Neue Rheinische Zeitung. Nr. 39. Köln, 9. Juli 1848. Beilage.des Luxembourgs hat sich nicht auf erfolglose Ermahnungen beschränkt. Ihrer thätigen, unermüdlichen Dazwischenkunft verdankt man, daß eine Masse schon aufgegebener Arbeiten wieder begonnen wurden, daß die Pflasterer sich wieder dran gaben die Chausseen zu ebnen; daß Streitigkeiten zwischen Arbeitern und Arbeitgebern zu gegenseitiger Zufriedenheit geschlichtet wurden; daß die plötzlich unterbrochene Circulation der öffentlichen Wagen zu Paris wieder hergestellt wurde; daß die Bäckergesellen zu ihrer Arbeit zurückkehrten, die sie zu unterbrechen beschlossen hatten, was höchst gefährlich für die Hauptstadt gewesen wäre, daß die Werkstätten, deren Thore sich zu schließen begannen, wieder eröffnet wurden; daß die Maschinenbauer im Atelier Farcot, zu St. Ouen, während eines Monats vor der Arbeitseinstellung bewahrt wurden; daß die Association der Sattlergesellen, der Schneidergesellen sich in der Art bildeten, daß Tausende unbeschäftigter Arme produktiv und nützlich beschäftigt wurden. (Vergleiche die Nummern des Moniteur vom 9., 26., 28., 29. März und 27. April.) Was die s. g. Nationalwerkstätten betrifft, so brauche ich nicht davon zu sprechen, denn ich war gänzlich unbetheiligt in ihrer Bildung, Organisation, Direktion und Ueberwachung. Und was war das Resume der im Luxembourg verkündeten Doktrinen: "Allen durch gemeinschaftliche unentgeltliche Erziehung die Mittel der intellektuellen Entwickelung; allen, durch brüderliche Association der Interessen und der Hülfsmittel, die Instrumente der Arbeit." Nicht nur liegt hier nichts Subversives oder Chimärisches, nein, die französische Gesellschaft ist unwiderstehlich durch die Gewalt der Dinge gezwungen, diesen Weg zu betreten. Vor der Februarrevolution beschworen die Vertheidiger alter Mißbräuche vor der öffentlichen Meinung, um sie durch den Schrecken zu verwirren, das blutige Phantom der Republik; heute ist es das Phantom des Socialismus, das sie den voreingenommenen Geistern zeigen. Leere Kunstgriffe! Die Wahrheit ist unbesiegbar, weil sie unsterblich ist. Spanien. Der Bürgerkrieg in Spanien hat abermals begonnen. Cabrera hat am 24. Juni den spanischen Boden betreten in Begleitung eines zahlreichen Stabes und einer Kavallerie-Eskorte. Es gesellte sich alsbald Boquica mit 1000 Mann zu ihm. Cabrera hat eine Proklamation an die Spanier erlassen. Sein Feldgeschrei ist "Karl Louis von Bourbon" und "Spaniens Selbstständigkeit." Ein Brief aus St. Jean de Luz vom 1. Juli sagt: "Die Zahl der Karlisten, welche zwischen St. Sebastian und Durango stehen, ist sehr groß. Sie sind mit Waffen und Gold wohl versehen u. s. w." Portugal. Lissabon, 29. Juni. Die Verhaftungen dauern fort. Oberst Horta wird vor eine Jury gestellt. Die Verschwörer wollten die Dynastie stürzen und die Republik proklamiren. Laut Briefen aus Madrid steht dort der Sturz des Narvaez mit Nächstem bevor. Unsere Stadt ist sehr aufgeregt, aber ruhig; kein Aufruhr im ganzen Lande. Italien. Venedig, 25. Juni. Hier in Venedig merkt man es wahrlich kaum daß wir in Kriegszeiten leben, würde man nicht die Menge römischer und neapolitanischer Offiziere mit ihren langen Schnurr- und Backenbärten sehen. Die Oesterreicher, heißt es, haben sich gegen Brondolo in der Richtung gegen Chioggia gezogen, und werden wahrscheinlich ihre Angriffe auf Chioggia und Treporti gleichzeitig beginnen, da sie ganz wohl einsehen daß ein Angriff auf Marghera nur ein unnützer wäre. (A. A. Z.)Großbritannien. London, 6 Juli. Es ist heute wieder einmal der Tag, wo alle Geld- und Handelsmänner ganz Großbritanniens die Zeitungen mit feierlicherer Miene in die Hand nehmen als gewöhnlich, wo der Bank-Direktor, der Stockjobber, der Exporteur, der Fabrikant aufmerksamer in die Spalten der Times, der Daily-News, des Morn.-Chronicle etc. schauen, wo der untergeordnetste Clerk nicht eher sein Komptoir betritt als bis er en passant ein Zeitungsblatt erwischt hat, ja, wo nicht selten ein Omnibuskutscher wenn er von Temple-Bar nach der Bank hinunterfährt, neugieriger als sonst über die Schulter des neben ihm sitzenden, im Lesen vertieften Reisenden blickt um wenigstens Etwas von dem zu erhaschen, was die geschäftigte Presse so eben in tausend und abermal tausend Blätter durch die Metropole streut. Man sollte denken, daß etwas ganz Außerordentliches vorgefallen sei; ein Eingeweihter weiß indeß, daß es sich nur um einige Zahlen, um einige Rechnungskolonnen handelt, die mit zierlicher Genauigkeit den Rand eines jeden Tagesblattes schmücken. Es ist die vierteljährliche Aufstellung der Staatseinnahme welche so großes Interesse erregt. Als guter Staatshausvater hat der Finanz-Minister wieder einmal seinen Bericht entworfen und mit ihm blickt die ganze Nation zurück auf die Ausgaben und Einnahmen der letzten drei Monate. Seit einigen Jahren gehörte das Studium der "Returns of the Revenue" eben nicht zu den erfreulichsten Beschäftigungen. Sir Robert Peel konnte in seiner letzten Ministerrede noch sagen daß er die Finanzen in Flor gebracht habe und wenn er in seinem Briefe an die Elbinger auch erklären mußte, daß er zur Deckung seiner Freihandelsexperimente eine sechsjährige Income-Tax nöthig gehabt habe, so schloß er doch seine Verwaltung wenigstens scheinbar mit einer Epoche der Prosperität. Seit der kleine Lord John aber in's Amt kam, änderte sich plötzlich die ganze Staatsglückseligkeit. Lord John Russnll hatte nicht allein die Konsequenzen der Maßregeln seines Vorgängers durchzufechten, nein auch die Folgen einer schlechten Ernte, eines nie in solchem Maße gekannten Spekulationsfiebers, einer durch die Aenderung kommerzieller Gesetze hervorgerufenen Ueberproduktion fast aller Artikel und schließlich einer Geldkrise, welche den Kredit von Grund aus erschütterte, überstürzten sein armes Haupt und es war kein Wunder, wenn da Lord John bei jeder Finanzdebatte mit einem wahren Armensündergesicht vor seinen Gegnern erschien. Die Ereignisse der letzten vier Monate ließen indeß befürchten, daß die Rechnungsablage am heutigen Tage, alle bisherigen an Traurigkeit übertreffen werde. Ein Stein fällt daher den meisten Leuten vom Herzen, wenn sie sehen, daß die Abnahme der Staatseinkünfte der letzten drei Monate, mit derselben Zeit der vorigen Jahres vergleichen, nur 276,183 L. ausmacht. Man hatte sich auf etwas Schlimmeres gefaßt gemacht und das ziemlich Schlechte wird deswegen schon sehr gut genannt. Wir unterlassen es, auf die Details der fraglichen Aufstellung einzugehen. Das Resultat derselben scheint indeß den Beweis zu liefern, daß trotz der auswärtigen Verwicklungen, die nicht gestörte Ruhe in England selbst viel dazu beigetragen hat, um das gesunkene Vertrauen zu heben und einen größern als den erwarteten Konsum der meisten Artikel herbeizuführen. Außerdem hat der Verkehr mit Indien und Amerika nicht jenen Stoß erlitten, der den Handel mit dem europäischen Kontinente traf. Die Massen baaren Geldes, welche vor den Stürmen des Kontinentes in England Schutz suchten, unterstützten diese Verbindungen und wohl kann man sagen, daß England in diesem Augenblicke in kommerzieller Beziehung trotz aller seiner Leiden fester da steht, als die meisten Nachbarländer. Vergessen wir indeß nicht über diesen momentan günstigen Resultaten die zunehmende Verringerung der Staatseinkünfte in einem Zeitraum von 10 oder 15 Jahren. Die Staatseinnahme hat mit der steigenden Zahl der Bevölkerung keineswegs gleichen Schritt gehalten und es ist nur zu deutlich, daß die ganze englische Prosperität fortfährt eine höchst zweifelhafte und trügerische zu sein. - Der Chartisten-Proceß. Am 5. Juli hat vor dem "Central-Kriminal-Court" (Central-Kriminal-Gerichtshof) der Prozeß gegen die Chartisten begonnen. Bei der Zusammensetzung der Geschwornen, bei ihrer Bourgeois-Wuth gegen den Chartismus, bei den täglichen Aufhetzungen der Bougeois-Presse und den tausendfachen Mitteln und Einwirkungen der Regierung wäre eine Freisprechung fast wunderbar. Daß die Verhandlungen großes Interesse erregen, erkennt man an dem ungeheuern Andrang von Zuhörern, die von früh bis spät den Saal füllen. Der erste unter den Angeklagten ist Fussell, Juwelier, 32 Jahre alt. Nachdem die Zeugen für und wider ihn vernommen worden und sie auf die verschiedenen Kreuzfragen geantwortet hatten, bei denen sich wie gewöhnlich bei Chartisten-Processen die Belastungszeugen als von der Regierung oder auch von einzelnen Organen der Bourgeois-Presse bezahlte Agenten oder auch als förmliche und handwerksmäßige Polizeispione erwiesen, und nachdem der Ankläger wie der Vertheidiger gesprochen; haranguirte der Lord Oberrichter die Geschwornen. Er warnt die Jury vor den partheiischen und leidenschaftlichen Darstellungen der Kronbeamten Solle jedes bei öffentlichen Versammlungen ausgesprochene energische oder hitzige unbefangene Wort zu peinlichen Anklagen benutzt werden, so werde damit das Recht der freien Versammlung untergraben und vernichtet. "Denn," fügte er hinzu, "die Menschen können überwirkliche oder vermeinte Beschwerden kaum anders diskutiren, als daß sie sich starker Ausdrücke bedienen. Schon die Menge einer Volksversammlung erwärmt das Gefühl und dieses Gefühl macht sich in der erhitzten Sprache der Redner Luft." Das sei nicht zu verwundern, sondern eine ganz natürliche Sache. Sie, die Geschwornen, könnten übrigens am besten beurtheilen, welche Motive den hier vor Gericht Stehenden bei ihren Worten und Handlungen zum Grunde gelegen. Die Jury erklärte den Angeklagten der "Sedition" und der "Theilnahme an ungesetzlichen Versammlungen" für "Schuldig." Fussell wurde alsbald nach Newgate zurückgebracht und das richterliche Urtheil vertagt. Heute, den 6., wurden die beiden Angeklagten, J. Williams, Bäcker, 40 Jahre alt und Vernon (Lekturer) auch 40 Jahr alt, vorgeführt. Die Verhandlungen über diese Beiden dauerten bei Abgang der Post fort. Consols schließen zu 86 7/8, 87 für Rechnung. * London, 6. Juli. In der gestrigen Sitzung des Unterhauses war unter anderm auch die Bill wegen Aufhebung der Union mit Irland auf der Tagesordnung. Die Debatte darüber war bekanntlich am 11. April vertagt worden. Reynolds beantragte die Verschiebung auf fernere 3 Wochen. Dem widersetzte sich aber Sir B. Hall in einer erzürnten Rede. Er erinnerte daran, daß Beantrager wie Unterstützer jener Bill seit dem 11. April nicht mehr im Unterhause erschienen sind, sondern in Irland herumreisen, agitiren und zum Aufstande reizen. Wenn Männer sich als Leiter einer Parthei hinstellten, so könne ihr Charakter durch ein Verfahren, wie das vorliegende, durch ein solches Hinausschieben, nicht gehoben werden. Man treibe ein bloßes Spiel mit dem Hause u. s. w. Darum möge denn heute die Sache endlich vorgenommen oder sonst ganz gestrichen werden. Es sprachen noch Einige für und wider, indeß Reynolds Antrag ging durch. Es erfolgte hierauf zwischen Reynolds, dem "warmen" Repealer, und Hrn. Keogh (auch Irländer, aber Anti-Repealer) ein kurzes Hahnengefecht, in das sich Sir G. Grey nicht einmischen zu wollen erklärte, doch aber nolens volens sich einmischte. Das Haus vertagte sich um 6 Uhr. Amerika. * Liverpool, 5. Juli. Der Dämpfer "Acadia" lief diesen Abend mit Nachrichten aus New-York vom 21. Juni ein. Die Verurtheilung John Mitchell's erregt in großen und kleinen Städten der Union großen Unwillen. Es sind nicht blos die zahlreichen Irländer, welche in den Meetings gegen jene infame Whig-Regierung Resolutionen fassen, sondern Männer aus allen Ländern, Partheien etc. In einem dieser Meetings wurde vorgeschlagen, eine Expedition zur Befreiung des nach den Bermuda's deportirten Repealers auszurüsten. Es ist gar nicht unwahrscheinlich, daß eine solche Expedition zu Stande kommt. In Betreff Mexiko's erfahren wir blos, daß in Vera Cruz die mexikanischen Civilbehörden wieder in Wirksamkeit getreten sind. - Die Engländer haben sich der Stadt S. Juan de Nicaragua und eines kleinen Forts am Fluße bemächtigt und die Stadt durch englische Soldaten befestigen lassen. Auf alle fremden (nicht-englische) Waaren sind Einfuhrzölle und auf alle fremden (nicht-englische) Schiffe starke Hafen- und Tonnengelder gelegt. Amtliche Nachrichten. Der König hat den Landgerichts-Rath Meyberg zu Saarbrücken zum ständigen Kammer-Präsidenten bei dem Landgerichte zu Elberfeld; und den Assessor Winkler bei der Intendantur des Garde-Korps zum Militär-Intendantur-Rath ernannt. Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material] Fruchtpreise. [irrelevantes Material] Civilstand der Stadt Köln. Geburten. 5. Juli. Friedr. Wilh., S. v. Friedr. Hense, Unteroffizier im 16. Inf.-Reg., Kalenhausen. - Franz Xav., S. v. Albert Browerk, Fuhrmann, Severinskloster. - Joseph, S. v. Johann Jeug, Maurer, Tempelstr. - Friedrich, S. v. Heinr. Schäfer, Schuster, kl. Sandkaul. Peter Hub, S. v. Mathias Keil, Schreiner, Marzellenstraße. - Heinrich, S. v. Heinr. Pliester, Schneider, gr Sandkaul - Peter, S. v. Joh. Coßmann, Tagl., Holzg. - Jakob, S v. Sever. Steinhauser, Rheinard, gr. Spitze. - Arnold, S. v. Phil. Masson Hundeg. Arnold, S. v. Bertr. Beckers, Schreiner, Löhrg. - Hub. Pet., S. v. Jos. Schmickler, Schreiner, Weißbüttengasse. - Maria Clara Josepha, T. v. Joh. Georg Loosen, Seilermeister, Steinweg. - Pet. Jos., S. v. Ant. Schuhmacher, Tagl., Katharinengr. - Joh. Hub, S. v. Pet. Jos. Wirfs, Schneider, Weberstr. Sterbefälle. 5. Juli. Cäcilie Götzen, 9 M. alt, Löhrg. - Elisabeth Bauduin, geb. Bender, 83 J. alt, kl. Witschg. - Anna Bester, 68 J alt, unverh., Hochstr. - Katharina Reith, 20 J. alt, unverh., Heum. - Anna Maria Christina Weber, 4 J. alt, Breitstr. - Heinr. Breitenstein, 1 J. 4 M. alt, Achterstr. - Christ. Schalk, 3 M. alt, Maximinstr. - Kath. Heuser, 1 M. alt, Eulengarteng. Heirathen. 5. Juli. Peter Jos. Fischer, Feldwebel im 28. Landwehr-Regiment und Cäcilia Antonia Wolf, beide von hier. - Christ Friedr. Aug. Bester, Schneider, von Lichterfelde und Anna Marg. Oebels von Coslar - Franz Rings, Schreiner, von Ramersdorf und Sophia Marx von hier. - Jos. Billig, Schuster, Wittwer, von Euskirchen, mit Maria Agnes Decker von Oberwinter. - Peter Jos. Müller, Zimmergeselle, von Gürzenich und Gertrud Degroot von hier. - Franz Vogt, Gärtner, von Beelitz und Anna Sibilla Marenzki von hier. - Joh. Jos. Abraham Budde, Hauskn, von hier und Sophia Charlotta Schüttler von Kassel. - Joh. Graß, Dachdeckergeselle und Kath. Breuer, beide von hier. - Joh. Pilgram, Schuster, von Urbach und Anna Maria Robels von Esch. Wasserstand. Köln, am 8. Juli. Rheinhöhe 10' 4". Schiffahrts-Anzeige. Köln, 8. Juli 1848. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr C. Königsfeld; nach Andernach und Neuwied H. Schumacher und G. Krämer; nach Koblenz und der Mosel und Saar G. Weidner; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. Zens; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz Val. Pfaff; nach dem Niedermain Philipp Würges; nach dem Mittel- und Obermain Friedr. Seelig; nach Heilbronn Fr. Schmidt; nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermanns; nach Worms und Mannheim A. L. Müller; nach Antwerpen M. Lamers. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Singendonk, Köln Nr. 10. Zur Anfertigung der Auszüge liegt offen die Deklaration des Schiffes Hartmann. Brodpreis der Stadt Köln.vom 9. Juli bis zum 16. Juli. Ein Schwarzbrod, wiegend 8 Pfund soll kosten 4 Sgr. 8 Pf. Köln, den 9. Juni 1848. Königliche Polizei-Direktion. Müller. Bekanntmachung. Nach einer amtlichen Mittheilung sind in den Niederlanden strenge Maßregeln getroffen worden, um alle diejenigen Ausländer sofort über die Gränze zurückzuweisen, welche entweder nicht mit Pässen versehen oder deren Pässe bereits abgelaufen sind. Auch mehrere der Rheinprovinz angehörige Personen, welche theils zum Vergnügen, theils in Geschäften nach den Niederlanden gereist waren, sind neuerlich dort wegen Mangels an Pässen in Verlegenheit gerathen. Ich mache deshalb alle diejenigen, welche nach den Niederlanden zu reisen beabsichtigen, auf die Nothwendigkeit aufmerksam, sich mit einem Passe zu versehen. Koblenz, den 4. Juli 1848. Der Oberpräsident der Rheinprovinz, A. A. gez. v. Massenbach. "Neue Rheinische Zeitung." Das Expeditions-Büreau der Zeitung ist täglich von Morgens 8-1 Uhr und Nachmittags von 2-7 Uhr geöffnet; an Sonn- und Festtagen nur von Morgens 8-1 Uhr. Inserate zur Aufnahme in die nächste Nummer werden bis 1 Uhr entgegen genommen. Versteigerung. Am Montag, den 10. Juti d. J., Morgens 10 Uhr, soll in Folge Rathskammerbeschlusses hiesigen Königlichen Landgerichts vom 26. Juni a. c. an Ort und Stelle und zwar in der Au, 1/4 Stunde oberhalb Sürth: "die dort auf einem angebrochenen Ziegelofen vor- Der Gerichtsvollzieher, Cloeren. Freiwilliger Verkauf eines Pferdes. Am Dienstag, den 11. Juli e, Vormittags 11 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Marktplatze in der Apostelnstraße zu Köln, ein zum Reiten und Fahren geeignetes Pferd, dunkelbraune Stute, öffentlich an den Meistbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen. Köln, den 8. Juli 1848. Fr. Happel, Gerichtsvollzieher. Gerichtlicher Verkauf. Am Dienstag den 11. Juli 1848, Vormittags 9 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Apostelmarkte zu Köln mehrere Mobiliargegenstände, als: Tische, Stühle, zwei Ottomannen, Schränke, Spiegel, einen Ofen, eine Bettstelle mit Bettzeug u. s. w. dem Meist- und Letztbieten- gegen baare Zahlung öffentlich verkaufen. Der Gerichtsvollzieher, Gassen. Anträge zum Austausch Schaafhausenscher Schuldscheine gegen vom Staate garantirte Köln-Mindener Eisenbahn-Aktien nimmt entgegen C. Tumback, Cäcilienstraße Nr. 30 in Köln. Herrnkleider werden gewaschen u. repar. Herzogstr. 11. Deutsches Volksfest. Da sich das verehrte Comite des deutschen Volksfestes aufgelöst, so fühle ich mich verpflichtet, denjenigen Herrn, welche dasselbe nur bei mir halten wollten, meinen innigsten Dank abzustatten, mit der Versicherung, daß ich von meiner Seite alles aufgeboten haben würde, dieses Nationalfest zu verherrlichen, um jedoch die mir von den meisten Herrn des Comites zugedachte sehr schmeichelhafte Ehre nicht so still vorübergehen zu lassen, habe ich aus Dankbarkeit und zur Aufheiterung der Gemüther heute ein Faß 1842er obermoseler Wein (Graacher) die große 6/8 Quart-Flasche zu 6 Sgr. und ein Faß 1846 Zeltinger zu 8 Sgr. angestochen. Deutz, den 8. Juli. Joseph Kost. Ein Handlungsgehülfe sucht eine Stelle in einer Kolonial- oder Materialwaaren-Handlung. Bescheid bei der Expedition dieses Blattes. Täglich frische neue fette holländische Häringe, feine Sardellen bei Theodor Kutteus, Perlenpfuhl Nr. 11. Meine RESTAURATION auf dem sogenannten Knabengarten, ganz in der Nähe des Bahnhofes zu Bonn (Lokal des Dioramas) empfehle ich einem geehrten Publikum bestens. Gleichzeitig, um etwaigen Irrthümern vorzubeugen, verfehle ich nicht in Erinnerung zu bringen, daß unsre seit langen Jahren bestehende Gastwirthschaft "zum alten Keller" am Rheinthor, wie bisher unverändert fortgeführt wird. Bonn am 1. Juni 1848. Joh. Gebh. Behr. des Luxembourgs hat sich nicht auf erfolglose Ermahnungen beschränkt. Ihrer thätigen, unermüdlichen Dazwischenkunft verdankt man, daß eine Masse schon aufgegebener Arbeiten wieder begonnen wurden, daß die Pflasterer sich wieder dran gaben die Chausseen zu ebnen; daß Streitigkeiten zwischen Arbeitern und Arbeitgebern zu gegenseitiger Zufriedenheit geschlichtet wurden; daß die plötzlich unterbrochene Circulation der öffentlichen Wagen zu Paris wieder hergestellt wurde; daß die Bäckergesellen zu ihrer Arbeit zurückkehrten, die sie zu unterbrechen beschlossen hatten, was höchst gefährlich für die Hauptstadt gewesen wäre, daß die Werkstätten, deren Thore sich zu schließen begannen, wieder eröffnet wurden; daß die Maschinenbauer im Atelier Farcot, zu St. Ouen, während eines Monats vor der Arbeitseinstellung bewahrt wurden; daß die Association der Sattlergesellen, der Schneidergesellen sich in der Art bildeten, daß Tausende unbeschäftigter Arme produktiv und nützlich beschäftigt wurden. (Vergleiche die Nummern des Moniteur vom 9., 26., 28., 29. März und 27. April.) Was die s. g. Nationalwerkstätten betrifft, so brauche ich nicht davon zu sprechen, denn ich war gänzlich unbetheiligt in ihrer Bildung, Organisation, Direktion und Ueberwachung. Und was war das Resumé der im Luxembourg verkündeten Doktrinen: „Allen durch gemeinschaftliche unentgeltliche Erziehung die Mittel der intellektuellen Entwickelung; allen, durch brüderliche Association der Interessen und der Hülfsmittel, die Instrumente der Arbeit.“ Nicht nur liegt hier nichts Subversives oder Chimärisches, nein, die französische Gesellschaft ist unwiderstehlich durch die Gewalt der Dinge gezwungen, diesen Weg zu betreten. Vor der Februarrevolution beschworen die Vertheidiger alter Mißbräuche vor der öffentlichen Meinung, um sie durch den Schrecken zu verwirren, das blutige Phantom der Republik; heute ist es das Phantom des Socialismus, das sie den voreingenommenen Geistern zeigen. Leere Kunstgriffe! Die Wahrheit ist unbesiegbar, weil sie unsterblich ist. Spanien. Der Bürgerkrieg in Spanien hat abermals begonnen. Cabrera hat am 24. Juni den spanischen Boden betreten in Begleitung eines zahlreichen Stabes und einer Kavallerie-Eskorte. Es gesellte sich alsbald Boquica mit 1000 Mann zu ihm. Cabrera hat eine Proklamation an die Spanier erlassen. Sein Feldgeschrei ist „Karl Louis von Bourbon“ und „Spaniens Selbstständigkeit.“ Ein Brief aus St. Jean de Luz vom 1. Juli sagt: „Die Zahl der Karlisten, welche zwischen St. Sebastian und Durango stehen, ist sehr groß. Sie sind mit Waffen und Gold wohl versehen u. s. w.“ Portugal. Lissabon, 29. Juni. Die Verhaftungen dauern fort. Oberst Horta wird vor eine Jury gestellt. Die Verschwörer wollten die Dynastie stürzen und die Republik proklamiren. Laut Briefen aus Madrid steht dort der Sturz des Narvaez mit Nächstem bevor. Unsere Stadt ist sehr aufgeregt, aber ruhig; kein Aufruhr im ganzen Lande. Italien. Venedig, 25. Juni. Hier in Venedig merkt man es wahrlich kaum daß wir in Kriegszeiten leben, würde man nicht die Menge römischer und neapolitanischer Offiziere mit ihren langen Schnurr- und Backenbärten sehen. Die Oesterreicher, heißt es, haben sich gegen Brondolo in der Richtung gegen Chioggia gezogen, und werden wahrscheinlich ihre Angriffe auf Chioggia und Treporti gleichzeitig beginnen, da sie ganz wohl einsehen daß ein Angriff auf Marghera nur ein unnützer wäre. (A. A. Z.)Großbritannien. London, 6 Juli. Es ist heute wieder einmal der Tag, wo alle Geld- und Handelsmänner ganz Großbritanniens die Zeitungen mit feierlicherer Miene in die Hand nehmen als gewöhnlich, wo der Bank-Direktor, der Stockjobber, der Exporteur, der Fabrikant aufmerksamer in die Spalten der Times, der Daily-News, des Morn.-Chronicle etc. schauen, wo der untergeordnetste Clerk nicht eher sein Komptoir betritt als bis er en passant ein Zeitungsblatt erwischt hat, ja, wo nicht selten ein Omnibuskutscher wenn er von Temple-Bar nach der Bank hinunterfährt, neugieriger als sonst über die Schulter des neben ihm sitzenden, im Lesen vertieften Reisenden blickt um wenigstens Etwas von dem zu erhaschen, was die geschäftigte Presse so eben in tausend und abermal tausend Blätter durch die Metropole streut. Man sollte denken, daß etwas ganz Außerordentliches vorgefallen sei; ein Eingeweihter weiß indeß, daß es sich nur um einige Zahlen, um einige Rechnungskolonnen handelt, die mit zierlicher Genauigkeit den Rand eines jeden Tagesblattes schmücken. Es ist die vierteljährliche Aufstellung der Staatseinnahme welche so großes Interesse erregt. Als guter Staatshausvater hat der Finanz-Minister wieder einmal seinen Bericht entworfen und mit ihm blickt die ganze Nation zurück auf die Ausgaben und Einnahmen der letzten drei Monate. Seit einigen Jahren gehörte das Studium der „Returns of the Revenue“ eben nicht zu den erfreulichsten Beschäftigungen. Sir Robert Peel konnte in seiner letzten Ministerrede noch sagen daß er die Finanzen in Flor gebracht habe und wenn er in seinem Briefe an die Elbinger auch erklären mußte, daß er zur Deckung seiner Freihandelsexperimente eine sechsjährige Income-Tax nöthig gehabt habe, so schloß er doch seine Verwaltung wenigstens scheinbar mit einer Epoche der Prosperität. Seit der kleine Lord John aber in's Amt kam, änderte sich plötzlich die ganze Staatsglückseligkeit. Lord John Russnll hatte nicht allein die Konsequenzen der Maßregeln seines Vorgängers durchzufechten, nein auch die Folgen einer schlechten Ernte, eines nie in solchem Maße gekannten Spekulationsfiebers, einer durch die Aenderung kommerzieller Gesetze hervorgerufenen Ueberproduktion fast aller Artikel und schließlich einer Geldkrise, welche den Kredit von Grund aus erschütterte, überstürzten sein armes Haupt und es war kein Wunder, wenn da Lord John bei jeder Finanzdebatte mit einem wahren Armensündergesicht vor seinen Gegnern erschien. Die Ereignisse der letzten vier Monate ließen indeß befürchten, daß die Rechnungsablage am heutigen Tage, alle bisherigen an Traurigkeit übertreffen werde. Ein Stein fällt daher den meisten Leuten vom Herzen, wenn sie sehen, daß die Abnahme der Staatseinkünfte der letzten drei Monate, mit derselben Zeit der vorigen Jahres vergleichen, nur 276,183 L. ausmacht. Man hatte sich auf etwas Schlimmeres gefaßt gemacht und das ziemlich Schlechte wird deswegen schon sehr gut genannt. Wir unterlassen es, auf die Details der fraglichen Aufstellung einzugehen. Das Resultat derselben scheint indeß den Beweis zu liefern, daß trotz der auswärtigen Verwicklungen, die nicht gestörte Ruhe in England selbst viel dazu beigetragen hat, um das gesunkene Vertrauen zu heben und einen größern als den erwarteten Konsum der meisten Artikel herbeizuführen. Außerdem hat der Verkehr mit Indien und Amerika nicht jenen Stoß erlitten, der den Handel mit dem europäischen Kontinente traf. Die Massen baaren Geldes, welche vor den Stürmen des Kontinentes in England Schutz suchten, unterstützten diese Verbindungen und wohl kann man sagen, daß England in diesem Augenblicke in kommerzieller Beziehung trotz aller seiner Leiden fester da steht, als die meisten Nachbarländer. Vergessen wir indeß nicht über diesen momentan günstigen Resultaten die zunehmende Verringerung der Staatseinkünfte in einem Zeitraum von 10 oder 15 Jahren. Die Staatseinnahme hat mit der steigenden Zahl der Bevölkerung keineswegs gleichen Schritt gehalten und es ist nur zu deutlich, daß die ganze englische Prosperität fortfährt eine höchst zweifelhafte und trügerische zu sein. ‒ Der Chartisten-Proceß. Am 5. Juli hat vor dem „Central-Kriminal-Court“ (Central-Kriminal-Gerichtshof) der Prozeß gegen die Chartisten begonnen. Bei der Zusammensetzung der Geschwornen, bei ihrer Bourgeois-Wuth gegen den Chartismus, bei den täglichen Aufhetzungen der Bougeois-Presse und den tausendfachen Mitteln und Einwirkungen der Regierung wäre eine Freisprechung fast wunderbar. Daß die Verhandlungen großes Interesse erregen, erkennt man an dem ungeheuern Andrang von Zuhörern, die von früh bis spät den Saal füllen. Der erste unter den Angeklagten ist Fussell, Juwelier, 32 Jahre alt. Nachdem die Zeugen für und wider ihn vernommen worden und sie auf die verschiedenen Kreuzfragen geantwortet hatten, bei denen sich wie gewöhnlich bei Chartisten-Processen die Belastungszeugen als von der Regierung oder auch von einzelnen Organen der Bourgeois-Presse bezahlte Agenten oder auch als förmliche und handwerksmäßige Polizeispione erwiesen, und nachdem der Ankläger wie der Vertheidiger gesprochen; haranguirte der Lord Oberrichter die Geschwornen. Er warnt die Jury vor den partheiischen und leidenschaftlichen Darstellungen der Kronbeamten Solle jedes bei öffentlichen Versammlungen ausgesprochene energische oder hitzige unbefangene Wort zu peinlichen Anklagen benutzt werden, so werde damit das Recht der freien Versammlung untergraben und vernichtet. „Denn,“ fügte er hinzu, „die Menschen können überwirkliche oder vermeinte Beschwerden kaum anders diskutiren, als daß sie sich starker Ausdrücke bedienen. Schon die Menge einer Volksversammlung erwärmt das Gefühl und dieses Gefühl macht sich in der erhitzten Sprache der Redner Luft.“ Das sei nicht zu verwundern, sondern eine ganz natürliche Sache. Sie, die Geschwornen, könnten übrigens am besten beurtheilen, welche Motive den hier vor Gericht Stehenden bei ihren Worten und Handlungen zum Grunde gelegen. Die Jury erklärte den Angeklagten der „Sedition“ und der „Theilnahme an ungesetzlichen Versammlungen“ für „Schuldig.“ Fussell wurde alsbald nach Newgate zurückgebracht und das richterliche Urtheil vertagt. Heute, den 6., wurden die beiden Angeklagten, J. Williams, Bäcker, 40 Jahre alt und Vernon (Lekturer) auch 40 Jahr alt, vorgeführt. Die Verhandlungen über diese Beiden dauerten bei Abgang der Post fort. Consols schließen zu 86 7/8, 87 für Rechnung. * London, 6. Juli. In der gestrigen Sitzung des Unterhauses war unter anderm auch die Bill wegen Aufhebung der Union mit Irland auf der Tagesordnung. Die Debatte darüber war bekanntlich am 11. April vertagt worden. Reynolds beantragte die Verschiebung auf fernere 3 Wochen. Dem widersetzte sich aber Sir B. Hall in einer erzürnten Rede. Er erinnerte daran, daß Beantrager wie Unterstützer jener Bill seit dem 11. April nicht mehr im Unterhause erschienen sind, sondern in Irland herumreisen, agitiren und zum Aufstande reizen. Wenn Männer sich als Leiter einer Parthei hinstellten, so könne ihr Charakter durch ein Verfahren, wie das vorliegende, durch ein solches Hinausschieben, nicht gehoben werden. Man treibe ein bloßes Spiel mit dem Hause u. s. w. Darum möge denn heute die Sache endlich vorgenommen oder sonst ganz gestrichen werden. Es sprachen noch Einige für und wider, indeß Reynolds Antrag ging durch. Es erfolgte hierauf zwischen Reynolds, dem „warmen“ Repealer, und Hrn. Keogh (auch Irländer, aber Anti-Repealer) ein kurzes Hahnengefecht, in das sich Sir G. Grey nicht einmischen zu wollen erklärte, doch aber nolens volens sich einmischte. Das Haus vertagte sich um 6 Uhr. Amerika. * Liverpool, 5. Juli. Der Dämpfer „Acadia“ lief diesen Abend mit Nachrichten aus New-York vom 21. Juni ein. Die Verurtheilung John Mitchell's erregt in großen und kleinen Städten der Union großen Unwillen. Es sind nicht blos die zahlreichen Irländer, welche in den Meetings gegen jene infame Whig-Regierung Resolutionen fassen, sondern Männer aus allen Ländern, Partheien etc. In einem dieser Meetings wurde vorgeschlagen, eine Expedition zur Befreiung des nach den Bermuda's deportirten Repealers auszurüsten. Es ist gar nicht unwahrscheinlich, daß eine solche Expedition zu Stande kommt. In Betreff Mexiko's erfahren wir blos, daß in Vera Cruz die mexikanischen Civilbehörden wieder in Wirksamkeit getreten sind. ‒ Die Engländer haben sich der Stadt S. Juan de Nicaragua und eines kleinen Forts am Fluße bemächtigt und die Stadt durch englische Soldaten befestigen lassen. Auf alle fremden (nicht-englische) Waaren sind Einfuhrzölle und auf alle fremden (nicht-englische) Schiffe starke Hafen- und Tonnengelder gelegt. Amtliche Nachrichten. Der König hat den Landgerichts-Rath Meyberg zu Saarbrücken zum ständigen Kammer-Präsidenten bei dem Landgerichte zu Elberfeld; und den Assessor Winkler bei der Intendantur des Garde-Korps zum Militär-Intendantur-Rath ernannt. Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material] Fruchtpreise. [irrelevantes Material] Civilstand der Stadt Köln. Geburten. 5. Juli. Friedr. Wilh., S. v. Friedr. Hense, Unteroffizier im 16. Inf.-Reg., Kalenhausen. ‒ Franz Xav., S. v. Albert Browerk, Fuhrmann, Severinskloster. ‒ Joseph, S. v. Johann Jeug, Maurer, Tempelstr. ‒ Friedrich, S. v. Heinr. Schäfer, Schuster, kl. Sandkaul. Peter Hub, S. v. Mathias Keil, Schreiner, Marzellenstraße. ‒ Heinrich, S. v. Heinr. Pliester, Schneider, gr Sandkaul ‒ Peter, S. v. Joh. Coßmann, Tagl., Holzg. ‒ Jakob, S v. Sever. Steinhauser, Rheinard, gr. Spitze. ‒ Arnold, S. v. Phil. Masson Hundeg. Arnold, S. v. Bertr. Beckers, Schreiner, Löhrg. ‒ Hub. Pet., S. v. Jos. Schmickler, Schreiner, Weißbüttengasse. ‒ Maria Clara Josepha, T. v. Joh. Georg Loosen, Seilermeister, Steinweg. ‒ Pet. Jos., S. v. Ant. Schuhmacher, Tagl., Katharinengr. ‒ Joh. Hub, S. v. Pet. Jos. Wirfs, Schneider, Weberstr. Sterbefälle. 5. Juli. Cäcilie Götzen, 9 M. alt, Löhrg. ‒ Elisabeth Bauduin, geb. Bender, 83 J. alt, kl. Witschg. ‒ Anna Bester, 68 J alt, unverh., Hochstr. ‒ Katharina Reith, 20 J. alt, unverh., Heum. ‒ Anna Maria Christina Weber, 4 J. alt, Breitstr. ‒ Heinr. Breitenstein, 1 J. 4 M. alt, Achterstr. ‒ Christ. Schalk, 3 M. alt, Maximinstr. ‒ Kath. Heuser, 1 M. alt, Eulengarteng. Heirathen. 5. Juli. Peter Jos. Fischer, Feldwebel im 28. Landwehr-Regiment und Cäcilia Antonia Wolf, beide von hier. ‒ Christ Friedr. Aug. Bester, Schneider, von Lichterfelde und Anna Marg. Oebels von Coslar ‒ Franz Rings, Schreiner, von Ramersdorf und Sophia Marx von hier. ‒ Jos. Billig, Schuster, Wittwer, von Euskirchen, mit Maria Agnes Decker von Oberwinter. ‒ Peter Jos. Müller, Zimmergeselle, von Gürzenich und Gertrud Degroot von hier. ‒ Franz Vogt, Gärtner, von Beelitz und Anna Sibilla Marenzki von hier. ‒ Joh. Jos. Abraham Budde, Hauskn, von hier und Sophia Charlotta Schüttler von Kassel. ‒ Joh. Graß, Dachdeckergeselle und Kath. Breuer, beide von hier. ‒ Joh. Pilgram, Schuster, von Urbach und Anna Maria Robels von Esch. Wasserstand. Köln, am 8. Juli. Rheinhöhe 10′ 4″. Schiffahrts-Anzeige. Köln, 8. Juli 1848. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr C. Königsfeld; nach Andernach und Neuwied H. Schumacher und G. Krämer; nach Koblenz und der Mosel und Saar G. Weidner; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. Zens; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz Val. Pfaff; nach dem Niedermain Philipp Würges; nach dem Mittel- und Obermain Friedr. Seelig; nach Heilbronn Fr. Schmidt; nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermanns; nach Worms und Mannheim A. L. Müller; nach Antwerpen M. Lamers. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Singendonk, Köln Nr. 10. Zur Anfertigung der Auszüge liegt offen die Deklaration des Schiffes Hartmann. Brodpreis der Stadt Köln.vom 9. Juli bis zum 16. Juli. Ein Schwarzbrod, wiegend 8 Pfund soll kosten 4 Sgr. 8 Pf. Köln, den 9. Juni 1848. Königliche Polizei-Direktion. Müller. Bekanntmachung. Nach einer amtlichen Mittheilung sind in den Niederlanden strenge Maßregeln getroffen worden, um alle diejenigen Ausländer sofort über die Gränze zurückzuweisen, welche entweder nicht mit Pässen versehen oder deren Pässe bereits abgelaufen sind. Auch mehrere der Rheinprovinz angehörige Personen, welche theils zum Vergnügen, theils in Geschäften nach den Niederlanden gereist waren, sind neuerlich dort wegen Mangels an Pässen in Verlegenheit gerathen. Ich mache deshalb alle diejenigen, welche nach den Niederlanden zu reisen beabsichtigen, auf die Nothwendigkeit aufmerksam, sich mit einem Passe zu versehen. Koblenz, den 4. Juli 1848. Der Oberpräsident der Rheinprovinz, A. A. gez. v. Massenbach. „Neue Rheinische Zeitung.“ Das Expeditions-Büreau der Zeitung ist täglich von Morgens 8-1 Uhr und Nachmittags von 2-7 Uhr geöffnet; an Sonn- und Festtagen nur von Morgens 8-1 Uhr. Inserate zur Aufnahme in die nächste Nummer werden bis 1 Uhr entgegen genommen. Versteigerung. Am Montag, den 10. Juti d. J., Morgens 10 Uhr, soll in Folge Rathskammerbeschlusses hiesigen Königlichen Landgerichts vom 26. Juni a. c. an Ort und Stelle und zwar in der Au, 1/4 Stunde oberhalb Sürth: „die dort auf einem angebrochenen Ziegelofen vor- Der Gerichtsvollzieher, Cloeren. Freiwilliger Verkauf eines Pferdes. Am Dienstag, den 11. Juli e, Vormittags 11 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Marktplatze in der Apostelnstraße zu Köln, ein zum Reiten und Fahren geeignetes Pferd, dunkelbraune Stute, öffentlich an den Meistbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen. Köln, den 8. Juli 1848. Fr. Happel, Gerichtsvollzieher. Gerichtlicher Verkauf. Am Dienstag den 11. Juli 1848, Vormittags 9 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Apostelmarkte zu Köln mehrere Mobiliargegenstände, als: Tische, Stühle, zwei Ottomannen, Schränke, Spiegel, einen Ofen, eine Bettstelle mit Bettzeug u. s. w. dem Meist- und Letztbieten- gegen baare Zahlung öffentlich verkaufen. Der Gerichtsvollzieher, Gassen. Anträge zum Austausch Schaafhausenscher Schuldscheine gegen vom Staate garantirte Köln-Mindener Eisenbahn-Aktien nimmt entgegen C. Tumback, Cäcilienstraße Nr. 30 in Köln. Herrnkleider werden gewaschen u. repar. Herzogstr. 11. Deutsches Volksfest. Da sich das verehrte Comité des deutschen Volksfestes aufgelöst, so fühle ich mich verpflichtet, denjenigen Herrn, welche dasselbe nur bei mir halten wollten, meinen innigsten Dank abzustatten, mit der Versicherung, daß ich von meiner Seite alles aufgeboten haben würde, dieses Nationalfest zu verherrlichen, um jedoch die mir von den meisten Herrn des Comités zugedachte sehr schmeichelhafte Ehre nicht so still vorübergehen zu lassen, habe ich aus Dankbarkeit und zur Aufheiterung der Gemüther heute ein Faß 1842er obermoseler Wein (Graacher) die große 6/8 Quart-Flasche zu 6 Sgr. und ein Faß 1846 Zeltinger zu 8 Sgr. angestochen. Deutz, den 8. Juli. Joseph Kost. Ein Handlungsgehülfe sucht eine Stelle in einer Kolonial- oder Materialwaaren-Handlung. Bescheid bei der Expedition dieses Blattes. Täglich frische neue fette holländische Häringe, feine Sardellen bei Theodor Kutteus, Perlenpfuhl Nr. 11. Meine RESTAURATION auf dem sogenannten Knabengarten, ganz in der Nähe des Bahnhofes zu Bonn (Lokal des Dioramas) empfehle ich einem geehrten Publikum bestens. Gleichzeitig, um etwaigen Irrthümern vorzubeugen, verfehle ich nicht in Erinnerung zu bringen, daß unsre seit langen Jahren bestehende Gastwirthschaft „zum alten Keller“ am Rheinthor, wie bisher unverändert fortgeführt wird. Bonn am 1. Juni 1848. Joh. Gebh. Behr. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div xml:id="ar039b_002" type="jArticle"> <p><pb facs="#f0002" n="0196"/> des Luxembourgs hat sich nicht auf erfolglose Ermahnungen beschränkt. Ihrer thätigen, unermüdlichen Dazwischenkunft verdankt man, daß eine Masse schon aufgegebener Arbeiten wieder begonnen wurden, daß die Pflasterer sich wieder dran gaben die Chausseen zu ebnen; daß Streitigkeiten zwischen Arbeitern und Arbeitgebern zu gegenseitiger Zufriedenheit geschlichtet wurden; daß die plötzlich unterbrochene Circulation der öffentlichen Wagen zu Paris wieder hergestellt wurde; daß die Bäckergesellen zu ihrer Arbeit zurückkehrten, die sie zu unterbrechen beschlossen hatten, was höchst gefährlich für die Hauptstadt gewesen wäre, daß die Werkstätten, deren Thore sich zu schließen begannen, wieder eröffnet wurden; daß die Maschinenbauer im Atelier Farcot, zu St. Ouen, während eines Monats vor der Arbeitseinstellung bewahrt wurden; daß die Association der Sattlergesellen, der Schneidergesellen sich in der Art bildeten, daß Tausende unbeschäftigter Arme produktiv und nützlich beschäftigt wurden. (Vergleiche die Nummern des Moniteur vom 9., 26., 28., 29. März und 27. April.) Was die s. g. Nationalwerkstätten betrifft, so brauche ich nicht davon zu sprechen, denn ich war <hi rendition="#g">gänzlich unbetheiligt</hi> in ihrer Bildung, Organisation, Direktion und Ueberwachung. Und was war das Resumé der im Luxembourg verkündeten Doktrinen: „Allen durch gemeinschaftliche unentgeltliche Erziehung die Mittel der intellektuellen Entwickelung; allen, durch brüderliche Association der Interessen und der Hülfsmittel, die Instrumente der Arbeit.“ Nicht nur liegt hier nichts Subversives oder Chimärisches, nein, die französische Gesellschaft ist unwiderstehlich durch die Gewalt der Dinge gezwungen, diesen Weg zu betreten. Vor der Februarrevolution beschworen die Vertheidiger alter Mißbräuche vor der öffentlichen Meinung, um sie durch den Schrecken zu verwirren, das blutige Phantom der Republik; heute ist es das Phantom des Socialismus, das sie den voreingenommenen Geistern zeigen. Leere Kunstgriffe! Die Wahrheit ist unbesiegbar, weil sie unsterblich ist.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Spanien.</head> <div xml:id="ar039b_003" type="jArticle"> <p>Der Bürgerkrieg in Spanien hat abermals begonnen. Cabrera hat am 24. Juni den spanischen Boden betreten in Begleitung eines zahlreichen Stabes und einer Kavallerie-Eskorte. Es gesellte sich alsbald Boquica mit 1000 Mann zu ihm. Cabrera hat eine Proklamation an die Spanier erlassen. Sein Feldgeschrei ist „Karl Louis von Bourbon“ und „Spaniens Selbstständigkeit.“ Ein Brief aus St. Jean de Luz vom 1. Juli sagt: „Die Zahl der Karlisten, welche zwischen St. Sebastian und Durango stehen, ist sehr groß. Sie sind mit Waffen und Gold wohl versehen u. s. w.“</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Portugal.</head> <div xml:id="ar039b_004" type="jArticle"> <head>Lissabon, 29. Juni.</head> <p>Die Verhaftungen dauern fort. Oberst Horta wird vor eine Jury gestellt. Die Verschwörer wollten die Dynastie stürzen und die Republik proklamiren. Laut Briefen aus Madrid steht dort der Sturz des Narvaez mit Nächstem bevor. Unsere Stadt ist sehr aufgeregt, aber ruhig; kein Aufruhr im ganzen Lande.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Italien.</head> <div xml:id="ar039b_005" type="jArticle"> <head>Venedig, 25. Juni.</head> <p>Hier in Venedig merkt man es wahrlich kaum daß wir in Kriegszeiten leben, würde man nicht die Menge römischer und neapolitanischer Offiziere mit ihren langen Schnurr- und Backenbärten sehen. Die Oesterreicher, heißt es, haben sich gegen Brondolo in der Richtung gegen Chioggia gezogen, und werden wahrscheinlich ihre Angriffe auf Chioggia und Treporti gleichzeitig beginnen, da sie ganz wohl einsehen daß ein Angriff auf Marghera nur ein unnützer wäre.</p> <bibl>(A. A. Z.)</bibl> </div> </div> <div n="1"> <head>Großbritannien.</head> <div xml:id="ar039b_006" type="jArticle"> <head>London, 6 Juli.</head> <p>Es ist heute wieder einmal der Tag, wo alle Geld- und Handelsmänner ganz Großbritanniens die Zeitungen mit feierlicherer Miene in die Hand nehmen als gewöhnlich, wo der Bank-Direktor, der Stockjobber, der Exporteur, der Fabrikant aufmerksamer in die Spalten der Times, der Daily-News, des Morn.-Chronicle etc. schauen, wo der untergeordnetste Clerk nicht eher sein Komptoir betritt als bis er en passant ein Zeitungsblatt erwischt hat, ja, wo nicht selten ein Omnibuskutscher wenn er von Temple-Bar nach der Bank hinunterfährt, neugieriger als sonst über die Schulter des neben ihm sitzenden, im Lesen vertieften Reisenden blickt um wenigstens Etwas von dem zu erhaschen, was die geschäftigte Presse so eben in tausend und abermal tausend Blätter durch die Metropole streut.</p> <p>Man sollte denken, daß etwas ganz Außerordentliches vorgefallen sei; ein Eingeweihter weiß indeß, daß es sich nur um einige Zahlen, um einige Rechnungskolonnen handelt, die mit zierlicher Genauigkeit den Rand eines jeden Tagesblattes schmücken. Es ist die vierteljährliche Aufstellung der Staatseinnahme welche so großes Interesse erregt. Als guter Staatshausvater hat der Finanz-Minister wieder einmal seinen Bericht entworfen und mit ihm blickt die ganze Nation zurück auf die Ausgaben und Einnahmen der letzten drei Monate. Seit einigen Jahren gehörte das Studium der „Returns of the Revenue“ eben nicht zu den erfreulichsten Beschäftigungen. Sir Robert Peel konnte in seiner letzten Ministerrede noch sagen daß er die Finanzen in Flor gebracht habe und wenn er in seinem Briefe an die Elbinger auch erklären mußte, daß er zur Deckung seiner Freihandelsexperimente eine sechsjährige Income-Tax nöthig gehabt habe, so schloß er doch seine Verwaltung wenigstens scheinbar mit einer Epoche der Prosperität. Seit der kleine Lord John aber in's Amt kam, änderte sich plötzlich die ganze Staatsglückseligkeit. Lord John Russnll hatte nicht allein die Konsequenzen der Maßregeln seines Vorgängers durchzufechten, nein auch die Folgen einer schlechten Ernte, eines nie in solchem Maße gekannten Spekulationsfiebers, einer durch die Aenderung kommerzieller Gesetze hervorgerufenen Ueberproduktion fast aller Artikel und schließlich einer Geldkrise, welche den Kredit von Grund aus erschütterte, überstürzten sein armes Haupt und es war kein Wunder, wenn da Lord John bei jeder Finanzdebatte mit einem wahren Armensündergesicht vor seinen Gegnern erschien.</p> <p>Die Ereignisse der letzten vier Monate ließen indeß befürchten, daß die Rechnungsablage am heutigen Tage, alle bisherigen an Traurigkeit übertreffen werde.</p> <p>Ein Stein fällt daher den meisten Leuten vom Herzen, wenn sie sehen, daß die Abnahme der Staatseinkünfte der letzten drei Monate, mit derselben Zeit der vorigen Jahres vergleichen, nur 276,183 L. ausmacht. Man hatte sich auf etwas Schlimmeres gefaßt gemacht und das ziemlich Schlechte wird deswegen schon sehr gut genannt. Wir unterlassen es, auf die Details der fraglichen Aufstellung einzugehen. Das Resultat derselben scheint indeß den Beweis zu liefern, daß trotz der auswärtigen Verwicklungen, die nicht gestörte Ruhe in England selbst viel dazu beigetragen hat, um das gesunkene Vertrauen zu heben und einen größern als den erwarteten Konsum der meisten Artikel herbeizuführen. Außerdem hat der Verkehr mit Indien und Amerika nicht jenen Stoß erlitten, der den Handel mit dem europäischen Kontinente traf.</p> <p>Die Massen baaren Geldes, welche vor den Stürmen des Kontinentes in England Schutz suchten, unterstützten diese Verbindungen und wohl kann man sagen, daß England in diesem Augenblicke in kommerzieller Beziehung trotz aller seiner Leiden fester da steht, als die meisten Nachbarländer.</p> <p>Vergessen wir indeß nicht über diesen momentan günstigen Resultaten die zunehmende Verringerung der Staatseinkünfte in einem Zeitraum von 10 oder 15 Jahren. Die Staatseinnahme hat mit der steigenden Zahl der Bevölkerung keineswegs gleichen Schritt gehalten und es ist nur zu deutlich, daß die ganze englische Prosperität fortfährt eine höchst zweifelhafte und trügerische zu sein.</p> <p>‒ <hi rendition="#g">Der Chartisten-Proceß.</hi> Am 5. Juli hat vor dem „Central-Kriminal-Court“ (Central-Kriminal-Gerichtshof) der Prozeß gegen die Chartisten begonnen. Bei der Zusammensetzung der Geschwornen, bei ihrer Bourgeois-Wuth gegen den Chartismus, bei den täglichen Aufhetzungen der Bougeois-Presse und den tausendfachen Mitteln und Einwirkungen der Regierung wäre eine Freisprechung fast wunderbar. Daß die Verhandlungen großes Interesse erregen, erkennt man an dem ungeheuern Andrang von Zuhörern, die von früh bis spät den Saal füllen. Der erste unter den Angeklagten ist <hi rendition="#g">Fussell,</hi> Juwelier, 32 Jahre alt. Nachdem die Zeugen für und wider ihn vernommen worden und sie auf die verschiedenen Kreuzfragen geantwortet hatten, bei denen sich wie gewöhnlich bei Chartisten-Processen die Belastungszeugen als von der Regierung oder auch von einzelnen Organen der Bourgeois-Presse bezahlte Agenten oder auch als förmliche und handwerksmäßige Polizeispione erwiesen, und nachdem der Ankläger wie der Vertheidiger gesprochen; haranguirte der Lord Oberrichter die Geschwornen. Er warnt die Jury vor den partheiischen und leidenschaftlichen Darstellungen der Kronbeamten Solle jedes bei öffentlichen Versammlungen ausgesprochene energische oder hitzige unbefangene Wort zu peinlichen Anklagen benutzt werden, so werde damit das Recht der freien Versammlung untergraben und vernichtet. „Denn,“ fügte er hinzu, „die Menschen können überwirkliche oder vermeinte Beschwerden kaum anders diskutiren, als daß sie sich starker Ausdrücke bedienen. Schon die Menge einer Volksversammlung erwärmt das Gefühl und dieses Gefühl macht sich in der erhitzten Sprache der Redner Luft.“ Das sei nicht zu verwundern, sondern eine ganz natürliche Sache. Sie, die Geschwornen, könnten übrigens am besten beurtheilen, welche Motive den hier vor Gericht Stehenden bei ihren Worten und Handlungen zum Grunde gelegen. Die Jury erklärte den Angeklagten der „Sedition“ und der „Theilnahme an ungesetzlichen Versammlungen“ für „Schuldig.“ Fussell wurde alsbald nach Newgate zurückgebracht und das richterliche Urtheil vertagt.</p> <p>Heute, den 6., wurden die beiden Angeklagten, J. Williams, Bäcker, 40 Jahre alt und Vernon (Lekturer) auch 40 Jahr alt, vorgeführt. Die Verhandlungen über diese Beiden dauerten bei Abgang der Post fort.</p> <p>Consols schließen zu 86 7/8, 87 für Rechnung.</p> </div> <div xml:id="ar039b_007" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> London, 6. Juli.</head> <p>In der gestrigen Sitzung des <hi rendition="#g">Unterhauses</hi> war unter anderm auch die Bill wegen Aufhebung der Union mit Irland auf der Tagesordnung. Die Debatte darüber war bekanntlich am 11. April vertagt worden. Reynolds beantragte die Verschiebung auf fernere 3 Wochen. Dem widersetzte sich aber Sir B. Hall in einer erzürnten Rede. Er erinnerte daran, daß Beantrager wie Unterstützer jener Bill seit dem 11. April nicht mehr im Unterhause erschienen sind, sondern in Irland herumreisen, agitiren und zum Aufstande reizen. Wenn Männer sich als Leiter einer Parthei hinstellten, so könne ihr Charakter durch ein Verfahren, wie das vorliegende, durch ein solches Hinausschieben, nicht gehoben werden. Man treibe ein bloßes Spiel mit dem Hause u. s. w. Darum möge denn heute die Sache endlich vorgenommen oder sonst ganz gestrichen werden. Es sprachen noch Einige für und wider, indeß Reynolds Antrag ging durch. Es erfolgte hierauf zwischen Reynolds, dem „warmen“ Repealer, und Hrn. Keogh (auch Irländer, aber Anti-Repealer) ein kurzes Hahnengefecht, in das sich Sir G. Grey nicht einmischen zu wollen erklärte, doch aber nolens volens sich einmischte. Das Haus vertagte sich um 6 Uhr.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Amerika.</head> <div xml:id="ar039b_008" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Liverpool, 5. Juli.</head> <p>Der Dämpfer „Acadia“ lief diesen Abend mit Nachrichten aus New-York vom 21. Juni ein.</p> <p>Die Verurtheilung <hi rendition="#g">John Mitchell's</hi> erregt in großen und kleinen Städten der Union großen Unwillen. Es sind nicht blos die zahlreichen Irländer, welche in den Meetings gegen jene infame Whig-Regierung Resolutionen fassen, sondern Männer aus allen Ländern, Partheien etc. In einem dieser Meetings wurde vorgeschlagen, eine Expedition zur Befreiung des nach den Bermuda's deportirten Repealers auszurüsten. Es ist gar nicht unwahrscheinlich, daß eine solche Expedition zu Stande kommt.</p> <p>In Betreff Mexiko's erfahren wir blos, daß in Vera Cruz die mexikanischen Civilbehörden wieder in Wirksamkeit getreten sind.</p> <p>‒ Die Engländer haben sich der Stadt S. Juan de Nicaragua und eines kleinen Forts am Fluße bemächtigt und die Stadt durch englische Soldaten befestigen lassen. Auf alle fremden (nicht-englische) Waaren sind Einfuhrzölle und auf alle fremden (nicht-englische) Schiffe starke Hafen- und Tonnengelder gelegt.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Amtliche Nachrichten.</head> <div xml:id="ar039b_009" type="jArticle"> <p>Der König hat den Landgerichts-Rath Meyberg zu Saarbrücken zum ständigen Kammer-Präsidenten bei dem Landgerichte zu Elberfeld; und den Assessor Winkler bei der Intendantur des Garde-Korps zum Militär-Intendantur-Rath ernannt.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Handels-Nachrichten.</head> <gap reason="insignificant"/> </div> <div n="1"> <head>Fruchtpreise.</head> <gap reason="insignificant"/> </div> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Civilstand der Stadt Köln.</hi> </p> <p> <hi rendition="#g">Geburten.</hi> </p> <p>5. Juli. Friedr. Wilh., S. v. Friedr. Hense, Unteroffizier im 16. Inf.-Reg., Kalenhausen. ‒ Franz Xav., S. v. Albert Browerk, Fuhrmann, Severinskloster. ‒ Joseph, S. v. Johann Jeug, Maurer, Tempelstr. ‒ Friedrich, S. v. Heinr. Schäfer, Schuster, kl. Sandkaul. Peter Hub, S. v. Mathias Keil, Schreiner, Marzellenstraße. ‒ Heinrich, S. v. Heinr. Pliester, Schneider, gr Sandkaul ‒ Peter, S. v. Joh. Coßmann, Tagl., Holzg. ‒ Jakob, S v. Sever. Steinhauser, Rheinard, gr. Spitze. ‒ Arnold, S. v. Phil. Masson Hundeg. Arnold, S. v. Bertr. Beckers, Schreiner, Löhrg. ‒ Hub. Pet., S. v. Jos. Schmickler, Schreiner, Weißbüttengasse. ‒ Maria Clara Josepha, T. v. Joh. Georg Loosen, Seilermeister, Steinweg. ‒ Pet. Jos., S. v. Ant. Schuhmacher, Tagl., Katharinengr. ‒ Joh. Hub, S. v. Pet. Jos. Wirfs, Schneider, Weberstr.</p> <p> <hi rendition="#g">Sterbefälle.</hi> </p> <p>5. Juli. Cäcilie Götzen, 9 M. alt, Löhrg. ‒ Elisabeth Bauduin, geb. Bender, 83 J. alt, kl. Witschg. ‒ Anna Bester, 68 J alt, unverh., Hochstr. ‒ Katharina Reith, 20 J. alt, unverh., Heum. ‒ Anna Maria Christina Weber, 4 J. alt, Breitstr. ‒ Heinr. Breitenstein, 1 J. 4 M. alt, Achterstr. ‒ Christ. Schalk, 3 M. alt, Maximinstr. ‒ Kath. Heuser, 1 M. alt, Eulengarteng.</p> <p> <hi rendition="#g">Heirathen.</hi> </p> <p>5. Juli. Peter Jos. Fischer, Feldwebel im 28. Landwehr-Regiment und Cäcilia Antonia Wolf, beide von hier. ‒ Christ Friedr. Aug. Bester, Schneider, von Lichterfelde und Anna Marg. Oebels von Coslar ‒ Franz Rings, Schreiner, von Ramersdorf und Sophia Marx von hier. ‒ Jos. Billig, Schuster, Wittwer, von Euskirchen, mit Maria Agnes Decker von Oberwinter. ‒ Peter Jos. Müller, Zimmergeselle, von Gürzenich und Gertrud Degroot von hier. ‒ Franz Vogt, Gärtner, von Beelitz und Anna Sibilla Marenzki von hier. ‒ Joh. Jos. Abraham Budde, Hauskn, von hier und Sophia Charlotta Schüttler von Kassel. ‒ Joh. Graß, Dachdeckergeselle und Kath. Breuer, beide von hier. ‒ Joh. Pilgram, Schuster, von Urbach und Anna Maria Robels von Esch.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#g">Wasserstand.</hi> </p> <p><hi rendition="#g">Köln,</hi> am 8. Juli. 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Juli.</p> <p>Ein Schwarzbrod, wiegend 8 Pfund soll kosten 4 Sgr. 8 Pf.</p> <p>Köln, den 9. Juni 1848.</p> <p>Königliche Polizei-Direktion. <hi rendition="#g">Müller.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#g">Bekanntmachung.</hi> </p> <p>Nach einer amtlichen Mittheilung sind in den Niederlanden strenge Maßregeln getroffen worden, um alle diejenigen Ausländer sofort über die Gränze zurückzuweisen, welche entweder nicht mit Pässen versehen oder deren Pässe bereits abgelaufen sind. Auch mehrere der Rheinprovinz angehörige Personen, welche theils zum Vergnügen, theils in Geschäften nach den Niederlanden gereist waren, sind neuerlich dort wegen Mangels an Pässen in Verlegenheit gerathen.</p> <p>Ich mache deshalb alle diejenigen, welche nach den Niederlanden zu reisen beabsichtigen, auf die Nothwendigkeit aufmerksam, sich mit einem Passe zu versehen.</p> <p>Koblenz, den 4. Juli 1848.</p> <p>Der Oberpräsident der Rheinprovinz, A. 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Juli 1848, Vormittags 9 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Apostelmarkte zu Köln mehrere Mobiliargegenstände, als: Tische, Stühle, zwei Ottomannen, Schränke, Spiegel, einen Ofen, eine Bettstelle mit Bettzeug u. s. w. dem Meist- und Letztbieten- gegen baare Zahlung öffentlich verkaufen.</p> <p>Der Gerichtsvollzieher, <hi rendition="#g">Gassen.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p>Anträge zum Austausch Schaafhausenscher Schuldscheine gegen vom Staate garantirte Köln-Mindener Eisenbahn-Aktien nimmt entgegen <hi rendition="#g">C. Tumback,</hi> Cäcilienstraße Nr. 30 in Köln.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Herrnkleider werden gewaschen u. repar. Herzogstr. 11.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Deutsches Volksfest.</hi> </p> <p>Da sich das verehrte Comité des deutschen Volksfestes aufgelöst, so fühle ich mich verpflichtet, denjenigen Herrn, welche dasselbe nur bei mir halten wollten, meinen innigsten Dank abzustatten, mit der Versicherung, daß ich von meiner Seite alles aufgeboten haben würde, dieses Nationalfest zu verherrlichen, um jedoch die mir von den meisten Herrn des Comités zugedachte sehr schmeichelhafte Ehre nicht so still vorübergehen zu lassen, habe ich aus Dankbarkeit und zur Aufheiterung der Gemüther heute <hi rendition="#b">ein Faß 1842er obermoseler Wein (Graacher) die große 6/8 Quart-Flasche zu 6 Sgr. und ein Faß 1846 Zeltinger zu 8 Sgr. angestochen.</hi> </p> <p>Deutz, den 8. Juli.</p> <p> <hi rendition="#b">Joseph Kost.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein Handlungsgehülfe sucht eine Stelle in einer Kolonial- oder Materialwaaren-Handlung. Bescheid bei der Expedition dieses Blattes.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Täglich frische neue fette holländische Häringe, feine Sardellen bei Theodor Kutteus, Perlenpfuhl Nr. 11.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Meine <hi rendition="#b">RESTAURATION auf dem sogenannten Knabengarten,</hi> ganz in der Nähe des Bahnhofes zu Bonn (Lokal des Dioramas) empfehle ich einem geehrten Publikum bestens. Gleichzeitig, um etwaigen Irrthümern vorzubeugen, verfehle ich nicht in Erinnerung zu bringen, daß unsre seit langen Jahren bestehende Gastwirthschaft <hi rendition="#b">„zum alten Keller“</hi> am Rheinthor, wie bisher unverändert fortgeführt wird.</p> <p>Bonn am 1. Juni 1848.</p> <p> <hi rendition="#b">Joh. Gebh. Behr.</hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0196/0002]
des Luxembourgs hat sich nicht auf erfolglose Ermahnungen beschränkt. Ihrer thätigen, unermüdlichen Dazwischenkunft verdankt man, daß eine Masse schon aufgegebener Arbeiten wieder begonnen wurden, daß die Pflasterer sich wieder dran gaben die Chausseen zu ebnen; daß Streitigkeiten zwischen Arbeitern und Arbeitgebern zu gegenseitiger Zufriedenheit geschlichtet wurden; daß die plötzlich unterbrochene Circulation der öffentlichen Wagen zu Paris wieder hergestellt wurde; daß die Bäckergesellen zu ihrer Arbeit zurückkehrten, die sie zu unterbrechen beschlossen hatten, was höchst gefährlich für die Hauptstadt gewesen wäre, daß die Werkstätten, deren Thore sich zu schließen begannen, wieder eröffnet wurden; daß die Maschinenbauer im Atelier Farcot, zu St. Ouen, während eines Monats vor der Arbeitseinstellung bewahrt wurden; daß die Association der Sattlergesellen, der Schneidergesellen sich in der Art bildeten, daß Tausende unbeschäftigter Arme produktiv und nützlich beschäftigt wurden. (Vergleiche die Nummern des Moniteur vom 9., 26., 28., 29. März und 27. April.) Was die s. g. Nationalwerkstätten betrifft, so brauche ich nicht davon zu sprechen, denn ich war gänzlich unbetheiligt in ihrer Bildung, Organisation, Direktion und Ueberwachung. Und was war das Resumé der im Luxembourg verkündeten Doktrinen: „Allen durch gemeinschaftliche unentgeltliche Erziehung die Mittel der intellektuellen Entwickelung; allen, durch brüderliche Association der Interessen und der Hülfsmittel, die Instrumente der Arbeit.“ Nicht nur liegt hier nichts Subversives oder Chimärisches, nein, die französische Gesellschaft ist unwiderstehlich durch die Gewalt der Dinge gezwungen, diesen Weg zu betreten. Vor der Februarrevolution beschworen die Vertheidiger alter Mißbräuche vor der öffentlichen Meinung, um sie durch den Schrecken zu verwirren, das blutige Phantom der Republik; heute ist es das Phantom des Socialismus, das sie den voreingenommenen Geistern zeigen. Leere Kunstgriffe! Die Wahrheit ist unbesiegbar, weil sie unsterblich ist.
Spanien. Der Bürgerkrieg in Spanien hat abermals begonnen. Cabrera hat am 24. Juni den spanischen Boden betreten in Begleitung eines zahlreichen Stabes und einer Kavallerie-Eskorte. Es gesellte sich alsbald Boquica mit 1000 Mann zu ihm. Cabrera hat eine Proklamation an die Spanier erlassen. Sein Feldgeschrei ist „Karl Louis von Bourbon“ und „Spaniens Selbstständigkeit.“ Ein Brief aus St. Jean de Luz vom 1. Juli sagt: „Die Zahl der Karlisten, welche zwischen St. Sebastian und Durango stehen, ist sehr groß. Sie sind mit Waffen und Gold wohl versehen u. s. w.“
Portugal. Lissabon, 29. Juni. Die Verhaftungen dauern fort. Oberst Horta wird vor eine Jury gestellt. Die Verschwörer wollten die Dynastie stürzen und die Republik proklamiren. Laut Briefen aus Madrid steht dort der Sturz des Narvaez mit Nächstem bevor. Unsere Stadt ist sehr aufgeregt, aber ruhig; kein Aufruhr im ganzen Lande.
Italien. Venedig, 25. Juni. Hier in Venedig merkt man es wahrlich kaum daß wir in Kriegszeiten leben, würde man nicht die Menge römischer und neapolitanischer Offiziere mit ihren langen Schnurr- und Backenbärten sehen. Die Oesterreicher, heißt es, haben sich gegen Brondolo in der Richtung gegen Chioggia gezogen, und werden wahrscheinlich ihre Angriffe auf Chioggia und Treporti gleichzeitig beginnen, da sie ganz wohl einsehen daß ein Angriff auf Marghera nur ein unnützer wäre.
(A. A. Z.) Großbritannien. London, 6 Juli. Es ist heute wieder einmal der Tag, wo alle Geld- und Handelsmänner ganz Großbritanniens die Zeitungen mit feierlicherer Miene in die Hand nehmen als gewöhnlich, wo der Bank-Direktor, der Stockjobber, der Exporteur, der Fabrikant aufmerksamer in die Spalten der Times, der Daily-News, des Morn.-Chronicle etc. schauen, wo der untergeordnetste Clerk nicht eher sein Komptoir betritt als bis er en passant ein Zeitungsblatt erwischt hat, ja, wo nicht selten ein Omnibuskutscher wenn er von Temple-Bar nach der Bank hinunterfährt, neugieriger als sonst über die Schulter des neben ihm sitzenden, im Lesen vertieften Reisenden blickt um wenigstens Etwas von dem zu erhaschen, was die geschäftigte Presse so eben in tausend und abermal tausend Blätter durch die Metropole streut.
Man sollte denken, daß etwas ganz Außerordentliches vorgefallen sei; ein Eingeweihter weiß indeß, daß es sich nur um einige Zahlen, um einige Rechnungskolonnen handelt, die mit zierlicher Genauigkeit den Rand eines jeden Tagesblattes schmücken. Es ist die vierteljährliche Aufstellung der Staatseinnahme welche so großes Interesse erregt. Als guter Staatshausvater hat der Finanz-Minister wieder einmal seinen Bericht entworfen und mit ihm blickt die ganze Nation zurück auf die Ausgaben und Einnahmen der letzten drei Monate. Seit einigen Jahren gehörte das Studium der „Returns of the Revenue“ eben nicht zu den erfreulichsten Beschäftigungen. Sir Robert Peel konnte in seiner letzten Ministerrede noch sagen daß er die Finanzen in Flor gebracht habe und wenn er in seinem Briefe an die Elbinger auch erklären mußte, daß er zur Deckung seiner Freihandelsexperimente eine sechsjährige Income-Tax nöthig gehabt habe, so schloß er doch seine Verwaltung wenigstens scheinbar mit einer Epoche der Prosperität. Seit der kleine Lord John aber in's Amt kam, änderte sich plötzlich die ganze Staatsglückseligkeit. Lord John Russnll hatte nicht allein die Konsequenzen der Maßregeln seines Vorgängers durchzufechten, nein auch die Folgen einer schlechten Ernte, eines nie in solchem Maße gekannten Spekulationsfiebers, einer durch die Aenderung kommerzieller Gesetze hervorgerufenen Ueberproduktion fast aller Artikel und schließlich einer Geldkrise, welche den Kredit von Grund aus erschütterte, überstürzten sein armes Haupt und es war kein Wunder, wenn da Lord John bei jeder Finanzdebatte mit einem wahren Armensündergesicht vor seinen Gegnern erschien.
Die Ereignisse der letzten vier Monate ließen indeß befürchten, daß die Rechnungsablage am heutigen Tage, alle bisherigen an Traurigkeit übertreffen werde.
Ein Stein fällt daher den meisten Leuten vom Herzen, wenn sie sehen, daß die Abnahme der Staatseinkünfte der letzten drei Monate, mit derselben Zeit der vorigen Jahres vergleichen, nur 276,183 L. ausmacht. Man hatte sich auf etwas Schlimmeres gefaßt gemacht und das ziemlich Schlechte wird deswegen schon sehr gut genannt. Wir unterlassen es, auf die Details der fraglichen Aufstellung einzugehen. Das Resultat derselben scheint indeß den Beweis zu liefern, daß trotz der auswärtigen Verwicklungen, die nicht gestörte Ruhe in England selbst viel dazu beigetragen hat, um das gesunkene Vertrauen zu heben und einen größern als den erwarteten Konsum der meisten Artikel herbeizuführen. Außerdem hat der Verkehr mit Indien und Amerika nicht jenen Stoß erlitten, der den Handel mit dem europäischen Kontinente traf.
Die Massen baaren Geldes, welche vor den Stürmen des Kontinentes in England Schutz suchten, unterstützten diese Verbindungen und wohl kann man sagen, daß England in diesem Augenblicke in kommerzieller Beziehung trotz aller seiner Leiden fester da steht, als die meisten Nachbarländer.
Vergessen wir indeß nicht über diesen momentan günstigen Resultaten die zunehmende Verringerung der Staatseinkünfte in einem Zeitraum von 10 oder 15 Jahren. Die Staatseinnahme hat mit der steigenden Zahl der Bevölkerung keineswegs gleichen Schritt gehalten und es ist nur zu deutlich, daß die ganze englische Prosperität fortfährt eine höchst zweifelhafte und trügerische zu sein.
‒ Der Chartisten-Proceß. Am 5. Juli hat vor dem „Central-Kriminal-Court“ (Central-Kriminal-Gerichtshof) der Prozeß gegen die Chartisten begonnen. Bei der Zusammensetzung der Geschwornen, bei ihrer Bourgeois-Wuth gegen den Chartismus, bei den täglichen Aufhetzungen der Bougeois-Presse und den tausendfachen Mitteln und Einwirkungen der Regierung wäre eine Freisprechung fast wunderbar. Daß die Verhandlungen großes Interesse erregen, erkennt man an dem ungeheuern Andrang von Zuhörern, die von früh bis spät den Saal füllen. Der erste unter den Angeklagten ist Fussell, Juwelier, 32 Jahre alt. Nachdem die Zeugen für und wider ihn vernommen worden und sie auf die verschiedenen Kreuzfragen geantwortet hatten, bei denen sich wie gewöhnlich bei Chartisten-Processen die Belastungszeugen als von der Regierung oder auch von einzelnen Organen der Bourgeois-Presse bezahlte Agenten oder auch als förmliche und handwerksmäßige Polizeispione erwiesen, und nachdem der Ankläger wie der Vertheidiger gesprochen; haranguirte der Lord Oberrichter die Geschwornen. Er warnt die Jury vor den partheiischen und leidenschaftlichen Darstellungen der Kronbeamten Solle jedes bei öffentlichen Versammlungen ausgesprochene energische oder hitzige unbefangene Wort zu peinlichen Anklagen benutzt werden, so werde damit das Recht der freien Versammlung untergraben und vernichtet. „Denn,“ fügte er hinzu, „die Menschen können überwirkliche oder vermeinte Beschwerden kaum anders diskutiren, als daß sie sich starker Ausdrücke bedienen. Schon die Menge einer Volksversammlung erwärmt das Gefühl und dieses Gefühl macht sich in der erhitzten Sprache der Redner Luft.“ Das sei nicht zu verwundern, sondern eine ganz natürliche Sache. Sie, die Geschwornen, könnten übrigens am besten beurtheilen, welche Motive den hier vor Gericht Stehenden bei ihren Worten und Handlungen zum Grunde gelegen. Die Jury erklärte den Angeklagten der „Sedition“ und der „Theilnahme an ungesetzlichen Versammlungen“ für „Schuldig.“ Fussell wurde alsbald nach Newgate zurückgebracht und das richterliche Urtheil vertagt.
Heute, den 6., wurden die beiden Angeklagten, J. Williams, Bäcker, 40 Jahre alt und Vernon (Lekturer) auch 40 Jahr alt, vorgeführt. Die Verhandlungen über diese Beiden dauerten bei Abgang der Post fort.
Consols schließen zu 86 7/8, 87 für Rechnung.
* London, 6. Juli. In der gestrigen Sitzung des Unterhauses war unter anderm auch die Bill wegen Aufhebung der Union mit Irland auf der Tagesordnung. Die Debatte darüber war bekanntlich am 11. April vertagt worden. Reynolds beantragte die Verschiebung auf fernere 3 Wochen. Dem widersetzte sich aber Sir B. Hall in einer erzürnten Rede. Er erinnerte daran, daß Beantrager wie Unterstützer jener Bill seit dem 11. April nicht mehr im Unterhause erschienen sind, sondern in Irland herumreisen, agitiren und zum Aufstande reizen. Wenn Männer sich als Leiter einer Parthei hinstellten, so könne ihr Charakter durch ein Verfahren, wie das vorliegende, durch ein solches Hinausschieben, nicht gehoben werden. Man treibe ein bloßes Spiel mit dem Hause u. s. w. Darum möge denn heute die Sache endlich vorgenommen oder sonst ganz gestrichen werden. Es sprachen noch Einige für und wider, indeß Reynolds Antrag ging durch. Es erfolgte hierauf zwischen Reynolds, dem „warmen“ Repealer, und Hrn. Keogh (auch Irländer, aber Anti-Repealer) ein kurzes Hahnengefecht, in das sich Sir G. Grey nicht einmischen zu wollen erklärte, doch aber nolens volens sich einmischte. Das Haus vertagte sich um 6 Uhr.
Amerika. * Liverpool, 5. Juli. Der Dämpfer „Acadia“ lief diesen Abend mit Nachrichten aus New-York vom 21. Juni ein.
Die Verurtheilung John Mitchell's erregt in großen und kleinen Städten der Union großen Unwillen. Es sind nicht blos die zahlreichen Irländer, welche in den Meetings gegen jene infame Whig-Regierung Resolutionen fassen, sondern Männer aus allen Ländern, Partheien etc. In einem dieser Meetings wurde vorgeschlagen, eine Expedition zur Befreiung des nach den Bermuda's deportirten Repealers auszurüsten. Es ist gar nicht unwahrscheinlich, daß eine solche Expedition zu Stande kommt.
In Betreff Mexiko's erfahren wir blos, daß in Vera Cruz die mexikanischen Civilbehörden wieder in Wirksamkeit getreten sind.
‒ Die Engländer haben sich der Stadt S. Juan de Nicaragua und eines kleinen Forts am Fluße bemächtigt und die Stadt durch englische Soldaten befestigen lassen. Auf alle fremden (nicht-englische) Waaren sind Einfuhrzölle und auf alle fremden (nicht-englische) Schiffe starke Hafen- und Tonnengelder gelegt.
Amtliche Nachrichten. Der König hat den Landgerichts-Rath Meyberg zu Saarbrücken zum ständigen Kammer-Präsidenten bei dem Landgerichte zu Elberfeld; und den Assessor Winkler bei der Intendantur des Garde-Korps zum Militär-Intendantur-Rath ernannt.
Handels-Nachrichten. _ Fruchtpreise. _ Civilstand der Stadt Köln.
Geburten.
5. Juli. Friedr. Wilh., S. v. Friedr. Hense, Unteroffizier im 16. Inf.-Reg., Kalenhausen. ‒ Franz Xav., S. v. Albert Browerk, Fuhrmann, Severinskloster. ‒ Joseph, S. v. Johann Jeug, Maurer, Tempelstr. ‒ Friedrich, S. v. Heinr. Schäfer, Schuster, kl. Sandkaul. Peter Hub, S. v. Mathias Keil, Schreiner, Marzellenstraße. ‒ Heinrich, S. v. Heinr. Pliester, Schneider, gr Sandkaul ‒ Peter, S. v. Joh. Coßmann, Tagl., Holzg. ‒ Jakob, S v. Sever. Steinhauser, Rheinard, gr. Spitze. ‒ Arnold, S. v. Phil. Masson Hundeg. Arnold, S. v. Bertr. Beckers, Schreiner, Löhrg. ‒ Hub. Pet., S. v. Jos. Schmickler, Schreiner, Weißbüttengasse. ‒ Maria Clara Josepha, T. v. Joh. Georg Loosen, Seilermeister, Steinweg. ‒ Pet. Jos., S. v. Ant. Schuhmacher, Tagl., Katharinengr. ‒ Joh. Hub, S. v. Pet. Jos. Wirfs, Schneider, Weberstr.
Sterbefälle.
5. Juli. Cäcilie Götzen, 9 M. alt, Löhrg. ‒ Elisabeth Bauduin, geb. Bender, 83 J. alt, kl. Witschg. ‒ Anna Bester, 68 J alt, unverh., Hochstr. ‒ Katharina Reith, 20 J. alt, unverh., Heum. ‒ Anna Maria Christina Weber, 4 J. alt, Breitstr. ‒ Heinr. Breitenstein, 1 J. 4 M. alt, Achterstr. ‒ Christ. Schalk, 3 M. alt, Maximinstr. ‒ Kath. Heuser, 1 M. alt, Eulengarteng.
Heirathen.
5. Juli. Peter Jos. Fischer, Feldwebel im 28. Landwehr-Regiment und Cäcilia Antonia Wolf, beide von hier. ‒ Christ Friedr. Aug. Bester, Schneider, von Lichterfelde und Anna Marg. Oebels von Coslar ‒ Franz Rings, Schreiner, von Ramersdorf und Sophia Marx von hier. ‒ Jos. Billig, Schuster, Wittwer, von Euskirchen, mit Maria Agnes Decker von Oberwinter. ‒ Peter Jos. Müller, Zimmergeselle, von Gürzenich und Gertrud Degroot von hier. ‒ Franz Vogt, Gärtner, von Beelitz und Anna Sibilla Marenzki von hier. ‒ Joh. Jos. Abraham Budde, Hauskn, von hier und Sophia Charlotta Schüttler von Kassel. ‒ Joh. Graß, Dachdeckergeselle und Kath. Breuer, beide von hier. ‒ Joh. Pilgram, Schuster, von Urbach und Anna Maria Robels von Esch.
Wasserstand.
Köln, am 8. Juli. Rheinhöhe 10′ 4″.
Schiffahrts-Anzeige. Köln, 8. Juli 1848.
In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr C. Königsfeld; nach Andernach und Neuwied H. Schumacher und G. Krämer; nach Koblenz und der Mosel und Saar G. Weidner; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. Zens; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz Val. Pfaff; nach dem Niedermain Philipp Würges; nach dem Mittel- und Obermain Friedr. Seelig; nach Heilbronn Fr. Schmidt; nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermanns; nach Worms und Mannheim A. L. Müller; nach Antwerpen M. Lamers.
Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Singendonk, Köln Nr. 10.
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Wilson, Köln Nr. 1.
Zur Anfertigung der Auszüge liegt offen die Deklaration des Schiffes Hartmann.
Brodpreis der Stadt Köln.vom 9. Juli bis zum 16. Juli.
Ein Schwarzbrod, wiegend 8 Pfund soll kosten 4 Sgr. 8 Pf.
Köln, den 9. Juni 1848.
Königliche Polizei-Direktion. Müller.
Bekanntmachung.
Nach einer amtlichen Mittheilung sind in den Niederlanden strenge Maßregeln getroffen worden, um alle diejenigen Ausländer sofort über die Gränze zurückzuweisen, welche entweder nicht mit Pässen versehen oder deren Pässe bereits abgelaufen sind. Auch mehrere der Rheinprovinz angehörige Personen, welche theils zum Vergnügen, theils in Geschäften nach den Niederlanden gereist waren, sind neuerlich dort wegen Mangels an Pässen in Verlegenheit gerathen.
Ich mache deshalb alle diejenigen, welche nach den Niederlanden zu reisen beabsichtigen, auf die Nothwendigkeit aufmerksam, sich mit einem Passe zu versehen.
Koblenz, den 4. Juli 1848.
Der Oberpräsident der Rheinprovinz, A. A. gez. v. Massenbach.
„Neue Rheinische Zeitung.“
Das Expeditions-Büreau der Zeitung ist täglich von Morgens 8-1 Uhr und Nachmittags von 2-7 Uhr geöffnet; an Sonn- und Festtagen nur von Morgens 8-1 Uhr. Inserate zur Aufnahme in die nächste Nummer werden bis 1 Uhr entgegen genommen.
Versteigerung.
Am Montag, den 10. Juti d. J., Morgens 10 Uhr, soll in Folge Rathskammerbeschlusses hiesigen Königlichen Landgerichts vom 26. Juni a. c. an Ort und Stelle und zwar in der Au, 1/4 Stunde oberhalb Sürth: „die dort auf einem angebrochenen Ziegelofen vor-
„handene Quantität Ziegelsteine von circa 400,000
„Stück“, gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.
Der Gerichtsvollzieher, Cloeren.
Freiwilliger Verkauf eines Pferdes.
Am Dienstag, den 11. Juli e, Vormittags 11 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Marktplatze in der Apostelnstraße zu Köln, ein zum Reiten und Fahren geeignetes Pferd, dunkelbraune Stute, öffentlich an den Meistbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.
Köln, den 8. Juli 1848.
Fr. Happel, Gerichtsvollzieher.
Gerichtlicher Verkauf.
Am Dienstag den 11. Juli 1848, Vormittags 9 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Apostelmarkte zu Köln mehrere Mobiliargegenstände, als: Tische, Stühle, zwei Ottomannen, Schränke, Spiegel, einen Ofen, eine Bettstelle mit Bettzeug u. s. w. dem Meist- und Letztbieten- gegen baare Zahlung öffentlich verkaufen.
Der Gerichtsvollzieher, Gassen.
Anträge zum Austausch Schaafhausenscher Schuldscheine gegen vom Staate garantirte Köln-Mindener Eisenbahn-Aktien nimmt entgegen C. Tumback, Cäcilienstraße Nr. 30 in Köln.
Herrnkleider werden gewaschen u. repar. Herzogstr. 11.
Deutsches Volksfest.
Da sich das verehrte Comité des deutschen Volksfestes aufgelöst, so fühle ich mich verpflichtet, denjenigen Herrn, welche dasselbe nur bei mir halten wollten, meinen innigsten Dank abzustatten, mit der Versicherung, daß ich von meiner Seite alles aufgeboten haben würde, dieses Nationalfest zu verherrlichen, um jedoch die mir von den meisten Herrn des Comités zugedachte sehr schmeichelhafte Ehre nicht so still vorübergehen zu lassen, habe ich aus Dankbarkeit und zur Aufheiterung der Gemüther heute ein Faß 1842er obermoseler Wein (Graacher) die große 6/8 Quart-Flasche zu 6 Sgr. und ein Faß 1846 Zeltinger zu 8 Sgr. angestochen.
Deutz, den 8. Juli.
Joseph Kost.
Ein Handlungsgehülfe sucht eine Stelle in einer Kolonial- oder Materialwaaren-Handlung. Bescheid bei der Expedition dieses Blattes.
Täglich frische neue fette holländische Häringe, feine Sardellen bei Theodor Kutteus, Perlenpfuhl Nr. 11.
Meine RESTAURATION auf dem sogenannten Knabengarten, ganz in der Nähe des Bahnhofes zu Bonn (Lokal des Dioramas) empfehle ich einem geehrten Publikum bestens. Gleichzeitig, um etwaigen Irrthümern vorzubeugen, verfehle ich nicht in Erinnerung zu bringen, daß unsre seit langen Jahren bestehende Gastwirthschaft „zum alten Keller“ am Rheinthor, wie bisher unverändert fortgeführt wird.
Bonn am 1. Juni 1848.
Joh. Gebh. Behr.
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(2017-03-20T13:08:10Z)
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Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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