Neue Rheinische Zeitung. Nr. 70. Köln, 9. August 1848. Beilage.Pr. Eine Verfügung darüber muß ich mir vorbehalten. (Zum Angeklagten sich wendend): Am 20. August soll die Meyendorf unerwartet von Aachen abgereist sein. A. Als die Versöhnung nicht zu Stande gekommen war, kam P. Kurz am 20. August in das Hotel, wo ich mich bei der Gräfin befand. Mendelsohn und Oppenheim waren auch dort. Er brachte die Nachricht, daß die Meyendorf abreise. Wir glaubten nun sei die Sache entschieden und nichts mehr zu machen. Denn unterdessen hatte die Kammerfrau der Meyendorf die Einregistrirung der Schenkungsurkunde beim Hypothekenamte zu Düsseldorf nachgesucht. Das Amt hatte die Einregistrirung aber verweigert, weil der Akt von einem ausländischen Notar aufgenommen war. Wir mußten jetzt wissen, ob die Meyendorf nicht wieder nach Düsseldorf reise und vielleicht den inzwischen neuaufgenommenen Akt registriren lasse. Oppenheim und Mendelsohn reisten um 12 Uhr Mittags der Meyendorf nach oder vielmehr P. Kurz wurde vorausgeschickt. dann reiste Mendelsohn und erst später Oppenheim ab. Ich selbst habe erst um 7 Uhr Abends die Gräfin verlassen. Pr. Haben Sie in Aachen schon gewußt, wo die Meyendorf absteige? A. Das wäre unmöglich. Pr. Wer hat den Kurz vorausgeschickt? A. Mendelsohn oder Oppenheim. Pr. Ist Kurz dem Mendelsohn und Oppenheim begegnet? A. Ja. Pr. Wo waren Sie als Sie die Nachricht von der Abreise der Meyendorf erhielten? A. Im Salon des ersten Stocks, später Parterre. Pr. Stand die Thüre auf? A. Ich weiß nicht, glaube es aber nicht. Pr. Hoppe behauptet es. A. Hoppe sagt auch wir wären in meinem Zimmer gewesen. Pr. Hoppe sagt, Sie hätten gesagt, Du reist ihr nach selbst ins Ausland und nimmst die Kassette weg. A. Es ist nicht wahr. Pr. Was war denn der Zweck, daß Oppenheim der Meyendorf folgte? A. Oppenheim erbot sich ihr nachzureisen, um zu sehen, ob die Meyendorf nach Düsseldorf reise und um Auskunft über den Akt zu erhalten. Ich billigte diesen Zweck durchaus. Pr. Haben Sie dem Mendelsohn Geld gegeben? A. Nein, Mendelsohn war bemittelt und hatte auch damals Geld. Pr. Hoppe sagt, Sie hätten ihm Geld gegeben. A. Das hängt mit der übrigen Aussage des Hoppe zusammen. Pr. Mendelsohn, Oppenheim und Kurz, der später nach Köln zurückgekommen ist, habe sich unter fremdem Namen im Mainzer Hofe ins Fremdenbuch eingetragen. Dort wurde am andern Morgen die Kassette entwendet. (Der Präsident gibt nun die aus den früheren Verhandlungen bekannte Geschichtserzählung. Er schließt mit den Worten:) Im Koffer befanden sich u. A. eine Pistole, eine Kugelform und eine Perücke. A. Ich habe die Perücke in Düsseldorf meinem Friseur abgekauft, um ihm ein Verdienst zukommen zu lassen. Von einem Gebrauche dieser Perücke weiß ich nichts. Ich habe kein Augenmerk darauf gehabt und weiß auch nicht einmal wie dieselbe in den Koffer verschleppt worden ist. Pr. Im Koffer fand sich der Entwurf eines Widerrufs des Schenkungsakts. A. Dieser Entwurf rührt von Aachen her. Oppenheim hatte ihn aufgesetzt. Er sollte ein Revers werden, den die Meyendorf unterzeichnen sollte. Der Graf konnte das oneröse Geschäft nicht einseitig widerrufen, und deßhalb war dieser Revers von Seiten der Meyendorf zur Versöhnung nothwendig. (Der Pr. verliest den Revers und bemerkt dazu, daß die Form beleidigend sei, und daß wohl Niemand einen solchen Revers ausstellen würde.) A. Ich habe den Entwurf nicht gemacht, die Form hätte allerdings anders sein können. Pr. Man hat geglaubt, es habe die Unterschrift erzwungen werden sollen? A. Ich weiß das aus der Mendelsohn'schen Prozedur. Diese Vermuthung entbehrt jedes Anhalts. Pr. Sind Oppenheim und Mendelssohn nach Aachen zurückgekehrt? A. Ja, ich erfuhr zuerst von Oppenheim, daß er die Kassette habe; ich war hierüber erstaunt, und machte ihm Vorwürfe, da ich diese Handlung schon wegen ihrer Unzweckmäßigkeit nicht billigen konnte. Mendelssohn kam erst später, und erzählte, die Kassette sei ihm wieder abgenommen. Pr. Haben Sie dem Oppenheim und Mendelssohn Pässe verschafft? A. Nein. Pr. Ihr Brief spricht von Rücksendung von Pässen, namentlich dem des Hoppe. Hatte Mendelssohn diesen Paß? A. Das weiß ich nicht, Mendelssohn besaß von Berlin aus einen Paß von mir. Pr. Haben Sie Mendelssohn Geld geschickt? A. Mendelssohn war durch den Kassettendiebstahl mit seiner Familie zerfallen und ohne alle Mittel; deshalb sandte ich ihm von jetzt ab zuweilen Geld. Pr. Sind Sie mit Oppenheim nach Köln gereist? A. Ja. Pr. Wo sind Sie später gewesen? A. Bis zum Herbst 1847 mit der Gräfin in Deutz. Pr. Sie sollen Bestechung des Sekretariatsgehülfen von Werder versucht haben, um die Einsicht von Akten zu erlangen und Papiere zu vernichten? A. Keine Bestechung, ich hielt mich zur Vernichtung für berechtigt. Pr. Wie waren Sie berechtigt? A. Als ich die Akten fand, waren sie nicht in gerichtlichem Verwahre, der Gehülfe war kein amtlicher Depositar. Pr. Aus dem Grunde sind Sie auch außer Verfolgung gesetzt worden, Sie waren aber nicht berechtigt, den Gehülfen zu einer Pflichtverletzung zu verleiten; die öffentliche Moral erlaubt dergleichen nicht? A. Der Instruktionsrichter Oster hat konstatirt, daß die Papiere keinen Bezug auf die Untersuchung hatten. Pr. verliest nochmals aus dem oben erwähnten Briefe an Heine die Stelle: "Ich wollte eine Prodigalitätsklage gegen den Grafen anstellen. Hierzu war der Besitz des Schenkungsakts wichtig und Oppenheim und Mendelssohn wollten sich dessen bemächtigen. A. Dieser Brief enthält nichts Neues. Pr. Mendelssohn soll eine untergeordnete Rolle gespielt, Sie dagegen die Leitung gehabt haben. Sie haben gestanden, nach der Verhaftung Oppenheims Bevollmächtigter der Gräfin gewesen zu sein. A. Wir waren befreundet. Pr. Kurz sagt, Mendelssohn habe sich beklagt, Sie hätten ihn ausgeschimpft, als er ohne den Brief, den auffangen sollte zurückgekehrt sei. A. Dies ist an sich unwahrscheinlich; es wird doch Mendelssohn nicht eingefallen sein sich eine Person wie Kurz gegenüber über mich zu beschweren. Pr. Hoppe und die Majunke haben erzählt, Mendelssohn habe kein Geld gehabt. A. Das ist nicht wahr. Pr. Mendelssohn hat bei Nuellens in Aachen sich ohne die Zeche zu bezahlen, entfernt. Nuellens ist ihm nachgeeilt, hat ihn auf dem Bahnhofe getroffen, Mendelssohn hat ihm einige Louisd'or angeboten. Da dies aber nicht ausreichte zur Bezahlung der Rechnung, ist er mit Nuellens zurückgekehrt, hat aus Ihrem Hotel Geld geholt und ist dann noch mehrere Tage in Aachen geblieben. A. Mendelssohn hatte 1200 Thlr. in Berlin zu erheben. Da die Auszahlung sich aber verzögerte, so ist er gleichwohl zuweilen ohne Geld gewesen. Pr. Mendelssohn hat später aus dem Gefängniß Briefe an Lölgen gerichtet, worin er Ihnen Vorwürfe über sein Schicksal macht. A. Diese Vorwürfe treffen Mendelssohn selbst; die Briefe wurden auf Lölgens Veranlassung geschrieben, um den Grafen zu bestimmen, von weiteren Verfolgungen gegen Mendelsohn abzustehen. Pr. verliest Briefe von Mendelssohn an Lölgen. A. Alle diese Briefe sind nach dem Diebstahl geschrieben. Pr. Kein einziger Brief hat merkwürdiger Weise ein Datum. A. Vor dem Diebstahl war Mendelssohn nicht in Paris. Pr. Welcher Gladbach ist es, der in den Briefen erwähnt wird? A. Der Landtagsdeputirte. Pr. Der sollte also auf die Deputirten wirken. - A. Seiner Ueberzeugung gemäß. St.-Prokurator. Oppenheim soll zuerst wie Sie sagen auf die Idee gekommen sein, der Meyendorf nachzureisen. Dies steht mit Ihrer Aussage vor dem Untersuchungsrichter in Widerspruch. A. Ich habe dort nicht gesagt, ich hätte Auftrag gegeben; der Untersuchungsrichter hat mich mißverstanden. Pr. Sie werden nichts Unrichtiges unterschrieben haben. A. Es muß sich eine Verbesserung im Protokolle finden. Pr. Liest aus dem Vernehmungsprotokoll vom 22. Februar zwei Stellen: "Auf die Nachricht vor der Abfahrt der letztern (Meyendorf) sagte ich zu Mendelssohn und Oppenheim daß sie ihr auf der Stelle folgen, sie beobachten und auf jede Weise sich Gewißheit verschaffen sollten, wie die Sachen ständen d. h. was aus dem Akt geworden." - Dann: "Wenn ich die Anweisung gab, sich möglichst Gewißheit darüber zu verschaffen, wie es mit dem Akte stände, so konnte dies nur auf erlaubte Mittel bezogen werden, jedenfalls war dadurch nicht gesagt, daß man sich selbst eines verbrecherischen Mittels bedienen dürfe. Eine Anweisung den Akt zu stehlen wäre meines Ermessens eine gewaltige Unklugheit gewesen." Ein Geschworner. Steht das alles in demselben Protolle? Pr. Ja. (Fortsetzung folgt.) Schiffahrts-Anzeige. Köln, 8. August 1848. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Ch. Königsfeld; nach Andernach und Neuwied H. Schumacher und Jakob Schilowski; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Koblenz, der Mosel und Saar Jos. Zeiler; nach der Mosel, Trier und der Saar Frdr. Lauterborn; nach Mainz Joh. Kiefer; nach dem Niedermain C. Nees; nach dem Mittel- und Obermain C. Schleicher; nach Heilbronn C. Heuß; nach Kannstadt und Stuttgart H. Klee; nach Worms und Mannheim Mart. Aulmich. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Kamps Köln Nr. 17 Wasserstand. Köln, am 8. August. Rheinhöhe 7' 1" Civilstand der Stadt Köln. Geburten. 5. August. Agnes, T. v. Winand Klütsch, Faßbinder, Severinstraße. - Maria Antonie Eugenie, T. v. Fried. Bruckmann, Porzellan-Fabrikant, Apostelnkloster. - Xavier Felix, S. v. Joh. Mart. Felix Delree, Kfm., Mathiasstraße. - Anna Maria, T. v. Joh. Langenhöfel, Taglöhner, Weberstraße. Sterbefälle. 5. August. Kath. Schmitz, 2 J. alt, Schnurgasse. - Maria Anna Macks, 11/2 J. alt, Löhrgasse. - Maria Aloisia Phil. Ebeler, 9 M. alt, Thieboldsgass. - Josepha Graeff, 6 W. alt, Glockenringgasse. - Peter Schüller, Taglöhner, 46 J. alt, verh., im Laach. - Joh. Dethier, 5 J. alt, Thieboldsgasse. Dampfschifffahrt zwischen Bremen und New-York. Das amerikanische Post-Dampfschiff WASHINGTON, Cap. Johnston wird am 15. August von der Weser nach New-York zurückkehren.
Güterfracht 25 a 35 Thlr. mit 5 pCt. Primage für 40 Kub.-Fuß. Die zweite Cajüte ist für diese Reise besetzt. C. A. Heinecken & Comp. Ein Kapital von 3000 Thlr., welches 41/2 pCt. Zinsen einbringt und auf ein Ackergut bei Elberfeld eingetragen ist, soll ohne Unterhändler cedirt werden. Frankirte Briefe sub H. B. besorgt die Expedition d. Bl. Illuminations-Gläser zu 71/2 Sgr. per Dutzend zu haben Walrafsplatz 149. Weberstraße Nro. 1[#] - sind mehrere Zimmer zu vermiethen. L'UNION CONSTITUTIONNELLE, Journal de l'arrondissement de Verviers. Cette feuille est la plus repandue d'un des principaux centres industriels de la Belgique. Prix d'abonnement : Frs. 7 par trimestre. Annonees : 20 Centimes la ligne. S'adresser franco aux bureau de ce journal. Die Beilage zu Nro. 216 der Köln. Ztg. enthält ein Inserat überschrieben: "Die Lehrer betreffend," worin der Verfasser, als Laie auftretend, dennoch sich als großer Sachkundiger zu geriren bemüht. Diese Sachkundigkeit hinsichtlich des Standpunktes der wissenschaftlichen Bildung der Elementarlehrer tritt am bestimmtesten in dem Passus hervor, wo er die wissenschaftliche Bildung der Lehrer auf gleiche Stufe mit einem Quartaner eines Gymnasiums sich zu stellen bemüht. Wie unsinnig eine solche Analogie von vornherein selbst für den unbefangensten Beurtheiler da steht, bedarf keiner weitern Worte. Die Ausbildung der Elementarlehrer ist von so eigenthümlicher Art, und so ganz abweichend von der eines Gymnasiasten, daß in der That dieser Vergleich beim Sachkundigen nur ein mitleidiges Lächeln erregen kann. Die Ausbildung der Lehrer in den Seminarien ist zwar einseitig und leider allzusehr pedantisch, aber nichtsdestoweniger wird dort eine Grundlage in den Realfächern gelegt, die dem Lehrer gestatten, nachher durch Selbststudien einen Grad von wissenschaftlicher Bildung zu gewinnen, welcher nicht selten die größten Männer in Erstaunen versetzt hat Es muß aber ganz besonders dem Herrn Laie unbekannt sein, daß die Elementarlehrer gar oft die Kinder vermögender Eltern bis zur Quarta heranbilden. Ob nun die Ansprüche der Lehrer sich zu hoch erheben, und ob sie materiell nach Verdienst belohnt werden, darauf wollen wir uns in dieser Stunde nicht einlassen, da wir in den nächsten Tagen an dieser Stelle in einer Reihe von Aufsätzen die Volksschule wie sie war, wie sie jetzt dasteht, und wie sie sein soll, besprechen werden. Wir bemerken hier dem Herrn Laie nur noch, daß es ein verkehtes Argument ist, wenn er darzuthun sucht, daß die Lehrer besser gestellt seien, als andere Klassen der wissenschaftlichen Gesellschaft, und gerade deshalb mit ihren Bestrebungen zurücktreten sollen. Es ist dies, leider! eine Wahrheit, doch zu den vielen Uebeln noch eines hinzufügen wollen, hieße die Bestrebungen der Zeit ins Angesicht schlagen. J. A. Schmitz. Ein junger Mann sucht eine Komptoir- oder Reise-Stelle und kann gute Zeugnisse aufweisen. Die Expedition sagt wer. Versteigerung. Am Donnerstag, den 10. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu St. Aposteln in Köln, verschiedene Hausmobilien, als:Tische, Stühle, Spiegel, Schränke, Oefen, Sopha, sodann 1 Jagdflinte, 2 Pistolen, Oelgemälde etc. etc.gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher Cloeren. Versteigerung. Am Donnerstag, den 10. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu St. Aposteln in Köln, verschiedene Hausmobilien, als:1 Tisch, Ofen, 8 Stühle, 1 Spiegel, 1 Schreibpult und Schildereiengegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher. Cloeren. Versteigerung. Am Freitag, den 11. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu St. Aposteln, verschiedene Hausmobilien, als:Tische, Stühle, Ofen, Schrank, Spiegel, 1 Tafel-Uhr etc. etc.gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher, Cloeren. Bestellungen auf die in Hannover erscheinenden Vaterlandsblätter des Dr. Schläger nehmen alle Postämter des In- und Auslandes an. Abonnements-Preis 1/4 Jahr 3/4 Thlr. Inserat-Gebühr für die Zeile 8 Pf. Bekanntmachung. In Folge der, eine wesentliche Beschleunigung gewährenden Benutzung der Dampfschiffe der Kölnischen Gesellschaft zur Korrespondenzbeförderung ergeben sich für Frankfurt die Schlußzeiten der Briefaufgabe nach folgenden Orten und Gegenden in nachstehender Weise:
Frankfurt a. M., 21. Juli 1848. Fürstl. Thurn u. Taxis'sches Oberpostamt. Vrints. Niederländische Handels-Gesellschaft. Die Direktion macht bekannt, daß die Herbst-Kaffee-Auktionen der Gesellschaft von 1848 an den hier unten angegebenen Tagen und Plätzen abgehalten und aus den näher bezeichneten Quantitäten bestehen sollen:Zu Amsterdam
Zu Rotterdam
Zu Middelburg am Mittwoch, den 13. September 1848, 25672 Ballen Java-Kaffee, lagernd daselbst. Unter diesen Quantitäten befindet sich auch der noch unverkaufte Theil der in den Frühjahrs-Auktionen d. J. zurückgehaltenen Partieen. Die Direktion gibt die Versicherung, daß sie vor ihren gewöhnlichen Frühjahrs-Auktionen von 1849 keine andern Partieen, als die oben bezeichneten, an den Markt bringen wird. Die Muster sind am Freitag den 11. August zu bekommen, und werden die Notizen nebst den Verkaufsbedingungen zeitig ausgegeben. Amsterdam, den 1. August 1848. Van der Oudermeulen, Präsident. Goudswaard, z. Z. Sekretair. Ein Pumpenmacher-Gehülfe, der in allen in dieses Fach einschlagenden Arbeiten gut erfahren ist, sucht eine Stelle. Auskunft Waidmarkt Nro. [#] Theater. Mittwoch, den 9. August: Belisar, Oper in 3 Akten von Donizetti. Der Gerant, Korff. Pr. Eine Verfügung darüber muß ich mir vorbehalten. (Zum Angeklagten sich wendend): Am 20. August soll die Meyendorf unerwartet von Aachen abgereist sein. A. Als die Versöhnung nicht zu Stande gekommen war, kam P. Kurz am 20. August in das Hotel, wo ich mich bei der Gräfin befand. Mendelsohn und Oppenheim waren auch dort. Er brachte die Nachricht, daß die Meyendorf abreise. Wir glaubten nun sei die Sache entschieden und nichts mehr zu machen. Denn unterdessen hatte die Kammerfrau der Meyendorf die Einregistrirung der Schenkungsurkunde beim Hypothekenamte zu Düsseldorf nachgesucht. Das Amt hatte die Einregistrirung aber verweigert, weil der Akt von einem ausländischen Notar aufgenommen war. Wir mußten jetzt wissen, ob die Meyendorf nicht wieder nach Düsseldorf reise und vielleicht den inzwischen neuaufgenommenen Akt registriren lasse. Oppenheim und Mendelsohn reisten um 12 Uhr Mittags der Meyendorf nach oder vielmehr P. Kurz wurde vorausgeschickt. dann reiste Mendelsohn und erst später Oppenheim ab. Ich selbst habe erst um 7 Uhr Abends die Gräfin verlassen. Pr. Haben Sie in Aachen schon gewußt, wo die Meyendorf absteige? A. Das wäre unmöglich. Pr. Wer hat den Kurz vorausgeschickt? A. Mendelsohn oder Oppenheim. Pr. Ist Kurz dem Mendelsohn und Oppenheim begegnet? A. Ja. Pr. Wo waren Sie als Sie die Nachricht von der Abreise der Meyendorf erhielten? A. Im Salon des ersten Stocks, später Parterre. Pr. Stand die Thüre auf? A. Ich weiß nicht, glaube es aber nicht. Pr. Hoppe behauptet es. A. Hoppe sagt auch wir wären in meinem Zimmer gewesen. Pr. Hoppe sagt, Sie hätten gesagt, Du reist ihr nach selbst ins Ausland und nimmst die Kassette weg. A. Es ist nicht wahr. Pr. Was war denn der Zweck, daß Oppenheim der Meyendorf folgte? A. Oppenheim erbot sich ihr nachzureisen, um zu sehen, ob die Meyendorf nach Düsseldorf reise und um Auskunft über den Akt zu erhalten. Ich billigte diesen Zweck durchaus. Pr. Haben Sie dem Mendelsohn Geld gegeben? A. Nein, Mendelsohn war bemittelt und hatte auch damals Geld. Pr. Hoppe sagt, Sie hätten ihm Geld gegeben. A. Das hängt mit der übrigen Aussage des Hoppe zusammen. Pr. Mendelsohn, Oppenheim und Kurz, der später nach Köln zurückgekommen ist, habe sich unter fremdem Namen im Mainzer Hofe ins Fremdenbuch eingetragen. Dort wurde am andern Morgen die Kassette entwendet. (Der Präsident gibt nun die aus den früheren Verhandlungen bekannte Geschichtserzählung. Er schließt mit den Worten:) Im Koffer befanden sich u. A. eine Pistole, eine Kugelform und eine Perücke. A. Ich habe die Perücke in Düsseldorf meinem Friseur abgekauft, um ihm ein Verdienst zukommen zu lassen. Von einem Gebrauche dieser Perücke weiß ich nichts. Ich habe kein Augenmerk darauf gehabt und weiß auch nicht einmal wie dieselbe in den Koffer verschleppt worden ist. Pr. Im Koffer fand sich der Entwurf eines Widerrufs des Schenkungsakts. A. Dieser Entwurf rührt von Aachen her. Oppenheim hatte ihn aufgesetzt. Er sollte ein Revers werden, den die Meyendorf unterzeichnen sollte. Der Graf konnte das oneröse Geschäft nicht einseitig widerrufen, und deßhalb war dieser Revers von Seiten der Meyendorf zur Versöhnung nothwendig. (Der Pr. verliest den Revers und bemerkt dazu, daß die Form beleidigend sei, und daß wohl Niemand einen solchen Revers ausstellen würde.) A. Ich habe den Entwurf nicht gemacht, die Form hätte allerdings anders sein können. Pr. Man hat geglaubt, es habe die Unterschrift erzwungen werden sollen? A. Ich weiß das aus der Mendelsohn'schen Prozedur. Diese Vermuthung entbehrt jedes Anhalts. Pr. Sind Oppenheim und Mendelssohn nach Aachen zurückgekehrt? A. Ja, ich erfuhr zuerst von Oppenheim, daß er die Kassette habe; ich war hierüber erstaunt, und machte ihm Vorwürfe, da ich diese Handlung schon wegen ihrer Unzweckmäßigkeit nicht billigen konnte. Mendelssohn kam erst später, und erzählte, die Kassette sei ihm wieder abgenommen. Pr. Haben Sie dem Oppenheim und Mendelssohn Pässe verschafft? A. Nein. Pr. Ihr Brief spricht von Rücksendung von Pässen, namentlich dem des Hoppe. Hatte Mendelssohn diesen Paß? A. Das weiß ich nicht, Mendelssohn besaß von Berlin aus einen Paß von mir. Pr. Haben Sie Mendelssohn Geld geschickt? A. Mendelssohn war durch den Kassettendiebstahl mit seiner Familie zerfallen und ohne alle Mittel; deshalb sandte ich ihm von jetzt ab zuweilen Geld. Pr. Sind Sie mit Oppenheim nach Köln gereist? A. Ja. Pr. Wo sind Sie später gewesen? A. Bis zum Herbst 1847 mit der Gräfin in Deutz. Pr. Sie sollen Bestechung des Sekretariatsgehülfen von Werder versucht haben, um die Einsicht von Akten zu erlangen und Papiere zu vernichten? A. Keine Bestechung, ich hielt mich zur Vernichtung für berechtigt. Pr. Wie waren Sie berechtigt? A. Als ich die Akten fand, waren sie nicht in gerichtlichem Verwahre, der Gehülfe war kein amtlicher Depositar. Pr. Aus dem Grunde sind Sie auch außer Verfolgung gesetzt worden, Sie waren aber nicht berechtigt, den Gehülfen zu einer Pflichtverletzung zu verleiten; die öffentliche Moral erlaubt dergleichen nicht? A. Der Instruktionsrichter Oster hat konstatirt, daß die Papiere keinen Bezug auf die Untersuchung hatten. Pr. verliest nochmals aus dem oben erwähnten Briefe an Heine die Stelle: „Ich wollte eine Prodigalitätsklage gegen den Grafen anstellen. Hierzu war der Besitz des Schenkungsakts wichtig und Oppenheim und Mendelssohn wollten sich dessen bemächtigen. A. Dieser Brief enthält nichts Neues. Pr. Mendelssohn soll eine untergeordnete Rolle gespielt, Sie dagegen die Leitung gehabt haben. Sie haben gestanden, nach der Verhaftung Oppenheims Bevollmächtigter der Gräfin gewesen zu sein. A. Wir waren befreundet. Pr. Kurz sagt, Mendelssohn habe sich beklagt, Sie hätten ihn ausgeschimpft, als er ohne den Brief, den auffangen sollte zurückgekehrt sei. A. Dies ist an sich unwahrscheinlich; es wird doch Mendelssohn nicht eingefallen sein sich eine Person wie Kurz gegenüber über mich zu beschweren. Pr. Hoppe und die Majunke haben erzählt, Mendelssohn habe kein Geld gehabt. A. Das ist nicht wahr. Pr. Mendelssohn hat bei Nuellens in Aachen sich ohne die Zeche zu bezahlen, entfernt. Nuellens ist ihm nachgeeilt, hat ihn auf dem Bahnhofe getroffen, Mendelssohn hat ihm einige Louisd'or angeboten. Da dies aber nicht ausreichte zur Bezahlung der Rechnung, ist er mit Nuellens zurückgekehrt, hat aus Ihrem Hotel Geld geholt und ist dann noch mehrere Tage in Aachen geblieben. A. Mendelssohn hatte 1200 Thlr. in Berlin zu erheben. Da die Auszahlung sich aber verzögerte, so ist er gleichwohl zuweilen ohne Geld gewesen. Pr. Mendelssohn hat später aus dem Gefängniß Briefe an Lölgen gerichtet, worin er Ihnen Vorwürfe über sein Schicksal macht. A. Diese Vorwürfe treffen Mendelssohn selbst; die Briefe wurden auf Lölgens Veranlassung geschrieben, um den Grafen zu bestimmen, von weiteren Verfolgungen gegen Mendelsohn abzustehen. Pr. verliest Briefe von Mendelssohn an Lölgen. A. Alle diese Briefe sind nach dem Diebstahl geschrieben. Pr. Kein einziger Brief hat merkwürdiger Weise ein Datum. A. Vor dem Diebstahl war Mendelssohn nicht in Paris. Pr. Welcher Gladbach ist es, der in den Briefen erwähnt wird? A. Der Landtagsdeputirte. Pr. Der sollte also auf die Deputirten wirken. ‒ A. Seiner Ueberzeugung gemäß. St.-Prokurator. Oppenheim soll zuerst wie Sie sagen auf die Idee gekommen sein, der Meyendorf nachzureisen. Dies steht mit Ihrer Aussage vor dem Untersuchungsrichter in Widerspruch. A. Ich habe dort nicht gesagt, ich hätte Auftrag gegeben; der Untersuchungsrichter hat mich mißverstanden. Pr. Sie werden nichts Unrichtiges unterschrieben haben. A. Es muß sich eine Verbesserung im Protokolle finden. Pr. Liest aus dem Vernehmungsprotokoll vom 22. Februar zwei Stellen: „Auf die Nachricht vor der Abfahrt der letztern (Meyendorf) sagte ich zu Mendelssohn und Oppenheim daß sie ihr auf der Stelle folgen, sie beobachten und auf jede Weise sich Gewißheit verschaffen sollten, wie die Sachen ständen d. h. was aus dem Akt geworden.“ ‒ Dann: „Wenn ich die Anweisung gab, sich möglichst Gewißheit darüber zu verschaffen, wie es mit dem Akte stände, so konnte dies nur auf erlaubte Mittel bezogen werden, jedenfalls war dadurch nicht gesagt, daß man sich selbst eines verbrecherischen Mittels bedienen dürfe. Eine Anweisung den Akt zu stehlen wäre meines Ermessens eine gewaltige Unklugheit gewesen.“ Ein Geschworner. Steht das alles in demselben Protolle? Pr. Ja. (Fortsetzung folgt.) Schiffahrts-Anzeige. Köln, 8. August 1848. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Ch. Königsfeld; nach Andernach und Neuwied H. Schumacher und Jakob Schilowski; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Koblenz, der Mosel und Saar Jos. Zeiler; nach der Mosel, Trier und der Saar Frdr. Lauterborn; nach Mainz Joh. Kiefer; nach dem Niedermain C. Nees; nach dem Mittel- und Obermain C. Schleicher; nach Heilbronn C. Heuß; nach Kannstadt und Stuttgart H. Klee; nach Worms und Mannheim Mart. Aulmich. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Kamps Köln Nr. 17 Wasserstand. Köln, am 8. August. Rheinhöhe 7′ 1″ Civilstand der Stadt Köln. Geburten. 5. August. Agnes, T. v. Winand Klütsch, Faßbinder, Severinstraße. ‒ Maria Antonie Eugenie, T. v. Fried. Bruckmann, Porzellan-Fabrikant, Apostelnkloster. ‒ Xavier Felix, S. v. Joh. Mart. Felix Delree, Kfm., Mathiasstraße. ‒ Anna Maria, T. v. Joh. Langenhöfel, Taglöhner, Weberstraße. Sterbefälle. 5. August. Kath. Schmitz, 2 J. alt, Schnurgasse. ‒ Maria Anna Macks, 11/2 J. alt, Löhrgasse. ‒ Maria Aloisia Phil. Ebeler, 9 M. alt, Thieboldsgass. ‒ Josepha Graeff, 6 W. alt, Glockenringgasse. ‒ Peter Schüller, Taglöhner, 46 J. alt, verh., im Laach. ‒ Joh. Dethier, 5 J. alt, Thieboldsgasse. Dampfschifffahrt zwischen Bremen und New-York. Das amerikanische Post-Dampfschiff WASHINGTON, Cap. Johnston wird am 15. August von der Weser nach New-York zurückkehren.
Güterfracht 25 à 35 Thlr. mit 5 pCt. Primage für 40 Kub.-Fuß. Die zweite Cajüte ist für diese Reise besetzt. C. A. Heinecken & Comp. Ein Kapital von 3000 Thlr., welches 41/2 pCt. Zinsen einbringt und auf ein Ackergut bei Elberfeld eingetragen ist, soll ohne Unterhändler cedirt werden. Frankirte Briefe sub H. B. besorgt die Expedition d. Bl. Illuminations-Gläser zu 71/2 Sgr. per Dutzend zu haben Walrafsplatz 149. Weberstraße Nro. 1[#] ‒ sind mehrere Zimmer zu vermiethen. L'UNION CONSTITUTIONNELLE, Journal de l'arrondissement de Verviers. Cette feuille est la plus repandue d'un des principaux centres industriels de la Belgique. Prix d'abonnement : Frs. 7 par trimestre. Annonees : 20 Centimes la ligne. S'adresser franco aux bureau de ce journal. Die Beilage zu Nro. 216 der Köln. Ztg. enthält ein Inserat überschrieben: „Die Lehrer betreffend,“ worin der Verfasser, als Laie auftretend, dennoch sich als großer Sachkundiger zu geriren bemüht. Diese Sachkundigkeit hinsichtlich des Standpunktes der wissenschaftlichen Bildung der Elementarlehrer tritt am bestimmtesten in dem Passus hervor, wo er die wissenschaftliche Bildung der Lehrer auf gleiche Stufe mit einem Quartaner eines Gymnasiums sich zu stellen bemüht. Wie unsinnig eine solche Analogie von vornherein selbst für den unbefangensten Beurtheiler da steht, bedarf keiner weitern Worte. Die Ausbildung der Elementarlehrer ist von so eigenthümlicher Art, und so ganz abweichend von der eines Gymnasiasten, daß in der That dieser Vergleich beim Sachkundigen nur ein mitleidiges Lächeln erregen kann. Die Ausbildung der Lehrer in den Seminarien ist zwar einseitig und leider allzusehr pedantisch, aber nichtsdestoweniger wird dort eine Grundlage in den Realfächern gelegt, die dem Lehrer gestatten, nachher durch Selbststudien einen Grad von wissenschaftlicher Bildung zu gewinnen, welcher nicht selten die größten Männer in Erstaunen versetzt hat Es muß aber ganz besonders dem Herrn Laie unbekannt sein, daß die Elementarlehrer gar oft die Kinder vermögender Eltern bis zur Quarta heranbilden. Ob nun die Ansprüche der Lehrer sich zu hoch erheben, und ob sie materiell nach Verdienst belohnt werden, darauf wollen wir uns in dieser Stunde nicht einlassen, da wir in den nächsten Tagen an dieser Stelle in einer Reihe von Aufsätzen die Volksschule wie sie war, wie sie jetzt dasteht, und wie sie sein soll, besprechen werden. Wir bemerken hier dem Herrn Laie nur noch, daß es ein verkehtes Argument ist, wenn er darzuthun sucht, daß die Lehrer besser gestellt seien, als andere Klassen der wissenschaftlichen Gesellschaft, und gerade deshalb mit ihren Bestrebungen zurücktreten sollen. Es ist dies, leider! eine Wahrheit, doch zu den vielen Uebeln noch eines hinzufügen wollen, hieße die Bestrebungen der Zeit ins Angesicht schlagen. J. A. Schmitz. Ein junger Mann sucht eine Komptoir- oder Reise-Stelle und kann gute Zeugnisse aufweisen. Die Expedition sagt wer. Versteigerung. Am Donnerstag, den 10. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu St. Aposteln in Köln, verschiedene Hausmobilien, als:Tische, Stühle, Spiegel, Schränke, Oefen, Sopha, sodann 1 Jagdflinte, 2 Pistolen, Oelgemälde etc. etc.gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher Cloeren. Versteigerung. Am Donnerstag, den 10. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu St. Aposteln in Köln, verschiedene Hausmobilien, als:1 Tisch, Ofen, 8 Stühle, 1 Spiegel, 1 Schreibpult und Schildereiengegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher. Cloeren. Versteigerung. Am Freitag, den 11. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu St. Aposteln, verschiedene Hausmobilien, als:Tische, Stühle, Ofen, Schrank, Spiegel, 1 Tafel-Uhr etc. etc.gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher, Cloeren. Bestellungen auf die in Hannover erscheinenden Vaterlandsblätter des Dr. Schläger nehmen alle Postämter des In- und Auslandes an. Abonnements-Preis 1/4 Jahr 3/4 Thlr. Inserat-Gebühr für die Zeile 8 Pf. Bekanntmachung. In Folge der, eine wesentliche Beschleunigung gewährenden Benutzung der Dampfschiffe der Kölnischen Gesellschaft zur Korrespondenzbeförderung ergeben sich für Frankfurt die Schlußzeiten der Briefaufgabe nach folgenden Orten und Gegenden in nachstehender Weise:
Frankfurt a. M., 21. Juli 1848. Fürstl. Thurn u. Taxis'sches Oberpostamt. Vrints. Niederländische Handels-Gesellschaft. Die Direktion macht bekannt, daß die Herbst-Kaffee-Auktionen der Gesellschaft von 1848 an den hier unten angegebenen Tagen und Plätzen abgehalten und aus den näher bezeichneten Quantitäten bestehen sollen:Zu Amsterdam
Zu Rotterdam
Zu Middelburg am Mittwoch, den 13. September 1848, 25672 Ballen Java-Kaffee, lagernd daselbst. Unter diesen Quantitäten befindet sich auch der noch unverkaufte Theil der in den Frühjahrs-Auktionen d. J. zurückgehaltenen Partieen. Die Direktion gibt die Versicherung, daß sie vor ihren gewöhnlichen Frühjahrs-Auktionen von 1849 keine andern Partieen, als die oben bezeichneten, an den Markt bringen wird. Die Muster sind am Freitag den 11. August zu bekommen, und werden die Notizen nebst den Verkaufsbedingungen zeitig ausgegeben. Amsterdam, den 1. August 1848. Van der Oudermeulen, Präsident. Goudswaard, z. Z. Sekretair. Ein Pumpenmacher-Gehülfe, der in allen in dieses Fach einschlagenden Arbeiten gut erfahren ist, sucht eine Stelle. Auskunft Waidmarkt Nro. [#] Theater. Mittwoch, den 9. August: Belisar, Oper in 3 Akten von Donizetti. Der Gerant, Korff. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div xml:id="ar070b_006" type="jArticle"> <pb facs="#f0002" n="0356"/> <p>Pr. Eine Verfügung darüber muß ich mir vorbehalten. (Zum Angeklagten sich wendend): Am 20. August soll die Meyendorf unerwartet von Aachen abgereist sein.</p> <p>A. Als die Versöhnung nicht zu Stande gekommen war, kam P. Kurz am 20. August in das Hotel, wo ich mich bei der Gräfin befand. Mendelsohn und Oppenheim waren auch dort. Er brachte die Nachricht, daß die Meyendorf abreise. Wir glaubten nun sei die Sache entschieden und nichts mehr zu machen. Denn unterdessen hatte die Kammerfrau der Meyendorf die Einregistrirung der Schenkungsurkunde beim Hypothekenamte zu Düsseldorf nachgesucht. Das Amt hatte die Einregistrirung aber verweigert, weil der Akt von einem ausländischen Notar aufgenommen war. Wir mußten jetzt wissen, ob die Meyendorf nicht wieder nach Düsseldorf reise und vielleicht den inzwischen neuaufgenommenen Akt registriren lasse. Oppenheim und Mendelsohn reisten um 12 Uhr Mittags der Meyendorf nach oder vielmehr P. Kurz wurde vorausgeschickt. dann reiste Mendelsohn und erst später Oppenheim ab. Ich selbst habe erst um 7 Uhr Abends die Gräfin verlassen.</p> <p>Pr. Haben Sie in Aachen schon gewußt, wo die Meyendorf absteige?</p> <p>A. Das wäre unmöglich.</p> <p>Pr. Wer hat den Kurz vorausgeschickt?</p> <p>A. Mendelsohn oder Oppenheim.</p> <p>Pr. Ist Kurz dem Mendelsohn und Oppenheim begegnet?</p> <p>A. Ja.</p> <p>Pr. Wo waren Sie als Sie die Nachricht von der Abreise der Meyendorf erhielten?</p> <p>A. Im Salon des ersten Stocks, später Parterre.</p> <p>Pr. Stand die Thüre auf?</p> <p>A. Ich weiß nicht, glaube es aber nicht.</p> <p>Pr. Hoppe behauptet es.</p> <p>A. Hoppe sagt auch wir wären in meinem Zimmer gewesen.</p> <p>Pr. Hoppe sagt, Sie hätten gesagt, Du reist ihr nach selbst ins Ausland und nimmst die Kassette weg.</p> <p>A. Es ist nicht wahr.</p> <p>Pr. Was war denn der Zweck, daß Oppenheim der Meyendorf folgte?</p> <p>A. Oppenheim erbot sich ihr nachzureisen, um zu sehen, ob die Meyendorf nach Düsseldorf reise und um Auskunft über den Akt zu erhalten. Ich billigte diesen Zweck durchaus.</p> <p>Pr. Haben Sie dem Mendelsohn Geld gegeben?</p> <p>A. Nein, Mendelsohn war bemittelt und hatte auch damals Geld.</p> <p>Pr. Hoppe sagt, Sie hätten ihm Geld gegeben.</p> <p>A. Das hängt mit der übrigen Aussage des Hoppe zusammen.</p> <p>Pr. Mendelsohn, Oppenheim und Kurz, der später nach Köln zurückgekommen ist, habe sich unter fremdem Namen im Mainzer Hofe ins Fremdenbuch eingetragen. Dort wurde am andern Morgen die Kassette entwendet. (Der Präsident gibt nun die aus den früheren Verhandlungen bekannte Geschichtserzählung. Er schließt mit den Worten:) Im Koffer befanden sich u. A. eine Pistole, eine Kugelform und eine Perücke.</p> <p>A. Ich habe die Perücke in Düsseldorf meinem Friseur abgekauft, um ihm ein Verdienst zukommen zu lassen. Von einem Gebrauche dieser Perücke weiß ich nichts. Ich habe kein Augenmerk darauf gehabt und weiß auch nicht einmal wie dieselbe in den Koffer verschleppt worden ist.</p> <p>Pr. Im Koffer fand sich der Entwurf eines Widerrufs des Schenkungsakts.</p> <p>A. Dieser Entwurf rührt von Aachen her. Oppenheim hatte ihn aufgesetzt. Er sollte ein Revers werden, den die Meyendorf unterzeichnen sollte. Der Graf konnte das oneröse Geschäft nicht einseitig widerrufen, und deßhalb war dieser Revers von Seiten der Meyendorf zur Versöhnung nothwendig. (Der Pr. verliest den Revers und bemerkt dazu, daß die Form beleidigend sei, und daß wohl Niemand einen solchen Revers ausstellen würde.)</p> <p>A. Ich habe den Entwurf nicht gemacht, die Form hätte allerdings anders sein können.</p> <p>Pr. Man hat geglaubt, es habe die Unterschrift erzwungen werden sollen?</p> <p>A. Ich weiß das aus der Mendelsohn'schen Prozedur. Diese Vermuthung entbehrt jedes Anhalts.</p> <p>Pr. Sind Oppenheim und Mendelssohn nach Aachen zurückgekehrt?</p> <p>A. Ja, ich erfuhr zuerst von Oppenheim, daß er die Kassette habe; ich war hierüber erstaunt, und machte ihm Vorwürfe, da ich diese Handlung schon wegen ihrer Unzweckmäßigkeit nicht billigen konnte. Mendelssohn kam erst später, und erzählte, die Kassette sei ihm wieder abgenommen.</p> <p>Pr. Haben Sie dem Oppenheim und Mendelssohn Pässe verschafft?</p> <p>A. Nein.</p> <p>Pr. Ihr Brief spricht von Rücksendung von Pässen, namentlich dem des Hoppe. Hatte Mendelssohn diesen Paß?</p> <p>A. Das weiß ich nicht, Mendelssohn besaß von Berlin aus einen Paß von mir.</p> <p>Pr. Haben Sie Mendelssohn Geld geschickt?</p> <p>A. Mendelssohn war durch den Kassettendiebstahl mit seiner Familie zerfallen und ohne alle Mittel; deshalb sandte ich ihm von jetzt ab zuweilen Geld.</p> <p>Pr. Sind Sie mit Oppenheim nach Köln gereist?</p> <p>A. Ja.</p> <p>Pr. Wo sind Sie später gewesen?</p> <p>A. Bis zum Herbst 1847 mit der Gräfin in Deutz.</p> <p>Pr. Sie sollen Bestechung des Sekretariatsgehülfen von Werder versucht haben, um die Einsicht von Akten zu erlangen und Papiere zu vernichten?</p> <p>A. Keine Bestechung, ich hielt mich zur Vernichtung für berechtigt.</p> <p>Pr. Wie waren Sie berechtigt?</p> <p>A. Als ich die Akten fand, waren sie nicht in gerichtlichem Verwahre, der Gehülfe war kein amtlicher Depositar.</p> <p>Pr. Aus dem Grunde sind Sie auch außer Verfolgung gesetzt worden, Sie waren aber nicht berechtigt, den Gehülfen zu einer Pflichtverletzung zu verleiten; die öffentliche Moral erlaubt dergleichen nicht?</p> <p>A. Der Instruktionsrichter Oster hat konstatirt, daß die Papiere keinen Bezug auf die Untersuchung hatten.</p> <p>Pr. verliest nochmals aus dem oben erwähnten Briefe an Heine die Stelle: „Ich wollte eine Prodigalitätsklage gegen den Grafen anstellen. Hierzu war der Besitz des Schenkungsakts wichtig und Oppenheim und Mendelssohn wollten sich dessen bemächtigen.</p> <p>A. Dieser Brief enthält nichts Neues.</p> <p>Pr. Mendelssohn soll eine untergeordnete Rolle gespielt, Sie dagegen die Leitung gehabt haben. Sie haben gestanden, nach der Verhaftung Oppenheims Bevollmächtigter der Gräfin gewesen zu sein.</p> <p>A. Wir waren befreundet.</p> <p>Pr. Kurz sagt, Mendelssohn habe sich beklagt, Sie hätten ihn ausgeschimpft, als er ohne den Brief, den auffangen sollte zurückgekehrt sei.</p> <p>A. Dies ist an sich unwahrscheinlich; es wird doch Mendelssohn nicht eingefallen sein sich eine Person wie Kurz gegenüber über mich zu beschweren.</p> <p>Pr. Hoppe und die Majunke haben erzählt, Mendelssohn habe kein Geld gehabt.</p> <p>A. Das ist nicht wahr.</p> <p>Pr. Mendelssohn hat bei Nuellens in Aachen sich ohne die Zeche zu bezahlen, entfernt. Nuellens ist ihm nachgeeilt, hat ihn auf dem Bahnhofe getroffen, Mendelssohn hat ihm einige Louisd'or angeboten. Da dies aber nicht ausreichte zur Bezahlung der Rechnung, ist er mit Nuellens zurückgekehrt, hat aus Ihrem Hotel Geld geholt und ist dann noch mehrere Tage in Aachen geblieben.</p> <p>A. Mendelssohn hatte 1200 Thlr. in Berlin zu erheben. Da die Auszahlung sich aber verzögerte, so ist er gleichwohl zuweilen ohne Geld gewesen.</p> <p>Pr. Mendelssohn hat später aus dem Gefängniß Briefe an Lölgen gerichtet, worin er Ihnen Vorwürfe über sein Schicksal macht.</p> <p>A. Diese Vorwürfe treffen Mendelssohn selbst; die Briefe wurden auf Lölgens Veranlassung geschrieben, um den Grafen zu bestimmen, von weiteren Verfolgungen gegen Mendelsohn abzustehen.</p> <p>Pr. verliest Briefe von Mendelssohn an Lölgen.</p> <p>A. Alle diese Briefe sind nach dem Diebstahl geschrieben.</p> <p>Pr. Kein einziger Brief hat merkwürdiger Weise ein Datum.</p> <p>A. Vor dem Diebstahl war Mendelssohn nicht in Paris.</p> <p>Pr. Welcher Gladbach ist es, der in den Briefen erwähnt wird?</p> <p>A. Der Landtagsdeputirte.</p> <p>Pr. Der sollte also auf die Deputirten wirken. ‒ A. Seiner Ueberzeugung gemäß.</p> <p>St.-Prokurator. Oppenheim soll zuerst wie Sie sagen auf die Idee gekommen sein, der Meyendorf nachzureisen. Dies steht mit Ihrer Aussage vor dem Untersuchungsrichter in Widerspruch.</p> <p>A. Ich habe dort nicht gesagt, ich hätte Auftrag gegeben; der Untersuchungsrichter hat mich mißverstanden.</p> <p>Pr. Sie werden nichts Unrichtiges unterschrieben haben.</p> <p>A. Es muß sich eine Verbesserung im Protokolle finden.</p> <p>Pr. Liest aus dem Vernehmungsprotokoll vom 22. Februar zwei Stellen:</p> <p>„Auf die Nachricht vor der Abfahrt der letztern (Meyendorf) sagte ich zu Mendelssohn und Oppenheim daß sie ihr auf der Stelle folgen, sie beobachten und auf jede Weise sich Gewißheit verschaffen sollten, wie die Sachen ständen d. h. was aus dem Akt geworden.“ ‒ Dann: „Wenn ich die Anweisung gab, sich möglichst Gewißheit darüber zu verschaffen, wie es mit dem Akte stände, so konnte dies nur auf erlaubte Mittel bezogen werden, jedenfalls war dadurch nicht gesagt, daß man sich selbst eines verbrecherischen Mittels bedienen dürfe. Eine Anweisung den Akt zu stehlen wäre meines Ermessens eine gewaltige Unklugheit gewesen.“</p> <p>Ein Geschworner. Steht das alles in demselben Protolle?</p> <p>Pr. Ja.</p> <p> <ref type="link">(Fortsetzung folgt.)</ref> </p> </div> </div> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Schiffahrts-Anzeige.</hi> Köln, 8. August 1848.</p> <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Ch. Königsfeld; nach Andernach und Neuwied H. Schumacher und Jakob Schilowski; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Koblenz, der Mosel und Saar Jos. Zeiler; nach der Mosel, Trier und der Saar Frdr. Lauterborn; nach Mainz Joh. Kiefer; nach dem Niedermain C. Nees; nach dem Mittel- und Obermain C. Schleicher; nach Heilbronn C. Heuß; nach Kannstadt und Stuttgart H. Klee; nach Worms und Mannheim Mart. Aulmich.</p> <p>Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Kamps Köln Nr. 17<lb/> Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Scholwerth Köln Nr. 3</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#g">Wasserstand.</hi> </p> <p><hi rendition="#g">Köln,</hi> am 8. August. Rheinhöhe 7′ 1″</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Civilstand der Stadt Köln.</hi> </p> <p> <hi rendition="#g">Geburten.</hi> </p> <p>5. August. Agnes, T. v. Winand Klütsch, Faßbinder, Severinstraße. ‒ Maria Antonie Eugenie, T. v. Fried. Bruckmann, Porzellan-Fabrikant, Apostelnkloster. ‒ Xavier Felix, S. v. Joh. Mart. Felix Delree, Kfm., Mathiasstraße. ‒ Anna Maria, T. v. Joh. Langenhöfel, Taglöhner, Weberstraße.</p> <p> <hi rendition="#g">Sterbefälle.</hi> </p> <p>5. August. Kath. Schmitz, 2 J. alt, Schnurgasse. ‒ Maria Anna Macks, 11/2 J. alt, Löhrgasse. ‒ Maria Aloisia Phil. Ebeler, 9 M. alt, Thieboldsgass. ‒ Josepha Graeff, 6 W. alt, Glockenringgasse. ‒ Peter Schüller, Taglöhner, 46 J. alt, verh., im Laach. ‒ Joh. Dethier, 5 J. alt, Thieboldsgasse.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Dampfschifffahrt zwischen <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Bremen und New-York.</hi></hi> </p> <p>Das amerikanische Post-Dampfschiff <hi rendition="#b">WASHINGTON,</hi> Cap. <hi rendition="#b">Johnston</hi> wird am 15. August von der Weser nach New-York zurückkehren.</p> <table> <row> <cell rows="1" cols="1">Passagepreis</cell> <cell rows="1" cols="1">nach</cell> <cell rows="1" cols="1">New-York</cell> <cell rows="1" cols="1">in</cell> <cell rows="1" cols="1">1.</cell> <cell rows="1" cols="1">Cajüte</cell> <cell rows="1" cols="1">Ld'orthr.</cell> <cell rows="1" cols="1">195</cell> </row> <row> <cell rows="1" cols="1">Passagepreis</cell> <cell rows="1" cols="1">nach</cell> <cell rows="1" cols="1">New-York</cell> <cell rows="1" cols="1">in</cell> <cell rows="1" cols="1">2.</cell> <cell rows="1" cols="1">Cajüte</cell> <cell rows="1" cols="1">Ld'orthr.</cell> <cell rows="1" cols="1">100</cell> </row> <row> <cell rows="1" cols="1">Passagepreis</cell> <cell rows="1" cols="1">nach</cell> <cell rows="1" cols="1">Southampton</cell> <cell rows="1" cols="1">in</cell> <cell rows="1" cols="1">1.</cell> <cell rows="1" cols="1">Caj.</cell> <cell rows="1" cols="1">Ld'orthr</cell> <cell rows="1" cols="1">30</cell> </row> </table> <p>Güterfracht 25 à 35 Thlr. mit 5 pCt. Primage für 40 Kub.-Fuß.</p> <p>Die zweite Cajüte ist für diese Reise besetzt.</p> <p> <hi rendition="#g">C. A. Heinecken & Comp.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein Kapital von 3000 Thlr., welches 41/2 pCt. Zinsen einbringt und auf ein Ackergut bei Elberfeld eingetragen ist, soll ohne Unterhändler cedirt werden. Frankirte Briefe sub H. B. besorgt die Expedition d. Bl.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Illuminations-Gläser</hi> <hi rendition="#g">zu 71/2 Sgr. per Dutzend zu haben</hi> <hi rendition="#b">Walrafsplatz 149.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Weberstraße Nro. 1[#] ‒ sind mehrere Zimmer zu vermiethen.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">L'UNION CONSTITUTIONNELLE,</hi> Journal de l'arrondissement de Verviers.</p> <p>Cette feuille est la plus repandue d'un des principaux centres industriels de la Belgique.</p> <p>Prix d'abonnement : Frs. 7 par trimestre.</p> <p>Annonees : 20 Centimes la ligne.</p> <p>S'adresser franco aux bureau de ce journal.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Die Beilage zu Nro. 216 der Köln. Ztg. enthält ein Inserat überschrieben: „Die Lehrer betreffend,“ worin der Verfasser, als Laie auftretend, dennoch sich als großer Sachkundiger zu geriren bemüht. Diese Sachkundigkeit hinsichtlich des Standpunktes der wissenschaftlichen Bildung der Elementarlehrer tritt am bestimmtesten in dem Passus hervor, wo er die wissenschaftliche Bildung der Lehrer auf gleiche Stufe mit einem Quartaner eines Gymnasiums sich zu stellen bemüht. Wie unsinnig eine solche Analogie von vornherein selbst für den unbefangensten Beurtheiler da steht, bedarf keiner weitern Worte. Die Ausbildung der Elementarlehrer ist von so eigenthümlicher Art, und so ganz abweichend von der eines Gymnasiasten, daß in der That dieser Vergleich beim Sachkundigen nur ein mitleidiges Lächeln erregen kann.</p> <p>Die Ausbildung der Lehrer in den Seminarien ist zwar einseitig und leider allzusehr pedantisch, aber nichtsdestoweniger wird dort eine Grundlage in den Realfächern gelegt, die dem Lehrer gestatten, nachher durch Selbststudien einen Grad von wissenschaftlicher Bildung zu gewinnen, welcher nicht selten die größten Männer in Erstaunen versetzt hat Es muß aber ganz besonders dem Herrn Laie unbekannt sein, daß die Elementarlehrer gar oft die Kinder vermögender Eltern bis zur Quarta heranbilden.</p> <p>Ob nun die Ansprüche der Lehrer sich zu hoch erheben, und ob sie materiell nach Verdienst belohnt werden, darauf wollen wir uns in dieser Stunde nicht einlassen, da wir in den nächsten Tagen an dieser Stelle in einer Reihe von Aufsätzen die Volksschule wie sie war, wie sie jetzt dasteht, und wie sie sein soll, besprechen werden.</p> <p>Wir bemerken hier dem Herrn Laie nur noch, daß es ein verkehtes Argument ist, wenn er darzuthun sucht, daß die Lehrer besser gestellt seien, als andere Klassen der wissenschaftlichen Gesellschaft, und gerade deshalb mit ihren Bestrebungen zurücktreten sollen. Es ist dies, leider! eine Wahrheit, doch zu den vielen Uebeln noch eines hinzufügen wollen, hieße die Bestrebungen der Zeit ins Angesicht schlagen.</p> <p> <hi rendition="#g">J. A. Schmitz.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein junger Mann sucht eine Komptoir- oder Reise-Stelle und kann gute Zeugnisse aufweisen. Die Expedition sagt wer.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Versteigerung.</hi> </hi> </p> <p>Am Donnerstag, den 10. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu St. Aposteln in Köln, verschiedene Hausmobilien, als:<hi rendition="#et">Tische, Stühle, Spiegel, Schränke, Oefen, Sopha, sodann 1 Jagdflinte, 2 Pistolen, Oelgemälde etc. etc.</hi>gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.</p> <p>Der Gerichtsvollzieher <hi rendition="#g">Cloeren.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Versteigerung.</hi> </hi> </p> <p>Am Donnerstag, den 10. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu St. Aposteln in Köln, verschiedene Hausmobilien, als:<hi rendition="#et">1 Tisch, Ofen, 8 Stühle, 1 Spiegel, 1 Schreibpult und Schildereien</hi>gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.</p> <p>Der Gerichtsvollzieher. <hi rendition="#g">Cloeren.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Versteigerung.</hi> </hi> </p> <p>Am Freitag, den 11. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu St. Aposteln, verschiedene Hausmobilien, als:<hi rendition="#et">Tische, Stühle, Ofen, Schrank, Spiegel, 1 Tafel-Uhr etc. etc.</hi>gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.</p> <p>Der Gerichtsvollzieher, <hi rendition="#g">Cloeren.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p>Bestellungen auf die in Hannover erscheinenden <hi rendition="#b">Vaterlandsblätter</hi> des Dr. <hi rendition="#g">Schläger</hi> nehmen alle Postämter des In- und Auslandes an. Abonnements-Preis 1/4 Jahr 3/4 Thlr. Inserat-Gebühr für die Zeile 8 Pf.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Bekanntmachung.</hi> </p> <p>In Folge der, eine wesentliche Beschleunigung gewährenden Benutzung der <hi rendition="#b">Dampfschiffe der Kölnischen Gesellschaft</hi> zur Korrespondenzbeförderung ergeben sich für Frankfurt die Schlußzeiten der Briefaufgabe nach folgenden Orten und Gegenden in nachstehender Weise:</p> <table> <row> <cell rows="1" cols="1">nach</cell> <cell rows="1" cols="1">Koblenz 71/2 Morgens, 10 Vormittags, 4 Nachmittags, 7 Abends,</cell> </row> <row> <cell rows="1" cols="1">nach</cell> <cell rows="1" cols="1">Bonn 71/2 Morgens, 10 Vormittags und 7 Abends,</cell> </row> <row> <cell rows="1" cols="1">nach</cell> <cell rows="1" cols="1">Köln, Deutz, Düsseldorf, Elberfeld 7 1/2 Morgens, 10 Vormittags, 1 Nachmittags, 7 Abends,</cell> </row> <row> <cell rows="1" cols="1">nach</cell> <cell rows="1" cols="1">Aachen (Belgien) 71/2 M., 10 V., 7 A.,</cell> </row> <row> <cell rows="1" cols="1">nach</cell> <cell rows="1" cols="1">Emmerich (Holland) 10 Vormittags, 7 Abends,</cell> </row> <row> <cell rows="1" cols="1">nach</cell> <cell rows="1" cols="1">Crefeld 10 Vorm. und 7 Abends,</cell> </row> <row> <cell rows="1" cols="1">nach</cell> <cell rows="1" cols="1">Münster 10 Vormittags,</cell> </row> <row> <cell rows="1" cols="1">nach</cell> <cell rows="1" cols="1">Hannover, Bremen, Hamburg und Lübeck 10 Vormittags.</cell> </row> </table> <p>Frankfurt a. M., 21. Juli 1848.</p> <p>Fürstl. Thurn u. Taxis'sches Oberpostamt.</p> <p> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Vrints.</hi> </hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p>Niederländische <hi rendition="#b">Handels-Gesellschaft.</hi> </p> <p>Die Direktion macht bekannt, daß die Herbst-Kaffee-Auktionen der Gesellschaft von 1848 an den hier unten angegebenen Tagen und Plätzen abgehalten und aus den näher bezeichneten Quantitäten bestehen sollen:<hi rendition="#b">Zu Amsterdam</hi><lb/> am Montag, den 4. September 1848,</p> <table> <row> <cell rows="1" cols="1">257309</cell> <cell rows="1" cols="1"> Ballen</cell> <cell rows="1" cols="1"> <hi rendition="#g">Java-Kaffee,</hi> </cell> <cell rows="1" cols="1">lagernd</cell> <cell rows="1" cols="1"> <hi rendition="#g">daselbst,</hi> </cell> </row> <row> <cell rows="1" cols="1">8581</cell> <cell rows="1" cols="1">Ballen</cell> <cell rows="1" cols="1"> <hi rendition="#g">Sumatra-Kaffee,</hi> </cell> <cell rows="1" cols="1">lagernd</cell> <cell rows="1" cols="1"> <hi rendition="#g">daselbst,</hi> </cell> </row> <row> <cell rows="1" cols="1">101</cell> <cell rows="1" cols="1">Ballen</cell> <cell rows="1" cols="1"> <hi rendition="#g">Macassar-Kaffee,</hi> </cell> <cell rows="1" cols="1">lagernd</cell> <cell rows="1" cols="1"> <hi rendition="#g">daselbst,</hi> </cell> </row> </table> <p><hi rendition="#b">Zu Rotterdam</hi><lb/> am Donnerstag, den 7. September 1848,<lb/></p> <table> <row> <cell rows="1" cols="1">180938</cell> <cell rows="1" cols="1">Ballen</cell> <cell rows="1" cols="1"> <hi rendition="#g">Java-Kaffee,</hi> </cell> <cell rows="1" cols="1">lagernd</cell> <cell rows="1" cols="1"> <hi rendition="#g">daselbst,</hi> </cell> </row> <row> <cell rows="1" cols="1">292</cell> <cell rows="1" cols="1">Ballen</cell> <cell rows="1" cols="1"> <hi rendition="#g">Macassar-Kaffee,</hi> </cell> <cell rows="1" cols="1">lagernd</cell> <cell rows="1" cols="1"> <hi rendition="#g">daselbst,</hi> </cell> </row> <row> <cell rows="1" cols="1">26952</cell> <cell rows="1" cols="1">Ballen</cell> <cell rows="1" cols="1"> <hi rendition="#g">Java-Kaffee,</hi> </cell> <cell rows="1" cols="1">lag.</cell> <cell rows="1" cols="1">zu <hi rendition="#g">Dordrecht.</hi> </cell> </row> </table> <p><hi rendition="#b">Zu Middelburg</hi> am Mittwoch, den 13. September 1848, 25672 Ballen <hi rendition="#g">Java-Kaffee,</hi> lagernd <hi rendition="#g">daselbst.</hi> </p> <p>Unter diesen Quantitäten befindet sich auch der noch unverkaufte Theil der in den Frühjahrs-Auktionen d. J. zurückgehaltenen Partieen.</p> <p>Die Direktion gibt die Versicherung, daß sie vor ihren gewöhnlichen Frühjahrs-Auktionen von 1849 keine andern Partieen, als die oben bezeichneten, an den Markt bringen wird.</p> <p>Die Muster sind am <hi rendition="#g">Freitag den 11. August</hi> zu bekommen, und werden die Notizen nebst den Verkaufsbedingungen zeitig ausgegeben.</p> <p>Amsterdam, den 1. August 1848.</p> <p><hi rendition="#b">Van der Oudermeulen,</hi> Präsident.</p> <p><hi rendition="#b">Goudswaard,</hi> z. Z. Sekretair.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Ein Pumpenmacher-Gehülfe, der in allen in dieses Fach einschlagenden Arbeiten gut erfahren ist, sucht eine Stelle.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Auskunft Waidmarkt Nro. [#]</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Theater.</hi> </hi> </p> <p>Mittwoch, den 9. August:<hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Belisar,</hi></hi> Oper in 3 Akten von Donizetti.</p> </div> </div> <div type="imprint"> <p>Der Gerant, <hi rendition="#g">Korff.</hi><lb/> Druck von <hi rendition="#g">W. Clouth,</hi> St. Agatha Nro. 12.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0356/0002]
Pr. Eine Verfügung darüber muß ich mir vorbehalten. (Zum Angeklagten sich wendend): Am 20. August soll die Meyendorf unerwartet von Aachen abgereist sein.
A. Als die Versöhnung nicht zu Stande gekommen war, kam P. Kurz am 20. August in das Hotel, wo ich mich bei der Gräfin befand. Mendelsohn und Oppenheim waren auch dort. Er brachte die Nachricht, daß die Meyendorf abreise. Wir glaubten nun sei die Sache entschieden und nichts mehr zu machen. Denn unterdessen hatte die Kammerfrau der Meyendorf die Einregistrirung der Schenkungsurkunde beim Hypothekenamte zu Düsseldorf nachgesucht. Das Amt hatte die Einregistrirung aber verweigert, weil der Akt von einem ausländischen Notar aufgenommen war. Wir mußten jetzt wissen, ob die Meyendorf nicht wieder nach Düsseldorf reise und vielleicht den inzwischen neuaufgenommenen Akt registriren lasse. Oppenheim und Mendelsohn reisten um 12 Uhr Mittags der Meyendorf nach oder vielmehr P. Kurz wurde vorausgeschickt. dann reiste Mendelsohn und erst später Oppenheim ab. Ich selbst habe erst um 7 Uhr Abends die Gräfin verlassen.
Pr. Haben Sie in Aachen schon gewußt, wo die Meyendorf absteige?
A. Das wäre unmöglich.
Pr. Wer hat den Kurz vorausgeschickt?
A. Mendelsohn oder Oppenheim.
Pr. Ist Kurz dem Mendelsohn und Oppenheim begegnet?
A. Ja.
Pr. Wo waren Sie als Sie die Nachricht von der Abreise der Meyendorf erhielten?
A. Im Salon des ersten Stocks, später Parterre.
Pr. Stand die Thüre auf?
A. Ich weiß nicht, glaube es aber nicht.
Pr. Hoppe behauptet es.
A. Hoppe sagt auch wir wären in meinem Zimmer gewesen.
Pr. Hoppe sagt, Sie hätten gesagt, Du reist ihr nach selbst ins Ausland und nimmst die Kassette weg.
A. Es ist nicht wahr.
Pr. Was war denn der Zweck, daß Oppenheim der Meyendorf folgte?
A. Oppenheim erbot sich ihr nachzureisen, um zu sehen, ob die Meyendorf nach Düsseldorf reise und um Auskunft über den Akt zu erhalten. Ich billigte diesen Zweck durchaus.
Pr. Haben Sie dem Mendelsohn Geld gegeben?
A. Nein, Mendelsohn war bemittelt und hatte auch damals Geld.
Pr. Hoppe sagt, Sie hätten ihm Geld gegeben.
A. Das hängt mit der übrigen Aussage des Hoppe zusammen.
Pr. Mendelsohn, Oppenheim und Kurz, der später nach Köln zurückgekommen ist, habe sich unter fremdem Namen im Mainzer Hofe ins Fremdenbuch eingetragen. Dort wurde am andern Morgen die Kassette entwendet. (Der Präsident gibt nun die aus den früheren Verhandlungen bekannte Geschichtserzählung. Er schließt mit den Worten:) Im Koffer befanden sich u. A. eine Pistole, eine Kugelform und eine Perücke.
A. Ich habe die Perücke in Düsseldorf meinem Friseur abgekauft, um ihm ein Verdienst zukommen zu lassen. Von einem Gebrauche dieser Perücke weiß ich nichts. Ich habe kein Augenmerk darauf gehabt und weiß auch nicht einmal wie dieselbe in den Koffer verschleppt worden ist.
Pr. Im Koffer fand sich der Entwurf eines Widerrufs des Schenkungsakts.
A. Dieser Entwurf rührt von Aachen her. Oppenheim hatte ihn aufgesetzt. Er sollte ein Revers werden, den die Meyendorf unterzeichnen sollte. Der Graf konnte das oneröse Geschäft nicht einseitig widerrufen, und deßhalb war dieser Revers von Seiten der Meyendorf zur Versöhnung nothwendig. (Der Pr. verliest den Revers und bemerkt dazu, daß die Form beleidigend sei, und daß wohl Niemand einen solchen Revers ausstellen würde.)
A. Ich habe den Entwurf nicht gemacht, die Form hätte allerdings anders sein können.
Pr. Man hat geglaubt, es habe die Unterschrift erzwungen werden sollen?
A. Ich weiß das aus der Mendelsohn'schen Prozedur. Diese Vermuthung entbehrt jedes Anhalts.
Pr. Sind Oppenheim und Mendelssohn nach Aachen zurückgekehrt?
A. Ja, ich erfuhr zuerst von Oppenheim, daß er die Kassette habe; ich war hierüber erstaunt, und machte ihm Vorwürfe, da ich diese Handlung schon wegen ihrer Unzweckmäßigkeit nicht billigen konnte. Mendelssohn kam erst später, und erzählte, die Kassette sei ihm wieder abgenommen.
Pr. Haben Sie dem Oppenheim und Mendelssohn Pässe verschafft?
A. Nein.
Pr. Ihr Brief spricht von Rücksendung von Pässen, namentlich dem des Hoppe. Hatte Mendelssohn diesen Paß?
A. Das weiß ich nicht, Mendelssohn besaß von Berlin aus einen Paß von mir.
Pr. Haben Sie Mendelssohn Geld geschickt?
A. Mendelssohn war durch den Kassettendiebstahl mit seiner Familie zerfallen und ohne alle Mittel; deshalb sandte ich ihm von jetzt ab zuweilen Geld.
Pr. Sind Sie mit Oppenheim nach Köln gereist?
A. Ja.
Pr. Wo sind Sie später gewesen?
A. Bis zum Herbst 1847 mit der Gräfin in Deutz.
Pr. Sie sollen Bestechung des Sekretariatsgehülfen von Werder versucht haben, um die Einsicht von Akten zu erlangen und Papiere zu vernichten?
A. Keine Bestechung, ich hielt mich zur Vernichtung für berechtigt.
Pr. Wie waren Sie berechtigt?
A. Als ich die Akten fand, waren sie nicht in gerichtlichem Verwahre, der Gehülfe war kein amtlicher Depositar.
Pr. Aus dem Grunde sind Sie auch außer Verfolgung gesetzt worden, Sie waren aber nicht berechtigt, den Gehülfen zu einer Pflichtverletzung zu verleiten; die öffentliche Moral erlaubt dergleichen nicht?
A. Der Instruktionsrichter Oster hat konstatirt, daß die Papiere keinen Bezug auf die Untersuchung hatten.
Pr. verliest nochmals aus dem oben erwähnten Briefe an Heine die Stelle: „Ich wollte eine Prodigalitätsklage gegen den Grafen anstellen. Hierzu war der Besitz des Schenkungsakts wichtig und Oppenheim und Mendelssohn wollten sich dessen bemächtigen.
A. Dieser Brief enthält nichts Neues.
Pr. Mendelssohn soll eine untergeordnete Rolle gespielt, Sie dagegen die Leitung gehabt haben. Sie haben gestanden, nach der Verhaftung Oppenheims Bevollmächtigter der Gräfin gewesen zu sein.
A. Wir waren befreundet.
Pr. Kurz sagt, Mendelssohn habe sich beklagt, Sie hätten ihn ausgeschimpft, als er ohne den Brief, den auffangen sollte zurückgekehrt sei.
A. Dies ist an sich unwahrscheinlich; es wird doch Mendelssohn nicht eingefallen sein sich eine Person wie Kurz gegenüber über mich zu beschweren.
Pr. Hoppe und die Majunke haben erzählt, Mendelssohn habe kein Geld gehabt.
A. Das ist nicht wahr.
Pr. Mendelssohn hat bei Nuellens in Aachen sich ohne die Zeche zu bezahlen, entfernt. Nuellens ist ihm nachgeeilt, hat ihn auf dem Bahnhofe getroffen, Mendelssohn hat ihm einige Louisd'or angeboten. Da dies aber nicht ausreichte zur Bezahlung der Rechnung, ist er mit Nuellens zurückgekehrt, hat aus Ihrem Hotel Geld geholt und ist dann noch mehrere Tage in Aachen geblieben.
A. Mendelssohn hatte 1200 Thlr. in Berlin zu erheben. Da die Auszahlung sich aber verzögerte, so ist er gleichwohl zuweilen ohne Geld gewesen.
Pr. Mendelssohn hat später aus dem Gefängniß Briefe an Lölgen gerichtet, worin er Ihnen Vorwürfe über sein Schicksal macht.
A. Diese Vorwürfe treffen Mendelssohn selbst; die Briefe wurden auf Lölgens Veranlassung geschrieben, um den Grafen zu bestimmen, von weiteren Verfolgungen gegen Mendelsohn abzustehen.
Pr. verliest Briefe von Mendelssohn an Lölgen.
A. Alle diese Briefe sind nach dem Diebstahl geschrieben.
Pr. Kein einziger Brief hat merkwürdiger Weise ein Datum.
A. Vor dem Diebstahl war Mendelssohn nicht in Paris.
Pr. Welcher Gladbach ist es, der in den Briefen erwähnt wird?
A. Der Landtagsdeputirte.
Pr. Der sollte also auf die Deputirten wirken. ‒ A. Seiner Ueberzeugung gemäß.
St.-Prokurator. Oppenheim soll zuerst wie Sie sagen auf die Idee gekommen sein, der Meyendorf nachzureisen. Dies steht mit Ihrer Aussage vor dem Untersuchungsrichter in Widerspruch.
A. Ich habe dort nicht gesagt, ich hätte Auftrag gegeben; der Untersuchungsrichter hat mich mißverstanden.
Pr. Sie werden nichts Unrichtiges unterschrieben haben.
A. Es muß sich eine Verbesserung im Protokolle finden.
Pr. Liest aus dem Vernehmungsprotokoll vom 22. Februar zwei Stellen:
„Auf die Nachricht vor der Abfahrt der letztern (Meyendorf) sagte ich zu Mendelssohn und Oppenheim daß sie ihr auf der Stelle folgen, sie beobachten und auf jede Weise sich Gewißheit verschaffen sollten, wie die Sachen ständen d. h. was aus dem Akt geworden.“ ‒ Dann: „Wenn ich die Anweisung gab, sich möglichst Gewißheit darüber zu verschaffen, wie es mit dem Akte stände, so konnte dies nur auf erlaubte Mittel bezogen werden, jedenfalls war dadurch nicht gesagt, daß man sich selbst eines verbrecherischen Mittels bedienen dürfe. Eine Anweisung den Akt zu stehlen wäre meines Ermessens eine gewaltige Unklugheit gewesen.“
Ein Geschworner. Steht das alles in demselben Protolle?
Pr. Ja.
(Fortsetzung folgt.)
Schiffahrts-Anzeige. Köln, 8. August 1848.
In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Ch. Königsfeld; nach Andernach und Neuwied H. Schumacher und Jakob Schilowski; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Koblenz, der Mosel und Saar Jos. Zeiler; nach der Mosel, Trier und der Saar Frdr. Lauterborn; nach Mainz Joh. Kiefer; nach dem Niedermain C. Nees; nach dem Mittel- und Obermain C. Schleicher; nach Heilbronn C. Heuß; nach Kannstadt und Stuttgart H. Klee; nach Worms und Mannheim Mart. Aulmich.
Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Kamps Köln Nr. 17
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Scholwerth Köln Nr. 3
Wasserstand.
Köln, am 8. August. Rheinhöhe 7′ 1″
Civilstand der Stadt Köln.
Geburten.
5. August. Agnes, T. v. Winand Klütsch, Faßbinder, Severinstraße. ‒ Maria Antonie Eugenie, T. v. Fried. Bruckmann, Porzellan-Fabrikant, Apostelnkloster. ‒ Xavier Felix, S. v. Joh. Mart. Felix Delree, Kfm., Mathiasstraße. ‒ Anna Maria, T. v. Joh. Langenhöfel, Taglöhner, Weberstraße.
Sterbefälle.
5. August. Kath. Schmitz, 2 J. alt, Schnurgasse. ‒ Maria Anna Macks, 11/2 J. alt, Löhrgasse. ‒ Maria Aloisia Phil. Ebeler, 9 M. alt, Thieboldsgass. ‒ Josepha Graeff, 6 W. alt, Glockenringgasse. ‒ Peter Schüller, Taglöhner, 46 J. alt, verh., im Laach. ‒ Joh. Dethier, 5 J. alt, Thieboldsgasse.
Dampfschifffahrt zwischen Bremen und New-York.
Das amerikanische Post-Dampfschiff WASHINGTON, Cap. Johnston wird am 15. August von der Weser nach New-York zurückkehren.
Passagepreis nach New-York in 1. Cajüte Ld'orthr. 195
Passagepreis nach New-York in 2. Cajüte Ld'orthr. 100
Passagepreis nach Southampton in 1. Caj. Ld'orthr 30
Güterfracht 25 à 35 Thlr. mit 5 pCt. Primage für 40 Kub.-Fuß.
Die zweite Cajüte ist für diese Reise besetzt.
C. A. Heinecken & Comp.
Ein Kapital von 3000 Thlr., welches 41/2 pCt. Zinsen einbringt und auf ein Ackergut bei Elberfeld eingetragen ist, soll ohne Unterhändler cedirt werden. Frankirte Briefe sub H. B. besorgt die Expedition d. Bl.
Illuminations-Gläser zu 71/2 Sgr. per Dutzend zu haben Walrafsplatz 149.
Weberstraße Nro. 1[#] ‒ sind mehrere Zimmer zu vermiethen.
L'UNION CONSTITUTIONNELLE, Journal de l'arrondissement de Verviers.
Cette feuille est la plus repandue d'un des principaux centres industriels de la Belgique.
Prix d'abonnement : Frs. 7 par trimestre.
Annonees : 20 Centimes la ligne.
S'adresser franco aux bureau de ce journal.
Die Beilage zu Nro. 216 der Köln. Ztg. enthält ein Inserat überschrieben: „Die Lehrer betreffend,“ worin der Verfasser, als Laie auftretend, dennoch sich als großer Sachkundiger zu geriren bemüht. Diese Sachkundigkeit hinsichtlich des Standpunktes der wissenschaftlichen Bildung der Elementarlehrer tritt am bestimmtesten in dem Passus hervor, wo er die wissenschaftliche Bildung der Lehrer auf gleiche Stufe mit einem Quartaner eines Gymnasiums sich zu stellen bemüht. Wie unsinnig eine solche Analogie von vornherein selbst für den unbefangensten Beurtheiler da steht, bedarf keiner weitern Worte. Die Ausbildung der Elementarlehrer ist von so eigenthümlicher Art, und so ganz abweichend von der eines Gymnasiasten, daß in der That dieser Vergleich beim Sachkundigen nur ein mitleidiges Lächeln erregen kann.
Die Ausbildung der Lehrer in den Seminarien ist zwar einseitig und leider allzusehr pedantisch, aber nichtsdestoweniger wird dort eine Grundlage in den Realfächern gelegt, die dem Lehrer gestatten, nachher durch Selbststudien einen Grad von wissenschaftlicher Bildung zu gewinnen, welcher nicht selten die größten Männer in Erstaunen versetzt hat Es muß aber ganz besonders dem Herrn Laie unbekannt sein, daß die Elementarlehrer gar oft die Kinder vermögender Eltern bis zur Quarta heranbilden.
Ob nun die Ansprüche der Lehrer sich zu hoch erheben, und ob sie materiell nach Verdienst belohnt werden, darauf wollen wir uns in dieser Stunde nicht einlassen, da wir in den nächsten Tagen an dieser Stelle in einer Reihe von Aufsätzen die Volksschule wie sie war, wie sie jetzt dasteht, und wie sie sein soll, besprechen werden.
Wir bemerken hier dem Herrn Laie nur noch, daß es ein verkehtes Argument ist, wenn er darzuthun sucht, daß die Lehrer besser gestellt seien, als andere Klassen der wissenschaftlichen Gesellschaft, und gerade deshalb mit ihren Bestrebungen zurücktreten sollen. Es ist dies, leider! eine Wahrheit, doch zu den vielen Uebeln noch eines hinzufügen wollen, hieße die Bestrebungen der Zeit ins Angesicht schlagen.
J. A. Schmitz.
Ein junger Mann sucht eine Komptoir- oder Reise-Stelle und kann gute Zeugnisse aufweisen. Die Expedition sagt wer.
Versteigerung.
Am Donnerstag, den 10. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu St. Aposteln in Köln, verschiedene Hausmobilien, als:Tische, Stühle, Spiegel, Schränke, Oefen, Sopha, sodann 1 Jagdflinte, 2 Pistolen, Oelgemälde etc. etc.gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.
Der Gerichtsvollzieher Cloeren.
Versteigerung.
Am Donnerstag, den 10. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu St. Aposteln in Köln, verschiedene Hausmobilien, als:1 Tisch, Ofen, 8 Stühle, 1 Spiegel, 1 Schreibpult und Schildereiengegen gleich baare Zahlung versteigert werden.
Der Gerichtsvollzieher. Cloeren.
Versteigerung.
Am Freitag, den 11. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu St. Aposteln, verschiedene Hausmobilien, als:Tische, Stühle, Ofen, Schrank, Spiegel, 1 Tafel-Uhr etc. etc.gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.
Der Gerichtsvollzieher, Cloeren.
Bestellungen auf die in Hannover erscheinenden Vaterlandsblätter des Dr. Schläger nehmen alle Postämter des In- und Auslandes an. Abonnements-Preis 1/4 Jahr 3/4 Thlr. Inserat-Gebühr für die Zeile 8 Pf.
Bekanntmachung.
In Folge der, eine wesentliche Beschleunigung gewährenden Benutzung der Dampfschiffe der Kölnischen Gesellschaft zur Korrespondenzbeförderung ergeben sich für Frankfurt die Schlußzeiten der Briefaufgabe nach folgenden Orten und Gegenden in nachstehender Weise:
nach Koblenz 71/2 Morgens, 10 Vormittags, 4 Nachmittags, 7 Abends,
nach Bonn 71/2 Morgens, 10 Vormittags und 7 Abends,
nach Köln, Deutz, Düsseldorf, Elberfeld 7 1/2 Morgens, 10 Vormittags, 1 Nachmittags, 7 Abends,
nach Aachen (Belgien) 71/2 M., 10 V., 7 A.,
nach Emmerich (Holland) 10 Vormittags, 7 Abends,
nach Crefeld 10 Vorm. und 7 Abends,
nach Münster 10 Vormittags,
nach Hannover, Bremen, Hamburg und Lübeck 10 Vormittags.
Frankfurt a. M., 21. Juli 1848.
Fürstl. Thurn u. Taxis'sches Oberpostamt.
Vrints.
Niederländische Handels-Gesellschaft.
Die Direktion macht bekannt, daß die Herbst-Kaffee-Auktionen der Gesellschaft von 1848 an den hier unten angegebenen Tagen und Plätzen abgehalten und aus den näher bezeichneten Quantitäten bestehen sollen:Zu Amsterdam
am Montag, den 4. September 1848,
257309 Ballen Java-Kaffee, lagernd daselbst,
8581 Ballen Sumatra-Kaffee, lagernd daselbst,
101 Ballen Macassar-Kaffee, lagernd daselbst,
Zu Rotterdam
am Donnerstag, den 7. September 1848,
180938 Ballen Java-Kaffee, lagernd daselbst,
292 Ballen Macassar-Kaffee, lagernd daselbst,
26952 Ballen Java-Kaffee, lag. zu Dordrecht.
Zu Middelburg am Mittwoch, den 13. September 1848, 25672 Ballen Java-Kaffee, lagernd daselbst.
Unter diesen Quantitäten befindet sich auch der noch unverkaufte Theil der in den Frühjahrs-Auktionen d. J. zurückgehaltenen Partieen.
Die Direktion gibt die Versicherung, daß sie vor ihren gewöhnlichen Frühjahrs-Auktionen von 1849 keine andern Partieen, als die oben bezeichneten, an den Markt bringen wird.
Die Muster sind am Freitag den 11. August zu bekommen, und werden die Notizen nebst den Verkaufsbedingungen zeitig ausgegeben.
Amsterdam, den 1. August 1848.
Van der Oudermeulen, Präsident.
Goudswaard, z. Z. Sekretair.
Ein Pumpenmacher-Gehülfe, der in allen in dieses Fach einschlagenden Arbeiten gut erfahren ist, sucht eine Stelle.
Auskunft Waidmarkt Nro. [#]
Theater.
Mittwoch, den 9. August: Belisar, Oper in 3 Akten von Donizetti.
Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.
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(2017-03-20T13:08:10Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML
(2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat
(2017-03-20T13:08:10Z)
Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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