Neue Rheinische Zeitung. Nr. 93. Köln, 3. September 1848. Beilage.Beilage zu Nr. 93 der Neuen Rheinischen Zeitung. Sonntag, 3. September 1848. [Deutschland] Aber freilich! Soldaten aus Schweidnitz, Düsseldorf u. s. w. könnten erfahren wie ihre Kameraden in ihrer Heimath gewirthschaftet haben und das würde schlechten Geist setzen. Die Dänische Armee wird ganz anders behandelt. Die Zeitungen werden der Armee gratis und portofrei zugeschickt, und der Generalstab dankt fast täglich in den öffentlichen Blättern für solche den gemeinen Soldaten dadurch erwiesene Aufmerksamkeiten. Schleswig-Holstein. Durch einen Erlaß der provisorischen Regierung vom 30. d. wird die Landesversammlung auf den 4. Sept. einberufen. Französische Republik. 16 Paris, 31. August. Die schöne Saat geht schon auf: in Montpellier ist eine Legitimistenrevolte losgebrochen, der Präfekt und der Gensd'armenoberst sind stark verwundet. Aber was ist das im Vergleich zur Abendgesellschaft bei Bürger Marrast, bei Bürger Cavaignac! "da sieht man wieder glänzende Toiletten, jubelt der krämerische "Siecle", und dies beweist die Rückkehr des durch das rothe Provisorium verscheuchten Zutrauens, Handel und Wandel beglücken bald auf's Neue unsere fleißigen Familien, und die von Luxusarbeit lebenden Ouvriers von Paris werden nicht mehr den tollen Einflüsterungen der Unheilsvögel Gehör schenken wollen." Der "Constitutionnel" ist entzückt über die Aussicht auf Frieden; nur das "Debats" bringt heute einen unangenehmen Artikel, aus dem eine Art von Intervention gegen Oestreich hervorguckt. Dieses Blatt ist offenbar wieder, seit König Rothschild auf's Neue florirt, mit mehr oder minder offiziellen Mittheilungen versehen. Darum wird es auch nicht "supprimirt" werden, während, sagt man, dem "Constitutionnel" dies Schicksal nahe bevorsteht; item der "Democratie pacifique" und "La Reforme". Cavaignac will sich durchaus allseitig verhaßt machen. Als wenn die supprimirte karlistische "Gazette de France" nicht unter dem Titel: "Le Peuple Francais" seit dem selbigen Abende weiter erscheint! als wenn Proudhon's Blatt nicht dieser Tage unter dem Titel: "Journal du Peuple" wieder hervortreten wird! Jetzt läßt die Cavaignac'sche Klique (d. h. die Militärpartei) ein miserables Flugblatt ausrufen, wo Napoleon im Elysium mit Godefroy Cavaignac und dem Bourgeoisrepublikaner A. Carrel, diesem Hauptgötzenbilde des "National", den General zum Präsidenten der Republik vorschlägt und ruft: "Welch großer Ritter der Freiheit, dieser Cavaignac! sein Motto ist: weder Anarchie noch Reaktion! er wird bald Amnestie für die armen Teufel von den Barrikaden geben, aber unnachsichtlich ihre Verführer niederschmettern. Wie sanft war seine Sprache zu den Insurgenten! er hat seine Arme ihnen geöffnet, und nach wenig Tagen wird er auf die Begnadigung antragen" u. s. w. -- "Nämlich um den Bonaparte nachzuäffen und auch dessen schließliches, skandalöses Ende zu erfahren" (ergänzt der "Peuple souverain"); "wir prophezeien dieser militärischen, dem Zeitgeiste ganz fremdgebliebenen, verstockten Partei der republikanischen und quasirepublikanischen Paladine einen noch weit trübseligern Ausgang als Anno 1815. In des großen Robespierre's Zeit guillotinirte man alle Woche einen oder zwei rebellische Generale, das war vielleicht zu viel, vielleicht sogar zu wenig. So lange die tapferste Klinge nichts ist als ein rohes Stück Eisen, ohne Sinn und Verstand und soziales Talent, wird sie immer in Gefahr schweben unter den Hammer eines Schmied's zu fallen, der sie zusammenschlägt wenn's ihm beliebt; die Herren mit den Goldepauletten rasen vor Zorn ob dieses unseres Wortes, aber sie haben ein simples Mittel dem Geschicke eines Cüstine u. s. w. zu entgehen: mögen sie edel, brav, freiheitsmüthig werden wie der unsterbliche Husarengeneral Marceau, wie der große Hoche, wie der reine Desaix; das sind ihre ächten Muster im Republikanismus. Wollt ihr Herren 1848 einen neuen Bonapartismus oder Cromwellismus spielen? gut, wir nehmen die Partie an. Aber wo ist, ihr Herren, die Granitkolonne heute? wo sind die puritanischen Dragoner? Geht doch, ihr elendesten aller Kopisten; wir beobachten euch." Der Grimm des Pariser, Lyoner, Rouenner Arbeitervolks gegen diese "Säbel- und Auditeurherrschaft" ist gränzenlos; in Lyon schrie man bereits: "gebt uns Arbeit und Cavaignac's Kopf dazu"; in Paris gilt es bei den Ouvriers für ausgemacht, daß binnen 6 Monaten Mord und Todschlag in den Reihen der uniformirten Nationalgarde wüthen wird. Das verpfuschte Gesetz wegen der Akkordirungen zwischen Schuldner und Gläubiger trägt bereits saure Früchte; vorige Woche fallirten zehn Häuser durch die an zweihundert "kleine Leute" mitgerissen werden; auch hat diese kleine Bourgeoisie keine große Liebe mehr zu der Rechten in der Kammer, es geht jetzt an den Geldsack. Viele Bauern scheinen im Ernst zu glauben Proudhon's Vorschlag, den er boshafter Weise in Form eines Dekretes gekleidet hatte, sei adoptirt; hie und da wird die Pacht von ihnen verweigert und namentlich in der Normandie ist der ergötzliche Fall vorgekommen, daß einige erklärten: "Was Proudhon sonst noch dozire sei ihnen völlig gleichgültig; sei es ungesetzlich oder schlecht so möchten es die Herren Bourgeois widerlegen und bestrafen; aber seine Verringerung der Pacht sei richtig, und wenn Proudhon ferner dergleichen aussönne, dann würden sie ihn beschützen kommen." So zieht sich denn auch von Seiten des vielbelobten "biedern, ruhigen" Landmannes, dessen "gesunder Sinn stets allem Wirrwarr fern blieb," (d. h. bis anher die Zinsen von 15 Milliarden Hypotheken aufzubringen so gütig war) ein unerhörtes Donnerwetter über die Köpfe der Kapitalherren zusammen. "Von der Stunde an, sagt "Le Constituant," wo dem unter der Hypothekenbürde keuchenden s. g. kleinen Landbesitzer, der aber nicht nur nichts in Wirklichkeit besitzt, sondern besessen wird, die Schuppen vom Auge fallen und er die eiserne Hand brüderlich dem Städtearbeiter, dem vielverschrieenen Kommuniß entgegenstreckt: ist es aus mit der Despotie der Schmarotzer, die kaum 2 Mill. Köpfe stark, über unsere gallischen Lande herrschen. Und wenn Jaques Bonhomme (Spitzname des französischen Bauers) heute sich wieder erhebt, ei dann sollt ihr euer blaues Wunder sehen, noch blauer als 1790 und vor 500 Jahren in dem großen Bauernkriege; dann bläst er euer ganzes legitimistisches Kartenhaus um sammt dem verschnörkelten Code, und Hypotheken und Pacht verfliegen in Nebel. Dann wird er aber wohl nicht mehr bieder und ruhig heißen, der Jaques Bonhomme?" Sehr herb aber richtig bemerkt ein anderes Departementsblatt: "Daß sich Proudhon irrt, wenn er meint, der Zinsfuß werde einst von selbst auf Null sinken, ist klar; aber was scheert uns diese theoretische Wortklauberei? Genug, er hat die wunde Stelle berührt, der diabolische Hexenmeister, und die Herren des Kapitals und der Rente, diese faulenzenden Genießer fremder Arbeit, d. h. fremden Eigenthums, sind konvulsivisch in die Höhe geflogen, als hätte er sie mit dem Glüheisen betupft; wir wissen jetzt daß auch diese irdischen Götter gar empfindliche Nerven haben, sie, die bisher immer so unerschüttert, so großartig pflegmatisch und philosophisch einherwandelten." 12 Paris, 31. August. Wie man weiß, hieß es so ziemlich allgemein, der "Constitutionnel" solle das Schicksal des "Lampion" und der "Gazette de France" theilen, d. h. er solle suspendirt werden. Der "Constitutionnel" erschien fort, aber in einer veränderten Gestalt, er erschien wie die "Presse," im verwaisten Zustande, ohne leitende Artikel, ohne Farbe; der "Constitutionel" hörte auf "Constitutionnel" zu sein; er war nunmehr Tagesblatt, ein Blatt der Tagesneuigkeiten und der parlamentarischen Verhandlungen ohne allen Kommentar. Ueber das wahre Bewandniß der Sache gibt uns der "Drapeau National" folgende Aufschlüsse: Vor einigen Tagen wurde dem General Cavaignac die Protestation der verschiedenen Journale überreicht. Der General beantwortete dieselbe mit einer militärischen Unbefangenheit, die alle Anwesenden in Erstaunen gesetzt. "Ihr Gesuch, meine Herren, macht Ihnen Ehre; Ihre Pflicht gebietet Ihnen zu protestiren, wie die meinige mir gebietet zu suspendiren. Ich werde auf gleiche Weise mit dem "Constitutionnel" verfahren, wenn er seine Angriffe auf die Republik nicht einstellt. Ich habe bereits auf freundlichem Wege den Redakteurs dieses Journals meine Absichten wissen lassen; und wenn sie ferner fortfahren im Interessen einer Dynastie zu schreiben, der ich mir zwar zur Ehre anrechne gedient zu haben, aber mit der ich fortan nichts mehr zu thun haben will, weil Frankreich nichts mehr mit ihr zu thun hat, so werde ich keinen Anstand nehmen, den "Constitutionnel" zu suspendiren." Diesen "freundlichen Mittheilungen zufolge hat der "Constitutionnel" seine raisonirenden Artikel eingestellt, und zu seiner Rechtfertigung läßt er am Anfang des Journals den Vorschlag des Herrn Crespel de Latouche abdrucken. Paris, 31. Aug. Karl Albert hat, versicherte man gestern in den Konferenzsälen der Nationalversammlung, in aller Stille eine bewaffnete Intervention nachgesucht. Unser Exekutivausschuß, dieses Mal weniger bedenklich, soll ihm dieselbe zugestanden haben. Es würden zunächst aber nur einige Regimenter in Piemont einrücken, bloß um den Wienern Angst zu machen und sie zur Mediationsannahme zu zwingen. -- Der National räth in einem langen Artikel den Oestreichern, die franz.-englische Vermittlung anzunehmen. Er sagt: Das siegreiche Oestreich glaubt sich ohne Zweifel wieder gesetzlich in den Besitz der Lombardei zurückgetreten, wie in ein altes Recht. Es kann ihm belieben, die Dazwischenkunft jeder fremden Macht als überflüssig, und seine Wiederbesitznahme als eine vollbrachte Thatsache zu betrachten. Aber wir sagen ihm, daß es sich gewaltig täuscht, wenn es dies glaubt. Die Wiener Verträge (von 1815) existiren nirgends mehr, selbst nicht in Wien. Oestreich hält Oberitalien militärisch besetzt, aber es besitzt es nicht mehr. Er weist dann nach, daß die Stellung der Oestreicher in der Lombardei keineswegs so hoffnungslos ist, als es scheint, und räth Oestreich, den rechten Augenblick zu Unterhandlungen nicht vorüber gehen zu lassen. -- Vorige Nacht rollte ein neuer Zug Juni-Räuber auf der Rouenerbahn dem Hafen von Havre zu. -- Barbes, Blanqui, Albert, Courtais, kurz der ganze 15. Mai wird in der ersten Hälfte des Oktober vor den Assisen gerichtet. -- Lamartine's Broschüre "Briefe an die Wähler der 10 Departements, die mich gewählt haben," ist erschienen. Das neue Blatt le peuple francais (statt Gazette de France) tst vor das Zuchtgericht gerufen, weil es erschienen ohne Caution zu leisten. -- Alton Shee, Benjamin Delessert und mehre Andere, treten als Kandidaten der Septemberwahlen auf. Nationalversammlung. Sitzung vom 31. August. Anf. 2 1/4 Uhr Präsident Marrast. Die Versammlung nimmt ohne alle Diskussion eine Menge von Gesetzvorschlägen an, welche die Städte Amiens, Chateauroux, Epinal, Versailles u. s. w. ermächtigen, sich unter gewissen Bedingungen außerordentliche Steuern aufzuerlegen zur Tilgung von Kapitalien, die sie aufzutreiben sich gezwungen sehen, um ihre brodlosen Arbeiter zu beschäftigen. Hiernächst zieht der Präsident die monatlich vorgeschriebene Erneuerung der Bureaux durchs Loos. Tagesordnung: Fortsetzung der gestern abgebrochenen Debatte über Abschaffung des Dekrets vom 2. März 1848, das die Zahl der Arbeitsstunden auf 10 täglich festsetzt. Charles Dupin ergreift das Wort, um die Angriffe Pierre Leroux' gegen Staat, Regierung, Gesellschaft, Privatindustrie etc. zu widerlegen. Diese Widerlegung erscheint ihm um so nothiger, weil die socialistische Ideen keine bloße Theorie mehr seien, sondern sie hausten jetzt in den Köpfen des Armen; sie seien von der Theorie zur Doktrin geworden. Zunächst wird man uns, den Bekämpfern des Socialismus, zugestehen, daß wir den Predigern desselben, z. B. den HH Pierre Leroux, Proudhon, Louis Blanc und einigen andern Aposteln (man lacht) die unumwundenste Redefreiheit zugestanden haben. Alle Welt hat ihnen ruhig zugehört und es ist Niemanden eingefallen, einen Stein gegen sie zu erheben. Aber sobald diese Lehren vor den Schranken des gesetzgebenden Staatskörpers auftreten, sobald sie das ganze Land in Feuer und Flamme zu versetzen im Stande sind, dann muß man sie ernstlich bekämpfen. Namentlich ist dies unsere Pflicht, wir, die wir uns mit sozialistischen Studien ernstlich beschäftigen. Der Redner tritt nun in eine ökonomische Beleuchtung der französischen Produktionsverhältnisse, die wir dem Leser gern erlassen wollen, weil sie nichts Neues bietet. Von 14 Stunden Arbeitszeit sei die Dauer auf 12 und seit dem Februar auf 10 geschmolzen. Kürzere Arbeitszeit und höherer Lohn sei ein Unding für die heutige Absatzweise. Gambon wundert sich, daß kein Glied der provisorischen Regierung den Muth habe, das bedrothe Dekret zu retten. Er hofft, Marrast werde von seinem Präsidentenstuhle herabsteigen, um es zu vertheidigen. Marrast, statt zu antworten, giebt das Wort Hrn. Wolowski, der in seiner gewohnten Weise von der Freiheit der Konkurrenz, der Freiheit der Arbeit u. s. w. dozirt. Senard, Minister des Innern: Die Regierung erklärt hiermit, daß sie das Deder provisorischen Regierung vom 2 März bekämpft. Sie bekämpft aber auch ebenso sehr die Erläuterungen der Freihandelsschule, die Hr. Wolowski gegen das Dekret geltend gemacht. Die Arbeitsstunden in einer absoluten Weise festhalten zu wollen, sei unsinnig. Die Regierung wisse sehr wohl, daß die Konkurrenz manches Fabrikanten zu unvernünftiger Ausbeutung seiner Arbeiter gestiegen. Diesem Mißbrauche wolle sie entgegensteuern. Sie schließe sich daher dem Amendement Alcan's an, das die Arbeitsdauer auf 12 Stunden feststelle. Wollen Fabrikanten in Uebereinstimmung mit ihren Arbeitern diese Zahl überschreiten, so haben sie hierfür die Genehmigung der Behörden einzuholen. Sonst verfallen sie in Strafe. Leon Faucher: Ich bewundere den Hrn. Minister auf demselben Feld zu treffen, wie Pierre Leroux. Leroux beschränkt die menschliche Freiheit, der Minister ebenfalls, nur weniger hart. Warum 12 statt 10 Stunden? Wenn Ihr die Stunden regelt, müßt Ihr auch die Lohnhöhe regeln und dann verfallt Ihr in die gefährliche Charybdis der Arbeitsorganisation. Was zu regeln erlaubt, besteht höchstens in der Arbeitsdauer fur Kinder. Sonst muß der Produktion freier Lauf gelassen werden. Brunet stimmt für Annahme des Alcanschen Amendements, das die Regierung zu dem ihrigen gemacht. Pascal Duprat (Berichterstatter) resümirt die Diskussion. Das Märzdekret habe die Nationalwerkstätten geboren, die jährlich 750 Millionen gekostet haben würden. (Oh! Oh!) Es müsse abgeschafft werden. Die Zusätze werden an den Ausschuß verwiesen. Vaulabelle (Unterrichtsminister) legt ein Gesetz rücksichtlich der Verwaltungsschulen vor. Recurt ein ähnliches Gesetz von persönlichem Interesse. Um 6 Uhr geschlossen. Donaufürstenthümer. Bucharest, 16. August. So eben erhalten wir amtliche Depeschen des türkischen Kommissärs, Suleiman Pascha. Der Sultan hat unsere neue Verfassung definitiv anerkannt und morgen trifft der Pascha selbst ein, um der provisorischen Regierung Glück zu wünschen. Von hier reist er dannnach der Moldau, wo die Hoffnungen freilich durch die russischen Truppen niedergehalten werden. Die an den Ufern der Donau liegenden türkischen Truppen hat Suleiman der provisorischen Regierung zur Verfügung gestellt. (Sp. Z.)Italien. * Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. * Neapel, 14. August. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. * Neapel, 18. August. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. Großbritannien. * London, 31. August. Nach Hrn. Disraeli sprach gestern im Unterhause Lord John Russel. Wenn Hr. Disraeli geklagt habe, daß es jetzt keine regelmäßige organisirte Parthei im Hause gebe, so sei das nicht die Schuld des Ministeriums. Hume freut sich, daß die alte aristokratische Parthei die bisher über das Land geherrscht, vernichtet sei. Hr. Osborne meint, dem Volk außerhalb des Hauses sei der Hahnenkampf zwischen Disraeli und Lord John höchst gleichgültig. Wenn man alles zusammenrechne, so hätten die Reden der beiden Herren allein 5 Wochen von der Session ausgefüllt. Schließlich hofft er, daß Lord J. Russell nach seinem Besuche in Irland endlich die in Betreff jenes Landes so lange gehegten Reformpläne ausführen werde. Nachdem eine Menge Bills abgethan worden, vertagte sich das Haus. -- * Lord J. Russel ist heute nach Irland abgereist. Das Parlament wird wahrscheinlich am 5. September vertagt werden. Von den letzthin verhafteten Chartisten wurden heute 31 vor die nächsten Assisen verwiesen. An Aufbringung von Bürgschaften war bei ihnen nicht zu denken. Bevor man sie aus dem Polizei-Arrest nach Newgate schaffte, erhielten ihre Frauen und Anverwandten Erlaubniß mit ihnen zu sprechen. -- 68 Aus eben erschienenen Parlamentsberichten über das englische Armenwesen ergiebt sich, daß während des mit dem 25. März 1846 abgeschlossenen Jahres blos in England und Wales 1,145,697 Personen, und von da ab bis zum 25. März 1847 nicht weniger als 1,471,133 Personen Armenunterstützung erhielten. Die Kosten waren resp. 4,373,742 Pfd. Sterl. und 4,674,569 Pfd. Sterl. Amerika. * New-York, 16. Aug. Gestern vertagte sich der Kongreß. Unter den letzten legislativen Maaßregeln befindet sich die Bill, welche die Einrichtung einer Regierung im Oregon betrifft. Sie hat bereits die Unterschrift des Präsidenten erhalten. In ihr wird die Sklaverei für das Oregongebiet ausdrücklich verboten. Damit ist die Bestimmung von 1787 festgehalten, durch welche die Sklaverei in allen Gebieten nordwestlich vom Ohio für immer untersagt wurde. Im Senat war der Kampf in Betreff dieses Punktes sehr heftig. Die Sklaven-Partei wollte das Verbot der Sklaverei durchaus weggelassen haben. Allein das Repräsentantenhaus war unbeugsam und erklärte, daß Oregon eher ohne Regierung bleiben müsse, als daß von jenem Artikel abgegangen werden könne. Was die neuen, von Mexiko abgetretenen Provinzen angeht, so verharren sie in einer exzeptionellen Stellung. Eine Regierung für diese Länder, die nun durch Vertrag amerikanisch sind, ist noch nicht eingerichtet. Die Ursache ist die Sklavenfrage; hier ist der Stein des Anstoßes. Eine große Zahl Senatoren und Repräsentanten werden sich jeder Bill widersetzen, die z. B. in Neu-Mexiko die Sklaverei verbieten wollte. Somit bleibt die bisherige unregelmäßige Form der Verwaltung dieser Länder in Kraft. In einer Botschaft an den Kongreß, welche die Oregonbill zurückbegleitete, erklärt der Präsident, daß er einer Bill, welche für Kalifornien, Neu-Mexiko etc. die Sklaverei verbieten wolle, seine Zustimmung versagen würde. Dies erfordere die Gerechtigkeit gegen den Süden, und nur die strenge Festhaltung an dem Missouri-Compromiß werde die Schwächung der Unionsbande zwischen dem Norden und Süden verhindern. -- Die Agitation wegen der nächsten Präsidentenwahl steigt von Tage zu Tage. General Taylor hat erklärt: "Ich bin kein Parteikandidat, und trifft auf mich die Wahl, so werde ich nicht der Präsident einer Partei, sondern des ganzen Volkes sein. Die Abolitionisten haben Beilage zu Nr. 93 der Neuen Rheinischen Zeitung. Sonntag, 3. September 1848. [Deutschland] Aber freilich! Soldaten aus Schweidnitz, Düsseldorf u. s. w. könnten erfahren wie ihre Kameraden in ihrer Heimath gewirthschaftet haben und das würde schlechten Geist setzen. Die Dänische Armee wird ganz anders behandelt. Die Zeitungen werden der Armee gratis und portofrei zugeschickt, und der Generalstab dankt fast täglich in den öffentlichen Blättern für solche den gemeinen Soldaten dadurch erwiesene Aufmerksamkeiten. Schleswig-Holstein. Durch einen Erlaß der provisorischen Regierung vom 30. d. wird die Landesversammlung auf den 4. Sept. einberufen. Französische Republik. 16 Paris, 31. August. Die schöne Saat geht schon auf: in Montpellier ist eine Legitimistenrevolte losgebrochen, der Präfekt und der Gensd'armenoberst sind stark verwundet. Aber was ist das im Vergleich zur Abendgesellschaft bei Bürger Marrast, bei Bürger Cavaignac! „da sieht man wieder glänzende Toiletten, jubelt der krämerische „Siecle“, und dies beweist die Rückkehr des durch das rothe Provisorium verscheuchten Zutrauens, Handel und Wandel beglücken bald auf's Neue unsere fleißigen Familien, und die von Luxusarbeit lebenden Ouvriers von Paris werden nicht mehr den tollen Einflüsterungen der Unheilsvögel Gehör schenken wollen.“ Der „Constitutionnel“ ist entzückt über die Aussicht auf Frieden; nur das „Debats“ bringt heute einen unangenehmen Artikel, aus dem eine Art von Intervention gegen Oestreich hervorguckt. Dieses Blatt ist offenbar wieder, seit König Rothschild auf's Neue florirt, mit mehr oder minder offiziellen Mittheilungen versehen. Darum wird es auch nicht „supprimirt“ werden, während, sagt man, dem „Constitutionnel“ dies Schicksal nahe bevorsteht; item der „Democratie pacifique“ und „La Reforme“. Cavaignac will sich durchaus allseitig verhaßt machen. Als wenn die supprimirte karlistische „Gazette de France“ nicht unter dem Titel: „Le Peuple Français“ seit dem selbigen Abende weiter erscheint! als wenn Proudhon's Blatt nicht dieser Tage unter dem Titel: „Journal du Peuple“ wieder hervortreten wird! Jetzt läßt die Cavaignac'sche Klique (d. h. die Militärpartei) ein miserables Flugblatt ausrufen, wo Napoleon im Elysium mit Godefroy Cavaignac und dem Bourgeoisrepublikaner A. Carrel, diesem Hauptgötzenbilde des „National“, den General zum Präsidenten der Republik vorschlägt und ruft: „Welch großer Ritter der Freiheit, dieser Cavaignac! sein Motto ist: weder Anarchie noch Reaktion! er wird bald Amnestie für die armen Teufel von den Barrikaden geben, aber unnachsichtlich ihre Verführer niederschmettern. Wie sanft war seine Sprache zu den Insurgenten! er hat seine Arme ihnen geöffnet, und nach wenig Tagen wird er auf die Begnadigung antragen“ u. s. w. — „Nämlich um den Bonaparte nachzuäffen und auch dessen schließliches, skandalöses Ende zu erfahren“ (ergänzt der „Peuple souverain“); „wir prophezeien dieser militärischen, dem Zeitgeiste ganz fremdgebliebenen, verstockten Partei der republikanischen und quasirepublikanischen Paladine einen noch weit trübseligern Ausgang als Anno 1815. In des großen Robespierre's Zeit guillotinirte man alle Woche einen oder zwei rebellische Generale, das war vielleicht zu viel, vielleicht sogar zu wenig. So lange die tapferste Klinge nichts ist als ein rohes Stück Eisen, ohne Sinn und Verstand und soziales Talent, wird sie immer in Gefahr schweben unter den Hammer eines Schmied's zu fallen, der sie zusammenschlägt wenn's ihm beliebt; die Herren mit den Goldepauletten rasen vor Zorn ob dieses unseres Wortes, aber sie haben ein simples Mittel dem Geschicke eines Cüstine u. s. w. zu entgehen: mögen sie edel, brav, freiheitsmüthig werden wie der unsterbliche Husarengeneral Marceau, wie der große Hoche, wie der reine Desaix; das sind ihre ächten Muster im Republikanismus. Wollt ihr Herren 1848 einen neuen Bonapartismus oder Cromwellismus spielen? gut, wir nehmen die Partie an. Aber wo ist, ihr Herren, die Granitkolonne heute? wo sind die puritanischen Dragoner? Geht doch, ihr elendesten aller Kopisten; wir beobachten euch.“ Der Grimm des Pariser, Lyoner, Rouenner Arbeitervolks gegen diese „Säbel- und Auditeurherrschaft“ ist gränzenlos; in Lyon schrie man bereits: „gebt uns Arbeit und Cavaignac's Kopf dazu“; in Paris gilt es bei den Ouvriers für ausgemacht, daß binnen 6 Monaten Mord und Todschlag in den Reihen der uniformirten Nationalgarde wüthen wird. Das verpfuschte Gesetz wegen der Akkordirungen zwischen Schuldner und Gläubiger trägt bereits saure Früchte; vorige Woche fallirten zehn Häuser durch die an zweihundert „kleine Leute“ mitgerissen werden; auch hat diese kleine Bourgeoisie keine große Liebe mehr zu der Rechten in der Kammer, es geht jetzt an den Geldsack. Viele Bauern scheinen im Ernst zu glauben Proudhon's Vorschlag, den er boshafter Weise in Form eines Dekretes gekleidet hatte, sei adoptirt; hie und da wird die Pacht von ihnen verweigert und namentlich in der Normandie ist der ergötzliche Fall vorgekommen, daß einige erklärten: „Was Proudhon sonst noch dozire sei ihnen völlig gleichgültig; sei es ungesetzlich oder schlecht so möchten es die Herren Bourgeois widerlegen und bestrafen; aber seine Verringerung der Pacht sei richtig, und wenn Proudhon ferner dergleichen aussönne, dann würden sie ihn beschützen kommen.“ So zieht sich denn auch von Seiten des vielbelobten „biedern, ruhigen“ Landmannes, dessen „gesunder Sinn stets allem Wirrwarr fern blieb,“ (d. h. bis anher die Zinsen von 15 Milliarden Hypotheken aufzubringen so gütig war) ein unerhörtes Donnerwetter über die Köpfe der Kapitalherren zusammen. „Von der Stunde an, sagt „Le Constituant,“ wo dem unter der Hypothekenbürde keuchenden s. g. kleinen Landbesitzer, der aber nicht nur nichts in Wirklichkeit besitzt, sondern besessen wird, die Schuppen vom Auge fallen und er die eiserne Hand brüderlich dem Städtearbeiter, dem vielverschrieenen Kommuniß entgegenstreckt: ist es aus mit der Despotie der Schmarotzer, die kaum 2 Mill. Köpfe stark, über unsere gallischen Lande herrschen. Und wenn Jaques Bonhomme (Spitzname des französischen Bauers) heute sich wieder erhebt, ei dann sollt ihr euer blaues Wunder sehen, noch blauer als 1790 und vor 500 Jahren in dem großen Bauernkriege; dann bläst er euer ganzes legitimistisches Kartenhaus um sammt dem verschnörkelten Code, und Hypotheken und Pacht verfliegen in Nebel. Dann wird er aber wohl nicht mehr bieder und ruhig heißen, der Jaques Bonhomme?“ Sehr herb aber richtig bemerkt ein anderes Departementsblatt: „Daß sich Proudhon irrt, wenn er meint, der Zinsfuß werde einst von selbst auf Null sinken, ist klar; aber was scheert uns diese theoretische Wortklauberei? Genug, er hat die wunde Stelle berührt, der diabolische Hexenmeister, und die Herren des Kapitals und der Rente, diese faulenzenden Genießer fremder Arbeit, d. h. fremden Eigenthums, sind konvulsivisch in die Höhe geflogen, als hätte er sie mit dem Glüheisen betupft; wir wissen jetzt daß auch diese irdischen Götter gar empfindliche Nerven haben, sie, die bisher immer so unerschüttert, so großartig pflegmatisch und philosophisch einherwandelten.“ 12 Paris, 31. August. Wie man weiß, hieß es so ziemlich allgemein, der „Constitutionnel“ solle das Schicksal des „Lampion“ und der „Gazette de France“ theilen, d. h. er solle suspendirt werden. Der „Constitutionnel“ erschien fort, aber in einer veränderten Gestalt, er erschien wie die „Presse,“ im verwaisten Zustande, ohne leitende Artikel, ohne Farbe; der „Constitutionel“ hörte auf „Constitutionnel“ zu sein; er war nunmehr Tagesblatt, ein Blatt der Tagesneuigkeiten und der parlamentarischen Verhandlungen ohne allen Kommentar. Ueber das wahre Bewandniß der Sache gibt uns der „Drapeau National“ folgende Aufschlüsse: Vor einigen Tagen wurde dem General Cavaignac die Protestation der verschiedenen Journale überreicht. Der General beantwortete dieselbe mit einer militärischen Unbefangenheit, die alle Anwesenden in Erstaunen gesetzt. „Ihr Gesuch, meine Herren, macht Ihnen Ehre; Ihre Pflicht gebietet Ihnen zu protestiren, wie die meinige mir gebietet zu suspendiren. Ich werde auf gleiche Weise mit dem „Constitutionnel“ verfahren, wenn er seine Angriffe auf die Republik nicht einstellt. Ich habe bereits auf freundlichem Wege den Redakteurs dieses Journals meine Absichten wissen lassen; und wenn sie ferner fortfahren im Interessen einer Dynastie zu schreiben, der ich mir zwar zur Ehre anrechne gedient zu haben, aber mit der ich fortan nichts mehr zu thun haben will, weil Frankreich nichts mehr mit ihr zu thun hat, so werde ich keinen Anstand nehmen, den „Constitutionnel“ zu suspendiren.“ Diesen „freundlichen Mittheilungen zufolge hat der „Constitutionnel“ seine raisonirenden Artikel eingestellt, und zu seiner Rechtfertigung läßt er am Anfang des Journals den Vorschlag des Herrn Crespel de Latouche abdrucken. Paris, 31. Aug. Karl Albert hat, versicherte man gestern in den Konferenzsälen der Nationalversammlung, in aller Stille eine bewaffnete Intervention nachgesucht. Unser Exekutivausschuß, dieses Mal weniger bedenklich, soll ihm dieselbe zugestanden haben. Es würden zunächst aber nur einige Regimenter in Piemont einrücken, bloß um den Wienern Angst zu machen und sie zur Mediationsannahme zu zwingen. — Der National räth in einem langen Artikel den Oestreichern, die franz.-englische Vermittlung anzunehmen. Er sagt: Das siegreiche Oestreich glaubt sich ohne Zweifel wieder gesetzlich in den Besitz der Lombardei zurückgetreten, wie in ein altes Recht. Es kann ihm belieben, die Dazwischenkunft jeder fremden Macht als überflüssig, und seine Wiederbesitznahme als eine vollbrachte Thatsache zu betrachten. Aber wir sagen ihm, daß es sich gewaltig täuscht, wenn es dies glaubt. Die Wiener Verträge (von 1815) existiren nirgends mehr, selbst nicht in Wien. Oestreich hält Oberitalien militärisch besetzt, aber es besitzt es nicht mehr. Er weist dann nach, daß die Stellung der Oestreicher in der Lombardei keineswegs so hoffnungslos ist, als es scheint, und räth Oestreich, den rechten Augenblick zu Unterhandlungen nicht vorüber gehen zu lassen. — Vorige Nacht rollte ein neuer Zug Juni-Räuber auf der Rouenerbahn dem Hafen von Havre zu. — Barbes, Blanqui, Albert, Courtais, kurz der ganze 15. Mai wird in der ersten Hälfte des Oktober vor den Assisen gerichtet. — Lamartine's Broschüre „Briefe an die Wähler der 10 Departements, die mich gewählt haben,“ ist erschienen. Das neue Blatt le peuple français (statt Gazette de France) tst vor das Zuchtgericht gerufen, weil es erschienen ohne Caution zu leisten. — Alton Shee, Benjamin Delessert und mehre Andere, treten als Kandidaten der Septemberwahlen auf. Nationalversammlung. Sitzung vom 31. August. Anf. 2 1/4 Uhr Präsident Marrast. Die Versammlung nimmt ohne alle Diskussion eine Menge von Gesetzvorschlägen an, welche die Städte Amiens, Chateauroux, Epinal, Versailles u. s. w. ermächtigen, sich unter gewissen Bedingungen außerordentliche Steuern aufzuerlegen zur Tilgung von Kapitalien, die sie aufzutreiben sich gezwungen sehen, um ihre brodlosen Arbeiter zu beschäftigen. Hiernächst zieht der Präsident die monatlich vorgeschriebene Erneuerung der Bureaux durchs Loos. Tagesordnung: Fortsetzung der gestern abgebrochenen Debatte über Abschaffung des Dekrets vom 2. März 1848, das die Zahl der Arbeitsstunden auf 10 täglich festsetzt. Charles Dupin ergreift das Wort, um die Angriffe Pierre Leroux' gegen Staat, Regierung, Gesellschaft, Privatindustrie etc. zu widerlegen. Diese Widerlegung erscheint ihm um so nothiger, weil die socialistische Ideen keine bloße Theorie mehr seien, sondern sie hausten jetzt in den Köpfen des Armen; sie seien von der Theorie zur Doktrin geworden. Zunächst wird man uns, den Bekämpfern des Socialismus, zugestehen, daß wir den Predigern desselben, z. B. den HH Pierre Leroux, Proudhon, Louis Blanc und einigen andern Aposteln (man lacht) die unumwundenste Redefreiheit zugestanden haben. Alle Welt hat ihnen ruhig zugehört und es ist Niemanden eingefallen, einen Stein gegen sie zu erheben. Aber sobald diese Lehren vor den Schranken des gesetzgebenden Staatskörpers auftreten, sobald sie das ganze Land in Feuer und Flamme zu versetzen im Stande sind, dann muß man sie ernstlich bekämpfen. Namentlich ist dies unsere Pflicht, wir, die wir uns mit sozialistischen Studien ernstlich beschäftigen. Der Redner tritt nun in eine ökonomische Beleuchtung der französischen Produktionsverhältnisse, die wir dem Leser gern erlassen wollen, weil sie nichts Neues bietet. Von 14 Stunden Arbeitszeit sei die Dauer auf 12 und seit dem Februar auf 10 geschmolzen. Kürzere Arbeitszeit und höherer Lohn sei ein Unding für die heutige Absatzweise. Gambon wundert sich, daß kein Glied der provisorischen Regierung den Muth habe, das bedrothe Dekret zu retten. Er hofft, Marrast werde von seinem Präsidentenstuhle herabsteigen, um es zu vertheidigen. Marrast, statt zu antworten, giebt das Wort Hrn. Wolowski, der in seiner gewohnten Weise von der Freiheit der Konkurrenz, der Freiheit der Arbeit u. s. w. dozirt. Senard, Minister des Innern: Die Regierung erklärt hiermit, daß sie das Deder provisorischen Regierung vom 2 März bekämpft. Sie bekämpft aber auch ebenso sehr die Erläuterungen der Freihandelsschule, die Hr. Wolowski gegen das Dekret geltend gemacht. Die Arbeitsstunden in einer absoluten Weise festhalten zu wollen, sei unsinnig. Die Regierung wisse sehr wohl, daß die Konkurrenz manches Fabrikanten zu unvernünftiger Ausbeutung seiner Arbeiter gestiegen. Diesem Mißbrauche wolle sie entgegensteuern. Sie schließe sich daher dem Amendement Alcan's an, das die Arbeitsdauer auf 12 Stunden feststelle. Wollen Fabrikanten in Uebereinstimmung mit ihren Arbeitern diese Zahl überschreiten, so haben sie hierfür die Genehmigung der Behörden einzuholen. Sonst verfallen sie in Strafe. Leon Faucher: Ich bewundere den Hrn. Minister auf demselben Feld zu treffen, wie Pierre Leroux. Leroux beschränkt die menschliche Freiheit, der Minister ebenfalls, nur weniger hart. Warum 12 statt 10 Stunden? Wenn Ihr die Stunden regelt, müßt Ihr auch die Lohnhöhe regeln und dann verfallt Ihr in die gefährliche Charybdis der Arbeitsorganisation. Was zu regeln erlaubt, besteht höchstens in der Arbeitsdauer fur Kinder. Sonst muß der Produktion freier Lauf gelassen werden. Brunet stimmt für Annahme des Alcanschen Amendements, das die Regierung zu dem ihrigen gemacht. Pascal Duprat (Berichterstatter) resümirt die Diskussion. Das Märzdekret habe die Nationalwerkstätten geboren, die jährlich 750 Millionen gekostet haben würden. (Oh! Oh!) Es müsse abgeschafft werden. Die Zusätze werden an den Ausschuß verwiesen. Vaulabelle (Unterrichtsminister) legt ein Gesetz rücksichtlich der Verwaltungsschulen vor. Recurt ein ähnliches Gesetz von persönlichem Interesse. Um 6 Uhr geschlossen. Donaufürstenthümer. Bucharest, 16. August. So eben erhalten wir amtliche Depeschen des türkischen Kommissärs, Suleiman Pascha. Der Sultan hat unsere neue Verfassung definitiv anerkannt und morgen trifft der Pascha selbst ein, um der provisorischen Regierung Glück zu wünschen. Von hier reist er dannnach der Moldau, wo die Hoffnungen freilich durch die russischen Truppen niedergehalten werden. Die an den Ufern der Donau liegenden türkischen Truppen hat Suleiman der provisorischen Regierung zur Verfügung gestellt. (Sp. Z.)Italien. * Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. * Neapel, 14. August. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. * Neapel, 18. August. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. Großbritannien. * London, 31. August. Nach Hrn. Disraeli sprach gestern im Unterhause Lord John Russel. Wenn Hr. Disraeli geklagt habe, daß es jetzt keine regelmäßige organisirte Parthei im Hause gebe, so sei das nicht die Schuld des Ministeriums. Hume freut sich, daß die alte aristokratische Parthei die bisher über das Land geherrscht, vernichtet sei. Hr. Osborne meint, dem Volk außerhalb des Hauses sei der Hahnenkampf zwischen Disraeli und Lord John höchst gleichgültig. Wenn man alles zusammenrechne, so hätten die Reden der beiden Herren allein 5 Wochen von der Session ausgefüllt. Schließlich hofft er, daß Lord J. Russell nach seinem Besuche in Irland endlich die in Betreff jenes Landes so lange gehegten Reformpläne ausführen werde. Nachdem eine Menge Bills abgethan worden, vertagte sich das Haus. — * Lord J. Russel ist heute nach Irland abgereist. Das Parlament wird wahrscheinlich am 5. September vertagt werden. Von den letzthin verhafteten Chartisten wurden heute 31 vor die nächsten Assisen verwiesen. An Aufbringung von Bürgschaften war bei ihnen nicht zu denken. Bevor man sie aus dem Polizei-Arrest nach Newgate schaffte, erhielten ihre Frauen und Anverwandten Erlaubniß mit ihnen zu sprechen. — 68 Aus eben erschienenen Parlamentsberichten über das englische Armenwesen ergiebt sich, daß während des mit dem 25. März 1846 abgeschlossenen Jahres blos in England und Wales 1,145,697 Personen, und von da ab bis zum 25. März 1847 nicht weniger als 1,471,133 Personen Armenunterstützung erhielten. Die Kosten waren resp. 4,373,742 Pfd. Sterl. und 4,674,569 Pfd. Sterl. Amerika. * New-York, 16. Aug. Gestern vertagte sich der Kongreß. Unter den letzten legislativen Maaßregeln befindet sich die Bill, welche die Einrichtung einer Regierung im Oregon betrifft. Sie hat bereits die Unterschrift des Präsidenten erhalten. In ihr wird die Sklaverei für das Oregongebiet ausdrücklich verboten. Damit ist die Bestimmung von 1787 festgehalten, durch welche die Sklaverei in allen Gebieten nordwestlich vom Ohio für immer untersagt wurde. Im Senat war der Kampf in Betreff dieses Punktes sehr heftig. Die Sklaven-Partei wollte das Verbot der Sklaverei durchaus weggelassen haben. Allein das Repräsentantenhaus war unbeugsam und erklärte, daß Oregon eher ohne Regierung bleiben müsse, als daß von jenem Artikel abgegangen werden könne. Was die neuen, von Mexiko abgetretenen Provinzen angeht, so verharren sie in einer exzeptionellen Stellung. Eine Regierung für diese Länder, die nun durch Vertrag amerikanisch sind, ist noch nicht eingerichtet. Die Ursache ist die Sklavenfrage; hier ist der Stein des Anstoßes. Eine große Zahl Senatoren und Repräsentanten werden sich jeder Bill widersetzen, die z. B. in Neu-Mexiko die Sklaverei verbieten wollte. Somit bleibt die bisherige unregelmäßige Form der Verwaltung dieser Länder in Kraft. In einer Botschaft an den Kongreß, welche die Oregonbill zurückbegleitete, erklärt der Präsident, daß er einer Bill, welche für Kalifornien, Neu-Mexiko etc. die Sklaverei verbieten wolle, seine Zustimmung versagen würde. Dies erfordere die Gerechtigkeit gegen den Süden, und nur die strenge Festhaltung an dem Missouri-Compromiß werde die Schwächung der Unionsbande zwischen dem Norden und Süden verhindern. — Die Agitation wegen der nächsten Präsidentenwahl steigt von Tage zu Tage. General Taylor hat erklärt: „Ich bin kein Parteikandidat, und trifft auf mich die Wahl, so werde ich nicht der Präsident einer Partei, sondern des ganzen Volkes sein. Die Abolitionisten haben <TEI> <text> <pb facs="#f0001" n="0471"/> <front> <titlePage type="heading"> <titlePart type="main">Beilage zu Nr. 93 der Neuen Rheinischen Zeitung.</titlePart> <docImprint> <docDate>Sonntag, 3. September 1848.</docDate> </docImprint> </titlePage> </front> <body> <div n="1"> <head>[Deutschland]</head> <div xml:id="ar093b_001" type="jArticle"> <p>Aber freilich! Soldaten aus Schweidnitz, Düsseldorf u. s. w. könnten erfahren wie ihre Kameraden in ihrer Heimath gewirthschaftet haben und das würde schlechten Geist setzen. Die Dänische Armee wird ganz anders behandelt. Die Zeitungen werden der Armee gratis und portofrei zugeschickt, und der Generalstab dankt fast täglich in den öffentlichen Blättern für solche den <hi rendition="#g">gemeinen Soldaten</hi> dadurch erwiesene Aufmerksamkeiten.</p> </div> <div xml:id="ar093b_002" type="jArticle"> <head>Schleswig-Holstein.</head> <p>Durch einen Erlaß der provisorischen Regierung vom 30. d. wird die Landesversammlung auf den 4. Sept. einberufen.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Französische Republik.</head> <div xml:id="ar093b_003" type="jArticle"> <head><bibl><author>16</author></bibl> Paris, 31. August.</head> <p>Die schöne Saat geht schon auf: in Montpellier ist eine Legitimistenrevolte losgebrochen, der Präfekt und der Gensd'armenoberst sind stark verwundet. Aber was ist das im Vergleich zur Abendgesellschaft bei Bürger Marrast, bei Bürger Cavaignac! „da sieht man wieder glänzende Toiletten, jubelt der krämerische „Siecle“, und dies beweist die Rückkehr des durch das rothe Provisorium verscheuchten Zutrauens, Handel und Wandel beglücken bald auf's Neue unsere fleißigen Familien, und die von Luxusarbeit lebenden Ouvriers von Paris werden nicht mehr den tollen Einflüsterungen der Unheilsvögel Gehör schenken wollen.“ Der „Constitutionnel“ ist entzückt über die Aussicht auf Frieden; nur das „Debats“ bringt heute einen unangenehmen Artikel, aus dem eine Art von Intervention gegen Oestreich hervorguckt. Dieses Blatt ist offenbar wieder, seit König Rothschild auf's Neue florirt, mit mehr oder minder offiziellen Mittheilungen versehen. Darum wird es auch nicht „supprimirt“ werden, während, sagt man, dem „Constitutionnel“ dies Schicksal nahe bevorsteht; item der „Democratie pacifique“ und „La Reforme“. Cavaignac will sich durchaus allseitig verhaßt machen. Als wenn die supprimirte karlistische „Gazette de France“ nicht unter dem Titel: „Le Peuple Français“ seit dem selbigen Abende weiter erscheint! als wenn Proudhon's Blatt nicht dieser Tage unter dem Titel: „Journal du Peuple“ wieder hervortreten wird! Jetzt läßt die Cavaignac'sche Klique (d. h. die Militärpartei) ein miserables Flugblatt ausrufen, wo Napoleon im Elysium mit Godefroy Cavaignac und dem Bourgeoisrepublikaner A. Carrel, diesem Hauptgötzenbilde des „National“, den General zum Präsidenten der Republik vorschlägt und ruft: „Welch großer Ritter der Freiheit, dieser Cavaignac! sein Motto ist: weder Anarchie noch Reaktion! er wird bald Amnestie für die armen Teufel von den Barrikaden geben, aber unnachsichtlich ihre Verführer niederschmettern. Wie sanft war seine Sprache zu den Insurgenten! er hat seine Arme ihnen geöffnet, und nach wenig Tagen wird er auf die Begnadigung antragen“ u. s. w. — „Nämlich um den Bonaparte nachzuäffen und auch dessen schließliches, skandalöses Ende zu erfahren“ (ergänzt der „Peuple souverain“); „wir prophezeien dieser militärischen, dem Zeitgeiste ganz fremdgebliebenen, verstockten Partei der republikanischen und quasirepublikanischen Paladine einen noch weit trübseligern Ausgang als Anno 1815. In des großen Robespierre's Zeit guillotinirte man alle Woche einen oder zwei rebellische Generale, das war vielleicht zu viel, vielleicht sogar zu wenig. So lange die tapferste Klinge nichts ist als ein rohes Stück Eisen, ohne Sinn und Verstand und soziales Talent, wird sie immer in Gefahr schweben unter den Hammer eines Schmied's zu fallen, der sie zusammenschlägt wenn's ihm beliebt; die Herren mit den Goldepauletten rasen vor Zorn ob dieses unseres Wortes, aber sie haben ein simples Mittel dem Geschicke eines Cüstine u. s. w. zu entgehen: mögen sie edel, brav, freiheitsmüthig werden wie der unsterbliche Husarengeneral Marceau, wie der große Hoche, wie der reine Desaix; das sind ihre ächten Muster im Republikanismus. Wollt ihr Herren 1848 einen neuen Bonapartismus oder Cromwellismus spielen? gut, wir nehmen die Partie an. Aber wo ist, ihr Herren, die Granitkolonne heute? wo sind die puritanischen Dragoner? Geht doch, ihr elendesten aller Kopisten; wir beobachten euch.“</p> <p>Der Grimm des Pariser, Lyoner, Rouenner Arbeitervolks gegen diese „Säbel- und Auditeurherrschaft“ ist gränzenlos; in Lyon schrie man bereits: „gebt uns Arbeit und Cavaignac's Kopf dazu“; in Paris gilt es bei den Ouvriers für ausgemacht, daß binnen 6 Monaten Mord und Todschlag in den Reihen der uniformirten Nationalgarde wüthen wird. Das verpfuschte Gesetz wegen der Akkordirungen zwischen Schuldner und Gläubiger trägt bereits saure Früchte; vorige Woche fallirten zehn Häuser durch die an zweihundert „kleine Leute“ mitgerissen werden; auch hat diese kleine Bourgeoisie keine große Liebe mehr zu der Rechten in der Kammer, es geht jetzt an den Geldsack. Viele Bauern scheinen im Ernst zu glauben Proudhon's Vorschlag, den er boshafter Weise in Form eines Dekretes gekleidet hatte, sei adoptirt; hie und da wird die Pacht von ihnen verweigert und namentlich in der Normandie ist der ergötzliche Fall vorgekommen, daß einige erklärten: „Was Proudhon sonst noch dozire sei ihnen völlig gleichgültig; sei es ungesetzlich oder schlecht so möchten es die Herren Bourgeois widerlegen und bestrafen; aber seine Verringerung der Pacht sei richtig, und wenn Proudhon ferner dergleichen aussönne, dann würden sie ihn beschützen kommen.“ So zieht sich denn auch von Seiten des vielbelobten „biedern, ruhigen“ Landmannes, dessen „gesunder Sinn stets allem Wirrwarr fern blieb,“ (d. h. bis anher die Zinsen von 15 Milliarden Hypotheken aufzubringen so gütig war) ein unerhörtes Donnerwetter über die Köpfe der Kapitalherren zusammen. „Von der Stunde an, sagt „Le Constituant,“ wo dem unter der Hypothekenbürde keuchenden s. g. kleinen Landbesitzer, der aber nicht nur nichts in Wirklichkeit besitzt, sondern besessen wird, die Schuppen vom Auge fallen und er die eiserne Hand brüderlich dem Städtearbeiter, dem vielverschrieenen Kommuniß entgegenstreckt: ist es aus mit der Despotie der Schmarotzer, die kaum 2 Mill. Köpfe stark, über unsere gallischen Lande herrschen. Und wenn Jaques Bonhomme (Spitzname des französischen Bauers) heute sich wieder erhebt, ei dann sollt ihr euer blaues Wunder sehen, noch blauer als 1790 und vor 500 Jahren in dem großen Bauernkriege; dann bläst er euer ganzes legitimistisches Kartenhaus um sammt dem verschnörkelten Code, und Hypotheken und Pacht verfliegen in Nebel. Dann wird er aber wohl nicht mehr bieder und ruhig heißen, der Jaques Bonhomme?“ Sehr herb aber richtig bemerkt ein anderes Departementsblatt: „Daß sich Proudhon irrt, wenn er meint, der Zinsfuß werde einst von selbst auf Null sinken, ist klar; aber was scheert uns diese theoretische Wortklauberei? Genug, er hat die wunde Stelle berührt, der diabolische Hexenmeister, und die Herren des Kapitals und der Rente, diese faulenzenden Genießer fremder Arbeit, d. h. fremden Eigenthums, sind konvulsivisch in die Höhe geflogen, als hätte er sie mit dem Glüheisen betupft; wir wissen jetzt daß auch diese irdischen Götter gar empfindliche Nerven haben, sie, die bisher immer so unerschüttert, so großartig pflegmatisch und philosophisch einherwandelten.“</p> </div> <div xml:id="ar093b_004" type="jArticle"> <head><bibl><author>12</author></bibl> Paris, 31. August.</head> <p>Wie man weiß, hieß es so ziemlich allgemein, der „Constitutionnel“ solle das Schicksal des „Lampion“ und der „Gazette de France“ theilen, d. h. er solle suspendirt werden. Der „Constitutionnel“ erschien fort, aber in einer veränderten Gestalt, er erschien wie die „Presse,“ im verwaisten Zustande, ohne leitende Artikel, ohne Farbe; der „Constitutionel“ hörte auf „Constitutionnel“ zu sein; er war nunmehr Tagesblatt, ein Blatt der Tagesneuigkeiten und der parlamentarischen Verhandlungen ohne allen Kommentar. Ueber das wahre Bewandniß der Sache gibt uns der „Drapeau National“ folgende Aufschlüsse:</p> <p>Vor einigen Tagen wurde dem General Cavaignac die Protestation der verschiedenen Journale überreicht. Der General beantwortete dieselbe mit einer militärischen Unbefangenheit, die alle Anwesenden in Erstaunen gesetzt.</p> <p>„Ihr Gesuch, meine Herren, macht Ihnen Ehre; Ihre Pflicht gebietet Ihnen zu protestiren, wie die meinige mir gebietet zu suspendiren. Ich werde auf gleiche Weise mit dem „Constitutionnel“ verfahren, wenn er seine Angriffe auf die Republik nicht einstellt. Ich habe bereits auf freundlichem Wege den Redakteurs dieses Journals meine Absichten wissen lassen; und wenn sie ferner fortfahren im Interessen einer Dynastie zu schreiben, der ich mir zwar zur Ehre anrechne gedient zu haben, aber mit der ich fortan nichts mehr zu thun haben will, weil Frankreich nichts mehr mit ihr zu thun hat, so werde ich keinen Anstand nehmen, den „Constitutionnel“ zu suspendiren.“</p> <p>Diesen „freundlichen Mittheilungen zufolge hat der „Constitutionnel“ seine raisonirenden Artikel eingestellt, und zu seiner Rechtfertigung läßt er am Anfang des Journals den Vorschlag des Herrn Crespel de Latouche abdrucken.</p> </div> <div xml:id="ar093b_005" type="jArticle"> <head>Paris, 31. Aug.</head> <p>Karl Albert hat, versicherte man gestern in den Konferenzsälen der Nationalversammlung, in aller Stille eine bewaffnete Intervention nachgesucht. Unser Exekutivausschuß, dieses Mal weniger bedenklich, soll ihm dieselbe zugestanden haben. Es würden zunächst aber nur einige Regimenter in Piemont einrücken, bloß um den Wienern Angst zu machen und sie zur Mediationsannahme zu zwingen.</p> <p>— Der National räth in einem langen Artikel den Oestreichern, die franz.-englische Vermittlung anzunehmen. Er sagt: Das siegreiche Oestreich glaubt sich ohne Zweifel wieder gesetzlich in den Besitz der Lombardei zurückgetreten, wie in ein altes Recht. Es kann ihm belieben, die Dazwischenkunft jeder fremden Macht als überflüssig, und seine Wiederbesitznahme als eine vollbrachte Thatsache zu betrachten. Aber wir sagen ihm, daß es sich gewaltig täuscht, wenn es dies glaubt. Die Wiener Verträge (von 1815) existiren nirgends mehr, selbst nicht in Wien. Oestreich hält Oberitalien militärisch besetzt, aber es besitzt es nicht mehr. Er weist dann nach, daß die Stellung der Oestreicher in der Lombardei keineswegs so hoffnungslos ist, als es scheint, und räth Oestreich, den rechten Augenblick zu Unterhandlungen nicht vorüber gehen zu lassen.</p> <p>— Vorige Nacht rollte ein neuer Zug Juni-Räuber auf der Rouenerbahn dem Hafen von Havre zu.</p> <p>— Barbes, Blanqui, Albert, Courtais, kurz der ganze 15. Mai wird in der ersten Hälfte des Oktober vor den Assisen gerichtet.</p> <p>— Lamartine's Broschüre „Briefe an die Wähler der 10 Departements, die mich gewählt haben,“ ist erschienen.</p> <p>Das neue Blatt le peuple français (statt Gazette de France) tst vor das Zuchtgericht gerufen, weil es erschienen ohne Caution zu leisten.</p> <p>— Alton Shee, Benjamin Delessert und mehre Andere, treten als Kandidaten der Septemberwahlen auf.</p> <p><hi rendition="#g">Nationalversammlung</hi>. Sitzung vom 31. August. Anf. 2 1/4 Uhr Präsident Marrast. Die Versammlung nimmt ohne alle Diskussion eine Menge von Gesetzvorschlägen an, welche die Städte Amiens, Chateauroux, Epinal, Versailles u. s. w. ermächtigen, sich unter gewissen Bedingungen außerordentliche Steuern aufzuerlegen zur Tilgung von Kapitalien, die sie aufzutreiben sich gezwungen sehen, um ihre brodlosen Arbeiter zu beschäftigen.</p> <p>Hiernächst zieht der Präsident die monatlich vorgeschriebene Erneuerung der Bureaux durchs Loos.</p> <p>Tagesordnung: Fortsetzung der gestern abgebrochenen Debatte über Abschaffung des Dekrets vom 2. März 1848, das die Zahl der Arbeitsstunden auf 10 täglich festsetzt.</p> <p>Charles Dupin ergreift das Wort, um die Angriffe Pierre Leroux' gegen Staat, Regierung, Gesellschaft, Privatindustrie etc. zu widerlegen. Diese Widerlegung erscheint ihm um so nothiger, weil die socialistische Ideen keine bloße Theorie mehr seien, sondern sie hausten jetzt in den Köpfen des Armen; sie seien von der Theorie zur Doktrin geworden.</p> <p>Zunächst wird man uns, den Bekämpfern des Socialismus, zugestehen, daß wir den Predigern desselben, z. B. den HH Pierre Leroux, Proudhon, Louis Blanc und einigen andern Aposteln (man lacht) die unumwundenste Redefreiheit zugestanden haben. Alle Welt hat ihnen ruhig zugehört und es ist Niemanden eingefallen, einen Stein gegen sie zu erheben. Aber sobald diese Lehren vor den Schranken des gesetzgebenden Staatskörpers auftreten, sobald sie das ganze Land in Feuer und Flamme zu versetzen im Stande sind, dann muß man sie ernstlich bekämpfen. Namentlich ist dies unsere Pflicht, wir, die wir uns mit sozialistischen Studien ernstlich beschäftigen. Der Redner tritt nun in eine ökonomische Beleuchtung der französischen Produktionsverhältnisse, die wir dem Leser gern erlassen wollen, weil sie nichts Neues bietet. Von 14 Stunden Arbeitszeit sei die Dauer auf 12 und seit dem Februar auf 10 geschmolzen. Kürzere Arbeitszeit und höherer Lohn sei ein Unding für die heutige Absatzweise.</p> <p>Gambon wundert sich, daß kein Glied der provisorischen Regierung den Muth habe, das bedrothe Dekret zu retten. Er hofft, Marrast werde von seinem Präsidentenstuhle herabsteigen, um es zu vertheidigen.</p> <p>Marrast, statt zu antworten, giebt das Wort Hrn. Wolowski, der in seiner gewohnten Weise von der Freiheit der Konkurrenz, der Freiheit der Arbeit u. s. w. dozirt.</p> <p>Senard, Minister des Innern: Die Regierung erklärt hiermit, daß sie das Deder provisorischen Regierung vom 2 März bekämpft. Sie bekämpft aber auch ebenso sehr die Erläuterungen der Freihandelsschule, die Hr. Wolowski gegen das Dekret geltend gemacht. Die Arbeitsstunden in einer absoluten Weise festhalten zu wollen, sei unsinnig. Die Regierung wisse sehr wohl, daß die Konkurrenz manches Fabrikanten zu unvernünftiger Ausbeutung seiner Arbeiter gestiegen. Diesem Mißbrauche wolle sie entgegensteuern. Sie schließe sich daher dem Amendement Alcan's an, das die Arbeitsdauer auf 12 Stunden feststelle. Wollen Fabrikanten in Uebereinstimmung mit ihren Arbeitern diese Zahl überschreiten, so haben sie hierfür die Genehmigung der Behörden einzuholen. Sonst verfallen sie in Strafe.</p> <p>Leon Faucher: Ich bewundere den Hrn. Minister auf demselben Feld zu treffen, wie Pierre Leroux. Leroux beschränkt die menschliche Freiheit, der Minister ebenfalls, nur weniger hart. Warum 12 statt 10 Stunden? Wenn Ihr die Stunden regelt, müßt Ihr auch die Lohnhöhe regeln und dann verfallt Ihr in die gefährliche Charybdis der Arbeitsorganisation. Was zu regeln erlaubt, besteht höchstens in der Arbeitsdauer fur Kinder. Sonst muß der Produktion freier Lauf gelassen werden.</p> <p>Brunet stimmt für Annahme des Alcanschen Amendements, das die Regierung zu dem ihrigen gemacht.</p> <p>Pascal Duprat (Berichterstatter) resümirt die Diskussion. Das Märzdekret habe die Nationalwerkstätten geboren, die jährlich 750 Millionen gekostet haben würden. (Oh! Oh!) Es müsse abgeschafft werden.</p> <p>Die Zusätze werden an den Ausschuß verwiesen.</p> <p>Vaulabelle (Unterrichtsminister) legt ein Gesetz rücksichtlich der Verwaltungsschulen vor.</p> <p>Recurt ein ähnliches Gesetz von persönlichem Interesse.</p> <p>Um 6 Uhr geschlossen.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Donaufürstenthümer.</head> <div xml:id="ar093b_006" type="jArticle"> <head>Bucharest, 16. August.</head> <p>So eben erhalten wir amtliche Depeschen des türkischen Kommissärs, Suleiman Pascha. Der Sultan hat unsere neue Verfassung definitiv anerkannt und morgen trifft der Pascha selbst ein, um der provisorischen Regierung Glück zu wünschen. Von hier reist er dannnach der Moldau, wo die Hoffnungen freilich durch die russischen Truppen niedergehalten werden. Die an den Ufern der Donau liegenden türkischen Truppen hat Suleiman der provisorischen Regierung zur Verfügung gestellt.</p> <bibl>(Sp. Z.)</bibl> </div> </div> <div n="1"> <head>Italien.</head> <div xml:id="ar093b_007_c" type="jArticle"> <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 3. September 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 647.</bibl> </note> <head> <bibl> <author>*</author> </bibl> </head> <gap reason="copyright"/> </div> <div xml:id="ar093b_008_c" type="jArticle"> <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 3. September 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 647.</bibl> </note> <head><bibl><author>*</author></bibl> Neapel, 14. August.</head> <gap reason="copyright"/> </div> <div xml:id="ar093b_009_c" type="jArticle"> <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 3. September 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 647.</bibl> </note> <head><bibl><author>*</author></bibl> Neapel, 18. August.</head> <gap reason="copyright"/> </div> </div> <div n="1"> <head>Großbritannien.</head> <div xml:id="ar093b_010" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> London, 31. August.</head> <p>Nach Hrn. <hi rendition="#g">Disraeli</hi> sprach gestern im Unterhause Lord <hi rendition="#g">John Russel</hi>. Wenn Hr. Disraeli geklagt habe, daß es jetzt keine regelmäßige organisirte Parthei im Hause gebe, so sei das nicht die Schuld des Ministeriums.</p> <p><hi rendition="#g">Hume</hi> freut sich, daß die alte aristokratische Parthei die bisher über das Land geherrscht, vernichtet sei. Hr. <hi rendition="#g">Osborne</hi> meint, dem Volk außerhalb des Hauses sei der Hahnenkampf zwischen Disraeli und Lord John höchst gleichgültig. Wenn man alles zusammenrechne, so hätten die Reden der beiden Herren allein 5 Wochen von der Session ausgefüllt. Schließlich hofft er, daß Lord J. Russell nach seinem Besuche in Irland endlich die in Betreff jenes Landes so lange gehegten Reformpläne ausführen werde. Nachdem eine Menge Bills abgethan worden, vertagte sich das Haus.</p> </div> <div xml:id="ar093b_011" type="jArticle"> <head>— <bibl><author>*</author></bibl> </head> <p>Lord J. Russel ist heute nach Irland abgereist. Das Parlament wird wahrscheinlich am 5. September vertagt werden. Von den letzthin verhafteten Chartisten wurden heute 31 vor die nächsten Assisen verwiesen.</p> <p>An Aufbringung von Bürgschaften war bei ihnen nicht zu denken. Bevor man sie aus dem Polizei-Arrest nach Newgate schaffte, erhielten ihre Frauen und Anverwandten Erlaubniß mit ihnen zu sprechen.</p> </div> <div xml:id="ar093b_012" type="jArticle"> <head>— <bibl><author>68</author></bibl> </head> <p>Aus eben erschienenen Parlamentsberichten über das englische Armenwesen ergiebt sich, daß während des mit dem 25. März 1846 abgeschlossenen Jahres blos in England und Wales 1,145,697 Personen, und von da ab bis zum 25. März 1847 nicht weniger als 1,471,133 Personen Armenunterstützung erhielten. Die Kosten waren resp. 4,373,742 Pfd. Sterl. und 4,674,569 Pfd. Sterl.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Amerika.</head> <div xml:id="ar093b_013" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> New-York, 16. Aug.</head> <p>Gestern vertagte sich der Kongreß. Unter den letzten legislativen Maaßregeln befindet sich die Bill, welche die Einrichtung einer Regierung im Oregon betrifft. Sie hat bereits die Unterschrift des Präsidenten erhalten. In ihr wird die Sklaverei für das Oregongebiet ausdrücklich verboten. Damit ist die Bestimmung von 1787 festgehalten, durch welche die Sklaverei in allen Gebieten nordwestlich vom Ohio für immer untersagt wurde. Im Senat war der Kampf in Betreff dieses Punktes sehr heftig. Die Sklaven-Partei wollte das Verbot der Sklaverei durchaus weggelassen haben. Allein das Repräsentantenhaus war unbeugsam und erklärte, daß Oregon eher ohne Regierung bleiben müsse, als daß von jenem Artikel abgegangen werden könne. Was die neuen, von Mexiko abgetretenen Provinzen angeht, so verharren sie in einer exzeptionellen Stellung. Eine Regierung für diese Länder, die nun durch Vertrag amerikanisch sind, ist noch nicht eingerichtet. Die Ursache ist die Sklavenfrage; hier ist der Stein des Anstoßes. Eine große Zahl Senatoren und Repräsentanten werden sich jeder Bill widersetzen, die z. B. in Neu-Mexiko die Sklaverei verbieten wollte. Somit bleibt die bisherige unregelmäßige Form der Verwaltung dieser Länder in Kraft. In einer Botschaft an den Kongreß, welche die Oregonbill zurückbegleitete, erklärt der Präsident, daß er einer Bill, welche für Kalifornien, Neu-Mexiko etc. die Sklaverei verbieten wolle, seine Zustimmung versagen würde. Dies erfordere die Gerechtigkeit gegen den Süden, und nur die strenge Festhaltung an dem Missouri-Compromiß werde die Schwächung der Unionsbande zwischen dem Norden und Süden verhindern. — Die Agitation wegen der nächsten Präsidentenwahl steigt von Tage zu Tage. General Taylor hat erklärt: „Ich bin kein Parteikandidat, und trifft auf mich die Wahl, so werde ich nicht der Präsident einer Partei, sondern des ganzen Volkes sein. Die Abolitionisten haben </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0471/0001]
Beilage zu Nr. 93 der Neuen Rheinischen Zeitung. Sonntag, 3. September 1848. [Deutschland] Aber freilich! Soldaten aus Schweidnitz, Düsseldorf u. s. w. könnten erfahren wie ihre Kameraden in ihrer Heimath gewirthschaftet haben und das würde schlechten Geist setzen. Die Dänische Armee wird ganz anders behandelt. Die Zeitungen werden der Armee gratis und portofrei zugeschickt, und der Generalstab dankt fast täglich in den öffentlichen Blättern für solche den gemeinen Soldaten dadurch erwiesene Aufmerksamkeiten.
Schleswig-Holstein. Durch einen Erlaß der provisorischen Regierung vom 30. d. wird die Landesversammlung auf den 4. Sept. einberufen.
Französische Republik. 16 Paris, 31. August. Die schöne Saat geht schon auf: in Montpellier ist eine Legitimistenrevolte losgebrochen, der Präfekt und der Gensd'armenoberst sind stark verwundet. Aber was ist das im Vergleich zur Abendgesellschaft bei Bürger Marrast, bei Bürger Cavaignac! „da sieht man wieder glänzende Toiletten, jubelt der krämerische „Siecle“, und dies beweist die Rückkehr des durch das rothe Provisorium verscheuchten Zutrauens, Handel und Wandel beglücken bald auf's Neue unsere fleißigen Familien, und die von Luxusarbeit lebenden Ouvriers von Paris werden nicht mehr den tollen Einflüsterungen der Unheilsvögel Gehör schenken wollen.“ Der „Constitutionnel“ ist entzückt über die Aussicht auf Frieden; nur das „Debats“ bringt heute einen unangenehmen Artikel, aus dem eine Art von Intervention gegen Oestreich hervorguckt. Dieses Blatt ist offenbar wieder, seit König Rothschild auf's Neue florirt, mit mehr oder minder offiziellen Mittheilungen versehen. Darum wird es auch nicht „supprimirt“ werden, während, sagt man, dem „Constitutionnel“ dies Schicksal nahe bevorsteht; item der „Democratie pacifique“ und „La Reforme“. Cavaignac will sich durchaus allseitig verhaßt machen. Als wenn die supprimirte karlistische „Gazette de France“ nicht unter dem Titel: „Le Peuple Français“ seit dem selbigen Abende weiter erscheint! als wenn Proudhon's Blatt nicht dieser Tage unter dem Titel: „Journal du Peuple“ wieder hervortreten wird! Jetzt läßt die Cavaignac'sche Klique (d. h. die Militärpartei) ein miserables Flugblatt ausrufen, wo Napoleon im Elysium mit Godefroy Cavaignac und dem Bourgeoisrepublikaner A. Carrel, diesem Hauptgötzenbilde des „National“, den General zum Präsidenten der Republik vorschlägt und ruft: „Welch großer Ritter der Freiheit, dieser Cavaignac! sein Motto ist: weder Anarchie noch Reaktion! er wird bald Amnestie für die armen Teufel von den Barrikaden geben, aber unnachsichtlich ihre Verführer niederschmettern. Wie sanft war seine Sprache zu den Insurgenten! er hat seine Arme ihnen geöffnet, und nach wenig Tagen wird er auf die Begnadigung antragen“ u. s. w. — „Nämlich um den Bonaparte nachzuäffen und auch dessen schließliches, skandalöses Ende zu erfahren“ (ergänzt der „Peuple souverain“); „wir prophezeien dieser militärischen, dem Zeitgeiste ganz fremdgebliebenen, verstockten Partei der republikanischen und quasirepublikanischen Paladine einen noch weit trübseligern Ausgang als Anno 1815. In des großen Robespierre's Zeit guillotinirte man alle Woche einen oder zwei rebellische Generale, das war vielleicht zu viel, vielleicht sogar zu wenig. So lange die tapferste Klinge nichts ist als ein rohes Stück Eisen, ohne Sinn und Verstand und soziales Talent, wird sie immer in Gefahr schweben unter den Hammer eines Schmied's zu fallen, der sie zusammenschlägt wenn's ihm beliebt; die Herren mit den Goldepauletten rasen vor Zorn ob dieses unseres Wortes, aber sie haben ein simples Mittel dem Geschicke eines Cüstine u. s. w. zu entgehen: mögen sie edel, brav, freiheitsmüthig werden wie der unsterbliche Husarengeneral Marceau, wie der große Hoche, wie der reine Desaix; das sind ihre ächten Muster im Republikanismus. Wollt ihr Herren 1848 einen neuen Bonapartismus oder Cromwellismus spielen? gut, wir nehmen die Partie an. Aber wo ist, ihr Herren, die Granitkolonne heute? wo sind die puritanischen Dragoner? Geht doch, ihr elendesten aller Kopisten; wir beobachten euch.“
Der Grimm des Pariser, Lyoner, Rouenner Arbeitervolks gegen diese „Säbel- und Auditeurherrschaft“ ist gränzenlos; in Lyon schrie man bereits: „gebt uns Arbeit und Cavaignac's Kopf dazu“; in Paris gilt es bei den Ouvriers für ausgemacht, daß binnen 6 Monaten Mord und Todschlag in den Reihen der uniformirten Nationalgarde wüthen wird. Das verpfuschte Gesetz wegen der Akkordirungen zwischen Schuldner und Gläubiger trägt bereits saure Früchte; vorige Woche fallirten zehn Häuser durch die an zweihundert „kleine Leute“ mitgerissen werden; auch hat diese kleine Bourgeoisie keine große Liebe mehr zu der Rechten in der Kammer, es geht jetzt an den Geldsack. Viele Bauern scheinen im Ernst zu glauben Proudhon's Vorschlag, den er boshafter Weise in Form eines Dekretes gekleidet hatte, sei adoptirt; hie und da wird die Pacht von ihnen verweigert und namentlich in der Normandie ist der ergötzliche Fall vorgekommen, daß einige erklärten: „Was Proudhon sonst noch dozire sei ihnen völlig gleichgültig; sei es ungesetzlich oder schlecht so möchten es die Herren Bourgeois widerlegen und bestrafen; aber seine Verringerung der Pacht sei richtig, und wenn Proudhon ferner dergleichen aussönne, dann würden sie ihn beschützen kommen.“ So zieht sich denn auch von Seiten des vielbelobten „biedern, ruhigen“ Landmannes, dessen „gesunder Sinn stets allem Wirrwarr fern blieb,“ (d. h. bis anher die Zinsen von 15 Milliarden Hypotheken aufzubringen so gütig war) ein unerhörtes Donnerwetter über die Köpfe der Kapitalherren zusammen. „Von der Stunde an, sagt „Le Constituant,“ wo dem unter der Hypothekenbürde keuchenden s. g. kleinen Landbesitzer, der aber nicht nur nichts in Wirklichkeit besitzt, sondern besessen wird, die Schuppen vom Auge fallen und er die eiserne Hand brüderlich dem Städtearbeiter, dem vielverschrieenen Kommuniß entgegenstreckt: ist es aus mit der Despotie der Schmarotzer, die kaum 2 Mill. Köpfe stark, über unsere gallischen Lande herrschen. Und wenn Jaques Bonhomme (Spitzname des französischen Bauers) heute sich wieder erhebt, ei dann sollt ihr euer blaues Wunder sehen, noch blauer als 1790 und vor 500 Jahren in dem großen Bauernkriege; dann bläst er euer ganzes legitimistisches Kartenhaus um sammt dem verschnörkelten Code, und Hypotheken und Pacht verfliegen in Nebel. Dann wird er aber wohl nicht mehr bieder und ruhig heißen, der Jaques Bonhomme?“ Sehr herb aber richtig bemerkt ein anderes Departementsblatt: „Daß sich Proudhon irrt, wenn er meint, der Zinsfuß werde einst von selbst auf Null sinken, ist klar; aber was scheert uns diese theoretische Wortklauberei? Genug, er hat die wunde Stelle berührt, der diabolische Hexenmeister, und die Herren des Kapitals und der Rente, diese faulenzenden Genießer fremder Arbeit, d. h. fremden Eigenthums, sind konvulsivisch in die Höhe geflogen, als hätte er sie mit dem Glüheisen betupft; wir wissen jetzt daß auch diese irdischen Götter gar empfindliche Nerven haben, sie, die bisher immer so unerschüttert, so großartig pflegmatisch und philosophisch einherwandelten.“
12 Paris, 31. August. Wie man weiß, hieß es so ziemlich allgemein, der „Constitutionnel“ solle das Schicksal des „Lampion“ und der „Gazette de France“ theilen, d. h. er solle suspendirt werden. Der „Constitutionnel“ erschien fort, aber in einer veränderten Gestalt, er erschien wie die „Presse,“ im verwaisten Zustande, ohne leitende Artikel, ohne Farbe; der „Constitutionel“ hörte auf „Constitutionnel“ zu sein; er war nunmehr Tagesblatt, ein Blatt der Tagesneuigkeiten und der parlamentarischen Verhandlungen ohne allen Kommentar. Ueber das wahre Bewandniß der Sache gibt uns der „Drapeau National“ folgende Aufschlüsse:
Vor einigen Tagen wurde dem General Cavaignac die Protestation der verschiedenen Journale überreicht. Der General beantwortete dieselbe mit einer militärischen Unbefangenheit, die alle Anwesenden in Erstaunen gesetzt.
„Ihr Gesuch, meine Herren, macht Ihnen Ehre; Ihre Pflicht gebietet Ihnen zu protestiren, wie die meinige mir gebietet zu suspendiren. Ich werde auf gleiche Weise mit dem „Constitutionnel“ verfahren, wenn er seine Angriffe auf die Republik nicht einstellt. Ich habe bereits auf freundlichem Wege den Redakteurs dieses Journals meine Absichten wissen lassen; und wenn sie ferner fortfahren im Interessen einer Dynastie zu schreiben, der ich mir zwar zur Ehre anrechne gedient zu haben, aber mit der ich fortan nichts mehr zu thun haben will, weil Frankreich nichts mehr mit ihr zu thun hat, so werde ich keinen Anstand nehmen, den „Constitutionnel“ zu suspendiren.“
Diesen „freundlichen Mittheilungen zufolge hat der „Constitutionnel“ seine raisonirenden Artikel eingestellt, und zu seiner Rechtfertigung läßt er am Anfang des Journals den Vorschlag des Herrn Crespel de Latouche abdrucken.
Paris, 31. Aug. Karl Albert hat, versicherte man gestern in den Konferenzsälen der Nationalversammlung, in aller Stille eine bewaffnete Intervention nachgesucht. Unser Exekutivausschuß, dieses Mal weniger bedenklich, soll ihm dieselbe zugestanden haben. Es würden zunächst aber nur einige Regimenter in Piemont einrücken, bloß um den Wienern Angst zu machen und sie zur Mediationsannahme zu zwingen.
— Der National räth in einem langen Artikel den Oestreichern, die franz.-englische Vermittlung anzunehmen. Er sagt: Das siegreiche Oestreich glaubt sich ohne Zweifel wieder gesetzlich in den Besitz der Lombardei zurückgetreten, wie in ein altes Recht. Es kann ihm belieben, die Dazwischenkunft jeder fremden Macht als überflüssig, und seine Wiederbesitznahme als eine vollbrachte Thatsache zu betrachten. Aber wir sagen ihm, daß es sich gewaltig täuscht, wenn es dies glaubt. Die Wiener Verträge (von 1815) existiren nirgends mehr, selbst nicht in Wien. Oestreich hält Oberitalien militärisch besetzt, aber es besitzt es nicht mehr. Er weist dann nach, daß die Stellung der Oestreicher in der Lombardei keineswegs so hoffnungslos ist, als es scheint, und räth Oestreich, den rechten Augenblick zu Unterhandlungen nicht vorüber gehen zu lassen.
— Vorige Nacht rollte ein neuer Zug Juni-Räuber auf der Rouenerbahn dem Hafen von Havre zu.
— Barbes, Blanqui, Albert, Courtais, kurz der ganze 15. Mai wird in der ersten Hälfte des Oktober vor den Assisen gerichtet.
— Lamartine's Broschüre „Briefe an die Wähler der 10 Departements, die mich gewählt haben,“ ist erschienen.
Das neue Blatt le peuple français (statt Gazette de France) tst vor das Zuchtgericht gerufen, weil es erschienen ohne Caution zu leisten.
— Alton Shee, Benjamin Delessert und mehre Andere, treten als Kandidaten der Septemberwahlen auf.
Nationalversammlung. Sitzung vom 31. August. Anf. 2 1/4 Uhr Präsident Marrast. Die Versammlung nimmt ohne alle Diskussion eine Menge von Gesetzvorschlägen an, welche die Städte Amiens, Chateauroux, Epinal, Versailles u. s. w. ermächtigen, sich unter gewissen Bedingungen außerordentliche Steuern aufzuerlegen zur Tilgung von Kapitalien, die sie aufzutreiben sich gezwungen sehen, um ihre brodlosen Arbeiter zu beschäftigen.
Hiernächst zieht der Präsident die monatlich vorgeschriebene Erneuerung der Bureaux durchs Loos.
Tagesordnung: Fortsetzung der gestern abgebrochenen Debatte über Abschaffung des Dekrets vom 2. März 1848, das die Zahl der Arbeitsstunden auf 10 täglich festsetzt.
Charles Dupin ergreift das Wort, um die Angriffe Pierre Leroux' gegen Staat, Regierung, Gesellschaft, Privatindustrie etc. zu widerlegen. Diese Widerlegung erscheint ihm um so nothiger, weil die socialistische Ideen keine bloße Theorie mehr seien, sondern sie hausten jetzt in den Köpfen des Armen; sie seien von der Theorie zur Doktrin geworden.
Zunächst wird man uns, den Bekämpfern des Socialismus, zugestehen, daß wir den Predigern desselben, z. B. den HH Pierre Leroux, Proudhon, Louis Blanc und einigen andern Aposteln (man lacht) die unumwundenste Redefreiheit zugestanden haben. Alle Welt hat ihnen ruhig zugehört und es ist Niemanden eingefallen, einen Stein gegen sie zu erheben. Aber sobald diese Lehren vor den Schranken des gesetzgebenden Staatskörpers auftreten, sobald sie das ganze Land in Feuer und Flamme zu versetzen im Stande sind, dann muß man sie ernstlich bekämpfen. Namentlich ist dies unsere Pflicht, wir, die wir uns mit sozialistischen Studien ernstlich beschäftigen. Der Redner tritt nun in eine ökonomische Beleuchtung der französischen Produktionsverhältnisse, die wir dem Leser gern erlassen wollen, weil sie nichts Neues bietet. Von 14 Stunden Arbeitszeit sei die Dauer auf 12 und seit dem Februar auf 10 geschmolzen. Kürzere Arbeitszeit und höherer Lohn sei ein Unding für die heutige Absatzweise.
Gambon wundert sich, daß kein Glied der provisorischen Regierung den Muth habe, das bedrothe Dekret zu retten. Er hofft, Marrast werde von seinem Präsidentenstuhle herabsteigen, um es zu vertheidigen.
Marrast, statt zu antworten, giebt das Wort Hrn. Wolowski, der in seiner gewohnten Weise von der Freiheit der Konkurrenz, der Freiheit der Arbeit u. s. w. dozirt.
Senard, Minister des Innern: Die Regierung erklärt hiermit, daß sie das Deder provisorischen Regierung vom 2 März bekämpft. Sie bekämpft aber auch ebenso sehr die Erläuterungen der Freihandelsschule, die Hr. Wolowski gegen das Dekret geltend gemacht. Die Arbeitsstunden in einer absoluten Weise festhalten zu wollen, sei unsinnig. Die Regierung wisse sehr wohl, daß die Konkurrenz manches Fabrikanten zu unvernünftiger Ausbeutung seiner Arbeiter gestiegen. Diesem Mißbrauche wolle sie entgegensteuern. Sie schließe sich daher dem Amendement Alcan's an, das die Arbeitsdauer auf 12 Stunden feststelle. Wollen Fabrikanten in Uebereinstimmung mit ihren Arbeitern diese Zahl überschreiten, so haben sie hierfür die Genehmigung der Behörden einzuholen. Sonst verfallen sie in Strafe.
Leon Faucher: Ich bewundere den Hrn. Minister auf demselben Feld zu treffen, wie Pierre Leroux. Leroux beschränkt die menschliche Freiheit, der Minister ebenfalls, nur weniger hart. Warum 12 statt 10 Stunden? Wenn Ihr die Stunden regelt, müßt Ihr auch die Lohnhöhe regeln und dann verfallt Ihr in die gefährliche Charybdis der Arbeitsorganisation. Was zu regeln erlaubt, besteht höchstens in der Arbeitsdauer fur Kinder. Sonst muß der Produktion freier Lauf gelassen werden.
Brunet stimmt für Annahme des Alcanschen Amendements, das die Regierung zu dem ihrigen gemacht.
Pascal Duprat (Berichterstatter) resümirt die Diskussion. Das Märzdekret habe die Nationalwerkstätten geboren, die jährlich 750 Millionen gekostet haben würden. (Oh! Oh!) Es müsse abgeschafft werden.
Die Zusätze werden an den Ausschuß verwiesen.
Vaulabelle (Unterrichtsminister) legt ein Gesetz rücksichtlich der Verwaltungsschulen vor.
Recurt ein ähnliches Gesetz von persönlichem Interesse.
Um 6 Uhr geschlossen.
Donaufürstenthümer. Bucharest, 16. August. So eben erhalten wir amtliche Depeschen des türkischen Kommissärs, Suleiman Pascha. Der Sultan hat unsere neue Verfassung definitiv anerkannt und morgen trifft der Pascha selbst ein, um der provisorischen Regierung Glück zu wünschen. Von hier reist er dannnach der Moldau, wo die Hoffnungen freilich durch die russischen Truppen niedergehalten werden. Die an den Ufern der Donau liegenden türkischen Truppen hat Suleiman der provisorischen Regierung zur Verfügung gestellt.
(Sp. Z.) Italien. * _ * Neapel, 14. August. _ * Neapel, 18. August. _ Großbritannien. * London, 31. August. Nach Hrn. Disraeli sprach gestern im Unterhause Lord John Russel. Wenn Hr. Disraeli geklagt habe, daß es jetzt keine regelmäßige organisirte Parthei im Hause gebe, so sei das nicht die Schuld des Ministeriums.
Hume freut sich, daß die alte aristokratische Parthei die bisher über das Land geherrscht, vernichtet sei. Hr. Osborne meint, dem Volk außerhalb des Hauses sei der Hahnenkampf zwischen Disraeli und Lord John höchst gleichgültig. Wenn man alles zusammenrechne, so hätten die Reden der beiden Herren allein 5 Wochen von der Session ausgefüllt. Schließlich hofft er, daß Lord J. Russell nach seinem Besuche in Irland endlich die in Betreff jenes Landes so lange gehegten Reformpläne ausführen werde. Nachdem eine Menge Bills abgethan worden, vertagte sich das Haus.
— * Lord J. Russel ist heute nach Irland abgereist. Das Parlament wird wahrscheinlich am 5. September vertagt werden. Von den letzthin verhafteten Chartisten wurden heute 31 vor die nächsten Assisen verwiesen.
An Aufbringung von Bürgschaften war bei ihnen nicht zu denken. Bevor man sie aus dem Polizei-Arrest nach Newgate schaffte, erhielten ihre Frauen und Anverwandten Erlaubniß mit ihnen zu sprechen.
— 68 Aus eben erschienenen Parlamentsberichten über das englische Armenwesen ergiebt sich, daß während des mit dem 25. März 1846 abgeschlossenen Jahres blos in England und Wales 1,145,697 Personen, und von da ab bis zum 25. März 1847 nicht weniger als 1,471,133 Personen Armenunterstützung erhielten. Die Kosten waren resp. 4,373,742 Pfd. Sterl. und 4,674,569 Pfd. Sterl.
Amerika. * New-York, 16. Aug. Gestern vertagte sich der Kongreß. Unter den letzten legislativen Maaßregeln befindet sich die Bill, welche die Einrichtung einer Regierung im Oregon betrifft. Sie hat bereits die Unterschrift des Präsidenten erhalten. In ihr wird die Sklaverei für das Oregongebiet ausdrücklich verboten. Damit ist die Bestimmung von 1787 festgehalten, durch welche die Sklaverei in allen Gebieten nordwestlich vom Ohio für immer untersagt wurde. Im Senat war der Kampf in Betreff dieses Punktes sehr heftig. Die Sklaven-Partei wollte das Verbot der Sklaverei durchaus weggelassen haben. Allein das Repräsentantenhaus war unbeugsam und erklärte, daß Oregon eher ohne Regierung bleiben müsse, als daß von jenem Artikel abgegangen werden könne. Was die neuen, von Mexiko abgetretenen Provinzen angeht, so verharren sie in einer exzeptionellen Stellung. Eine Regierung für diese Länder, die nun durch Vertrag amerikanisch sind, ist noch nicht eingerichtet. Die Ursache ist die Sklavenfrage; hier ist der Stein des Anstoßes. Eine große Zahl Senatoren und Repräsentanten werden sich jeder Bill widersetzen, die z. B. in Neu-Mexiko die Sklaverei verbieten wollte. Somit bleibt die bisherige unregelmäßige Form der Verwaltung dieser Länder in Kraft. In einer Botschaft an den Kongreß, welche die Oregonbill zurückbegleitete, erklärt der Präsident, daß er einer Bill, welche für Kalifornien, Neu-Mexiko etc. die Sklaverei verbieten wolle, seine Zustimmung versagen würde. Dies erfordere die Gerechtigkeit gegen den Süden, und nur die strenge Festhaltung an dem Missouri-Compromiß werde die Schwächung der Unionsbande zwischen dem Norden und Süden verhindern. — Die Agitation wegen der nächsten Präsidentenwahl steigt von Tage zu Tage. General Taylor hat erklärt: „Ich bin kein Parteikandidat, und trifft auf mich die Wahl, so werde ich nicht der Präsident einer Partei, sondern des ganzen Volkes sein. Die Abolitionisten haben
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Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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