ausgebreitet an die Mauer stellten und füsilirten: Großthaten, deren sie sich noch lange rühmen werden. - Neue Beispiele der bürgerlichen Fraternität: Gegen Mitternacht wurden neue Gefangene nach den schon überfüllten Tuilerien eingebracht. Die National- und Mobilgarde, welche die Gefangenen eskortirten, sahen sich daher genöthigt, dieselben in ein anderes Depot zu transportiren. Bei ihrem Zuge über den Platz Caroussel, wo geladene Gewehre pyramidenförmig aufgestellt waren, fielen mehre dieser Waffen um und gingen los. Ein panischer Schrecken bemächtigte sich aller Welt. Man schrie über Verrath; 3000 Insurgenten, hieß es, wären auf den Platz Caroussel aufgebrochen. Alle Nationalgardisten greifen nach ihren Waffen, und schießen auf's Ungefähr. Eine Masse Menschen sind gefallen. Man weiß, daß die Keller des Pantheons mit den Katacomben in Verbindung stehn. Die Katacomben bilden ein Souterrain, das sich unter dem ganzen Quartier der Rue St. Jacques und der Rue d'Enfer erstreckt. In diesen Katacomben hatten die Insurgenten bei der Einnahme des Pantheons einen Zufluchtsort gefunden. Diesen Morgen hat die Mobilgarde die Ausgänge nach dem Pantheon zugemauert, und an allen andern Ausgängen stehn Schildwachen. Es ist unwahrscheinlich, daß die Insurgenten den Ausgang zu diesen andern Ausgängen finden: denn diese Katacomben sind ein wahres Labyrinth, ohne Licht und Luft. In der Faubourg St. Antoine sieht es noch immer gräßlich aus. Viele Leichname haben noch nicht von der Straße weggeräumt werden können. Man drang in alle Häuser ein, und nahm eine allgemeine Entwaffnung vor, um später wieder die Waffen den "Vertheidigern der Ordnung" zurückzugeben, die jedoch sehr spärlich in diesem Quartier gewesen sind. (Siehe den Verfolg in der Beilage.) Neueste Nachrichten.
Köln, 31. Juni.
So eben bringen uns Frankfurter Blätter die Nachricht, daß die Nationalversammlung wirklich den Erzherzog Johann von Oestreich zum Reichsverweser ernannt hat. Die Sitzung (vom 29.) wurde 12 ein halb Uhr von dem Präsidenten Gagern eröffnet, und zunächst über den Wahlakt debattirt. Es ward durch 271 gegen 239 Stimmen Abstimmung durch Namensaufruf beschlossen. Bei der Abstimmung erhielt Erzherzog Johann 436, Gagern 52, Itzstein 32, Erzherzog Stephan 1 Stimme. Fünf und zwanzig Mitglieder der äußersten Linken enthielten sich der Abstimmung; Zitz und Simon mit dem ausdrücklichen Bemerken: "Ich wähle keinen Unverantwortlichen". Wir erinnern daran daß die N. Rh. Ztg. diese Wahl vor einigen Tagen ausdrücklich vorhersagte. (Hierzu eine Beilage.) nommen werden. Er könne die vom Könige versprochene Volksbewaffnung nur so auslegen und erwartet, daß das vorzulegende Gesetz über die Bürgerwehr dieselbe zur wahren Volksbewaffnung machen werde. ** Breslau, 24. Juni. Während Herr Milde in Berlin mit Uebernahme von verloren gegangenen Minister-Portefeuilles beschäftigt ist, beschäftigen sich hier seine halb und halb schon verloren gegangenen Fabrikarbeiter mit Plänen, wie sie die Maschinen des Hrn. Milde zerstören oder unthätig machen können. Sie versammelten sich dieser Tage in der Nähe des Fabrikgebäudes und drohten, es zu demoliren, falls die Dampfmaschinen und Druckapparate fortführen, ihnen das Brod zu entziehen. Ihr Wille geschah. Die Maschinenarbeit wurde eingestellt. Die Leute sehen in ihrer Kurzsichtigkeit, in ihrem Mangel an Nachdenken, nichts weiter als Ursache ihres Elendes vor sich, als die ihnen zunächst vor Augen stehenden Maschinen. Haben doch die Kattundrucker eine Petition an die Nationalversammlung zu Frankfurt eingesandt, worin sie Schutz ihrer Handarbeit gegen die Maschinen und das Kapital des Auslandes fordern. ‒ Die Oberbürgermeister-Wahl für Breslau wird nun doch verschoben. Das hiesige, seiner ungeheuern Mehrheit nach durch und durch reaktionäre, noch bestehende Korps der Stadtverordneten hat doch dem Frieden nicht ganz getraut und will jetzt die Wahl bis zum Erlaß einer neuen Gemeindeordnung aufschieben. Auch die von der Stadt beschäftigten Arbeiter, die man nach der Ansicht der weisen Stadt-Väter und Verordneten, von 10 auf 8 Sgr. täglich ablohnen wollte, bleiben jetzt auf ihrem früheren Arbeitslohn. Die Herren sehen jetzt, trotzdem der Wollmarkt vorüber, ein, daß 10 Sgr. täglich für einen Mann nicht zu viel sei, am allerwenigsten zu viel, wenn er Familie hat. Der Oberpräsident Hr. Pinder hat über die Zustände an der Ostgränze Schlesiens noch immer keinen amtlichen Bericht der Oeffentlichkeit übergeben. Man sagt, er habe zu solchen Lappalien keine Zeit, da er die von allen Seiten auf ihn niederregnenden Portefeuilles mittelst motivirter Antwortschreiben ablehnen muß. Ist diese Noth vorüber, so nimmt ihn gleich eine andere Arbeit in Anspruch. Den Breslauern, denen er die Niederlegung seiner Stelle am 1. Juni c. von wegen der Rückberufung des Prinzen von Preußen feierlich versprochen hatte, muß er insbesondere nachweisen, daß jener 1. Juni eben noch gar nicht da ist. Dresden. Wie sehr in dem deutschen konstitutionellen Musterstaat Sachsen die alte Polizeiwirthschaft blüht, geht aus einem Artikel des Dresdener Morgenblattes: „die deutschen Fremden“ hervor, dem wir folgendes Faktum entnehmen. „Seit fünf Jahren lebt in Dresden Hr. Dr. Gerber aus Sonneberg in Sachsen-Meiningen. Er wurde im April veranlaßt, nach seiner Vaterstadt als Kandidat für die Frankfurter Versammlung zu gehen, gab jedoch dort angekommen den Gedanken an diese Kandidatur sogleich auf und reiste nach zwei Tagen wieder ab, während deren er ausschließlich mit ein Paar Verwandten und Jugendfreunden verkehrt hatte. Darauf erscheint im Gothaischen Allgemeinen Polizei-Anzeiger mitten unter Steckbriefen eine Annonce, vom Magistrat der Stadt Sonneberg unterzeichnet, die vor dem Dr. Gerber als einem wegen seiner politischen Meinungen gefährlichen Menschen warnt und ihn mit abgeschmackten Vermuthungen und Kombinationen verdächtigt. ‒ Auf Grund dieser Annonce hin, von der später diese Krähwinkler behaupten, daß sie wider ihren Willen veröffentlicht ist, und die sie unter lächerlichen Entschuldigungen Wort für Wort zurücknahmen, wurde Hr. Dr. Gerber, ohne eine Spur von Schuld und ohne Verhör, von der Polizeideputation der Stadt Dresden binnen 3 Tagen der Stadt und des Landes verwiesen. * Hannover, 26. Juni. Als einen Beweis wie weit wir Hannoveraner schon fortgeschritten sind ‒ Sie wissen, die Bahn des Fortschritts ist unermeßlich ‒ theile ich Ihnen den Eingang des folgenden Gesetzes mit aus der neuesten Nummer der Gesetzsammlung: „Ernst August etc. In Erwägung, daß der Unterschied der Geburt bei Besetzung der Staats-Aemter unberücksichtigt bleiben muß, erlassen Wir hiermit, unter verfassungsmäßiger Mitwirkung Unserer getreuen Stände, das nachfolgende Gesetz: §. 1. Die in Unserem Ober-Appellationsgerichte bestehende Einrichtung einer adligen und einer gelahrten Bank wird aufgehoben. §. 2. Die in der Ober-Appellationsgerichts-Ordnung und in der Verordnung vom 31. Juli 1818 enthaltenen Vorschriften über Berücksichtigung des Standes bei Besetzung der Stellen des Präsidenten, der Vice-Präsidenten und der Räthe treten demnach außer Kraft. §. 3. Ueber den Sitz der Vice-Präsidenten und der Räthe, über die Reihefolge des Votirens und über den Vorrang bei Kommissionen, Deputationen und Terminen entscheidet das Dienstalter. München, 24. Juni. Wenn an andern Orten der Fanatismus der politischen Mäßigung um sich greift, so ist es hier charakteristisch, einen Fanatismus der religiösen Intoleranz sich entwickeln zu sehen, der eben so brutal wie jener die Freiheit der Meinungsäußerung zu unterdrücken sucht. Maueranschläge luden gestern die hiesigen Katholiken ein, zur Wahrung der Interessen ihrer Kirche eine Adresse an die Frankfurter Nationalversammlung zu unterzeichnen, in welcher die Hauptpunkte sind: freie Lehre, freie Mittheilung der auf Kultus und Disziplin bezüglichen Anordnungen; Freiheit des Kultus und der kirchlichen Disziplin; freies Associationsrecht zu religiösen und kirchlichen, wie zu politischen und ökonomischen Wohlthätigkeitszwecken; freie Besetzung der kirchlichen Aemter ohne Einfluß der Staatsgewalt; Freiheit des Unterrichts, Freiheit im Erwerb und in der Verwaltung des kirchlichen und Stiftungs-Vermögens. Alsbald bildeten sich Gruppen von Toleranzleuten, die diese Anschläge „im Interesse des konfessionellen Friedens“ nicht tolerirten, sondern sofort abrissen. Ja, eine Anzahl besonders Friedliebender begaben sich auf das Rathhaus, wo die Adresse aufgelegt war, um diese sowohl wie die bereits gesammelten Unterschriften ihren Inhabern mit Gewalt wegzunehmen und in Stücke zu reißen. Alles im Interesse des konfessionellen Friedens. Der Friedensversuch hatte aber zur Folge, daß sich auf dem Schrannplatze und im Rathhaussaale Gruppen bildeten, welche, wie die A. A. Z. sagt, mit großer Leidenschaftlichkeit ihre Ansichten über diesen Unfall austauschten! Wahrscheinlich hat es von diesen Gruppen nicht abgehangen, daß der Meinungsaustausch nicht zu einem Austausch der Fäuste ausartete; der konfessionelle Friede wäre dann vollständig gewesen. Wien, 25. Juni. Der Erzherzog Johann hat nachstehende Proklamation erlassen: „Se. Majestät der Kaiser hat mich in Anbetracht seines noch andauernden Unwohlseins zu seinem Stellvertreter ernannt. „In dieser Eigenschaft habe ich den Reichstag in seinem Namen zu eröffnen und bis zu seiner Zurückkunft nach Wien die ihm als konstitutionellem Kaiser zustehenden Regierungs-Geschäfte zu leiten. „Dieses Vertrauen meines Kaisers ist mir heilig! ‒ Ich will es rechtfertigen, indem ich seinen innersten, aufrichtigen Willen erfülle, der dahin gerichtet ist, die den österreichischen Völkern gewährten Freiheiten und Rechte streng und gewissenhaft zu wahren und in allen Fällen, wo das Kaiserliche Wort entscheiden soll, den Geist der Gerechtigkeit und Milde festzuhalten. „Die Zeit ist ernst und entscheidend für Oesterreichs Glück und Macht; ‒ ein neuer, fester Grundbau ist zu vollführen, ‒ die Gesetzgebung bedarf in allen ihren Zweigen wesentliche Veränderungen, und neue Hülfsquellen sind zu eröffnen, um den nächsten, dringenden Anforderungen zu genügen. Diese große Aufgabe kann nur durch gemeinsame und kräftige Mitwirkung Aller und nur durch die vereinigte, feste Haltung gegen die Feinde des Vaterlandes freudig gelöst werden. „Mit Zuversicht rechne ich auf diese allgemeine Mitwirkung, ‒ ich rechne auf die Liebe des österreichischen Volkes zu ihrem Kaiser und zu ihrem schönen Vaterlande, ‒ ich rechne auf esinen verständigen Sinn für Ordnung und Ruhe als Bedingungen einer wahren Freiheit, und ich rechne endlich auf sein Vertrauen zu meinem, wie ich glaube, bewährten ehrlichen Willen, für Oesterreichs Wohlfahrt und Ruhe auch meine letzte Kraft zu weihen. „Unter diesen Voraussetzungen fühle ich mich noch stark und von den besten Hoffnungen erfüllt, daß ich die mir anvertraute Macht durch das Gesetz, durch den Frieden und durch das allgemeine Wohlergehen gekräftigt in die Hände meines gnädigsten Kaisers wieder zurücklegen werde.“ Erzherzog Johann.“ Gegen die Offiziere der Nationalgarde äußerte der Erzherzog: „Mein Kaiser“ „ist unwohl und hat mich alten Mann dazu bestimmt, seine Stelle hier einzunehmen, ich bin eben so sehr von dessen konstitutionellem Willen und ehrlicher Meinung überzeugt, als ich sein Vertrauen besitze und weiß, daß mein Kaiser alles das, was er versprochen, als ehrlicher Mann halten werde. Meine Herren, von einer Reaktion ist keine Rede, denn diese ist ganz unmöglich. Ich lese in Ihrer Aller Blicken, daß ich auf Sie Alle: akademische Legion, Bürger und National-Garden rechnen kann; daher Einigkeit unter uns, ‒ Einigkeit, die uns so nöthig ist. Ich habe zu Ihnen Vertrauen, daher vertrauen Sie mir.“ (W. Z.)Französische Republik.
** Allmählich kommt man dazu, die Junirevolution zu überschauen; Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. 17 Paris, 28. Juni. Von allen Seiten kommen die Sieger mit erbeuteten Trophäen. Auf dem Boulevard du Temple sah ich einige Mobilgardisten mit den zerrissenen trikoloren Fahnen vom Klub der Droits de l'homme und de la montagne; die Nationalgarde brachte den „jungen Helden“ ein Hoch und präsentirte und rührte die Trommel und blies Tusch, worüber einer dieser improvisirten Triumphatoren dermaßen gerührt wurde, daß er ‒ schluchzte; eine freie Dame warf ihm ein Immortellenkränzlein zu. Es war gar lieblich anzuschauen… daneben stand ein zerlumptes Weib mit zwei schmutzigen Kindern an der Hand und bettelte… Die Standarten der Brigaden der Nationalateliers werden jetzt geradezu wie Kriegsbeute betrachtet, und die Bourgeoisie hat Recht; es ist ihr sauer genug geworden. Im Faubourg St. Jaeques ist die ganze zwölfte Legion, an 40,000 Mann, kompromittirt und die Offiziere haben in Uniform den Barrikadenbau geleitet; viele sind arretirt und Maitre Dupin bedauerte, nicht die gesammte Legion arretiren zu können. Auf der Fahne einer Barrikade stand: „Wer plündert, wird gehangen!“ an fast allen Läden las ich: „Mort aux voleurs!“ grade deshalb aber behaupten Bourgeois, auf der Fahne habe gestanden: „Vive le vol et le viol!“ (es lebe Diebstahl und Nothzucht). Wie das böse Gewissen sich in diesen Verleumdungen Luft macht! Jetzt haben sie so viele Gefangene, daß ihnen angst und bange wird; man stopfte die Gewölbe unter dem Louvre und den Tuilerien ganz voll und ließ absichtlich einige Dutzend ersticken, es war eine neue Auflage der schwarzen Höhle von Bengalen. Endlich transportirte man einige hundert nach der Kaserne Rue Tournon, und als sie auf dem Wege durchzubrechen versuchten, schoß man fünfzig nieder und schmiß die Leichen in den Fluß. Diese Metzelei weckte manchen Biedermann aus dem lang entbehrten Schlummer. Sämmtliche frühere Munizipalgardisten werden allerorts zusammengesucht und in die republikanische Garde gesteckt, ad majorem reipublicae gloriam. Der tückische National thut als wisse er nicht um was es sich handelte; der Constitutionnel ist jesuitisch wie immer und versichert, die „Spritzen mit Schwefelsäure“ gesehen zu haben, welche ihm ins Gesicht geschleudert werden sollte. Der Constitutionnel konnte nichts sehen. Seine sämmtlichen Redakteure saßen, wie 1830, im ‒ Keller. Bemerken Sie wohl, daß das Journal des Debats, das Journal Rothschilds, wirklich anständig ist, gegenüber dem Constitutionnel, dem Journal von Thiers, entzückt, die Rue Transnonain und die Septembergesetze von der Repu blik kanonisirt zu sehen. Mit höhnendem Jubel berichtet der Siecle, der „Sieur“ Delaroque oder Delaroche, Präsident des Montagneklubs, Uebersetzer Walter Scott's und zuletzt Redakteur des Pére Duchesne, liege eine Kugel im Herzen und einen Säbelhieb im Gesicht auf der Diehle der 3. Mairie. Sehr zahlreiche Niederlagen brachten sich die verschiedenen Bourgeoisgarden untereinander bei, theils aus Ungeschick, theils aus Uebereifer; so schossen z. B. die Rouener den Orleans'schen 15 Mann lahm und einen todt, in der Meinung, es seien „Brigands“, und ein Bataillon Mobile ward jämmerlich decimirt von der 1. Legion. Letztere hat aber auch nicht bloß irrthümlich gemordet, denn im sogenannten Clos von St. Lazare waren diese Bankhelden und Börsenprinzen es gerade, die jeden gefangenen Arbeiter mit den Armen ausgebreitet an die Mauer stellten und füsilirten: Großthaten, deren sie sich noch lange rühmen werden. ‒ Neue Beispiele der bürgerlichen Fraternität: Gegen Mitternacht wurden neue Gefangene nach den schon überfüllten Tuilerien eingebracht. Die National- und Mobilgarde, welche die Gefangenen eskortirten, sahen sich daher genöthigt, dieselben in ein anderes Depot zu transportiren. Bei ihrem Zuge über den Platz Caroussel, wo geladene Gewehre pyramidenförmig aufgestellt waren, fielen mehre dieser Waffen um und gingen los. Ein panischer Schrecken bemächtigte sich aller Welt. Man schrie über Verrath; 3000 Insurgenten, hieß es, wären auf den Platz Caroussel aufgebrochen. Alle Nationalgardisten greifen nach ihren Waffen, und schießen auf's Ungefähr. Eine Masse Menschen sind gefallen. Man weiß, daß die Keller des Pantheons mit den Katacomben in Verbindung stehn. Die Katacomben bilden ein Souterrain, das sich unter dem ganzen Quartier der Rue St. Jacques und der Rue d'Enfer erstreckt. In diesen Katacomben hatten die Insurgenten bei der Einnahme des Pantheons einen Zufluchtsort gefunden. Diesen Morgen hat die Mobilgarde die Ausgänge nach dem Pantheon zugemauert, und an allen andern Ausgängen stehn Schildwachen. Es ist unwahrscheinlich, daß die Insurgenten den Ausgang zu diesen andern Ausgängen finden: denn diese Katacomben sind ein wahres Labyrinth, ohne Licht und Luft. In der Faubourg St. Antoine sieht es noch immer gräßlich aus. Viele Leichname haben noch nicht von der Straße weggeräumt werden können. Man drang in alle Häuser ein, und nahm eine allgemeine Entwaffnung vor, um später wieder die Waffen den „Vertheidigern der Ordnung“ zurückzugeben, die jedoch sehr spärlich in diesem Quartier gewesen sind. (Siehe den Verfolg in der Beilage.) Neueste Nachrichten.
Köln, 31. Juni.
So eben bringen uns Frankfurter Blätter die Nachricht, daß die Nationalversammlung wirklich den Erzherzog Johann von Oestreich zum Reichsverweser ernannt hat. Die Sitzung (vom 29.) wurde 12 ein halb Uhr von dem Präsidenten Gagern eröffnet, und zunächst über den Wahlakt debattirt. Es ward durch 271 gegen 239 Stimmen Abstimmung durch Namensaufruf beschlossen. Bei der Abstimmung erhielt Erzherzog Johann 436, Gagern 52, Itzstein 32, Erzherzog Stephan 1 Stimme. Fünf und zwanzig Mitglieder der äußersten Linken enthielten sich der Abstimmung; Zitz und Simon mit dem ausdrücklichen Bemerken: „Ich wähle keinen Unverantwortlichen“. Wir erinnern daran daß die N. Rh. Ztg. diese Wahl vor einigen Tagen ausdrücklich vorhersagte. (Hierzu eine Beilage.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div xml:id="ar031_008" type="jArticle"> <p><pb facs="#f0003" n="0151"/> nommen werden. 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Die Herren sehen jetzt, trotzdem der Wollmarkt vorüber, ein, daß 10 Sgr. täglich für einen Mann nicht zu viel sei, am allerwenigsten zu viel, wenn er Familie hat. Der Oberpräsident Hr. Pinder hat über die Zustände an der Ostgränze Schlesiens noch immer keinen amtlichen Bericht der Oeffentlichkeit übergeben. Man sagt, er habe zu solchen Lappalien keine Zeit, da er die von allen Seiten auf ihn niederregnenden Portefeuilles mittelst motivirter Antwortschreiben ablehnen muß. Ist diese Noth vorüber, so nimmt ihn gleich eine andere Arbeit in Anspruch. Den Breslauern, denen er die Niederlegung seiner Stelle am 1. Juni c. von wegen der Rückberufung des Prinzen von Preußen feierlich versprochen hatte, muß er insbesondere nachweisen, daß jener 1. Juni eben noch gar nicht da ist.</p> </div> <div xml:id="ar031_010" type="jArticle"> <head>Dresden.</head> <p>Wie sehr in dem deutschen konstitutionellen Musterstaat Sachsen die alte Polizeiwirthschaft blüht, geht aus einem Artikel des Dresdener Morgenblattes: „die deutschen Fremden“ hervor, dem wir folgendes Faktum entnehmen. „Seit fünf Jahren lebt in Dresden Hr. Dr. Gerber aus Sonneberg in Sachsen-Meiningen. Er wurde im April veranlaßt, nach seiner Vaterstadt als Kandidat für die Frankfurter Versammlung zu gehen, gab jedoch dort angekommen den Gedanken an diese Kandidatur sogleich auf und reiste nach zwei Tagen wieder ab, während deren er ausschließlich mit ein Paar Verwandten und Jugendfreunden verkehrt hatte. Darauf erscheint im Gothaischen Allgemeinen Polizei-Anzeiger mitten unter Steckbriefen eine Annonce, vom Magistrat der Stadt Sonneberg unterzeichnet, die vor dem Dr. Gerber als einem wegen seiner politischen Meinungen gefährlichen Menschen warnt und ihn mit abgeschmackten Vermuthungen und Kombinationen verdächtigt. ‒ Auf Grund dieser Annonce hin, von der später diese Krähwinkler behaupten, daß sie wider ihren Willen veröffentlicht ist, und die sie unter lächerlichen Entschuldigungen Wort für Wort zurücknahmen, wurde Hr. Dr. Gerber, ohne eine Spur von Schuld und ohne Verhör, von der Polizeideputation der Stadt Dresden binnen 3 Tagen der Stadt und des Landes verwiesen.</p> </div> <div xml:id="ar031_011" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Hannover, 26. Juni.</head> <p>Als einen Beweis wie weit wir Hannoveraner schon fortgeschritten sind ‒ Sie wissen, die Bahn des Fortschritts ist unermeßlich ‒ theile ich Ihnen den Eingang des folgenden Gesetzes mit aus der neuesten Nummer der Gesetzsammlung:</p> <p>„<hi rendition="#g">Ernst August</hi> etc. In Erwägung, daß der Unterschied der Geburt bei Besetzung der Staats-Aemter unberücksichtigt bleiben muß, erlassen Wir hiermit, unter verfassungsmäßiger Mitwirkung Unserer getreuen Stände, das nachfolgende Gesetz: §. 1. Die in Unserem Ober-Appellationsgerichte bestehende Einrichtung einer adligen und einer gelahrten Bank wird aufgehoben. §. 2. Die in der Ober-Appellationsgerichts-Ordnung und in der Verordnung vom 31. Juli 1818 enthaltenen Vorschriften über Berücksichtigung des Standes bei Besetzung der Stellen des Präsidenten, der Vice-Präsidenten und der Räthe treten demnach außer Kraft. §. 3. Ueber den Sitz der Vice-Präsidenten und der Räthe, über die Reihefolge des Votirens und über den Vorrang bei Kommissionen, Deputationen und Terminen entscheidet das Dienstalter.</p> </div> <div xml:id="ar031_012" type="jArticle"> <head>München, 24. Juni.</head> <p>Wenn an andern Orten der Fanatismus der politischen Mäßigung um sich greift, so ist es hier charakteristisch, einen Fanatismus der religiösen Intoleranz sich entwickeln zu sehen, der eben so brutal wie jener die Freiheit der Meinungsäußerung zu unterdrücken sucht. Maueranschläge luden gestern die hiesigen Katholiken ein, zur Wahrung der Interessen ihrer Kirche eine Adresse an die Frankfurter Nationalversammlung zu unterzeichnen, in welcher die Hauptpunkte sind: freie Lehre, freie Mittheilung der auf Kultus und Disziplin bezüglichen Anordnungen; Freiheit des Kultus und der kirchlichen Disziplin; freies Associationsrecht zu religiösen und kirchlichen, wie zu politischen und ökonomischen Wohlthätigkeitszwecken; freie Besetzung der kirchlichen Aemter ohne Einfluß der Staatsgewalt; Freiheit des Unterrichts, Freiheit im Erwerb und in der Verwaltung des kirchlichen und Stiftungs-Vermögens. Alsbald bildeten sich Gruppen von Toleranzleuten, die diese Anschläge „im Interesse des konfessionellen Friedens“ nicht tolerirten, sondern sofort abrissen. Ja, eine Anzahl besonders Friedliebender begaben sich auf das Rathhaus, wo die Adresse aufgelegt war, um diese sowohl wie die bereits gesammelten Unterschriften ihren Inhabern mit Gewalt wegzunehmen und in Stücke zu reißen. Alles im Interesse des konfessionellen Friedens. Der Friedensversuch hatte aber zur Folge, daß sich auf dem Schrannplatze und im Rathhaussaale Gruppen bildeten, welche, wie die A. A. Z. sagt, mit großer Leidenschaftlichkeit ihre Ansichten über diesen Unfall austauschten! Wahrscheinlich hat es von diesen Gruppen nicht abgehangen, daß der Meinungsaustausch nicht zu einem Austausch der Fäuste ausartete; der konfessionelle Friede wäre dann vollständig gewesen.</p> </div> <div xml:id="ar031_013" type="jArticle"> <head>Wien, 25. Juni.</head> <p>Der Erzherzog Johann hat nachstehende Proklamation erlassen:</p> <p>„Se. Majestät der Kaiser hat mich in Anbetracht seines noch andauernden Unwohlseins zu seinem Stellvertreter ernannt.</p> <p>„In dieser Eigenschaft habe ich den Reichstag in seinem Namen zu eröffnen und bis zu seiner Zurückkunft nach Wien die ihm als konstitutionellem Kaiser zustehenden Regierungs-Geschäfte zu leiten.</p> <p>„Dieses Vertrauen meines Kaisers ist mir heilig! ‒ Ich will es rechtfertigen, indem ich seinen innersten, aufrichtigen Willen erfülle, der dahin gerichtet ist, die den österreichischen Völkern gewährten Freiheiten und Rechte streng und gewissenhaft zu wahren und in allen Fällen, wo das Kaiserliche Wort entscheiden soll, den Geist der Gerechtigkeit und Milde festzuhalten.</p> <p>„Die Zeit ist ernst und entscheidend für Oesterreichs Glück und Macht; ‒ ein neuer, fester Grundbau ist zu vollführen, ‒ die Gesetzgebung bedarf in allen ihren Zweigen wesentliche Veränderungen, und neue Hülfsquellen sind zu eröffnen, um den nächsten, dringenden Anforderungen zu genügen. Diese große Aufgabe kann nur durch gemeinsame und kräftige Mitwirkung Aller und nur durch die vereinigte, feste Haltung gegen die Feinde des Vaterlandes freudig gelöst werden.</p> <p>„Mit Zuversicht rechne ich auf diese allgemeine Mitwirkung, ‒ ich rechne auf die Liebe des österreichischen Volkes zu ihrem Kaiser und zu ihrem schönen Vaterlande, ‒ ich rechne auf esinen verständigen Sinn für Ordnung und Ruhe als Bedingungen einer wahren Freiheit, und ich rechne endlich auf sein Vertrauen zu meinem, wie ich glaube, bewährten ehrlichen Willen, für Oesterreichs Wohlfahrt und Ruhe auch meine letzte Kraft zu weihen.</p> <p>„Unter diesen Voraussetzungen fühle ich mich noch stark und von den besten Hoffnungen erfüllt, daß ich die mir anvertraute Macht durch das Gesetz, durch den Frieden und durch das allgemeine Wohlergehen gekräftigt in die Hände meines gnädigsten Kaisers wieder zurücklegen werde.“</p> <p> <hi rendition="#g">Erzherzog Johann.“</hi> </p> <p>Gegen die Offiziere der Nationalgarde äußerte der Erzherzog: „Mein Kaiser“ „ist unwohl und hat mich alten Mann dazu bestimmt, seine Stelle hier einzunehmen, ich bin eben so sehr von dessen konstitutionellem Willen und ehrlicher Meinung überzeugt, als ich sein Vertrauen besitze und weiß, daß mein Kaiser alles das, was er versprochen, als ehrlicher Mann halten werde. Meine Herren, von einer Reaktion ist keine Rede, denn diese ist ganz unmöglich. Ich lese in Ihrer Aller Blicken, daß ich auf Sie Alle: akademische Legion, Bürger und National-Garden rechnen kann; daher Einigkeit unter uns, ‒ Einigkeit, die uns so nöthig ist. Ich habe zu Ihnen Vertrauen, daher vertrauen Sie mir.“</p> <bibl>(W. Z.)</bibl> </div> </div> <div n="1"> <head>Französische Republik.</head> <div xml:id="ar031_014_c" type="jArticle"> <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Die Junirevolution. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 222.</bibl></note> <head> <bibl> <author>**</author> </bibl> </head> <p>Allmählich kommt man dazu, die Junirevolution zu überschauen;</p> <gap reason="copyright"/> </div> <div xml:id="ar031_015" type="jArticle"> <head><bibl><author>17</author></bibl> Paris, 28. Juni.</head> <p>Von allen Seiten kommen die Sieger mit erbeuteten Trophäen. Auf dem Boulevard du Temple sah ich einige Mobilgardisten mit den zerrissenen trikoloren Fahnen vom Klub der Droits de l'homme und de la montagne; die Nationalgarde brachte den „jungen Helden“ ein Hoch und präsentirte und rührte die Trommel und blies Tusch, worüber einer dieser improvisirten Triumphatoren dermaßen gerührt wurde, daß er ‒ schluchzte; eine freie Dame warf ihm ein Immortellenkränzlein zu. Es war gar lieblich anzuschauen… daneben stand ein zerlumptes Weib mit zwei schmutzigen Kindern an der Hand und bettelte… Die Standarten der Brigaden der Nationalateliers werden jetzt geradezu wie Kriegsbeute betrachtet, und die Bourgeoisie hat Recht; es ist ihr sauer genug geworden. Im Faubourg St. Jaeques ist die ganze zwölfte Legion, an 40,000 Mann, kompromittirt und die Offiziere haben in Uniform den Barrikadenbau geleitet; viele sind arretirt und Maitre Dupin bedauerte, nicht die gesammte Legion arretiren zu können. Auf der Fahne einer Barrikade stand: „Wer plündert, wird gehangen!“ an fast allen Läden las ich: „Mort aux voleurs!“ grade deshalb aber behaupten Bourgeois, auf der Fahne habe gestanden: „Vive le vol et le viol!“ (es lebe Diebstahl und Nothzucht). Wie das böse Gewissen sich in diesen Verleumdungen Luft macht! Jetzt haben sie so viele Gefangene, daß ihnen angst und bange wird; man stopfte die Gewölbe unter dem Louvre und den Tuilerien ganz voll und ließ absichtlich einige Dutzend ersticken, es war eine neue Auflage der schwarzen Höhle von Bengalen. Endlich transportirte man einige hundert nach der Kaserne Rue Tournon, und als sie auf dem Wege durchzubrechen versuchten, schoß man fünfzig nieder und schmiß die Leichen in den Fluß. Diese Metzelei weckte manchen Biedermann aus dem lang entbehrten Schlummer. Sämmtliche frühere Munizipalgardisten werden allerorts zusammengesucht und in die republikanische Garde gesteckt, ad majorem reipublicae gloriam. Der tückische National thut als wisse er nicht um was es sich handelte; der Constitutionnel ist jesuitisch wie immer und versichert, die „Spritzen mit Schwefelsäure“ gesehen zu haben, welche ihm ins Gesicht geschleudert werden sollte. Der Constitutionnel konnte nichts <hi rendition="#g">sehen.</hi> Seine sämmtlichen Redakteure saßen, wie 1830, im ‒ <hi rendition="#g">Keller.</hi> Bemerken Sie wohl, daß das Journal des Debats, das Journal <hi rendition="#g">Rothschilds,</hi> wirklich anständig ist, gegenüber dem Constitutionnel, dem Journal von <hi rendition="#g">Thiers,</hi> entzückt, die Rue Transnonain und die Septembergesetze von der Repu blik kanonisirt zu sehen. Mit höhnendem Jubel berichtet der Siecle, der „Sieur“ Delaroque oder Delaroche, Präsident des Montagneklubs, Uebersetzer Walter Scott's und zuletzt Redakteur des Pére Duchesne, liege eine Kugel im Herzen und einen Säbelhieb im Gesicht auf der Diehle der 3. Mairie. Sehr zahlreiche Niederlagen brachten sich die verschiedenen Bourgeoisgarden untereinander bei, theils aus Ungeschick, theils aus Uebereifer; so schossen z. B. die Rouener den Orleans'schen 15 Mann lahm und einen todt, in der Meinung, es seien „Brigands“, und ein Bataillon Mobile ward jämmerlich decimirt von der 1. Legion. Letztere hat aber auch nicht bloß irrthümlich gemordet, denn im sogenannten Clos von St. Lazare waren diese Bankhelden und Börsenprinzen es gerade, die jeden gefangenen Arbeiter mit den Armen ausgebreitet an die Mauer stellten und füsilirten: Großthaten, deren sie sich noch lange rühmen werden.</p> <p>‒ <hi rendition="#g">Neue Beispiele der bürgerlichen Fraternität:</hi> Gegen Mitternacht wurden neue Gefangene nach den schon überfüllten Tuilerien eingebracht. Die National- und Mobilgarde, welche die Gefangenen eskortirten, sahen sich daher genöthigt, dieselben in ein anderes Depot zu transportiren. Bei ihrem Zuge über den Platz Caroussel, wo geladene Gewehre pyramidenförmig aufgestellt waren, fielen mehre dieser Waffen um und gingen los. Ein panischer Schrecken bemächtigte sich aller Welt. Man schrie über Verrath; 3000 Insurgenten, hieß es, wären auf den Platz Caroussel aufgebrochen. Alle Nationalgardisten greifen nach ihren Waffen, und schießen auf's Ungefähr. Eine Masse Menschen sind gefallen.</p> <p>Man weiß, daß die Keller des Pantheons mit den Katacomben in Verbindung stehn. Die Katacomben bilden ein Souterrain, das sich unter dem ganzen Quartier der Rue St. Jacques und der Rue d'Enfer erstreckt. In diesen Katacomben hatten die Insurgenten bei der Einnahme des Pantheons einen Zufluchtsort gefunden. Diesen Morgen hat die Mobilgarde die Ausgänge nach dem Pantheon zugemauert, und an allen andern Ausgängen stehn Schildwachen. Es ist unwahrscheinlich, daß die Insurgenten den Ausgang zu diesen andern Ausgängen finden: denn diese Katacomben sind ein wahres Labyrinth, ohne Licht und Luft.</p> <p>In der Faubourg St. Antoine sieht es noch immer gräßlich aus. Viele Leichname haben noch nicht von der Straße weggeräumt werden können. Man drang in alle Häuser ein, und nahm eine allgemeine Entwaffnung vor, um später wieder die Waffen den „Vertheidigern der Ordnung“ zurückzugeben, die jedoch sehr spärlich in diesem Quartier gewesen sind.</p> <p> <ref type="link"> <hi rendition="#b">(Siehe den Verfolg in der Beilage.)</hi> </ref> </p> </div> </div> <div n="1"> <head>Neueste Nachrichten.</head> <div xml:id="ar031_016" type="jArticle"> <head>Köln, 31. Juni.</head> <p>So eben bringen uns Frankfurter Blätter die Nachricht, daß die Nationalversammlung wirklich den Erzherzog <hi rendition="#g">Johann von Oestreich</hi> zum Reichsverweser ernannt hat.</p> <p>Die Sitzung (vom 29.) wurde 12 ein halb Uhr von dem Präsidenten Gagern eröffnet, und zunächst über den Wahlakt debattirt. Es ward durch 271 gegen 239 Stimmen Abstimmung durch Namensaufruf beschlossen. Bei der Abstimmung erhielt Erzherzog <hi rendition="#g">Johann</hi> 436, <hi rendition="#g">Gagern</hi> 52, <hi rendition="#g">Itzstein</hi> 32, Erzherzog <hi rendition="#g">Stephan</hi> 1 Stimme. Fünf und zwanzig Mitglieder der äußersten Linken enthielten sich der Abstimmung; <hi rendition="#g">Zitz</hi> und <hi rendition="#g">Simon</hi> mit dem ausdrücklichen Bemerken: „Ich wähle keinen Unverantwortlichen“.</p> <p>Wir erinnern daran daß die N. Rh. Ztg. diese Wahl vor einigen Tagen ausdrücklich vorhersagte.</p> <p> <ref type="link"> <hi rendition="#b">(Hierzu eine Beilage.)</hi> </ref> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0151/0003]
nommen werden. Er könne die vom Könige versprochene Volksbewaffnung nur so auslegen und erwartet, daß das vorzulegende Gesetz über die Bürgerwehr dieselbe zur wahren Volksbewaffnung machen werde.
** Breslau, 24. Juni. Während Herr Milde in Berlin mit Uebernahme von verloren gegangenen Minister-Portefeuilles beschäftigt ist, beschäftigen sich hier seine halb und halb schon verloren gegangenen Fabrikarbeiter mit Plänen, wie sie die Maschinen des Hrn. Milde zerstören oder unthätig machen können. Sie versammelten sich dieser Tage in der Nähe des Fabrikgebäudes und drohten, es zu demoliren, falls die Dampfmaschinen und Druckapparate fortführen, ihnen das Brod zu entziehen. Ihr Wille geschah. Die Maschinenarbeit wurde eingestellt. Die Leute sehen in ihrer Kurzsichtigkeit, in ihrem Mangel an Nachdenken, nichts weiter als Ursache ihres Elendes vor sich, als die ihnen zunächst vor Augen stehenden Maschinen. Haben doch die Kattundrucker eine Petition an die Nationalversammlung zu Frankfurt eingesandt, worin sie Schutz ihrer Handarbeit gegen die Maschinen und das Kapital des Auslandes fordern. ‒ Die Oberbürgermeister-Wahl für Breslau wird nun doch verschoben. Das hiesige, seiner ungeheuern Mehrheit nach durch und durch reaktionäre, noch bestehende Korps der Stadtverordneten hat doch dem Frieden nicht ganz getraut und will jetzt die Wahl bis zum Erlaß einer neuen Gemeindeordnung aufschieben. Auch die von der Stadt beschäftigten Arbeiter, die man nach der Ansicht der weisen Stadt-Väter und Verordneten, von 10 auf 8 Sgr. täglich ablohnen wollte, bleiben jetzt auf ihrem früheren Arbeitslohn. Die Herren sehen jetzt, trotzdem der Wollmarkt vorüber, ein, daß 10 Sgr. täglich für einen Mann nicht zu viel sei, am allerwenigsten zu viel, wenn er Familie hat. Der Oberpräsident Hr. Pinder hat über die Zustände an der Ostgränze Schlesiens noch immer keinen amtlichen Bericht der Oeffentlichkeit übergeben. Man sagt, er habe zu solchen Lappalien keine Zeit, da er die von allen Seiten auf ihn niederregnenden Portefeuilles mittelst motivirter Antwortschreiben ablehnen muß. Ist diese Noth vorüber, so nimmt ihn gleich eine andere Arbeit in Anspruch. Den Breslauern, denen er die Niederlegung seiner Stelle am 1. Juni c. von wegen der Rückberufung des Prinzen von Preußen feierlich versprochen hatte, muß er insbesondere nachweisen, daß jener 1. Juni eben noch gar nicht da ist.
Dresden. Wie sehr in dem deutschen konstitutionellen Musterstaat Sachsen die alte Polizeiwirthschaft blüht, geht aus einem Artikel des Dresdener Morgenblattes: „die deutschen Fremden“ hervor, dem wir folgendes Faktum entnehmen. „Seit fünf Jahren lebt in Dresden Hr. Dr. Gerber aus Sonneberg in Sachsen-Meiningen. Er wurde im April veranlaßt, nach seiner Vaterstadt als Kandidat für die Frankfurter Versammlung zu gehen, gab jedoch dort angekommen den Gedanken an diese Kandidatur sogleich auf und reiste nach zwei Tagen wieder ab, während deren er ausschließlich mit ein Paar Verwandten und Jugendfreunden verkehrt hatte. Darauf erscheint im Gothaischen Allgemeinen Polizei-Anzeiger mitten unter Steckbriefen eine Annonce, vom Magistrat der Stadt Sonneberg unterzeichnet, die vor dem Dr. Gerber als einem wegen seiner politischen Meinungen gefährlichen Menschen warnt und ihn mit abgeschmackten Vermuthungen und Kombinationen verdächtigt. ‒ Auf Grund dieser Annonce hin, von der später diese Krähwinkler behaupten, daß sie wider ihren Willen veröffentlicht ist, und die sie unter lächerlichen Entschuldigungen Wort für Wort zurücknahmen, wurde Hr. Dr. Gerber, ohne eine Spur von Schuld und ohne Verhör, von der Polizeideputation der Stadt Dresden binnen 3 Tagen der Stadt und des Landes verwiesen.
* Hannover, 26. Juni. Als einen Beweis wie weit wir Hannoveraner schon fortgeschritten sind ‒ Sie wissen, die Bahn des Fortschritts ist unermeßlich ‒ theile ich Ihnen den Eingang des folgenden Gesetzes mit aus der neuesten Nummer der Gesetzsammlung:
„Ernst August etc. In Erwägung, daß der Unterschied der Geburt bei Besetzung der Staats-Aemter unberücksichtigt bleiben muß, erlassen Wir hiermit, unter verfassungsmäßiger Mitwirkung Unserer getreuen Stände, das nachfolgende Gesetz: §. 1. Die in Unserem Ober-Appellationsgerichte bestehende Einrichtung einer adligen und einer gelahrten Bank wird aufgehoben. §. 2. Die in der Ober-Appellationsgerichts-Ordnung und in der Verordnung vom 31. Juli 1818 enthaltenen Vorschriften über Berücksichtigung des Standes bei Besetzung der Stellen des Präsidenten, der Vice-Präsidenten und der Räthe treten demnach außer Kraft. §. 3. Ueber den Sitz der Vice-Präsidenten und der Räthe, über die Reihefolge des Votirens und über den Vorrang bei Kommissionen, Deputationen und Terminen entscheidet das Dienstalter.
München, 24. Juni. Wenn an andern Orten der Fanatismus der politischen Mäßigung um sich greift, so ist es hier charakteristisch, einen Fanatismus der religiösen Intoleranz sich entwickeln zu sehen, der eben so brutal wie jener die Freiheit der Meinungsäußerung zu unterdrücken sucht. Maueranschläge luden gestern die hiesigen Katholiken ein, zur Wahrung der Interessen ihrer Kirche eine Adresse an die Frankfurter Nationalversammlung zu unterzeichnen, in welcher die Hauptpunkte sind: freie Lehre, freie Mittheilung der auf Kultus und Disziplin bezüglichen Anordnungen; Freiheit des Kultus und der kirchlichen Disziplin; freies Associationsrecht zu religiösen und kirchlichen, wie zu politischen und ökonomischen Wohlthätigkeitszwecken; freie Besetzung der kirchlichen Aemter ohne Einfluß der Staatsgewalt; Freiheit des Unterrichts, Freiheit im Erwerb und in der Verwaltung des kirchlichen und Stiftungs-Vermögens. Alsbald bildeten sich Gruppen von Toleranzleuten, die diese Anschläge „im Interesse des konfessionellen Friedens“ nicht tolerirten, sondern sofort abrissen. Ja, eine Anzahl besonders Friedliebender begaben sich auf das Rathhaus, wo die Adresse aufgelegt war, um diese sowohl wie die bereits gesammelten Unterschriften ihren Inhabern mit Gewalt wegzunehmen und in Stücke zu reißen. Alles im Interesse des konfessionellen Friedens. Der Friedensversuch hatte aber zur Folge, daß sich auf dem Schrannplatze und im Rathhaussaale Gruppen bildeten, welche, wie die A. A. Z. sagt, mit großer Leidenschaftlichkeit ihre Ansichten über diesen Unfall austauschten! Wahrscheinlich hat es von diesen Gruppen nicht abgehangen, daß der Meinungsaustausch nicht zu einem Austausch der Fäuste ausartete; der konfessionelle Friede wäre dann vollständig gewesen.
Wien, 25. Juni. Der Erzherzog Johann hat nachstehende Proklamation erlassen:
„Se. Majestät der Kaiser hat mich in Anbetracht seines noch andauernden Unwohlseins zu seinem Stellvertreter ernannt.
„In dieser Eigenschaft habe ich den Reichstag in seinem Namen zu eröffnen und bis zu seiner Zurückkunft nach Wien die ihm als konstitutionellem Kaiser zustehenden Regierungs-Geschäfte zu leiten.
„Dieses Vertrauen meines Kaisers ist mir heilig! ‒ Ich will es rechtfertigen, indem ich seinen innersten, aufrichtigen Willen erfülle, der dahin gerichtet ist, die den österreichischen Völkern gewährten Freiheiten und Rechte streng und gewissenhaft zu wahren und in allen Fällen, wo das Kaiserliche Wort entscheiden soll, den Geist der Gerechtigkeit und Milde festzuhalten.
„Die Zeit ist ernst und entscheidend für Oesterreichs Glück und Macht; ‒ ein neuer, fester Grundbau ist zu vollführen, ‒ die Gesetzgebung bedarf in allen ihren Zweigen wesentliche Veränderungen, und neue Hülfsquellen sind zu eröffnen, um den nächsten, dringenden Anforderungen zu genügen. Diese große Aufgabe kann nur durch gemeinsame und kräftige Mitwirkung Aller und nur durch die vereinigte, feste Haltung gegen die Feinde des Vaterlandes freudig gelöst werden.
„Mit Zuversicht rechne ich auf diese allgemeine Mitwirkung, ‒ ich rechne auf die Liebe des österreichischen Volkes zu ihrem Kaiser und zu ihrem schönen Vaterlande, ‒ ich rechne auf esinen verständigen Sinn für Ordnung und Ruhe als Bedingungen einer wahren Freiheit, und ich rechne endlich auf sein Vertrauen zu meinem, wie ich glaube, bewährten ehrlichen Willen, für Oesterreichs Wohlfahrt und Ruhe auch meine letzte Kraft zu weihen.
„Unter diesen Voraussetzungen fühle ich mich noch stark und von den besten Hoffnungen erfüllt, daß ich die mir anvertraute Macht durch das Gesetz, durch den Frieden und durch das allgemeine Wohlergehen gekräftigt in die Hände meines gnädigsten Kaisers wieder zurücklegen werde.“
Erzherzog Johann.“
Gegen die Offiziere der Nationalgarde äußerte der Erzherzog: „Mein Kaiser“ „ist unwohl und hat mich alten Mann dazu bestimmt, seine Stelle hier einzunehmen, ich bin eben so sehr von dessen konstitutionellem Willen und ehrlicher Meinung überzeugt, als ich sein Vertrauen besitze und weiß, daß mein Kaiser alles das, was er versprochen, als ehrlicher Mann halten werde. Meine Herren, von einer Reaktion ist keine Rede, denn diese ist ganz unmöglich. Ich lese in Ihrer Aller Blicken, daß ich auf Sie Alle: akademische Legion, Bürger und National-Garden rechnen kann; daher Einigkeit unter uns, ‒ Einigkeit, die uns so nöthig ist. Ich habe zu Ihnen Vertrauen, daher vertrauen Sie mir.“
(W. Z.) Französische Republik. ** Allmählich kommt man dazu, die Junirevolution zu überschauen;
_ 17 Paris, 28. Juni. Von allen Seiten kommen die Sieger mit erbeuteten Trophäen. Auf dem Boulevard du Temple sah ich einige Mobilgardisten mit den zerrissenen trikoloren Fahnen vom Klub der Droits de l'homme und de la montagne; die Nationalgarde brachte den „jungen Helden“ ein Hoch und präsentirte und rührte die Trommel und blies Tusch, worüber einer dieser improvisirten Triumphatoren dermaßen gerührt wurde, daß er ‒ schluchzte; eine freie Dame warf ihm ein Immortellenkränzlein zu. Es war gar lieblich anzuschauen… daneben stand ein zerlumptes Weib mit zwei schmutzigen Kindern an der Hand und bettelte… Die Standarten der Brigaden der Nationalateliers werden jetzt geradezu wie Kriegsbeute betrachtet, und die Bourgeoisie hat Recht; es ist ihr sauer genug geworden. Im Faubourg St. Jaeques ist die ganze zwölfte Legion, an 40,000 Mann, kompromittirt und die Offiziere haben in Uniform den Barrikadenbau geleitet; viele sind arretirt und Maitre Dupin bedauerte, nicht die gesammte Legion arretiren zu können. Auf der Fahne einer Barrikade stand: „Wer plündert, wird gehangen!“ an fast allen Läden las ich: „Mort aux voleurs!“ grade deshalb aber behaupten Bourgeois, auf der Fahne habe gestanden: „Vive le vol et le viol!“ (es lebe Diebstahl und Nothzucht). Wie das böse Gewissen sich in diesen Verleumdungen Luft macht! Jetzt haben sie so viele Gefangene, daß ihnen angst und bange wird; man stopfte die Gewölbe unter dem Louvre und den Tuilerien ganz voll und ließ absichtlich einige Dutzend ersticken, es war eine neue Auflage der schwarzen Höhle von Bengalen. Endlich transportirte man einige hundert nach der Kaserne Rue Tournon, und als sie auf dem Wege durchzubrechen versuchten, schoß man fünfzig nieder und schmiß die Leichen in den Fluß. Diese Metzelei weckte manchen Biedermann aus dem lang entbehrten Schlummer. Sämmtliche frühere Munizipalgardisten werden allerorts zusammengesucht und in die republikanische Garde gesteckt, ad majorem reipublicae gloriam. Der tückische National thut als wisse er nicht um was es sich handelte; der Constitutionnel ist jesuitisch wie immer und versichert, die „Spritzen mit Schwefelsäure“ gesehen zu haben, welche ihm ins Gesicht geschleudert werden sollte. Der Constitutionnel konnte nichts sehen. Seine sämmtlichen Redakteure saßen, wie 1830, im ‒ Keller. Bemerken Sie wohl, daß das Journal des Debats, das Journal Rothschilds, wirklich anständig ist, gegenüber dem Constitutionnel, dem Journal von Thiers, entzückt, die Rue Transnonain und die Septembergesetze von der Repu blik kanonisirt zu sehen. Mit höhnendem Jubel berichtet der Siecle, der „Sieur“ Delaroque oder Delaroche, Präsident des Montagneklubs, Uebersetzer Walter Scott's und zuletzt Redakteur des Pére Duchesne, liege eine Kugel im Herzen und einen Säbelhieb im Gesicht auf der Diehle der 3. Mairie. Sehr zahlreiche Niederlagen brachten sich die verschiedenen Bourgeoisgarden untereinander bei, theils aus Ungeschick, theils aus Uebereifer; so schossen z. B. die Rouener den Orleans'schen 15 Mann lahm und einen todt, in der Meinung, es seien „Brigands“, und ein Bataillon Mobile ward jämmerlich decimirt von der 1. Legion. Letztere hat aber auch nicht bloß irrthümlich gemordet, denn im sogenannten Clos von St. Lazare waren diese Bankhelden und Börsenprinzen es gerade, die jeden gefangenen Arbeiter mit den Armen ausgebreitet an die Mauer stellten und füsilirten: Großthaten, deren sie sich noch lange rühmen werden.
‒ Neue Beispiele der bürgerlichen Fraternität: Gegen Mitternacht wurden neue Gefangene nach den schon überfüllten Tuilerien eingebracht. Die National- und Mobilgarde, welche die Gefangenen eskortirten, sahen sich daher genöthigt, dieselben in ein anderes Depot zu transportiren. Bei ihrem Zuge über den Platz Caroussel, wo geladene Gewehre pyramidenförmig aufgestellt waren, fielen mehre dieser Waffen um und gingen los. Ein panischer Schrecken bemächtigte sich aller Welt. Man schrie über Verrath; 3000 Insurgenten, hieß es, wären auf den Platz Caroussel aufgebrochen. Alle Nationalgardisten greifen nach ihren Waffen, und schießen auf's Ungefähr. Eine Masse Menschen sind gefallen.
Man weiß, daß die Keller des Pantheons mit den Katacomben in Verbindung stehn. Die Katacomben bilden ein Souterrain, das sich unter dem ganzen Quartier der Rue St. Jacques und der Rue d'Enfer erstreckt. In diesen Katacomben hatten die Insurgenten bei der Einnahme des Pantheons einen Zufluchtsort gefunden. Diesen Morgen hat die Mobilgarde die Ausgänge nach dem Pantheon zugemauert, und an allen andern Ausgängen stehn Schildwachen. Es ist unwahrscheinlich, daß die Insurgenten den Ausgang zu diesen andern Ausgängen finden: denn diese Katacomben sind ein wahres Labyrinth, ohne Licht und Luft.
In der Faubourg St. Antoine sieht es noch immer gräßlich aus. Viele Leichname haben noch nicht von der Straße weggeräumt werden können. Man drang in alle Häuser ein, und nahm eine allgemeine Entwaffnung vor, um später wieder die Waffen den „Vertheidigern der Ordnung“ zurückzugeben, die jedoch sehr spärlich in diesem Quartier gewesen sind.
(Siehe den Verfolg in der Beilage.)
Neueste Nachrichten. Köln, 31. Juni. So eben bringen uns Frankfurter Blätter die Nachricht, daß die Nationalversammlung wirklich den Erzherzog Johann von Oestreich zum Reichsverweser ernannt hat.
Die Sitzung (vom 29.) wurde 12 ein halb Uhr von dem Präsidenten Gagern eröffnet, und zunächst über den Wahlakt debattirt. Es ward durch 271 gegen 239 Stimmen Abstimmung durch Namensaufruf beschlossen. Bei der Abstimmung erhielt Erzherzog Johann 436, Gagern 52, Itzstein 32, Erzherzog Stephan 1 Stimme. Fünf und zwanzig Mitglieder der äußersten Linken enthielten sich der Abstimmung; Zitz und Simon mit dem ausdrücklichen Bemerken: „Ich wähle keinen Unverantwortlichen“.
Wir erinnern daran daß die N. Rh. Ztg. diese Wahl vor einigen Tagen ausdrücklich vorhersagte.
(Hierzu eine Beilage.)
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Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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