Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Neue Rheinische Zeitung. Nr. 48. Köln, 18. Juli 1848.

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite

Im Beginn der Parlamentssession machte ich den Tyrannen im Ministerium bemerklich, daß sie Kanada und Irland verlieren würden. Ich habe seitdem keinen Grund gehabt, meine Ansicht zurückzunehmen. Doch, wenn ich Euch, Landsleute, die Wahrheit sagen soll: Euer Mangel an fester Vereinigung und an Muth macht mich feig. Ja, es ist die reine Wahrheit, daß gegenwärtig das Gesetz so weit ausgedehnt werden kann, um jeden Freiheitsfreund und Jeden, der kühn seine Meinung an den Tag legt, zu vernichten. Gleichwohl und trotz aller Lästerungen der irischen (O'Connell'schen) Partei bin ich jetzt, da der Angelsachse das Schwert gezogen, augenblicklich bereit, jede Lücke auszufüllen, die von den Gesetzen des Tyrannen in den Reihen meines Geburtslandes gemacht wird. . . . . Ich darf wohl sagen, daß Tausende, ja Millionen fragen oder denken: was thut Feargus O'Connor? Meine Antwort an Alle ist, daß ich jede Bewegung des Feindes beobachte und daß ich, um nicht meine Kraft zu schwächen, mir durch Schwachheit keine Blöße gebe. Landsleute! Die afrikanischen Schlächter mögen mit kaltem Blut die Heroen der französischen Republik niedermetzeln: die Arbeit wird doch siegen.

Diese Wüthriche erschossen 650 Gefangene kaltblütig und auf einmal. Andere Tausende schlossen sie in Keller ein und füllten letztere mit Wasser, um die Gefangenen zu ersäufen: allein die Sache der Arbeit wird doch triumphiren.

In England hat man die gefangenen Chartisten für "schuldig" erklärt, und nach Zeugenaussagen, die nicht einmal zum Hängen eines Hundes hinreichend wären, zur schrecklichsten Strafe verurtheilt. In Irland werden Eure besten Männer aus Eurer Mitte gerissen und dies Alles geschieht in der Hoffnung gegen die steigende Begeisterung rechtzeitig den Todesstreich zu führen. Diese Hoffnung, sie wird fehlschlagen. Verlaßt Euch darauf, daß die Rache vollbringen wird, was der Gerechtigkeit versagt wurde. Nicht blos in Frankreich, auch in Irland, nimmt die Herrschaft der Tyrannei zu. In beiden Ländern ist die Macht der Presse, um Gutes zu bewirken, fast gänzlich vernichtet, während die feile und gemeine Presse zärtlich gepflegt und gleich einer wüthenden Meute auf das Volk gehetzt wird.

Inmitten dieses Zustandes der Dinge, giebt es da keinen Weg, um in beiden Ländern eine so gleichzeitige Agitation ins Werk zu setzen, daß die Macht der Faktion gelähmt und das Volk mit Hoffnung erfüllt werde? Ich antworte: Ja! und nächste Woche werde ich den Plan vorlegen, durch den die Arbeit, ohne einen Schlag zu thun, ihren Triumph erringen kann.

Von der Ausdehnung, welche das jetzige Ministerium dem Spionirsystem gegeben, könnt Ihr Euch keinen vollständigen Begriff machen; eben so wenig von den Schlingen, die es den Unbedachtsamen hingelegt. Besitze ich nun gleich keine geheimen Polizeigelder, so habe ich doch durch die Polizei und das Korps der Ausspürer eben so gute Nachrichten, wie die Minister. Ich erlaube mir den englischen Chartisten mitzutheilen, daß trotz des Durchgehens der "Fremdenbill" es gerade Fremde sind, welche dem Minister des Innern als Werkzeuge dienen. Ich bitte sie deshalb im Namen der Gerechtigkeit und des Chartismus, dem Feinde nicht den Gefallen zu thun, in die gelegten Fallstricke hineinzugerathen.

Niemand wird auch nur einen Augenblick glauben, daß Mitchell noch lange verbannt sein wird, oder daß Jones und seine Schicksalsgenossen ihre zweijährige Gefangenschaft, die noch schlimmer als Verbannung ist, werden erdulden müssen.

Ich versichere Euch, meinen Landsleuten, ich versichere den englischen Chartisten, daß, wird mein Plan zur Organisation und Agitation befolgt, es für irgend ein Ministerium unmöglich ist, die Unterdrückung beider Länder fortzusetzen. Wird der Plan nicht ausgeführt, so muß der Schrecken das hingenommene Loos der Leidenden sein. Wollte Gott, ich wäre in einer Lage, meine Gefühle ohne Furcht vor den Folgen, welche das "Knebelungsgesetz" über meine Partei bringen würde, aussprechen zu können! Gleichwohl sage ich Euch, sage ich Euren Unterdrückern, daß, wenn das Volk weise, muthvoll und vereinigt auftritt, seinen gerechten Forderungen zu widerstehen unmöglich ist; daß aber, wenn es thöricht, feig und vereinzelt handelt, nicht seine Herrscher, sondern das Volk selbst die Schuld seines Elendes trägt."

Ich verbleibe Euer treuer Freund und Landsmann
Feargus O'Connor.

* London, 15. Juli.

Im Unterhause lange Debatten über zweite Lesung einer Bill wegen öffentlicher Arbeiten in Irland, die theils zu neuen Vorschüssen Seitens der Regierung zur Vollendung angefangener Arbeiten ermächtigen soll, theils Bestimmungen enthält, wie die verflossenes Jahr an Irland gemachten Vorschüsse in Terminzahlungen zurückzuerstatten sind.

In einem leitenden Artikel über die Eröffnung des ungarischen Parlaments hebt die "Times" die schwierige Lage hervor, in denen sich gegenwärtig Ungarn befindet. Zuletzt kommt das Journal auch auf das Einrücken der Russen in die Moldau zu sprechen. "Dies wird mit Recht oder Unrecht (?!) als der erste offene Schritt des Petersburger Kabinets zur Feststellung seines Protektorats über die slavischen Länder an der Donau betrachtet werden. Da jene Gebiete den untern Theil und die Mündung des prächtigen Flusses beherrschen, der ganz Süddeutschland durchströmt und die ausgedehnten innern Wasserwege Ungarns mit dem schwarzen Meere verbindet, so ist dies eine Lebensfrage für ganz Deutschland in Verbindung mit den Ungarn. Wir sind indeß zu glauben geneigt, daß, wenn Gen. Duhamel in die Moldau eingedrungen, er jetzt nicht viel weiter vorrücken und die russische Politik sowohl an der Donau wie anderwärts sich mehr von den Ereignissen, als einem vorausbestimmten Angriffsplane leiten lassen wird."

- London, 15. Juli.

Consols schließen zu 77 1/2, 5/8.

* Dublin, 13. Juli.

Immer mehr Verhaftungen. Gestern wurden solche wiederum an Magee und Hollywood vollzogen, angeblich wegen seditiösen Reden in der Grafschaft Wicklow. Magee ist einer der geschicktesten Männer unter den Jung-Irländern, sei es als Redner, als Schriftsteller oder Organisationstalent. Hollywood gehörte zu der Deputation, welche im März der provisorischen Regierung zu Paris die bekannte Glückwunsch-Adresse überreichte. Beide sind jedoch heute gegen Stellung von Bürgschaften einstweilen in Freiheit gesetzt. In Cork ließ W. S. O'Brien am Dienstage sämmtliche konföderirte Klubs Revue passiren. Alle waren militärisch organisirt und die Sache ging ohne Störung vorüber. In der später erfolgten Anrede sagte O'Brien: "kann ich Duffy und den Uebrigen, welche in die Kerker geschleppt sind, sagen, daß die Männer von Cork bereit stehen?" (lauter Ruf: Ja, ja; und auch die Weiber!) Er rathe ihnen aber, sich zu keiner Uebereilung hinreißen zu lassen, sich eher einen Zwang anzutthun; denn der Kampf für die Freiheit Irlands einmal begonnen, müsse vom Sieg gekrönt werden; der Sieg müsse errungen werden, wenn nicht Uebereilung ihn vereitele. Die Oranien-Männer des Nordens haben gestern den Jahrestag der Schlacht am Boynefluß mit besonderm Eclat gefeiert.

Amerika.

Die schon seit einiger Zeit in den Vereinigten-Staaten projektirte Eisenbahn vom Atlantischen- bis zum Stillen-Meere, scheint seit der Beendigung des mexikanischen Krieges ein Gegenstand praktischer Erwägung zu werden. In einem Briefe Lieutenant Mauray's, der amerikanischen Marine, finden wir eine klare Uebersicht der Hauptpunkte des Unternehmens. Die bisher vorgeschlagene Route war eine nördliche, von New-York bis hinauf nach Chicago und dann nach Oregon und dem Columbia Fluß; Lieutenant Mauray behauptet indeß, daß die gefährliche Schifffahrt ind der Mündung der Columbia und der Umstand, daß die unter britischer Hoheit stehende Vancouver Insel jenen Theil des Stromes auf's wirksamste beherrscht, unüberwindliche Hindernisse dieses Planes bilden. Er schlägt deswegen vor, daß die Linie mit dem Häfen von Charleston in Süd-Carolina ihren Anfang nehme und nach Memphis in Tenessee und von da nach Monterey oder San Francisco in Californien gehe.

Von Charleston nach Tenessee ist bereits eine Bahn vollendet und die Distanz von Memphis nach Monterey ist 1,500 Meilen. Auf diesem Wege würde die Entfernung vom englischen Kanale bis zum Stillen-Meere 5,370 Meilen sein; über Chicago 5,320 Meilen.

Der Haupt-Nutzen einer die beiden Oceane verbindenden, durch das Herz der Vereinigten-Staaten gehenden Eisenbahn, besteht in dem nie aus den Augen verlorenen Faktum, daß die Werthzunahme des von ihr durchschnittenen Landes, die Kosten der Bahn mehr als decken würde, und daß eine solche Linie den Vereinigten-Staaten jene ausschließlichen Vortheile verleihen muß, die verloren gehen, wenn man nach dem alten Plane die betreffende Verbindung vermittelst eines Kanales durch die Landenge von Panama herstellen wollte.

Das Empfehlenswerthe der Route über Californien, im Gegensatz zu der über Oregon, geht aus der Sicherheit der californischen Häfen, ferner aus ihrer günstigen Lage für die jährlich im Wallfischfang des Stillen-Meeres verwandten 300 amerikanischen Schiffe, so wie namentlich daraus hervor, daß sie einen Centralpunkt für die Errichtung einer großen Marine-Station und für die Anlage von Docks bieten würde, indem San Francisco in der Mitte zwischen der nördlichen und südlichen Grenze der an dieser Küste jetzt etwa 1000 Meilen weit sich erstreckenden amerikanischen Besitzungen liegt.

Lieutenant Mauray behauptet, daß der Bau der fraglichen Bahn den Vereinigten-Staaten die Herrschaft über den Handel des ganzen Ostens sichern würde. Bisher, bemerkt er, standen die Schiffe der zwei großen Konkurrenten des Ocean's, in allen Theilen der Welt, Europa und Westindien ausgenommen, auf durchaus gleichen Bedingungen. Um von Indien, China, Neu-Holland, den Inseln des Stillen-Meeres, oder von den Häfen Süd-Amerikas nach Hause zurückzukehren, hatten amerikanische wie britische Schiffe dieselbe Route zu machen, obgleich die einen ihre Fahrt mit Liverpool, die andern ihren Lauf mit New-York endeten.

- Jetzt aber, wo Oregon und Californien amerikanisirt sind, werden uns alle jene Häfen näher; die bedeutendsten derselben, wie Bombay, Calkutta, Singapore, die Häfen von China, Japan, Neu-Holland, Australien, Polynesien und der Inseln des Ostens, liegen viele Tausend Meilen näher bei den Vereinigten Staaten als bei England.

- Wir brauchen dem Vorstehenden nichts mehr hinzuzufügen. Die enormen Umwälzungen welche die Vollendung jenes großen Projektes nach sich ziehen muß, liegen zu sehr am Tage.

Handelsnachrichten. [irrelevantes Material]

Schiffahrts-Anzeige. Köln, 17. Juli 1848.

Angekommen: Kapt. van Alen von Dordt mit 1729 Ztr.; Kapt. Coesen von Amsterdam mit 3951 Ztr.; Kapt. Jurrius von Amsterdam mit 4686 Ztr.;

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Wwe. Jak. Schaaff; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Joh. Budberg; nach Andernach und Neuwied M. Pera, A. Boecking; nach Koblenz und der Mosel und Saar D. Schlägel; nach der Mosel, nach Trier und der Saar, N. Bayer; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz Val. Pfaff; nach dem Niedermain Fr. Gerling; nach dem Mittel- und Obermain C. Hegewein; nach Heilbronn Fr. Schmidt; nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermanns; nach Worms und Mannheim W. C. Müller; nach Antwerpen M. Lamers.

Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Singendonk, Köln Nr. 10.
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Wilson, Köln Nr. 1.

Wasserstand.

Köln, am 17 Juli. Rheinhöhe 9' 4".

Der seit dem 17. Mai v. J. wieder eröffnete große Viehmarkt hierselbst hat durch seine seitdem fortwährend gestiegene Frequenz den Beweis geliefert, daß derselbe, sowohl in Rücksicht auf den eigenen Bedarf der Stadt Köln, als auch auf die Lage der Letzteren im Mittelpunkte der Provinz, als ein dringendes Bedürfniß angesehen werden muß. Wegen der Permanenz dieses Marktes an jedem Montage des ganzen Jahres ist die Feststellung eines besondern Termines zum Beginne der Waidviehmärkte nicht erforderlich; daher die niederländischen Kaufleute zum Bezuge desselben mit Waidvieh unter dem Bemerken hierdurch eingeladen werden, daß für alle Bequemlichkeiten des Handelsstandes gesorgt ist.

Köln, den 12. Juli 1848

Das Ober-Bürgermeister-Amt.

Die Gläubiger des Falliments des in Köln wohnenden Weißgerbers Ign. Jos. Eichholz werden hierdurch ersucht, sich zu dem im 3. Buche 1. Titel 8. Kapitel des Handelsgesetzbuchs ausgedrückten Zwecke am 20. l. M., Vormittags 11 Uhr, im Lokale des königl. Handelsgerichts dahier zu versammeln.

Köln, den 16. Juli 1848.

Der provisor. Syndik, Schneider II, Advokat.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Mittwoch, den 19. Juli 1848, Vormittags zehn Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Apostelnmarkte zu Köln mehrere Sattlerwaaren, als: Koffer, Hosenträger, Cigarren-Etuis etc., sodann eine Kommode dem Meist- und Letztbietenden gegen baare Zahlung öffentlich verkaufen.

Der Gerichtsvollzieher, Gassen.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Mittwoch, den 19. Juli 1848, Morgens 9 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln drei Oelgemälde in Goldrahmen, dem Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.

Der Gerichtsvollzieher Penningsfeld.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Donnerstag, den 20. Juli 1848, Morgens 9 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln, Hausmobilien aller Art dem Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.

Der Gerichtsvollzieher, Penningsfeld.

Aufruf an die Bürger Kölns.

Diejenigen Bürger Kölns, welche die Mahl- und Schlachtsteuer, die besonders auf so ungerechte Weise auf die arbeitenden Klassen lastet, aufgehoben wissen wollen, mögen sich vereinigen. Zu diesem Zwecke liegen in nachbenannten Lokalen Listen zur Unterschrift offen:

BeiHrn.Huthmacher, Martinstraße 31.
BeiHrn.Geuer, Rheingasse 25.
BeiHrn.Lölgen, Johannisstraße 2.
BeiHrn.Kreutzer, Weidengasse 11.
BeiHrn.Becker, Schildergasse 8 u. 10.
BeiHrn.Siemons, Mühlengasse 1.
BeiHrn.Kurth, große Sandkaul 34.

Zum deutschen Reichsverweser.

Im neuen großen Schoppen, Große Neugasse Nro. 36.

Heute Abend frische Erbsen un sonstige der Saison angemessene Speisen und schöne Weine bei Louis Kertell,

Köln, den 18. Juli 1848.

Mailust in Deutz.

Daß die Säle im Hause, woraus man die herrlichste Aussicht genießt, so weit fertig sind, daß ich nunmehro meine verehrten Gäste auch bei ungünstiger Witterung bewirthen kann, zeigt ergebenst an.

Joseph Kost.

Ein erfahrner Zuschneider, welcher deutsch, französisch und englisch spricht, sucht eine Stelle. Die Expedition sagt wo.

Ein Schreiber sucht Beschäftigung, sei es auch für halbe Tage oder stundenweise. Weingartengasse Nr. 6.

Apfelsinen, billig und schön. St. Agatha 25.

In der Expedition der Neuen Rheinischen Zeitung ist zu haben:

Manifest der Contrerevolution.

Auszug aus Nr. 43 der Neuen Rheinischen Zeitung.

Preis 1/2 Sgr.

Einladung zur Pränumeration auf die Neue politische Ofner-Pesther Zeitung und die damit verbundenen Gemeinnützigen Blätter für Belehrung und Unterhaltung.

Wöchentlich sechs Nummern. Pränumerationspreis für den Semester Juli-December mit viermaliger Postversendung und Couvert 6 fl. C.-M. - Man pränumerirt in Ofen bei allen löbl. Postämtern.

Die neue politische Ofner-Pesther Zeitung mit den Gemeinnützigen Blättern, unterstützt von vorzüglichen Kräften nah und fern, hat als Organ entschiedenen Fortschrittes allseitige Anerkennung gefunden und erfreut sich einer großen Verbreitung.

Der am 2. Juli beginnende ungarische Reichstag - der erste, auf welchem das ganze Land mit dem damit vereinigten Siebenbürgen durch selbst gewählte Volksvertreter repräsentirt wird; - die sich täglich wichtiger gestaltenden kriegerischen Ereignisse in Ungarn und dessen Nachbarländern, sowie die großen folgenreichen Begeben heiten im Auslande - bieten Stoff zu den gehaltreichste Mittheilungen, die wir schnell und authentisch liefer und die unserer Zeitung im nächsten Semester noch größeres Interesse und höhern Werth verleihen werden.

Anzeigen aller Art finden durch die Ofner-Pesther Zeitung eine Verbreitung und wird die dreimal gespali tene Petitzeile bei 1maliger Einrückung mit 3 kr., be 3maliger Einrückung mit 8 kr. C.-M. berechnet.

Ofen, im Juni 1848.

Joseph Janisch, Herausgeber und Redakteur.

Der Demokrat, ein Zeitblatt, redigirt von Ferdinand Deyfried und August Silberstein, und dessen schon im Titel ausgesprochene Tendenz wird mit Geist, mit Energie und Konsequenz im Vereine mit den tüchtigsten Männern zu verfolgen gesucht. Die Hauptaufgabe dieses Blattes ist, das Volk wach zu erhalten, es anzuregen, über seine Rechte zu belehren, und in seinem Streben zu stützen und zu befestigen. - Daß es hiebei ein entschiedenes Oppositionsblatt gegen alle Institute und Individuen sein muß, die eine entgegengesetzte Richtung einschlagen, versteht sich von selbst. -

Die politischen Vorgänge der Neuzeit werden vollkommen berücksichtigt, ihre Folgen, ihre Grundelemente beleuchtet, und so steht der "Demokrat" als Wächter und Wegweiser des Volkes in den neuesten politischen Vorgängen da, hinzugesellt sich natürlich eine Mittheilung aller Ereignisse aus Fern und Nah, so rasch als es be irgend einem Journale geschehen kann.

Eine eigene Rubrik "Zeitung der demokratischtn Vereine Deutschlands" dient den Demokraten unseres deutschen Gesammt-Vaterlandes zum Centralpunkt, indem wir aller Resultate und Bestrebungen mittheilen und beleuchten.

Der Wiener Reichstag wird eben so, täglich, vorzügliche Berücksichtigung finde und dieser so wie jeder einzelne bemerkenswerthe Charakter desselben einer demokratischen Kritik unterworfen werden.

Der Poesie gönnen wir im "Demokraten" ebenfalls der Freiheit die Wege zu bahnen, so wie wir in dem Maße der Kunst und Satire Aufmerksamkeit schenken, als sie von Bedeutung für das sociale Leben wird.

Die Wiener Vorfälle, gewiß wichtig für die Gegenwart, werden aus eigener Anschauung schnellstens mitgetheilt und durch fortwährende Aufzählung der Verhandlungen der verschiedenen Ausschüsse, dem Publikum die Strebungen der Residenz (in welchen sich ganz Oestreich centralisirt) an den Tag gelegt.

Der "Demokrat'" ein Organ der größten, gerechtesten Partei der Welt, erscheint in elegantem Folio wie bisher täglich, mit Ausnahme der Sonntage. Man pränumerirt in Wien in der Verlagshandlung des Leop. Sommer (vormals Strauß) Dorotheergasse Nr. 1108 und in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes: Ganzjährig mit 12 Fl., halbjährig mit 6 Fl., vierteljährlich 3 Fl. C.-M. täglicher Postversendung ganzjährig 14 Fl., halbjährig 7 Fl., vierteljährig 3 Fl. 30 Kr. C.-M. - Die Insertionsgebühr für den "Anzeiger des Demokraten" ist für die dreigespaltene Petitzeile für einmal 2, für zweimal 3 und für dreimal 4 Kr C.-M. Wer die Insertionen der "Allgemeinen Oestreichischen Zeitung" und dem "Demokraten" zugleich einschalten läßt, bezahlt blos 5, 6 und 7 Kr. C.-M., mithin einen äußerst geringen Preis. Das Beilegen eines Viertelbogens wird zu 1 Fl. 30 Kr. berechnet. Druck sammt Papier 6 Fl. C.-M.

Wien im Juni.

Redaktion und Verlag.

Bei Wilh. Greven, Herzopstraße Nro. -1 in Köln, ist so eben in Kommission erschienen: Der Criminalprozeß wider mich wegen Verleitung zum Cassetten-Diebstahl, oder: die Anklage der moralischen Mitschuld.

Ein Tendenz-Prozeß von F. Lassalle.

I. Lieferung. Enthaltend: 1. Vorwort. 2. Den Anklage-Akt wider mich, nebst Beschluß des rhein. Appell.-Gerichtshofes vom 12. Mai 1848. 3. Mein von jener Entscheidung vom 12. Mai dem rhein. Appell.-Gerichtshofe eingereichtes Memoire. (Auf Kosten des Verfassers). gr. 8. broch. Preis 5 Sgr.

Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

Im Beginn der Parlamentssession machte ich den Tyrannen im Ministerium bemerklich, daß sie Kanada und Irland verlieren würden. Ich habe seitdem keinen Grund gehabt, meine Ansicht zurückzunehmen. Doch, wenn ich Euch, Landsleute, die Wahrheit sagen soll: Euer Mangel an fester Vereinigung und an Muth macht mich feig. Ja, es ist die reine Wahrheit, daß gegenwärtig das Gesetz so weit ausgedehnt werden kann, um jeden Freiheitsfreund und Jeden, der kühn seine Meinung an den Tag legt, zu vernichten. Gleichwohl und trotz aller Lästerungen der irischen (O'Connell'schen) Partei bin ich jetzt, da der Angelsachse das Schwert gezogen, augenblicklich bereit, jede Lücke auszufüllen, die von den Gesetzen des Tyrannen in den Reihen meines Geburtslandes gemacht wird. . . . . Ich darf wohl sagen, daß Tausende, ja Millionen fragen oder denken: was thut Feargus O'Connor? Meine Antwort an Alle ist, daß ich jede Bewegung des Feindes beobachte und daß ich, um nicht meine Kraft zu schwächen, mir durch Schwachheit keine Blöße gebe. Landsleute! Die afrikanischen Schlächter mögen mit kaltem Blut die Heroen der französischen Republik niedermetzeln: die Arbeit wird doch siegen.

Diese Wüthriche erschossen 650 Gefangene kaltblütig und auf einmal. Andere Tausende schlossen sie in Keller ein und füllten letztere mit Wasser, um die Gefangenen zu ersäufen: allein die Sache der Arbeit wird doch triumphiren.

In England hat man die gefangenen Chartisten für „schuldig“ erklärt, und nach Zeugenaussagen, die nicht einmal zum Hängen eines Hundes hinreichend wären, zur schrecklichsten Strafe verurtheilt. In Irland werden Eure besten Männer aus Eurer Mitte gerissen und dies Alles geschieht in der Hoffnung gegen die steigende Begeisterung rechtzeitig den Todesstreich zu führen. Diese Hoffnung, sie wird fehlschlagen. Verlaßt Euch darauf, daß die Rache vollbringen wird, was der Gerechtigkeit versagt wurde. Nicht blos in Frankreich, auch in Irland, nimmt die Herrschaft der Tyrannei zu. In beiden Ländern ist die Macht der Presse, um Gutes zu bewirken, fast gänzlich vernichtet, während die feile und gemeine Presse zärtlich gepflegt und gleich einer wüthenden Meute auf das Volk gehetzt wird.

Inmitten dieses Zustandes der Dinge, giebt es da keinen Weg, um in beiden Ländern eine so gleichzeitige Agitation ins Werk zu setzen, daß die Macht der Faktion gelähmt und das Volk mit Hoffnung erfüllt werde? Ich antworte: Ja! und nächste Woche werde ich den Plan vorlegen, durch den die Arbeit, ohne einen Schlag zu thun, ihren Triumph erringen kann.

Von der Ausdehnung, welche das jetzige Ministerium dem Spionirsystem gegeben, könnt Ihr Euch keinen vollständigen Begriff machen; eben so wenig von den Schlingen, die es den Unbedachtsamen hingelegt. Besitze ich nun gleich keine geheimen Polizeigelder, so habe ich doch durch die Polizei und das Korps der Ausspürer eben so gute Nachrichten, wie die Minister. Ich erlaube mir den englischen Chartisten mitzutheilen, daß trotz des Durchgehens der „Fremdenbill“ es gerade Fremde sind, welche dem Minister des Innern als Werkzeuge dienen. Ich bitte sie deshalb im Namen der Gerechtigkeit und des Chartismus, dem Feinde nicht den Gefallen zu thun, in die gelegten Fallstricke hineinzugerathen.

Niemand wird auch nur einen Augenblick glauben, daß Mitchell noch lange verbannt sein wird, oder daß Jones und seine Schicksalsgenossen ihre zweijährige Gefangenschaft, die noch schlimmer als Verbannung ist, werden erdulden müssen.

Ich versichere Euch, meinen Landsleuten, ich versichere den englischen Chartisten, daß, wird mein Plan zur Organisation und Agitation befolgt, es für irgend ein Ministerium unmöglich ist, die Unterdrückung beider Länder fortzusetzen. Wird der Plan nicht ausgeführt, so muß der Schrecken das hingenommene Loos der Leidenden sein. Wollte Gott, ich wäre in einer Lage, meine Gefühle ohne Furcht vor den Folgen, welche das „Knebelungsgesetz“ über meine Partei bringen würde, aussprechen zu können! Gleichwohl sage ich Euch, sage ich Euren Unterdrückern, daß, wenn das Volk weise, muthvoll und vereinigt auftritt, seinen gerechten Forderungen zu widerstehen unmöglich ist; daß aber, wenn es thöricht, feig und vereinzelt handelt, nicht seine Herrscher, sondern das Volk selbst die Schuld seines Elendes trägt.“

Ich verbleibe Euer treuer Freund und Landsmann
Feargus O'Connor.

* London, 15. Juli.

Im Unterhause lange Debatten über zweite Lesung einer Bill wegen öffentlicher Arbeiten in Irland, die theils zu neuen Vorschüssen Seitens der Regierung zur Vollendung angefangener Arbeiten ermächtigen soll, theils Bestimmungen enthält, wie die verflossenes Jahr an Irland gemachten Vorschüsse in Terminzahlungen zurückzuerstatten sind.

In einem leitenden Artikel über die Eröffnung des ungarischen Parlaments hebt die „Times“ die schwierige Lage hervor, in denen sich gegenwärtig Ungarn befindet. Zuletzt kommt das Journal auch auf das Einrücken der Russen in die Moldau zu sprechen. „Dies wird mit Recht oder Unrecht (?!) als der erste offene Schritt des Petersburger Kabinets zur Feststellung seines Protektorats über die slavischen Länder an der Donau betrachtet werden. Da jene Gebiete den untern Theil und die Mündung des prächtigen Flusses beherrschen, der ganz Süddeutschland durchströmt und die ausgedehnten innern Wasserwege Ungarns mit dem schwarzen Meere verbindet, so ist dies eine Lebensfrage für ganz Deutschland in Verbindung mit den Ungarn. Wir sind indeß zu glauben geneigt, daß, wenn Gen. Duhamel in die Moldau eingedrungen, er jetzt nicht viel weiter vorrücken und die russische Politik sowohl an der Donau wie anderwärts sich mehr von den Ereignissen, als einem vorausbestimmten Angriffsplane leiten lassen wird.“

‒ London, 15. Juli.

Consols schließen zu 77 1/2, 5/8.

* Dublin, 13. Juli.

Immer mehr Verhaftungen. Gestern wurden solche wiederum an Magee und Hollywood vollzogen, angeblich wegen seditiösen Reden in der Grafschaft Wicklow. Magee ist einer der geschicktesten Männer unter den Jung-Irländern, sei es als Redner, als Schriftsteller oder Organisationstalent. Hollywood gehörte zu der Deputation, welche im März der provisorischen Regierung zu Paris die bekannte Glückwunsch-Adresse überreichte. Beide sind jedoch heute gegen Stellung von Bürgschaften einstweilen in Freiheit gesetzt. In Cork ließ W. S. O'Brien am Dienstage sämmtliche konföderirte Klubs Revue passiren. Alle waren militärisch organisirt und die Sache ging ohne Störung vorüber. In der später erfolgten Anrede sagte O'Brien: „kann ich Duffy und den Uebrigen, welche in die Kerker geschleppt sind, sagen, daß die Männer von Cork bereit stehen?“ (lauter Ruf: Ja, ja; und auch die Weiber!) Er rathe ihnen aber, sich zu keiner Uebereilung hinreißen zu lassen, sich eher einen Zwang anzutthun; denn der Kampf für die Freiheit Irlands einmal begonnen, müsse vom Sieg gekrönt werden; der Sieg müsse errungen werden, wenn nicht Uebereilung ihn vereitele. Die Oranien-Männer des Nordens haben gestern den Jahrestag der Schlacht am Boynefluß mit besonderm Eclat gefeiert.

Amerika.

Die schon seit einiger Zeit in den Vereinigten-Staaten projektirte Eisenbahn vom Atlantischen- bis zum Stillen-Meere, scheint seit der Beendigung des mexikanischen Krieges ein Gegenstand praktischer Erwägung zu werden. In einem Briefe Lieutenant Mauray's, der amerikanischen Marine, finden wir eine klare Uebersicht der Hauptpunkte des Unternehmens. Die bisher vorgeschlagene Route war eine nördliche, von New-York bis hinauf nach Chicago und dann nach Oregon und dem Columbia Fluß; Lieutenant Mauray behauptet indeß, daß die gefährliche Schifffahrt ind der Mündung der Columbia und der Umstand, daß die unter britischer Hoheit stehende Vancouver Insel jenen Theil des Stromes auf's wirksamste beherrscht, unüberwindliche Hindernisse dieses Planes bilden. Er schlägt deswegen vor, daß die Linie mit dem Häfen von Charleston in Süd-Carolina ihren Anfang nehme und nach Memphis in Tenessee und von da nach Monterey oder San Francisco in Californien gehe.

Von Charleston nach Tenessee ist bereits eine Bahn vollendet und die Distanz von Memphis nach Monterey ist 1,500 Meilen. Auf diesem Wege würde die Entfernung vom englischen Kanale bis zum Stillen-Meere 5,370 Meilen sein; über Chicago 5,320 Meilen.

Der Haupt-Nutzen einer die beiden Oceane verbindenden, durch das Herz der Vereinigten-Staaten gehenden Eisenbahn, besteht in dem nie aus den Augen verlorenen Faktum, daß die Werthzunahme des von ihr durchschnittenen Landes, die Kosten der Bahn mehr als decken würde, und daß eine solche Linie den Vereinigten-Staaten jene ausschließlichen Vortheile verleihen muß, die verloren gehen, wenn man nach dem alten Plane die betreffende Verbindung vermittelst eines Kanales durch die Landenge von Panama herstellen wollte.

Das Empfehlenswerthe der Route über Californien, im Gegensatz zu der über Oregon, geht aus der Sicherheit der californischen Häfen, ferner aus ihrer günstigen Lage für die jährlich im Wallfischfang des Stillen-Meeres verwandten 300 amerikanischen Schiffe, so wie namentlich daraus hervor, daß sie einen Centralpunkt für die Errichtung einer großen Marine-Station und für die Anlage von Docks bieten würde, indem San Francisco in der Mitte zwischen der nördlichen und südlichen Grenze der an dieser Küste jetzt etwa 1000 Meilen weit sich erstreckenden amerikanischen Besitzungen liegt.

Lieutenant Mauray behauptet, daß der Bau der fraglichen Bahn den Vereinigten-Staaten die Herrschaft über den Handel des ganzen Ostens sichern würde. Bisher, bemerkt er, standen die Schiffe der zwei großen Konkurrenten des Ocean's, in allen Theilen der Welt, Europa und Westindien ausgenommen, auf durchaus gleichen Bedingungen. Um von Indien, China, Neu-Holland, den Inseln des Stillen-Meeres, oder von den Häfen Süd-Amerikas nach Hause zurückzukehren, hatten amerikanische wie britische Schiffe dieselbe Route zu machen, obgleich die einen ihre Fahrt mit Liverpool, die andern ihren Lauf mit New-York endeten.

‒ Jetzt aber, wo Oregon und Californien amerikanisirt sind, werden uns alle jene Häfen näher; die bedeutendsten derselben, wie Bombay, Calkutta, Singapore, die Häfen von China, Japan, Neu-Holland, Australien, Polynesien und der Inseln des Ostens, liegen viele Tausend Meilen näher bei den Vereinigten Staaten als bei England.

‒ Wir brauchen dem Vorstehenden nichts mehr hinzuzufügen. Die enormen Umwälzungen welche die Vollendung jenes großen Projektes nach sich ziehen muß, liegen zu sehr am Tage.

Handelsnachrichten. [irrelevantes Material]

Schiffahrts-Anzeige. Köln, 17. Juli 1848.

Angekommen: Kapt. van Alen von Dordt mit 1729 Ztr.; Kapt. Coesen von Amsterdam mit 3951 Ztr.; Kapt. Jurrius von Amsterdam mit 4686 Ztr.;

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Wwe. Jak. Schaaff; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Joh. Budberg; nach Andernach und Neuwied M. Pera, A. Boecking; nach Koblenz und der Mosel und Saar D. Schlägel; nach der Mosel, nach Trier und der Saar, N. Bayer; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz Val. Pfaff; nach dem Niedermain Fr. Gerling; nach dem Mittel- und Obermain C. Hegewein; nach Heilbronn Fr. Schmidt; nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermanns; nach Worms und Mannheim W. C. Müller; nach Antwerpen M. Lamers.

Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Singendonk, Köln Nr. 10.
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Wilson, Köln Nr. 1.

Wasserstand.

Köln, am 17 Juli. Rheinhöhe 9′ 4″.

Der seit dem 17. Mai v. J. wieder eröffnete große Viehmarkt hierselbst hat durch seine seitdem fortwährend gestiegene Frequenz den Beweis geliefert, daß derselbe, sowohl in Rücksicht auf den eigenen Bedarf der Stadt Köln, als auch auf die Lage der Letzteren im Mittelpunkte der Provinz, als ein dringendes Bedürfniß angesehen werden muß. Wegen der Permanenz dieses Marktes an jedem Montage des ganzen Jahres ist die Feststellung eines besondern Termines zum Beginne der Waidviehmärkte nicht erforderlich; daher die niederländischen Kaufleute zum Bezuge desselben mit Waidvieh unter dem Bemerken hierdurch eingeladen werden, daß für alle Bequemlichkeiten des Handelsstandes gesorgt ist.

Köln, den 12. Juli 1848

Das Ober-Bürgermeister-Amt.

Die Gläubiger des Falliments des in Köln wohnenden Weißgerbers Ign. Jos. Eichholz werden hierdurch ersucht, sich zu dem im 3. Buche 1. Titel 8. Kapitel des Handelsgesetzbuchs ausgedrückten Zwecke am 20. l. M., Vormittags 11 Uhr, im Lokale des königl. Handelsgerichts dahier zu versammeln.

Köln, den 16. Juli 1848.

Der provisor. Syndik, Schneider II, Advokat.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Mittwoch, den 19. Juli 1848, Vormittags zehn Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Apostelnmarkte zu Köln mehrere Sattlerwaaren, als: Koffer, Hosenträger, Cigarren-Etuis etc., sodann eine Kommode dem Meist- und Letztbietenden gegen baare Zahlung öffentlich verkaufen.

Der Gerichtsvollzieher, Gassen.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Mittwoch, den 19. Juli 1848, Morgens 9 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln drei Oelgemälde in Goldrahmen, dem Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.

Der Gerichtsvollzieher Penningsfeld.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Donnerstag, den 20. Juli 1848, Morgens 9 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln, Hausmobilien aller Art dem Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.

Der Gerichtsvollzieher, Penningsfeld.

Aufruf an die Bürger Kölns.

Diejenigen Bürger Kölns, welche die Mahl- und Schlachtsteuer, die besonders auf so ungerechte Weise auf die arbeitenden Klassen lastet, aufgehoben wissen wollen, mögen sich vereinigen. Zu diesem Zwecke liegen in nachbenannten Lokalen Listen zur Unterschrift offen:

BeiHrn.Huthmacher, Martinstraße 31.
BeiHrn.Geuer, Rheingasse 25.
BeiHrn.Lölgen, Johannisstraße 2.
BeiHrn.Kreutzer, Weidengasse 11.
BeiHrn.Becker, Schildergasse 8 u. 10.
BeiHrn.Siemons, Mühlengasse 1.
BeiHrn.Kurth, große Sandkaul 34.

Zum deutschen Reichsverweser.

Im neuen großen Schoppen, Große Neugasse Nro. 36.

Heute Abend frische Erbsen un sonstige der Saison angemessene Speisen und schöne Weine bei Louis Kertell,

Köln, den 18. Juli 1848.

Mailust in Deutz.

Daß die Säle im Hause, woraus man die herrlichste Aussicht genießt, so weit fertig sind, daß ich nunmehro meine verehrten Gäste auch bei ungünstiger Witterung bewirthen kann, zeigt ergebenst an.

Joseph Kost.

Ein erfahrner Zuschneider, welcher deutsch, französisch und englisch spricht, sucht eine Stelle. Die Expedition sagt wo.

Ein Schreiber sucht Beschäftigung, sei es auch für halbe Tage oder stundenweise. Weingartengasse Nr. 6.

Apfelsinen, billig und schön. St. Agatha 25.

In der Expedition der Neuen Rheinischen Zeitung ist zu haben:

Manifest der Contrerevolution.

Auszug aus Nr. 43 der Neuen Rheinischen Zeitung.

Preis 1/2 Sgr.

Einladung zur Pränumeration auf die Neue politische Ofner-Pesther Zeitung und die damit verbundenen Gemeinnützigen Blätter für Belehrung und Unterhaltung.

Wöchentlich sechs Nummern. Pränumerationspreis für den Semester Juli-December mit viermaliger Postversendung und Couvert 6 fl. C.-M. ‒ Man pränumerirt in Ofen bei allen löbl. Postämtern.

Die neue politische Ofner-Pesther Zeitung mit den Gemeinnützigen Blättern, unterstützt von vorzüglichen Kräften nah und fern, hat als Organ entschiedenen Fortschrittes allseitige Anerkennung gefunden und erfreut sich einer großen Verbreitung.

Der am 2. Juli beginnende ungarische Reichstag ‒ der erste, auf welchem das ganze Land mit dem damit vereinigten Siebenbürgen durch selbst gewählte Volksvertreter repräsentirt wird; ‒ die sich täglich wichtiger gestaltenden kriegerischen Ereignisse in Ungarn und dessen Nachbarländern, sowie die großen folgenreichen Begeben heiten im Auslande ‒ bieten Stoff zu den gehaltreichste Mittheilungen, die wir schnell und authentisch liefer und die unserer Zeitung im nächsten Semester noch größeres Interesse und höhern Werth verleihen werden.

Anzeigen aller Art finden durch die Ofner-Pesther Zeitung eine Verbreitung und wird die dreimal gespali tene Petitzeile bei 1maliger Einrückung mit 3 kr., be 3maliger Einrückung mit 8 kr. C.-M. berechnet.

Ofen, im Juni 1848.

Joseph Jànisch, Herausgeber und Redakteur.

Der Demokrat, ein Zeitblatt, redigirt von Ferdinand Deyfried und August Silberstein, und dessen schon im Titel ausgesprochene Tendenz wird mit Geist, mit Energie und Konsequenz im Vereine mit den tüchtigsten Männern zu verfolgen gesucht. Die Hauptaufgabe dieses Blattes ist, das Volk wach zu erhalten, es anzuregen, über seine Rechte zu belehren, und in seinem Streben zu stützen und zu befestigen. ‒ Daß es hiebei ein entschiedenes Oppositionsblatt gegen alle Institute und Individuen sein muß, die eine entgegengesetzte Richtung einschlagen, versteht sich von selbst. ‒

Die politischen Vorgänge der Neuzeit werden vollkommen berücksichtigt, ihre Folgen, ihre Grundelemente beleuchtet, und so steht der „Demokrat“ als Wächter und Wegweiser des Volkes in den neuesten politischen Vorgängen da, hinzugesellt sich natürlich eine Mittheilung aller Ereignisse aus Fern und Nah, so rasch als es be irgend einem Journale geschehen kann.

Eine eigene Rubrik „Zeitung der demokratischtn Vereine Deutschlands“ dient den Demokraten unseres deutschen Gesammt-Vaterlandes zum Centralpunkt, indem wir aller Resultate und Bestrebungen mittheilen und beleuchten.

Der Wiener Reichstag wird eben so, täglich, vorzügliche Berücksichtigung finde und dieser so wie jeder einzelne bemerkenswerthe Charakter desselben einer demokratischen Kritik unterworfen werden.

Der Poesie gönnen wir im „Demokraten“ ebenfalls der Freiheit die Wege zu bahnen, so wie wir in dem Maße der Kunst und Satire Aufmerksamkeit schenken, als sie von Bedeutung für das sociale Leben wird.

Die Wiener Vorfälle, gewiß wichtig für die Gegenwart, werden aus eigener Anschauung schnellstens mitgetheilt und durch fortwährende Aufzählung der Verhandlungen der verschiedenen Ausschüsse, dem Publikum die Strebungen der Residenz (in welchen sich ganz Oestreich centralisirt) an den Tag gelegt.

Der „Demokrat'„ ein Organ der größten, gerechtesten Partei der Welt, erscheint in elegantem Folio wie bisher täglich, mit Ausnahme der Sonntage. Man pränumerirt in Wien in der Verlagshandlung des Leop. Sommer (vormals Strauß) Dorotheergasse Nr. 1108 und in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes: Ganzjährig mit 12 Fl., halbjährig mit 6 Fl., vierteljährlich 3 Fl. C.-M. täglicher Postversendung ganzjährig 14 Fl., halbjährig 7 Fl., vierteljährig 3 Fl. 30 Kr. C.-M. ‒ Die Insertionsgebühr für den „Anzeiger des Demokraten“ ist für die dreigespaltene Petitzeile für einmal 2, für zweimal 3 und für dreimal 4 Kr C.-M. Wer die Insertionen der „Allgemeinen Oestreichischen Zeitung“ und dem „Demokraten“ zugleich einschalten läßt, bezahlt blos 5, 6 und 7 Kr. C.-M., mithin einen äußerst geringen Preis. Das Beilegen eines Viertelbogens wird zu 1 Fl. 30 Kr. berechnet. Druck sammt Papier 6 Fl. C.-M.

Wien im Juni.

Redaktion und Verlag.

Bei Wilh. Greven, Herzopstraße Nro. -1 in Köln, ist so eben in Kommission erschienen: Der Criminalprozeß wider mich wegen Verleitung zum Cassetten-Diebstahl, oder: die Anklage der moralischen Mitschuld.

Ein Tendenz-Prozeß von F. Lassalle.

I. Lieferung. Enthaltend: 1. Vorwort. 2. Den Anklage-Akt wider mich, nebst Beschluß des rhein. Appell.-Gerichtshofes vom 12. Mai 1848. 3. Mein von jener Entscheidung vom 12. Mai dem rhein. Appell.-Gerichtshofe eingereichtes Memoire. (Auf Kosten des Verfassers). gr. 8. broch. Preis 5 Sgr.

Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div xml:id="ar048_033" type="jArticle">
          <p><pb facs="#f0004" n="0240"/>
Im Beginn der Parlamentssession machte ich den                         Tyrannen im Ministerium bemerklich, daß sie Kanada und Irland verlieren                         würden. Ich habe seitdem keinen Grund gehabt, meine Ansicht zurückzunehmen.                         Doch, wenn ich Euch, Landsleute, die Wahrheit sagen soll: Euer Mangel an                         fester Vereinigung und an Muth macht mich feig. Ja, es ist die reine                         Wahrheit, daß gegenwärtig das Gesetz so weit ausgedehnt werden kann, um                         jeden Freiheitsfreund und Jeden, der kühn seine Meinung an den Tag legt, zu                         vernichten. Gleichwohl und trotz aller Lästerungen der irischen                         (O'Connell'schen) Partei bin ich jetzt, da der Angelsachse das Schwert                         gezogen, augenblicklich bereit, jede Lücke auszufüllen, die von den Gesetzen                         des Tyrannen in den Reihen meines Geburtslandes gemacht wird. . . . . Ich                         darf wohl sagen, daß Tausende, ja Millionen fragen oder denken: was thut                         Feargus O'Connor? Meine Antwort an Alle ist, daß ich jede Bewegung des                         Feindes beobachte und daß ich, um nicht meine Kraft zu schwächen, mir durch                         Schwachheit keine Blöße gebe. Landsleute! <hi rendition="#g">Die                             afrikanischen Schlächter mögen mit kaltem Blut die Heroen der                             französischen Republik niedermetzeln: die Arbeit wird doch                         siegen.</hi></p>
          <p>Diese Wüthriche erschossen 650 Gefangene kaltblütig und auf einmal. Andere                         Tausende schlossen sie in Keller ein und füllten letztere mit Wasser, um die                         Gefangenen zu ersäufen: allein die Sache der <hi rendition="#g">Arbeit</hi> wird doch triumphiren.</p>
          <p>In England hat man die gefangenen Chartisten für &#x201E;schuldig&#x201C; erklärt, und nach                         Zeugenaussagen, die nicht einmal zum Hängen eines Hundes hinreichend wären,                         zur schrecklichsten Strafe verurtheilt. In Irland werden Eure besten Männer                         aus Eurer Mitte gerissen und dies Alles geschieht in der Hoffnung gegen die                         steigende Begeisterung rechtzeitig den Todesstreich zu führen. Diese                         Hoffnung, sie wird fehlschlagen. Verlaßt Euch darauf, daß die Rache                         vollbringen wird, was der Gerechtigkeit versagt wurde. Nicht blos in                         Frankreich, auch in Irland, nimmt die Herrschaft der Tyrannei zu. In beiden                         Ländern ist die Macht der Presse, um Gutes zu bewirken, fast gänzlich                         vernichtet, während die feile und gemeine Presse zärtlich gepflegt und                         gleich einer wüthenden Meute auf das Volk gehetzt wird.</p>
          <p>Inmitten dieses Zustandes der Dinge, giebt es da keinen Weg, um in beiden                         Ländern eine so gleichzeitige Agitation ins Werk zu setzen, daß die Macht                         der Faktion gelähmt und das Volk mit Hoffnung erfüllt werde? Ich antworte:                         Ja! und nächste Woche werde ich den Plan vorlegen, durch den die <hi rendition="#g">Arbeit,</hi> ohne einen Schlag zu thun, ihren Triumph                         erringen kann.</p>
          <p>Von der Ausdehnung, welche das jetzige Ministerium dem Spionirsystem gegeben,                         könnt Ihr Euch keinen vollständigen Begriff machen; eben so wenig von den                         Schlingen, die es den Unbedachtsamen hingelegt. Besitze ich nun gleich keine                         geheimen Polizeigelder, so habe ich doch durch die Polizei und das Korps der                         Ausspürer eben so gute Nachrichten, wie die Minister. Ich erlaube mir den                         englischen Chartisten mitzutheilen, daß trotz des Durchgehens der                         &#x201E;Fremdenbill&#x201C; es gerade Fremde sind, welche dem Minister des Innern als                         Werkzeuge dienen. Ich bitte sie deshalb im Namen der Gerechtigkeit und des                         Chartismus, dem Feinde nicht den Gefallen zu thun, in die gelegten                         Fallstricke hineinzugerathen.</p>
          <p>Niemand wird auch nur einen Augenblick glauben, daß Mitchell noch lange                         verbannt sein wird, oder daß <hi rendition="#g">Jones</hi> und seine                         Schicksalsgenossen ihre zweijährige Gefangenschaft, die noch schlimmer als                         Verbannung ist, werden erdulden müssen.</p>
          <p>Ich versichere Euch, meinen Landsleuten, ich versichere den englischen                         Chartisten, daß, wird mein Plan zur Organisation und Agitation befolgt, es                         für irgend ein Ministerium unmöglich ist, die Unterdrückung beider Länder                         fortzusetzen. Wird der Plan nicht ausgeführt, so muß der Schrecken das                         hingenommene Loos der Leidenden sein. Wollte Gott, ich wäre in einer Lage,                         meine Gefühle ohne Furcht vor den Folgen, welche das &#x201E;Knebelungsgesetz&#x201C; über                         meine Partei bringen würde, aussprechen zu können! Gleichwohl sage ich Euch,                         sage ich Euren Unterdrückern, daß, wenn das Volk weise, muthvoll und                         vereinigt auftritt, seinen gerechten Forderungen zu widerstehen unmöglich                         ist; daß aber, wenn es thöricht, feig und vereinzelt handelt, nicht seine                         Herrscher, sondern das Volk selbst die Schuld seines Elendes trägt.&#x201C;</p>
          <p>Ich verbleibe Euer treuer Freund und Landsmann<lb/><hi rendition="#g">Feargus O'Connor.</hi></p>
        </div>
        <div xml:id="ar048_034" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> London, 15. Juli.</head>
          <p>Im <hi rendition="#g">Unterhause</hi> lange Debatten über zweite Lesung einer                         Bill wegen öffentlicher Arbeiten in Irland, die theils zu neuen Vorschüssen                         Seitens der Regierung zur Vollendung angefangener Arbeiten ermächtigen soll,                         theils Bestimmungen enthält, wie die verflossenes Jahr an Irland gemachten                         Vorschüsse in Terminzahlungen zurückzuerstatten sind.</p>
          <p>In einem leitenden Artikel über die Eröffnung des ungarischen Parlaments hebt                         die &#x201E;Times&#x201C; die schwierige Lage hervor, in denen sich gegenwärtig Ungarn                         befindet. Zuletzt kommt das Journal auch auf das Einrücken der Russen in die                         Moldau zu sprechen. &#x201E;Dies wird mit Recht oder Unrecht (?!) als der erste                         offene Schritt des Petersburger Kabinets zur Feststellung seines                         Protektorats über die slavischen Länder an der Donau betrachtet werden. Da                         jene Gebiete den untern Theil und die Mündung des prächtigen Flusses                         beherrschen, der ganz Süddeutschland durchströmt und die ausgedehnten innern                         Wasserwege Ungarns mit dem schwarzen Meere verbindet, so ist dies eine                         Lebensfrage für ganz Deutschland in Verbindung mit den Ungarn. Wir sind                         indeß zu glauben geneigt, daß, wenn Gen. Duhamel in die Moldau eingedrungen,                         er jetzt nicht viel weiter vorrücken und die russische Politik sowohl an der                         Donau wie anderwärts sich mehr von den Ereignissen, als einem                         vorausbestimmten Angriffsplane leiten lassen wird.&#x201C;</p>
        </div>
        <div xml:id="ar048_035" type="jArticle">
          <head>&#x2012; London, 15. Juli.</head>
          <p>Consols schließen zu 77 1/2, 5/8.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar048_036" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Dublin, 13. Juli.</head>
          <p>Immer mehr Verhaftungen. Gestern wurden solche wiederum an Magee und                         Hollywood vollzogen, angeblich wegen seditiösen Reden in der Grafschaft                         Wicklow. Magee ist einer der geschicktesten Männer unter den Jung-Irländern,                         sei es als Redner, als Schriftsteller oder Organisationstalent. Hollywood                         gehörte zu der Deputation, welche im März der provisorischen Regierung zu                         Paris die bekannte Glückwunsch-Adresse überreichte. Beide sind jedoch heute                         gegen Stellung von Bürgschaften einstweilen in Freiheit gesetzt. In Cork                         ließ W. S. O'Brien am Dienstage sämmtliche konföderirte Klubs Revue                         passiren. Alle waren militärisch organisirt und die Sache ging ohne Störung                         vorüber. In der später erfolgten Anrede sagte O'Brien: &#x201E;kann ich Duffy und                         den Uebrigen, welche in die Kerker geschleppt sind, sagen, daß die Männer                         von Cork bereit stehen?&#x201C; (lauter Ruf: Ja, ja; und auch die Weiber!) Er rathe                         ihnen aber, sich zu keiner Uebereilung hinreißen zu lassen, sich eher einen                         Zwang anzutthun; denn der Kampf für die Freiheit Irlands einmal begonnen,                         müsse vom Sieg gekrönt werden; der Sieg müsse errungen werden, wenn nicht                         Uebereilung ihn vereitele. Die Oranien-Männer des Nordens haben gestern den                         Jahrestag der Schlacht am Boynefluß mit besonderm Eclat gefeiert.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Amerika.</head>
        <div xml:id="ar048_037" type="jArticle">
          <p>Die schon seit einiger Zeit in den Vereinigten-Staaten projektirte Eisenbahn                         vom Atlantischen- bis zum Stillen-Meere, scheint seit der Beendigung des                         mexikanischen Krieges ein Gegenstand praktischer Erwägung zu werden. In                         einem Briefe Lieutenant Mauray's, der amerikanischen Marine, finden wir eine                         klare Uebersicht der Hauptpunkte des Unternehmens. Die bisher vorgeschlagene                         Route war eine nördliche, von New-York bis hinauf nach Chicago und dann nach                         Oregon und dem Columbia Fluß; Lieutenant Mauray behauptet indeß, daß die                         gefährliche Schifffahrt ind der Mündung der Columbia und der Umstand, daß                         die unter britischer Hoheit stehende Vancouver Insel jenen Theil des Stromes                         auf's wirksamste beherrscht, unüberwindliche Hindernisse dieses Planes                         bilden. Er schlägt deswegen vor, daß die Linie mit dem Häfen von Charleston                         in Süd-Carolina ihren Anfang nehme und nach Memphis in Tenessee und von da                         nach Monterey oder San Francisco in Californien gehe.</p>
          <p>Von Charleston nach Tenessee ist bereits eine Bahn vollendet und die Distanz                         von Memphis nach Monterey ist 1,500 Meilen. Auf diesem Wege würde die                         Entfernung vom englischen Kanale bis zum Stillen-Meere 5,370 Meilen sein;                         über Chicago 5,320 Meilen.</p>
          <p>Der Haupt-Nutzen einer die beiden Oceane verbindenden, durch das Herz der                         Vereinigten-Staaten gehenden Eisenbahn, besteht in dem nie aus den Augen                         verlorenen Faktum, daß die Werthzunahme des von ihr durchschnittenen Landes,                         die Kosten der Bahn mehr als decken würde, und daß eine solche Linie den                         Vereinigten-Staaten jene ausschließlichen Vortheile verleihen muß, die                         verloren gehen, wenn man nach dem alten Plane die betreffende Verbindung                         vermittelst eines Kanales durch die Landenge von Panama herstellen                         wollte.</p>
          <p>Das Empfehlenswerthe der Route über Californien, im Gegensatz zu der über                         Oregon, geht aus der Sicherheit der californischen Häfen, ferner aus ihrer                         günstigen Lage für die jährlich im Wallfischfang des Stillen-Meeres                         verwandten 300 amerikanischen Schiffe, so wie namentlich daraus hervor, daß                         sie einen Centralpunkt für die Errichtung einer großen Marine-Station und                         für die Anlage von Docks bieten würde, indem San Francisco in der Mitte                         zwischen der nördlichen und südlichen Grenze der an dieser Küste jetzt etwa                         1000 Meilen weit sich erstreckenden amerikanischen Besitzungen liegt.</p>
          <p>Lieutenant Mauray behauptet, daß der Bau der fraglichen Bahn den                         Vereinigten-Staaten die Herrschaft über den Handel des ganzen Ostens sichern                         würde. Bisher, bemerkt er, standen die Schiffe der zwei großen Konkurrenten                         des Ocean's, in allen Theilen der Welt, Europa und Westindien ausgenommen,                         auf durchaus gleichen Bedingungen. Um von Indien, China, Neu-Holland, den                         Inseln des Stillen-Meeres, oder von den Häfen Süd-Amerikas nach Hause                         zurückzukehren, hatten amerikanische wie britische Schiffe dieselbe Route zu                         machen, obgleich die einen ihre Fahrt mit Liverpool, die andern ihren Lauf                         mit New-York endeten.</p>
          <p>&#x2012; Jetzt aber, wo Oregon und Californien amerikanisirt sind, werden uns alle                         jene Häfen näher; die bedeutendsten derselben, wie Bombay, Calkutta,                         Singapore, die Häfen von China, Japan, Neu-Holland, Australien, Polynesien                         und der Inseln des Ostens, liegen viele Tausend Meilen näher bei den                         Vereinigten Staaten als bei England.</p>
          <p>&#x2012; Wir brauchen dem Vorstehenden nichts mehr hinzuzufügen. Die enormen                         Umwälzungen welche die Vollendung jenes großen Projektes nach sich ziehen                         muß, liegen zu sehr am Tage.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Handelsnachrichten.</head>
        <gap reason="insignificant"/>
      </div>
      <div type="jAnnouncements" n="1">
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Schiffahrts-Anzeige.</hi> Köln, 17. Juli 1848.</p>
          <p><hi rendition="#g">Angekommen:</hi> Kapt. van Alen von Dordt mit 1729 Ztr.;                         Kapt. Coesen von Amsterdam mit 3951 Ztr.; Kapt. Jurrius von Amsterdam mit                         4686 Ztr.;</p>
          <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Ruhrort bis Emmerich Wwe. Jak.                         Schaaff; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Joh. Budberg; nach                         Andernach und Neuwied M. Pera, A. Boecking; nach Koblenz und der Mosel und                         Saar D. Schlägel; nach der Mosel, nach Trier und der Saar, N. Bayer; nach                         Bingen Wb. Jonas; nach Mainz Val. Pfaff; nach dem Niedermain Fr. Gerling;                         nach dem Mittel- und Obermain C. Hegewein; nach Heilbronn Fr. Schmidt; nach                         Kannstadt und Stuttgart L. Hermanns; nach Worms und Mannheim W. C. Müller;                         nach Antwerpen M. Lamers.</p>
          <p>Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Singendonk, Köln Nr. 10.<lb/>
Ferner: Nach                         Amsterdam Kapt. Wilson, Köln Nr. 1.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Wasserstand.</hi> </p>
          <p><hi rendition="#g">Köln,</hi> am 17 Juli. Rheinhöhe 9&#x2032; 4&#x2033;.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Der seit dem 17. Mai v. J. wieder eröffnete große Viehmarkt hierselbst hat                         durch seine seitdem fortwährend gestiegene Frequenz den Beweis geliefert,                         daß derselbe, sowohl in Rücksicht auf den eigenen Bedarf der Stadt Köln, als                         auch auf die Lage der Letzteren im Mittelpunkte der Provinz, als ein                         dringendes Bedürfniß angesehen werden muß. Wegen der Permanenz dieses                         Marktes an jedem Montage des ganzen Jahres ist die Feststellung eines                         besondern Termines zum Beginne der Waidviehmärkte nicht erforderlich; daher                         die niederländischen Kaufleute zum Bezuge desselben mit Waidvieh unter dem                         Bemerken hierdurch eingeladen werden, daß für alle Bequemlichkeiten des                         Handelsstandes gesorgt ist.</p>
          <p>Köln, den 12. Juli 1848</p>
          <p> <hi rendition="#g">Das Ober-Bürgermeister-Amt.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Die Gläubiger des Falliments des in Köln wohnenden Weißgerbers Ign. Jos.                         Eichholz werden hierdurch ersucht, sich zu dem im 3. Buche 1. Titel 8.                         Kapitel des Handelsgesetzbuchs ausgedrückten Zwecke am 20. l. M., Vormittags                         11 Uhr, im Lokale des königl. Handelsgerichts dahier zu versammeln.</p>
          <p>Köln, den 16. Juli 1848.</p>
          <p>Der provisor. Syndik, <hi rendition="#g">Schneider</hi> II, Advokat.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Gerichtlicher Verkauf.</hi> </p>
          <p>Am Mittwoch, den 19. Juli 1848, Vormittags zehn Uhr, wird der Unterzeichnete                         auf dem Apostelnmarkte zu Köln mehrere Sattlerwaaren, als: Koffer,                         Hosenträger, Cigarren-Etuis etc., sodann eine Kommode dem Meist- und                         Letztbietenden gegen baare Zahlung öffentlich verkaufen.</p>
          <p>Der Gerichtsvollzieher, <hi rendition="#g">Gassen.</hi></p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Gerichtlicher Verkauf.</hi> </p>
          <p>Am Mittwoch, den 19. Juli 1848, Morgens 9 Uhr, wird der Unterzeichnete auf                         dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln drei Oelgemälde in Goldrahmen, dem                         Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.</p>
          <p>Der Gerichtsvollzieher <hi rendition="#g">Penningsfeld.</hi></p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Gerichtlicher Verkauf.</hi> </p>
          <p>Am Donnerstag, den 20. Juli 1848, Morgens 9 Uhr, wird der Unterzeichnete auf                         dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln, Hausmobilien aller Art dem Meist-                         und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.</p>
          <p>Der Gerichtsvollzieher, <hi rendition="#g">Penningsfeld.</hi></p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Aufruf</hi> an die Bürger Kölns.</p>
          <p>Diejenigen Bürger Kölns, welche die Mahl- und Schlachtsteuer, die besonders                         auf so <hi rendition="#g">ungerechte</hi> Weise auf die arbeitenden Klassen                         lastet, aufgehoben wissen wollen, mögen sich vereinigen. Zu diesem Zwecke                         liegen in nachbenannten Lokalen Listen zur Unterschrift offen:</p>
          <table>
            <row>
              <cell>Bei</cell>
              <cell>Hrn.</cell>
              <cell>Huthmacher, Martinstraße 31.</cell>
            </row>
            <row>
              <cell>Bei</cell>
              <cell>Hrn.</cell>
              <cell>Geuer, Rheingasse 25.</cell>
            </row>
            <row>
              <cell>Bei</cell>
              <cell>Hrn.</cell>
              <cell>Lölgen, Johannisstraße 2.</cell>
            </row>
            <row>
              <cell>Bei</cell>
              <cell>Hrn.</cell>
              <cell>Kreutzer, Weidengasse 11.</cell>
            </row>
            <row>
              <cell>Bei</cell>
              <cell>Hrn.</cell>
              <cell>Becker, Schildergasse 8 u. 10.</cell>
            </row>
            <row>
              <cell>Bei</cell>
              <cell>Hrn.</cell>
              <cell>Siemons, Mühlengasse 1.</cell>
            </row>
            <row>
              <cell>Bei</cell>
              <cell>Hrn.</cell>
              <cell>Kurth, große Sandkaul 34.</cell>
            </row>
          </table>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Zum deutschen Reichsverweser.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Im neuen großen Schoppen, Große Neugasse Nro. 36.</hi> </p>
          <p>Heute Abend frische Erbsen un sonstige der Saison angemessene Speisen und                         schöne Weine bei <hi rendition="#b">Louis Kertell,</hi></p>
          <p>Köln, den 18. Juli 1848.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Mailust in Deutz.</hi> </p>
          <p>Daß die Säle im Hause, woraus man die herrlichste Aussicht genießt, so weit                         fertig sind, daß ich nunmehro meine verehrten Gäste auch bei ungünstiger                         Witterung bewirthen kann, zeigt ergebenst an.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Joseph Kost.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein erfahrner Zuschneider, welcher deutsch, französisch und englisch spricht,                         sucht eine Stelle. Die Expedition sagt wo.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein Schreiber sucht Beschäftigung, sei es auch für halbe Tage oder                         stundenweise. Weingartengasse Nr. 6.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Apfelsinen, billig und schön. St. Agatha 25.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>In der Expedition der Neuen Rheinischen Zeitung ist zu haben:</p>
          <p> <hi rendition="#b">Manifest der Contrerevolution.</hi> </p>
          <p>Auszug aus Nr. 43 der Neuen Rheinischen Zeitung.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Preis 1/2 Sgr.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Einladung zur Pränumeration</hi> auf die <hi rendition="#g">Neue politische</hi> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Ofner-Pesther Zeitung</hi></hi> und                         die damit verbundenen <hi rendition="#b">Gemeinnützigen Blätter</hi> für <hi rendition="#g">Belehrung und Unterhaltung.</hi></p>
          <p>Wöchentlich sechs Nummern. Pränumerationspreis für den Semester Juli-December                         mit viermaliger Postversendung und Couvert 6 fl. C.-M. &#x2012; Man pränumerirt in                         Ofen bei allen löbl. Postämtern.</p>
          <p>Die neue politische Ofner-Pesther Zeitung mit den Gemeinnützigen Blättern,                         unterstützt von vorzüglichen Kräften nah und fern, hat als Organ                         entschiedenen Fortschrittes allseitige Anerkennung gefunden und erfreut sich                         einer großen Verbreitung.</p>
          <p>Der am 2. Juli beginnende ungarische Reichstag &#x2012; der erste, auf welchem das                         ganze Land mit dem damit vereinigten Siebenbürgen durch selbst gewählte                         Volksvertreter repräsentirt wird; &#x2012; die sich täglich wichtiger gestaltenden                         kriegerischen Ereignisse in Ungarn und dessen Nachbarländern, sowie die                         großen folgenreichen Begeben heiten im Auslande &#x2012; bieten Stoff zu den                         gehaltreichste Mittheilungen, die wir schnell und authentisch liefer und die                         unserer Zeitung im nächsten Semester noch größeres Interesse und höhern                         Werth verleihen werden.</p>
          <p>Anzeigen aller Art finden durch die Ofner-Pesther Zeitung eine Verbreitung                         und wird die dreimal gespali tene Petitzeile bei 1maliger Einrückung mit 3                         kr., be 3maliger Einrückung mit 8 kr. C.-M. berechnet.</p>
          <p>Ofen, im Juni 1848.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Joseph Jànisch, Herausgeber und Redakteur.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Der Demokrat,</hi><hi rendition="#g">ein Zeitblatt,</hi> redigirt von <hi rendition="#b">Ferdinand Deyfried</hi> und <hi rendition="#b">August Silberstein,</hi> und dessen schon im Titel ausgesprochene Tendenz wird mit Geist, mit Energie                         und Konsequenz im Vereine mit den tüchtigsten Männern zu verfolgen gesucht.                         Die Hauptaufgabe dieses Blattes ist, das Volk wach zu erhalten, es                         anzuregen, über seine Rechte zu belehren, und in seinem Streben zu stützen                         und zu befestigen. &#x2012; Daß es hiebei ein entschiedenes Oppositionsblatt gegen                         alle Institute und Individuen sein muß, die eine entgegengesetzte Richtung                         einschlagen, versteht sich von selbst. &#x2012;</p>
          <p>Die politischen Vorgänge der Neuzeit werden vollkommen berücksichtigt, ihre                         Folgen, ihre Grundelemente beleuchtet, und so steht der &#x201E;Demokrat&#x201C; als                         Wächter und Wegweiser des Volkes in den neuesten politischen Vorgängen da,                         hinzugesellt sich natürlich eine Mittheilung aller Ereignisse aus Fern und                         Nah, so rasch als es be irgend einem Journale geschehen kann.</p>
          <p>Eine eigene Rubrik &#x201E;Zeitung der demokratischtn Vereine Deutschlands&#x201C; dient                         den Demokraten unseres deutschen Gesammt-Vaterlandes zum Centralpunkt, indem                         wir aller Resultate und Bestrebungen mittheilen und beleuchten.</p>
          <p><hi rendition="#et"><hi rendition="#b">Der Wiener Reichstag</hi></hi> wird                         eben so, täglich, vorzügliche Berücksichtigung finde und dieser so wie jeder                         einzelne bemerkenswerthe Charakter desselben einer demokratischen Kritik                         unterworfen werden.</p>
          <p>Der Poesie gönnen wir im &#x201E;Demokraten&#x201C; ebenfalls der Freiheit die Wege zu                         bahnen, so wie wir in dem Maße der Kunst und Satire Aufmerksamkeit schenken,                         als sie von Bedeutung für das sociale Leben wird.</p>
          <p>Die Wiener Vorfälle, gewiß wichtig für die Gegenwart, werden aus eigener                         Anschauung schnellstens mitgetheilt und durch fortwährende Aufzählung der                         Verhandlungen der verschiedenen Ausschüsse, dem Publikum die Strebungen der                         Residenz (in welchen sich ganz Oestreich centralisirt) an den Tag                         gelegt.</p>
          <p>Der &#x201E;Demokrat'&#x201E; ein Organ der größten, gerechtesten Partei der Welt,                         erscheint in elegantem Folio wie bisher täglich, mit Ausnahme der Sonntage.                         Man pränumerirt in Wien in der Verlagshandlung des Leop. Sommer (vormals                         Strauß) Dorotheergasse Nr. 1108 und in allen Buchhandlungen des In- und                         Auslandes: Ganzjährig mit 12 Fl., halbjährig mit 6 Fl., vierteljährlich 3                         Fl. C.-M. täglicher Postversendung ganzjährig 14 Fl., halbjährig 7 Fl.,                         vierteljährig 3 Fl. 30 Kr. C.-M. &#x2012; Die Insertionsgebühr für den &#x201E;Anzeiger                         des Demokraten&#x201C; ist für die dreigespaltene Petitzeile für einmal 2, für                         zweimal 3 und für dreimal 4 Kr C.-M. Wer die Insertionen der &#x201E;Allgemeinen                         Oestreichischen Zeitung&#x201C; und dem &#x201E;Demokraten&#x201C; zugleich einschalten läßt,                         bezahlt blos 5, 6 und 7 Kr. C.-M., mithin einen äußerst geringen Preis. Das                         Beilegen eines Viertelbogens wird zu 1 Fl. 30 Kr. berechnet. Druck sammt                         Papier 6 Fl. C.-M.</p>
          <p>Wien im Juni.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Redaktion und Verlag.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Bei Wilh. <hi rendition="#g">Greven,</hi> Herzopstraße Nro. -1 in Köln, ist                         so eben in Kommission erschienen: Der Criminalprozeß wider mich wegen <hi rendition="#b">Verleitung zum Cassetten-Diebstahl,</hi> oder: die                         Anklage der moralischen Mitschuld.</p>
          <p>Ein Tendenz-Prozeß von <hi rendition="#b">F. Lassalle.</hi></p>
          <p>I. Lieferung. Enthaltend: 1. Vorwort. 2. Den Anklage-Akt wider mich, nebst                         Beschluß des rhein. Appell.-Gerichtshofes vom 12. Mai 1848. 3. Mein von                         jener Entscheidung vom 12. Mai dem rhein. Appell.-Gerichtshofe eingereichtes                         Memoire. (Auf Kosten des Verfassers). gr. 8. broch. Preis 5 Sgr.</p>
        </div>
      </div>
      <div type="imprint">
        <p>Der Gerant, <hi rendition="#g">Korff.</hi><lb/>
Druck von W. <hi rendition="#g">Clouth,</hi> St. Agatha Nro. 12.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0240/0004] Im Beginn der Parlamentssession machte ich den Tyrannen im Ministerium bemerklich, daß sie Kanada und Irland verlieren würden. Ich habe seitdem keinen Grund gehabt, meine Ansicht zurückzunehmen. Doch, wenn ich Euch, Landsleute, die Wahrheit sagen soll: Euer Mangel an fester Vereinigung und an Muth macht mich feig. Ja, es ist die reine Wahrheit, daß gegenwärtig das Gesetz so weit ausgedehnt werden kann, um jeden Freiheitsfreund und Jeden, der kühn seine Meinung an den Tag legt, zu vernichten. Gleichwohl und trotz aller Lästerungen der irischen (O'Connell'schen) Partei bin ich jetzt, da der Angelsachse das Schwert gezogen, augenblicklich bereit, jede Lücke auszufüllen, die von den Gesetzen des Tyrannen in den Reihen meines Geburtslandes gemacht wird. . . . . Ich darf wohl sagen, daß Tausende, ja Millionen fragen oder denken: was thut Feargus O'Connor? Meine Antwort an Alle ist, daß ich jede Bewegung des Feindes beobachte und daß ich, um nicht meine Kraft zu schwächen, mir durch Schwachheit keine Blöße gebe. Landsleute! Die afrikanischen Schlächter mögen mit kaltem Blut die Heroen der französischen Republik niedermetzeln: die Arbeit wird doch siegen. Diese Wüthriche erschossen 650 Gefangene kaltblütig und auf einmal. Andere Tausende schlossen sie in Keller ein und füllten letztere mit Wasser, um die Gefangenen zu ersäufen: allein die Sache der Arbeit wird doch triumphiren. In England hat man die gefangenen Chartisten für „schuldig“ erklärt, und nach Zeugenaussagen, die nicht einmal zum Hängen eines Hundes hinreichend wären, zur schrecklichsten Strafe verurtheilt. In Irland werden Eure besten Männer aus Eurer Mitte gerissen und dies Alles geschieht in der Hoffnung gegen die steigende Begeisterung rechtzeitig den Todesstreich zu führen. Diese Hoffnung, sie wird fehlschlagen. Verlaßt Euch darauf, daß die Rache vollbringen wird, was der Gerechtigkeit versagt wurde. Nicht blos in Frankreich, auch in Irland, nimmt die Herrschaft der Tyrannei zu. In beiden Ländern ist die Macht der Presse, um Gutes zu bewirken, fast gänzlich vernichtet, während die feile und gemeine Presse zärtlich gepflegt und gleich einer wüthenden Meute auf das Volk gehetzt wird. Inmitten dieses Zustandes der Dinge, giebt es da keinen Weg, um in beiden Ländern eine so gleichzeitige Agitation ins Werk zu setzen, daß die Macht der Faktion gelähmt und das Volk mit Hoffnung erfüllt werde? Ich antworte: Ja! und nächste Woche werde ich den Plan vorlegen, durch den die Arbeit, ohne einen Schlag zu thun, ihren Triumph erringen kann. Von der Ausdehnung, welche das jetzige Ministerium dem Spionirsystem gegeben, könnt Ihr Euch keinen vollständigen Begriff machen; eben so wenig von den Schlingen, die es den Unbedachtsamen hingelegt. Besitze ich nun gleich keine geheimen Polizeigelder, so habe ich doch durch die Polizei und das Korps der Ausspürer eben so gute Nachrichten, wie die Minister. Ich erlaube mir den englischen Chartisten mitzutheilen, daß trotz des Durchgehens der „Fremdenbill“ es gerade Fremde sind, welche dem Minister des Innern als Werkzeuge dienen. Ich bitte sie deshalb im Namen der Gerechtigkeit und des Chartismus, dem Feinde nicht den Gefallen zu thun, in die gelegten Fallstricke hineinzugerathen. Niemand wird auch nur einen Augenblick glauben, daß Mitchell noch lange verbannt sein wird, oder daß Jones und seine Schicksalsgenossen ihre zweijährige Gefangenschaft, die noch schlimmer als Verbannung ist, werden erdulden müssen. Ich versichere Euch, meinen Landsleuten, ich versichere den englischen Chartisten, daß, wird mein Plan zur Organisation und Agitation befolgt, es für irgend ein Ministerium unmöglich ist, die Unterdrückung beider Länder fortzusetzen. Wird der Plan nicht ausgeführt, so muß der Schrecken das hingenommene Loos der Leidenden sein. Wollte Gott, ich wäre in einer Lage, meine Gefühle ohne Furcht vor den Folgen, welche das „Knebelungsgesetz“ über meine Partei bringen würde, aussprechen zu können! Gleichwohl sage ich Euch, sage ich Euren Unterdrückern, daß, wenn das Volk weise, muthvoll und vereinigt auftritt, seinen gerechten Forderungen zu widerstehen unmöglich ist; daß aber, wenn es thöricht, feig und vereinzelt handelt, nicht seine Herrscher, sondern das Volk selbst die Schuld seines Elendes trägt.“ Ich verbleibe Euer treuer Freund und Landsmann Feargus O'Connor. * London, 15. Juli. Im Unterhause lange Debatten über zweite Lesung einer Bill wegen öffentlicher Arbeiten in Irland, die theils zu neuen Vorschüssen Seitens der Regierung zur Vollendung angefangener Arbeiten ermächtigen soll, theils Bestimmungen enthält, wie die verflossenes Jahr an Irland gemachten Vorschüsse in Terminzahlungen zurückzuerstatten sind. In einem leitenden Artikel über die Eröffnung des ungarischen Parlaments hebt die „Times“ die schwierige Lage hervor, in denen sich gegenwärtig Ungarn befindet. Zuletzt kommt das Journal auch auf das Einrücken der Russen in die Moldau zu sprechen. „Dies wird mit Recht oder Unrecht (?!) als der erste offene Schritt des Petersburger Kabinets zur Feststellung seines Protektorats über die slavischen Länder an der Donau betrachtet werden. Da jene Gebiete den untern Theil und die Mündung des prächtigen Flusses beherrschen, der ganz Süddeutschland durchströmt und die ausgedehnten innern Wasserwege Ungarns mit dem schwarzen Meere verbindet, so ist dies eine Lebensfrage für ganz Deutschland in Verbindung mit den Ungarn. Wir sind indeß zu glauben geneigt, daß, wenn Gen. Duhamel in die Moldau eingedrungen, er jetzt nicht viel weiter vorrücken und die russische Politik sowohl an der Donau wie anderwärts sich mehr von den Ereignissen, als einem vorausbestimmten Angriffsplane leiten lassen wird.“ ‒ London, 15. Juli. Consols schließen zu 77 1/2, 5/8. * Dublin, 13. Juli. Immer mehr Verhaftungen. Gestern wurden solche wiederum an Magee und Hollywood vollzogen, angeblich wegen seditiösen Reden in der Grafschaft Wicklow. Magee ist einer der geschicktesten Männer unter den Jung-Irländern, sei es als Redner, als Schriftsteller oder Organisationstalent. Hollywood gehörte zu der Deputation, welche im März der provisorischen Regierung zu Paris die bekannte Glückwunsch-Adresse überreichte. Beide sind jedoch heute gegen Stellung von Bürgschaften einstweilen in Freiheit gesetzt. In Cork ließ W. S. O'Brien am Dienstage sämmtliche konföderirte Klubs Revue passiren. Alle waren militärisch organisirt und die Sache ging ohne Störung vorüber. In der später erfolgten Anrede sagte O'Brien: „kann ich Duffy und den Uebrigen, welche in die Kerker geschleppt sind, sagen, daß die Männer von Cork bereit stehen?“ (lauter Ruf: Ja, ja; und auch die Weiber!) Er rathe ihnen aber, sich zu keiner Uebereilung hinreißen zu lassen, sich eher einen Zwang anzutthun; denn der Kampf für die Freiheit Irlands einmal begonnen, müsse vom Sieg gekrönt werden; der Sieg müsse errungen werden, wenn nicht Uebereilung ihn vereitele. Die Oranien-Männer des Nordens haben gestern den Jahrestag der Schlacht am Boynefluß mit besonderm Eclat gefeiert. Amerika. Die schon seit einiger Zeit in den Vereinigten-Staaten projektirte Eisenbahn vom Atlantischen- bis zum Stillen-Meere, scheint seit der Beendigung des mexikanischen Krieges ein Gegenstand praktischer Erwägung zu werden. In einem Briefe Lieutenant Mauray's, der amerikanischen Marine, finden wir eine klare Uebersicht der Hauptpunkte des Unternehmens. Die bisher vorgeschlagene Route war eine nördliche, von New-York bis hinauf nach Chicago und dann nach Oregon und dem Columbia Fluß; Lieutenant Mauray behauptet indeß, daß die gefährliche Schifffahrt ind der Mündung der Columbia und der Umstand, daß die unter britischer Hoheit stehende Vancouver Insel jenen Theil des Stromes auf's wirksamste beherrscht, unüberwindliche Hindernisse dieses Planes bilden. Er schlägt deswegen vor, daß die Linie mit dem Häfen von Charleston in Süd-Carolina ihren Anfang nehme und nach Memphis in Tenessee und von da nach Monterey oder San Francisco in Californien gehe. Von Charleston nach Tenessee ist bereits eine Bahn vollendet und die Distanz von Memphis nach Monterey ist 1,500 Meilen. Auf diesem Wege würde die Entfernung vom englischen Kanale bis zum Stillen-Meere 5,370 Meilen sein; über Chicago 5,320 Meilen. Der Haupt-Nutzen einer die beiden Oceane verbindenden, durch das Herz der Vereinigten-Staaten gehenden Eisenbahn, besteht in dem nie aus den Augen verlorenen Faktum, daß die Werthzunahme des von ihr durchschnittenen Landes, die Kosten der Bahn mehr als decken würde, und daß eine solche Linie den Vereinigten-Staaten jene ausschließlichen Vortheile verleihen muß, die verloren gehen, wenn man nach dem alten Plane die betreffende Verbindung vermittelst eines Kanales durch die Landenge von Panama herstellen wollte. Das Empfehlenswerthe der Route über Californien, im Gegensatz zu der über Oregon, geht aus der Sicherheit der californischen Häfen, ferner aus ihrer günstigen Lage für die jährlich im Wallfischfang des Stillen-Meeres verwandten 300 amerikanischen Schiffe, so wie namentlich daraus hervor, daß sie einen Centralpunkt für die Errichtung einer großen Marine-Station und für die Anlage von Docks bieten würde, indem San Francisco in der Mitte zwischen der nördlichen und südlichen Grenze der an dieser Küste jetzt etwa 1000 Meilen weit sich erstreckenden amerikanischen Besitzungen liegt. Lieutenant Mauray behauptet, daß der Bau der fraglichen Bahn den Vereinigten-Staaten die Herrschaft über den Handel des ganzen Ostens sichern würde. Bisher, bemerkt er, standen die Schiffe der zwei großen Konkurrenten des Ocean's, in allen Theilen der Welt, Europa und Westindien ausgenommen, auf durchaus gleichen Bedingungen. Um von Indien, China, Neu-Holland, den Inseln des Stillen-Meeres, oder von den Häfen Süd-Amerikas nach Hause zurückzukehren, hatten amerikanische wie britische Schiffe dieselbe Route zu machen, obgleich die einen ihre Fahrt mit Liverpool, die andern ihren Lauf mit New-York endeten. ‒ Jetzt aber, wo Oregon und Californien amerikanisirt sind, werden uns alle jene Häfen näher; die bedeutendsten derselben, wie Bombay, Calkutta, Singapore, die Häfen von China, Japan, Neu-Holland, Australien, Polynesien und der Inseln des Ostens, liegen viele Tausend Meilen näher bei den Vereinigten Staaten als bei England. ‒ Wir brauchen dem Vorstehenden nichts mehr hinzuzufügen. Die enormen Umwälzungen welche die Vollendung jenes großen Projektes nach sich ziehen muß, liegen zu sehr am Tage. Handelsnachrichten. _ Schiffahrts-Anzeige. Köln, 17. Juli 1848. Angekommen: Kapt. van Alen von Dordt mit 1729 Ztr.; Kapt. Coesen von Amsterdam mit 3951 Ztr.; Kapt. Jurrius von Amsterdam mit 4686 Ztr.; In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Wwe. Jak. Schaaff; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Joh. Budberg; nach Andernach und Neuwied M. Pera, A. Boecking; nach Koblenz und der Mosel und Saar D. Schlägel; nach der Mosel, nach Trier und der Saar, N. Bayer; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz Val. Pfaff; nach dem Niedermain Fr. Gerling; nach dem Mittel- und Obermain C. Hegewein; nach Heilbronn Fr. Schmidt; nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermanns; nach Worms und Mannheim W. C. Müller; nach Antwerpen M. Lamers. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Singendonk, Köln Nr. 10. Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Wilson, Köln Nr. 1. Wasserstand. Köln, am 17 Juli. Rheinhöhe 9′ 4″. Der seit dem 17. Mai v. J. wieder eröffnete große Viehmarkt hierselbst hat durch seine seitdem fortwährend gestiegene Frequenz den Beweis geliefert, daß derselbe, sowohl in Rücksicht auf den eigenen Bedarf der Stadt Köln, als auch auf die Lage der Letzteren im Mittelpunkte der Provinz, als ein dringendes Bedürfniß angesehen werden muß. Wegen der Permanenz dieses Marktes an jedem Montage des ganzen Jahres ist die Feststellung eines besondern Termines zum Beginne der Waidviehmärkte nicht erforderlich; daher die niederländischen Kaufleute zum Bezuge desselben mit Waidvieh unter dem Bemerken hierdurch eingeladen werden, daß für alle Bequemlichkeiten des Handelsstandes gesorgt ist. Köln, den 12. Juli 1848 Das Ober-Bürgermeister-Amt. Die Gläubiger des Falliments des in Köln wohnenden Weißgerbers Ign. Jos. Eichholz werden hierdurch ersucht, sich zu dem im 3. Buche 1. Titel 8. Kapitel des Handelsgesetzbuchs ausgedrückten Zwecke am 20. l. M., Vormittags 11 Uhr, im Lokale des königl. Handelsgerichts dahier zu versammeln. Köln, den 16. Juli 1848. Der provisor. Syndik, Schneider II, Advokat. Gerichtlicher Verkauf. Am Mittwoch, den 19. Juli 1848, Vormittags zehn Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Apostelnmarkte zu Köln mehrere Sattlerwaaren, als: Koffer, Hosenträger, Cigarren-Etuis etc., sodann eine Kommode dem Meist- und Letztbietenden gegen baare Zahlung öffentlich verkaufen. Der Gerichtsvollzieher, Gassen. Gerichtlicher Verkauf. Am Mittwoch, den 19. Juli 1848, Morgens 9 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln drei Oelgemälde in Goldrahmen, dem Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen. Der Gerichtsvollzieher Penningsfeld. Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag, den 20. Juli 1848, Morgens 9 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln, Hausmobilien aller Art dem Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen. Der Gerichtsvollzieher, Penningsfeld. Aufruf an die Bürger Kölns. Diejenigen Bürger Kölns, welche die Mahl- und Schlachtsteuer, die besonders auf so ungerechte Weise auf die arbeitenden Klassen lastet, aufgehoben wissen wollen, mögen sich vereinigen. Zu diesem Zwecke liegen in nachbenannten Lokalen Listen zur Unterschrift offen: Bei Hrn. Huthmacher, Martinstraße 31. Bei Hrn. Geuer, Rheingasse 25. Bei Hrn. Lölgen, Johannisstraße 2. Bei Hrn. Kreutzer, Weidengasse 11. Bei Hrn. Becker, Schildergasse 8 u. 10. Bei Hrn. Siemons, Mühlengasse 1. Bei Hrn. Kurth, große Sandkaul 34. Zum deutschen Reichsverweser. Im neuen großen Schoppen, Große Neugasse Nro. 36. Heute Abend frische Erbsen un sonstige der Saison angemessene Speisen und schöne Weine bei Louis Kertell, Köln, den 18. Juli 1848. Mailust in Deutz. Daß die Säle im Hause, woraus man die herrlichste Aussicht genießt, so weit fertig sind, daß ich nunmehro meine verehrten Gäste auch bei ungünstiger Witterung bewirthen kann, zeigt ergebenst an. Joseph Kost. Ein erfahrner Zuschneider, welcher deutsch, französisch und englisch spricht, sucht eine Stelle. Die Expedition sagt wo. Ein Schreiber sucht Beschäftigung, sei es auch für halbe Tage oder stundenweise. Weingartengasse Nr. 6. Apfelsinen, billig und schön. St. Agatha 25. In der Expedition der Neuen Rheinischen Zeitung ist zu haben: Manifest der Contrerevolution. Auszug aus Nr. 43 der Neuen Rheinischen Zeitung. Preis 1/2 Sgr. Einladung zur Pränumeration auf die Neue politische Ofner-Pesther Zeitung und die damit verbundenen Gemeinnützigen Blätter für Belehrung und Unterhaltung. Wöchentlich sechs Nummern. Pränumerationspreis für den Semester Juli-December mit viermaliger Postversendung und Couvert 6 fl. C.-M. ‒ Man pränumerirt in Ofen bei allen löbl. Postämtern. Die neue politische Ofner-Pesther Zeitung mit den Gemeinnützigen Blättern, unterstützt von vorzüglichen Kräften nah und fern, hat als Organ entschiedenen Fortschrittes allseitige Anerkennung gefunden und erfreut sich einer großen Verbreitung. Der am 2. Juli beginnende ungarische Reichstag ‒ der erste, auf welchem das ganze Land mit dem damit vereinigten Siebenbürgen durch selbst gewählte Volksvertreter repräsentirt wird; ‒ die sich täglich wichtiger gestaltenden kriegerischen Ereignisse in Ungarn und dessen Nachbarländern, sowie die großen folgenreichen Begeben heiten im Auslande ‒ bieten Stoff zu den gehaltreichste Mittheilungen, die wir schnell und authentisch liefer und die unserer Zeitung im nächsten Semester noch größeres Interesse und höhern Werth verleihen werden. Anzeigen aller Art finden durch die Ofner-Pesther Zeitung eine Verbreitung und wird die dreimal gespali tene Petitzeile bei 1maliger Einrückung mit 3 kr., be 3maliger Einrückung mit 8 kr. C.-M. berechnet. Ofen, im Juni 1848. Joseph Jànisch, Herausgeber und Redakteur. Der Demokrat, ein Zeitblatt, redigirt von Ferdinand Deyfried und August Silberstein, und dessen schon im Titel ausgesprochene Tendenz wird mit Geist, mit Energie und Konsequenz im Vereine mit den tüchtigsten Männern zu verfolgen gesucht. Die Hauptaufgabe dieses Blattes ist, das Volk wach zu erhalten, es anzuregen, über seine Rechte zu belehren, und in seinem Streben zu stützen und zu befestigen. ‒ Daß es hiebei ein entschiedenes Oppositionsblatt gegen alle Institute und Individuen sein muß, die eine entgegengesetzte Richtung einschlagen, versteht sich von selbst. ‒ Die politischen Vorgänge der Neuzeit werden vollkommen berücksichtigt, ihre Folgen, ihre Grundelemente beleuchtet, und so steht der „Demokrat“ als Wächter und Wegweiser des Volkes in den neuesten politischen Vorgängen da, hinzugesellt sich natürlich eine Mittheilung aller Ereignisse aus Fern und Nah, so rasch als es be irgend einem Journale geschehen kann. Eine eigene Rubrik „Zeitung der demokratischtn Vereine Deutschlands“ dient den Demokraten unseres deutschen Gesammt-Vaterlandes zum Centralpunkt, indem wir aller Resultate und Bestrebungen mittheilen und beleuchten. Der Wiener Reichstag wird eben so, täglich, vorzügliche Berücksichtigung finde und dieser so wie jeder einzelne bemerkenswerthe Charakter desselben einer demokratischen Kritik unterworfen werden. Der Poesie gönnen wir im „Demokraten“ ebenfalls der Freiheit die Wege zu bahnen, so wie wir in dem Maße der Kunst und Satire Aufmerksamkeit schenken, als sie von Bedeutung für das sociale Leben wird. Die Wiener Vorfälle, gewiß wichtig für die Gegenwart, werden aus eigener Anschauung schnellstens mitgetheilt und durch fortwährende Aufzählung der Verhandlungen der verschiedenen Ausschüsse, dem Publikum die Strebungen der Residenz (in welchen sich ganz Oestreich centralisirt) an den Tag gelegt. Der „Demokrat'„ ein Organ der größten, gerechtesten Partei der Welt, erscheint in elegantem Folio wie bisher täglich, mit Ausnahme der Sonntage. Man pränumerirt in Wien in der Verlagshandlung des Leop. Sommer (vormals Strauß) Dorotheergasse Nr. 1108 und in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes: Ganzjährig mit 12 Fl., halbjährig mit 6 Fl., vierteljährlich 3 Fl. C.-M. täglicher Postversendung ganzjährig 14 Fl., halbjährig 7 Fl., vierteljährig 3 Fl. 30 Kr. C.-M. ‒ Die Insertionsgebühr für den „Anzeiger des Demokraten“ ist für die dreigespaltene Petitzeile für einmal 2, für zweimal 3 und für dreimal 4 Kr C.-M. Wer die Insertionen der „Allgemeinen Oestreichischen Zeitung“ und dem „Demokraten“ zugleich einschalten läßt, bezahlt blos 5, 6 und 7 Kr. C.-M., mithin einen äußerst geringen Preis. Das Beilegen eines Viertelbogens wird zu 1 Fl. 30 Kr. berechnet. Druck sammt Papier 6 Fl. C.-M. Wien im Juni. Redaktion und Verlag. Bei Wilh. Greven, Herzopstraße Nro. -1 in Köln, ist so eben in Kommission erschienen: Der Criminalprozeß wider mich wegen Verleitung zum Cassetten-Diebstahl, oder: die Anklage der moralischen Mitschuld. Ein Tendenz-Prozeß von F. Lassalle. I. Lieferung. Enthaltend: 1. Vorwort. 2. Den Anklage-Akt wider mich, nebst Beschluß des rhein. Appell.-Gerichtshofes vom 12. Mai 1848. 3. Mein von jener Entscheidung vom 12. Mai dem rhein. Appell.-Gerichtshofe eingereichtes Memoire. (Auf Kosten des Verfassers). gr. 8. broch. Preis 5 Sgr. Der Gerant, Korff. Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Marx-Engels-Gesamtausgabe: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-20T13:08:10Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML (2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat (2017-03-20T13:08:10Z)

Weitere Informationen:

Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz048_1848
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz048_1848/4
Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 48. Köln, 18. Juli 1848, S. 0240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz048_1848/4>, abgerufen am 03.12.2024.