Neue Rheinische Zeitung. Nr. 83. Köln, 23. August 1848.[Französische Republik] [Fortsetzung] gewonnen, und bereiten angeblich eine "weiße" (karlo-philippistische) Demonstration auf nächsten Donnerstag vor, wo die Diskussion der Untersuchungsakten, die nicht weniger als zwei Quartbände füllen, in der Kammer beginnen soll. Das Palais der Kammer bekommt noch ein Eisengitter unter dem Säulengange. Das Komplott der Königlichen soll in Bourges, Marseille, Rouen, Orleans und Bordeaux am nämlichen Tage ausbrechen; die alte Noblesse und die Geldaristokratie sind jetzt einig geworden, der Sturz von Mailand hat ihren Kamm geschwellt. "Daß ein König nur auf den französischen Thron klettern könnte um auf der andern Seite wieder hinabzuspazieren, das scheinen diese Börsenjuden und krautjunkerlichen Jesuitenschüler noch nicht zu wissen; sie müssen erst die erneute Auflage von 1794 erleben, ehe sie mürbe werden (sagt "Le People Souverain"), und sie haben wahrhaftig so jämmerlich geheult und gebrüllt von den Schwungbrettern der Assignatenpresse und Guillotine, daß am Ende der Teufel kommt, dessen Namen sie so oft ausgesprochen." Gestern und vorgestern arretirte Herr Dr. med. Ducoux, Polizeipräfekt, 130 Proletarierinnen in den Faubourgs wegen der Juninsurrektion. Die dadurch entstehende Erbitterung wird von den Legitimisten ausgebeutet, sie verheißen Amnestie. Diese Partei, auf dem großen Grundbesitz wurzelnd, in Paris vortrefflich durch die "Ischariothe der Bank und die Simone der Eisenbahnkompagnieen" vertreten, predigt jetzt im "Journal des Debats": "Wir machten sie nicht, die Februarrevolution, wir mußten sie uns gefallen lassen;" im "Siecle": "Es ist hohe Zeit die Ordnung zu befestigen, und wir billigen den Plan des Ministers des Innern (Senard, der Kartätscher von Rouen) ein Jounal, "L'Ordre" betitelt, zu stiften." Der "Constitutionnel" zieht heute den verrosteten Degen halb aus der Scheide und kreischt: "Wir bieten dem Gouvernement und seinen Anhängern (d. h. der Republik) eine ehrenhafte Allianz an; aber vorerst muß es die Hand abziehen von allem was roth ist; wo nicht, so opponiren wir, und es wird zu spät begreifen, daß seine bisherige Parlamentsmehrheit nur ein Gewohnheitsding, eine Scheinmajorität gewesen, (une quasi-majorite habituelle)." Der "National" ist noch nicht ganz desinfizirter Exjakobiner. Auf die "stillschweigende Sympathie Englands und Rußlands, welches letztere nur gegen eine antisociale Republik einschreiten wolle," beruft sich die gestrige Nummer der "Assemblee Nationale," und stößt eine Drohung gegen Cavaignac aus, der bekanntlich in Italien interveniren gewollt habe. - Die zweite Fracht Transportirter ist diese Nacht nach Brest und der Festungsinsel an der Bretagner Küste abgegangen; dieses Mal durften die Familien Abschied nehmen, und es fielen dabei Scenen vor, die eine bleibende Umstimmung in den wachehaltenden Liniensoldaten hervorrufen; es kursiren Aeußerungen derselben, die den Machthabern ungemein widerlich klingen. Auch Mobilisten haben, heißt es, gelobt, keine zweite Julikampagne mitzumachen. Ich höre so eben das Komplot der "Weißen und Honnetten" werde den Anstoß zur Schilderhebung der gesammten Republikanerpartei geben; im Fall eines royalistischen Signals in der Kammer und eines royalistischen Attentats auf dieselbe von Außen, würde die ganze Linke in Masse sich in die Tuilerien begeben und als Representation populaire festsetzen, L. Blanc, Lamartine, Caussidiere, Ledrü-Rollin, Bac, Leroux, P. Düprat, Proudhon an die Spitze des Volkes und des treuverbleibenden Theils der Nationalgarde stellen und va banque spielen; es ist mehr als wahrscheinlich, daß die Mehrheit der Mobile und der Linie nicht in diesem äußersten Falle fechten wird. Alsdann würde aber Raspail's und Blanqui's System im Innern, und Intervention in Italien auf dem Fuße folgen. So spricht heute bereits mancher; man zählt mit Unruhe die Stunden. Gewiß aber scheint, daß die Linke nichts unternehmen wird, wenn die Demonstration der Royalisten unterbleibt. N. S. Als neuestes Beispiel der Bourgeoisjustiz wird heute die Transportation Terson's berichtet, dessen Anklageakte keine weitere Ueberschrift führt als: "Redakteur der Revue Sociale, hat sehr avancirte Meinungen;" und die jetzt siebenwöchentliche Haft eines Knaben, der seiner bettlägerigen Mutter, einer Portiere, Essen kochte, als die Mobilisten eindrangen und ihn arretirten, weil er eine Blouse trug und im Dachstübchen ein Blousenmann geschossen hatte; obschon letzterer mit Flinte und Patronen ergriffen ward, und beschwor, der Knabe unten sei unschuldig, nahm man alle Beide mit und wird sie transportiren. Dies ist buchstäblich. 17 Paris, 20. August.
Aus sicherer Quelle, durch einen Schriftsetzer, höre ich so eben, daß in die karlo-philippistische Zeitung, "Le Lampion", ein vollständiges Programm der royalistischen Manifestation für nächste Woche eingerückt werden sollte. Es besagte: "die 2. und 3. Nationalgardenlegion (die Börsenmänner und Großhändler) werden ohne Waffen nach der Kammer ziehen, mit ihnen einige tausend Proletarierinnen in schwarzen Kleidern mit den Kindern an der Hand und einer Trauerfahne, um Amnestie für die Gefangenen zu erflehen, die einer für die französische Nation nicht angemessenen Staatsform zum Opfer gefallen sind. Eine Deputation der Nationalgarden wird sich in den Sitzungssaal einführen lassen und erklären: die Republik passe nicht für das Land, Handel- und Gewerbeleiden, nur ein Thron könne helfen, und der Redner wird mit dem Ruf: es lebe der König! Schließend sich an die Majorität wenden, die demgemäß sofort auftreten solle. Dann wird sich zeigen, ob Herr A. Marrast, der so kavalier- oder schulmeisterartig präsidirt, auch noch seine kecke Geistesgegenwart behält?" Dieser Aufsatz ward noch zur rechten Zeit vom Druckereibesitzer im Manuskript gelesen und abgewiesen. Es steht dahin, was jetzt weiter geschieht von jener Partei, die unverholen druckt und dem Arbeiter zwar erfolglos einredet: nur unter einem "erblichen Präsidenten der Republik" könne der alte Grundadel und die höhere Bourgeoisie wieder Vertrauen schöpfen und Geld circuliren lassen, wodurch sogleich die Arbeit in den Ateliers neu beginnen werde. "La Liberte" von Lyon sagt: "Ist diesen Rittern der Bank und des Grundbesitzes die 1794 ger Straflektion so ganz aus dem Gedächtniß gekommen? Rechnen sie wirklich selbst in Paris so stark auf die Dummheit des arbeitenden Volks, dem sie, die faulenzenden Reichen, jetzt wieder einen Kronprätendenten in die Tasche schieben möchten? O blutiger Schatten Couthon's mit dem silbernen Hammer, der du, St. Just, du ewiger Jüngling mit dem diamantenen Herzen, und du, Robespierre, Advokat des Volks: steigt wieder empor und führt uns zum Siege gegen Judas Ischarioth, den König der Börsen und Eisenbahnen, und seine wohldisziplinirte Heerschaar von Königen und Kaisern, Jesuiten und Beamten." - Das "Memorial Bordelais" spricht dagegen: "Wenn moralische und ökonomische, militärische und civile Ordnung wieder in dem von Wahnwitzigen und Bluthunden (buveurs de sang) besudelten Frankreich herrschen wird, was liegt uns dann an der Farbe der Fahne? Europa's honnette Bürger werden uns zujubeln, sie vom Alpdruck des Revolutionsgespenstes erlöst zu haben. Ja, wir sind offene, freimüthige Reaktionäre, wir rühmen uns dessen und prägen unsern Säuglingen schon dieselbe Sympathie ein; die Erziehung ist verwahrlost durch das Gift der Rebellion seit 1830, und selbst Louis Philipp's starke Hand war nicht immer glücklich im Bekämpfen desselben, weil er nicht von der gesammten Mittelklasse, sondern nur einem Theile derselben, der sich edelherzig über alles Vorurtheil hinwegsetzte, unterstützt ward. Die sogenannte Republik ist ein Anachronismus, ein Rückschreiten zum Jahre des Heiles 94, und diese Herren rothen Republikaner sind wahre gekochte Krebse u. s. w." Was zugleich ein Pröbchen departementalen Styles abgiebt. - Auch das Journal der Kartätschenfreunde von Rouen sagt: "Nur zuerst die Schlange in Frankreich erdrosselt, den großen Boa, und bald wird seine Brut (engeance) in Deutschland und Italien und in der Schweiz sterben. Wir denunziren Berlin und Wien als sehr gefährlich für die Ruhe Frankreich's, denn es ist sonnenklar, daß die dortigen Umstürzer mit den unsrigen harmoniren und in mündlichem wie schriftlichem Verkehr seit Jahren, doch besonders seit Februar, ja - wer sollte es meinen? - namentlich seit Juni stehen. Wehe dem sonst so biedern, ruhigen Germanenvolke, sollte es seinen falschen Propheten auf die Bahn des Bösen folgen; der honnette Theil Frankreich's würde dem honnetten Theil Deutschland's mit Freuden die Hand bieten, und Rußland würde nicht zögern, gegen die Gesellschaftsfeinde des Westens den Säbel zu ziehen, wie einst Paul und Suwarow gegen die Jakobiner von 1794. Amerika's Republiken werden nicht mehr lange fortblühen u. s. w." - In Toulouse sagt "Le Constituant": "Verzagt nicht, edle Schützen der Freiheit; die Reaktionäre werden einen großen Schlag vollführen, sie werden Alles oder Nichts ausspielen, und vielleicht gewinnen sie noch einmal auf ein paar Monate, um danach die Hälfte zu brechen. Eine rosenfarbige Sentimentalitätspolitik, mit Zitherspiel und Orangenblüthen, hat im Februar den Kampf gegen das Mammonsprivilegium nicht zu führen vermocht: der Verfasser des ""gefallenen Engels"" (Lamartine) wird Mühe haben, sich vom eignen Fall zu erholen. O Ledru-Rollin und Lamartine! Was helfen uns eure guten Eigenschaften, wenn eure schlechten überwiegen! Blasirt seid ihr Beide zwar nicht, aber warum habt ihr die Blasirten auf den Beinen gelassen? Die Republik kann nur sich erhalten, wenn sie mit der einen Faust die plumpen Despoten des Goldes, des Purpurs, der Kanone und des religiösen Codex bändigt, und zugleich mit der andern Faust die raffinirten, zischenden und lächelnden Blasirten, diese mit dem ewigheitern Blödsinn der menschheitsfeindlichen Gleichgültigkeit sich brüstende Bande der Selbstsüchtler, zu Boden schleudert und die Füße auf sie stellt. Ein Jeder weiß, wer zu dieser und jener Klasse gehört, wir brauchen keine Namen zu nennen." - Die Adressen der Parlamentsminorität, des Kölner und Kasseler Demokratenvereins, wie mehrere raisonnirenden Artikel der "Neuen Rhein. Ztg." sind in sechs größern Departementsblättern, auch in La Reforme und Democratie pacifique erschienen; dies macht den hiesigen Bourgeois viel Verdruß. - Der zweite Transport Junimärtyrer zählte 496, worunter viele Mobilisten, dekorirte Soldaten und ein verwundeter Kapitän der ehemaligen republikanischen Garde; auch zwei Gelehrte und zwei Hauseigenthümer; über letztres ringt das Blatt des Hrn. Thiers die Hände. "Sie stützen sich auf die Kanonen und Geldkisten, meine Herren Regentschaftler; nun gebe Gott, daß der brutale Witz jenes alten Sultans nicht an Ihnen in Masse wiederholt werde, der die Wucherer oft mit der, rechten Hand an ihren Geldkasten nageln und die Gesetzverdreher in einen Mörser laden ließ," ruft "Le Progres du Pas de Calais"; er berichtet auch "eins der tausend Fakten von Wahlbetrug"; in der Gemeinde Lievin zwang der Gressier seine 23 Zöglinge, die Wahlliste unter seinem Diktat zu schreiben und den Wählern beim Eintritt in den Saal einzuhändigen; es stand "mit kalligraphischen Buchstaben" drüber: "Man darf nur für die früheren Stadtrathsmitglieder stimmen", und die Gemeinde stimmte wie Ein Mann in zitternder Demuth. - Proudhon's Representant du Peuple ward gestern mit Beschlag belegt; heute bringt er folgenden Brief der Insurgenten im Spitalgefängniß St. Lazare: "Wir sind zwar, Dank der zarten Sorge unsrer Kerkermeister, von der Welt abgesperrt, aber dennoch drang bis zu uns die Kunde von dem Schritte des Volksrepräsentanten Ollivier, und wir haben allesammt in unsern Herzen ihm einen Dank votirt, den Sie, B. Proudhon, veröffentlichen sollen. Ollivier hat eine Petition um Amnestie in der Kammer eingebracht; wir werden seiner ewig gedenken." Dies erregt die Galle des Journal des Debats, welches auch mit Befremden mittheilt: "die Zöglinge der Sorbonne, die vor 8 Tagen Preise erhalten und beim Chef der Exekutive zu Mittag eingeladen waren, haben nicht nur auf das Wohl der Republik dort getrunken, sondern sogar die Beiwörter: sozial und demokratisch hinzugefügt, worüber sich die Herren Minister Senard und Bastide nicht wenig wunderten." (Siehe den Verfolg der in Beilage.) Schiffahrts-Anzeige. Köln, 22. August 1848. Angekommen: Kapt. Kaefs von Amsterdam mit 4062 Ctr; Kapt. von Loosen von dito mit 4423 Ctr.; Kapt. Holz von Dordt mit 3442 Ctr.; Kapt. Haafters von Rottterda mit 5218 Ctr. Abgefahren: C. Schleicher nach dem Obermain. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch: nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied Joh. Pera, Jos. Krämer; nach Bingen I. B. Mundschenk; nach Koblenz, der Mosel und Saar G. Weidner; nach der Mosel, Trier und der Saar F. Bayer; nach Mainz Ph. Kimpel; nach dem Niedermain S. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain Peter Schön; nach Heilbronn C. G. Schmidt; nach Kannstadt und Stuttgart L. Klee; nach Worms und Mannheim Frz. Elbert. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Breynks Köln Nr. 21 Wasserstand. Köln, am 22 August. Rheinhöhe 6' 10" Civilstand der Stadt Köln. Geburten. 18. August. Wilh., S. v. Jakob Zündorf, Bäcker, Bolzengasse. - Maria Magd., T. v. Jak. Schumacher, Schuster, Eulengartengasse. - Karl Ludwig, S. v. Val. Bundel, Faßbinder, Lintgasse. - Kath., T. v. Michael Faßbender, Zuckerarbeiter, Frankenthurm. - Eva, T. v. Wilh. Dubbelmann, Schreinermeister, gr. Brinkgasse. - Kath. Elis., T. v. Adam Jos. Michael Kaspar Gallmann, Barbier, Ebrenstraße. - Joh. Maria, T. v. Gustav Bernhard Petz, Kfm., Römerthurm. 19. August. Clemens August, S. v. Christ. Fleury, Kutscher, Kammergasse. - Gert., T. v. Michel Erkelenz, Karrenbinder, Kranenbäumen. - Joh. Gottfr. Ferd., S. v. Ferd. Dorandt, Gürtler, Lungengasse. - Engelb, S. v. Gottfr. Pritzen, Tapezirer, Rinkenpfuhl. - Maria Marg., T. v. Heinr. Düster, Schneider, Steinweg. - Bertha, T. v. Karl Friedr. Wilh. Klever, Sergeant der 7. Artillerie-Brigade. Dominikanerkaserne. - Joh. Franz Hubert, S. v. Peter Servatius Schippers, Holzhändler, Severinstraße. - Sib. Ang. Joseph, T. v. Joh. Jos. Giersberg, Posamentier, Herzogstraße. - Ferd., S. v. Jak. Sturm, Taglöhner, Löhrgasse. - Anna Heinr., T. v. Heinr. Ranz, Kleidermacher, kl. Griechenmarkt. - Ein uneheliches Mädchen und ein unehelicher Knabe. Sterbefälle. 18. August. Helena Hub. Müngersdorf, bald 1 1/2 J. alt, Kupfergasse. - Jos Rolin, Steinhauer, 47 J. alt, verh, Kostgasse. - Friedr. Wilh. Clemens, 10 J. alt, Kostgasse. - Vincenz Sutter, Taglöhner, 69 J. alt, Löhrgasse. - Ein unehel. Knabe. 19. August. Apollonia Neuhaus, 28 J. alt, unverh., Telegraphenstraße. - Anna Apollonia Wolff, geb. Philipps, 58 J. alt, Beyenstraße. - Elis. Schors, geb. Bröhl, 39 J. alt, Perlengraben. - Marg. Hansen, Wwe. Jansen, 83 J. alt, gr. Griechenmarkt. - Jos. Mauch, 1 M, 17 Tage alt, Thieboldsgasse. - Marg. Roerich, Wwe. Rohr, 61 J. alt, Schnurgasse. - Anna Maria Bädorf. Wwe. Lieff, 87 J. alt, Kämmergasse. - Ant. Klein, ohne Gewerbe, früher Maurer, Wwr., 68 J. alt, Minoritenspital. - Helene Klassen, 24 J. alt, unverh, Cäzilienspital. Heirathen. 18. August. Herm. Jos. Christ. Von der Decken, Amts-Assistent, von Stockkempen, und Anna Kath. Hub. Norrenberg, von hier. 19. August. Wilh. Jos. Hub. Oberbach, Hutmacher, von Grevenbroich, und Gert. Schaeffer, von hier. - Karl Lambert Breuer, Brauergesell, von Dansweiler, und Magd. Breuer, von hier. Bekanntmachung. Da es, der bisherigen Bemühungen ungeachtet, noch nicht gelungen ist, die Verfertiger der hin und wieder zum Vorschein gekommenen falschen preußischen Banknoten a 25 Thlr. und 50 Thlr. zu entdecken, so wird hiermit Jedem, der zuerst einen Verfertiger oder wissentlichen Verbreiter falscher preußischer Banknoten der Behörde dergestalt anzeigt, daß er zur Untersuchung und Bestrafung gezogen werden kann, eine Belohnung von drei hundert Thalern, und wenn in Folge der Anzeige auch die Beschlagnahme der zur Verfertigung der falschen Banknoten benutzten Formen, Platten und sonstigen Geräthschaften erfolgt, eine Erhöhung dieser Belohnung bis zu Fünf hundert Thalern zugesichert, Wer Anzeigen dieser Art zu machen hat, kann sich an jede Orts-Polizei-Behörde wenden und auf Verlangen der Verschwiegenheit seines Namens sich versichert halten, in so fern diesem Verlangen ohne nachtheilige Einwirkung auf das Untersuchungsverfahren zu willfahren ist. Zugleich wird hierdurch die Mitwirkung des Publikums mit dem Anheimgeben in Anspruch genommen, bei dem Empfange von Preußischen Banknoten deren Buchstaben, Nummer, Betrag und den Zahlenden sich merken, was, da alle Banknoten über größere Summen lauten (zu 25 Thlr., 50 Thlr., 100 Thlr. und 500 Thlr.) in der Regel ohne zu große Mühe thunlich ist. Es wird dies wesentlich dazu beitragen, dem Verbrecher auf die Spur zu kommen und den Ersatz des Schadens zu erlangen. Berlin, den 10. August 1848. Der Chef der preußischen Bank. Im Allerhöchsten Auftrage: (gek.) v. Lamprecht. Bekanntmachung. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Post-Expedition zu Stommeln dem dortigen Gastwirth Herrn Kamp übertragen worden ist. Köln, den 20. August 1848. Ober-Post-Amt. Rehfeldt. Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag, den 24. August 1848, Morgens 9 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln, drei Oelgemälde in Goldrahmen, dem Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen. Der Gerichtsvollzieher Penningsfeld. Das Korrespondenz-Bureau Ulrich- (Eulen-) Gasse 26, empfiehlt sich in Abfassung gediegenster Adressen, Vorstellungen, Bittschriften, Briefe, Zeitungs-Inserate etc. etc., so wie Erledigung Gemeinde-, Armen-, Kirchen- und sonstiger verwickelter Rechnungssachen. "Neue Rheinische Zeitung." Nach §. 5 des Gesellschafts-Statuts wird die 4. Einzahlung von 10 Prozent pro Aktie in den nächsten Tagen eingezogen werden, was wir den Herren Aktionairen hiermit ankündigen. Köln, den 22. August 1848. Die Geranten der "Neuen Rheinischen Zeitung." Mailuft in Deutz. Um das Schützenfest zu verherrlichen, sind außer den frisch angestochenen vorzüglichen 1846r Ober-Moselweinen, die große 6/8tel Quartflasche zu 6 und 8 Sgr., auch heute das bairische Lagerbier, ohne Preiserhöhung, in Anbruch genommen. Jeden Abend Illumination. Für gutes Wetter ist bestens gesorgt. Wir zeigen hiermit an, daß wir in Folge bedeutender Nachfrage nach Austern uns schon jetzt entschlossen haben, ein bis zwei Mal per Woche frische Sendungen regelmäßig kommen zu lassen. Die Ankunft der Austern werden wir jedes Mal durch die Zeitung bekannt machen. G. Bettger & Comp., kl. Budengasse Nro. 6. Heute erhielten wir wieder eine Sendung frischer Austern, welche wir zur Abnahme außer dem Hause sowohl als zum Genusse auf unserer Austernstube hiermit empfehlen. G. Bettger & Comp., kl. Budengasse Nro. 6. Mehrere Studenten oder Handwerker können billig Kost und Logie haben. Blaubach Nro. 85. Auch sind daselbst zwei Zimmer zu vermiethen. Ein kräftiger Mann sucht während des Morgens Beschäftigung, gleich viel, welche. Bescheid Josephplatz Nro. 2. In der Destillation des J. Drucker in Koblenz kann ein erfahrener Destillateur anhaltende Beschäftigung finden. Briefe werden franco erbeten. Vertilgungsfutter gegen Mäuse, Ratten, Schwaben und Wanzen ist zu haben Thurnmarkt Nr. 30 bei Wilh. Harffen. Franz-Branntwein zum Einmachen von Früchten, Sternengasse Nr. 9 und 11. Die vom Hause Abr. Schaaffhausen für richtig anerkannten Depositenscheine finden gute Abnahme. Bescheid Allgemeines Erkundigungs-Bureau, Hämmegasse Nro. 22. Thlr. 1000 aus einem notarielen Landverkauf sind vortheilhaft zu kaufen und zu übertragen. Bescheid Allgemeines Erkundigungs-Bureau, Hämmergasse Nro. 22. Ein junger Mann (Handlungsdiener) sucht eine Stelle in einem kaufmännischen Etablissement: Fabrik u. dergl., wo möglich auf dem Lande. Er kann die besten Zeugnisse beibringen. Auskunft ertheilt die Expedition auf Anfragen unter der Chiffre P. H. Anfrage. Wir hängt es zusammen, daß ich jährlich 13 Thlr, 20 Sgr. Gewerbesteuer für meine Wirthschaft bezahlen muß, während die Wirthe in meiner Nachbarschaft für ein größeres Lokal nur 8 Thlr. 20, ja 6 Thlr. 10 Sgr. bezahlen? Röhrergasse Nro. 6. Wilh. Müller, Schenk- und Speisewirth. Das Vaterland ist gerettet! Wenn die Bonner Damen ein Parlament bilden und ihrem Könige treu bleiben. Theater. Mittwoch, den 23. August: Belisar, große Oper in 3 Akten von Donizetti. Belisar, Herr Becker vom Theater an der Wien in Wien als Gast. Der Gerant, Korff. [Französische Republik] [Fortsetzung] gewonnen, und bereiten angeblich eine „weiße“ (karlo-philippistische) Demonstration auf nächsten Donnerstag vor, wo die Diskussion der Untersuchungsakten, die nicht weniger als zwei Quartbände füllen, in der Kammer beginnen soll. Das Palais der Kammer bekommt noch ein Eisengitter unter dem Säulengange. Das Komplott der Königlichen soll in Bourges, Marseille, Rouen, Orleans und Bordeaux am nämlichen Tage ausbrechen; die alte Noblesse und die Geldaristokratie sind jetzt einig geworden, der Sturz von Mailand hat ihren Kamm geschwellt. „Daß ein König nur auf den französischen Thron klettern könnte um auf der andern Seite wieder hinabzuspazieren, das scheinen diese Börsenjuden und krautjunkerlichen Jesuitenschüler noch nicht zu wissen; sie müssen erst die erneute Auflage von 1794 erleben, ehe sie mürbe werden (sagt „Le People Souverain“), und sie haben wahrhaftig so jämmerlich geheult und gebrüllt von den Schwungbrettern der Assignatenpresse und Guillotine, daß am Ende der Teufel kommt, dessen Namen sie so oft ausgesprochen.“ Gestern und vorgestern arretirte Herr Dr. med. Ducoux, Polizeipräfekt, 130 Proletarierinnen in den Faubourgs wegen der Juninsurrektion. Die dadurch entstehende Erbitterung wird von den Legitimisten ausgebeutet, sie verheißen Amnestie. Diese Partei, auf dem großen Grundbesitz wurzelnd, in Paris vortrefflich durch die „Ischariothe der Bank und die Simone der Eisenbahnkompagnieen“ vertreten, predigt jetzt im „Journal des Debats“: „Wir machten sie nicht, die Februarrevolution, wir mußten sie uns gefallen lassen;“ im „Siecle“: „Es ist hohe Zeit die Ordnung zu befestigen, und wir billigen den Plan des Ministers des Innern (Senard, der Kartätscher von Rouen) ein Jounal, „L'Ordre“ betitelt, zu stiften.“ Der „Constitutionnel“ zieht heute den verrosteten Degen halb aus der Scheide und kreischt: „Wir bieten dem Gouvernement und seinen Anhängern (d. h. der Republik) eine ehrenhafte Allianz an; aber vorerst muß es die Hand abziehen von allem was roth ist; wo nicht, so opponiren wir, und es wird zu spät begreifen, daß seine bisherige Parlamentsmehrheit nur ein Gewohnheitsding, eine Scheinmajorität gewesen, (une quasi-majorité habituelle).“ Der „National“ ist noch nicht ganz desinfizirter Exjakobiner. Auf die „stillschweigende Sympathie Englands und Rußlands, welches letztere nur gegen eine antisociale Republik einschreiten wolle,“ beruft sich die gestrige Nummer der „Assemblee Nationale,“ und stößt eine Drohung gegen Cavaignac aus, der bekanntlich in Italien interveniren gewollt habe. ‒ Die zweite Fracht Transportirter ist diese Nacht nach Brest und der Festungsinsel an der Bretagner Küste abgegangen; dieses Mal durften die Familien Abschied nehmen, und es fielen dabei Scenen vor, die eine bleibende Umstimmung in den wachehaltenden Liniensoldaten hervorrufen; es kursiren Aeußerungen derselben, die den Machthabern ungemein widerlich klingen. Auch Mobilisten haben, heißt es, gelobt, keine zweite Julikampagne mitzumachen. Ich höre so eben das Komplot der „Weißen und Honnetten“ werde den Anstoß zur Schilderhebung der gesammten Republikanerpartei geben; im Fall eines royalistischen Signals in der Kammer und eines royalistischen Attentats auf dieselbe von Außen, würde die ganze Linke in Masse sich in die Tuilerien begeben und als Représentation populaire festsetzen, L. Blanc, Lamartine, Caussidiere, Ledrü-Rollin, Bac, Leroux, P. Düprat, Proudhon an die Spitze des Volkes und des treuverbleibenden Theils der Nationalgarde stellen und va banque spielen; es ist mehr als wahrscheinlich, daß die Mehrheit der Mobile und der Linie nicht in diesem äußersten Falle fechten wird. Alsdann würde aber Raspail's und Blanqui's System im Innern, und Intervention in Italien auf dem Fuße folgen. So spricht heute bereits mancher; man zählt mit Unruhe die Stunden. Gewiß aber scheint, daß die Linke nichts unternehmen wird, wenn die Demonstration der Royalisten unterbleibt. N. S. Als neuestes Beispiel der Bourgeoisjustiz wird heute die Transportation Terson's berichtet, dessen Anklageakte keine weitere Ueberschrift führt als: „Redakteur der Revue Sociale, hat sehr avancirte Meinungen;“ und die jetzt siebenwöchentliche Haft eines Knaben, der seiner bettlägerigen Mutter, einer Portiere, Essen kochte, als die Mobilisten eindrangen und ihn arretirten, weil er eine Blouse trug und im Dachstübchen ein Blousenmann geschossen hatte; obschon letzterer mit Flinte und Patronen ergriffen ward, und beschwor, der Knabe unten sei unschuldig, nahm man alle Beide mit und wird sie transportiren. Dies ist buchstäblich. 17 Paris, 20. August.
Aus sicherer Quelle, durch einen Schriftsetzer, höre ich so eben, daß in die karlo-philippistische Zeitung, „Le Lampion“, ein vollständiges Programm der royalistischen Manifestation für nächste Woche eingerückt werden sollte. Es besagte: „die 2. und 3. Nationalgardenlegion (die Börsenmänner und Großhändler) werden ohne Waffen nach der Kammer ziehen, mit ihnen einige tausend Proletarierinnen in schwarzen Kleidern mit den Kindern an der Hand und einer Trauerfahne, um Amnestie für die Gefangenen zu erflehen, die einer für die französische Nation nicht angemessenen Staatsform zum Opfer gefallen sind. Eine Deputation der Nationalgarden wird sich in den Sitzungssaal einführen lassen und erklären: die Republik passe nicht für das Land, Handel- und Gewerbeleiden, nur ein Thron könne helfen, und der Redner wird mit dem Ruf: es lebe der König! Schließend sich an die Majorität wenden, die demgemäß sofort auftreten solle. Dann wird sich zeigen, ob Herr A. Marrast, der so kavalier- oder schulmeisterartig präsidirt, auch noch seine kecke Geistesgegenwart behält?“ Dieser Aufsatz ward noch zur rechten Zeit vom Druckereibesitzer im Manuskript gelesen und abgewiesen. Es steht dahin, was jetzt weiter geschieht von jener Partei, die unverholen druckt und dem Arbeiter zwar erfolglos einredet: nur unter einem „erblichen Präsidenten der Republik“ könne der alte Grundadel und die höhere Bourgeoisie wieder Vertrauen schöpfen und Geld circuliren lassen, wodurch sogleich die Arbeit in den Ateliers neu beginnen werde. „La Liberté“ von Lyon sagt: „Ist diesen Rittern der Bank und des Grundbesitzes die 1794 ger Straflektion so ganz aus dem Gedächtniß gekommen? Rechnen sie wirklich selbst in Paris so stark auf die Dummheit des arbeitenden Volks, dem sie, die faulenzenden Reichen, jetzt wieder einen Kronprätendenten in die Tasche schieben möchten? O blutiger Schatten Couthon's mit dem silbernen Hammer, der du, St. Just, du ewiger Jüngling mit dem diamantenen Herzen, und du, Robespierre, Advokat des Volks: steigt wieder empor und führt uns zum Siege gegen Judas Ischarioth, den König der Börsen und Eisenbahnen, und seine wohldisziplinirte Heerschaar von Königen und Kaisern, Jesuiten und Beamten.“ ‒ Das „Memorial Bordelais“ spricht dagegen: „Wenn moralische und ökonomische, militärische und civile Ordnung wieder in dem von Wahnwitzigen und Bluthunden (buveurs de sang) besudelten Frankreich herrschen wird, was liegt uns dann an der Farbe der Fahne? Europa's honnette Bürger werden uns zujubeln, sie vom Alpdruck des Revolutionsgespenstes erlöst zu haben. Ja, wir sind offene, freimüthige Reaktionäre, wir rühmen uns dessen und prägen unsern Säuglingen schon dieselbe Sympathie ein; die Erziehung ist verwahrlost durch das Gift der Rebellion seit 1830, und selbst Louis Philipp's starke Hand war nicht immer glücklich im Bekämpfen desselben, weil er nicht von der gesammten Mittelklasse, sondern nur einem Theile derselben, der sich edelherzig über alles Vorurtheil hinwegsetzte, unterstützt ward. Die sogenannte Republik ist ein Anachronismus, ein Rückschreiten zum Jahre des Heiles 94, und diese Herren rothen Republikaner sind wahre gekochte Krebse u. s. w.“ Was zugleich ein Pröbchen departementalen Styles abgiebt. ‒ Auch das Journal der Kartätschenfreunde von Rouen sagt: „Nur zuerst die Schlange in Frankreich erdrosselt, den großen Boa, und bald wird seine Brut (engeance) in Deutschland und Italien und in der Schweiz sterben. Wir denunziren Berlin und Wien als sehr gefährlich für die Ruhe Frankreich's, denn es ist sonnenklar, daß die dortigen Umstürzer mit den unsrigen harmoniren und in mündlichem wie schriftlichem Verkehr seit Jahren, doch besonders seit Februar, ja ‒ wer sollte es meinen? ‒ namentlich seit Juni stehen. Wehe dem sonst so biedern, ruhigen Germanenvolke, sollte es seinen falschen Propheten auf die Bahn des Bösen folgen; der honnette Theil Frankreich's würde dem honnetten Theil Deutschland's mit Freuden die Hand bieten, und Rußland würde nicht zögern, gegen die Gesellschaftsfeinde des Westens den Säbel zu ziehen, wie einst Paul und Suwarow gegen die Jakobiner von 1794. Amerika's Republiken werden nicht mehr lange fortblühen u. s. w.“ ‒ In Toulouse sagt „Le Constituant“: „Verzagt nicht, edle Schützen der Freiheit; die Reaktionäre werden einen großen Schlag vollführen, sie werden Alles oder Nichts ausspielen, und vielleicht gewinnen sie noch einmal auf ein paar Monate, um danach die Hälfte zu brechen. Eine rosenfarbige Sentimentalitätspolitik, mit Zitherspiel und Orangenblüthen, hat im Februar den Kampf gegen das Mammonsprivilegium nicht zu führen vermocht: der Verfasser des „„gefallenen Engels““ (Lamartine) wird Mühe haben, sich vom eignen Fall zu erholen. O Ledru-Rollin und Lamartine! Was helfen uns eure guten Eigenschaften, wenn eure schlechten überwiegen! Blasirt seid ihr Beide zwar nicht, aber warum habt ihr die Blasirten auf den Beinen gelassen? Die Republik kann nur sich erhalten, wenn sie mit der einen Faust die plumpen Despoten des Goldes, des Purpurs, der Kanone und des religiösen Codex bändigt, und zugleich mit der andern Faust die raffinirten, zischenden und lächelnden Blasirten, diese mit dem ewigheitern Blödsinn der menschheitsfeindlichen Gleichgültigkeit sich brüstende Bande der Selbstsüchtler, zu Boden schleudert und die Füße auf sie stellt. Ein Jeder weiß, wer zu dieser und jener Klasse gehört, wir brauchen keine Namen zu nennen.“ ‒ Die Adressen der Parlamentsminorität, des Kölner und Kasseler Demokratenvereins, wie mehrere raisonnirenden Artikel der „Neuen Rhein. Ztg.“ sind in sechs größern Departementsblättern, auch in La Reforme und Democratie pacifique erschienen; dies macht den hiesigen Bourgeois viel Verdruß. ‒ Der zweite Transport Junimärtyrer zählte 496, worunter viele Mobilisten, dekorirte Soldaten und ein verwundeter Kapitän der ehemaligen republikanischen Garde; auch zwei Gelehrte und zwei Hauseigenthümer; über letztres ringt das Blatt des Hrn. Thiers die Hände. „Sie stützen sich auf die Kanonen und Geldkisten, meine Herren Regentschaftler; nun gebe Gott, daß der brutale Witz jenes alten Sultans nicht an Ihnen in Masse wiederholt werde, der die Wucherer oft mit der, rechten Hand an ihren Geldkasten nageln und die Gesetzverdreher in einen Mörser laden ließ,“ ruft „Le Progres du Pas de Calais“; er berichtet auch „eins der tausend Fakten von Wahlbetrug“; in der Gemeinde Lievin zwang der Gressier seine 23 Zöglinge, die Wahlliste unter seinem Diktat zu schreiben und den Wählern beim Eintritt in den Saal einzuhändigen; es stand „mit kalligraphischen Buchstaben“ drüber: „Man darf nur für die früheren Stadtrathsmitglieder stimmen“, und die Gemeinde stimmte wie Ein Mann in zitternder Demuth. ‒ Proudhon's Représentant du Peuple ward gestern mit Beschlag belegt; heute bringt er folgenden Brief der Insurgenten im Spitalgefängniß St. Lazare: „Wir sind zwar, Dank der zarten Sorge unsrer Kerkermeister, von der Welt abgesperrt, aber dennoch drang bis zu uns die Kunde von dem Schritte des Volksrepräsentanten Ollivier, und wir haben allesammt in unsern Herzen ihm einen Dank votirt, den Sie, B. Proudhon, veröffentlichen sollen. Ollivier hat eine Petition um Amnestie in der Kammer eingebracht; wir werden seiner ewig gedenken.“ Dies erregt die Galle des Journal des Debats, welches auch mit Befremden mittheilt: „die Zöglinge der Sorbonne, die vor 8 Tagen Preise erhalten und beim Chef der Exekutive zu Mittag eingeladen waren, haben nicht nur auf das Wohl der Republik dort getrunken, sondern sogar die Beiwörter: sozial und demokratisch hinzugefügt, worüber sich die Herren Minister Senard und Bastide nicht wenig wunderten.“ (Siehe den Verfolg der in Beilage.) Schiffahrts-Anzeige. Köln, 22. August 1848. Angekommen: Kapt. Kaefs von Amsterdam mit 4062 Ctr; Kapt. von Loosen von dito mit 4423 Ctr.; Kapt. Holz von Dordt mit 3442 Ctr.; Kapt. Haafters von Rottterda mit 5218 Ctr. Abgefahren: C. Schleicher nach dem Obermain. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch: nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied Joh. Pera, Jos. Krämer; nach Bingen I. B. Mundschenk; nach Koblenz, der Mosel und Saar G. Weidner; nach der Mosel, Trier und der Saar F. Bayer; nach Mainz Ph. Kimpel; nach dem Niedermain S. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain Peter Schön; nach Heilbronn C. G. Schmidt; nach Kannstadt und Stuttgart L. Klee; nach Worms und Mannheim Frz. Elbert. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Breynks Köln Nr. 21 Wasserstand. Köln, am 22 August. Rheinhöhe 6′ 10″ Civilstand der Stadt Köln. Geburten. 18. August. Wilh., S. v. Jakob Zündorf, Bäcker, Bolzengasse. ‒ Maria Magd., T. v. Jak. Schumacher, Schuster, Eulengartengasse. ‒ Karl Ludwig, S. v. Val. Bundel, Faßbinder, Lintgasse. ‒ Kath., T. v. Michael Faßbender, Zuckerarbeiter, Frankenthurm. ‒ Eva, T. v. Wilh. Dubbelmann, Schreinermeister, gr. Brinkgasse. ‒ Kath. Elis., T. v. Adam Jos. Michael Kaspar Gallmann, Barbier, Ebrenstraße. ‒ Joh. Maria, T. v. Gustav Bernhard Petz, Kfm., Römerthurm. 19. August. Clemens August, S. v. Christ. Fleury, Kutscher, Kammergasse. ‒ Gert., T. v. Michel Erkelenz, Karrenbinder, Kranenbäumen. ‒ Joh. Gottfr. Ferd., S. v. Ferd. Dorandt, Gürtler, Lungengasse. ‒ Engelb, S. v. Gottfr. Pritzen, Tapezirer, Rinkenpfuhl. ‒ Maria Marg., T. v. Heinr. Düster, Schneider, Steinweg. ‒ Bertha, T. v. Karl Friedr. Wilh. Klever, Sergeant der 7. Artillerie-Brigade. Dominikanerkaserne. ‒ Joh. Franz Hubert, S. v. Peter Servatius Schippers, Holzhändler, Severinstraße. ‒ Sib. Ang. Joseph, T. v. Joh. Jos. Giersberg, Posamentier, Herzogstraße. ‒ Ferd., S. v. Jak. Sturm, Taglöhner, Löhrgasse. ‒ Anna Heinr., T. v. Heinr. Ranz, Kleidermacher, kl. Griechenmarkt. ‒ Ein uneheliches Mädchen und ein unehelicher Knabe. Sterbefälle. 18. August. Helena Hub. Müngersdorf, bald 1 1/2 J. alt, Kupfergasse. ‒ Jos Rolin, Steinhauer, 47 J. alt, verh, Kostgasse. ‒ Friedr. Wilh. Clemens, 10 J. alt, Kostgasse. ‒ Vincenz Sutter, Taglöhner, 69 J. alt, Löhrgasse. ‒ Ein unehel. Knabe. 19. August. Apollonia Neuhaus, 28 J. alt, unverh., Telegraphenstraße. ‒ Anna Apollonia Wolff, geb. Philipps, 58 J. alt, Beyenstraße. ‒ Elis. Schors, geb. Bröhl, 39 J. alt, Perlengraben. ‒ Marg. Hansen, Wwe. Jansen, 83 J. alt, gr. Griechenmarkt. ‒ Jos. Mauch, 1 M, 17 Tage alt, Thieboldsgasse. ‒ Marg. Roerich, Wwe. Rohr, 61 J. alt, Schnurgasse. ‒ Anna Maria Bädorf. Wwe. Lieff, 87 J. alt, Kämmergasse. ‒ Ant. Klein, ohne Gewerbe, früher Maurer, Wwr., 68 J. alt, Minoritenspital. ‒ Helene Klassen, 24 J. alt, unverh, Cäzilienspital. Heirathen. 18. August. Herm. Jos. Christ. Von der Decken, Amts-Assistent, von Stockkempen, und Anna Kath. Hub. Norrenberg, von hier. 19. August. Wilh. Jos. Hub. Oberbach, Hutmacher, von Grevenbroich, und Gert. Schaeffer, von hier. ‒ Karl Lambert Breuer, Brauergesell, von Dansweiler, und Magd. Breuer, von hier. Bekanntmachung. Da es, der bisherigen Bemühungen ungeachtet, noch nicht gelungen ist, die Verfertiger der hin und wieder zum Vorschein gekommenen falschen preußischen Banknoten á 25 Thlr. und 50 Thlr. zu entdecken, so wird hiermit Jedem, der zuerst einen Verfertiger oder wissentlichen Verbreiter falscher preußischer Banknoten der Behörde dergestalt anzeigt, daß er zur Untersuchung und Bestrafung gezogen werden kann, eine Belohnung von drei hundert Thalern, und wenn in Folge der Anzeige auch die Beschlagnahme der zur Verfertigung der falschen Banknoten benutzten Formen, Platten und sonstigen Geräthschaften erfolgt, eine Erhöhung dieser Belohnung bis zu Fünf hundert Thalern zugesichert, Wer Anzeigen dieser Art zu machen hat, kann sich an jede Orts-Polizei-Behörde wenden und auf Verlangen der Verschwiegenheit seines Namens sich versichert halten, in so fern diesem Verlangen ohne nachtheilige Einwirkung auf das Untersuchungsverfahren zu willfahren ist. Zugleich wird hierdurch die Mitwirkung des Publikums mit dem Anheimgeben in Anspruch genommen, bei dem Empfange von Preußischen Banknoten deren Buchstaben, Nummer, Betrag und den Zahlenden sich merken, was, da alle Banknoten über größere Summen lauten (zu 25 Thlr., 50 Thlr., 100 Thlr. und 500 Thlr.) in der Regel ohne zu große Mühe thunlich ist. Es wird dies wesentlich dazu beitragen, dem Verbrecher auf die Spur zu kommen und den Ersatz des Schadens zu erlangen. Berlin, den 10. August 1848. Der Chef der preußischen Bank. Im Allerhöchsten Auftrage: (gek.) v. Lamprecht. Bekanntmachung. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Post-Expedition zu Stommeln dem dortigen Gastwirth Herrn Kamp übertragen worden ist. Köln, den 20. August 1848. Ober-Post-Amt. Rehfeldt. Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag, den 24. August 1848, Morgens 9 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln, drei Oelgemälde in Goldrahmen, dem Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen. Der Gerichtsvollzieher Penningsfeld. Das Korrespondenz-Bureau Ulrich- (Eulen-) Gasse 26, empfiehlt sich in Abfassung gediegenster Adressen, Vorstellungen, Bittschriften, Briefe, Zeitungs-Inserate etc. etc., so wie Erledigung Gemeinde-, Armen-, Kirchen- und sonstiger verwickelter Rechnungssachen. „Neue Rheinische Zeitung.“ Nach §. 5 des Gesellschafts-Statuts wird die 4. Einzahlung von 10 Prozent pro Aktie in den nächsten Tagen eingezogen werden, was wir den Herren Aktionairen hiermit ankündigen. Köln, den 22. August 1848. Die Geranten der „Neuen Rheinischen Zeitung.“ Mailuft in Deutz. Um das Schützenfest zu verherrlichen, sind außer den frisch angestochenen vorzüglichen 1846r Ober-Moselweinen, die große 6/8tel Quartflasche zu 6 und 8 Sgr., auch heute das bairische Lagerbier, ohne Preiserhöhung, in Anbruch genommen. Jeden Abend Illumination. Für gutes Wetter ist bestens gesorgt. Wir zeigen hiermit an, daß wir in Folge bedeutender Nachfrage nach Austern uns schon jetzt entschlossen haben, ein bis zwei Mal per Woche frische Sendungen regelmäßig kommen zu lassen. Die Ankunft der Austern werden wir jedes Mal durch die Zeitung bekannt machen. G. Bettger & Comp., kl. Budengasse Nro. 6. Heute erhielten wir wieder eine Sendung frischer Austern, welche wir zur Abnahme außer dem Hause sowohl als zum Genusse auf unserer Austernstube hiermit empfehlen. G. Bettger & Comp., kl. Budengasse Nro. 6. Mehrere Studenten oder Handwerker können billig Kost und Logie haben. Blaubach Nro. 85. Auch sind daselbst zwei Zimmer zu vermiethen. Ein kräftiger Mann sucht während des Morgens Beschäftigung, gleich viel, welche. Bescheid Josephplatz Nro. 2. In der Destillation des J. Drucker in Koblenz kann ein erfahrener Destillateur anhaltende Beschäftigung finden. Briefe werden franco erbeten. Vertilgungsfutter gegen Mäuse, Ratten, Schwaben und Wanzen ist zu haben Thurnmarkt Nr. 30 bei Wilh. Harffen. Franz-Branntwein zum Einmachen von Früchten, Sternengasse Nr. 9 und 11. Die vom Hause Abr. Schaaffhausen für richtig anerkannten Depositenscheine finden gute Abnahme. Bescheid Allgemeines Erkundigungs-Bureau, Hämmegasse Nro. 22. Thlr. 1000 aus einem notarielen Landverkauf sind vortheilhaft zu kaufen und zu übertragen. Bescheid Allgemeines Erkundigungs-Bureau, Hämmergasse Nro. 22. Ein junger Mann (Handlungsdiener) sucht eine Stelle in einem kaufmännischen Etablissement: Fabrik u. dergl., wo möglich auf dem Lande. Er kann die besten Zeugnisse beibringen. Auskunft ertheilt die Expedition auf Anfragen unter der Chiffre P. H. Anfrage. Wir hängt es zusammen, daß ich jährlich 13 Thlr, 20 Sgr. Gewerbesteuer für meine Wirthschaft bezahlen muß, während die Wirthe in meiner Nachbarschaft für ein größeres Lokal nur 8 Thlr. 20, ja 6 Thlr. 10 Sgr. bezahlen? Röhrergasse Nro. 6. Wilh. Müller, Schenk- und Speisewirth. Das Vaterland ist gerettet! Wenn die Bonner Damen ein Parlament bilden und ihrem Könige treu bleiben. Theater. Mittwoch, den 23. August: Belisar, große Oper in 3 Akten von Donizetti. Belisar, Herr Becker vom Theater an der Wien in Wien als Gast. Der Gerant, Korff. <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0004" n="0422"/> <div n="1"> <head>[Französische Republik]</head> <div xml:id="ar083_027b" type="jArticle"> <p><ref type="link_fsg">[Fortsetzung]</ref> gewonnen, und bereiten angeblich eine „weiße“ (karlo-philippistische) Demonstration auf nächsten Donnerstag vor, wo die Diskussion der Untersuchungsakten, die nicht weniger als zwei Quartbände füllen, in der Kammer beginnen soll. Das Palais der Kammer bekommt noch ein Eisengitter unter dem Säulengange. Das Komplott der Königlichen soll in Bourges, Marseille, Rouen, Orleans und Bordeaux am nämlichen Tage ausbrechen; die alte Noblesse und die Geldaristokratie sind jetzt einig geworden, der Sturz von Mailand hat ihren Kamm geschwellt. „Daß ein König nur auf den französischen Thron klettern könnte um auf der andern Seite wieder hinabzuspazieren, das scheinen diese Börsenjuden und krautjunkerlichen Jesuitenschüler noch nicht zu wissen; sie müssen erst die erneute Auflage von 1794 erleben, ehe sie mürbe werden (sagt „Le People Souverain“), und sie haben wahrhaftig so jämmerlich geheult und gebrüllt von den Schwungbrettern der Assignatenpresse und Guillotine, daß am Ende der Teufel kommt, dessen Namen sie so oft ausgesprochen.“</p> <p>Gestern und vorgestern arretirte Herr Dr. med. Ducoux, Polizeipräfekt, 130 <hi rendition="#g">Proletarierinnen</hi> in den Faubourgs wegen der Juninsurrektion. Die dadurch entstehende Erbitterung wird von den Legitimisten ausgebeutet, sie verheißen Amnestie. Diese Partei, auf dem großen Grundbesitz wurzelnd, in Paris vortrefflich durch die „Ischariothe der Bank und die Simone der Eisenbahnkompagnieen“ vertreten, predigt jetzt im „Journal des Debats“: „Wir machten sie nicht, die Februarrevolution, wir mußten sie uns gefallen lassen;“ im „Siecle“: „Es ist hohe Zeit die Ordnung zu befestigen, und wir billigen den Plan des Ministers des Innern (Senard, der Kartätscher von Rouen) ein Jounal, „L'Ordre“ betitelt, zu stiften.“ Der „Constitutionnel“ zieht heute den verrosteten Degen halb aus der Scheide und kreischt: „Wir bieten dem Gouvernement und seinen Anhängern (d. h. der Republik) eine ehrenhafte Allianz an; aber vorerst muß es die Hand abziehen von allem was roth ist; wo nicht, so opponiren wir, und es wird zu spät begreifen, daß seine bisherige Parlamentsmehrheit nur ein Gewohnheitsding, eine Scheinmajorität gewesen, (une quasi-majorité habituelle).“ Der „National“ ist noch nicht ganz desinfizirter Exjakobiner. Auf die „stillschweigende Sympathie Englands und Rußlands, welches letztere nur gegen eine antisociale Republik einschreiten wolle,“ beruft sich die gestrige Nummer der „Assemblee Nationale,“ und stößt eine Drohung gegen Cavaignac aus, der bekanntlich in Italien interveniren gewollt habe. ‒ Die zweite Fracht Transportirter ist diese Nacht nach Brest und der Festungsinsel an der Bretagner Küste abgegangen; dieses Mal durften die Familien Abschied nehmen, und es fielen dabei Scenen vor, die eine bleibende Umstimmung in den wachehaltenden Liniensoldaten hervorrufen; es kursiren Aeußerungen derselben, die den Machthabern ungemein widerlich klingen. Auch Mobilisten haben, heißt es, gelobt, keine zweite Julikampagne mitzumachen. Ich höre so eben das Komplot der „Weißen und Honnetten“ werde den Anstoß zur Schilderhebung der gesammten Republikanerpartei geben; im Fall eines royalistischen Signals in der Kammer und eines royalistischen Attentats auf dieselbe von Außen, würde die ganze Linke in Masse sich in die Tuilerien begeben und als Représentation populaire festsetzen, L. Blanc, Lamartine, Caussidiere, Ledrü-Rollin, Bac, Leroux, P. Düprat, Proudhon an die Spitze des Volkes und des treuverbleibenden Theils der Nationalgarde stellen und va banque spielen; es ist mehr als wahrscheinlich, daß die Mehrheit der Mobile und der Linie <hi rendition="#g">nicht</hi> in diesem äußersten Falle fechten wird. Alsdann würde aber Raspail's und Blanqui's System im Innern, und Intervention in Italien auf dem Fuße folgen. So spricht heute bereits mancher; man zählt mit Unruhe die Stunden. Gewiß aber scheint, daß die Linke nichts unternehmen wird, wenn die Demonstration der Royalisten unterbleibt.</p> <p>N. S. Als neuestes Beispiel der Bourgeoisjustiz wird heute die Transportation Terson's berichtet, dessen Anklageakte keine weitere Ueberschrift führt als: „Redakteur der Revue Sociale, hat sehr avancirte Meinungen;“ und die jetzt siebenwöchentliche Haft eines Knaben, der seiner bettlägerigen Mutter, einer Portiere, Essen kochte, als die Mobilisten eindrangen und ihn arretirten, weil er eine Blouse trug und im Dachstübchen ein Blousenmann geschossen hatte; obschon letzterer mit Flinte und Patronen ergriffen ward, und beschwor, der Knabe unten sei unschuldig, nahm man alle Beide mit und wird sie transportiren. Dies ist buchstäblich.</p> </div> <div xml:id="ar083_028" type="jArticle"> <head><bibl><author>17</author></bibl> Paris, 20. August.</head> <p>Aus sicherer Quelle, durch einen Schriftsetzer, höre ich so eben, daß in die karlo-philippistische Zeitung, „Le Lampion“, ein vollständiges Programm der royalistischen Manifestation für nächste Woche eingerückt werden sollte. Es besagte: „die 2. und 3. Nationalgardenlegion (die Börsenmänner und Großhändler) werden ohne Waffen nach der Kammer ziehen, mit ihnen einige tausend Proletarierinnen in schwarzen Kleidern mit den Kindern an der Hand und einer Trauerfahne, um Amnestie für die Gefangenen zu erflehen, die einer für die französische Nation nicht angemessenen Staatsform zum Opfer gefallen sind. Eine Deputation der Nationalgarden wird sich in den Sitzungssaal einführen lassen und erklären: die Republik passe nicht für das Land, Handel- und Gewerbeleiden, nur ein Thron könne helfen, und der Redner wird mit dem Ruf: es lebe der König! Schließend sich an die Majorität wenden, die demgemäß sofort auftreten solle. Dann wird sich zeigen, ob Herr A. Marrast, der so kavalier- oder schulmeisterartig präsidirt, auch noch seine kecke Geistesgegenwart behält?“ Dieser Aufsatz ward noch zur rechten Zeit vom Druckereibesitzer im Manuskript gelesen und abgewiesen. Es steht dahin, was jetzt weiter geschieht von jener Partei, die unverholen druckt und dem Arbeiter zwar erfolglos einredet: nur unter einem „erblichen Präsidenten der Republik“ könne der alte Grundadel und die höhere Bourgeoisie wieder Vertrauen schöpfen und Geld circuliren lassen, wodurch sogleich die Arbeit in den Ateliers neu beginnen werde. „La Liberté“ von Lyon sagt: „Ist diesen Rittern der Bank und des Grundbesitzes die 1794 ger Straflektion so ganz aus dem Gedächtniß gekommen? Rechnen sie wirklich selbst in Paris so stark auf die Dummheit des arbeitenden Volks, dem sie, die faulenzenden Reichen, jetzt wieder einen Kronprätendenten in die Tasche schieben möchten? O blutiger Schatten Couthon's mit dem silbernen Hammer, der du, St. Just, du ewiger Jüngling mit dem diamantenen Herzen, und du, Robespierre, Advokat des Volks: steigt wieder empor und führt uns zum Siege gegen Judas Ischarioth, den König der Börsen und Eisenbahnen, und seine wohldisziplinirte Heerschaar von Königen und Kaisern, Jesuiten und Beamten.“ ‒ Das „Memorial Bordelais“ spricht dagegen: „Wenn moralische und ökonomische, militärische und civile Ordnung wieder in dem von Wahnwitzigen und Bluthunden (buveurs de sang) besudelten Frankreich herrschen wird, was liegt uns dann an der Farbe der Fahne? Europa's honnette Bürger werden uns zujubeln, sie vom Alpdruck des Revolutionsgespenstes erlöst zu haben. Ja, wir sind offene, freimüthige Reaktionäre, wir rühmen uns dessen und prägen unsern Säuglingen schon dieselbe Sympathie ein; die Erziehung ist verwahrlost durch das Gift der Rebellion seit 1830, und selbst Louis Philipp's starke Hand war nicht immer glücklich im Bekämpfen desselben, weil er nicht von der gesammten Mittelklasse, sondern nur einem Theile derselben, der sich edelherzig über alles Vorurtheil hinwegsetzte, unterstützt ward. Die sogenannte Republik ist ein Anachronismus, ein Rückschreiten zum Jahre des Heiles 94, und diese Herren rothen Republikaner sind wahre gekochte Krebse u. s. w.“ Was zugleich ein Pröbchen departementalen Styles abgiebt. ‒ Auch das Journal der Kartätschenfreunde von Rouen sagt: „Nur zuerst die Schlange in Frankreich erdrosselt, den großen Boa, und bald wird seine Brut (engeance) in Deutschland und Italien und in der Schweiz sterben. Wir denunziren Berlin und Wien als sehr gefährlich für die Ruhe Frankreich's, denn es ist sonnenklar, daß die dortigen Umstürzer mit den unsrigen harmoniren und in mündlichem wie schriftlichem Verkehr seit Jahren, doch besonders seit Februar, ja ‒ wer sollte es meinen? ‒ namentlich seit Juni stehen. Wehe dem sonst so biedern, ruhigen Germanenvolke, sollte es seinen falschen Propheten auf die Bahn des Bösen folgen; der honnette Theil Frankreich's würde dem honnetten Theil Deutschland's mit Freuden die Hand bieten, und Rußland würde nicht zögern, gegen die Gesellschaftsfeinde des Westens den Säbel zu ziehen, wie einst Paul und Suwarow gegen die Jakobiner von 1794. Amerika's Republiken werden nicht mehr lange fortblühen u. s. w.“ ‒ In Toulouse sagt „Le Constituant“: „Verzagt nicht, edle Schützen der Freiheit; die Reaktionäre werden einen großen Schlag vollführen, sie werden Alles oder Nichts ausspielen, und vielleicht gewinnen sie noch einmal auf ein paar Monate, um danach die Hälfte zu brechen. Eine rosenfarbige Sentimentalitätspolitik, mit Zitherspiel und Orangenblüthen, hat im Februar den Kampf gegen das Mammonsprivilegium nicht zu führen vermocht: der Verfasser des „„gefallenen Engels““ (Lamartine) wird Mühe haben, sich vom eignen Fall zu erholen. O Ledru-Rollin und Lamartine! Was helfen uns eure guten Eigenschaften, wenn eure schlechten überwiegen! Blasirt seid ihr Beide zwar nicht, aber warum habt ihr die Blasirten auf den Beinen gelassen? Die Republik kann nur sich erhalten, wenn sie mit der einen Faust die plumpen Despoten des Goldes, des Purpurs, der Kanone und des religiösen Codex bändigt, und zugleich mit der andern Faust die raffinirten, zischenden und lächelnden Blasirten, diese mit dem ewigheitern Blödsinn der menschheitsfeindlichen Gleichgültigkeit sich brüstende Bande der Selbstsüchtler, zu Boden schleudert und die Füße auf sie stellt. Ein Jeder weiß, wer zu dieser und jener Klasse gehört, wir brauchen keine Namen zu nennen.“ ‒ Die Adressen der Parlamentsminorität, des Kölner und Kasseler Demokratenvereins, wie mehrere raisonnirenden Artikel der „Neuen Rhein. Ztg.“ sind in sechs größern Departementsblättern, auch in La Reforme und Democratie pacifique erschienen; dies macht den hiesigen Bourgeois viel Verdruß. ‒ Der zweite Transport Junimärtyrer zählte 496, worunter viele Mobilisten, dekorirte Soldaten und ein verwundeter Kapitän der ehemaligen republikanischen Garde; auch zwei Gelehrte und zwei Hauseigenthümer; über letztres ringt das Blatt des Hrn. Thiers die Hände. „Sie stützen sich auf die Kanonen und Geldkisten, meine Herren Regentschaftler; nun gebe Gott, daß der brutale Witz jenes alten Sultans nicht an Ihnen in Masse wiederholt werde, der die Wucherer oft mit der, rechten Hand an ihren Geldkasten nageln und die Gesetzverdreher in einen Mörser laden ließ,“ ruft „Le Progres du Pas de Calais“; er berichtet auch „eins der tausend Fakten von Wahlbetrug“; in der Gemeinde Lievin zwang der Gressier seine 23 Zöglinge, die Wahlliste unter seinem Diktat zu schreiben und den Wählern beim Eintritt in den Saal einzuhändigen; es stand „mit kalligraphischen Buchstaben“ drüber: „Man darf nur für die früheren Stadtrathsmitglieder stimmen“, und die Gemeinde stimmte wie Ein Mann in zitternder Demuth. ‒ Proudhon's Représentant du Peuple ward gestern mit Beschlag belegt; heute bringt er folgenden Brief der Insurgenten im Spitalgefängniß St. Lazare: „Wir sind zwar, Dank der zarten Sorge unsrer Kerkermeister, von der Welt abgesperrt, aber dennoch drang bis zu uns die Kunde von dem Schritte des Volksrepräsentanten Ollivier, und wir haben allesammt in unsern Herzen ihm einen Dank votirt, den Sie, B. Proudhon, veröffentlichen sollen. Ollivier hat eine Petition um Amnestie in der Kammer eingebracht; wir werden seiner ewig gedenken.“ Dies erregt die Galle des Journal des Debats, welches auch mit Befremden mittheilt: „die Zöglinge der Sorbonne, die vor 8 Tagen Preise erhalten und beim Chef der Exekutive zu Mittag eingeladen waren, haben nicht nur auf das Wohl der Republik dort getrunken, sondern sogar die Beiwörter: sozial und demokratisch hinzugefügt, worüber sich die Herren Minister Senard und Bastide nicht wenig wunderten.“</p> <p> <ref type="link">(Siehe den Verfolg der in Beilage.)</ref> </p> </div> </div> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Schiffahrts-Anzeige.</hi> Köln, 22. August 1848.</p> <p><hi rendition="#g">Angekommen:</hi> Kapt. Kaefs von Amsterdam mit 4062 Ctr; Kapt. von Loosen von dito mit 4423 Ctr.; Kapt. Holz von Dordt mit 3442 Ctr.; Kapt. Haafters von Rottterda mit 5218 Ctr.</p> <p><hi rendition="#g">Abgefahren:</hi> C. Schleicher nach dem Obermain.</p> <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch: nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied Joh. Pera, Jos. Krämer; nach Bingen I. B. Mundschenk; nach Koblenz, der Mosel und Saar G. Weidner; nach der Mosel, Trier und der Saar F. Bayer; nach Mainz Ph. Kimpel; nach dem Niedermain S. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain Peter Schön; nach Heilbronn C. G. Schmidt; nach Kannstadt und Stuttgart L. Klee; nach Worms und Mannheim Frz. Elbert.</p> <p>Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Breynks Köln Nr. 21<lb/> Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Wilson Köln Nr. 1</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#g">Wasserstand.</hi> </p> <p>Köln, am 22 August. Rheinhöhe 6′ 10″</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Civilstand der Stadt Köln.</hi> </p> <p> <hi rendition="#g">Geburten.</hi> </p> <p>18. August. Wilh., S. v. Jakob Zündorf, Bäcker, Bolzengasse. ‒ Maria Magd., T. v. Jak. Schumacher, Schuster, Eulengartengasse. ‒ Karl Ludwig, S. v. Val. Bundel, Faßbinder, Lintgasse. ‒ Kath., T. v. Michael Faßbender, Zuckerarbeiter, Frankenthurm. ‒ Eva, T. v. Wilh. Dubbelmann, Schreinermeister, gr. Brinkgasse. ‒ Kath. Elis., T. v. Adam Jos. Michael Kaspar Gallmann, Barbier, Ebrenstraße. ‒ Joh. Maria, T. v. Gustav Bernhard Petz, Kfm., Römerthurm.</p> <p>19. August. Clemens August, S. v. Christ. Fleury, Kutscher, Kammergasse. ‒ Gert., T. v. Michel Erkelenz, Karrenbinder, Kranenbäumen. ‒ Joh. Gottfr. Ferd., S. v. Ferd. Dorandt, Gürtler, Lungengasse. ‒ Engelb, S. v. Gottfr. Pritzen, Tapezirer, Rinkenpfuhl. ‒ Maria Marg., T. v. Heinr. Düster, Schneider, Steinweg. ‒ Bertha, T. v. Karl Friedr. Wilh. Klever, Sergeant der 7. Artillerie-Brigade. Dominikanerkaserne. ‒ Joh. Franz Hubert, S. v. Peter Servatius Schippers, Holzhändler, Severinstraße. ‒ Sib. Ang. Joseph, T. v. Joh. Jos. Giersberg, Posamentier, Herzogstraße. ‒ Ferd., S. v. Jak. Sturm, Taglöhner, Löhrgasse. ‒ Anna Heinr., T. v. Heinr. Ranz, Kleidermacher, kl. Griechenmarkt. ‒ Ein uneheliches Mädchen und ein unehelicher Knabe.</p> <p> <hi rendition="#g">Sterbefälle.</hi> </p> <p>18. August. Helena Hub. Müngersdorf, bald 1 1/2 J. alt, Kupfergasse. ‒ Jos Rolin, Steinhauer, 47 J. alt, verh, Kostgasse. ‒ Friedr. Wilh. Clemens, 10 J. alt, Kostgasse. ‒ Vincenz Sutter, Taglöhner, 69 J. alt, Löhrgasse. ‒ Ein unehel. Knabe.</p> <p>19. August. Apollonia Neuhaus, 28 J. alt, unverh., Telegraphenstraße. ‒ Anna Apollonia Wolff, geb. Philipps, 58 J. alt, Beyenstraße. ‒ Elis. Schors, geb. Bröhl, 39 J. alt, Perlengraben. ‒ Marg. Hansen, Wwe. Jansen, 83 J. alt, gr. Griechenmarkt. ‒ Jos. Mauch, 1 M, 17 Tage alt, Thieboldsgasse. ‒ Marg. Roerich, Wwe. Rohr, 61 J. alt, Schnurgasse. ‒ Anna Maria Bädorf. Wwe. Lieff, 87 J. alt, Kämmergasse. ‒ Ant. Klein, ohne Gewerbe, früher Maurer, Wwr., 68 J. alt, Minoritenspital. ‒ Helene Klassen, 24 J. alt, unverh, Cäzilienspital.</p> <p> <hi rendition="#g">Heirathen.</hi> </p> <p>18. August. Herm. Jos. Christ. Von der Decken, Amts-Assistent, von Stockkempen, und Anna Kath. Hub. Norrenberg, von hier.</p> <p>19. August. Wilh. Jos. Hub. Oberbach, Hutmacher, von Grevenbroich, und Gert. Schaeffer, von hier. ‒ Karl Lambert Breuer, Brauergesell, von Dansweiler, und Magd. Breuer, von hier.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#g">Bekanntmachung.</hi> </p> <p>Da es, der bisherigen Bemühungen ungeachtet, noch nicht gelungen ist, die Verfertiger der hin und wieder zum Vorschein gekommenen falschen preußischen Banknoten á 25 Thlr. und 50 Thlr. zu entdecken, so wird hiermit Jedem, der <hi rendition="#g">zuerst</hi> einen Verfertiger oder wissentlichen Verbreiter falscher preußischer Banknoten der Behörde dergestalt anzeigt, daß er zur Untersuchung und Bestrafung gezogen werden kann, eine Belohnung von <hi rendition="#g">drei hundert Thalern,</hi> und wenn in Folge der Anzeige auch die Beschlagnahme der zur Verfertigung der falschen Banknoten benutzten Formen, Platten und sonstigen Geräthschaften erfolgt, eine Erhöhung dieser Belohnung bis zu <hi rendition="#g">Fünf hundert Thalern</hi> zugesichert,</p> <p>Wer Anzeigen dieser Art zu machen hat, kann sich an jede Orts-Polizei-Behörde wenden und auf Verlangen der Verschwiegenheit seines Namens sich versichert halten, in so fern diesem Verlangen ohne nachtheilige Einwirkung auf das Untersuchungsverfahren zu willfahren ist.</p> <p>Zugleich wird hierdurch die Mitwirkung des Publikums mit dem Anheimgeben in Anspruch genommen, bei dem Empfange von Preußischen Banknoten deren Buchstaben, Nummer, Betrag und den Zahlenden sich merken, was, da alle Banknoten über größere Summen lauten (zu 25 Thlr., 50 Thlr., 100 Thlr. und 500 Thlr.) in der Regel ohne zu große Mühe thunlich ist. Es wird dies wesentlich dazu beitragen, dem Verbrecher auf die Spur zu kommen und den Ersatz des Schadens zu erlangen.</p> <p>Berlin, den 10. August 1848.</p> <p>Der Chef der preußischen Bank.</p> <p>Im Allerhöchsten Auftrage: (gek.) v. <hi rendition="#g">Lamprecht.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#g">Bekanntmachung.</hi> </p> <p>Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Post-Expedition zu Stommeln dem dortigen Gastwirth Herrn Kamp übertragen worden ist.</p> <p>Köln, den 20. August 1848.</p> <p>Ober-Post-Amt. <hi rendition="#g">Rehfeldt.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#g">Gerichtlicher Verkauf.</hi> </p> <p>Am Donnerstag, den 24. August 1848, Morgens 9 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln, drei Oelgemälde in Goldrahmen, dem Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.</p> <p>Der Gerichtsvollzieher <hi rendition="#g">Penningsfeld.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Das Korrespondenz-Bureau</hi> </p> <p>Ulrich- (Eulen-) Gasse 26, empfiehlt sich in Abfassung gediegenster Adressen, Vorstellungen, Bittschriften, Briefe, Zeitungs-Inserate etc. etc., so wie Erledigung Gemeinde-, Armen-, Kirchen- und sonstiger verwickelter Rechnungssachen.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">„Neue Rheinische Zeitung.“</hi> </p> <p>Nach §. 5 des Gesellschafts-Statuts wird die 4. Einzahlung von 10 Prozent pro Aktie in den nächsten Tagen eingezogen werden, was wir den Herren Aktionairen hiermit ankündigen.</p> <p>Köln, den 22. August 1848.</p> <p> <hi rendition="#b">Die Geranten der „Neuen Rheinischen Zeitung.“</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Mailuft in Deutz.</hi> </p> <p>Um das <hi rendition="#b">Schützenfest zu verherrlichen,</hi> sind außer den frisch angestochenen vorzüglichen <hi rendition="#b">1846r Ober-Moselweinen,</hi> die große 6/8tel Quartflasche zu 6 und 8 Sgr., auch heute das <hi rendition="#b">bairische Lagerbier,</hi> ohne Preiserhöhung, in Anbruch genommen.</p> <p> <hi rendition="#b">Jeden Abend Illumination.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Für gutes Wetter ist bestens gesorgt.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p>Wir zeigen hiermit an, daß wir in Folge bedeutender Nachfrage nach <hi rendition="#b">Austern</hi> uns schon jetzt entschlossen haben, ein bis zwei Mal per Woche frische Sendungen regelmäßig kommen zu lassen. Die Ankunft der Austern werden wir jedes Mal durch die Zeitung bekannt machen.</p> <p><hi rendition="#b">G. Bettger & Comp.,</hi> kl. Budengasse Nro. 6.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Heute erhielten wir wieder eine Sendung frischer <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Austern,</hi></hi> welche wir zur Abnahme außer dem Hause sowohl als zum Genusse auf unserer <hi rendition="#b">Austernstube</hi> hiermit empfehlen.</p> <p><hi rendition="#b">G. Bettger & Comp.,</hi> kl. Budengasse Nro. 6.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Mehrere Studenten oder Handwerker können billig Kost und Logie haben. Blaubach Nro. 85.</p> <p>Auch sind daselbst zwei Zimmer zu vermiethen.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein kräftiger Mann sucht während des Morgens Beschäftigung, gleich viel, welche. Bescheid Josephplatz Nro. 2.</p> </div> <div type="jAn"> <p>In der Destillation des J. Drucker in Koblenz kann ein erfahrener Destillateur anhaltende Beschäftigung finden. Briefe werden franco erbeten.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Vertilgungsfutter gegen Mäuse, Ratten, Schwaben und Wanzen ist zu haben Thurnmarkt Nr. 30 bei Wilh. Harffen.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Franz-Branntwein</hi> zum Einmachen von Früchten, Sternengasse Nr. 9 und 11.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Die vom Hause <hi rendition="#b">Abr. Schaaffhausen</hi> für richtig anerkannten Depositenscheine finden gute Abnahme.</p> <p>Bescheid Allgemeines Erkundigungs-Bureau, Hämmegasse Nro. 22.</p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#g">Thlr.</hi> 1000 aus einem notarielen Landverkauf sind vortheilhaft zu kaufen und zu übertragen.</p> <p>Bescheid Allgemeines Erkundigungs-Bureau, Hämmergasse Nro. 22.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein junger Mann (Handlungsdiener) sucht eine Stelle in einem kaufmännischen Etablissement: Fabrik u. dergl., wo möglich auf dem Lande. Er kann die besten Zeugnisse beibringen. Auskunft ertheilt die Expedition auf Anfragen unter der Chiffre <hi rendition="#b">P. 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[Französische Republik] [Fortsetzung] gewonnen, und bereiten angeblich eine „weiße“ (karlo-philippistische) Demonstration auf nächsten Donnerstag vor, wo die Diskussion der Untersuchungsakten, die nicht weniger als zwei Quartbände füllen, in der Kammer beginnen soll. Das Palais der Kammer bekommt noch ein Eisengitter unter dem Säulengange. Das Komplott der Königlichen soll in Bourges, Marseille, Rouen, Orleans und Bordeaux am nämlichen Tage ausbrechen; die alte Noblesse und die Geldaristokratie sind jetzt einig geworden, der Sturz von Mailand hat ihren Kamm geschwellt. „Daß ein König nur auf den französischen Thron klettern könnte um auf der andern Seite wieder hinabzuspazieren, das scheinen diese Börsenjuden und krautjunkerlichen Jesuitenschüler noch nicht zu wissen; sie müssen erst die erneute Auflage von 1794 erleben, ehe sie mürbe werden (sagt „Le People Souverain“), und sie haben wahrhaftig so jämmerlich geheult und gebrüllt von den Schwungbrettern der Assignatenpresse und Guillotine, daß am Ende der Teufel kommt, dessen Namen sie so oft ausgesprochen.“
Gestern und vorgestern arretirte Herr Dr. med. Ducoux, Polizeipräfekt, 130 Proletarierinnen in den Faubourgs wegen der Juninsurrektion. Die dadurch entstehende Erbitterung wird von den Legitimisten ausgebeutet, sie verheißen Amnestie. Diese Partei, auf dem großen Grundbesitz wurzelnd, in Paris vortrefflich durch die „Ischariothe der Bank und die Simone der Eisenbahnkompagnieen“ vertreten, predigt jetzt im „Journal des Debats“: „Wir machten sie nicht, die Februarrevolution, wir mußten sie uns gefallen lassen;“ im „Siecle“: „Es ist hohe Zeit die Ordnung zu befestigen, und wir billigen den Plan des Ministers des Innern (Senard, der Kartätscher von Rouen) ein Jounal, „L'Ordre“ betitelt, zu stiften.“ Der „Constitutionnel“ zieht heute den verrosteten Degen halb aus der Scheide und kreischt: „Wir bieten dem Gouvernement und seinen Anhängern (d. h. der Republik) eine ehrenhafte Allianz an; aber vorerst muß es die Hand abziehen von allem was roth ist; wo nicht, so opponiren wir, und es wird zu spät begreifen, daß seine bisherige Parlamentsmehrheit nur ein Gewohnheitsding, eine Scheinmajorität gewesen, (une quasi-majorité habituelle).“ Der „National“ ist noch nicht ganz desinfizirter Exjakobiner. Auf die „stillschweigende Sympathie Englands und Rußlands, welches letztere nur gegen eine antisociale Republik einschreiten wolle,“ beruft sich die gestrige Nummer der „Assemblee Nationale,“ und stößt eine Drohung gegen Cavaignac aus, der bekanntlich in Italien interveniren gewollt habe. ‒ Die zweite Fracht Transportirter ist diese Nacht nach Brest und der Festungsinsel an der Bretagner Küste abgegangen; dieses Mal durften die Familien Abschied nehmen, und es fielen dabei Scenen vor, die eine bleibende Umstimmung in den wachehaltenden Liniensoldaten hervorrufen; es kursiren Aeußerungen derselben, die den Machthabern ungemein widerlich klingen. Auch Mobilisten haben, heißt es, gelobt, keine zweite Julikampagne mitzumachen. Ich höre so eben das Komplot der „Weißen und Honnetten“ werde den Anstoß zur Schilderhebung der gesammten Republikanerpartei geben; im Fall eines royalistischen Signals in der Kammer und eines royalistischen Attentats auf dieselbe von Außen, würde die ganze Linke in Masse sich in die Tuilerien begeben und als Représentation populaire festsetzen, L. Blanc, Lamartine, Caussidiere, Ledrü-Rollin, Bac, Leroux, P. Düprat, Proudhon an die Spitze des Volkes und des treuverbleibenden Theils der Nationalgarde stellen und va banque spielen; es ist mehr als wahrscheinlich, daß die Mehrheit der Mobile und der Linie nicht in diesem äußersten Falle fechten wird. Alsdann würde aber Raspail's und Blanqui's System im Innern, und Intervention in Italien auf dem Fuße folgen. So spricht heute bereits mancher; man zählt mit Unruhe die Stunden. Gewiß aber scheint, daß die Linke nichts unternehmen wird, wenn die Demonstration der Royalisten unterbleibt.
N. S. Als neuestes Beispiel der Bourgeoisjustiz wird heute die Transportation Terson's berichtet, dessen Anklageakte keine weitere Ueberschrift führt als: „Redakteur der Revue Sociale, hat sehr avancirte Meinungen;“ und die jetzt siebenwöchentliche Haft eines Knaben, der seiner bettlägerigen Mutter, einer Portiere, Essen kochte, als die Mobilisten eindrangen und ihn arretirten, weil er eine Blouse trug und im Dachstübchen ein Blousenmann geschossen hatte; obschon letzterer mit Flinte und Patronen ergriffen ward, und beschwor, der Knabe unten sei unschuldig, nahm man alle Beide mit und wird sie transportiren. Dies ist buchstäblich.
17 Paris, 20. August. Aus sicherer Quelle, durch einen Schriftsetzer, höre ich so eben, daß in die karlo-philippistische Zeitung, „Le Lampion“, ein vollständiges Programm der royalistischen Manifestation für nächste Woche eingerückt werden sollte. Es besagte: „die 2. und 3. Nationalgardenlegion (die Börsenmänner und Großhändler) werden ohne Waffen nach der Kammer ziehen, mit ihnen einige tausend Proletarierinnen in schwarzen Kleidern mit den Kindern an der Hand und einer Trauerfahne, um Amnestie für die Gefangenen zu erflehen, die einer für die französische Nation nicht angemessenen Staatsform zum Opfer gefallen sind. Eine Deputation der Nationalgarden wird sich in den Sitzungssaal einführen lassen und erklären: die Republik passe nicht für das Land, Handel- und Gewerbeleiden, nur ein Thron könne helfen, und der Redner wird mit dem Ruf: es lebe der König! Schließend sich an die Majorität wenden, die demgemäß sofort auftreten solle. Dann wird sich zeigen, ob Herr A. Marrast, der so kavalier- oder schulmeisterartig präsidirt, auch noch seine kecke Geistesgegenwart behält?“ Dieser Aufsatz ward noch zur rechten Zeit vom Druckereibesitzer im Manuskript gelesen und abgewiesen. Es steht dahin, was jetzt weiter geschieht von jener Partei, die unverholen druckt und dem Arbeiter zwar erfolglos einredet: nur unter einem „erblichen Präsidenten der Republik“ könne der alte Grundadel und die höhere Bourgeoisie wieder Vertrauen schöpfen und Geld circuliren lassen, wodurch sogleich die Arbeit in den Ateliers neu beginnen werde. „La Liberté“ von Lyon sagt: „Ist diesen Rittern der Bank und des Grundbesitzes die 1794 ger Straflektion so ganz aus dem Gedächtniß gekommen? Rechnen sie wirklich selbst in Paris so stark auf die Dummheit des arbeitenden Volks, dem sie, die faulenzenden Reichen, jetzt wieder einen Kronprätendenten in die Tasche schieben möchten? O blutiger Schatten Couthon's mit dem silbernen Hammer, der du, St. Just, du ewiger Jüngling mit dem diamantenen Herzen, und du, Robespierre, Advokat des Volks: steigt wieder empor und führt uns zum Siege gegen Judas Ischarioth, den König der Börsen und Eisenbahnen, und seine wohldisziplinirte Heerschaar von Königen und Kaisern, Jesuiten und Beamten.“ ‒ Das „Memorial Bordelais“ spricht dagegen: „Wenn moralische und ökonomische, militärische und civile Ordnung wieder in dem von Wahnwitzigen und Bluthunden (buveurs de sang) besudelten Frankreich herrschen wird, was liegt uns dann an der Farbe der Fahne? Europa's honnette Bürger werden uns zujubeln, sie vom Alpdruck des Revolutionsgespenstes erlöst zu haben. Ja, wir sind offene, freimüthige Reaktionäre, wir rühmen uns dessen und prägen unsern Säuglingen schon dieselbe Sympathie ein; die Erziehung ist verwahrlost durch das Gift der Rebellion seit 1830, und selbst Louis Philipp's starke Hand war nicht immer glücklich im Bekämpfen desselben, weil er nicht von der gesammten Mittelklasse, sondern nur einem Theile derselben, der sich edelherzig über alles Vorurtheil hinwegsetzte, unterstützt ward. Die sogenannte Republik ist ein Anachronismus, ein Rückschreiten zum Jahre des Heiles 94, und diese Herren rothen Republikaner sind wahre gekochte Krebse u. s. w.“ Was zugleich ein Pröbchen departementalen Styles abgiebt. ‒ Auch das Journal der Kartätschenfreunde von Rouen sagt: „Nur zuerst die Schlange in Frankreich erdrosselt, den großen Boa, und bald wird seine Brut (engeance) in Deutschland und Italien und in der Schweiz sterben. Wir denunziren Berlin und Wien als sehr gefährlich für die Ruhe Frankreich's, denn es ist sonnenklar, daß die dortigen Umstürzer mit den unsrigen harmoniren und in mündlichem wie schriftlichem Verkehr seit Jahren, doch besonders seit Februar, ja ‒ wer sollte es meinen? ‒ namentlich seit Juni stehen. Wehe dem sonst so biedern, ruhigen Germanenvolke, sollte es seinen falschen Propheten auf die Bahn des Bösen folgen; der honnette Theil Frankreich's würde dem honnetten Theil Deutschland's mit Freuden die Hand bieten, und Rußland würde nicht zögern, gegen die Gesellschaftsfeinde des Westens den Säbel zu ziehen, wie einst Paul und Suwarow gegen die Jakobiner von 1794. Amerika's Republiken werden nicht mehr lange fortblühen u. s. w.“ ‒ In Toulouse sagt „Le Constituant“: „Verzagt nicht, edle Schützen der Freiheit; die Reaktionäre werden einen großen Schlag vollführen, sie werden Alles oder Nichts ausspielen, und vielleicht gewinnen sie noch einmal auf ein paar Monate, um danach die Hälfte zu brechen. Eine rosenfarbige Sentimentalitätspolitik, mit Zitherspiel und Orangenblüthen, hat im Februar den Kampf gegen das Mammonsprivilegium nicht zu führen vermocht: der Verfasser des „„gefallenen Engels““ (Lamartine) wird Mühe haben, sich vom eignen Fall zu erholen. O Ledru-Rollin und Lamartine! Was helfen uns eure guten Eigenschaften, wenn eure schlechten überwiegen! Blasirt seid ihr Beide zwar nicht, aber warum habt ihr die Blasirten auf den Beinen gelassen? Die Republik kann nur sich erhalten, wenn sie mit der einen Faust die plumpen Despoten des Goldes, des Purpurs, der Kanone und des religiösen Codex bändigt, und zugleich mit der andern Faust die raffinirten, zischenden und lächelnden Blasirten, diese mit dem ewigheitern Blödsinn der menschheitsfeindlichen Gleichgültigkeit sich brüstende Bande der Selbstsüchtler, zu Boden schleudert und die Füße auf sie stellt. Ein Jeder weiß, wer zu dieser und jener Klasse gehört, wir brauchen keine Namen zu nennen.“ ‒ Die Adressen der Parlamentsminorität, des Kölner und Kasseler Demokratenvereins, wie mehrere raisonnirenden Artikel der „Neuen Rhein. Ztg.“ sind in sechs größern Departementsblättern, auch in La Reforme und Democratie pacifique erschienen; dies macht den hiesigen Bourgeois viel Verdruß. ‒ Der zweite Transport Junimärtyrer zählte 496, worunter viele Mobilisten, dekorirte Soldaten und ein verwundeter Kapitän der ehemaligen republikanischen Garde; auch zwei Gelehrte und zwei Hauseigenthümer; über letztres ringt das Blatt des Hrn. Thiers die Hände. „Sie stützen sich auf die Kanonen und Geldkisten, meine Herren Regentschaftler; nun gebe Gott, daß der brutale Witz jenes alten Sultans nicht an Ihnen in Masse wiederholt werde, der die Wucherer oft mit der, rechten Hand an ihren Geldkasten nageln und die Gesetzverdreher in einen Mörser laden ließ,“ ruft „Le Progres du Pas de Calais“; er berichtet auch „eins der tausend Fakten von Wahlbetrug“; in der Gemeinde Lievin zwang der Gressier seine 23 Zöglinge, die Wahlliste unter seinem Diktat zu schreiben und den Wählern beim Eintritt in den Saal einzuhändigen; es stand „mit kalligraphischen Buchstaben“ drüber: „Man darf nur für die früheren Stadtrathsmitglieder stimmen“, und die Gemeinde stimmte wie Ein Mann in zitternder Demuth. ‒ Proudhon's Représentant du Peuple ward gestern mit Beschlag belegt; heute bringt er folgenden Brief der Insurgenten im Spitalgefängniß St. Lazare: „Wir sind zwar, Dank der zarten Sorge unsrer Kerkermeister, von der Welt abgesperrt, aber dennoch drang bis zu uns die Kunde von dem Schritte des Volksrepräsentanten Ollivier, und wir haben allesammt in unsern Herzen ihm einen Dank votirt, den Sie, B. Proudhon, veröffentlichen sollen. Ollivier hat eine Petition um Amnestie in der Kammer eingebracht; wir werden seiner ewig gedenken.“ Dies erregt die Galle des Journal des Debats, welches auch mit Befremden mittheilt: „die Zöglinge der Sorbonne, die vor 8 Tagen Preise erhalten und beim Chef der Exekutive zu Mittag eingeladen waren, haben nicht nur auf das Wohl der Republik dort getrunken, sondern sogar die Beiwörter: sozial und demokratisch hinzugefügt, worüber sich die Herren Minister Senard und Bastide nicht wenig wunderten.“
(Siehe den Verfolg der in Beilage.)
Schiffahrts-Anzeige. Köln, 22. August 1848.
Angekommen: Kapt. Kaefs von Amsterdam mit 4062 Ctr; Kapt. von Loosen von dito mit 4423 Ctr.; Kapt. Holz von Dordt mit 3442 Ctr.; Kapt. Haafters von Rottterda mit 5218 Ctr.
Abgefahren: C. Schleicher nach dem Obermain.
In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch: nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied Joh. Pera, Jos. Krämer; nach Bingen I. B. Mundschenk; nach Koblenz, der Mosel und Saar G. Weidner; nach der Mosel, Trier und der Saar F. Bayer; nach Mainz Ph. Kimpel; nach dem Niedermain S. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain Peter Schön; nach Heilbronn C. G. Schmidt; nach Kannstadt und Stuttgart L. Klee; nach Worms und Mannheim Frz. Elbert.
Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Breynks Köln Nr. 21
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Wilson Köln Nr. 1
Wasserstand.
Köln, am 22 August. Rheinhöhe 6′ 10″
Civilstand der Stadt Köln.
Geburten.
18. August. Wilh., S. v. Jakob Zündorf, Bäcker, Bolzengasse. ‒ Maria Magd., T. v. Jak. Schumacher, Schuster, Eulengartengasse. ‒ Karl Ludwig, S. v. Val. Bundel, Faßbinder, Lintgasse. ‒ Kath., T. v. Michael Faßbender, Zuckerarbeiter, Frankenthurm. ‒ Eva, T. v. Wilh. Dubbelmann, Schreinermeister, gr. Brinkgasse. ‒ Kath. Elis., T. v. Adam Jos. Michael Kaspar Gallmann, Barbier, Ebrenstraße. ‒ Joh. Maria, T. v. Gustav Bernhard Petz, Kfm., Römerthurm.
19. August. Clemens August, S. v. Christ. Fleury, Kutscher, Kammergasse. ‒ Gert., T. v. Michel Erkelenz, Karrenbinder, Kranenbäumen. ‒ Joh. Gottfr. Ferd., S. v. Ferd. Dorandt, Gürtler, Lungengasse. ‒ Engelb, S. v. Gottfr. Pritzen, Tapezirer, Rinkenpfuhl. ‒ Maria Marg., T. v. Heinr. Düster, Schneider, Steinweg. ‒ Bertha, T. v. Karl Friedr. Wilh. Klever, Sergeant der 7. Artillerie-Brigade. Dominikanerkaserne. ‒ Joh. Franz Hubert, S. v. Peter Servatius Schippers, Holzhändler, Severinstraße. ‒ Sib. Ang. Joseph, T. v. Joh. Jos. Giersberg, Posamentier, Herzogstraße. ‒ Ferd., S. v. Jak. Sturm, Taglöhner, Löhrgasse. ‒ Anna Heinr., T. v. Heinr. Ranz, Kleidermacher, kl. Griechenmarkt. ‒ Ein uneheliches Mädchen und ein unehelicher Knabe.
Sterbefälle.
18. August. Helena Hub. Müngersdorf, bald 1 1/2 J. alt, Kupfergasse. ‒ Jos Rolin, Steinhauer, 47 J. alt, verh, Kostgasse. ‒ Friedr. Wilh. Clemens, 10 J. alt, Kostgasse. ‒ Vincenz Sutter, Taglöhner, 69 J. alt, Löhrgasse. ‒ Ein unehel. Knabe.
19. August. Apollonia Neuhaus, 28 J. alt, unverh., Telegraphenstraße. ‒ Anna Apollonia Wolff, geb. Philipps, 58 J. alt, Beyenstraße. ‒ Elis. Schors, geb. Bröhl, 39 J. alt, Perlengraben. ‒ Marg. Hansen, Wwe. Jansen, 83 J. alt, gr. Griechenmarkt. ‒ Jos. Mauch, 1 M, 17 Tage alt, Thieboldsgasse. ‒ Marg. Roerich, Wwe. Rohr, 61 J. alt, Schnurgasse. ‒ Anna Maria Bädorf. Wwe. Lieff, 87 J. alt, Kämmergasse. ‒ Ant. Klein, ohne Gewerbe, früher Maurer, Wwr., 68 J. alt, Minoritenspital. ‒ Helene Klassen, 24 J. alt, unverh, Cäzilienspital.
Heirathen.
18. August. Herm. Jos. Christ. Von der Decken, Amts-Assistent, von Stockkempen, und Anna Kath. Hub. Norrenberg, von hier.
19. August. Wilh. Jos. Hub. Oberbach, Hutmacher, von Grevenbroich, und Gert. Schaeffer, von hier. ‒ Karl Lambert Breuer, Brauergesell, von Dansweiler, und Magd. Breuer, von hier.
Bekanntmachung.
Da es, der bisherigen Bemühungen ungeachtet, noch nicht gelungen ist, die Verfertiger der hin und wieder zum Vorschein gekommenen falschen preußischen Banknoten á 25 Thlr. und 50 Thlr. zu entdecken, so wird hiermit Jedem, der zuerst einen Verfertiger oder wissentlichen Verbreiter falscher preußischer Banknoten der Behörde dergestalt anzeigt, daß er zur Untersuchung und Bestrafung gezogen werden kann, eine Belohnung von drei hundert Thalern, und wenn in Folge der Anzeige auch die Beschlagnahme der zur Verfertigung der falschen Banknoten benutzten Formen, Platten und sonstigen Geräthschaften erfolgt, eine Erhöhung dieser Belohnung bis zu Fünf hundert Thalern zugesichert,
Wer Anzeigen dieser Art zu machen hat, kann sich an jede Orts-Polizei-Behörde wenden und auf Verlangen der Verschwiegenheit seines Namens sich versichert halten, in so fern diesem Verlangen ohne nachtheilige Einwirkung auf das Untersuchungsverfahren zu willfahren ist.
Zugleich wird hierdurch die Mitwirkung des Publikums mit dem Anheimgeben in Anspruch genommen, bei dem Empfange von Preußischen Banknoten deren Buchstaben, Nummer, Betrag und den Zahlenden sich merken, was, da alle Banknoten über größere Summen lauten (zu 25 Thlr., 50 Thlr., 100 Thlr. und 500 Thlr.) in der Regel ohne zu große Mühe thunlich ist. Es wird dies wesentlich dazu beitragen, dem Verbrecher auf die Spur zu kommen und den Ersatz des Schadens zu erlangen.
Berlin, den 10. August 1848.
Der Chef der preußischen Bank.
Im Allerhöchsten Auftrage: (gek.) v. Lamprecht.
Bekanntmachung.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Post-Expedition zu Stommeln dem dortigen Gastwirth Herrn Kamp übertragen worden ist.
Köln, den 20. August 1848.
Ober-Post-Amt. Rehfeldt.
Gerichtlicher Verkauf.
Am Donnerstag, den 24. August 1848, Morgens 9 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln, drei Oelgemälde in Goldrahmen, dem Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.
Der Gerichtsvollzieher Penningsfeld.
Das Korrespondenz-Bureau
Ulrich- (Eulen-) Gasse 26, empfiehlt sich in Abfassung gediegenster Adressen, Vorstellungen, Bittschriften, Briefe, Zeitungs-Inserate etc. etc., so wie Erledigung Gemeinde-, Armen-, Kirchen- und sonstiger verwickelter Rechnungssachen.
„Neue Rheinische Zeitung.“
Nach §. 5 des Gesellschafts-Statuts wird die 4. Einzahlung von 10 Prozent pro Aktie in den nächsten Tagen eingezogen werden, was wir den Herren Aktionairen hiermit ankündigen.
Köln, den 22. August 1848.
Die Geranten der „Neuen Rheinischen Zeitung.“
Mailuft in Deutz.
Um das Schützenfest zu verherrlichen, sind außer den frisch angestochenen vorzüglichen 1846r Ober-Moselweinen, die große 6/8tel Quartflasche zu 6 und 8 Sgr., auch heute das bairische Lagerbier, ohne Preiserhöhung, in Anbruch genommen.
Jeden Abend Illumination.
Für gutes Wetter ist bestens gesorgt.
Wir zeigen hiermit an, daß wir in Folge bedeutender Nachfrage nach Austern uns schon jetzt entschlossen haben, ein bis zwei Mal per Woche frische Sendungen regelmäßig kommen zu lassen. Die Ankunft der Austern werden wir jedes Mal durch die Zeitung bekannt machen.
G. Bettger & Comp., kl. Budengasse Nro. 6.
Heute erhielten wir wieder eine Sendung frischer Austern, welche wir zur Abnahme außer dem Hause sowohl als zum Genusse auf unserer Austernstube hiermit empfehlen.
G. Bettger & Comp., kl. Budengasse Nro. 6.
Mehrere Studenten oder Handwerker können billig Kost und Logie haben. Blaubach Nro. 85.
Auch sind daselbst zwei Zimmer zu vermiethen.
Ein kräftiger Mann sucht während des Morgens Beschäftigung, gleich viel, welche. Bescheid Josephplatz Nro. 2.
In der Destillation des J. Drucker in Koblenz kann ein erfahrener Destillateur anhaltende Beschäftigung finden. Briefe werden franco erbeten.
Vertilgungsfutter gegen Mäuse, Ratten, Schwaben und Wanzen ist zu haben Thurnmarkt Nr. 30 bei Wilh. Harffen.
Franz-Branntwein zum Einmachen von Früchten, Sternengasse Nr. 9 und 11.
Die vom Hause Abr. Schaaffhausen für richtig anerkannten Depositenscheine finden gute Abnahme.
Bescheid Allgemeines Erkundigungs-Bureau, Hämmegasse Nro. 22.
Thlr. 1000 aus einem notarielen Landverkauf sind vortheilhaft zu kaufen und zu übertragen.
Bescheid Allgemeines Erkundigungs-Bureau, Hämmergasse Nro. 22.
Ein junger Mann (Handlungsdiener) sucht eine Stelle in einem kaufmännischen Etablissement: Fabrik u. dergl., wo möglich auf dem Lande. Er kann die besten Zeugnisse beibringen. Auskunft ertheilt die Expedition auf Anfragen unter der Chiffre P. H.
Anfrage.
Wir hängt es zusammen, daß ich jährlich 13 Thlr, 20 Sgr. Gewerbesteuer für meine Wirthschaft bezahlen muß, während die Wirthe in meiner Nachbarschaft für ein größeres Lokal nur 8 Thlr. 20, ja 6 Thlr. 10 Sgr. bezahlen?
Röhrergasse Nro. 6.
Wilh. Müller, Schenk- und Speisewirth.
Das Vaterland ist gerettet!
Wenn die Bonner Damen ein Parlament bilden und ihrem Könige treu bleiben.
Theater.
Mittwoch, den 23. August: Belisar, große Oper in 3 Akten von Donizetti.
Belisar, Herr Becker vom Theater an der Wien in Wien als Gast.
Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.
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Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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