Neue Rheinische Zeitung. Nr. 63. Köln, 2. August 1848.Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. No. 63. Köln, Mittwoch 2. August 1848. Die "Neue Rheinische Zeitung" erscheint vom 1. Juni an täglich. Bestellungen für dies Quartal, Juli bis September, wolle man baldigst machen. Alle Postämter Deutschlands nehmen Bestellungen an. Für Frankreich übernehmen Abonnements Herr G. A. Alexander, Nr. 28, Brandgasse in Straßburg, und 23, rue Notre Dame de Nazareth in Paris; so wie das königliche Ober-Post-Amt in Aachen. Für England die HH. J. J. Ewer & Comp. 72, Newgate Street in London. Für Belgien und Holland die respekt. königlichen Briefpost-Aemter und das Postbüreau zu Lüttich. Abonnementspreis in Köln vierteljährlich 1 Thlr. 15 Sgr, in allen übrigen Orten Preußens 2 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf. Inserate: die vierspaltige Petitzeile oder deren Raum 1 Sgr. 6 Pf. Anzeigen aller Art erlangen durch die großen Verbindungen der Zeitung die weiteste Verbreitung. Uebersicht. Deutschland. Köln. (Vereinbarungsdebatte über die Valdenaire'sche Angelegenheit). Berlin. (Schreckenstein. - Schwarz-weiße Fahnen. - Die Kokarde der Truppen. - Politische Verfolgungen. - Aufregung. - Vermischtes. - Sanftmuth des Prinzen von Preußen). Stettin. (Cholera in Schweden). Mainz. (Prozeß). Prag. (Studentenversammlung. - Die Nationalgarde. - Leo Thun. - Aufführung der k. k. Truppen). Wien. (Adresse des Sicherheitsausschusses an den Reichstag. - Der Kaiser kommt nicht zurück. - Die Minister. - Siegesnachrichten aus Italien Der Sicherheitsausschuß). Ungarn. Pesth. (Aufhebung des Lagers von Alibunar). Italien. (Das Bülletin von Mailand). Mailand. (Sieg der Oestreicher. - Radetzky's Bülletin). Florenz. (Die Unruhen in Modena beschwichtigt. - Medaille). Verona. (Kriegsberichte). Französische Republik. Paris. (Die literarischen Brutusse der Julirevolution. - Journalschau. - Murat nach Italien. - Alphonse Karr. - Richtfeier der Julitage. - Damesme 7 . - Die Diät der gefangenen Insurgenten). Großbritannien. London. (Die englischen Kolonien.-M'Douall). Polen. Brody. (Fraternisiren der Garnison mit den Russen). Rußland. (Mittheilung eines Rigaer Kaufmanns über die letzthin versuchte Revolution in Petersburg). Handelsnachrichten Deutschland.
** Köln, 1. August. Wir haben wieder einige Vereinbarungssitzungen nachzuholen. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. 15 Berlin, 30. Juli. Das spezifische Preußenthum und die Konstablerwirthschaft haben dem fast erstorbenen Berlin wieder etwas neuen Lebenshauch zugeführt, und die Revolution fängt an, der Reaktion, die sich jetzt so breit macht, von Neuem den Boden streitig zu machen. Es ist das Unglück der Deutschen, daß man erst auf ihnen herumtrampeln muß, bevor sie aus ihrer Schläfrigkeit aufwachen, und das Joch ihrer Quäler abzuschütteln suchen. Unser Preußenthum ist, nachdem es sich mehre Monate in die deutschen Farben verpuppt hatte, mit dem Schmetterlingsstaub des Märtyrerthums geziert, wieder aus seiner Larve hervorgekrochen. Die Posamentierer können nicht genug preußische Kokarden anfertigen, die Kaufmannsläden können wieder ihr schwarz-weißfarbnes Zeug los werden. Hr. D. A. Benda, stolz auf sein eisernes Kreuz von den "Freiheitskriegen", will sich wo möglich jetzt ein zweites erwerben, indem er für seine Farben streitet und allerlei Kreuz- und Querzüge anstellt, um Unterschriften für's Preußenthum zu ersammeln. Einen Hauptmann der Bürgerwehr, der sich weigerte, seiner Kompagnie ein in diesem Sinne abgefaßtes Rundschreiben mitzutheilen, wäscht Hr. Benda öffentlich herunter, und will ihn durchaus dafür absetzen lassen, weil er sich weigerte, seinem Begehr nachzukommen. Die Linden sind jetzt bis spät nach Mitternacht wieder mit zahlreichen Gruppen besetzt. Gesprächsgegenstand: "Der 6. August, das Aufgehen Preußens in Deutschland und die Konstabler." Gestern Abend zog ein großer Haufen unter Anführung mehrerer Studenten vom Brandenburger Thor die Linden herunter zum Pallast des Prinzen von Preußen. Hierselbst angekommen, brachten sie Deutschland ein dreimaliges Lebehoch, und zogen sodann das Arndt'sche Lied: "Was ist des deutschen Vaterland?" singend, denselben Weg zurück dem Brandenburger Thor zu. Noch vor demselben forderte ein Redner die Versammlung auf, Deutschland nochmals ein Hoch zu bringen und dann nach Haus zu gehen. In der That kam man dieser Aufforderung schon nach, als plötzlich die Bürgerwehr erschien, nach einmaligem Blasen auf das bestürzte Volk mit Säbel und Bajonetten losstürzte, mehrere Personen an der Hand und am Kopfe verwundete, und die Menge auseinanderjagte. Ein Ritter vom Kuhfuß wollte einen Demokraten mit dem Bajonett durchrennen, unglücklicherweise aber traf dieses in einen Baum und brach ab. Nun ertönte noch eine gute Stunde hindurch das Allarmzeichen, mehrere Kompagnien Bürgerwehr stellten sich unter den Linden auf, allein nun wurde Alles wieder ruhig. Das Militär wird fortwährend in dem deutschfeindlichsten Sinne aufgeregt; um ihnen die vielbesprochene Huldigung zu verleiden, erzählt man den Soldaten, nun müßten sie alle östreichisch-katholisch werden, und nach Italien ziehen, wo die Brunnen und die Lebensmittel vergiftet wären! Die Konstablerwirthschaft fängt an, im Volke immer böseres Blut zu machen. Kein Tag vergeht, wo nicht Händel, und oft der ernste- [Fortsetzung] Aus dem Tagebuche eines Heulers. Kapitel III. Einflüsse der Revolution. Seit einer Woche habe ich nichts für mein Tagebuch geschrieben - es ist eine wahre Schande. Aber die Unterbrechung war zu arg. So eine Revolution wie die französische bringt einen ehrlichen Mann ganz außer Fassung. Wenn die Kronen von den Köpfen fliegen wie die Aepfel von den Bäumen, da hört Alles auf. Man kommt ganz aus seinem alten Gleis; es ist, als ob Feuer in der Stadt gewesen wäre, als ob man irgendwo eingebrochen und gestohlen hätte, und ehe man schlafen geht, sieht man noch einmal unter die Bettstelle, und die ganze Nacht träumt man von Mord und Todtschlag, von Bosco und Schinderhannes. Ich bin keineswegs furchtsamer Natur; ich kann ein Gewehr losschießen ohne die Augen zuzukneifen; ich kann dabei stehen wenn man einen Hahn schlachtet, und ich werde nicht unwohl wenn ich sein Blut sehe. Auf der Spitze eines Kirchthurms werde ich nicht schwindlich, und ohne Grausen ginge ich Nachts über einen Kirchhof; aber so eine Revolution - es ist gar zu unkomfortable, Gott verzeih' mir. Wie schlimm ist die Geschichte doch dem armen Herrn von der Windmühle bekommen! Ich besuchte ihn gestern; er sah so kümmerlich runzelich aus wie eine getrocknete Pflaume. Den ersten Tag nach Ankunft der verhängnißvollen Nachricht soll sein Zustand wirklich bedauernswerth gewesen sein. Die Köchin versicherte mir, er habe sich die Haare stückweise ausgerissen; es sei nicht anders gewesen, als ob ihn vierzig Millionen Flöhe plagten. Mit dem Bauch habe er sich auf den Boden gelegt und den Steiß mit Fäusten geschlagen. "O meine Fünfprozentigen! O meine Bankantheile! O meine Nordbahnaktien!" so schrie er, daß man es auf der Straße hören konnte. Niemand ist doch mehr zu bedauern als ein reicher Mann. Der Rentner Dürr wußte sich schon eher zu trösten. Dieser Bindfaden von einem Mann glaubt an ein besseres Leben nach dem Tode, wenigstens an kein schlechteres. Er nahm einen Schweinslederband und eine Portion Häringssalat und schloß sich damit ein: den Schmerz durch aufmerksame Studien, durch Gebet und stille Betrachtungen zu überwinden. Das Leben ist eine Dummheit, meint der Herr Dürr, eine Dummheit, die nur durch den Tod wieder gut gemacht wird. Der Mensch ist krystallisirter Dreck, und erst in jener Welt, wo man weder die Marseillaise singt noch den Kankan tanzt, da wird es uns gut geh'n - frei von allem Irdischen. Der Rentner Dürr ist ein frommer Rentner. Er liebt die Pastöre und das ewige Leben. Wenn er einst am jüngsten Tage von den Todten aufersteht, da wird er aus seinem Grabe emporschießen wie ein Spargel ans dem Gartenbeet. Daß der Holzhändler Puff über die französische Revolution im höchsten Grade erboßt ist: das versteht sich von selbst. Er hat in den letzten acht Tagen wenigstens vierzig neue Flüche erfunden. Er trägt ein großes Baummesser in der Hosentasche und seine Stimme hat einen brüllenden Ton angenommen. "Wenn wir jetzt noch einmal an den Franzosen leiden sollen", sagte er mir gestern, "so können Sie sicher sein, daß wir sie nicht wieder los werden. Was hilft uns jetzt das Becker'sche Rheinlied? -" Der Herr Puff hat recht. Gegen die Weiber sind die Franzosen stets galant. Aber wehe, wenn sie über die Männer kommen! - Der Advokat Verdammlich gehört zu den Leuten, die der Zukunft am ruhigsten entgegensehen. Unsereins begreift so etwas nicht; aber bei einem Advokaten ist Alles möglich. In der Sünde auf- und großgezogen, ist ihm selbst das Böse recht, wenn es nur mit dem Gesetz zu vereinbaren ist. "Der Code ist meine Moral", pflegt der Advokat Verdammlich zu sagen. "So lange der Code besteht, wird die Welt trotz aller Revolutionen nicht untergeh'n. -" Vielleicht hat er recht. Jedenfalls heult er mit den Wölfen, und ich liebe ihn daher. Der Professor Fuchs versichert mir, daß er seit den Februartagen auch nicht ein einziges Gedicht mehr gemacht habe. Dies mag nun, im Grunde genommen, ein Glück für die Welt sein. Er sagte mir, die Revolution habe ihn gelähmt; nichts sei unpoetischer, als dieser Wirrwarr; man könne eher einen Pagoden besingen als ein provisorisches Gouvernement. Aller Firlefanz der Poesie falle weg, wenn man nicht mehr an das Althergebrachte glaube. Wie kahl müssen sich alle Gedichte in Zukunft ausnehmen, bemerkte er mir, wenn man nicht mehr von Kronen, von Hermelinmänteln, von Sceptern, von Majestäten, von Kammerjägern und königlichen Zofen singen darf! Es ist entsetzlich. Die beste Zuthat der Poesie geht uns durch diese Revolutionen verloren. Wie nackt und nüchtern ist doch alles demokratische! Ein Republikaner ist ein ganz unpoetischer Gegenstand. Man weiß bei einem solchen Kerl hintereinander was er will; er hat nichts verschleiertes, nichts geheimnißvolles. Eine Welt ohne Könige ist ein Himmel ohne Götter. Alles Brimborium der Poesie geht zum Teufel. Für einen demokratischen Zeitungsschreiber, für einen republikanischen Advokaten werde ich mich wahrhaftig nie begeistern, und stände er auch an der Spitze eines Reiches und geböte über Millionen. Sie sollen 'mal sehen, für die nächste Zeit ist es mit der Poesie vorbei. Vergebens werden sich die Besten anstrengen, aus Rosen und Lilien die schönsten Verse zu flechten - der demokratische Dunst unsres Jahrhunderts wird wie ein garstiger Höh'rauch darüber herwehen und das Geschaffene auf eine unheimliche Weise verderben. Mit den Königen sinken die Dichter. Aber, lieber Herr Professor, versetzte ich meinem Freunde, Sie können auch nicht verlangen, daß die ganze Welt nur für die Poesie in der alten Weise fortexistire. - Allerdings! meinte er, allerdings kann ich das verlangen. Die Poesie ist das einzige was Werth hat. Die ganze Welt der Griechen existirte nur, damit wir einen Homer bekämen. Der Gourmand, der Herr Kreuz ist nicht so geistig ausgebildet wie der Professor. Er versicherte mir gestern, Alles wanke, nur Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. No. 63. Köln, Mittwoch 2. August 1848. Die „Neue Rheinische Zeitung“ erscheint vom 1. Juni an täglich. Bestellungen für dies Quartal, Juli bis September, wolle man baldigst machen. Alle Postämter Deutschlands nehmen Bestellungen an. Für Frankreich übernehmen Abonnements Herr G. A. Alexander, Nr. 28, Brandgasse in Straßburg, und 23, rue Notre Dame de Nazareth in Paris; so wie das königliche Ober-Post-Amt in Aachen. Für England die HH. J. J. Ewer & Comp. 72, Newgate Street in London. Für Belgien und Holland die respekt. königlichen Briefpost-Aemter und das Postbüreau zu Lüttich. Abonnementspreis in Köln vierteljährlich 1 Thlr. 15 Sgr, in allen übrigen Orten Preußens 2 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf. Inserate: die vierspaltige Petitzeile oder deren Raum 1 Sgr. 6 Pf. Anzeigen aller Art erlangen durch die großen Verbindungen der Zeitung die weiteste Verbreitung. Uebersicht. Deutschland. Köln. (Vereinbarungsdebatte über die Valdenaire'sche Angelegenheit). Berlin. (Schreckenstein. ‒ Schwarz-weiße Fahnen. ‒ Die Kokarde der Truppen. ‒ Politische Verfolgungen. ‒ Aufregung. ‒ Vermischtes. ‒ Sanftmuth des Prinzen von Preußen). Stettin. (Cholera in Schweden). Mainz. (Prozeß). Prag. (Studentenversammlung. ‒ Die Nationalgarde. ‒ Leo Thun. ‒ Aufführung der k. k. Truppen). Wien. (Adresse des Sicherheitsausschusses an den Reichstag. ‒ Der Kaiser kommt nicht zurück. ‒ Die Minister. ‒ Siegesnachrichten aus Italien Der Sicherheitsausschuß). Ungarn. Pesth. (Aufhebung des Lagers von Alibunar). Italien. (Das Bülletin von Mailand). Mailand. (Sieg der Oestreicher. ‒ Radetzky's Bülletin). Florenz. (Die Unruhen in Modena beschwichtigt. ‒ Medaille). Verona. (Kriegsberichte). Französische Republik. Paris. (Die literarischen Brutusse der Julirevolution. ‒ Journalschau. ‒ Murat nach Italien. ‒ Alphonse Karr. ‒ Richtfeier der Julitage. ‒ Damesme 7 . ‒ Die Diät der gefangenen Insurgenten). Großbritannien. London. (Die englischen Kolonien.‒M'Douall). Polen. Brody. (Fraternisiren der Garnison mit den Russen). Rußland. (Mittheilung eines Rigaer Kaufmanns über die letzthin versuchte Revolution in Petersburg). Handelsnachrichten Deutschland.
** Köln, 1. August. Wir haben wieder einige Vereinbarungssitzungen nachzuholen. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. 15 Berlin, 30. Juli. Das spezifische Preußenthum und die Konstablerwirthschaft haben dem fast erstorbenen Berlin wieder etwas neuen Lebenshauch zugeführt, und die Revolution fängt an, der Reaktion, die sich jetzt so breit macht, von Neuem den Boden streitig zu machen. Es ist das Unglück der Deutschen, daß man erst auf ihnen herumtrampeln muß, bevor sie aus ihrer Schläfrigkeit aufwachen, und das Joch ihrer Quäler abzuschütteln suchen. Unser Preußenthum ist, nachdem es sich mehre Monate in die deutschen Farben verpuppt hatte, mit dem Schmetterlingsstaub des Märtyrerthums geziert, wieder aus seiner Larve hervorgekrochen. Die Posamentierer können nicht genug preußische Kokarden anfertigen, die Kaufmannsläden können wieder ihr schwarz-weißfarbnes Zeug los werden. Hr. D. A. Benda, stolz auf sein eisernes Kreuz von den „Freiheitskriegen“, will sich wo möglich jetzt ein zweites erwerben, indem er für seine Farben streitet und allerlei Kreuz- und Querzüge anstellt, um Unterschriften für's Preußenthum zu ersammeln. Einen Hauptmann der Bürgerwehr, der sich weigerte, seiner Kompagnie ein in diesem Sinne abgefaßtes Rundschreiben mitzutheilen, wäscht Hr. Benda öffentlich herunter, und will ihn durchaus dafür absetzen lassen, weil er sich weigerte, seinem Begehr nachzukommen. Die Linden sind jetzt bis spät nach Mitternacht wieder mit zahlreichen Gruppen besetzt. Gesprächsgegenstand: „Der 6. August, das Aufgehen Preußens in Deutschland und die Konstabler.“ Gestern Abend zog ein großer Haufen unter Anführung mehrerer Studenten vom Brandenburger Thor die Linden herunter zum Pallast des Prinzen von Preußen. Hierselbst angekommen, brachten sie Deutschland ein dreimaliges Lebehoch, und zogen sodann das Arndt'sche Lied: „Was ist des deutschen Vaterland?“ singend, denselben Weg zurück dem Brandenburger Thor zu. Noch vor demselben forderte ein Redner die Versammlung auf, Deutschland nochmals ein Hoch zu bringen und dann nach Haus zu gehen. In der That kam man dieser Aufforderung schon nach, als plötzlich die Bürgerwehr erschien, nach einmaligem Blasen auf das bestürzte Volk mit Säbel und Bajonetten losstürzte, mehrere Personen an der Hand und am Kopfe verwundete, und die Menge auseinanderjagte. Ein Ritter vom Kuhfuß wollte einen Demokraten mit dem Bajonett durchrennen, unglücklicherweise aber traf dieses in einen Baum und brach ab. Nun ertönte noch eine gute Stunde hindurch das Allarmzeichen, mehrere Kompagnien Bürgerwehr stellten sich unter den Linden auf, allein nun wurde Alles wieder ruhig. Das Militär wird fortwährend in dem deutschfeindlichsten Sinne aufgeregt; um ihnen die vielbesprochene Huldigung zu verleiden, erzählt man den Soldaten, nun müßten sie alle östreichisch-katholisch werden, und nach Italien ziehen, wo die Brunnen und die Lebensmittel vergiftet wären! Die Konstablerwirthschaft fängt an, im Volke immer böseres Blut zu machen. Kein Tag vergeht, wo nicht Händel, und oft der ernste- [Fortsetzung] Aus dem Tagebuche eines Heulers. Kapitel III. Einflüsse der Revolution. Seit einer Woche habe ich nichts für mein Tagebuch geschrieben ‒ es ist eine wahre Schande. Aber die Unterbrechung war zu arg. So eine Revolution wie die französische bringt einen ehrlichen Mann ganz außer Fassung. Wenn die Kronen von den Köpfen fliegen wie die Aepfel von den Bäumen, da hört Alles auf. Man kommt ganz aus seinem alten Gleis; es ist, als ob Feuer in der Stadt gewesen wäre, als ob man irgendwo eingebrochen und gestohlen hätte, und ehe man schlafen geht, sieht man noch einmal unter die Bettstelle, und die ganze Nacht träumt man von Mord und Todtschlag, von Bosco und Schinderhannes. Ich bin keineswegs furchtsamer Natur; ich kann ein Gewehr losschießen ohne die Augen zuzukneifen; ich kann dabei stehen wenn man einen Hahn schlachtet, und ich werde nicht unwohl wenn ich sein Blut sehe. Auf der Spitze eines Kirchthurms werde ich nicht schwindlich, und ohne Grausen ginge ich Nachts über einen Kirchhof; aber so eine Revolution ‒ es ist gar zu unkomfortable, Gott verzeih' mir. Wie schlimm ist die Geschichte doch dem armen Herrn von der Windmühle bekommen! Ich besuchte ihn gestern; er sah so kümmerlich runzelich aus wie eine getrocknete Pflaume. Den ersten Tag nach Ankunft der verhängnißvollen Nachricht soll sein Zustand wirklich bedauernswerth gewesen sein. Die Köchin versicherte mir, er habe sich die Haare stückweise ausgerissen; es sei nicht anders gewesen, als ob ihn vierzig Millionen Flöhe plagten. Mit dem Bauch habe er sich auf den Boden gelegt und den Steiß mit Fäusten geschlagen. „O meine Fünfprozentigen! O meine Bankantheile! O meine Nordbahnaktien!“ so schrie er, daß man es auf der Straße hören konnte. Niemand ist doch mehr zu bedauern als ein reicher Mann. Der Rentner Dürr wußte sich schon eher zu trösten. Dieser Bindfaden von einem Mann glaubt an ein besseres Leben nach dem Tode, wenigstens an kein schlechteres. Er nahm einen Schweinslederband und eine Portion Häringssalat und schloß sich damit ein: den Schmerz durch aufmerksame Studien, durch Gebet und stille Betrachtungen zu überwinden. Das Leben ist eine Dummheit, meint der Herr Dürr, eine Dummheit, die nur durch den Tod wieder gut gemacht wird. Der Mensch ist krystallisirter Dreck, und erst in jener Welt, wo man weder die Marseillaise singt noch den Kankan tanzt, da wird es uns gut geh'n ‒ frei von allem Irdischen. Der Rentner Dürr ist ein frommer Rentner. Er liebt die Pastöre und das ewige Leben. Wenn er einst am jüngsten Tage von den Todten aufersteht, da wird er aus seinem Grabe emporschießen wie ein Spargel ans dem Gartenbeet. Daß der Holzhändler Puff über die französische Revolution im höchsten Grade erboßt ist: das versteht sich von selbst. Er hat in den letzten acht Tagen wenigstens vierzig neue Flüche erfunden. Er trägt ein großes Baummesser in der Hosentasche und seine Stimme hat einen brüllenden Ton angenommen. „Wenn wir jetzt noch einmal an den Franzosen leiden sollen“, sagte er mir gestern, „so können Sie sicher sein, daß wir sie nicht wieder los werden. Was hilft uns jetzt das Becker'sche Rheinlied? ‒“ Der Herr Puff hat recht. Gegen die Weiber sind die Franzosen stets galant. Aber wehe, wenn sie über die Männer kommen! ‒ Der Advokat Verdammlich gehört zu den Leuten, die der Zukunft am ruhigsten entgegensehen. Unsereins begreift so etwas nicht; aber bei einem Advokaten ist Alles möglich. In der Sünde auf- und großgezogen, ist ihm selbst das Böse recht, wenn es nur mit dem Gesetz zu vereinbaren ist. „Der Code ist meine Moral“, pflegt der Advokat Verdammlich zu sagen. „So lange der Code besteht, wird die Welt trotz aller Revolutionen nicht untergeh'n. ‒“ Vielleicht hat er recht. Jedenfalls heult er mit den Wölfen, und ich liebe ihn daher. Der Professor Fuchs versichert mir, daß er seit den Februartagen auch nicht ein einziges Gedicht mehr gemacht habe. Dies mag nun, im Grunde genommen, ein Glück für die Welt sein. Er sagte mir, die Revolution habe ihn gelähmt; nichts sei unpoetischer, als dieser Wirrwarr; man könne eher einen Pagoden besingen als ein provisorisches Gouvernement. Aller Firlefanz der Poesie falle weg, wenn man nicht mehr an das Althergebrachte glaube. Wie kahl müssen sich alle Gedichte in Zukunft ausnehmen, bemerkte er mir, wenn man nicht mehr von Kronen, von Hermelinmänteln, von Sceptern, von Majestäten, von Kammerjägern und königlichen Zofen singen darf! Es ist entsetzlich. Die beste Zuthat der Poesie geht uns durch diese Revolutionen verloren. Wie nackt und nüchtern ist doch alles demokratische! Ein Republikaner ist ein ganz unpoetischer Gegenstand. Man weiß bei einem solchen Kerl hintereinander was er will; er hat nichts verschleiertes, nichts geheimnißvolles. Eine Welt ohne Könige ist ein Himmel ohne Götter. Alles Brimborium der Poesie geht zum Teufel. Für einen demokratischen Zeitungsschreiber, für einen republikanischen Advokaten werde ich mich wahrhaftig nie begeistern, und stände er auch an der Spitze eines Reiches und geböte über Millionen. Sie sollen 'mal sehen, für die nächste Zeit ist es mit der Poesie vorbei. Vergebens werden sich die Besten anstrengen, aus Rosen und Lilien die schönsten Verse zu flechten ‒ der demokratische Dunst unsres Jahrhunderts wird wie ein garstiger Höh'rauch darüber herwehen und das Geschaffene auf eine unheimliche Weise verderben. Mit den Königen sinken die Dichter. Aber, lieber Herr Professor, versetzte ich meinem Freunde, Sie können auch nicht verlangen, daß die ganze Welt nur für die Poesie in der alten Weise fortexistire. ‒ Allerdings! meinte er, allerdings kann ich das verlangen. Die Poesie ist das einzige was Werth hat. Die ganze Welt der Griechen existirte nur, damit wir einen Homer bekämen. Der Gourmand, der Herr Kreuz ist nicht so geistig ausgebildet wie der Professor. Er versicherte mir gestern, Alles wanke, nur <TEI> <text> <pb facs="#f0001" n="0313"/> <front> <titlePage type="heading"> <titlePart type="main">Neue Rheinische Zeitung.</titlePart> <titlePart type="sub">Organ der Demokratie.</titlePart> <docImprint> <docDate>No. 63. Köln, Mittwoch 2. 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Die Posamentierer können nicht genug preußische Kokarden anfertigen, die Kaufmannsläden können wieder ihr schwarz-weißfarbnes Zeug los werden. Hr. D. A. Benda, stolz auf sein eisernes Kreuz von den „Freiheitskriegen“, will sich wo möglich jetzt ein zweites erwerben, indem er für seine Farben streitet und allerlei Kreuz- und Querzüge anstellt, um Unterschriften für's Preußenthum zu ersammeln. Einen Hauptmann der Bürgerwehr, der sich weigerte, seiner Kompagnie ein in diesem Sinne abgefaßtes Rundschreiben mitzutheilen, wäscht Hr. Benda öffentlich herunter, und will ihn durchaus dafür absetzen lassen, weil er sich weigerte, seinem Begehr nachzukommen. Die Linden sind jetzt bis spät nach Mitternacht wieder mit zahlreichen Gruppen besetzt. Gesprächsgegenstand: „Der 6. August, das Aufgehen Preußens in Deutschland und die Konstabler.“ Gestern Abend zog ein großer Haufen unter Anführung mehrerer Studenten vom Brandenburger Thor die Linden herunter zum Pallast des Prinzen von Preußen. Hierselbst angekommen, brachten sie Deutschland ein dreimaliges Lebehoch, und zogen sodann das Arndt'sche Lied: „Was ist des deutschen Vaterland?“ singend, denselben Weg zurück dem Brandenburger Thor zu. Noch vor demselben forderte ein Redner die Versammlung auf, Deutschland nochmals ein Hoch zu bringen und dann nach Haus zu gehen. In der That kam man dieser Aufforderung schon nach, als plötzlich die Bürgerwehr erschien, nach einmaligem Blasen auf das bestürzte Volk mit Säbel und Bajonetten losstürzte, mehrere Personen an der Hand und am Kopfe verwundete, und die Menge auseinanderjagte. Ein Ritter vom Kuhfuß wollte einen Demokraten mit dem Bajonett durchrennen, unglücklicherweise aber traf dieses in einen Baum und brach ab. Nun ertönte noch eine gute Stunde hindurch das Allarmzeichen, mehrere Kompagnien Bürgerwehr stellten sich unter den Linden auf, allein nun wurde Alles wieder ruhig. 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Man kommt ganz aus seinem alten Gleis; es ist, als ob Feuer in der Stadt gewesen wäre, als ob man irgendwo eingebrochen und gestohlen hätte, und ehe man schlafen geht, sieht man noch einmal unter die Bettstelle, und die ganze Nacht träumt man von Mord und Todtschlag, von Bosco und Schinderhannes.</p> <p>Ich bin keineswegs furchtsamer Natur; ich kann ein Gewehr losschießen ohne die Augen zuzukneifen; ich kann dabei stehen wenn man einen Hahn schlachtet, und ich werde nicht unwohl wenn ich sein Blut sehe. Auf der Spitze eines Kirchthurms werde ich nicht schwindlich, und ohne Grausen ginge ich Nachts über einen Kirchhof; aber so eine Revolution ‒ es ist gar zu unkomfortable, Gott verzeih' mir.</p> <p>Wie schlimm ist die Geschichte doch dem armen Herrn von der Windmühle bekommen! Ich besuchte ihn gestern; er sah so kümmerlich runzelich aus wie eine getrocknete Pflaume. Den ersten Tag nach Ankunft der verhängnißvollen Nachricht soll sein Zustand wirklich bedauernswerth gewesen sein. Die Köchin versicherte mir, er habe sich die Haare stückweise ausgerissen; es sei nicht anders gewesen, als ob ihn vierzig Millionen Flöhe plagten. Mit dem Bauch habe er sich auf den Boden gelegt und den Steiß mit Fäusten geschlagen. „O meine Fünfprozentigen! O meine Bankantheile! O meine Nordbahnaktien!“ so schrie er, daß man es auf der Straße hören konnte. Niemand ist doch mehr zu bedauern als ein reicher Mann.</p> <p>Der Rentner Dürr wußte sich schon eher zu trösten. Dieser Bindfaden von einem Mann glaubt an ein besseres Leben nach dem Tode, wenigstens an kein schlechteres. Er nahm einen Schweinslederband und eine Portion Häringssalat und schloß sich damit ein: den Schmerz durch aufmerksame Studien, durch Gebet und stille Betrachtungen zu überwinden.</p> <p>Das Leben ist eine Dummheit, meint der Herr Dürr, eine Dummheit, die nur durch den Tod wieder gut gemacht wird. Der Mensch ist krystallisirter Dreck, und erst in jener Welt, wo man weder die Marseillaise singt noch den Kankan tanzt, da wird es uns gut geh'n ‒ frei von allem Irdischen. Der Rentner Dürr ist ein frommer Rentner. Er liebt die Pastöre und das ewige Leben. Wenn er einst am jüngsten Tage von den Todten aufersteht, da wird er aus seinem Grabe emporschießen wie ein Spargel ans dem Gartenbeet.</p> <p>Daß der Holzhändler Puff über die französische Revolution im höchsten Grade erboßt ist: das versteht sich von selbst. Er hat in den letzten acht Tagen wenigstens vierzig neue Flüche erfunden. Er trägt ein großes Baummesser in der Hosentasche und seine Stimme hat einen brüllenden Ton angenommen.</p> <p>„Wenn wir jetzt noch einmal an den Franzosen leiden sollen“, sagte er mir gestern, „so können Sie sicher sein, daß wir sie nicht wieder los werden. Was hilft uns jetzt das Becker'sche Rheinlied? ‒“ Der Herr Puff hat recht. Gegen die Weiber sind die Franzosen stets galant. Aber wehe, wenn sie über die Männer kommen! ‒ Der Advokat Verdammlich gehört zu den Leuten, die der Zukunft am ruhigsten entgegensehen. Unsereins begreift so etwas nicht; aber bei einem Advokaten ist Alles möglich. In der Sünde auf- und großgezogen, ist ihm selbst das Böse recht, wenn es nur mit dem Gesetz zu vereinbaren ist.</p> <p>„Der Code ist meine Moral“, pflegt der Advokat Verdammlich zu sagen. „So lange der Code besteht, wird die Welt trotz aller Revolutionen nicht untergeh'n. ‒“ Vielleicht hat er recht. Jedenfalls heult er mit den Wölfen, und ich liebe ihn daher.</p> <p>Der Professor Fuchs versichert mir, daß er seit den Februartagen auch nicht ein einziges Gedicht mehr gemacht habe. Dies mag nun, im Grunde genommen, ein Glück für die Welt sein. Er sagte mir, die Revolution habe ihn gelähmt; nichts sei unpoetischer, als dieser Wirrwarr; man könne eher einen Pagoden besingen als ein provisorisches Gouvernement. Aller Firlefanz der Poesie falle weg, wenn man nicht mehr an das Althergebrachte glaube. Wie kahl müssen sich alle Gedichte in Zukunft ausnehmen, bemerkte er mir, wenn man nicht mehr von Kronen, von Hermelinmänteln, von Sceptern, von Majestäten, von Kammerjägern und königlichen Zofen singen darf! Es ist entsetzlich. Die beste Zuthat der Poesie geht uns durch diese Revolutionen verloren. Wie nackt und nüchtern ist doch alles demokratische! Ein Republikaner ist ein ganz unpoetischer Gegenstand. Man weiß bei einem solchen Kerl hintereinander was er will; er hat nichts verschleiertes, nichts geheimnißvolles. Eine Welt ohne Könige ist ein Himmel ohne Götter. Alles Brimborium der Poesie geht zum Teufel. Für einen demokratischen Zeitungsschreiber, für einen republikanischen Advokaten werde ich mich wahrhaftig nie begeistern, und stände er auch an der Spitze eines Reiches und geböte über Millionen.</p> <p>Sie sollen 'mal sehen, für die nächste Zeit ist es mit der Poesie vorbei.</p> <p>Vergebens werden sich die Besten anstrengen, aus Rosen und Lilien die schönsten Verse zu flechten ‒ der demokratische Dunst unsres Jahrhunderts wird wie ein garstiger Höh'rauch darüber herwehen und das Geschaffene auf eine unheimliche Weise verderben. Mit den Königen sinken die Dichter.</p> <p>Aber, lieber Herr Professor, versetzte ich meinem Freunde, Sie können auch nicht verlangen, daß die ganze Welt nur für die Poesie in der alten Weise fortexistire. ‒ Allerdings! meinte er, allerdings kann ich das verlangen. Die Poesie ist das einzige was Werth hat. Die ganze Welt der Griechen existirte nur, damit wir einen Homer bekämen.</p> <p>Der Gourmand, der Herr Kreuz ist nicht so geistig ausgebildet wie der Professor. Er versicherte mir gestern, Alles wanke, nur </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0313/0001]
Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. No. 63. Köln, Mittwoch 2. August 1848. Die „Neue Rheinische Zeitung“ erscheint vom 1. Juni an täglich. Bestellungen für dies Quartal, Juli bis September, wolle man baldigst machen. Alle Postämter Deutschlands nehmen Bestellungen an. Für Frankreich übernehmen Abonnements Herr G. A. Alexander, Nr. 28, Brandgasse in Straßburg, und 23, rue Notre Dame de Nazareth in Paris; so wie das königliche Ober-Post-Amt in Aachen. Für England die HH. J. J. Ewer & Comp. 72, Newgate Street in London. Für Belgien und Holland die respekt. königlichen Briefpost-Aemter und das Postbüreau zu Lüttich.
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Uebersicht. Deutschland. Köln. (Vereinbarungsdebatte über die Valdenaire'sche Angelegenheit). Berlin. (Schreckenstein. ‒ Schwarz-weiße Fahnen. ‒ Die Kokarde der Truppen. ‒ Politische Verfolgungen. ‒ Aufregung. ‒ Vermischtes. ‒ Sanftmuth des Prinzen von Preußen). Stettin. (Cholera in Schweden). Mainz. (Prozeß). Prag. (Studentenversammlung. ‒ Die Nationalgarde. ‒ Leo Thun. ‒ Aufführung der k. k. Truppen). Wien. (Adresse des Sicherheitsausschusses an den Reichstag. ‒ Der Kaiser kommt nicht zurück. ‒ Die Minister. ‒ Siegesnachrichten aus Italien Der Sicherheitsausschuß).
Ungarn. Pesth. (Aufhebung des Lagers von Alibunar).
Italien. (Das Bülletin von Mailand). Mailand. (Sieg der Oestreicher. ‒ Radetzky's Bülletin). Florenz. (Die Unruhen in Modena beschwichtigt. ‒ Medaille). Verona. (Kriegsberichte).
Französische Republik. Paris. (Die literarischen Brutusse der Julirevolution. ‒ Journalschau. ‒ Murat nach Italien. ‒ Alphonse Karr. ‒ Richtfeier der Julitage. ‒ Damesme 7 . ‒ Die Diät der gefangenen Insurgenten).
Großbritannien. London. (Die englischen Kolonien.‒M'Douall).
Polen. Brody. (Fraternisiren der Garnison mit den Russen).
Rußland. (Mittheilung eines Rigaer Kaufmanns über die letzthin versuchte Revolution in Petersburg).
Handelsnachrichten
Deutschland. ** Köln, 1. August. Wir haben wieder einige Vereinbarungssitzungen nachzuholen.
_ 15 Berlin, 30. Juli. Das spezifische Preußenthum und die Konstablerwirthschaft haben dem fast erstorbenen Berlin wieder etwas neuen Lebenshauch zugeführt, und die Revolution fängt an, der Reaktion, die sich jetzt so breit macht, von Neuem den Boden streitig zu machen. Es ist das Unglück der Deutschen, daß man erst auf ihnen herumtrampeln muß, bevor sie aus ihrer Schläfrigkeit aufwachen, und das Joch ihrer Quäler abzuschütteln suchen. Unser Preußenthum ist, nachdem es sich mehre Monate in die deutschen Farben verpuppt hatte, mit dem Schmetterlingsstaub des Märtyrerthums geziert, wieder aus seiner Larve hervorgekrochen. Die Posamentierer können nicht genug preußische Kokarden anfertigen, die Kaufmannsläden können wieder ihr schwarz-weißfarbnes Zeug los werden. Hr. D. A. Benda, stolz auf sein eisernes Kreuz von den „Freiheitskriegen“, will sich wo möglich jetzt ein zweites erwerben, indem er für seine Farben streitet und allerlei Kreuz- und Querzüge anstellt, um Unterschriften für's Preußenthum zu ersammeln. Einen Hauptmann der Bürgerwehr, der sich weigerte, seiner Kompagnie ein in diesem Sinne abgefaßtes Rundschreiben mitzutheilen, wäscht Hr. Benda öffentlich herunter, und will ihn durchaus dafür absetzen lassen, weil er sich weigerte, seinem Begehr nachzukommen. Die Linden sind jetzt bis spät nach Mitternacht wieder mit zahlreichen Gruppen besetzt. Gesprächsgegenstand: „Der 6. August, das Aufgehen Preußens in Deutschland und die Konstabler.“ Gestern Abend zog ein großer Haufen unter Anführung mehrerer Studenten vom Brandenburger Thor die Linden herunter zum Pallast des Prinzen von Preußen. Hierselbst angekommen, brachten sie Deutschland ein dreimaliges Lebehoch, und zogen sodann das Arndt'sche Lied: „Was ist des deutschen Vaterland?“ singend, denselben Weg zurück dem Brandenburger Thor zu. Noch vor demselben forderte ein Redner die Versammlung auf, Deutschland nochmals ein Hoch zu bringen und dann nach Haus zu gehen. In der That kam man dieser Aufforderung schon nach, als plötzlich die Bürgerwehr erschien, nach einmaligem Blasen auf das bestürzte Volk mit Säbel und Bajonetten losstürzte, mehrere Personen an der Hand und am Kopfe verwundete, und die Menge auseinanderjagte. Ein Ritter vom Kuhfuß wollte einen Demokraten mit dem Bajonett durchrennen, unglücklicherweise aber traf dieses in einen Baum und brach ab. Nun ertönte noch eine gute Stunde hindurch das Allarmzeichen, mehrere Kompagnien Bürgerwehr stellten sich unter den Linden auf, allein nun wurde Alles wieder ruhig. Das Militär wird fortwährend in dem deutschfeindlichsten Sinne aufgeregt; um ihnen die vielbesprochene Huldigung zu verleiden, erzählt man den Soldaten, nun müßten sie alle östreichisch-katholisch werden, und nach Italien ziehen, wo die Brunnen und die Lebensmittel vergiftet wären!
Die Konstablerwirthschaft fängt an, im Volke immer böseres Blut zu machen. Kein Tag vergeht, wo nicht Händel, und oft der ernste- [Fortsetzung]
Aus dem Tagebuche eines Heulers. Kapitel III. Einflüsse der Revolution. Seit einer Woche habe ich nichts für mein Tagebuch geschrieben ‒ es ist eine wahre Schande. Aber die Unterbrechung war zu arg. So eine Revolution wie die französische bringt einen ehrlichen Mann ganz außer Fassung. Wenn die Kronen von den Köpfen fliegen wie die Aepfel von den Bäumen, da hört Alles auf. Man kommt ganz aus seinem alten Gleis; es ist, als ob Feuer in der Stadt gewesen wäre, als ob man irgendwo eingebrochen und gestohlen hätte, und ehe man schlafen geht, sieht man noch einmal unter die Bettstelle, und die ganze Nacht träumt man von Mord und Todtschlag, von Bosco und Schinderhannes.
Ich bin keineswegs furchtsamer Natur; ich kann ein Gewehr losschießen ohne die Augen zuzukneifen; ich kann dabei stehen wenn man einen Hahn schlachtet, und ich werde nicht unwohl wenn ich sein Blut sehe. Auf der Spitze eines Kirchthurms werde ich nicht schwindlich, und ohne Grausen ginge ich Nachts über einen Kirchhof; aber so eine Revolution ‒ es ist gar zu unkomfortable, Gott verzeih' mir.
Wie schlimm ist die Geschichte doch dem armen Herrn von der Windmühle bekommen! Ich besuchte ihn gestern; er sah so kümmerlich runzelich aus wie eine getrocknete Pflaume. Den ersten Tag nach Ankunft der verhängnißvollen Nachricht soll sein Zustand wirklich bedauernswerth gewesen sein. Die Köchin versicherte mir, er habe sich die Haare stückweise ausgerissen; es sei nicht anders gewesen, als ob ihn vierzig Millionen Flöhe plagten. Mit dem Bauch habe er sich auf den Boden gelegt und den Steiß mit Fäusten geschlagen. „O meine Fünfprozentigen! O meine Bankantheile! O meine Nordbahnaktien!“ so schrie er, daß man es auf der Straße hören konnte. Niemand ist doch mehr zu bedauern als ein reicher Mann.
Der Rentner Dürr wußte sich schon eher zu trösten. Dieser Bindfaden von einem Mann glaubt an ein besseres Leben nach dem Tode, wenigstens an kein schlechteres. Er nahm einen Schweinslederband und eine Portion Häringssalat und schloß sich damit ein: den Schmerz durch aufmerksame Studien, durch Gebet und stille Betrachtungen zu überwinden.
Das Leben ist eine Dummheit, meint der Herr Dürr, eine Dummheit, die nur durch den Tod wieder gut gemacht wird. Der Mensch ist krystallisirter Dreck, und erst in jener Welt, wo man weder die Marseillaise singt noch den Kankan tanzt, da wird es uns gut geh'n ‒ frei von allem Irdischen. Der Rentner Dürr ist ein frommer Rentner. Er liebt die Pastöre und das ewige Leben. Wenn er einst am jüngsten Tage von den Todten aufersteht, da wird er aus seinem Grabe emporschießen wie ein Spargel ans dem Gartenbeet.
Daß der Holzhändler Puff über die französische Revolution im höchsten Grade erboßt ist: das versteht sich von selbst. Er hat in den letzten acht Tagen wenigstens vierzig neue Flüche erfunden. Er trägt ein großes Baummesser in der Hosentasche und seine Stimme hat einen brüllenden Ton angenommen.
„Wenn wir jetzt noch einmal an den Franzosen leiden sollen“, sagte er mir gestern, „so können Sie sicher sein, daß wir sie nicht wieder los werden. Was hilft uns jetzt das Becker'sche Rheinlied? ‒“ Der Herr Puff hat recht. Gegen die Weiber sind die Franzosen stets galant. Aber wehe, wenn sie über die Männer kommen! ‒ Der Advokat Verdammlich gehört zu den Leuten, die der Zukunft am ruhigsten entgegensehen. Unsereins begreift so etwas nicht; aber bei einem Advokaten ist Alles möglich. In der Sünde auf- und großgezogen, ist ihm selbst das Böse recht, wenn es nur mit dem Gesetz zu vereinbaren ist.
„Der Code ist meine Moral“, pflegt der Advokat Verdammlich zu sagen. „So lange der Code besteht, wird die Welt trotz aller Revolutionen nicht untergeh'n. ‒“ Vielleicht hat er recht. Jedenfalls heult er mit den Wölfen, und ich liebe ihn daher.
Der Professor Fuchs versichert mir, daß er seit den Februartagen auch nicht ein einziges Gedicht mehr gemacht habe. Dies mag nun, im Grunde genommen, ein Glück für die Welt sein. Er sagte mir, die Revolution habe ihn gelähmt; nichts sei unpoetischer, als dieser Wirrwarr; man könne eher einen Pagoden besingen als ein provisorisches Gouvernement. Aller Firlefanz der Poesie falle weg, wenn man nicht mehr an das Althergebrachte glaube. Wie kahl müssen sich alle Gedichte in Zukunft ausnehmen, bemerkte er mir, wenn man nicht mehr von Kronen, von Hermelinmänteln, von Sceptern, von Majestäten, von Kammerjägern und königlichen Zofen singen darf! Es ist entsetzlich. Die beste Zuthat der Poesie geht uns durch diese Revolutionen verloren. Wie nackt und nüchtern ist doch alles demokratische! Ein Republikaner ist ein ganz unpoetischer Gegenstand. Man weiß bei einem solchen Kerl hintereinander was er will; er hat nichts verschleiertes, nichts geheimnißvolles. Eine Welt ohne Könige ist ein Himmel ohne Götter. Alles Brimborium der Poesie geht zum Teufel. Für einen demokratischen Zeitungsschreiber, für einen republikanischen Advokaten werde ich mich wahrhaftig nie begeistern, und stände er auch an der Spitze eines Reiches und geböte über Millionen.
Sie sollen 'mal sehen, für die nächste Zeit ist es mit der Poesie vorbei.
Vergebens werden sich die Besten anstrengen, aus Rosen und Lilien die schönsten Verse zu flechten ‒ der demokratische Dunst unsres Jahrhunderts wird wie ein garstiger Höh'rauch darüber herwehen und das Geschaffene auf eine unheimliche Weise verderben. Mit den Königen sinken die Dichter.
Aber, lieber Herr Professor, versetzte ich meinem Freunde, Sie können auch nicht verlangen, daß die ganze Welt nur für die Poesie in der alten Weise fortexistire. ‒ Allerdings! meinte er, allerdings kann ich das verlangen. Die Poesie ist das einzige was Werth hat. Die ganze Welt der Griechen existirte nur, damit wir einen Homer bekämen.
Der Gourmand, der Herr Kreuz ist nicht so geistig ausgebildet wie der Professor. Er versicherte mir gestern, Alles wanke, nur
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Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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