Neue Rheinische Zeitung. Nr. 46. Köln, 16. Juli 1848.Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. No. 46. Köln, Sonntag 16. Juli 1848.Die "Neue Rheinische Zeitung" erscheint vom 1. Juni an täglich. Bestellungen für dies Quartal, Juli bis September, wolle man baldigst machen. Alle Postämter Deutschlands nehmen Bestellungen an. Für Frankreich übernehmen Abonnements Herr G. A. Alexander, Nr. 28, Brandgasse in Straßburg, und 23, rue Notre Dame de Nazareth in Paris; so wie das königliche Ober-Post-Amt in Aachen. Für England die HH. J. J. Ewer & Comp. 72, Newgate Street in London. Für Belgien und Holland die respekt. königlichen Briefpost-Aemter und das Postbüreau zu Lüttich. Abonnementspreis in Köln vierteljährlich 1 Thlr. 15 Sgr., in allen übrigen Orten Preußens 2 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf. Inserate: die vierspaltige Petitzeile oder deren Raum 1 Sgr. 6 Pf. Anzeigen aller Art erlangen durch die großen Verbindungen der Zeitung die weiteste Verbreitung. Deutschland.
103 Berlin, 13. Juli. Unter großem Andrange des Publikums fand gestern um 8 Uhr Morgens die Eröffnung des bekannten Prozesses gegen die HH. Urban, Korn, Löwinson und Sigerist Statt. Mehrere Kompagnien Soldaten waren im Hofe des Kriminalgerichtsgebäudes aufgestellt, und die Zugänge zum Gerichtssaal, wo die öffentliche Verhandlung stattfindet, waren von mehreren Hundert Bürgerwehrmännern besetzt. Der Gerichtssaal war schnell überfüllt und nur ein kleiner Theil der seit dem frühen Morgen harrenden Menge konnte zugelassen werden. Um 8 3/4 Uhr erschien der Gerichtshof, aus 9 Richtern bestehend. Der Staatsanwalt Neumann debütirt als solcher zum ersten Male. Als Vertheidiger fungirten die Herren Stieber, Meyen, Löwinson und Wallheim. Die vier Angeklagten sind beschuldigt, am 14. Juni das Volk zum Sturm gegen das Zeughaus aufgeredet zu haben, um Waffen aus demselben zu erlangen und um die Entfernung der im Zeughause befindlichen militärischen Besatzung zu erwirken, damit dasselbe künftig nur von der Bürgerwehr bewacht würde. Urban soll schon im Laufe des Tages, am 14. Arbeiter auf der Straße zum Mitgehen nach dem Zeughause aufgefordert haben, weil die versprochene allgemeine Volksbewaffnung bisher nicht gewährt sei. - Korn hätte das versammelte Volk zum Barrikadenbau aufgefordert, demselben auch anempfohlen, sich hinter denselben versteckt zu halten und nicht eher zu schießen, als bis auf dasselbe gefeuert worden, damit man es für wehrlos halten möchte. - In Löwinson's Wohnung sind am folgenden Morgen 3 Gewehre gefunden, die man als aus dem Zeughause entwendet erkannt; auch soll derselbe durch Reden aufgereizt haben, dessen auch Sigerist sehr hart beschuldigt wird. Der gewandte Vertheidiger Dr. Stieber erhob sogleich nach Verlesung der Anklage einen Kompetenz-Einwand. Die meisten der Richter gehörten wahrscheinlich der Bürgerwehr an, welche bei den Zeughausvorgängen betheiligt gewesen, brächten also gleich ein Vorurtheil mit, welches für die Angeklagten schädlich wirken müsse, besonders da von einem der Richter feststehe, daß er Vorsitzender einer Untersuchungskommission in Betreff dieser Vorgänge gewesen, welche von der Bürgerwehr angeordnet war. - Der Gerichtshof verwarf diesen Einwand jedoch als unhaltbar, da keiner der Richter persönlich bei den Zeughausvorgängen betheiligt gewesen. Urban läugnet sämmtliche ihm zur Last gelegte Punkte der Anklage. Er gesteht nur ein, eine begütigende Anrede an das Volk, vor dem Zeughause, gehalten zu haben. - Korn räumt ebenfalls nur wenige Punkte der Anklage ein, behauptet aber, und dies thun die beiden andern Angeklagten Löwinson und Sigerist auch, daß seinen Worten überhaupt ein ganz anderer Sinn untergelegt worden, als er selbst beabsichtigt habe. Er habe das andringende Volk zurückgehalten, indem er es darauf aufmerksam gemacht, daß es an Zahl zu gering sei, und überhaupt nichts durch Gewalt erreichen müsse. Es sei ihm nicht eingefallen, die ihm zur Last gelegte Aeußerung, daß er sich an die Spitze des Volkes stellen und mit ihm siegen oder sterben wollte, zu thun. Er habe vielmehr den Majoren der Bürgerwehr, Haak und Benda, die ihn, weil sie seinen Einfluß auf das Volk kannten, um dessen Beruhigung angingen, das Versprechen gegeben, solches zu bewirken, und so habe er alle Mittel angewendet, um die Menge vom Zeughause zu entfernen. - Löwinson und Sigerist behaupten ziemlich dasselbe, und daß unzusammenhängende Sätze eine Anklage gegen sie nicht begründen können, vielmehr müsse man den ganzen Zusammenhang der Begebenheit kennen, um über ihr Benehmen richtig abzuurtheilen. Hierauf beginnen die Zeugenverhöre. Es sind 112 Belastungs- und Entlastungszeugen vorgeladen und 28 Entlastungszeugen werden noch von den Vertheidigern vorgeschlagen. Das Verhör derselben ist gestern und heute noch nicht beendet und sie haben im Ganzen bisher noch wenig ausgesagt, was für die Angeklagten gravirend sein könnte. Im Gegentheil wird manche Aussage der Belastungszeugen eher zu Gunsten der Angeklagten sprechen. Nur der Fabrikant Goldschmidt versicherte und beschwor, gehört zu haben, daß Korn geäußert, man müsse die Bürgerwehr zwingen, das Militär aus dem Zeughause zu entfernen. Ein anderer Zeuge versicherte gehört zu haben, daß Sigerist zum Volke gesagt: man hat uns Waffen versprochen, und da man sie uns nicht gutwillig gegeben, so müssen wir Gewalt brauchen. Jetzt ist der Augenblick gekommen, wo wir das uns gegebene Versprechen der Volksbewaffnung erfüllen können. Die Waffen sind hier, und wir sind berechtigt, sie zu führen. - Die gegen Löwinson vernommenen Zeugen sagen aus, daß die vorgefundenen drei Gewehre nicht bei ihm, sondern bei seinem Geschäftsfreunde, mit dem er eine Etage bewohnt, und dessen Bedienten gefunden worden seien, welche diese Gewehre am Abend des 14. theils von Unbekannten gekauft und theils unentgeltlich erhalten haben. Ebenso die vorgefundenen Spitzkugeln. - Viele Zeugen wollen von Korn und Löwinson nur beruhigende Anreden an das Volk gehört haben. Wie thätig unsere Denuncianten-Klubs sind, die bekanntlich aus Geheimeräthen, Professoren, Assessoren und dergleichen Beamten und Büreaukraten bestehen, kann man sich kaum denken. Nicht allein, daß ihre Mitglieder alle Volksversammlungen und Klubs besuchen, um die Redner wegen Erregung von Mißvergnügen u. dgl. dem Staatsanwalt anzeigen, auch demselben alle freisinnige Plakate und Flugschriften zur Einleitung von Untersuchungen einsenden zu können, brauchen sie auch das abscheuliche Mittel, die ihnen mißliebigen Personen fälschlich der größten Verbrechen beim Staatsanwalt annonym anzuklagen. - In der heutigen Sitzung des Kriminalgerichts legte der Staatsanwalt ein so eben eingegangenes annonymes Schreiben vor, worin der Schreiber mittheilt, daß er den gestrigen Prozeßverhandlungen gegen Korn beigewohnt, aber dabei gefunden, daß ein sehr wichtiger Punkt gegen denselben nicht bekannt sei, nämlich, daß Korn am 14. Juli Nachmittags an der Ecke der Behrenstraße und des Opernplatzes stehend sein geladenes Gewehr auf einen des Weges kommenden Bürgerwehrmajor, dessen Name ihm unbekannt sei, drei Mal angelegt habe. Mehrere Personen, die dies sahen, warnten den Major, der dann umkehrte und einen andern Weg einschlug. Die Dienerschaft aus dem Palais des Prinzen von Preußen, die sich in der Nähe befand, müsse dies Alles bezeugen können. - Eine allgemeine Entrüstung wurde unter den Zuhorern bei Vorlesung dieses abscheulichen Lügenwerks bemerkbar, indem Jeder wohl einsah, daß der feige Denunciant, der aus der gestrigen Verhandlung ersehen mochte, daß nichts Gravirendes gegen Korn vorliegt, denselben jedenfalls vertilgen will und nun mit diesem Machwerk hervorkommt, von dem bis jetzt kein Mensch ein Wort erfahren. Wenn wirklich so etwas vorgefallen wäre, hätte es keinen Augenblick verschwiegen bleiben können, da ja die Dienerschaft des Prinzen von Preußen und viele Andere davon wissen sollen. Oder ist etwa die Dienerschaft des Prinzen von Preußen mit unsern Volksrednern so befreundet, daß sie dieselben mit wahrheitsgetreuen Anklagen verschont hätte? Es ist zu bezweifeln, da einer dieser prinzlichen Dienerschaft einen hiesigen achtbaren Bürger wegen aufregenden Redensarten, die er schon im Monat Mai unter den Linden habe fallen lassen, wirklich denunzirt hat. Wie hätte diese gesinnungstüchtige Dienerschaft einen Mordversuch verschweigen sollen? Die eisernen Gitterthore des Schlosses, deren Einhängung bekanntlich auch am 14. Juni durch deren gewaltsame Entfernung vom Volke verhindert wurde, sollen heute oder morgen, trotz vielfacher Protestationen der Bürgerwehr, dennoch wieder eingehängt werden. Das Kommando der Bürgerwehr erläßt deshalb folgende Bekanntmachung: "Schon vor Wochen wurden im Portale des königlichen Schlosses Gitterthore eingehängt, damals jedoch durch eine unerlaubte, die Rechte des Eigenthümers, Sr. Majestät des Königs verletzende Eigenmacht entfernt. Nach jetzt erfolgter Reparatur werden diese Thore in den nächsten Tagen wieder eingehängt werden. Indem dies zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird, fühlt sich das unterzeichnete Kommando veranlaßt, die Erwartung auszusprechen, daß jede die Rechte des Eigenthümers verletzende Eigenmächtigkeit unterbleiben wird, und darauf aufmerksam zu machen, daß die Bürgerwehr verpflichtet ist, einen solchen wie jeden andern gewaltsamen Angriff auf Eigenthum, wem es auch gehöre, zurückzuweisen, und die hierbei Ergriffenen zur gesetzlichen Ahndung den betreffenden Behörden zu überliefern. Der gesetzliche Sinn der Berliner Bevölkerung, der wohl im Einzelnen auf Augenblicke getrübt werden konnte, gibt jedoch ohnehin die Ueberzeugung, daß ein Versuch zur Wiederholung des frühern Vorfalls unmöglich ist." Die Bewachung des Schlosses bleibt nach wie vor der Bürgerwehr. Schlüssel zu den Gitterthoren befinden sich daher in den Händen des jedesmaligen Major du jour der Bürgerwehr. Dennoch befürchtet man allgemein den Ausbruch neuer Unruhen, wenn auch nicht wegen der Einhängung der eisernen Gitterthore, doch wegen der bevorstehenden Entwaffnung der fliegenden Korps, welche vom Magistrat verlangt worden ist und eine nothwendige Folge des durch die königliche Botschaft vom 6. Juli der Vereinbarer-Versammlung vorgelegten Gesetzentwurfs über die Bürgerwehr sein wird. Dieser Gesetzentwurf erregt hier vielseitige Mißbilligung und ist vollständig geeignet das ganze Institut der Bürgerwehr zu vernichten. Die fliegenden Korps, wozu hier die bewaffneten Studentenkorps, das Künstlerkorps, das Korps der jungen Kaufleute und Buchhalter, das Korps des Handwerkervereins u. s. w. gerechnet werden, können nach dem neuen Gesetz nicht mehr fortbestehen. Die Stadtverordneten haben aber schon vor Bekanntmachung dieses Gesetzentwurfs auf Auflösung oder mindestens doch Verminderung der fliegenden Korps beim Magistrat angetragen. Diesen Korps gab man in den "Zeiten der Noth" Rechte, die man ihnen jetzt, da jene Noth vorüber ist, wieder nehmen will! Eine höchst bemerkenswerthe Inkonsequenz aber ist es, wenn die Stadtverordneten eine bloße Verminderung der fliegenden Korps beantragen. Derselbe Grund, welcher für die Auflösung des Künstlerkorps spricht, muß auch für die Auflösung der Schützengilde sprechen, selbst wenn sich unter den Schützengilden mehrere Stadtverordnete befinden sollten! Bei dem Tischlermeister Reinhold Ruge, Bruder des mehr oder minder bekannten Arnold Ruge, erschienen vor einigen Tagen mehre Bürgerwehrmänner, angeblich im Auftrage des Hauptmanns ihrer Kompagnie, um dem Ruge, sein Gewehr, das er als Bürgerwehrmann hat, abzunehmen, weil es von der Kompagnie so beschlossen sei. Ruge weigerte sich jedoch und der Hauptmann wandte sich an den Polizeipräsidenten. Dieser gab dem Polizeikommissarius des Reviers sogleich Befehl, dem Ruge das Gewehr abzunehmen, weil er ein unwürdiges Mitglied der Bürgerwehr sei, die aber bis jetzt noch nicht das Recht habe, ein Disziplin- und Exekutionsverfahren gegen ihre Mitglieder auszuführen. Ruge gab der Gewalt nach und warf den Exekutoren das Gewehr vor die Füße. Der Grund des einstimmigen Beschlusses der Bürgerwehrkompagnie, welche den Tischlermeister Ruge nicht mehr für würdig erachtet, fernerhin in der Kompagnie als Bürgerwehrmann zu fungiren, und zu dem Ende ihn aufforderte, das in Händen habende Gewehr der Kompagnie zurückzuliefern, ist einfach der, daß er sich zu einem Freunde geäußert haben soll, "ich werde mein Gewehr nie dazu brauchen, auf das Volk zu schießen." Dieser Grund wurde aber dem Ruge nicht mitgetheilt, er wurde vielmehr verurtheilt und das Urtheil wurde vollstreckt, ohne daß der Verurtheilte über den Grund seiner Verurtheilung Aufschluß erhielt, so daß es ihm unmöglich war, sich zu vertheidigen. 15 Berlin, 13. Juli. Hr. Reichensperger, der das Vergnügen hat, in der Verfassungskommission seine Ansichten aussprechen zu dürfen, hat heute Morgen die positive Behauptung aufgestellt, daß die Rheinländer keine Wahl der Bürgermeister durch die Gemeinde wünschen, sondern gerade das Gegentheil. Diese freche Lüge wurde von den rheinischen Deputirten der Linken aufgenommen, und man will, wenn Hr. Reichensperger nicht revozirt, die Rheinländer auffordern, den jesuitischen Mann Lügen zu strafen. Breslau, 11. Juli.
Am 9. d. M. früh 5 Uhr wurde der Schneidermeister Falkenhain, Präsident der Gesellschaft "Germania" von mehreren Polizeibeamten, angeblich wegen einer in einer öffentlichen Versammlung ausgestoßenen Beleidigung gegen den König verhaftet. Es ist dies in Breslau die erste politische Verhaftung nach der Revolution. Am gestrigen Abend rotteten sich große Menschenmassen am Inquisitoriat zusammen, und verlangten die Freilassung des Verhafteten. Die Bürgerwehr hatte sich vor dem Gebäude aufgestellt, um das Eindringen zu verhindern, der Tumult legte sich in- Testamentarische Einleitung zu den Memoiren Chateaubriand's. Son style, voila sa force, voila sa puissance, voila sa gloire! (Reforme 7 Juli.) Paris, den 1. Dezember 1833. Da es mir unmöglich ist, das Ende meines Lebens vorherzusehen und da in meinem Alter die dem Menschen vergönnten Tage nur Tage der Gnade, oder eher der Buße sind, so will ich, um nicht vom Tode überrascht zu werden, eine Arbeit besprechen, welche dazu bestimmt ist, mich um die Langeweile dieser letzten, einsamen Stunden zu betrügen, die Niemand will, und von denen man nicht weiß, was damit anfangen. Die Memoiren, an deren Spitze man diese Vorrede lesen wird, umfassen mein ganzes Leben; ich begann sie im Jahre 1811 und ich setzte sie fort bis zum heutigen Tage. Meine Kindheit erzähle ich darin, meine Erziehung, meine Jugend, meinen Eintritt in den Dienst, meine Ankunft in Paris, meine Audienz bei Ludwig XVI., die ersten Scenen der Revolution, meine Reisen in Amerika, meine Rückkehr nach Europa, meine Emigration nach Deutschland und England, mein Wiederbetreten französischen Bodens unter dem Konsulat, meine Beschäftigungen und meine Arbeiten unter dem Kaiserreich, mein Ausflug nach Jerusalem, meine Thätigkeit unter der Restauration, kurz, die vollständige Geschichte dieser Restauration und ihres Falles. Fast mit allen Männern traf ich zusammen, die zu meiner Zeit eine bedeutende oder unbedeutende Rolle, da draußen oder in meinem Vaterlande spielten; von Washington bis zu Napoleon, von Ludwig XVIII. bis zu Alexander, von Pius VII. bis zu Gregor XVI., von Fox, Burke, Pitt, Sheridan, Londonderry, Capo-d'Istria bis zu Malesherbes' Mirabeau, von Nelson, Bolivar, Mehemed, dem Pascha von Egypten, bis zu Suffren, Bougainville, Lapeyrouse, Moreau. Der Dritte war ich in einem Triumvirate, das ohne Beispiel gewesen: drei Poeten, Gegner durch ihre Interessen und durch ihre Nationen, waren fast gleichzeitig Minister der auswärtigen Angelegenheiten, ich in Frankreich, Canning in England, Martinez de la Rosa in Spanien. Nacheinander durchschritt ich die leeren Jahre meiner Jugend die so ereignißvollen Tage der republikanischen Zeit, der bonapartistischen Prunkepoche und des Regiments der Legitimität. Die Meere durchfuhr ich der alten und der neuen Welt, ich setzte meinen Fuß auf den Boden der vier Theile der Erde. Und als ich kampirt hatte in der Hütte des Irokesen, unter dem Zelt des Arabers, in dem Wigwam des Huronen, in den Trümmern von Athen, von Jerusalem, von Memphis, Karthago und Granada, bei dem Griechen, dem Türken, dem Marokaner, in Wäldern und Ruinen; nachdem ich das Bärenfell des Wilden und den Seiden-Kaftan des Mamelucken getragen; nachdem ich Hunger, Durst, Armuth und Exil erduldet, da setzte ich mich als Minister und Gesandter, goldbestickt und bunt von Orden und Bändern, an den Tisch der Könige, zu dem Gelag von Prinzen und Prinzessen, um abermals in die Durftigkeit zurückzufallen und in's Gefängniß. In Verbindung stand ich mit einer Menge von Personen, berühmt durch den Krieg, gefeiert in der Kirche, der Politik, der Magistratur, in Wissenschaften und Künsten. Massen von Dokumenten besitze ich; mehr als viertausend Privatbriefe, die diplomatischen Korrespondenzen meiner verschiedenen Gesandtschaften, die Papiere meines Postens als Minister der auswärtigen Angelegenheiten und Aktenstücke darunter, die eben so unbekannt, als einzig in ihrer Art sind. Ich trug die Muskete des Soldaten, den Stock des Reisenden, den Stab des Pilgers. Ein Seefahrer, schwankte mein Geschick unstätt wie das Meer; wie Alcyon hab' ich mein Nest gebaut auf den Wellen. Geben konnte ich Frieden und Krieg; ich habe unterzeichnet Verträge und Protokolle; nebenbei publizirte ich zahlreiche Werke. Ich war eingeweiht in die Geheimnisse der Parteien, des Hofes und des Staates; in meiner Nähe sah ich das seltenste Unglück, das höchste Glück, den größten Ruhm. Bei Belagerungen war ich, bei Kongressen, bei Konklaven, beim Wiederaufbau und bei dem Zertrümmern der Throne. Ich machte Geschichte und ich wußte Geschichte zu schreiben; doch mitten durch diese Welt der Wirklichkeit, der Katastrophen, des Tumultes und des Lärms, schritt ich mit meinem einsamen, träumrisch poetischen Leben, mit den Söhnen meiner Muse: Chactas, Rene, Endore, Aben-Hamet und den Töchtern: Atala, Amelie, Blanca, Velleda, Cymodocee. Ohne es zu wissen und ohne danach zu haschen, hatte ich vielleicht auf mein Jahrhundert einen dreifachen Einfluß, einen religiösen, einen politischen und einen literarischen. Ich habe nur noch vier oder fünf Zeitgenossen eines langen Renommees um mich. Alfieri, Canova und Monti sind nicht mehr. Aus den Tagen seines Glanzes behielt Italien nur Pindemonte und Manzoni; Pellico's schöne Jahre schwanden in den Kerkern des Spielberg. Das Vaterland Dante's sieht seine Talente zum Schweigen verdammt, oder gezwungen, auf fremder Erde zu schmachten. Lord Byron und Canning starben jung; Walter Scott ist geschieden; Göthe verließ uns, reich an Ruhm und an Jahren. Frankreich hat fast nichts mehr von seiner so reichen Vergangenheit; es beginnt eine neue Aera und nur ich bleibe zurück, um mein Jahrhundert zu begraben. Wenn der Tod seinen Vorhang zwischen mir und der Welt niederläßt, so wird man finden, das mein Drama aus drei Akten besteht. Von meiner ersten Jugend, bis zum Jahre 1800, war ich Soldat und Reisender; von 1800 bis 1814, unter dem Konsulate und dem Kaiserreich, führte ich ein literarisches Leben; von der Restauration bis heute, war es politisch. In diesen nacheinander folgenden drei Karrieren, stellte ich mir immer eine große Aufgabe: als Reisender sehnte ich mich nach der Entdeckung der Polarwelt; als Literat suchte ich die Religion auf ihren Ruinen wieder emporzurichten; als Staatsmann war ich bestrebt, den Völkern das wahre monarchische Repräsentativ-System mit seinen verschiedenen Freiheiten zu geben; ich half wenigstens Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. No. 46. Köln, Sonntag 16. Juli 1848.Die „Neue Rheinische Zeitung“ erscheint vom 1. Juni an täglich. Bestellungen für dies Quartal, Juli bis September, wolle man baldigst machen. Alle Postämter Deutschlands nehmen Bestellungen an. Für Frankreich übernehmen Abonnements Herr G. A. Alexander, Nr. 28, Brandgasse in Straßburg, und 23, rue Notre Dame de Nazareth in Paris; so wie das königliche Ober-Post-Amt in Aachen. Für England die HH. J. J. Ewer & Comp. 72, Newgate Street in London. Für Belgien und Holland die respekt. königlichen Briefpost-Aemter und das Postbüreau zu Lüttich. Abonnementspreis in Köln vierteljährlich 1 Thlr. 15 Sgr., in allen übrigen Orten Preußens 2 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf. Inserate: die vierspaltige Petitzeile oder deren Raum 1 Sgr. 6 Pf. Anzeigen aller Art erlangen durch die großen Verbindungen der Zeitung die weiteste Verbreitung. Deutschland.
103 Berlin, 13. Juli. Unter großem Andrange des Publikums fand gestern um 8 Uhr Morgens die Eröffnung des bekannten Prozesses gegen die HH. Urban, Korn, Löwinson und Sigerist Statt. Mehrere Kompagnien Soldaten waren im Hofe des Kriminalgerichtsgebäudes aufgestellt, und die Zugänge zum Gerichtssaal, wo die öffentliche Verhandlung stattfindet, waren von mehreren Hundert Bürgerwehrmännern besetzt. Der Gerichtssaal war schnell überfüllt und nur ein kleiner Theil der seit dem frühen Morgen harrenden Menge konnte zugelassen werden. Um 8 3/4 Uhr erschien der Gerichtshof, aus 9 Richtern bestehend. Der Staatsanwalt Neumann debütirt als solcher zum ersten Male. Als Vertheidiger fungirten die Herren Stieber, Meyen, Löwinson und Wallheim. Die vier Angeklagten sind beschuldigt, am 14. Juni das Volk zum Sturm gegen das Zeughaus aufgeredet zu haben, um Waffen aus demselben zu erlangen und um die Entfernung der im Zeughause befindlichen militärischen Besatzung zu erwirken, damit dasselbe künftig nur von der Bürgerwehr bewacht würde. Urban soll schon im Laufe des Tages, am 14. Arbeiter auf der Straße zum Mitgehen nach dem Zeughause aufgefordert haben, weil die versprochene allgemeine Volksbewaffnung bisher nicht gewährt sei. ‒ Korn hätte das versammelte Volk zum Barrikadenbau aufgefordert, demselben auch anempfohlen, sich hinter denselben versteckt zu halten und nicht eher zu schießen, als bis auf dasselbe gefeuert worden, damit man es für wehrlos halten möchte. ‒ In Löwinson's Wohnung sind am folgenden Morgen 3 Gewehre gefunden, die man als aus dem Zeughause entwendet erkannt; auch soll derselbe durch Reden aufgereizt haben, dessen auch Sigerist sehr hart beschuldigt wird. Der gewandte Vertheidiger Dr. Stieber erhob sogleich nach Verlesung der Anklage einen Kompetenz-Einwand. Die meisten der Richter gehörten wahrscheinlich der Bürgerwehr an, welche bei den Zeughausvorgängen betheiligt gewesen, brächten also gleich ein Vorurtheil mit, welches für die Angeklagten schädlich wirken müsse, besonders da von einem der Richter feststehe, daß er Vorsitzender einer Untersuchungskommission in Betreff dieser Vorgänge gewesen, welche von der Bürgerwehr angeordnet war. ‒ Der Gerichtshof verwarf diesen Einwand jedoch als unhaltbar, da keiner der Richter persönlich bei den Zeughausvorgängen betheiligt gewesen. Urban läugnet sämmtliche ihm zur Last gelegte Punkte der Anklage. Er gesteht nur ein, eine begütigende Anrede an das Volk, vor dem Zeughause, gehalten zu haben. ‒ Korn räumt ebenfalls nur wenige Punkte der Anklage ein, behauptet aber, und dies thun die beiden andern Angeklagten Löwinson und Sigerist auch, daß seinen Worten überhaupt ein ganz anderer Sinn untergelegt worden, als er selbst beabsichtigt habe. Er habe das andringende Volk zurückgehalten, indem er es darauf aufmerksam gemacht, daß es an Zahl zu gering sei, und überhaupt nichts durch Gewalt erreichen müsse. Es sei ihm nicht eingefallen, die ihm zur Last gelegte Aeußerung, daß er sich an die Spitze des Volkes stellen und mit ihm siegen oder sterben wollte, zu thun. Er habe vielmehr den Majoren der Bürgerwehr, Haak und Benda, die ihn, weil sie seinen Einfluß auf das Volk kannten, um dessen Beruhigung angingen, das Versprechen gegeben, solches zu bewirken, und so habe er alle Mittel angewendet, um die Menge vom Zeughause zu entfernen. ‒ Löwinson und Sigerist behaupten ziemlich dasselbe, und daß unzusammenhängende Sätze eine Anklage gegen sie nicht begründen können, vielmehr müsse man den ganzen Zusammenhang der Begebenheit kennen, um über ihr Benehmen richtig abzuurtheilen. Hierauf beginnen die Zeugenverhöre. Es sind 112 Belastungs- und Entlastungszeugen vorgeladen und 28 Entlastungszeugen werden noch von den Vertheidigern vorgeschlagen. Das Verhör derselben ist gestern und heute noch nicht beendet und sie haben im Ganzen bisher noch wenig ausgesagt, was für die Angeklagten gravirend sein könnte. Im Gegentheil wird manche Aussage der Belastungszeugen eher zu Gunsten der Angeklagten sprechen. Nur der Fabrikant Goldschmidt versicherte und beschwor, gehört zu haben, daß Korn geäußert, man müsse die Bürgerwehr zwingen, das Militär aus dem Zeughause zu entfernen. Ein anderer Zeuge versicherte gehört zu haben, daß Sigerist zum Volke gesagt: man hat uns Waffen versprochen, und da man sie uns nicht gutwillig gegeben, so müssen wir Gewalt brauchen. Jetzt ist der Augenblick gekommen, wo wir das uns gegebene Versprechen der Volksbewaffnung erfüllen können. Die Waffen sind hier, und wir sind berechtigt, sie zu führen. ‒ Die gegen Löwinson vernommenen Zeugen sagen aus, daß die vorgefundenen drei Gewehre nicht bei ihm, sondern bei seinem Geschäftsfreunde, mit dem er eine Etage bewohnt, und dessen Bedienten gefunden worden seien, welche diese Gewehre am Abend des 14. theils von Unbekannten gekauft und theils unentgeltlich erhalten haben. Ebenso die vorgefundenen Spitzkugeln. ‒ Viele Zeugen wollen von Korn und Löwinson nur beruhigende Anreden an das Volk gehört haben. Wie thätig unsere Denuncianten-Klubs sind, die bekanntlich aus Geheimeräthen, Professoren, Assessoren und dergleichen Beamten und Büreaukraten bestehen, kann man sich kaum denken. Nicht allein, daß ihre Mitglieder alle Volksversammlungen und Klubs besuchen, um die Redner wegen Erregung von Mißvergnügen u. dgl. dem Staatsanwalt anzeigen, auch demselben alle freisinnige Plakate und Flugschriften zur Einleitung von Untersuchungen einsenden zu können, brauchen sie auch das abscheuliche Mittel, die ihnen mißliebigen Personen fälschlich der größten Verbrechen beim Staatsanwalt annonym anzuklagen. ‒ In der heutigen Sitzung des Kriminalgerichts legte der Staatsanwalt ein so eben eingegangenes annonymes Schreiben vor, worin der Schreiber mittheilt, daß er den gestrigen Prozeßverhandlungen gegen Korn beigewohnt, aber dabei gefunden, daß ein sehr wichtiger Punkt gegen denselben nicht bekannt sei, nämlich, daß Korn am 14. Juli Nachmittags an der Ecke der Behrenstraße und des Opernplatzes stehend sein geladenes Gewehr auf einen des Weges kommenden Bürgerwehrmajor, dessen Name ihm unbekannt sei, drei Mal angelegt habe. Mehrere Personen, die dies sahen, warnten den Major, der dann umkehrte und einen andern Weg einschlug. Die Dienerschaft aus dem Palais des Prinzen von Preußen, die sich in der Nähe befand, müsse dies Alles bezeugen können. ‒ Eine allgemeine Entrüstung wurde unter den Zuhorern bei Vorlesung dieses abscheulichen Lügenwerks bemerkbar, indem Jeder wohl einsah, daß der feige Denunciant, der aus der gestrigen Verhandlung ersehen mochte, daß nichts Gravirendes gegen Korn vorliegt, denselben jedenfalls vertilgen will und nun mit diesem Machwerk hervorkommt, von dem bis jetzt kein Mensch ein Wort erfahren. Wenn wirklich so etwas vorgefallen wäre, hätte es keinen Augenblick verschwiegen bleiben können, da ja die Dienerschaft des Prinzen von Preußen und viele Andere davon wissen sollen. Oder ist etwa die Dienerschaft des Prinzen von Preußen mit unsern Volksrednern so befreundet, daß sie dieselben mit wahrheitsgetreuen Anklagen verschont hätte? Es ist zu bezweifeln, da einer dieser prinzlichen Dienerschaft einen hiesigen achtbaren Bürger wegen aufregenden Redensarten, die er schon im Monat Mai unter den Linden habe fallen lassen, wirklich denunzirt hat. Wie hätte diese gesinnungstüchtige Dienerschaft einen Mordversuch verschweigen sollen? Die eisernen Gitterthore des Schlosses, deren Einhängung bekanntlich auch am 14. Juni durch deren gewaltsame Entfernung vom Volke verhindert wurde, sollen heute oder morgen, trotz vielfacher Protestationen der Bürgerwehr, dennoch wieder eingehängt werden. Das Kommando der Bürgerwehr erläßt deshalb folgende Bekanntmachung: „Schon vor Wochen wurden im Portale des königlichen Schlosses Gitterthore eingehängt, damals jedoch durch eine unerlaubte, die Rechte des Eigenthümers, Sr. Majestät des Königs verletzende Eigenmacht entfernt. Nach jetzt erfolgter Reparatur werden diese Thore in den nächsten Tagen wieder eingehängt werden. Indem dies zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird, fühlt sich das unterzeichnete Kommando veranlaßt, die Erwartung auszusprechen, daß jede die Rechte des Eigenthümers verletzende Eigenmächtigkeit unterbleiben wird, und darauf aufmerksam zu machen, daß die Bürgerwehr verpflichtet ist, einen solchen wie jeden andern gewaltsamen Angriff auf Eigenthum, wem es auch gehöre, zurückzuweisen, und die hierbei Ergriffenen zur gesetzlichen Ahndung den betreffenden Behörden zu überliefern. Der gesetzliche Sinn der Berliner Bevölkerung, der wohl im Einzelnen auf Augenblicke getrübt werden konnte, gibt jedoch ohnehin die Ueberzeugung, daß ein Versuch zur Wiederholung des frühern Vorfalls unmöglich ist.“ Die Bewachung des Schlosses bleibt nach wie vor der Bürgerwehr. Schlüssel zu den Gitterthoren befinden sich daher in den Händen des jedesmaligen Major du jour der Bürgerwehr. Dennoch befürchtet man allgemein den Ausbruch neuer Unruhen, wenn auch nicht wegen der Einhängung der eisernen Gitterthore, doch wegen der bevorstehenden Entwaffnung der fliegenden Korps, welche vom Magistrat verlangt worden ist und eine nothwendige Folge des durch die königliche Botschaft vom 6. Juli der Vereinbarer-Versammlung vorgelegten Gesetzentwurfs über die Bürgerwehr sein wird. Dieser Gesetzentwurf erregt hier vielseitige Mißbilligung und ist vollständig geeignet das ganze Institut der Bürgerwehr zu vernichten. Die fliegenden Korps, wozu hier die bewaffneten Studentenkorps, das Künstlerkorps, das Korps der jungen Kaufleute und Buchhalter, das Korps des Handwerkervereins u. s. w. gerechnet werden, können nach dem neuen Gesetz nicht mehr fortbestehen. Die Stadtverordneten haben aber schon vor Bekanntmachung dieses Gesetzentwurfs auf Auflösung oder mindestens doch Verminderung der fliegenden Korps beim Magistrat angetragen. Diesen Korps gab man in den „Zeiten der Noth“ Rechte, die man ihnen jetzt, da jene Noth vorüber ist, wieder nehmen will! Eine höchst bemerkenswerthe Inkonsequenz aber ist es, wenn die Stadtverordneten eine bloße Verminderung der fliegenden Korps beantragen. Derselbe Grund, welcher für die Auflösung des Künstlerkorps spricht, muß auch für die Auflösung der Schützengilde sprechen, selbst wenn sich unter den Schützengilden mehrere Stadtverordnete befinden sollten! Bei dem Tischlermeister Reinhold Ruge, Bruder des mehr oder minder bekannten Arnold Ruge, erschienen vor einigen Tagen mehre Bürgerwehrmänner, angeblich im Auftrage des Hauptmanns ihrer Kompagnie, um dem Ruge, sein Gewehr, das er als Bürgerwehrmann hat, abzunehmen, weil es von der Kompagnie so beschlossen sei. Ruge weigerte sich jedoch und der Hauptmann wandte sich an den Polizeipräsidenten. Dieser gab dem Polizeikommissarius des Reviers sogleich Befehl, dem Ruge das Gewehr abzunehmen, weil er ein unwürdiges Mitglied der Bürgerwehr sei, die aber bis jetzt noch nicht das Recht habe, ein Disziplin- und Exekutionsverfahren gegen ihre Mitglieder auszuführen. Ruge gab der Gewalt nach und warf den Exekutoren das Gewehr vor die Füße. Der Grund des einstimmigen Beschlusses der Bürgerwehrkompagnie, welche den Tischlermeister Ruge nicht mehr für würdig erachtet, fernerhin in der Kompagnie als Bürgerwehrmann zu fungiren, und zu dem Ende ihn aufforderte, das in Händen habende Gewehr der Kompagnie zurückzuliefern, ist einfach der, daß er sich zu einem Freunde geäußert haben soll, „ich werde mein Gewehr nie dazu brauchen, auf das Volk zu schießen.“ Dieser Grund wurde aber dem Ruge nicht mitgetheilt, er wurde vielmehr verurtheilt und das Urtheil wurde vollstreckt, ohne daß der Verurtheilte über den Grund seiner Verurtheilung Aufschluß erhielt, so daß es ihm unmöglich war, sich zu vertheidigen. 15 Berlin, 13. Juli. Hr. Reichensperger, der das Vergnügen hat, in der Verfassungskommission seine Ansichten aussprechen zu dürfen, hat heute Morgen die positive Behauptung aufgestellt, daß die Rheinländer keine Wahl der Bürgermeister durch die Gemeinde wünschen, sondern gerade das Gegentheil. Diese freche Lüge wurde von den rheinischen Deputirten der Linken aufgenommen, und man will, wenn Hr. Reichensperger nicht revozirt, die Rheinländer auffordern, den jesuitischen Mann Lügen zu strafen. Breslau, 11. Juli.
Am 9. d. M. früh 5 Uhr wurde der Schneidermeister Falkenhain, Präsident der Gesellschaft „Germania“ von mehreren Polizeibeamten, angeblich wegen einer in einer öffentlichen Versammlung ausgestoßenen Beleidigung gegen den König verhaftet. Es ist dies in Breslau die erste politische Verhaftung nach der Revolution. Am gestrigen Abend rotteten sich große Menschenmassen am Inquisitoriat zusammen, und verlangten die Freilassung des Verhafteten. Die Bürgerwehr hatte sich vor dem Gebäude aufgestellt, um das Eindringen zu verhindern, der Tumult legte sich in- Testamentarische Einleitung zu den Memoiren Chateaubriand's. Son style, voilà sa force, voilà sa puissance, voilà sa gloire! (Réforme 7 Juli.) Paris, den 1. Dezember 1833. Da es mir unmöglich ist, das Ende meines Lebens vorherzusehen und da in meinem Alter die dem Menschen vergönnten Tage nur Tage der Gnade, oder eher der Buße sind, so will ich, um nicht vom Tode überrascht zu werden, eine Arbeit besprechen, welche dazu bestimmt ist, mich um die Langeweile dieser letzten, einsamen Stunden zu betrügen, die Niemand will, und von denen man nicht weiß, was damit anfangen. Die Memoiren, an deren Spitze man diese Vorrede lesen wird, umfassen mein ganzes Leben; ich begann sie im Jahre 1811 und ich setzte sie fort bis zum heutigen Tage. Meine Kindheit erzähle ich darin, meine Erziehung, meine Jugend, meinen Eintritt in den Dienst, meine Ankunft in Paris, meine Audienz bei Ludwig XVI., die ersten Scenen der Revolution, meine Reisen in Amerika, meine Rückkehr nach Europa, meine Emigration nach Deutschland und England, mein Wiederbetreten französischen Bodens unter dem Konsulat, meine Beschäftigungen und meine Arbeiten unter dem Kaiserreich, mein Ausflug nach Jerusalem, meine Thätigkeit unter der Restauration, kurz, die vollständige Geschichte dieser Restauration und ihres Falles. Fast mit allen Männern traf ich zusammen, die zu meiner Zeit eine bedeutende oder unbedeutende Rolle, da draußen oder in meinem Vaterlande spielten; von Washington bis zu Napoleon, von Ludwig XVIII. bis zu Alexander, von Pius VII. bis zu Gregor XVI., von Fox, Burke, Pitt, Sheridan, Londonderry, Capo-d'Istria bis zu Malesherbes' Mirabeau, von Nelson, Bolivar, Mehemed, dem Pascha von Egypten, bis zu Suffren, Bougainville, Lapeyrouse, Moreau. Der Dritte war ich in einem Triumvirate, das ohne Beispiel gewesen: drei Poeten, Gegner durch ihre Interessen und durch ihre Nationen, waren fast gleichzeitig Minister der auswärtigen Angelegenheiten, ich in Frankreich, Canning in England, Martinez de la Rosa in Spanien. Nacheinander durchschritt ich die leeren Jahre meiner Jugend die so ereignißvollen Tage der republikanischen Zeit, der bonapartistischen Prunkepoche und des Regiments der Legitimität. Die Meere durchfuhr ich der alten und der neuen Welt, ich setzte meinen Fuß auf den Boden der vier Theile der Erde. Und als ich kampirt hatte in der Hütte des Irokesen, unter dem Zelt des Arabers, in dem Wigwam des Huronen, in den Trümmern von Athen, von Jerusalem, von Memphis, Karthago und Granada, bei dem Griechen, dem Türken, dem Marokaner, in Wäldern und Ruinen; nachdem ich das Bärenfell des Wilden und den Seiden-Kaftan des Mamelucken getragen; nachdem ich Hunger, Durst, Armuth und Exil erduldet, da setzte ich mich als Minister und Gesandter, goldbestickt und bunt von Orden und Bändern, an den Tisch der Könige, zu dem Gelag von Prinzen und Prinzessen, um abermals in die Durftigkeit zurückzufallen und in's Gefängniß. In Verbindung stand ich mit einer Menge von Personen, berühmt durch den Krieg, gefeiert in der Kirche, der Politik, der Magistratur, in Wissenschaften und Künsten. Massen von Dokumenten besitze ich; mehr als viertausend Privatbriefe, die diplomatischen Korrespondenzen meiner verschiedenen Gesandtschaften, die Papiere meines Postens als Minister der auswärtigen Angelegenheiten und Aktenstücke darunter, die eben so unbekannt, als einzig in ihrer Art sind. Ich trug die Muskete des Soldaten, den Stock des Reisenden, den Stab des Pilgers. Ein Seefahrer, schwankte mein Geschick unstätt wie das Meer; wie Alcyon hab' ich mein Nest gebaut auf den Wellen. Geben konnte ich Frieden und Krieg; ich habe unterzeichnet Verträge und Protokolle; nebenbei publizirte ich zahlreiche Werke. Ich war eingeweiht in die Geheimnisse der Parteien, des Hofes und des Staates; in meiner Nähe sah ich das seltenste Unglück, das höchste Glück, den größten Ruhm. Bei Belagerungen war ich, bei Kongressen, bei Konklaven, beim Wiederaufbau und bei dem Zertrümmern der Throne. Ich machte Geschichte und ich wußte Geschichte zu schreiben; doch mitten durch diese Welt der Wirklichkeit, der Katastrophen, des Tumultes und des Lärms, schritt ich mit meinem einsamen, träumrisch poetischen Leben, mit den Söhnen meiner Muse: Chactas, René, Endore, Aben-Hamet und den Töchtern: Atala, Amélie, Blanca, Velleda, Cymodocée. Ohne es zu wissen und ohne danach zu haschen, hatte ich vielleicht auf mein Jahrhundert einen dreifachen Einfluß, einen religiösen, einen politischen und einen literarischen. Ich habe nur noch vier oder fünf Zeitgenossen eines langen Renommées um mich. Alfieri, Canova und Monti sind nicht mehr. Aus den Tagen seines Glanzes behielt Italien nur Pindemonte und Manzoni; Pellico's schöne Jahre schwanden in den Kerkern des Spielberg. Das Vaterland Dante's sieht seine Talente zum Schweigen verdammt, oder gezwungen, auf fremder Erde zu schmachten. Lord Byron und Canning starben jung; Walter Scott ist geschieden; Göthe verließ uns, reich an Ruhm und an Jahren. Frankreich hat fast nichts mehr von seiner so reichen Vergangenheit; es beginnt eine neue Aera und nur ich bleibe zurück, um mein Jahrhundert zu begraben. Wenn der Tod seinen Vorhang zwischen mir und der Welt niederläßt, so wird man finden, das mein Drama aus drei Akten besteht. Von meiner ersten Jugend, bis zum Jahre 1800, war ich Soldat und Reisender; von 1800 bis 1814, unter dem Konsulate und dem Kaiserreich, führte ich ein literarisches Leben; von der Restauration bis heute, war es politisch. In diesen nacheinander folgenden drei Karrièren, stellte ich mir immer eine große Aufgabe: als Reisender sehnte ich mich nach der Entdeckung der Polarwelt; als Literat suchte ich die Religion auf ihren Ruinen wieder emporzurichten; als Staatsmann war ich bestrebt, den Völkern das wahre monarchische Repräsentativ-System mit seinen verschiedenen Freiheiten zu geben; ich half wenigstens <TEI> <text> <pb facs="#f0001" n="0227"/> <front> <titlePage type="heading"> <titlePart type="main">Neue Rheinische Zeitung.</titlePart> <titlePart type="sub">Organ der Demokratie.</titlePart> <docImprint> <docDate>No. 46. Köln, Sonntag 16. Juli 1848.</docDate> </docImprint> </titlePage> </front> <body> <div type="jExpedition"> <p>Die „Neue Rheinische Zeitung“ erscheint vom 1. Juni an täglich. Bestellungen für dies Quartal, Juli bis September, wolle man baldigst machen. Alle Postämter Deutschlands nehmen Bestellungen an.</p> <p>Für Frankreich übernehmen Abonnements Herr G. A. <hi rendition="#g">Alexander,</hi> Nr. 28, Brandgasse in <hi rendition="#g">Straßburg,</hi> und 23, rue Notre Dame de Nazareth in Paris; so wie das königliche Ober-Post-Amt in Aachen. Für England die HH. <hi rendition="#g">J. J. Ewer</hi> & Comp. 72, Newgate Street in London. Für Belgien und Holland die respekt. königlichen Briefpost-Aemter und das Postbüreau zu Lüttich.</p> <p>Abonnementspreis in Köln vierteljährlich 1 Thlr. 15 Sgr., in allen übrigen Orten Preußens 2 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf. <hi rendition="#g">Inserate:</hi> die vierspaltige Petitzeile oder deren Raum 1 Sgr. 6 Pf.</p> <p>Anzeigen aller Art erlangen durch die großen Verbindungen der Zeitung die weiteste Verbreitung.</p> </div> <div n="1"> <head>Deutschland.</head> <div xml:id="ar046_001" type="jArticle"> <head><bibl><author>103</author></bibl> Berlin, 13. Juli.</head> <p>Unter großem Andrange des Publikums fand gestern um 8 Uhr Morgens die Eröffnung des bekannten Prozesses gegen die HH. <hi rendition="#g">Urban, Korn, Löwinson</hi> und <hi rendition="#g">Sigerist</hi> Statt. Mehrere Kompagnien Soldaten waren im Hofe des Kriminalgerichtsgebäudes aufgestellt, und die Zugänge zum Gerichtssaal, wo die öffentliche Verhandlung stattfindet, waren von mehreren Hundert Bürgerwehrmännern besetzt. Der Gerichtssaal war schnell überfüllt und nur ein kleiner Theil der seit dem frühen Morgen harrenden Menge konnte zugelassen werden. Um 8 3/4 Uhr erschien der Gerichtshof, aus 9 Richtern bestehend. Der Staatsanwalt <hi rendition="#g">Neumann</hi> debütirt als solcher zum ersten Male. Als Vertheidiger fungirten die Herren Stieber, Meyen, Löwinson und Wallheim.</p> <p>Die vier Angeklagten sind beschuldigt, am 14. Juni das Volk zum Sturm gegen das Zeughaus aufgeredet zu haben, um Waffen aus demselben zu erlangen und um die Entfernung der im Zeughause befindlichen militärischen Besatzung zu erwirken, damit dasselbe künftig nur von der Bürgerwehr bewacht würde. Urban soll schon im Laufe des Tages, am 14. Arbeiter auf der Straße zum Mitgehen nach dem Zeughause aufgefordert haben, weil die versprochene allgemeine Volksbewaffnung bisher nicht gewährt sei. ‒ Korn hätte das versammelte Volk zum Barrikadenbau aufgefordert, demselben auch anempfohlen, sich hinter denselben versteckt zu halten und nicht eher zu schießen, als bis auf dasselbe gefeuert worden, damit man es für wehrlos halten möchte. ‒ In Löwinson's Wohnung sind am folgenden Morgen 3 Gewehre gefunden, die man als aus dem Zeughause entwendet erkannt; auch soll derselbe durch Reden aufgereizt haben, dessen auch Sigerist sehr hart beschuldigt wird.</p> <p>Der gewandte Vertheidiger Dr. Stieber erhob sogleich nach Verlesung der Anklage einen Kompetenz-Einwand. Die meisten der Richter gehörten wahrscheinlich der Bürgerwehr an, welche bei den Zeughausvorgängen betheiligt gewesen, brächten also gleich ein Vorurtheil mit, welches für die Angeklagten schädlich wirken müsse, besonders da von einem der Richter feststehe, daß er Vorsitzender einer Untersuchungskommission in Betreff dieser Vorgänge gewesen, welche von der Bürgerwehr angeordnet war. ‒ Der Gerichtshof verwarf diesen Einwand jedoch als unhaltbar, da keiner der Richter persönlich bei den Zeughausvorgängen betheiligt gewesen.</p> <p>Urban läugnet sämmtliche ihm zur Last gelegte Punkte der Anklage. Er gesteht nur ein, eine begütigende Anrede an das Volk, vor dem Zeughause, gehalten zu haben. ‒ Korn räumt ebenfalls nur wenige Punkte der Anklage ein, behauptet aber, und dies thun die beiden andern Angeklagten Löwinson und Sigerist auch, daß seinen Worten überhaupt ein ganz anderer Sinn untergelegt worden, als er selbst beabsichtigt habe. Er habe das andringende Volk zurückgehalten, indem er es darauf aufmerksam gemacht, daß es an Zahl zu gering sei, und überhaupt nichts durch Gewalt erreichen müsse. Es sei ihm nicht eingefallen, die ihm zur Last gelegte Aeußerung, daß er sich an die Spitze des Volkes stellen und mit ihm siegen oder sterben wollte, zu thun. Er habe vielmehr den Majoren der Bürgerwehr, Haak und Benda, die ihn, weil sie seinen Einfluß auf das Volk kannten, um dessen Beruhigung angingen, das Versprechen gegeben, solches zu bewirken, und so habe er alle Mittel angewendet, um die Menge vom Zeughause zu entfernen.</p> <p>‒ Löwinson und Sigerist behaupten ziemlich dasselbe, und daß unzusammenhängende Sätze eine Anklage gegen sie nicht begründen können, vielmehr müsse man den ganzen Zusammenhang der Begebenheit kennen, um über ihr Benehmen richtig abzuurtheilen.</p> <p>Hierauf beginnen die Zeugenverhöre. Es sind 112 Belastungs- und Entlastungszeugen vorgeladen und 28 Entlastungszeugen werden noch von den Vertheidigern vorgeschlagen. Das Verhör derselben ist gestern und heute noch nicht beendet und sie haben im Ganzen bisher noch wenig ausgesagt, was für die Angeklagten gravirend sein könnte. Im Gegentheil wird manche Aussage der Belastungszeugen eher zu Gunsten der Angeklagten sprechen. Nur der Fabrikant Goldschmidt versicherte und beschwor, gehört zu haben, daß Korn geäußert, man müsse die Bürgerwehr <hi rendition="#g">zwingen,</hi> das Militär aus dem Zeughause zu entfernen. Ein anderer Zeuge versicherte gehört zu haben, daß Sigerist zum Volke gesagt: man hat uns Waffen versprochen, und da man sie uns nicht gutwillig gegeben, so müssen wir Gewalt brauchen. Jetzt ist der Augenblick gekommen, wo wir das uns gegebene Versprechen der Volksbewaffnung erfüllen können. Die Waffen sind hier, und wir sind berechtigt, sie zu führen. ‒ Die gegen Löwinson vernommenen Zeugen sagen aus, daß die vorgefundenen drei Gewehre nicht bei ihm, sondern bei seinem Geschäftsfreunde, mit dem er eine Etage bewohnt, und dessen Bedienten gefunden worden seien, welche diese Gewehre am Abend des 14. theils von Unbekannten gekauft und theils unentgeltlich erhalten haben. Ebenso die vorgefundenen Spitzkugeln. ‒ Viele Zeugen wollen von Korn und Löwinson nur beruhigende Anreden an das Volk gehört haben.</p> <p>Wie thätig unsere Denuncianten-Klubs sind, die bekanntlich aus Geheimeräthen, Professoren, Assessoren und dergleichen Beamten und Büreaukraten bestehen, kann man sich kaum denken. Nicht allein, daß ihre Mitglieder alle Volksversammlungen und Klubs besuchen, um die Redner wegen Erregung von Mißvergnügen u. dgl. dem Staatsanwalt anzeigen, auch demselben alle freisinnige Plakate und Flugschriften zur Einleitung von Untersuchungen einsenden zu können, brauchen sie auch das abscheuliche Mittel, die ihnen mißliebigen Personen fälschlich der größten Verbrechen beim Staatsanwalt annonym anzuklagen. ‒ In der heutigen Sitzung des Kriminalgerichts legte der Staatsanwalt ein so eben eingegangenes annonymes Schreiben vor, worin der Schreiber mittheilt, daß er den gestrigen Prozeßverhandlungen gegen Korn beigewohnt, aber dabei gefunden, daß ein sehr wichtiger Punkt gegen denselben nicht bekannt sei, nämlich, daß Korn am 14. Juli Nachmittags an der Ecke der Behrenstraße und des Opernplatzes stehend sein geladenes Gewehr auf einen des Weges kommenden Bürgerwehrmajor, dessen Name ihm unbekannt sei, drei Mal angelegt habe. Mehrere Personen, die dies sahen, warnten den Major, der dann umkehrte und einen andern Weg einschlug. Die Dienerschaft aus dem Palais des Prinzen von Preußen, die sich in der Nähe befand, müsse dies Alles bezeugen können. ‒ Eine allgemeine Entrüstung wurde unter den Zuhorern bei Vorlesung dieses abscheulichen Lügenwerks bemerkbar, indem Jeder wohl einsah, daß der feige Denunciant, der aus der gestrigen Verhandlung ersehen mochte, daß nichts Gravirendes gegen Korn vorliegt, denselben jedenfalls vertilgen will und nun mit diesem Machwerk hervorkommt, von dem bis jetzt kein Mensch ein Wort erfahren. Wenn wirklich so etwas vorgefallen wäre, hätte es keinen Augenblick verschwiegen bleiben können, da ja die Dienerschaft des Prinzen von Preußen und viele Andere davon wissen sollen. Oder ist etwa die Dienerschaft des Prinzen von Preußen mit unsern Volksrednern so befreundet, daß sie dieselben mit wahrheitsgetreuen Anklagen verschont hätte? Es ist zu bezweifeln, da einer dieser prinzlichen Dienerschaft einen hiesigen achtbaren Bürger wegen aufregenden Redensarten, die er schon im Monat Mai unter den Linden habe fallen lassen, wirklich denunzirt hat. Wie hätte diese gesinnungstüchtige Dienerschaft einen Mordversuch verschweigen sollen?</p> <p>Die eisernen Gitterthore des Schlosses, deren Einhängung bekanntlich auch am 14. Juni durch deren gewaltsame Entfernung vom Volke verhindert wurde, sollen heute oder morgen, trotz vielfacher Protestationen der Bürgerwehr, dennoch wieder eingehängt werden. Das Kommando der Bürgerwehr erläßt deshalb folgende Bekanntmachung:</p> <p>„Schon vor Wochen wurden im Portale des königlichen Schlosses Gitterthore eingehängt, damals jedoch durch eine unerlaubte, die Rechte des Eigenthümers, Sr. Majestät des Königs verletzende Eigenmacht entfernt. Nach jetzt erfolgter Reparatur werden diese Thore in den nächsten Tagen wieder eingehängt werden. Indem dies zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird, fühlt sich das unterzeichnete Kommando veranlaßt, die Erwartung auszusprechen, daß jede die Rechte des Eigenthümers verletzende Eigenmächtigkeit unterbleiben wird, und darauf aufmerksam zu machen, daß die Bürgerwehr verpflichtet ist, einen solchen wie jeden andern gewaltsamen Angriff auf Eigenthum, wem es auch gehöre, zurückzuweisen, und die hierbei Ergriffenen zur gesetzlichen Ahndung den betreffenden Behörden zu überliefern. Der gesetzliche Sinn der Berliner Bevölkerung, der wohl im Einzelnen auf Augenblicke getrübt werden konnte, gibt jedoch ohnehin die Ueberzeugung, daß ein Versuch zur Wiederholung des frühern Vorfalls unmöglich ist.“</p> <p>Die Bewachung des Schlosses bleibt nach wie vor der Bürgerwehr. Schlüssel zu den Gitterthoren befinden sich daher in den Händen des jedesmaligen Major du jour der Bürgerwehr.</p> <p>Dennoch befürchtet man allgemein den Ausbruch neuer Unruhen, wenn auch nicht wegen der Einhängung der eisernen Gitterthore, doch wegen der bevorstehenden <hi rendition="#g">Entwaffnung der fliegenden Korps,</hi> welche vom Magistrat verlangt worden ist und eine nothwendige Folge des durch die königliche Botschaft vom 6. Juli der Vereinbarer-Versammlung vorgelegten Gesetzentwurfs über die Bürgerwehr sein wird. Dieser Gesetzentwurf erregt hier vielseitige Mißbilligung und ist vollständig geeignet das ganze Institut der Bürgerwehr zu vernichten. Die fliegenden Korps, wozu hier die bewaffneten Studentenkorps, das Künstlerkorps, das Korps der jungen Kaufleute und Buchhalter, das Korps des Handwerkervereins u. s. w. gerechnet werden, können nach dem neuen Gesetz nicht mehr fortbestehen.</p> <p>Die Stadtverordneten haben aber schon vor Bekanntmachung dieses Gesetzentwurfs auf <hi rendition="#g">Auflösung</hi> oder mindestens doch <hi rendition="#g">Verminderung</hi> der <hi rendition="#g">fliegenden Korps</hi> beim Magistrat angetragen. Diesen Korps gab man in den „Zeiten der Noth“ Rechte, die man ihnen jetzt, da <hi rendition="#g">jene</hi> Noth vorüber ist, wieder nehmen will!</p> <p>Eine höchst bemerkenswerthe Inkonsequenz aber ist es, wenn die Stadtverordneten eine bloße <hi rendition="#g">Verminderung</hi> der fliegenden Korps beantragen. Derselbe Grund, welcher für die Auflösung des Künstlerkorps spricht, muß auch für die Auflösung der Schützengilde sprechen, selbst wenn sich unter den Schützengilden mehrere Stadtverordnete befinden sollten!</p> <p>Bei dem Tischlermeister <hi rendition="#g">Reinhold Ruge,</hi> Bruder des mehr oder minder bekannten Arnold Ruge, erschienen vor einigen Tagen mehre Bürgerwehrmänner, angeblich im Auftrage des Hauptmanns ihrer Kompagnie, um dem Ruge, sein Gewehr, das er als Bürgerwehrmann hat, abzunehmen, weil es von der Kompagnie so beschlossen sei. Ruge weigerte sich jedoch und der Hauptmann wandte sich an den Polizeipräsidenten. Dieser gab dem Polizeikommissarius des Reviers sogleich Befehl, dem Ruge das Gewehr abzunehmen, weil er ein unwürdiges Mitglied der Bürgerwehr sei, die aber bis jetzt noch nicht das Recht habe, ein Disziplin- und Exekutionsverfahren gegen ihre Mitglieder auszuführen. Ruge gab der Gewalt nach und warf den Exekutoren das Gewehr vor die Füße.</p> <p>Der Grund des einstimmigen Beschlusses der Bürgerwehrkompagnie, welche den Tischlermeister Ruge nicht mehr für würdig erachtet, fernerhin in der Kompagnie als Bürgerwehrmann zu fungiren, und zu dem Ende ihn aufforderte, das in Händen habende Gewehr der Kompagnie zurückzuliefern, ist einfach der, daß er sich zu einem Freunde geäußert haben soll, „ich werde mein Gewehr nie dazu brauchen, auf das Volk zu schießen.“</p> <p>Dieser Grund wurde aber dem Ruge nicht mitgetheilt, er wurde vielmehr verurtheilt und das Urtheil wurde vollstreckt, ohne daß der Verurtheilte über den Grund seiner Verurtheilung Aufschluß erhielt, so daß es ihm unmöglich war, sich zu vertheidigen.</p> </div> <div xml:id="ar046_002" type="jArticle"> <head><bibl><author>15</author></bibl> Berlin, 13. Juli.</head> <p>Hr. Reichensperger, der das Vergnügen hat, in der Verfassungskommission seine Ansichten aussprechen zu dürfen, hat heute Morgen die positive Behauptung aufgestellt, daß die Rheinländer keine Wahl der Bürgermeister durch die <hi rendition="#g">Gemeinde</hi> wünschen, sondern gerade das Gegentheil. Diese freche Lüge wurde von den rheinischen Deputirten der Linken aufgenommen, und man will, wenn Hr. Reichensperger nicht revozirt, die Rheinländer auffordern, den jesuitischen Mann Lügen zu strafen.</p> </div> <div xml:id="ar046_003" type="jArticle"> <head>Breslau, 11. Juli.</head> <p>Am 9. d. M. früh 5 Uhr wurde der Schneidermeister Falkenhain, Präsident der Gesellschaft „Germania“ von mehreren Polizeibeamten, angeblich wegen einer in einer öffentlichen Versammlung ausgestoßenen Beleidigung gegen den König verhaftet. Es ist dies in Breslau die erste politische Verhaftung nach der Revolution. Am gestrigen Abend rotteten sich große Menschenmassen am Inquisitoriat zusammen, und verlangten die Freilassung des Verhafteten. Die Bürgerwehr hatte sich vor dem Gebäude aufgestellt, um das Eindringen zu verhindern, der Tumult legte sich in-</p> </div> </div> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div xml:id="ar046_004" type="jArticle"> <head>Testamentarische Einleitung zu den Memoiren Chateaubriand's.<lb/> Son style, voilà sa force, voilà sa puissance, voilà sa gloire!<lb/> (Réforme 7 Juli.)<lb/> Paris, den 1. Dezember 1833.</head> <p>Da es mir unmöglich ist, das Ende meines Lebens vorherzusehen und da in meinem Alter die dem Menschen vergönnten Tage nur Tage der Gnade, oder eher der Buße sind, so will ich, um nicht vom Tode überrascht zu werden, eine Arbeit besprechen, welche dazu bestimmt ist, mich um die Langeweile dieser letzten, einsamen Stunden zu betrügen, die Niemand will, und von denen man nicht weiß, was damit anfangen.</p> <p>Die Memoiren, an deren Spitze man diese Vorrede lesen wird, umfassen mein ganzes Leben; ich begann sie im Jahre 1811 und ich setzte sie fort bis zum heutigen Tage. Meine Kindheit erzähle ich darin, meine Erziehung, meine Jugend, meinen Eintritt in den Dienst, meine Ankunft in Paris, meine Audienz bei Ludwig XVI., die ersten Scenen der Revolution, meine Reisen in Amerika, meine Rückkehr nach Europa, meine Emigration nach Deutschland und England, mein Wiederbetreten französischen Bodens unter dem Konsulat, meine Beschäftigungen und meine Arbeiten unter dem Kaiserreich, mein Ausflug nach Jerusalem, meine Thätigkeit unter der Restauration, kurz, die vollständige Geschichte dieser Restauration und ihres Falles.</p> <p>Fast mit allen Männern traf ich zusammen, die zu meiner Zeit eine bedeutende oder unbedeutende Rolle, da draußen oder in meinem Vaterlande spielten; von Washington bis zu Napoleon, von Ludwig XVIII. bis zu Alexander, von Pius VII. bis zu Gregor XVI., von Fox, Burke, Pitt, Sheridan, Londonderry, Capo-d'Istria bis zu Malesherbes' Mirabeau, von Nelson, Bolivar, Mehemed, dem Pascha von Egypten, bis zu Suffren, Bougainville, Lapeyrouse, Moreau. Der Dritte war ich in einem Triumvirate, das ohne Beispiel gewesen: drei Poeten, Gegner durch ihre Interessen und durch ihre Nationen, waren fast gleichzeitig Minister der auswärtigen Angelegenheiten, ich in Frankreich, Canning in England, Martinez de la Rosa in Spanien.</p> <p>Nacheinander durchschritt ich die leeren Jahre meiner Jugend die so ereignißvollen Tage der republikanischen Zeit, der bonapartistischen Prunkepoche und des Regiments der Legitimität.</p> <p>Die Meere durchfuhr ich der alten und der neuen Welt, ich setzte meinen Fuß auf den Boden der vier Theile der Erde. Und als ich kampirt hatte in der Hütte des Irokesen, unter dem Zelt des Arabers, in dem Wigwam des Huronen, in den Trümmern von Athen, von Jerusalem, von Memphis, Karthago und Granada, bei dem Griechen, dem Türken, dem Marokaner, in Wäldern und Ruinen; nachdem ich das Bärenfell des Wilden und den Seiden-Kaftan des Mamelucken getragen; nachdem ich Hunger, Durst, Armuth und Exil erduldet, da setzte ich mich als Minister und Gesandter, goldbestickt und bunt von Orden und Bändern, an den Tisch der Könige, zu dem Gelag von Prinzen und Prinzessen, um abermals in die Durftigkeit zurückzufallen und in's Gefängniß.</p> <p>In Verbindung stand ich mit einer Menge von Personen, berühmt durch den Krieg, gefeiert in der Kirche, der Politik, der Magistratur, in Wissenschaften und Künsten. Massen von Dokumenten besitze ich; mehr als viertausend Privatbriefe, die diplomatischen Korrespondenzen meiner verschiedenen Gesandtschaften, die Papiere meines Postens als Minister der auswärtigen Angelegenheiten und Aktenstücke darunter, die eben so unbekannt, als einzig in ihrer Art sind. Ich trug die Muskete des Soldaten, den Stock des Reisenden, den Stab des Pilgers. Ein Seefahrer, schwankte mein Geschick unstätt wie das Meer; wie Alcyon hab' ich mein Nest gebaut auf den Wellen.</p> <p>Geben konnte ich Frieden und Krieg; ich habe unterzeichnet Verträge und Protokolle; nebenbei publizirte ich zahlreiche Werke. Ich war eingeweiht in die Geheimnisse der Parteien, des Hofes und des Staates; in meiner Nähe sah ich das seltenste Unglück, das höchste Glück, den größten Ruhm. Bei Belagerungen war ich, bei Kongressen, bei Konklaven, beim Wiederaufbau und bei dem Zertrümmern der Throne.</p> <p>Ich machte Geschichte und ich wußte Geschichte zu schreiben; doch mitten durch diese Welt der Wirklichkeit, der Katastrophen, des Tumultes und des Lärms, schritt ich mit meinem einsamen, träumrisch poetischen Leben, mit den Söhnen meiner Muse: Chactas, René, Endore, Aben-Hamet und den Töchtern: Atala, Amélie, Blanca, Velleda, Cymodocée. Ohne es zu wissen und ohne danach zu haschen, hatte ich vielleicht auf mein Jahrhundert einen dreifachen Einfluß, einen religiösen, einen politischen und einen literarischen.</p> <p>Ich habe nur noch vier oder fünf Zeitgenossen eines langen Renommées um mich. Alfieri, Canova und Monti sind nicht mehr. Aus den Tagen seines Glanzes behielt Italien nur Pindemonte und Manzoni; Pellico's schöne Jahre schwanden in den Kerkern des Spielberg. Das Vaterland Dante's sieht seine Talente zum Schweigen verdammt, oder gezwungen, auf fremder Erde zu schmachten. Lord Byron und Canning starben jung; Walter Scott ist geschieden; Göthe verließ uns, reich an Ruhm und an Jahren. Frankreich hat fast nichts mehr von seiner so reichen Vergangenheit; es beginnt eine neue Aera und nur ich bleibe zurück, um mein Jahrhundert zu begraben.</p> <p>Wenn der Tod seinen Vorhang zwischen mir und der Welt niederläßt, so wird man finden, das mein Drama aus drei Akten besteht.</p> <p>Von meiner ersten Jugend, bis zum Jahre 1800, war ich Soldat und Reisender; von 1800 bis 1814, unter dem Konsulate und dem Kaiserreich, führte ich ein literarisches Leben; von der Restauration bis heute, war es politisch.</p> <p>In diesen nacheinander folgenden drei Karrièren, stellte ich mir immer eine große Aufgabe: als Reisender sehnte ich mich nach der Entdeckung der Polarwelt; als Literat suchte ich die Religion auf ihren Ruinen wieder emporzurichten; als Staatsmann war ich bestrebt, den Völkern das wahre monarchische Repräsentativ-System mit seinen verschiedenen Freiheiten zu geben; ich half wenigstens </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0227/0001]
Neue Rheinische Zeitung.Organ der Demokratie.No. 46. Köln, Sonntag 16. Juli 1848. Die „Neue Rheinische Zeitung“ erscheint vom 1. Juni an täglich. Bestellungen für dies Quartal, Juli bis September, wolle man baldigst machen. Alle Postämter Deutschlands nehmen Bestellungen an.
Für Frankreich übernehmen Abonnements Herr G. A. Alexander, Nr. 28, Brandgasse in Straßburg, und 23, rue Notre Dame de Nazareth in Paris; so wie das königliche Ober-Post-Amt in Aachen. Für England die HH. J. J. Ewer & Comp. 72, Newgate Street in London. Für Belgien und Holland die respekt. königlichen Briefpost-Aemter und das Postbüreau zu Lüttich.
Abonnementspreis in Köln vierteljährlich 1 Thlr. 15 Sgr., in allen übrigen Orten Preußens 2 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf. Inserate: die vierspaltige Petitzeile oder deren Raum 1 Sgr. 6 Pf.
Anzeigen aller Art erlangen durch die großen Verbindungen der Zeitung die weiteste Verbreitung.
Deutschland. 103 Berlin, 13. Juli. Unter großem Andrange des Publikums fand gestern um 8 Uhr Morgens die Eröffnung des bekannten Prozesses gegen die HH. Urban, Korn, Löwinson und Sigerist Statt. Mehrere Kompagnien Soldaten waren im Hofe des Kriminalgerichtsgebäudes aufgestellt, und die Zugänge zum Gerichtssaal, wo die öffentliche Verhandlung stattfindet, waren von mehreren Hundert Bürgerwehrmännern besetzt. Der Gerichtssaal war schnell überfüllt und nur ein kleiner Theil der seit dem frühen Morgen harrenden Menge konnte zugelassen werden. Um 8 3/4 Uhr erschien der Gerichtshof, aus 9 Richtern bestehend. Der Staatsanwalt Neumann debütirt als solcher zum ersten Male. Als Vertheidiger fungirten die Herren Stieber, Meyen, Löwinson und Wallheim.
Die vier Angeklagten sind beschuldigt, am 14. Juni das Volk zum Sturm gegen das Zeughaus aufgeredet zu haben, um Waffen aus demselben zu erlangen und um die Entfernung der im Zeughause befindlichen militärischen Besatzung zu erwirken, damit dasselbe künftig nur von der Bürgerwehr bewacht würde. Urban soll schon im Laufe des Tages, am 14. Arbeiter auf der Straße zum Mitgehen nach dem Zeughause aufgefordert haben, weil die versprochene allgemeine Volksbewaffnung bisher nicht gewährt sei. ‒ Korn hätte das versammelte Volk zum Barrikadenbau aufgefordert, demselben auch anempfohlen, sich hinter denselben versteckt zu halten und nicht eher zu schießen, als bis auf dasselbe gefeuert worden, damit man es für wehrlos halten möchte. ‒ In Löwinson's Wohnung sind am folgenden Morgen 3 Gewehre gefunden, die man als aus dem Zeughause entwendet erkannt; auch soll derselbe durch Reden aufgereizt haben, dessen auch Sigerist sehr hart beschuldigt wird.
Der gewandte Vertheidiger Dr. Stieber erhob sogleich nach Verlesung der Anklage einen Kompetenz-Einwand. Die meisten der Richter gehörten wahrscheinlich der Bürgerwehr an, welche bei den Zeughausvorgängen betheiligt gewesen, brächten also gleich ein Vorurtheil mit, welches für die Angeklagten schädlich wirken müsse, besonders da von einem der Richter feststehe, daß er Vorsitzender einer Untersuchungskommission in Betreff dieser Vorgänge gewesen, welche von der Bürgerwehr angeordnet war. ‒ Der Gerichtshof verwarf diesen Einwand jedoch als unhaltbar, da keiner der Richter persönlich bei den Zeughausvorgängen betheiligt gewesen.
Urban läugnet sämmtliche ihm zur Last gelegte Punkte der Anklage. Er gesteht nur ein, eine begütigende Anrede an das Volk, vor dem Zeughause, gehalten zu haben. ‒ Korn räumt ebenfalls nur wenige Punkte der Anklage ein, behauptet aber, und dies thun die beiden andern Angeklagten Löwinson und Sigerist auch, daß seinen Worten überhaupt ein ganz anderer Sinn untergelegt worden, als er selbst beabsichtigt habe. Er habe das andringende Volk zurückgehalten, indem er es darauf aufmerksam gemacht, daß es an Zahl zu gering sei, und überhaupt nichts durch Gewalt erreichen müsse. Es sei ihm nicht eingefallen, die ihm zur Last gelegte Aeußerung, daß er sich an die Spitze des Volkes stellen und mit ihm siegen oder sterben wollte, zu thun. Er habe vielmehr den Majoren der Bürgerwehr, Haak und Benda, die ihn, weil sie seinen Einfluß auf das Volk kannten, um dessen Beruhigung angingen, das Versprechen gegeben, solches zu bewirken, und so habe er alle Mittel angewendet, um die Menge vom Zeughause zu entfernen.
‒ Löwinson und Sigerist behaupten ziemlich dasselbe, und daß unzusammenhängende Sätze eine Anklage gegen sie nicht begründen können, vielmehr müsse man den ganzen Zusammenhang der Begebenheit kennen, um über ihr Benehmen richtig abzuurtheilen.
Hierauf beginnen die Zeugenverhöre. Es sind 112 Belastungs- und Entlastungszeugen vorgeladen und 28 Entlastungszeugen werden noch von den Vertheidigern vorgeschlagen. Das Verhör derselben ist gestern und heute noch nicht beendet und sie haben im Ganzen bisher noch wenig ausgesagt, was für die Angeklagten gravirend sein könnte. Im Gegentheil wird manche Aussage der Belastungszeugen eher zu Gunsten der Angeklagten sprechen. Nur der Fabrikant Goldschmidt versicherte und beschwor, gehört zu haben, daß Korn geäußert, man müsse die Bürgerwehr zwingen, das Militär aus dem Zeughause zu entfernen. Ein anderer Zeuge versicherte gehört zu haben, daß Sigerist zum Volke gesagt: man hat uns Waffen versprochen, und da man sie uns nicht gutwillig gegeben, so müssen wir Gewalt brauchen. Jetzt ist der Augenblick gekommen, wo wir das uns gegebene Versprechen der Volksbewaffnung erfüllen können. Die Waffen sind hier, und wir sind berechtigt, sie zu führen. ‒ Die gegen Löwinson vernommenen Zeugen sagen aus, daß die vorgefundenen drei Gewehre nicht bei ihm, sondern bei seinem Geschäftsfreunde, mit dem er eine Etage bewohnt, und dessen Bedienten gefunden worden seien, welche diese Gewehre am Abend des 14. theils von Unbekannten gekauft und theils unentgeltlich erhalten haben. Ebenso die vorgefundenen Spitzkugeln. ‒ Viele Zeugen wollen von Korn und Löwinson nur beruhigende Anreden an das Volk gehört haben.
Wie thätig unsere Denuncianten-Klubs sind, die bekanntlich aus Geheimeräthen, Professoren, Assessoren und dergleichen Beamten und Büreaukraten bestehen, kann man sich kaum denken. Nicht allein, daß ihre Mitglieder alle Volksversammlungen und Klubs besuchen, um die Redner wegen Erregung von Mißvergnügen u. dgl. dem Staatsanwalt anzeigen, auch demselben alle freisinnige Plakate und Flugschriften zur Einleitung von Untersuchungen einsenden zu können, brauchen sie auch das abscheuliche Mittel, die ihnen mißliebigen Personen fälschlich der größten Verbrechen beim Staatsanwalt annonym anzuklagen. ‒ In der heutigen Sitzung des Kriminalgerichts legte der Staatsanwalt ein so eben eingegangenes annonymes Schreiben vor, worin der Schreiber mittheilt, daß er den gestrigen Prozeßverhandlungen gegen Korn beigewohnt, aber dabei gefunden, daß ein sehr wichtiger Punkt gegen denselben nicht bekannt sei, nämlich, daß Korn am 14. Juli Nachmittags an der Ecke der Behrenstraße und des Opernplatzes stehend sein geladenes Gewehr auf einen des Weges kommenden Bürgerwehrmajor, dessen Name ihm unbekannt sei, drei Mal angelegt habe. Mehrere Personen, die dies sahen, warnten den Major, der dann umkehrte und einen andern Weg einschlug. Die Dienerschaft aus dem Palais des Prinzen von Preußen, die sich in der Nähe befand, müsse dies Alles bezeugen können. ‒ Eine allgemeine Entrüstung wurde unter den Zuhorern bei Vorlesung dieses abscheulichen Lügenwerks bemerkbar, indem Jeder wohl einsah, daß der feige Denunciant, der aus der gestrigen Verhandlung ersehen mochte, daß nichts Gravirendes gegen Korn vorliegt, denselben jedenfalls vertilgen will und nun mit diesem Machwerk hervorkommt, von dem bis jetzt kein Mensch ein Wort erfahren. Wenn wirklich so etwas vorgefallen wäre, hätte es keinen Augenblick verschwiegen bleiben können, da ja die Dienerschaft des Prinzen von Preußen und viele Andere davon wissen sollen. Oder ist etwa die Dienerschaft des Prinzen von Preußen mit unsern Volksrednern so befreundet, daß sie dieselben mit wahrheitsgetreuen Anklagen verschont hätte? Es ist zu bezweifeln, da einer dieser prinzlichen Dienerschaft einen hiesigen achtbaren Bürger wegen aufregenden Redensarten, die er schon im Monat Mai unter den Linden habe fallen lassen, wirklich denunzirt hat. Wie hätte diese gesinnungstüchtige Dienerschaft einen Mordversuch verschweigen sollen?
Die eisernen Gitterthore des Schlosses, deren Einhängung bekanntlich auch am 14. Juni durch deren gewaltsame Entfernung vom Volke verhindert wurde, sollen heute oder morgen, trotz vielfacher Protestationen der Bürgerwehr, dennoch wieder eingehängt werden. Das Kommando der Bürgerwehr erläßt deshalb folgende Bekanntmachung:
„Schon vor Wochen wurden im Portale des königlichen Schlosses Gitterthore eingehängt, damals jedoch durch eine unerlaubte, die Rechte des Eigenthümers, Sr. Majestät des Königs verletzende Eigenmacht entfernt. Nach jetzt erfolgter Reparatur werden diese Thore in den nächsten Tagen wieder eingehängt werden. Indem dies zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird, fühlt sich das unterzeichnete Kommando veranlaßt, die Erwartung auszusprechen, daß jede die Rechte des Eigenthümers verletzende Eigenmächtigkeit unterbleiben wird, und darauf aufmerksam zu machen, daß die Bürgerwehr verpflichtet ist, einen solchen wie jeden andern gewaltsamen Angriff auf Eigenthum, wem es auch gehöre, zurückzuweisen, und die hierbei Ergriffenen zur gesetzlichen Ahndung den betreffenden Behörden zu überliefern. Der gesetzliche Sinn der Berliner Bevölkerung, der wohl im Einzelnen auf Augenblicke getrübt werden konnte, gibt jedoch ohnehin die Ueberzeugung, daß ein Versuch zur Wiederholung des frühern Vorfalls unmöglich ist.“
Die Bewachung des Schlosses bleibt nach wie vor der Bürgerwehr. Schlüssel zu den Gitterthoren befinden sich daher in den Händen des jedesmaligen Major du jour der Bürgerwehr.
Dennoch befürchtet man allgemein den Ausbruch neuer Unruhen, wenn auch nicht wegen der Einhängung der eisernen Gitterthore, doch wegen der bevorstehenden Entwaffnung der fliegenden Korps, welche vom Magistrat verlangt worden ist und eine nothwendige Folge des durch die königliche Botschaft vom 6. Juli der Vereinbarer-Versammlung vorgelegten Gesetzentwurfs über die Bürgerwehr sein wird. Dieser Gesetzentwurf erregt hier vielseitige Mißbilligung und ist vollständig geeignet das ganze Institut der Bürgerwehr zu vernichten. Die fliegenden Korps, wozu hier die bewaffneten Studentenkorps, das Künstlerkorps, das Korps der jungen Kaufleute und Buchhalter, das Korps des Handwerkervereins u. s. w. gerechnet werden, können nach dem neuen Gesetz nicht mehr fortbestehen.
Die Stadtverordneten haben aber schon vor Bekanntmachung dieses Gesetzentwurfs auf Auflösung oder mindestens doch Verminderung der fliegenden Korps beim Magistrat angetragen. Diesen Korps gab man in den „Zeiten der Noth“ Rechte, die man ihnen jetzt, da jene Noth vorüber ist, wieder nehmen will!
Eine höchst bemerkenswerthe Inkonsequenz aber ist es, wenn die Stadtverordneten eine bloße Verminderung der fliegenden Korps beantragen. Derselbe Grund, welcher für die Auflösung des Künstlerkorps spricht, muß auch für die Auflösung der Schützengilde sprechen, selbst wenn sich unter den Schützengilden mehrere Stadtverordnete befinden sollten!
Bei dem Tischlermeister Reinhold Ruge, Bruder des mehr oder minder bekannten Arnold Ruge, erschienen vor einigen Tagen mehre Bürgerwehrmänner, angeblich im Auftrage des Hauptmanns ihrer Kompagnie, um dem Ruge, sein Gewehr, das er als Bürgerwehrmann hat, abzunehmen, weil es von der Kompagnie so beschlossen sei. Ruge weigerte sich jedoch und der Hauptmann wandte sich an den Polizeipräsidenten. Dieser gab dem Polizeikommissarius des Reviers sogleich Befehl, dem Ruge das Gewehr abzunehmen, weil er ein unwürdiges Mitglied der Bürgerwehr sei, die aber bis jetzt noch nicht das Recht habe, ein Disziplin- und Exekutionsverfahren gegen ihre Mitglieder auszuführen. Ruge gab der Gewalt nach und warf den Exekutoren das Gewehr vor die Füße.
Der Grund des einstimmigen Beschlusses der Bürgerwehrkompagnie, welche den Tischlermeister Ruge nicht mehr für würdig erachtet, fernerhin in der Kompagnie als Bürgerwehrmann zu fungiren, und zu dem Ende ihn aufforderte, das in Händen habende Gewehr der Kompagnie zurückzuliefern, ist einfach der, daß er sich zu einem Freunde geäußert haben soll, „ich werde mein Gewehr nie dazu brauchen, auf das Volk zu schießen.“
Dieser Grund wurde aber dem Ruge nicht mitgetheilt, er wurde vielmehr verurtheilt und das Urtheil wurde vollstreckt, ohne daß der Verurtheilte über den Grund seiner Verurtheilung Aufschluß erhielt, so daß es ihm unmöglich war, sich zu vertheidigen.
15 Berlin, 13. Juli. Hr. Reichensperger, der das Vergnügen hat, in der Verfassungskommission seine Ansichten aussprechen zu dürfen, hat heute Morgen die positive Behauptung aufgestellt, daß die Rheinländer keine Wahl der Bürgermeister durch die Gemeinde wünschen, sondern gerade das Gegentheil. Diese freche Lüge wurde von den rheinischen Deputirten der Linken aufgenommen, und man will, wenn Hr. Reichensperger nicht revozirt, die Rheinländer auffordern, den jesuitischen Mann Lügen zu strafen.
Breslau, 11. Juli. Am 9. d. M. früh 5 Uhr wurde der Schneidermeister Falkenhain, Präsident der Gesellschaft „Germania“ von mehreren Polizeibeamten, angeblich wegen einer in einer öffentlichen Versammlung ausgestoßenen Beleidigung gegen den König verhaftet. Es ist dies in Breslau die erste politische Verhaftung nach der Revolution. Am gestrigen Abend rotteten sich große Menschenmassen am Inquisitoriat zusammen, und verlangten die Freilassung des Verhafteten. Die Bürgerwehr hatte sich vor dem Gebäude aufgestellt, um das Eindringen zu verhindern, der Tumult legte sich in-
Testamentarische Einleitung zu den Memoiren Chateaubriand's.
Son style, voilà sa force, voilà sa puissance, voilà sa gloire!
(Réforme 7 Juli.)
Paris, den 1. Dezember 1833. Da es mir unmöglich ist, das Ende meines Lebens vorherzusehen und da in meinem Alter die dem Menschen vergönnten Tage nur Tage der Gnade, oder eher der Buße sind, so will ich, um nicht vom Tode überrascht zu werden, eine Arbeit besprechen, welche dazu bestimmt ist, mich um die Langeweile dieser letzten, einsamen Stunden zu betrügen, die Niemand will, und von denen man nicht weiß, was damit anfangen.
Die Memoiren, an deren Spitze man diese Vorrede lesen wird, umfassen mein ganzes Leben; ich begann sie im Jahre 1811 und ich setzte sie fort bis zum heutigen Tage. Meine Kindheit erzähle ich darin, meine Erziehung, meine Jugend, meinen Eintritt in den Dienst, meine Ankunft in Paris, meine Audienz bei Ludwig XVI., die ersten Scenen der Revolution, meine Reisen in Amerika, meine Rückkehr nach Europa, meine Emigration nach Deutschland und England, mein Wiederbetreten französischen Bodens unter dem Konsulat, meine Beschäftigungen und meine Arbeiten unter dem Kaiserreich, mein Ausflug nach Jerusalem, meine Thätigkeit unter der Restauration, kurz, die vollständige Geschichte dieser Restauration und ihres Falles.
Fast mit allen Männern traf ich zusammen, die zu meiner Zeit eine bedeutende oder unbedeutende Rolle, da draußen oder in meinem Vaterlande spielten; von Washington bis zu Napoleon, von Ludwig XVIII. bis zu Alexander, von Pius VII. bis zu Gregor XVI., von Fox, Burke, Pitt, Sheridan, Londonderry, Capo-d'Istria bis zu Malesherbes' Mirabeau, von Nelson, Bolivar, Mehemed, dem Pascha von Egypten, bis zu Suffren, Bougainville, Lapeyrouse, Moreau. Der Dritte war ich in einem Triumvirate, das ohne Beispiel gewesen: drei Poeten, Gegner durch ihre Interessen und durch ihre Nationen, waren fast gleichzeitig Minister der auswärtigen Angelegenheiten, ich in Frankreich, Canning in England, Martinez de la Rosa in Spanien.
Nacheinander durchschritt ich die leeren Jahre meiner Jugend die so ereignißvollen Tage der republikanischen Zeit, der bonapartistischen Prunkepoche und des Regiments der Legitimität.
Die Meere durchfuhr ich der alten und der neuen Welt, ich setzte meinen Fuß auf den Boden der vier Theile der Erde. Und als ich kampirt hatte in der Hütte des Irokesen, unter dem Zelt des Arabers, in dem Wigwam des Huronen, in den Trümmern von Athen, von Jerusalem, von Memphis, Karthago und Granada, bei dem Griechen, dem Türken, dem Marokaner, in Wäldern und Ruinen; nachdem ich das Bärenfell des Wilden und den Seiden-Kaftan des Mamelucken getragen; nachdem ich Hunger, Durst, Armuth und Exil erduldet, da setzte ich mich als Minister und Gesandter, goldbestickt und bunt von Orden und Bändern, an den Tisch der Könige, zu dem Gelag von Prinzen und Prinzessen, um abermals in die Durftigkeit zurückzufallen und in's Gefängniß.
In Verbindung stand ich mit einer Menge von Personen, berühmt durch den Krieg, gefeiert in der Kirche, der Politik, der Magistratur, in Wissenschaften und Künsten. Massen von Dokumenten besitze ich; mehr als viertausend Privatbriefe, die diplomatischen Korrespondenzen meiner verschiedenen Gesandtschaften, die Papiere meines Postens als Minister der auswärtigen Angelegenheiten und Aktenstücke darunter, die eben so unbekannt, als einzig in ihrer Art sind. Ich trug die Muskete des Soldaten, den Stock des Reisenden, den Stab des Pilgers. Ein Seefahrer, schwankte mein Geschick unstätt wie das Meer; wie Alcyon hab' ich mein Nest gebaut auf den Wellen.
Geben konnte ich Frieden und Krieg; ich habe unterzeichnet Verträge und Protokolle; nebenbei publizirte ich zahlreiche Werke. Ich war eingeweiht in die Geheimnisse der Parteien, des Hofes und des Staates; in meiner Nähe sah ich das seltenste Unglück, das höchste Glück, den größten Ruhm. Bei Belagerungen war ich, bei Kongressen, bei Konklaven, beim Wiederaufbau und bei dem Zertrümmern der Throne.
Ich machte Geschichte und ich wußte Geschichte zu schreiben; doch mitten durch diese Welt der Wirklichkeit, der Katastrophen, des Tumultes und des Lärms, schritt ich mit meinem einsamen, träumrisch poetischen Leben, mit den Söhnen meiner Muse: Chactas, René, Endore, Aben-Hamet und den Töchtern: Atala, Amélie, Blanca, Velleda, Cymodocée. Ohne es zu wissen und ohne danach zu haschen, hatte ich vielleicht auf mein Jahrhundert einen dreifachen Einfluß, einen religiösen, einen politischen und einen literarischen.
Ich habe nur noch vier oder fünf Zeitgenossen eines langen Renommées um mich. Alfieri, Canova und Monti sind nicht mehr. Aus den Tagen seines Glanzes behielt Italien nur Pindemonte und Manzoni; Pellico's schöne Jahre schwanden in den Kerkern des Spielberg. Das Vaterland Dante's sieht seine Talente zum Schweigen verdammt, oder gezwungen, auf fremder Erde zu schmachten. Lord Byron und Canning starben jung; Walter Scott ist geschieden; Göthe verließ uns, reich an Ruhm und an Jahren. Frankreich hat fast nichts mehr von seiner so reichen Vergangenheit; es beginnt eine neue Aera und nur ich bleibe zurück, um mein Jahrhundert zu begraben.
Wenn der Tod seinen Vorhang zwischen mir und der Welt niederläßt, so wird man finden, das mein Drama aus drei Akten besteht.
Von meiner ersten Jugend, bis zum Jahre 1800, war ich Soldat und Reisender; von 1800 bis 1814, unter dem Konsulate und dem Kaiserreich, führte ich ein literarisches Leben; von der Restauration bis heute, war es politisch.
In diesen nacheinander folgenden drei Karrièren, stellte ich mir immer eine große Aufgabe: als Reisender sehnte ich mich nach der Entdeckung der Polarwelt; als Literat suchte ich die Religion auf ihren Ruinen wieder emporzurichten; als Staatsmann war ich bestrebt, den Völkern das wahre monarchische Repräsentativ-System mit seinen verschiedenen Freiheiten zu geben; ich half wenigstens
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Marx-Engels-Gesamtausgabe: Bereitstellung der Texttranskription.
(2017-03-20T13:08:10Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML
(2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat
(2017-03-20T13:08:10Z)
Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |