Neue Rheinische Zeitung. Nr. 85. Köln, 25. August 1848.meine Bourgeois-Schreck. Die "Begriffe" sind wie verwirrt geworden, und die Leute wissen nicht mehr woran sie halten. 12 Paris, 21. August. Täglich erscheinen mehr und mehr Aktenstücke der Untersuchungskommission und täglich nehmen dieselben an Interesse zu. Am merkwürdigsten erscheinen uns die Dokumente, welche sich auf die Organisation "des Klubs aller Klubs" beziehen. Dieser Klub, von Longepied organisirt und von der Regierung unterstützt, hatte seine Verzweigungen durch ganz Frankreich. In jedem Departement befanden sich vier Agenten, die ihren Bericht dem Central-Comite einschickten. Aus je vier Berichten wurde ein Resume angefertigt, so daß es ein Leichtes war, sich über den jedesmaligen Stand eines Departements Rechenschaft zu geben. Die Liste dieser Agenten mit ihrer jedesmaligen Adresse ist in den Besitz der Untersuchungskommission gekommen, und das Journal des Debats veröffentlicht dieselbe mit allen ihren Details. Diese Namen nehmen eine ganze Seite, d. h. vier ungeheure Spalten des Bertin'schen Blattes ein. Die perfide Absicht, welche dieser Veröffentlichung zu Grunde liegt, ist leicht zu errathen. Die Sprache dieses Blattes tritt im Uebrigen immer klarer zum Vorschein. Früher wagte es nicht, über den 24. Februar hinauszugehen. Die Barrikaden dieses Tages waren die scharfen Gränzlinien zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Aber jetzt! "Si nous voulions revenir sur le passe!" d. h. wenn wir weiter in die Vergangenheit zurückgehen wollten. Diese Worte kommen jeden Augenblick vor, seitdem es zwei Mal Barrikaden gegeben hat, und man nicht mehr zu unterscheiden weiß, welches die rechten gewesen. "Ihr Männer, wie Ledru Rollin, Ihr beklagt Euch, daß Ihr verläumdet werdet! Ah, und die Männer des alten Regime's? Hatten sie nicht während 18 Jahren gegen Eure Verläumdungen anzukämpfen?! Mit Sehnsucht blickt das Organ Bertin's und Rothschilds auf jene Zeit zurück, wo es Männer gab, welche das "öffentliche Vertrauen" (le credit public) aufrecht zu erhalten wußten. Der "öffentliche Kredit" war aber kein anderer, als der offizielle, und der offizielle Kredit bestand in den Staatsschuldscheinen, d. h. in den Anweisungen, welche in letzter Instanz auf das Proletariat ausgefertigt waren. Vor den Juniereignissen hatte man geglaubt, daß die Fonds deshalb nicht in die Höhe gehen wollten, weil nicht mehr hinter jeder Aktie Bajonette aufgepflanzt standen, welche für ihre Einbezahlung einstanden. Bajonette brauchte man, um die Arbeiter aus der Straße zu verscheuchen und ihren öffentlichen Manifestationen und Klagen und Protesten Einhalt zu thun. Die Bajonette sind wiedergekommen, zahlreicher denn ehemals; die Presse wird tyrannisirt, die Arbeiter-Journale werden unterdrückt, und "trotz Alle dem" stehen die Sachen schlimmer als je. Die 4 Quart-Bände sind der Tod aller Bourgeois-Regierungen; und die Sehnsucht nach dem alten Regime, nach einem Könige oder einem Guizot ist die letzte Illusion, welche den Franzosen geblieben. Die letzte Seite, die letzten Worte der Debats enthalten die Bedeutung der 3 ersten Seiten; sie geben den wahren Aufschluß unter der Rubrik: Pariser Börse. "Die öffentlichen Staatspapiere und sonstigen Werthe sind lourds, schwerfällig während der ganzen Börse"; d. h. es schwebt gleichsam eine Gewitterwolke darüber. "Man erwartet den Ausgang der Untersuchung über die Juniereignisse. Die Umstände sind sehr bedenklich und erfordern die ganze Wachsamkeit der Regierung. Stockung in allen Geschäften, sowohl wie den gewöhnlichen Beschäftigungen der Bevölkerung. Mitten in der Börsezeit ist angekündigt worden, daß Truppen auf der ganzen Länge des Boulevards aufgepflanzt sind; und man hat diese Aufstellung der öffentlichen Macht als Vorsichtsmaßregeln gedeutet gegen die Kollisionen die in Folge der Veröffentlichung der Aktenstücke der Kommission entstehen könnten." Paris, 22. Aug. Der Moniteur enthält eine Verordnung mittelst welcher die Herren Senard und Cavaignac abermals vier Journale unterdrücken. Diese vier Journale heißen 1) Proudhon's Volksrepräsentant. 2) Pere Düchesne. 3) Lampion [royalistisch]. 4) Thore's Vraie Republique. Die Motive dieser neuen Gewaltmaßregel lauten wörtlich: "In Erwägung, daß diese Journale durch ihre Lehren gegen Staat, Familie und Eigenthum, durch ihre heftigen Aufwiegeleien gegen die Gesellschaft, gegen die aus der Volkssouverainetät (?) hervorgegangenen Behörden, gegen die Armee, gegen die Bürgerwehr und selbst gegen Privatpersonen, von einer Natur sind, daß wenn man sie länger duldete sie im Schooße des Staates Aufregung, Unordnung und Krieg erzeugen würden; in Erwägung, daß sie in Masse und zum Theil unbezahlt auf den Straßen und Plätzen, in Werkstätten und unter die Soldaten vertheilt worden sind, und somit zu Werkzeugen des Bürgerkrieges, statt der Freiheit wurden u. s. w." -- Gestern Nacht wurden wieder 412 Räuber aus den Forts Jory, Noisylesec und Vanves, drei zu drei aneinander gefesselt, in die Eisenbahnstation Asnieres geschafft und dann nach Havre gefahren, wo sie für Belle Isle eingeschifft werden. Die auf ihrem Transport versammelte Menschenmenge rief ihnen zu: "Nur Muth gefaßt, bald werdet ihr erlöst sein!" Bei ihrem Austritt aus den Ringmauern von Paris zeigte sich wilde Verzweiflung unter ihnen und Einige stießen Drohungen und Verwünschungen gegen die Verstümmmler der Februar-Republik aus. Auf dem Namensregister, das der Moniteur veröffentlicht, das aber leider sehr mangelhaft ist, sehen wir wenige Deutsche. Nur folgende Namen sind aufgefallen: Jacobinski, Ferdinand Morinot aus Trier und Krieger. -- Paris ist anscheinend ruhig. Auf den Boulevards stationirte gestern den ganzen Tag eine enorme Militärmacht. Ueber eine halbe Million scharfer Patronen sind in die Tuilerien geschafft worden, ohne diejenigen zu zählen, welche schon seit acht Tagen vertheilt worden und die Ledertaschen der Bürgerwehr füllten. Alle Kasernen sind mit Truppen überfüllt. Außerdem läßt de La Moriciere auf verschiedenen Punkten hölzerne Baraken bauen, welche die gute Stadt Paris in ein vollständiges Beduinenlager verwandeln. Ein mehr als zweideutiges Individuum und offenbares Werkzeug der Reaction hat bei der Nationalversammlung auf Genehmigung angetragen, den Bürger und Repräsentanten Caussidiere gerichtlich verfolgen zu dürfen, weil er es angeschuldigt hat, zur Geheimen Polizei Ludwig Philipps gehört zu haben. Die Ausschüsse werden sich heute mit Prüfung dieses Antrages beschäftigen. Neues Material zu einer bewegten Sitzung! -- In Avignon hielten Bürger und Arbeiter am 14. August einen Aufzug, bei dem es, wie man hinterher erfährt, sehr roth zugegangen ist. Bei Gelegenheit eines Festes wurde dieser Aufzug veranstaltet, bei dem eine Menge Fahnen, geziert durch die unsterbliche phrygische Mütze, vorangetragen und häufig gerufen wurde: "Es lebe Barbes! Es lebe Blanqui! Nieder mit den Reichen!" Der dortige Maire hat Verhaftungen vornehmen lassen und ein großer Prozeß ist im Gange. -- Wir ziehen endlich in den Krieg, nicht gegen Radetzki, sondern gegen -- Rosas. Aus dem Marine- und Kriegsministerium sind Befehle ertheilt worden, bedeutende Waffen- und Munitionvorräthe an den Befehlshaber unserer Flotte in La Plata, Contre-Admiral Lepredour sofort abzusenden. -- Der National meldet mit sichtlicher Freude, daß Venedig eine neue provisorische Regierung errichtet, welche einen Abgesandten nach Paris in der Person des Herrn Tommaseo geschickt habe, der den sofortigen Beistand Frankreichs zu erwirken den Auftrag habe. Tommaseo sei bereits eingetroffen. -- 60 Repräsentanten aus dem Klub des Palais National werden der Kammer ein Dekret in Bezug auf vollständige Amnestirung vorlegen. -- Der Nationalversammlung soll, wie es heißt, ein Dekret vorgelegt werden, dem gemäß alle seit dem 24. Februar ausgewanderten Franzosen aufgefordert werden sollen, innerhalb einer bestimmten Frist nach Frankreich zurückzukehren. Auf die Weigerung, dieser Aufforderung nachzukommen, steht als Strafe eine außerordentliche Steuer während einer bestimmten Zeit. Nach Ablauf dieser Zeit soll sofort zur Confiskation der Güter der Emigrirten geschritten werden. -- National-Versammlung. Sitzung vom 22. August. Im Vorsaale der Pas Perdues sehr lebhafte Gruppen. Ernste Interpellationen wegen der neuen Journalunterdrückung, ein Antrag Guerets auf Verfolgung Caussidieres, weil er ihn einen Mouchard des ehemaligen Polizeipräfekten Delessert genannt habe; endlich das Gerücht, die Exekutivgewalt wolle auf Verhaftung aller vier, in jenem Bericht am meisten bezüchtigten Repräsentanten antragen: dies Alles versprach eine stürmische Sitzung. Um 2 Uhr bestieg Marrast das Präsidium. Niemand verlangt das Wort über die Tagesordnung. Die Versammlung nimmt daher die abgebrochene Debatte über die Concordats amiables wieder auf, die gestern durch Goudchaux's Erklärung im Namen des Minister-Konseils neues Salz erhalten. Dupont (Bussac), einer der Väter der Concordate, liest einen neuen Paragraphen vor, der die Stelle des verworfenen 4. Artikels ersetzen soll. Derselbe enthält vorzüglich die Aenderung: "Sind Schuldposten streitig, dann soll nach Art. 498, 499 und 450 des Handels-Codex verfahren werden. Goudchaux, Finanzminister, läßt sich in eine Erörterung des Artikels nicht ein, sondern tritt in eine Beleuchtung der Concordats im Allgomeinen. Er beleuchtet frühere Epochen. Weder die Restauration noch die Julirevolution hätten zu solchen Gesetzverletzungen Zuflucht genommen; wolle sich die Republik befestigen, so dürfe sie ihre Hand ebenfalls nicht an den Handels-Codex legen und dergleichen partielle Vorschläge genehmigen, die doch nur im Interesse Eines Theiles des Handelsstandes gemacht würden. Ich schulde der Versammlung volle Aufrichtigkeit. Viele unter Ihnen, meine Herren, kennen die Präokkupationen nicht, denen der in Rede stehende Vorschlag dient. (Lärm). Benard: Der Minister nennt die Konkordate eine revolutionaire Maßregel, weil sie die im Gesetz festgestellten Garantieen zerstöre. Weder die Restauration noch das Julithum habe deshalb einen ähnlichen Vorschlag gewagt. Aber begreifen Sie denn nicht, daß die Februarkrisis einen ganz anderen, ungleich gefährlicheren Charakter trägt als alle früheren politischen Revolutionen? Am auffallendsten aber ist, daß der Minister erst jetzt diese Ansicht gewonnen, da er doch den Vorschlag noch vor wenigen Tagen im Ausschusse so warm unterstützte. Goudchaux (mit Heftigkeit): Das ist falsch. Jules Favre: Wie? Es ist falsch; ich sage, es ist wahr. (Tumult). Marrast, Präsident: Das ist unschicklich, ich rufe Sie, Bürger Favre, zur Ordnung! (Murren). Benard verwahrt sich wiederholt gegen die Anschuldigung, daß der Vorschlag im Interesse Einzelner gefaßt sei. Verwerfe man ihn, so sei das einzige Mittel, den Kredit herzustellen, verloren. Drückt doch nicht, sagte einer der Minister dieser Tage, den Stempel der Unehrlichkeit auf die Stirn der Republik, indem ihr eingegangene Verträge löst. Keine frühere Regierung that ein Gleiches. Vergesset Ihr denn, daß das Julithum mit 60 Millionen dem Handel unter die Arme griff? Cavaignac sichtlich verletzt durch die Aeußerungen Benards und Favres, über das was man ihnen im Vertrauen mitgetheilt hatte, bestieg die Tribüne und beschwerte sich in sehr bitterer Weise. Diese Klagen riefen einen neuen Zweikampf zwischen ihm und dem Herrn Favre hervor. Dupin (senior) suchte den Streit zu schlichten. Es gelang ihm insoweit, daß die Versammlung über den neuen Artikel 4 zur Abstimmung schritt und von dem Resultat das Schicksal des Gesetzes abhängig machte. Es stimmten 766 Glieder. Für den Entwurf Dupont's des Artikels 4 stimmten 338, dagegen 428. Der letzte Versuch, den Entwurf des Handelsausschusses durchzubringen, litt also Schiffbruch. Die Bank und Rothschild haben gesiegt. Die Versammlung ließ demzufolge den Handelsausschuß-Entwurf ganz fallen und kehrte zur Berathung des Gesetzgebungsausschuß-Entwurfs zurück, den wir bereits wörtlich mittheilten, und der in einem einzigen Artikel besteht, worin dem Schuldner nur die Schande des Falliments erspart wird, ohne ihn irgend einer der im dritten Buche des Handelskodex vorgeschriebenen Verpflichtungen zu entbinden. Wird angenommen. Mehrere Zusätze werden gestellt und besprochen. Endlich schreitet die Versammlung zur Abstimmung über den Zusatz Boudet's. (Siehe den Verfolg in der Beilage.) (Hierzu eine Beilage.) Schiffahrts-Anzeige. Köln, 24. August 1848. Abgefahren: C. Nees nach dem Niedermain; J. Kiefer nach Mainz; P. G. Schlaegel nach Koblenz. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied H. Schumacher, Jos. Krämer; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Koblenz, der Mosel und Saar G. Weidner; nach der Mosel, Trier und der Saar F. Bayer; nach Mainz Ph. Kimpel; nach dem Niedermain S. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain Peter Schön; nach Heilbronn C. G. Schmidt; nach Kannstadt und Stuttgart L. Klee; nach Worms und Mannheim Frz. Elbert. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Schneider Köln Nr. 16 Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Koenen Köln Nr. 19 Wasserstand. Köln, am 24 August. Rheinhöhe 7' 9" Civilstand der Stadt Köln. Geburten 21. August. Kaspar Hubert, S. v. Wilh. Hub. Ruhrmann, Schneider, Hämmergasse. -- Maria Magd, T. v. Joh. Peter Kneupper, Eisengießer, Severinstraße. -- Karl Wilh., S. v. Julius Bergmann, Kleidermacher, Thieboldsgasse. -- Kath, T. v. Joh. Friedr. Hilden, Taglöhner, Banesisstraße. -- Kath, T. v. Jak. Büttgenbach, Gärtner, Weiherstraße. -- Franz Anton, S. v. Joh. Röttgen, Seidenweber, Gereonswall. -- Maria Elis. Hub., T v. Jak. Eich, Schreinermeister, Kaygasse. Sterbefälle. 21. August. Theod. Schütz, 13 M. alt, Thürmchenswall. -- Agnes Reuter, 1 J. 7 M. alt, Löhrgasse. -- Wilh. Frey, 8 M. alt, Perlengraben. -- Anna Kath. Keller, Wwe. von Witzenhasen, 38 J. alt, kl. Griechenmarkt -- Kath. Bernard, Wwe. Edelwald, 76 J. alt, Enggasse. -- Gert. Metzger, 15 T. alt, Gereonswall. -- Ein unehel. Knabe. Heirathen. 21. August. Karl Ernst Koblhauer, Prem-Lieut. a. D., von Braunfels, und Wilhelmine Friederike Auguste Birnbaum, von Heidelberg. Die vom Hause Abr. Schaaffhausen für richtig anerkannten Depositenscheine finden gute Abnahme. Bescheid Allgemeines Erkundigungs-Bureau, Hämmergasse Nro 22. Thlr. 1000 aus einem notarielen Landverkauf sind vortheilhaft zu kaufen und zu übertragen. Bescheid Allgemeines Erkundigungs-Bureau, Hämmergasse Nro. 22. Franz-Branntwein zum Einmachen von Früchten, Sternengasse Nr. 9 und 11. Todes-Anzeige. Entfernten Verwandten und Freunden machen wir mit betrübtem Herzen die Trauer-Anzeige, von dem in Baden-Baden erfolgten Hinscheiden unseres geliebten Vaters und Bruders Franz Michael Nicocini. Auf einer Geschäftsreise befiel ihn ein bösartiges Gallenfieber und endete hinzutretendes Bluterbrechen zu früh sein thätiges Leben. Den unersetzlichen Verlust bitten wir durch stille Theilnahme zu ehren. Die Kinder, Brüder u. Schwäger des Verstorbenen. Mobilar-Verkauf. Am Freitag, den 25. August 1848, Morgens 10 Uhr, sollen auf dem Marktplatze in der Apostelnstraße zu Köln, einige Mobilar-Gegenstände, als: 1 Tisch, Stühle, 1 Ofen, 1 Kommode, Bettstellen, 1 Kleiderschrank etc. gegen gleich baare Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. Fr. Happel, Gerichtsvollzieher. Mobilar-Verkauf. Am Freitag, den 25. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Marktplatze in der Apostelnstraße zu Köln, einige Mobilar-Gegenstände, als: 1 Tisch, 1 Ofen, Stühle, Schildereien, 1 Schrank, 1 Fournaise etc. gegen gleich baare Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. Fr. Happel, Gerichtsvollzieher. Dampfschifffahrt zwischen Bremen und New-York. Das amerikanische Post Dampfschiff HERMANN, Capt. Crabtree, wird am 15. Septbr. von der Weser nach New-York zurückkehren.
Güterfracht 25 a 35 Thlr. mit 5 pCt. Primage für 40 Kub.-Fuß. Die zweite Cajüte ist für diese Reise besetzt. C. A. Heinecken & Comp. Niederländische Handels-Gesellschaft. Die Direktion macht bekannt, daß von ihr zu Rotterdam am Montag den 18. September 1848 verkauft werden sollen:
Die Notizen und Verkaufsbedingungen werden zeitig ausgegeben. Amsterdam, 15. August 1848. Van der Oudermeulen, Präsident. Goudswaard, Direkt., z. Z. Sekretair. Niederländische Handels-Gesellschaft. Die Direktion macht bekannt, daß die Indigo- und Cochenille-Herbst-Auktionen von 1848 an den hier unten näher bezeichneten Tagen und Orten abgehalten und aus den nachfolgenden Quantitäten bestehen werden: Zu Rotterdam am Donnerstag, den 21. September 1848: 797 ganze 1152 halbe u. viertel Kisten Java-Indigo, lagernd daselbst; 139 Kisten Java-Cochenille, lagernd daselbst; mit dem Vorbehalte, diese Quantität um ungefähr 227 ganze Kisten Java-Indigo zu vermehren, im Falle das Schiff, mit welchem diese Zufuhr erwartet wird, zeitig genug ankommt. Zu Amsterdam am Montag, den 25 September 1848. 207 ganze 1643 halbe u. viertel Kisten Java-Indigo, lagernd daselbst; 151 Kisten Java-Cochenille, lagernd daselbst; unter diesen Quantitäten ist der noch unverkaufte Theil der zurückgehaltenen Partieen aus den Auktionen vom 22. und 25. Mai d. J. mit inbegriffen. Die Direktion gibt zugleich mit dieser Bekanntmachung die Versicherung, daß sie vor ihren gewöhnlichen Frühjahrs-Auktionen von 1849 keine anderen Partieen Indigo und Cochenille, als die oben bezeichneten, an den Markt bringen wird. Die Notizen und Auktions-Bedingungen werden zeitig ausgegeben. Amsterdam, 16. August 1848. Van der Oudermeulen, Präsident. J. Schuurman, Direkt., z. Z. Sekretair. Frische Rheinfische sind zu den billigsten Preisen zu haben bei Joh. Lülsdorff, Lindgasse 21. Demokratische Gesellschaft. Freitag, den 25. August, Abends 8 Uhr, Versammlung im Eiser'schen Saale auf der Comödienstraße. Der Vorstand. Wir haben frisch und gut vorräthig: frische Austern, frischen und geräucherten Lachs, russischen Caviar etc. G. Bettger & Comp., kl. Budengasse Nro. 6. Vertilgungsfutter gegen Mäuse, Ratten, Schwaben und Wanzen ist zu haben Thurnmarkt Nr. 30 bei Wilh. Harffen. Ein junger Mann, welcher gute Zeugnisse von achtbaren Häusern aufzuweisen hat, sucht eine Komptoir- oder Reisestelle. Die Expedition sagt wer. Zu vermiethen mehrere freundliche Zimmer nebst Keller-Abschluß und Mitgebrauch des Speichers. Kl. Telegraphenstr. Nr. 6 --. Vivat Ludwig in England. Ruhe sanft Du edle Seele auf Deinen Lorbeeren und Deinen Geldsäcken. Gehe aber nicht wieder zu Schiffe, und schicke auch Keinen der Deinen, denn ein zweiter Schiffbruch könnte vielleicht schlimmer ablaufen. Ein Republikaner. Vivat Louischen's Geist! Dem B.....m ein Andenken. Unser Louis lebe hoch! Einer für Alle. Theater. Freitag, den 25. August: Jessonda, große Oper in 3 Akten von Spohx. Der Gerant, Korff. meine Bourgeois-Schreck. Die „Begriffe“ sind wie verwirrt geworden, und die Leute wissen nicht mehr woran sie halten. 12 Paris, 21. August. Täglich erscheinen mehr und mehr Aktenstücke der Untersuchungskommission und täglich nehmen dieselben an Interesse zu. Am merkwürdigsten erscheinen uns die Dokumente, welche sich auf die Organisation „des Klubs aller Klubs“ beziehen. Dieser Klub, von Longepied organisirt und von der Regierung unterstützt, hatte seine Verzweigungen durch ganz Frankreich. In jedem Departement befanden sich vier Agenten, die ihren Bericht dem Central-Comité einschickten. Aus je vier Berichten wurde ein Resume angefertigt, so daß es ein Leichtes war, sich über den jedesmaligen Stand eines Departements Rechenschaft zu geben. Die Liste dieser Agenten mit ihrer jedesmaligen Adresse ist in den Besitz der Untersuchungskommission gekommen, und das Journal des Débats veröffentlicht dieselbe mit allen ihren Details. Diese Namen nehmen eine ganze Seite, d. h. vier ungeheure Spalten des Bertin'schen Blattes ein. Die perfide Absicht, welche dieser Veröffentlichung zu Grunde liegt, ist leicht zu errathen. Die Sprache dieses Blattes tritt im Uebrigen immer klarer zum Vorschein. Früher wagte es nicht, über den 24. Februar hinauszugehen. Die Barrikaden dieses Tages waren die scharfen Gränzlinien zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Aber jetzt! „Si nous voulions revenir sur le passé!“ d. h. wenn wir weiter in die Vergangenheit zurückgehen wollten. Diese Worte kommen jeden Augenblick vor, seitdem es zwei Mal Barrikaden gegeben hat, und man nicht mehr zu unterscheiden weiß, welches die rechten gewesen. „Ihr Männer, wie Ledru Rollin, Ihr beklagt Euch, daß Ihr verläumdet werdet! Ah, und die Männer des alten Regime's? Hatten sie nicht während 18 Jahren gegen Eure Verläumdungen anzukämpfen?! Mit Sehnsucht blickt das Organ Bertin's und Rothschilds auf jene Zeit zurück, wo es Männer gab, welche das „öffentliche Vertrauen“ (le crédit public) aufrecht zu erhalten wußten. Der „öffentliche Kredit“ war aber kein anderer, als der offizielle, und der offizielle Kredit bestand in den Staatsschuldscheinen, d. h. in den Anweisungen, welche in letzter Instanz auf das Proletariat ausgefertigt waren. Vor den Juniereignissen hatte man geglaubt, daß die Fonds deshalb nicht in die Höhe gehen wollten, weil nicht mehr hinter jeder Aktie Bajonette aufgepflanzt standen, welche für ihre Einbezahlung einstanden. Bajonette brauchte man, um die Arbeiter aus der Straße zu verscheuchen und ihren öffentlichen Manifestationen und Klagen und Protesten Einhalt zu thun. Die Bajonette sind wiedergekommen, zahlreicher denn ehemals; die Presse wird tyrannisirt, die Arbeiter-Journale werden unterdrückt, und „trotz Alle dem“ stehen die Sachen schlimmer als je. Die 4 Quart-Bände sind der Tod aller Bourgeois-Regierungen; und die Sehnsucht nach dem alten Regime, nach einem Könige oder einem Guizot ist die letzte Illusion, welche den Franzosen geblieben. Die letzte Seite, die letzten Worte der Debats enthalten die Bedeutung der 3 ersten Seiten; sie geben den wahren Aufschluß unter der Rubrik: Pariser Börse. „Die öffentlichen Staatspapiere und sonstigen Werthe sind lourds, schwerfällig während der ganzen Börse“; d. h. es schwebt gleichsam eine Gewitterwolke darüber. „Man erwartet den Ausgang der Untersuchung über die Juniereignisse. Die Umstände sind sehr bedenklich und erfordern die ganze Wachsamkeit der Regierung. Stockung in allen Geschäften, sowohl wie den gewöhnlichen Beschäftigungen der Bevölkerung. Mitten in der Börsezeit ist angekündigt worden, daß Truppen auf der ganzen Länge des Boulevards aufgepflanzt sind; und man hat diese Aufstellung der öffentlichen Macht als Vorsichtsmaßregeln gedeutet gegen die Kollisionen die in Folge der Veröffentlichung der Aktenstücke der Kommission entstehen könnten.“ Paris, 22. Aug. Der Moniteur enthält eine Verordnung mittelst welcher die Herren Senard und Cavaignac abermals vier Journale unterdrücken. Diese vier Journale heißen 1) Proudhon's Volksrepräsentant. 2) Père Düchesne. 3) Lampion [royalistisch]. 4) Thore's Vraie Republique. Die Motive dieser neuen Gewaltmaßregel lauten wörtlich: „In Erwägung, daß diese Journale durch ihre Lehren gegen Staat, Familie und Eigenthum, durch ihre heftigen Aufwiegeleien gegen die Gesellschaft, gegen die aus der Volkssouverainetät (?) hervorgegangenen Behörden, gegen die Armee, gegen die Bürgerwehr und selbst gegen Privatpersonen, von einer Natur sind, daß wenn man sie länger duldete sie im Schooße des Staates Aufregung, Unordnung und Krieg erzeugen würden; in Erwägung, daß sie in Masse und zum Theil unbezahlt auf den Straßen und Plätzen, in Werkstätten und unter die Soldaten vertheilt worden sind, und somit zu Werkzeugen des Bürgerkrieges, statt der Freiheit wurden u. s. w.“ — Gestern Nacht wurden wieder 412 Räuber aus den Forts Jory, Noisylesec und Vanves, drei zu drei aneinander gefesselt, in die Eisenbahnstation Asnieres geschafft und dann nach Havre gefahren, wo sie für Belle Isle eingeschifft werden. Die auf ihrem Transport versammelte Menschenmenge rief ihnen zu: „Nur Muth gefaßt, bald werdet ihr erlöst sein!“ Bei ihrem Austritt aus den Ringmauern von Paris zeigte sich wilde Verzweiflung unter ihnen und Einige stießen Drohungen und Verwünschungen gegen die Verstümmmler der Februar-Republik aus. Auf dem Namensregister, das der Moniteur veröffentlicht, das aber leider sehr mangelhaft ist, sehen wir wenige Deutsche. Nur folgende Namen sind aufgefallen: Jacobinski, Ferdinand Morinot aus Trier und Krieger. — Paris ist anscheinend ruhig. Auf den Boulevards stationirte gestern den ganzen Tag eine enorme Militärmacht. Ueber eine halbe Million scharfer Patronen sind in die Tuilerien geschafft worden, ohne diejenigen zu zählen, welche schon seit acht Tagen vertheilt worden und die Ledertaschen der Bürgerwehr füllten. Alle Kasernen sind mit Truppen überfüllt. Außerdem läßt de La Moriciere auf verschiedenen Punkten hölzerne Baraken bauen, welche die gute Stadt Paris in ein vollständiges Beduinenlager verwandeln. Ein mehr als zweideutiges Individuum und offenbares Werkzeug der Reaction hat bei der Nationalversammlung auf Genehmigung angetragen, den Bürger und Repräsentanten Caussidiere gerichtlich verfolgen zu dürfen, weil er es angeschuldigt hat, zur Geheimen Polizei Ludwig Philipps gehört zu haben. Die Ausschüsse werden sich heute mit Prüfung dieses Antrages beschäftigen. Neues Material zu einer bewegten Sitzung! — In Avignon hielten Bürger und Arbeiter am 14. August einen Aufzug, bei dem es, wie man hinterher erfährt, sehr roth zugegangen ist. Bei Gelegenheit eines Festes wurde dieser Aufzug veranstaltet, bei dem eine Menge Fahnen, geziert durch die unsterbliche phrygische Mütze, vorangetragen und häufig gerufen wurde: „Es lebe Barbes! Es lebe Blanqui! Nieder mit den Reichen!“ Der dortige Maire hat Verhaftungen vornehmen lassen und ein großer Prozeß ist im Gange. — Wir ziehen endlich in den Krieg, nicht gegen Radetzki, sondern gegen — Rosas. Aus dem Marine- und Kriegsministerium sind Befehle ertheilt worden, bedeutende Waffen- und Munitionvorräthe an den Befehlshaber unserer Flotte in La Plata, Contre-Admiral Lepredour sofort abzusenden. — Der National meldet mit sichtlicher Freude, daß Venedig eine neue provisorische Regierung errichtet, welche einen Abgesandten nach Paris in der Person des Herrn Tommaseo geschickt habe, der den sofortigen Beistand Frankreichs zu erwirken den Auftrag habe. Tommaseo sei bereits eingetroffen. — 60 Repräsentanten aus dem Klub des Palais National werden der Kammer ein Dekret in Bezug auf vollständige Amnestirung vorlegen. — Der Nationalversammlung soll, wie es heißt, ein Dekret vorgelegt werden, dem gemäß alle seit dem 24. Februar ausgewanderten Franzosen aufgefordert werden sollen, innerhalb einer bestimmten Frist nach Frankreich zurückzukehren. Auf die Weigerung, dieser Aufforderung nachzukommen, steht als Strafe eine außerordentliche Steuer während einer bestimmten Zeit. Nach Ablauf dieser Zeit soll sofort zur Confiskation der Güter der Emigrirten geschritten werden. — National-Versammlung. Sitzung vom 22. August. Im Vorsaale der Pas Perdues sehr lebhafte Gruppen. Ernste Interpellationen wegen der neuen Journalunterdrückung, ein Antrag Guerets auf Verfolgung Caussidieres, weil er ihn einen Mouchard des ehemaligen Polizeipräfekten Delessert genannt habe; endlich das Gerücht, die Exekutivgewalt wolle auf Verhaftung aller vier, in jenem Bericht am meisten bezüchtigten Repräsentanten antragen: dies Alles versprach eine stürmische Sitzung. Um 2 Uhr bestieg Marrast das Präsidium. Niemand verlangt das Wort über die Tagesordnung. Die Versammlung nimmt daher die abgebrochene Debatte über die Concordats amiables wieder auf, die gestern durch Goudchaux's Erklärung im Namen des Minister-Konseils neues Salz erhalten. Dupont (Bussac), einer der Väter der Concordate, liest einen neuen Paragraphen vor, der die Stelle des verworfenen 4. Artikels ersetzen soll. Derselbe enthält vorzüglich die Aenderung: „Sind Schuldposten streitig, dann soll nach Art. 498, 499 und 450 des Handels-Codex verfahren werden. Goudchaux, Finanzminister, läßt sich in eine Erörterung des Artikels nicht ein, sondern tritt in eine Beleuchtung der Concordats im Allgomeinen. Er beleuchtet frühere Epochen. Weder die Restauration noch die Julirevolution hätten zu solchen Gesetzverletzungen Zuflucht genommen; wolle sich die Republik befestigen, so dürfe sie ihre Hand ebenfalls nicht an den Handels-Codex legen und dergleichen partielle Vorschläge genehmigen, die doch nur im Interesse Eines Theiles des Handelsstandes gemacht würden. Ich schulde der Versammlung volle Aufrichtigkeit. Viele unter Ihnen, meine Herren, kennen die Präokkupationen nicht, denen der in Rede stehende Vorschlag dient. (Lärm). Benard: Der Minister nennt die Konkordate eine revolutionaire Maßregel, weil sie die im Gesetz festgestellten Garantieen zerstöre. Weder die Restauration noch das Julithum habe deshalb einen ähnlichen Vorschlag gewagt. Aber begreifen Sie denn nicht, daß die Februarkrisis einen ganz anderen, ungleich gefährlicheren Charakter trägt als alle früheren politischen Revolutionen? Am auffallendsten aber ist, daß der Minister erst jetzt diese Ansicht gewonnen, da er doch den Vorschlag noch vor wenigen Tagen im Ausschusse so warm unterstützte. Goudchaux (mit Heftigkeit): Das ist falsch. Jules Favre: Wie? Es ist falsch; ich sage, es ist wahr. (Tumult). Marrast, Präsident: Das ist unschicklich, ich rufe Sie, Bürger Favre, zur Ordnung! (Murren). Benard verwahrt sich wiederholt gegen die Anschuldigung, daß der Vorschlag im Interesse Einzelner gefaßt sei. Verwerfe man ihn, so sei das einzige Mittel, den Kredit herzustellen, verloren. Drückt doch nicht, sagte einer der Minister dieser Tage, den Stempel der Unehrlichkeit auf die Stirn der Republik, indem ihr eingegangene Verträge löst. Keine frühere Regierung that ein Gleiches. Vergesset Ihr denn, daß das Julithum mit 60 Millionen dem Handel unter die Arme griff? Cavaignac sichtlich verletzt durch die Aeußerungen Benards und Favres, über das was man ihnen im Vertrauen mitgetheilt hatte, bestieg die Tribüne und beschwerte sich in sehr bitterer Weise. Diese Klagen riefen einen neuen Zweikampf zwischen ihm und dem Herrn Favre hervor. Dupin (senior) suchte den Streit zu schlichten. Es gelang ihm insoweit, daß die Versammlung über den neuen Artikel 4 zur Abstimmung schritt und von dem Resultat das Schicksal des Gesetzes abhängig machte. Es stimmten 766 Glieder. Für den Entwurf Dupont's des Artikels 4 stimmten 338, dagegen 428. Der letzte Versuch, den Entwurf des Handelsausschusses durchzubringen, litt also Schiffbruch. Die Bank und Rothschild haben gesiegt. Die Versammlung ließ demzufolge den Handelsausschuß-Entwurf ganz fallen und kehrte zur Berathung des Gesetzgebungsausschuß-Entwurfs zurück, den wir bereits wörtlich mittheilten, und der in einem einzigen Artikel besteht, worin dem Schuldner nur die Schande des Falliments erspart wird, ohne ihn irgend einer der im dritten Buche des Handelskodex vorgeschriebenen Verpflichtungen zu entbinden. Wird angenommen. Mehrere Zusätze werden gestellt und besprochen. Endlich schreitet die Versammlung zur Abstimmung über den Zusatz Boudet's. (Siehe den Verfolg in der Beilage.) (Hierzu eine Beilage.) Schiffahrts-Anzeige. Köln, 24. August 1848. Abgefahren: C. Nees nach dem Niedermain; J. Kiefer nach Mainz; P. G. Schlaegel nach Koblenz. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied H. Schumacher, Jos. Krämer; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Koblenz, der Mosel und Saar G. Weidner; nach der Mosel, Trier und der Saar F. Bayer; nach Mainz Ph. Kimpel; nach dem Niedermain S. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain Peter Schön; nach Heilbronn C. G. Schmidt; nach Kannstadt und Stuttgart L. Klee; nach Worms und Mannheim Frz. Elbert. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Schneider Köln Nr. 16 Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Koenen Köln Nr. 19 Wasserstand. Köln, am 24 August. Rheinhöhe 7′ 9″ Civilstand der Stadt Köln. Geburten 21. August. Kaspar Hubert, S. v. Wilh. Hub. Ruhrmann, Schneider, Hämmergasse. — Maria Magd, T. v. Joh. Peter Kneupper, Eisengießer, Severinstraße. — Karl Wilh., S. v. Julius Bergmann, Kleidermacher, Thieboldsgasse. — Kath, T. v. Joh. Friedr. Hilden, Taglöhner, Banesisstraße. — Kath, T. v. Jak. Büttgenbach, Gärtner, Weiherstraße. — Franz Anton, S. v. Joh. Röttgen, Seidenweber, Gereonswall. — Maria Elis. Hub., T v. Jak. Eich, Schreinermeister, Kaygasse. Sterbefälle. 21. August. Theod. Schütz, 13 M. alt, Thürmchenswall. — Agnes Reuter, 1 J. 7 M. alt, Löhrgasse. — Wilh. Frey, 8 M. alt, Perlengraben. — Anna Kath. Keller, Wwe. von Witzenhasen, 38 J. alt, kl. Griechenmarkt — Kath. Bernard, Wwe. Edelwald, 76 J. alt, Enggasse. — Gert. Metzger, 15 T. alt, Gereonswall. — Ein unehel. Knabe. Heirathen. 21. August. Karl Ernst Koblhauer, Prem-Lieut. a. D., von Braunfels, und Wilhelmine Friederike Auguste Birnbaum, von Heidelberg. Die vom Hause Abr. Schaaffhausen für richtig anerkannten Depositenscheine finden gute Abnahme. Bescheid Allgemeines Erkundigungs-Bureau, Hämmergasse Nro 22. Thlr. 1000 aus einem notarielen Landverkauf sind vortheilhaft zu kaufen und zu übertragen. Bescheid Allgemeines Erkundigungs-Bureau, Hämmergasse Nro. 22. Franz-Branntwein zum Einmachen von Früchten, Sternengasse Nr. 9 und 11. Todes-Anzeige. Entfernten Verwandten und Freunden machen wir mit betrübtem Herzen die Trauer-Anzeige, von dem in Baden-Baden erfolgten Hinscheiden unseres geliebten Vaters und Bruders Franz Michael Nicocini. Auf einer Geschäftsreise befiel ihn ein bösartiges Gallenfieber und endete hinzutretendes Bluterbrechen zu früh sein thätiges Leben. Den unersetzlichen Verlust bitten wir durch stille Theilnahme zu ehren. Die Kinder, Brüder u. Schwäger des Verstorbenen. Mobilar-Verkauf. Am Freitag, den 25. August 1848, Morgens 10 Uhr, sollen auf dem Marktplatze in der Apostelnstraße zu Köln, einige Mobilar-Gegenstände, als: 1 Tisch, Stühle, 1 Ofen, 1 Kommode, Bettstellen, 1 Kleiderschrank etc. gegen gleich baare Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. Fr. Happel, Gerichtsvollzieher. Mobilar-Verkauf. Am Freitag, den 25. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Marktplatze in der Apostelnstraße zu Köln, einige Mobilar-Gegenstände, als: 1 Tisch, 1 Ofen, Stühle, Schildereien, 1 Schrank, 1 Fournaise etc. gegen gleich baare Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. Fr. Happel, Gerichtsvollzieher. Dampfschifffahrt zwischen Bremen und New-York. Das amerikanische Post Dampfschiff HERMANN, Capt. Crabtree, wird am 15. Septbr. von der Weser nach New-York zurückkehren.
Güterfracht 25 à 35 Thlr. mit 5 pCt. Primage für 40 Kub.-Fuß. Die zweite Cajüte ist für diese Reise besetzt. C. A. Heinecken & Comp. Niederländische Handels-Gesellschaft. Die Direktion macht bekannt, daß von ihr zu Rotterdam am Montag den 18. September 1848 verkauft werden sollen:
Die Notizen und Verkaufsbedingungen werden zeitig ausgegeben. Amsterdam, 15. August 1848. Van der Oudermeulen, Präsident. Goudswaard, Direkt., z. Z. Sekretair. Niederländische Handels-Gesellschaft. Die Direktion macht bekannt, daß die Indigo- und Cochenille-Herbst-Auktionen von 1848 an den hier unten näher bezeichneten Tagen und Orten abgehalten und aus den nachfolgenden Quantitäten bestehen werden: Zu Rotterdam am Donnerstag, den 21. September 1848: 797 ganze 1152 halbe u. viertel Kisten Java-Indigo, lagernd daselbst; 139 Kisten Java-Cochenille, lagernd daselbst; mit dem Vorbehalte, diese Quantität um ungefähr 227 ganze Kisten Java-Indigo zu vermehren, im Falle das Schiff, mit welchem diese Zufuhr erwartet wird, zeitig genug ankommt. Zu Amsterdam am Montag, den 25 September 1848. 207 ganze 1643 halbe u. viertel Kisten Java-Indigo, lagernd daselbst; 151 Kisten Java-Cochenille, lagernd daselbst; unter diesen Quantitäten ist der noch unverkaufte Theil der zurückgehaltenen Partieen aus den Auktionen vom 22. und 25. Mai d. J. mit inbegriffen. Die Direktion gibt zugleich mit dieser Bekanntmachung die Versicherung, daß sie vor ihren gewöhnlichen Frühjahrs-Auktionen von 1849 keine anderen Partieen Indigo und Cochenille, als die oben bezeichneten, an den Markt bringen wird. Die Notizen und Auktions-Bedingungen werden zeitig ausgegeben. Amsterdam, 16. August 1848. Van der Oudermeulen, Präsident. J. Schuurman, Direkt., z. Z. Sekretair. Frische Rheinfische sind zu den billigsten Preisen zu haben bei Joh. Lülsdorff, Lindgasse 21. Demokratische Gesellschaft. Freitag, den 25. August, Abends 8 Uhr, Versammlung im Eiser'schen Saale auf der Comödienstraße. Der Vorstand. Wir haben frisch und gut vorräthig: frische Austern, frischen und geräucherten Lachs, russischen Caviar etc. G. Bettger & Comp., kl. Budengasse Nro. 6. Vertilgungsfutter gegen Mäuse, Ratten, Schwaben und Wanzen ist zu haben Thurnmarkt Nr. 30 bei Wilh. Harffen. Ein junger Mann, welcher gute Zeugnisse von achtbaren Häusern aufzuweisen hat, sucht eine Komptoir- oder Reisestelle. Die Expedition sagt wer. Zu vermiethen mehrere freundliche Zimmer nebst Keller-Abschluß und Mitgebrauch des Speichers. Kl. Telegraphenstr. Nr. 6 —. Vivat Ludwig in England. Ruhe sanft Du edle Seele auf Deinen Lorbeeren und Deinen Geldsäcken. Gehe aber nicht wieder zu Schiffe, und schicke auch Keinen der Deinen, denn ein zweiter Schiffbruch könnte vielleicht schlimmer ablaufen. Ein Republikaner. Vivat Louischen's Geist! Dem B‥…m ein Andenken. Unser Louis lebe hoch! Einer für Alle. Theater. Freitag, den 25. August: Jessonda, große Oper in 3 Akten von Spohx. Der Gerant, Korff. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div xml:id="ar085_031" type="jArticle"> <p><pb facs="#f0004" n="0436"/> meine Bourgeois-Schreck. Die „Begriffe“ sind wie verwirrt geworden, und die Leute wissen nicht mehr woran sie halten.</p> </div> <div xml:id="ar085_032" type="jArticle"> <head><bibl><author>12</author></bibl> Paris, 21. August.</head> <p>Täglich erscheinen mehr und mehr Aktenstücke der Untersuchungskommission und täglich nehmen dieselben an Interesse zu. Am merkwürdigsten erscheinen uns die Dokumente, welche sich auf die Organisation „des Klubs aller Klubs“ beziehen. Dieser Klub, von Longepied organisirt und von der Regierung unterstützt, hatte seine Verzweigungen durch ganz Frankreich. In jedem Departement befanden sich vier Agenten, die ihren Bericht dem Central-Comité einschickten. Aus je vier Berichten wurde ein Resume angefertigt, so daß es ein Leichtes war, sich über den jedesmaligen Stand eines Departements Rechenschaft zu geben. Die Liste dieser Agenten mit ihrer jedesmaligen Adresse ist in den Besitz der Untersuchungskommission gekommen, und das Journal des Débats veröffentlicht dieselbe mit allen ihren Details. Diese Namen nehmen eine ganze Seite, d. h. vier ungeheure Spalten des Bertin'schen Blattes ein. Die perfide Absicht, welche dieser Veröffentlichung zu Grunde liegt, ist leicht zu errathen.</p> <p>Die Sprache dieses Blattes tritt im Uebrigen immer klarer zum Vorschein. Früher wagte es nicht, über den 24. Februar hinauszugehen. Die Barrikaden dieses Tages waren die scharfen Gränzlinien zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Aber jetzt! „Si nous voulions revenir sur le passé!“ d. h. wenn wir weiter in die Vergangenheit zurückgehen wollten. Diese Worte kommen jeden Augenblick vor, seitdem es zwei Mal Barrikaden gegeben hat, und man nicht mehr zu unterscheiden weiß, welches die rechten gewesen. „Ihr Männer, wie Ledru Rollin, Ihr beklagt Euch, daß Ihr verläumdet werdet! Ah, und die Männer des alten Regime's? Hatten sie nicht während 18 Jahren gegen Eure Verläumdungen anzukämpfen?! Mit Sehnsucht blickt das Organ Bertin's und Rothschilds auf jene Zeit zurück, wo es Männer gab, welche das „öffentliche Vertrauen“ (le crédit public) aufrecht zu erhalten wußten. Der „öffentliche Kredit“ war aber kein anderer, als der offizielle, und der offizielle Kredit bestand in den Staatsschuldscheinen, d. h. in den Anweisungen, welche in letzter Instanz auf das Proletariat ausgefertigt waren. Vor den Juniereignissen hatte man geglaubt, daß die Fonds deshalb nicht in die Höhe gehen wollten, weil nicht mehr hinter jeder Aktie Bajonette aufgepflanzt standen, welche für ihre Einbezahlung einstanden. Bajonette brauchte man, um die Arbeiter aus der Straße zu verscheuchen und ihren öffentlichen Manifestationen und Klagen und Protesten Einhalt zu thun. Die Bajonette sind wiedergekommen, zahlreicher denn ehemals; die Presse wird tyrannisirt, die Arbeiter-Journale werden unterdrückt, und „trotz Alle dem“ stehen die Sachen schlimmer als je. Die 4 Quart-Bände sind der Tod aller Bourgeois-Regierungen; und die Sehnsucht nach dem alten Regime, nach einem Könige oder einem Guizot ist die letzte Illusion, welche den Franzosen geblieben.</p> <p>Die letzte Seite, die letzten Worte der Debats enthalten die Bedeutung der 3 ersten Seiten; sie geben den wahren Aufschluß unter der Rubrik: Pariser Börse. „Die öffentlichen Staatspapiere und sonstigen Werthe sind lourds, schwerfällig während der ganzen Börse“; d. h. es schwebt gleichsam eine Gewitterwolke darüber. „Man erwartet den Ausgang der Untersuchung über die Juniereignisse. Die Umstände sind sehr bedenklich und erfordern die ganze Wachsamkeit der Regierung. Stockung in allen Geschäften, sowohl wie den gewöhnlichen Beschäftigungen der Bevölkerung. Mitten in der Börsezeit ist angekündigt worden, daß Truppen auf der ganzen Länge des Boulevards aufgepflanzt sind; und man hat diese Aufstellung der öffentlichen Macht als Vorsichtsmaßregeln gedeutet gegen die Kollisionen die in Folge der Veröffentlichung der Aktenstücke der Kommission entstehen könnten.“</p> </div> <div xml:id="ar085_033" type="jArticle"> <head>Paris, 22. Aug.</head> <p>Der Moniteur enthält eine Verordnung mittelst welcher die Herren Senard und Cavaignac abermals vier Journale unterdrücken. Diese vier Journale heißen 1) Proudhon's Volksrepräsentant. 2) Père Düchesne. 3) Lampion [royalistisch]. 4) Thore's Vraie Republique. Die Motive dieser neuen Gewaltmaßregel lauten wörtlich:</p> <p>„In Erwägung, daß diese Journale durch ihre Lehren gegen Staat, Familie und Eigenthum, durch ihre heftigen Aufwiegeleien gegen die Gesellschaft, gegen die aus der Volkssouverainetät (?) hervorgegangenen Behörden, gegen die Armee, gegen die Bürgerwehr und selbst gegen Privatpersonen, von einer Natur sind, daß wenn man sie länger duldete sie im Schooße des Staates Aufregung, Unordnung und Krieg erzeugen würden; in Erwägung, daß sie in Masse und zum Theil unbezahlt auf den Straßen und Plätzen, in Werkstätten und unter die Soldaten vertheilt worden sind, und somit zu Werkzeugen des Bürgerkrieges, statt der Freiheit wurden u. s. w.“</p> <p>— Gestern Nacht wurden wieder 412 <hi rendition="#g">Räuber</hi> aus den Forts Jory, Noisylesec und Vanves, drei zu drei aneinander gefesselt, in die Eisenbahnstation Asnieres geschafft und dann nach Havre gefahren, wo sie für Belle Isle eingeschifft werden. Die auf ihrem Transport versammelte Menschenmenge rief ihnen zu: „Nur Muth gefaßt, bald werdet ihr erlöst sein!“ Bei ihrem Austritt aus den Ringmauern von Paris zeigte sich wilde Verzweiflung unter ihnen und Einige stießen Drohungen und Verwünschungen gegen die Verstümmmler der Februar-Republik aus. Auf dem Namensregister, das der Moniteur veröffentlicht, das aber leider sehr mangelhaft ist, sehen wir wenige Deutsche. Nur folgende Namen sind aufgefallen: Jacobinski, Ferdinand Morinot aus Trier und Krieger.</p> <p>— Paris ist anscheinend ruhig. Auf den Boulevards stationirte gestern den ganzen Tag eine enorme Militärmacht. Ueber eine halbe Million scharfer Patronen sind in die Tuilerien geschafft worden, ohne diejenigen zu zählen, welche schon seit acht Tagen vertheilt worden und die Ledertaschen der Bürgerwehr füllten. Alle Kasernen sind mit Truppen überfüllt. Außerdem läßt de La Moriciere auf verschiedenen Punkten hölzerne Baraken bauen, welche die gute Stadt Paris in ein vollständiges Beduinenlager verwandeln.</p> <p>Ein mehr als zweideutiges Individuum und offenbares Werkzeug der Reaction hat bei der Nationalversammlung auf Genehmigung angetragen, den Bürger und Repräsentanten Caussidiere gerichtlich verfolgen zu dürfen, weil er es angeschuldigt hat, zur Geheimen Polizei Ludwig Philipps gehört zu haben.</p> <p>Die Ausschüsse werden sich heute mit Prüfung dieses Antrages beschäftigen. Neues Material zu einer bewegten Sitzung!</p> <p>— In Avignon hielten Bürger und Arbeiter am 14. August einen Aufzug, bei dem es, wie man hinterher erfährt, sehr <hi rendition="#g">roth</hi> zugegangen ist. Bei Gelegenheit eines Festes wurde dieser Aufzug veranstaltet, bei dem eine Menge Fahnen, geziert durch die unsterbliche phrygische Mütze, vorangetragen und häufig gerufen wurde: „Es lebe Barbes! Es lebe Blanqui! Nieder mit den Reichen!“</p> <p>Der dortige Maire hat Verhaftungen vornehmen lassen und ein großer Prozeß ist im Gange.</p> <p>— Wir ziehen endlich in den Krieg, nicht gegen Radetzki, sondern gegen — Rosas. Aus dem Marine- und Kriegsministerium sind Befehle ertheilt worden, bedeutende Waffen- und Munitionvorräthe an den Befehlshaber unserer Flotte in La Plata, Contre-Admiral Lepredour sofort abzusenden.</p> <p>— Der National meldet mit sichtlicher Freude, daß Venedig eine neue provisorische Regierung errichtet, welche einen Abgesandten nach Paris in der Person des Herrn Tommaseo geschickt habe, der den sofortigen Beistand Frankreichs zu erwirken den Auftrag habe. Tommaseo sei bereits eingetroffen.</p> <p>— 60 Repräsentanten aus dem Klub des Palais National werden der Kammer ein Dekret in Bezug auf vollständige Amnestirung vorlegen.</p> <p>— Der Nationalversammlung soll, wie es heißt, ein Dekret vorgelegt werden, dem gemäß alle seit dem 24. Februar ausgewanderten Franzosen aufgefordert werden sollen, innerhalb einer bestimmten Frist nach Frankreich zurückzukehren. Auf die Weigerung, dieser Aufforderung nachzukommen, steht als Strafe eine außerordentliche Steuer während einer bestimmten Zeit. Nach Ablauf dieser Zeit soll sofort zur Confiskation der Güter der Emigrirten geschritten werden.</p> <p>— <hi rendition="#g">National-Versammlung</hi>. Sitzung vom 22. August. Im Vorsaale der Pas Perdues sehr lebhafte Gruppen. Ernste Interpellationen wegen der neuen Journalunterdrückung, ein Antrag Guerets auf Verfolgung Caussidieres, weil er ihn einen Mouchard des ehemaligen Polizeipräfekten Delessert genannt habe; endlich das Gerücht, die Exekutivgewalt wolle auf Verhaftung aller vier, in jenem Bericht am meisten bezüchtigten Repräsentanten antragen: dies Alles versprach eine stürmische Sitzung. Um 2 Uhr bestieg Marrast das Präsidium. Niemand verlangt das Wort über die Tagesordnung. Die Versammlung nimmt daher die abgebrochene Debatte über die Concordats amiables wieder auf, die gestern durch Goudchaux's Erklärung im Namen des Minister-Konseils neues Salz erhalten.</p> <p><hi rendition="#g">Dupont</hi> (Bussac), einer der Väter der Concordate, liest einen neuen Paragraphen vor, der die Stelle des verworfenen 4. Artikels ersetzen soll. Derselbe enthält vorzüglich die Aenderung: „Sind Schuldposten streitig, dann soll nach Art. 498, 499 und 450 des Handels-Codex verfahren werden.</p> <p><hi rendition="#g">Goudchaux,</hi> Finanzminister, läßt sich in eine Erörterung des Artikels nicht ein, sondern tritt in eine Beleuchtung der Concordats im Allgomeinen. Er beleuchtet frühere Epochen. Weder die Restauration noch die Julirevolution hätten zu solchen Gesetzverletzungen Zuflucht genommen; wolle sich die Republik befestigen, so dürfe sie ihre Hand ebenfalls nicht an den Handels-Codex legen und dergleichen partielle Vorschläge genehmigen, die doch nur im Interesse Eines Theiles des Handelsstandes gemacht würden. Ich schulde der Versammlung volle Aufrichtigkeit. Viele unter Ihnen, meine Herren, kennen die Präokkupationen nicht, denen der in Rede stehende Vorschlag dient. (Lärm).</p> <p><hi rendition="#g">Benard:</hi> Der Minister nennt die Konkordate eine revolutionaire Maßregel, weil sie die im Gesetz festgestellten Garantieen zerstöre. Weder die Restauration noch das Julithum habe deshalb einen ähnlichen Vorschlag gewagt. Aber begreifen Sie denn nicht, daß die Februarkrisis einen ganz anderen, ungleich gefährlicheren Charakter trägt als alle früheren politischen Revolutionen? Am auffallendsten aber ist, daß der Minister erst jetzt diese Ansicht gewonnen, da er doch den Vorschlag noch vor wenigen Tagen im Ausschusse so warm unterstützte.</p> <p><hi rendition="#g">Goudchaux</hi> (mit Heftigkeit): Das ist falsch.</p> <p><hi rendition="#g">Jules Favre:</hi> Wie? Es ist falsch; ich sage, es ist wahr. (Tumult).</p> <p><hi rendition="#g">Marrast,</hi> Präsident: Das ist unschicklich, ich rufe Sie, Bürger Favre, zur Ordnung! (Murren).</p> <p><hi rendition="#g">Benard</hi> verwahrt sich wiederholt gegen die Anschuldigung, daß der Vorschlag im Interesse Einzelner gefaßt sei. Verwerfe man ihn, so sei das einzige Mittel, den Kredit herzustellen, verloren. Drückt doch nicht, sagte einer der Minister dieser Tage, den Stempel der Unehrlichkeit auf die Stirn der Republik, indem ihr eingegangene Verträge löst. Keine frühere Regierung that ein Gleiches. Vergesset Ihr denn, daß das Julithum mit 60 Millionen dem Handel unter die Arme griff?</p> <p><hi rendition="#g">Cavaignac</hi> sichtlich verletzt durch die Aeußerungen Benards und Favres, über das was man ihnen im Vertrauen mitgetheilt hatte, bestieg die Tribüne und beschwerte sich in sehr bitterer Weise.</p> <p>Diese Klagen riefen einen neuen Zweikampf zwischen ihm und dem Herrn Favre hervor.</p> <p><hi rendition="#g">Dupin</hi> (senior) suchte den Streit zu schlichten. Es gelang ihm insoweit, daß die Versammlung über den neuen Artikel 4 zur Abstimmung schritt und von dem Resultat das Schicksal des Gesetzes abhängig machte.</p> <p>Es stimmten 766 Glieder.</p> <p>Für den Entwurf Dupont's des Artikels 4 stimmten 338, dagegen 428. Der letzte Versuch, den Entwurf des Handelsausschusses durchzubringen, litt also Schiffbruch. Die Bank und Rothschild haben gesiegt.</p> <p>Die Versammlung ließ demzufolge den Handelsausschuß-Entwurf ganz fallen und kehrte zur Berathung des Gesetzgebungsausschuß-Entwurfs zurück, den wir bereits wörtlich mittheilten, und der in einem einzigen Artikel besteht, worin dem Schuldner nur die Schande des Falliments erspart wird, ohne ihn irgend einer der im dritten Buche des Handelskodex vorgeschriebenen Verpflichtungen zu entbinden. Wird angenommen.</p> <p>Mehrere Zusätze werden gestellt und besprochen. Endlich schreitet die Versammlung zur Abstimmung über den Zusatz Boudet's.</p> <p> <ref type="link"> <hi rendition="#b">(Siehe den Verfolg in der Beilage.)</hi> </ref> </p> </div> </div> <div n="1"> <p> <ref type="link"> <hi rendition="#b">(Hierzu eine Beilage.)</hi> </ref> </p> </div> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn"> <p>Schiffahrts-Anzeige. Köln, 24. August 1848.</p> <p>Abgefahren: C. Nees nach dem Niedermain; J. Kiefer nach Mainz; P. G. Schlaegel nach Koblenz.</p> <p>In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied H. Schumacher, Jos. Krämer; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Koblenz, der Mosel und Saar G. Weidner; nach der Mosel, Trier und der Saar F. Bayer; nach Mainz Ph. Kimpel; nach dem Niedermain S. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain Peter Schön; nach Heilbronn C. G. Schmidt; nach Kannstadt und Stuttgart L. Klee; nach Worms und Mannheim Frz. Elbert.</p> <p>Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Schneider Köln Nr. 16</p> <p>Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Koenen Köln Nr. 19</p> </div> <div type="jAn"> <p>Wasserstand.</p> <p>Köln, am 24 August. Rheinhöhe 7′ 9″</p> </div> <div type="jAn"> <head>Civilstand der Stadt Köln.</head> <p>Geburten</p> <p>21. August. Kaspar Hubert, S. v. Wilh. Hub. Ruhrmann, Schneider, Hämmergasse. — Maria Magd, T. v. Joh. Peter Kneupper, Eisengießer, Severinstraße. — Karl Wilh., S. v. Julius Bergmann, Kleidermacher, Thieboldsgasse. — Kath, T. v. Joh. Friedr. Hilden, Taglöhner, Banesisstraße. — Kath, T. v. Jak. Büttgenbach, Gärtner, Weiherstraße. — Franz Anton, S. v. Joh. Röttgen, Seidenweber, Gereonswall. — Maria Elis. Hub., T v. Jak. Eich, Schreinermeister, Kaygasse.</p> <p>Sterbefälle.</p> <p>21. August. Theod. Schütz, 13 M. alt, Thürmchenswall. — Agnes Reuter, 1 J. 7 M. alt, Löhrgasse. — Wilh. Frey, 8 M. alt, Perlengraben. — Anna Kath. Keller, Wwe. von Witzenhasen, 38 J. alt, kl. Griechenmarkt — Kath. Bernard, Wwe. Edelwald, 76 J. alt, Enggasse. — Gert. Metzger, 15 T. alt, Gereonswall. — Ein unehel. Knabe.</p> <p>Heirathen.</p> <p>21. August. Karl Ernst Koblhauer, Prem-Lieut. a. D., von Braunfels, und Wilhelmine Friederike Auguste Birnbaum, von Heidelberg.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Die vom Hause Abr. Schaaffhausen für richtig anerkannten Depositenscheine finden gute Abnahme.</p> <p>Bescheid Allgemeines Erkundigungs-Bureau, Hämmergasse Nro 22.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Thlr. 1000 aus einem notarielen Landverkauf sind vortheilhaft zu kaufen und zu übertragen.</p> <p>Bescheid Allgemeines Erkundigungs-Bureau, Hämmergasse Nro. 22.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Franz-Branntwein zum Einmachen von Früchten, Sternengasse Nr. 9 und 11.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Todes-Anzeige.</p> <p>Entfernten Verwandten und Freunden machen wir mit betrübtem Herzen die Trauer-Anzeige, von dem in Baden-Baden erfolgten Hinscheiden unseres geliebten Vaters und Bruders Franz Michael Nicocini.</p> <p>Auf einer Geschäftsreise befiel ihn ein bösartiges Gallenfieber und endete hinzutretendes Bluterbrechen zu früh sein thätiges Leben.</p> <p>Den unersetzlichen Verlust bitten wir durch stille Theilnahme zu ehren.</p> <p>Die Kinder, Brüder u. Schwäger des Verstorbenen.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Mobilar-Verkauf.</p> <p>Am Freitag, den 25. August 1848, Morgens 10 Uhr, sollen auf dem Marktplatze in der Apostelnstraße zu Köln, einige Mobilar-Gegenstände, als: 1 Tisch, Stühle, 1 Ofen, 1 Kommode, Bettstellen, 1 Kleiderschrank etc. gegen gleich baare Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.</p> <p>Fr. Happel, Gerichtsvollzieher.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Mobilar-Verkauf.</p> <p>Am Freitag, den 25. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Marktplatze in der Apostelnstraße zu Köln, einige Mobilar-Gegenstände, als: 1 Tisch, 1 Ofen, Stühle, Schildereien, 1 Schrank, 1 Fournaise etc. gegen gleich baare Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.</p> <p>Fr. Happel, Gerichtsvollzieher.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Dampfschifffahrt zwischen Bremen und New-York.</p> <p>Das amerikanische Post Dampfschiff HERMANN, Capt. Crabtree, wird am 15. Septbr. von der Weser nach New-York zurückkehren.</p> <table> <row> <cell>Passagepreis</cell> <cell>nach</cell> <cell>New-York</cell> <cell>in</cell> <cell>1.</cell> <cell>Cajüte</cell> <cell>Ld'orthr.</cell> <cell>195</cell> </row> <row> <cell>Passagepreis</cell> <cell>nach</cell> <cell>New-York</cell> <cell>in</cell> <cell>2.</cell> <cell>Cajüte</cell> <cell>Ld'orthr.</cell> <cell>100</cell> </row> <row> <cell>Passagepreis</cell> <cell>nach</cell> <cell>Southampton</cell> <cell>in</cell> <cell>1.</cell> <cell>Caj.</cell> <cell>Ld'orthr.</cell> <cell>30</cell> </row> </table> <p>Güterfracht 25 à 35 Thlr. mit 5 pCt. Primage für 40 Kub.-Fuß.</p> <p>Die zweite Cajüte ist für diese Reise besetzt.</p> <p>C. A. Heinecken & Comp.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Niederländische Handels-Gesellschaft.</p> <p>Die Direktion macht bekannt, daß von ihr zu Rotterdam am Montag den 18. 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Sekretair.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Niederländische Handels-Gesellschaft.</p> <p>Die Direktion macht bekannt, daß die Indigo- und Cochenille-Herbst-Auktionen von 1848 an den hier unten näher bezeichneten Tagen und Orten abgehalten und aus den nachfolgenden Quantitäten bestehen werden:</p> <p>Zu Rotterdam am Donnerstag, den 21. September 1848:</p> <p> <list> <item>797 ganze</item> <item>1152 halbe u. viertel</item> <trailer rendition="#leftBraced">Kisten Java-Indigo, lagernd daselbst;</trailer> </list> </p> <p>139 Kisten Java-Cochenille, lagernd daselbst; mit dem Vorbehalte, diese Quantität um ungefähr 227 ganze Kisten Java-Indigo zu vermehren, im Falle das Schiff, mit welchem diese Zufuhr erwartet wird, zeitig genug ankommt.</p> <p>Zu Amsterdam am Montag, den 25 September 1848.</p> <p> <list> <item>207 ganze</item> <item>1643 halbe u. viertel</item> <trailer rendition="#leftBraced">Kisten Java-Indigo, lagernd daselbst;</trailer> </list> </p> <p>151 Kisten Java-Cochenille, lagernd daselbst; unter diesen Quantitäten ist der noch unverkaufte Theil der zurückgehaltenen Partieen aus den Auktionen vom 22. und 25. Mai d. J. mit inbegriffen.</p> <p>Die Direktion gibt zugleich mit dieser Bekanntmachung die Versicherung, daß sie vor ihren gewöhnlichen Frühjahrs-Auktionen von 1849 keine anderen Partieen Indigo und Cochenille, als die oben bezeichneten, an den Markt bringen wird.</p> <p>Die Notizen und Auktions-Bedingungen werden zeitig ausgegeben.</p> <p>Amsterdam, 16. August 1848.</p> <p>Van der Oudermeulen, Präsident.</p> <p>J. Schuurman, Direkt., z. Z. Sekretair.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Frische Rheinfische sind zu den billigsten Preisen zu haben bei Joh. Lülsdorff, Lindgasse 21.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Demokratische Gesellschaft.</p> <p>Freitag, den 25. August, Abends 8 Uhr, Versammlung im Eiser'schen Saale auf der Comödienstraße.</p> <p>Der Vorstand.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Wir haben frisch und gut vorräthig: frische Austern, frischen und geräucherten Lachs, russischen Caviar etc.</p> <p>G. Bettger & Comp., kl. Budengasse Nro. 6.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Vertilgungsfutter gegen Mäuse, Ratten, Schwaben und Wanzen ist zu haben Thurnmarkt Nr. 30 bei Wilh. Harffen.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein junger Mann, welcher gute Zeugnisse von achtbaren Häusern aufzuweisen hat, sucht eine Komptoir- oder Reisestelle. Die Expedition sagt wer.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Zu vermiethen mehrere freundliche Zimmer nebst Keller-Abschluß und Mitgebrauch des Speichers. Kl. Telegraphenstr. Nr. 6 —.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Vivat Ludwig in England.</p> <p>Ruhe sanft Du edle Seele auf Deinen Lorbeeren und Deinen Geldsäcken. Gehe aber nicht wieder zu Schiffe, und schicke auch Keinen der Deinen, denn ein zweiter Schiffbruch könnte vielleicht schlimmer ablaufen.</p> <p>Ein Republikaner.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Vivat Louischen's Geist!</p> <p>Dem B‥…m ein Andenken.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Unser Louis lebe hoch!</p> <p>Einer für Alle.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Theater.</p> <p>Freitag, den 25. August:</p> <p>Jessonda, große Oper in 3 Akten von Spohx.</p> </div> </div> <div type="imprint"> <p>Der Gerant, <hi rendition="#g">Korff</hi>.<lb/> Druck von W. <hi rendition="#g">Clouth</hi>, St. Agatha Nro. 12.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0436/0004]
meine Bourgeois-Schreck. Die „Begriffe“ sind wie verwirrt geworden, und die Leute wissen nicht mehr woran sie halten.
12 Paris, 21. August. Täglich erscheinen mehr und mehr Aktenstücke der Untersuchungskommission und täglich nehmen dieselben an Interesse zu. Am merkwürdigsten erscheinen uns die Dokumente, welche sich auf die Organisation „des Klubs aller Klubs“ beziehen. Dieser Klub, von Longepied organisirt und von der Regierung unterstützt, hatte seine Verzweigungen durch ganz Frankreich. In jedem Departement befanden sich vier Agenten, die ihren Bericht dem Central-Comité einschickten. Aus je vier Berichten wurde ein Resume angefertigt, so daß es ein Leichtes war, sich über den jedesmaligen Stand eines Departements Rechenschaft zu geben. Die Liste dieser Agenten mit ihrer jedesmaligen Adresse ist in den Besitz der Untersuchungskommission gekommen, und das Journal des Débats veröffentlicht dieselbe mit allen ihren Details. Diese Namen nehmen eine ganze Seite, d. h. vier ungeheure Spalten des Bertin'schen Blattes ein. Die perfide Absicht, welche dieser Veröffentlichung zu Grunde liegt, ist leicht zu errathen.
Die Sprache dieses Blattes tritt im Uebrigen immer klarer zum Vorschein. Früher wagte es nicht, über den 24. Februar hinauszugehen. Die Barrikaden dieses Tages waren die scharfen Gränzlinien zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Aber jetzt! „Si nous voulions revenir sur le passé!“ d. h. wenn wir weiter in die Vergangenheit zurückgehen wollten. Diese Worte kommen jeden Augenblick vor, seitdem es zwei Mal Barrikaden gegeben hat, und man nicht mehr zu unterscheiden weiß, welches die rechten gewesen. „Ihr Männer, wie Ledru Rollin, Ihr beklagt Euch, daß Ihr verläumdet werdet! Ah, und die Männer des alten Regime's? Hatten sie nicht während 18 Jahren gegen Eure Verläumdungen anzukämpfen?! Mit Sehnsucht blickt das Organ Bertin's und Rothschilds auf jene Zeit zurück, wo es Männer gab, welche das „öffentliche Vertrauen“ (le crédit public) aufrecht zu erhalten wußten. Der „öffentliche Kredit“ war aber kein anderer, als der offizielle, und der offizielle Kredit bestand in den Staatsschuldscheinen, d. h. in den Anweisungen, welche in letzter Instanz auf das Proletariat ausgefertigt waren. Vor den Juniereignissen hatte man geglaubt, daß die Fonds deshalb nicht in die Höhe gehen wollten, weil nicht mehr hinter jeder Aktie Bajonette aufgepflanzt standen, welche für ihre Einbezahlung einstanden. Bajonette brauchte man, um die Arbeiter aus der Straße zu verscheuchen und ihren öffentlichen Manifestationen und Klagen und Protesten Einhalt zu thun. Die Bajonette sind wiedergekommen, zahlreicher denn ehemals; die Presse wird tyrannisirt, die Arbeiter-Journale werden unterdrückt, und „trotz Alle dem“ stehen die Sachen schlimmer als je. Die 4 Quart-Bände sind der Tod aller Bourgeois-Regierungen; und die Sehnsucht nach dem alten Regime, nach einem Könige oder einem Guizot ist die letzte Illusion, welche den Franzosen geblieben.
Die letzte Seite, die letzten Worte der Debats enthalten die Bedeutung der 3 ersten Seiten; sie geben den wahren Aufschluß unter der Rubrik: Pariser Börse. „Die öffentlichen Staatspapiere und sonstigen Werthe sind lourds, schwerfällig während der ganzen Börse“; d. h. es schwebt gleichsam eine Gewitterwolke darüber. „Man erwartet den Ausgang der Untersuchung über die Juniereignisse. Die Umstände sind sehr bedenklich und erfordern die ganze Wachsamkeit der Regierung. Stockung in allen Geschäften, sowohl wie den gewöhnlichen Beschäftigungen der Bevölkerung. Mitten in der Börsezeit ist angekündigt worden, daß Truppen auf der ganzen Länge des Boulevards aufgepflanzt sind; und man hat diese Aufstellung der öffentlichen Macht als Vorsichtsmaßregeln gedeutet gegen die Kollisionen die in Folge der Veröffentlichung der Aktenstücke der Kommission entstehen könnten.“
Paris, 22. Aug. Der Moniteur enthält eine Verordnung mittelst welcher die Herren Senard und Cavaignac abermals vier Journale unterdrücken. Diese vier Journale heißen 1) Proudhon's Volksrepräsentant. 2) Père Düchesne. 3) Lampion [royalistisch]. 4) Thore's Vraie Republique. Die Motive dieser neuen Gewaltmaßregel lauten wörtlich:
„In Erwägung, daß diese Journale durch ihre Lehren gegen Staat, Familie und Eigenthum, durch ihre heftigen Aufwiegeleien gegen die Gesellschaft, gegen die aus der Volkssouverainetät (?) hervorgegangenen Behörden, gegen die Armee, gegen die Bürgerwehr und selbst gegen Privatpersonen, von einer Natur sind, daß wenn man sie länger duldete sie im Schooße des Staates Aufregung, Unordnung und Krieg erzeugen würden; in Erwägung, daß sie in Masse und zum Theil unbezahlt auf den Straßen und Plätzen, in Werkstätten und unter die Soldaten vertheilt worden sind, und somit zu Werkzeugen des Bürgerkrieges, statt der Freiheit wurden u. s. w.“
— Gestern Nacht wurden wieder 412 Räuber aus den Forts Jory, Noisylesec und Vanves, drei zu drei aneinander gefesselt, in die Eisenbahnstation Asnieres geschafft und dann nach Havre gefahren, wo sie für Belle Isle eingeschifft werden. Die auf ihrem Transport versammelte Menschenmenge rief ihnen zu: „Nur Muth gefaßt, bald werdet ihr erlöst sein!“ Bei ihrem Austritt aus den Ringmauern von Paris zeigte sich wilde Verzweiflung unter ihnen und Einige stießen Drohungen und Verwünschungen gegen die Verstümmmler der Februar-Republik aus. Auf dem Namensregister, das der Moniteur veröffentlicht, das aber leider sehr mangelhaft ist, sehen wir wenige Deutsche. Nur folgende Namen sind aufgefallen: Jacobinski, Ferdinand Morinot aus Trier und Krieger.
— Paris ist anscheinend ruhig. Auf den Boulevards stationirte gestern den ganzen Tag eine enorme Militärmacht. Ueber eine halbe Million scharfer Patronen sind in die Tuilerien geschafft worden, ohne diejenigen zu zählen, welche schon seit acht Tagen vertheilt worden und die Ledertaschen der Bürgerwehr füllten. Alle Kasernen sind mit Truppen überfüllt. Außerdem läßt de La Moriciere auf verschiedenen Punkten hölzerne Baraken bauen, welche die gute Stadt Paris in ein vollständiges Beduinenlager verwandeln.
Ein mehr als zweideutiges Individuum und offenbares Werkzeug der Reaction hat bei der Nationalversammlung auf Genehmigung angetragen, den Bürger und Repräsentanten Caussidiere gerichtlich verfolgen zu dürfen, weil er es angeschuldigt hat, zur Geheimen Polizei Ludwig Philipps gehört zu haben.
Die Ausschüsse werden sich heute mit Prüfung dieses Antrages beschäftigen. Neues Material zu einer bewegten Sitzung!
— In Avignon hielten Bürger und Arbeiter am 14. August einen Aufzug, bei dem es, wie man hinterher erfährt, sehr roth zugegangen ist. Bei Gelegenheit eines Festes wurde dieser Aufzug veranstaltet, bei dem eine Menge Fahnen, geziert durch die unsterbliche phrygische Mütze, vorangetragen und häufig gerufen wurde: „Es lebe Barbes! Es lebe Blanqui! Nieder mit den Reichen!“
Der dortige Maire hat Verhaftungen vornehmen lassen und ein großer Prozeß ist im Gange.
— Wir ziehen endlich in den Krieg, nicht gegen Radetzki, sondern gegen — Rosas. Aus dem Marine- und Kriegsministerium sind Befehle ertheilt worden, bedeutende Waffen- und Munitionvorräthe an den Befehlshaber unserer Flotte in La Plata, Contre-Admiral Lepredour sofort abzusenden.
— Der National meldet mit sichtlicher Freude, daß Venedig eine neue provisorische Regierung errichtet, welche einen Abgesandten nach Paris in der Person des Herrn Tommaseo geschickt habe, der den sofortigen Beistand Frankreichs zu erwirken den Auftrag habe. Tommaseo sei bereits eingetroffen.
— 60 Repräsentanten aus dem Klub des Palais National werden der Kammer ein Dekret in Bezug auf vollständige Amnestirung vorlegen.
— Der Nationalversammlung soll, wie es heißt, ein Dekret vorgelegt werden, dem gemäß alle seit dem 24. Februar ausgewanderten Franzosen aufgefordert werden sollen, innerhalb einer bestimmten Frist nach Frankreich zurückzukehren. Auf die Weigerung, dieser Aufforderung nachzukommen, steht als Strafe eine außerordentliche Steuer während einer bestimmten Zeit. Nach Ablauf dieser Zeit soll sofort zur Confiskation der Güter der Emigrirten geschritten werden.
— National-Versammlung. Sitzung vom 22. August. Im Vorsaale der Pas Perdues sehr lebhafte Gruppen. Ernste Interpellationen wegen der neuen Journalunterdrückung, ein Antrag Guerets auf Verfolgung Caussidieres, weil er ihn einen Mouchard des ehemaligen Polizeipräfekten Delessert genannt habe; endlich das Gerücht, die Exekutivgewalt wolle auf Verhaftung aller vier, in jenem Bericht am meisten bezüchtigten Repräsentanten antragen: dies Alles versprach eine stürmische Sitzung. Um 2 Uhr bestieg Marrast das Präsidium. Niemand verlangt das Wort über die Tagesordnung. Die Versammlung nimmt daher die abgebrochene Debatte über die Concordats amiables wieder auf, die gestern durch Goudchaux's Erklärung im Namen des Minister-Konseils neues Salz erhalten.
Dupont (Bussac), einer der Väter der Concordate, liest einen neuen Paragraphen vor, der die Stelle des verworfenen 4. Artikels ersetzen soll. Derselbe enthält vorzüglich die Aenderung: „Sind Schuldposten streitig, dann soll nach Art. 498, 499 und 450 des Handels-Codex verfahren werden.
Goudchaux, Finanzminister, läßt sich in eine Erörterung des Artikels nicht ein, sondern tritt in eine Beleuchtung der Concordats im Allgomeinen. Er beleuchtet frühere Epochen. Weder die Restauration noch die Julirevolution hätten zu solchen Gesetzverletzungen Zuflucht genommen; wolle sich die Republik befestigen, so dürfe sie ihre Hand ebenfalls nicht an den Handels-Codex legen und dergleichen partielle Vorschläge genehmigen, die doch nur im Interesse Eines Theiles des Handelsstandes gemacht würden. Ich schulde der Versammlung volle Aufrichtigkeit. Viele unter Ihnen, meine Herren, kennen die Präokkupationen nicht, denen der in Rede stehende Vorschlag dient. (Lärm).
Benard: Der Minister nennt die Konkordate eine revolutionaire Maßregel, weil sie die im Gesetz festgestellten Garantieen zerstöre. Weder die Restauration noch das Julithum habe deshalb einen ähnlichen Vorschlag gewagt. Aber begreifen Sie denn nicht, daß die Februarkrisis einen ganz anderen, ungleich gefährlicheren Charakter trägt als alle früheren politischen Revolutionen? Am auffallendsten aber ist, daß der Minister erst jetzt diese Ansicht gewonnen, da er doch den Vorschlag noch vor wenigen Tagen im Ausschusse so warm unterstützte.
Goudchaux (mit Heftigkeit): Das ist falsch.
Jules Favre: Wie? Es ist falsch; ich sage, es ist wahr. (Tumult).
Marrast, Präsident: Das ist unschicklich, ich rufe Sie, Bürger Favre, zur Ordnung! (Murren).
Benard verwahrt sich wiederholt gegen die Anschuldigung, daß der Vorschlag im Interesse Einzelner gefaßt sei. Verwerfe man ihn, so sei das einzige Mittel, den Kredit herzustellen, verloren. Drückt doch nicht, sagte einer der Minister dieser Tage, den Stempel der Unehrlichkeit auf die Stirn der Republik, indem ihr eingegangene Verträge löst. Keine frühere Regierung that ein Gleiches. Vergesset Ihr denn, daß das Julithum mit 60 Millionen dem Handel unter die Arme griff?
Cavaignac sichtlich verletzt durch die Aeußerungen Benards und Favres, über das was man ihnen im Vertrauen mitgetheilt hatte, bestieg die Tribüne und beschwerte sich in sehr bitterer Weise.
Diese Klagen riefen einen neuen Zweikampf zwischen ihm und dem Herrn Favre hervor.
Dupin (senior) suchte den Streit zu schlichten. Es gelang ihm insoweit, daß die Versammlung über den neuen Artikel 4 zur Abstimmung schritt und von dem Resultat das Schicksal des Gesetzes abhängig machte.
Es stimmten 766 Glieder.
Für den Entwurf Dupont's des Artikels 4 stimmten 338, dagegen 428. Der letzte Versuch, den Entwurf des Handelsausschusses durchzubringen, litt also Schiffbruch. Die Bank und Rothschild haben gesiegt.
Die Versammlung ließ demzufolge den Handelsausschuß-Entwurf ganz fallen und kehrte zur Berathung des Gesetzgebungsausschuß-Entwurfs zurück, den wir bereits wörtlich mittheilten, und der in einem einzigen Artikel besteht, worin dem Schuldner nur die Schande des Falliments erspart wird, ohne ihn irgend einer der im dritten Buche des Handelskodex vorgeschriebenen Verpflichtungen zu entbinden. Wird angenommen.
Mehrere Zusätze werden gestellt und besprochen. Endlich schreitet die Versammlung zur Abstimmung über den Zusatz Boudet's.
(Siehe den Verfolg in der Beilage.)
(Hierzu eine Beilage.)
Schiffahrts-Anzeige. Köln, 24. August 1848.
Abgefahren: C. Nees nach dem Niedermain; J. Kiefer nach Mainz; P. G. Schlaegel nach Koblenz.
In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied H. Schumacher, Jos. Krämer; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Koblenz, der Mosel und Saar G. Weidner; nach der Mosel, Trier und der Saar F. Bayer; nach Mainz Ph. Kimpel; nach dem Niedermain S. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain Peter Schön; nach Heilbronn C. G. Schmidt; nach Kannstadt und Stuttgart L. Klee; nach Worms und Mannheim Frz. Elbert.
Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Schneider Köln Nr. 16
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Koenen Köln Nr. 19
Wasserstand.
Köln, am 24 August. Rheinhöhe 7′ 9″
Civilstand der Stadt Köln. Geburten
21. August. Kaspar Hubert, S. v. Wilh. Hub. Ruhrmann, Schneider, Hämmergasse. — Maria Magd, T. v. Joh. Peter Kneupper, Eisengießer, Severinstraße. — Karl Wilh., S. v. Julius Bergmann, Kleidermacher, Thieboldsgasse. — Kath, T. v. Joh. Friedr. Hilden, Taglöhner, Banesisstraße. — Kath, T. v. Jak. Büttgenbach, Gärtner, Weiherstraße. — Franz Anton, S. v. Joh. Röttgen, Seidenweber, Gereonswall. — Maria Elis. Hub., T v. Jak. Eich, Schreinermeister, Kaygasse.
Sterbefälle.
21. August. Theod. Schütz, 13 M. alt, Thürmchenswall. — Agnes Reuter, 1 J. 7 M. alt, Löhrgasse. — Wilh. Frey, 8 M. alt, Perlengraben. — Anna Kath. Keller, Wwe. von Witzenhasen, 38 J. alt, kl. Griechenmarkt — Kath. Bernard, Wwe. Edelwald, 76 J. alt, Enggasse. — Gert. Metzger, 15 T. alt, Gereonswall. — Ein unehel. Knabe.
Heirathen.
21. August. Karl Ernst Koblhauer, Prem-Lieut. a. D., von Braunfels, und Wilhelmine Friederike Auguste Birnbaum, von Heidelberg.
Die vom Hause Abr. Schaaffhausen für richtig anerkannten Depositenscheine finden gute Abnahme.
Bescheid Allgemeines Erkundigungs-Bureau, Hämmergasse Nro 22.
Thlr. 1000 aus einem notarielen Landverkauf sind vortheilhaft zu kaufen und zu übertragen.
Bescheid Allgemeines Erkundigungs-Bureau, Hämmergasse Nro. 22.
Franz-Branntwein zum Einmachen von Früchten, Sternengasse Nr. 9 und 11.
Todes-Anzeige.
Entfernten Verwandten und Freunden machen wir mit betrübtem Herzen die Trauer-Anzeige, von dem in Baden-Baden erfolgten Hinscheiden unseres geliebten Vaters und Bruders Franz Michael Nicocini.
Auf einer Geschäftsreise befiel ihn ein bösartiges Gallenfieber und endete hinzutretendes Bluterbrechen zu früh sein thätiges Leben.
Den unersetzlichen Verlust bitten wir durch stille Theilnahme zu ehren.
Die Kinder, Brüder u. Schwäger des Verstorbenen.
Mobilar-Verkauf.
Am Freitag, den 25. August 1848, Morgens 10 Uhr, sollen auf dem Marktplatze in der Apostelnstraße zu Köln, einige Mobilar-Gegenstände, als: 1 Tisch, Stühle, 1 Ofen, 1 Kommode, Bettstellen, 1 Kleiderschrank etc. gegen gleich baare Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.
Fr. Happel, Gerichtsvollzieher.
Mobilar-Verkauf.
Am Freitag, den 25. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Marktplatze in der Apostelnstraße zu Köln, einige Mobilar-Gegenstände, als: 1 Tisch, 1 Ofen, Stühle, Schildereien, 1 Schrank, 1 Fournaise etc. gegen gleich baare Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.
Fr. Happel, Gerichtsvollzieher.
Dampfschifffahrt zwischen Bremen und New-York.
Das amerikanische Post Dampfschiff HERMANN, Capt. Crabtree, wird am 15. Septbr. von der Weser nach New-York zurückkehren.
Passagepreis nach New-York in 1. Cajüte Ld'orthr. 195
Passagepreis nach New-York in 2. Cajüte Ld'orthr. 100
Passagepreis nach Southampton in 1. Caj. Ld'orthr. 30
Güterfracht 25 à 35 Thlr. mit 5 pCt. Primage für 40 Kub.-Fuß.
Die zweite Cajüte ist für diese Reise besetzt.
C. A. Heinecken & Comp.
Niederländische Handels-Gesellschaft.
Die Direktion macht bekannt, daß von ihr zu Rotterdam am Montag den 18. September 1848 verkauft werden sollen:
33291 Kranj. u. Kanass. Java-Zucker, lagernd daselbst.
35518 Kranj. u. Kanass. Java-Zucker, lagernd zu Amsterdam.
8253 Kranj. u. Kanass. Java-Zucker, lagernd zu Dordrecht.
1832 Kranj. u. Kanass. Java-Zucker, lagernd zu Middelburg.
Die Notizen und Verkaufsbedingungen werden zeitig ausgegeben.
Amsterdam, 15. August 1848.
Van der Oudermeulen, Präsident.
Goudswaard, Direkt., z. Z. Sekretair.
Niederländische Handels-Gesellschaft.
Die Direktion macht bekannt, daß die Indigo- und Cochenille-Herbst-Auktionen von 1848 an den hier unten näher bezeichneten Tagen und Orten abgehalten und aus den nachfolgenden Quantitäten bestehen werden:
Zu Rotterdam am Donnerstag, den 21. September 1848:
797 ganze
1152 halbe u. viertel Kisten Java-Indigo, lagernd daselbst;
139 Kisten Java-Cochenille, lagernd daselbst; mit dem Vorbehalte, diese Quantität um ungefähr 227 ganze Kisten Java-Indigo zu vermehren, im Falle das Schiff, mit welchem diese Zufuhr erwartet wird, zeitig genug ankommt.
Zu Amsterdam am Montag, den 25 September 1848.
207 ganze
1643 halbe u. viertel Kisten Java-Indigo, lagernd daselbst;
151 Kisten Java-Cochenille, lagernd daselbst; unter diesen Quantitäten ist der noch unverkaufte Theil der zurückgehaltenen Partieen aus den Auktionen vom 22. und 25. Mai d. J. mit inbegriffen.
Die Direktion gibt zugleich mit dieser Bekanntmachung die Versicherung, daß sie vor ihren gewöhnlichen Frühjahrs-Auktionen von 1849 keine anderen Partieen Indigo und Cochenille, als die oben bezeichneten, an den Markt bringen wird.
Die Notizen und Auktions-Bedingungen werden zeitig ausgegeben.
Amsterdam, 16. August 1848.
Van der Oudermeulen, Präsident.
J. Schuurman, Direkt., z. Z. Sekretair.
Frische Rheinfische sind zu den billigsten Preisen zu haben bei Joh. Lülsdorff, Lindgasse 21.
Demokratische Gesellschaft.
Freitag, den 25. August, Abends 8 Uhr, Versammlung im Eiser'schen Saale auf der Comödienstraße.
Der Vorstand.
Wir haben frisch und gut vorräthig: frische Austern, frischen und geräucherten Lachs, russischen Caviar etc.
G. Bettger & Comp., kl. Budengasse Nro. 6.
Vertilgungsfutter gegen Mäuse, Ratten, Schwaben und Wanzen ist zu haben Thurnmarkt Nr. 30 bei Wilh. Harffen.
Ein junger Mann, welcher gute Zeugnisse von achtbaren Häusern aufzuweisen hat, sucht eine Komptoir- oder Reisestelle. Die Expedition sagt wer.
Zu vermiethen mehrere freundliche Zimmer nebst Keller-Abschluß und Mitgebrauch des Speichers. Kl. Telegraphenstr. Nr. 6 —.
Vivat Ludwig in England.
Ruhe sanft Du edle Seele auf Deinen Lorbeeren und Deinen Geldsäcken. Gehe aber nicht wieder zu Schiffe, und schicke auch Keinen der Deinen, denn ein zweiter Schiffbruch könnte vielleicht schlimmer ablaufen.
Ein Republikaner.
Vivat Louischen's Geist!
Dem B‥…m ein Andenken.
Unser Louis lebe hoch!
Einer für Alle.
Theater.
Freitag, den 25. August:
Jessonda, große Oper in 3 Akten von Spohx.
Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.
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(2017-03-20T13:08:10Z)
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Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML
(2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat
(2017-03-20T13:08:10Z)
Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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