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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 119. Köln, 18. Oktober 1848.

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Neue Rheinische Zeitung
Organ der Demokratie.
No 119. Köln, Mittwoch den 18. Oktober. 1848.

Zu Nro. 118 der "Neuen Rheinischen Zeitung" ist am 17. Oktober, Dienstag, Morgens eine außerordentliche Beilage mit den letzten Wiener Nachrichten ausgegeben und so viel als thunlich versandt worden; ein Theil der geehrten auswärtigen Abonennten erhält dieselbe mit dieser Nummer.

Die Expedition der "N. Rh. Ztg."

Uebersicht.

Deutschland. Köln. (Wittgenstein's Wahl zum Deputirten. - Ein Schreiben des Obersten Engels. - Eine Mordthat. - Anweisung der "Neuen Rheinischen Zeitung.") Wien. (Reichstagssitzung vom 11., 12. und 13. Oktober). Prag. (Proklamation des Fürsten Windisch-Grätz. - Plakat des Präsidenten Strobach). Ollmütz. (Aufruf der "Neuen Zeit"). Berlin. (Cholera). Dresden. (Bassermann ausgewiesen). Altenburg. (Ansichten des Reichsverwesers).

Polen. Krakau. (Emeuten. - Die Russen.

Ungarn. Pesth. (Eindruck der Wiener Nachrichten. - Kossuth Präsident. - Maßregeln in Betreff der Post). Preßburg. (Oesterreichisches Militär fraternisirt mit dem Volke).

Italien. (Unruhen in Genua, Livorno und Modena. - Die Oesterreicher in Mailand.)

Französische Republik. Paris. (Journalschau. - Cavaignac. - Das Ministerium. - Bankets. - Junideportation. - Frankreich und Deutschland. - Der National über das neue Ministerium. - Vermischtes.

Spanien. Madrit. (Cabrera und die königl. Truppen. - Spanische Flüchtlinge arretirt.)

Holland. Schluß der Session der Generalstaaten. - Die 12 neuen Gesetze sanktionirt.)

Großbritanien. London. (Stand der Partheien).

Deutschland.
Köln, 17. Okt.

Wittgenstein ist zum Kölnischen Deputirten für Berlin ernannt. In Paris scheitert Cavaignac, in Wien Jelachich, aber in Köln siegt Wittgenstein.

Das europäische Gleichgewicht ist gerettet. Der Hudibras der hiesigen Heulerparthei, Stuppius, Ritter des "richterlichen Erkenntnisses" und der "Civilklage", Winkeltheologe und kölnischer Stadt-Schriftsteller, hat Kylls Wahl zum Deputirten für Berlin durch seine hinreißende Polemik hinter dem Strich der "Kölnischen Zeitung" vereitelt. Ist es erlaubt, Großes mit Kleinem zu vergleichen, so wissen wir der Adresse, die Stupp entworfen und nach Berlin expedirt, wie den übrigen Manifesten dieser "Märzerrungenschaft," denn die Märzrevolution hat uns den großen Gesetzgeber Stuppium eingebracht, nur das Manifest Fuad Effendis zu Bukarest (vergleiche die gestrige Zeitung) zu vergleichen. Es lebe der kölnische Fuad Effendi!

Was die Nachwahlen überhaupt betrifft, so möchten wir die Frage aufwerfen, ob sie in ihrer jetzigen Form irgendwie gültig sind? Das Kollegium der Wahlmänner ist zersplittert nach allen Seiten hin und wäre es selbst vollständig, bilden die Wahlmänner eine stehende Zunft oder müssen sie nicht jedesmal neu aus den Urwahlen hervorgehen, so oft neue Deputirte aus ihnen hervorgehen sollen?

* Köln, 17. Oktober.

Man erinnert sich, daß die Kölnische Kommandantur einen Tagesbefehl austheilte, worin die "Jungens", die "Soldaten" dahin belehrt wurden, daß republikanische oder demokratische Gewehre mit Kugeln, fausthohem Schrot, gehacktem Fensterblei und dergl. geladen gefunden worden seien.

Ein Exbürgerwehr-Hauptmann ersuchte Herrn Kommandanten Engels, ihm die Nummern der "schlechtgesinnten" Gewehre anzugeben, damit er untersuchen könne, wer in seiner Kompagnie gefrevelt.

Unser Exbürgerwehr-Hauptmann erhielt auf diese Anfrage folgendes Antwortschreiben:

"Ew. Wohlgeboren beehre ich mich zu benachrichtigen, daß keine Annotation derjenigen Gewehre stattgefunden hat, die mit Schrott, gehacktem Blei und Nägeln geladen gewesen sind" u. s. w.

Engels.

Wie also die Jungfrau von Orleans aus reiner Inspiration den echten König vom falschen unterschied, so unser Stadtkommandant die Gewehre der Republikaner von den Gewehren der Royalisten. Die Wissenschaft des Hellsehens wäre so um eine Thatsache bereichert. Bisher hielt man dafür, daß die clair-voyance nur in delikaten, zarten, weiblichen Naturen sich äußere. Aber in Stadtcommandanten! Justinus Kerner wird außer sich gerathen.

Indeß ist der "Humor davon" ein blutiger Humor, wie die euesten Heldenthaten des hiesigen Militärs beweisen.

Die Geschichte des Mordes eines Bürgers durch eine Patrouille von 2 Mann des 15. Regiments liefert den besten Beweis.

Ein Augenzeuge berichtet uns:

Zwei Mann vom 15. Regiment, welche von der Wache am Severinsthore über das Glacis patrouillirten, fanden eine Cressida, die sich seit 3 Monaten auf dem Glacis herumtreibt, auf einer Bank an der Duffesbach sitzend. Die galante Patrouille hatte sich ungefähr 20 Minuten mit dem verlornen schönen Kinde unterhalten, als ein hiesiger Arbeiter, von unbescholtenem Rufe, hinzukam und die interessante Gesellschaft einen Augenblick betrachtete. Die Patrouille bemerkte ihm, er habe hier nichts verloren und solle sich fortmachen. Mit dem Ausrufe "Oho!" entfernte sich der Arbeiter. Ihm folgte eine Frau mit einem Korbe voll Kartoffeln auf dem Kopfe. Die Patrouille rief ihr zu, sie solle sich aus dem Glacis herausmachen, sonst schlügen sie ihr den Korb vom Kopfe. Die Frau entfernte sich, blieb ungefähr 10 Schritte von der Patrouille bei unsrem Arbeiter stehn, der sich seinerseits wieder der Patrouille näherte. Ein Mann von der Patrouille bemerkte ihm nun: "Scheer er sich aus dem Glacis heraus; es ist nicht mehr wie sonst, wir sind jetzt im Kriegszustande", und stampfte dabei mit dem Gewehrkolben auf die Erde. Der Arbeiter erwiderte: "das Glacis sei so gut für ihn vorhanden als für sie", bemerkte aber gleichzeitig: "Dann well ich ald gonn, dann künnt ehr bei der H - - stonn blieven." Die Soldaten warfen ihn hierauf zu Boden und hieben mit Säbeln auf ihn ein. Der Arbeiter suchte sich zu flüchten, wurde aber von einem der Soldaten mit gefälltem Bayonette umgestochen. Der andre drehte sein Gewehr um und versetzte ihm mit dem Kolben mehrere furchtbare Schläge. Der erste Soldat, der ihn umgestochen hatte, lud nun kaltblütig sein Gewehr. Beide nahmen ihr Opfer beim Kragen und rissen und zausten es unter der Eisenbahnbrücke hindurch auf das Severinsthor zu. Auf dem Wege zwischen dem Pulverschuppen Nr. 4 und dem Fort Nr. 3 ungefähr, entsprang der Arbeiter wieder und fiel nach 50-100 Schritten aufs Gesicht nieder. Mehrere Zeugen haben einen Schuß fallen und das Jammern des Schlachtopfers gehört, das gleich darauf in den Armen eines hinzugekommenen Bürgers verschied. Denselben Abend, und das ist die Moral von der Geschichte, bemerkte ein Hauptmann vom 15. Regimente in einem Weinhause: "M.... L.... haben heute einen Balg, welcher im Glacis rauben (?) wollte, gespießt."

Unser kölnischer Hudibras und Fuad Effendi wird bemerken, daß der gesellige Verkehr, speziell der Besuch der Kasinogesellschaft, und der "bürgerliche Erwerb", speziell die Civilpraxis, durch dergleichen Ebentheuer nicht im geringsten gestört werden, daß das Publikum sogar mit dergleichen Anekdoten unbelästigt bliebe, wenn die "Zeitungswühlerei" ein für allemal durch den Belagerungszustand abgeschnitten und nur die bekannte harmlose Schriftstellerei hinter dem Strich der "Kölnischen Zeitung" gestattet worden wäre. Und Hudebras hat Recht!

* Köln, 15. Okt.

Die "Neue Kölnische Zeitung", deren Verbreitung namentlich in der Armee sehr zu wünschen ist, bringt unter dem vorstehenden Datum folgende Anweisung:

"Wie bringt man die Soldaten eines ganzen Bataillons dazu, eine Erklärung zu erlassen, welche vielleicht von nur Wenigen gebilligt wird? Der Bataillonskommandeur macht den Hauptleuten Vorwürfe über den Geist ihrer Kompagnien; diese fragen bei Appell: "Wer ist am Samstag in der Versammlung gewesen?" Allgemeine Stille. - Hauptmann: "Da Niemand antwortet, so darf ich annehmen, daß Keiner von Euch dort war. Wer billigt denn die dort ausgesprochenen Ansichten?" Allgemeine Stille. - "Da Niemand antwortet, so nehme ich an, daß Ihr diese Gesinnungen Alle mißbilligt. Das müssen wir in einer Erklärung bekannt machen, die Kosten werde ich dafür tragen. Wer gegen diese Erklärung ist, der trete vor. - Da Niemand vortritt, so ist die Sache abgemacht einstimmig beschlossen. Recht kurz und bündig, - nicht wahr?"

Wien.

Sitzung des constituirenden Reichstags vom 11. Oktober. Morgensitzung.

von Löhner ist eine Depesche angelangt, heute 5 Uhr Morgens hat er den Kaiser noch nicht in Brünn getroffen und ist ihn weiter suchen gegangen. Hornbostl hat seine Entlassung eingereicht, weil der Kaiser Jellachich den Ban Jellachich nicht dem österreichischen Ministerium unterstellen wollte. Für die Deputation an den Kaiser aus allen Provinzen werden gewählt: Borkofski (Gallizien), Stoda (Böhmen), Weiß (Mähren), Purtscher (Niederösterreich), Prutler (Oberösterreich), Thunfeld (Steyermark), Klementi (Tirol), Radowizza (Küstenland), Kautschitsch (Illyrien), Radmilli (Dalmatien), Borrosch wird von der Kammer beauftragt, die Adresse an den Kaiser zu verfassen.

Abendsitzung vom 11. Oktober.

Borrosch verliest die von ihm entworfene Adresse. Es ist darin ausgesprochen, "daß der Reichstag den Thron und die Freiheit zu wahren sich bemühe." Es ist darin gewarnt vor dem "Zu spät", der Kaiser möge auch dießmal hören, wie in Insbruck. Es könne ihm nicht um Bürgerkrieg, Blutvergießen, Zersplitterung der Monarchie zu thun sein. Der Kaiser solle ein volksthümliches Ministerium ernennen und zurückkehren. Eine blutvolle Militärherrschaft würde vergeblich versucht werden. - Die Adresse wird angenommen. - Smolka durch zweimalige Acclamation zum Präsidenten ernannt.

Reichstagsverhandlungen.

Am 12. October.

Der Präsident eröffnet die Sitzung um halb 11 Uhr.

Zwei Protokolle von gestern werden verlesen und nach einigen Berichtigungen angenommen.

Schuselka erstattet Bericht vom Ausschusse. Das Wichtigste dieser Nacht ist, daß Auersperg aus seiner festen Position abgezogen ist. Die Veranlassung gab der Graf Auersperg, indem er anzeigte, es rücke eine ungarische Armee an, und er wolle verhindern, daß hier kein croatisch-ungarischer Kriegsschauplatz werde. Er wolle im Falle eines Kampfes Weisung vom Ministerium. Er wolle in die Kasernen rücken, wenn das Proletariat entwaffnet werde. Der Ausschuß habe die Entwaffnung des Volkes durchaus nicht zugestanden, und ihm bedeutet, daß nur bei Abzug Jellachichs volle Ruhe eintreten könne. Es wurde der Graf ferner darauf hingewiesen, daß er Commandant Niederösterreichs sei, und da Jellachich selbst gesagt, daß er kaiserlich sei, so stehe es ihm zu, die Truppen aus dem Lande zu weisen.

Der Commandant antwortete hierauf, daß er mit Jellachich in Unterhandlung treten werde. Das war gestern Nachts.

Heute bei Tagesanbruch langte ein Schreiben ein, daß der böse Wille der Bevölkerung noch immer hervorleuchte, daß der Verproviantirung des Militärs Hindernisse in den Weg gesetzt werden etc. Um die Stadt jedoch zu schonen, ziehe er sich nach Inzersdorf, also außer den Bereich der Stadt zurück. Er weist an, daß seine so wie Jellachich's Truppen zu verpflegen und zu bequartiren seien, und macht die Behörden für militärisches Eigenthum verantwortlich.

Der Schwarzenberggarten wurde sogleich von der Garde besetzt, und die darin zurückgelassenen Effekten, da der Abmarsch mehr eine Flucht war, wurden unter den Schutz der Garde gestellt.

Abgeordneter Sbizevski, der Sr. Majestät mit Jellachich's Document nachgeschickt wurde, hat keine Audienz erhalten, ebenso wie Löhner (Unwille); jedoch ist die Hoffnung, daß Löhner heute Morgens vorgelassen werde, und so ist heute Nachmittags eine Meldung zu erwarten.

Exminister Hornbostl ist von Hadersdorf mit einem Schreiben Sr. Majestät abgegangen und dessen verzögertes Hiersein erregt Besorgniß.

Es sind Anzeigen eingelangt, daß die Ungarn mit einer bedeutenden Macht bei Bruck an der Leitha stehen.

Der Gemeindeausschuß stellt Anträge an den Reichstag und bittet um deren Genehmigung. Es betrifft die Bewaffnung aller Waffenfähigen.

Podhotzki will dieß nicht dem Reichstage, sondern ganz dem Kommando, das die Leitung bereits übernommen, allein überlassen wissen.

Pillersdorff, Scherzer und Minister Kraus sind dafür. Bilinski und Siralkovski dagegen.

Präsident Smolka unterbricht die Debatte. Er hat so eben eine telegraphische Depesche erhalten.

Die Deputation des Reichstages ist nämlich 9 Uhr Morgens in Brünn eingetroffen, der Kaiser soll Mittags in Selovitz anlangen, die Deputation fährt also dahin.

Schuselka sagt, bezüglich der frühern Debatte, daß er sich nicht bestimmen lasse von der Ansicht abzugehen, daß der Reichstag die allgemeine Bewaffnung anbefehle, weil sie wirkungsreicher sei. Der Reichstag hat sich groß gezeigt und einen permanenten exekutiven Ausschuß niedergesetzt, er möge jetzt nicht von der Konsequenz abstehen. Man spreche immer vom Mangel der Sanction, wir wissen nicht, wo Se. Majestät ist, können also von ihm keine Sanction einholen, aber das Volk ist auch eine Souveränetät und diese sanctionirt das Gesetz. (Acclamation.)

Pillerdorff meint, daß Schuselka Prinzipien angeregt, die erst später zur Sprache kommen könnten, und meint, daß man in einzelnen Fällen nicht die Vollmacht der Gemeinde und des Kommandos beschränken solle, da man sie ihm bereits gegeben.

Siralkowski nennt den Antrag ein Gesetz und als gesetzgebende Versammlung sei der Reichstag zum Erlasse befugt.

Smerecker sagt, indem wir durch eine Bewaffnung Thron und Volk schützen wollen, stehen wir auf dem Boden der heiligsten Gesetzlichkeit, und es ist unsere Pflicht Gesetze zu geben, welche den Thron und die Volksfreiheit wahren.

Radler auch für den Antrag der Kommission.

Podhotzki spricht noch gegen das Gesetz, weil dann nicht mehr freier Wille, sondern Zwang eintrete, und man solle anders Gesinnte nicht zwingen.

Schuselka erwiedert, daß es hier nicht mehr bloß um eine politische Meinung sich handle, sondern um Schutz des Eigenthums, der Kranken, um Sicherheit der Person u. s. f., und da ist Jeder verpflichtet Dienst zu leisten.

Ein Abgeordneter will Zählung des Hauses. Ein Secretär meldet, daß 219 Mitglieder anwesend seien, also mehr als beschlußfähige Anzahl.

Bei der Abstimmung bleibt Podhotzki in der Minorität.

Die Punkte der Commission lauten:

1. Alle waffenfähige Männer haben sich unter Commando ihres Bezirkschefs zu stellen. Majorität.

2. Alle Bewaffneten Wiens haben sich den Befehlen des Obercommandos unbedingt zu fügen.

Majorität.

3. Dienstverweigerung, Insubordination und Verrath werden durch ein Disciplinargericht bestraft.

Da Minister Kraus eine baldige detaillirte Ausführung des dritten Punktes vorlegen will, wird auf kurze Zeit die Abstimmung verschoben.

Gleispach macht aufmerksam, daß, wenn man von der allgemeinen Bewaffnung Niemand ausnimmt, der Reichstag nicht in der Lage sein werde, Beschlüsse kundzumachen.

Der Präsident hält sich ermächtigt, Personen, die er benöthigt, auszunehmen.

Schuselka verliest ein Schreiben Doblhoffs, wonach er erklärt, daß es ihm unmöglich ist, auch nur auf die kürzeste Zeit ein Amt zu übernehmen, da seine Gesundheit ganz zerrüttet ist.

Minister Krauß besteigt die Tribüne. Er eröffnet, daß er von dem bewilligten Credit von 20 Million bis Anfangs October nichts benützt. (Bravo.) Seit Anfang October hat er jedoch 4 Millionen benöthigt, die ebenfalls noch nicht ganz ausgegeben, sondern zu dem baldigsten Bedarf reservirt sind. Da weiter noch Geld erforderlich ist, und die Hinausgabe von Kreditscheinen die solchen Umständen unmöglich ist, möge die Kammer bewilligen, daß der Finanzminister ermächtigt sei, den Bedarf bis zu 20 Millionen so weit er ihn benöthigt, von der Nationalbank zu beziehen. Die Bank sei für die Zeit der Noth hauptsächlich da, und Gleiches sei auch in Frankreich geschehen. Er hoffe den besten Erfolg von der Sache.

Die Nationalbank bittet ferner, daß er den Reichstag unter seinem besonderen Schutze erkläre, der Finanzminister unterstützt, dieß, indem die Bank von außerordentlicher Wichtigkeit für den ganzen Staat.

Machalski und Pillersdorf wünscht den ersten Punkt dem Finanzausschusse zugewiesen, was angenommen wird. Der Finanzausschuß wird in der Abendsitzung berichten.

Neuwall will auch (betreff des 2. Punktes) die Sparkasse der Bank gleich behandnlt wissen.

Scherzer stellt den Antrag, ein Erkennungszeichen für die Abgeordn. zu wählen.

Borrosch ist dagegen, die Karte genügt.

Pillersdorf dafür, es sei in solcher Zeit nothwendig. Er beantragt eine Bronzemedaille.

Borrosch nimmt sein Veto zurück. Der Finanzminister beauftragt sogleich das Münzamt zur Präge.

Sidon stellt den Antrag, daß die dem Reichstage unter der Executivgewalt unentbehrlichen Individuen vom Waffendienste zu befreien seien.

Sidon will die Journalisten, welche über den Reichstag berichten, auch einbegriffen haben.

Die Journalisten geben schriftlich die Erklärung ab, nur bei Reichstagssitzungen vom Waffendienste befreit sein zu wollen, da ihre Berichte nöthig für die Provinzen sind, die übrige Zeit wollen sie dem Waffendienste weihen. (Bravo.)

Der ganze Antrag sammt den Zusätzen wird angenommen.

Es werden noch mehrere Anträge wegen Enthebungen vorgelegt, welche auf Antrag Podhotzki's dem Gemeindeausschusse zugewiesen werden.

Die Sitzung wird bis 6 Uhr Abends unterbrochen.

Wien.

Abendsitzung des konstituirenden Reichstags vom 12. Oktober. Eröffnung halb 7 Uhr.

Schuselka theilt mit, daß vor einer halben Stunde ein gräßlich verstümmelter Leichnam vor den Saal gebracht wurde, gewiß in der Absicht, um das Gefühl zu erregen. Schuselka und Prato haben für Beerdigung gesorgt.

Pillersdorf berichtet vom Finanzausschusse über das Verlangen des Finanzministers, welches er heute Vormittag gestellt. Pillersdorf lobt das bisherige Verfahren des Finanzministers betreff des ihm ertheilten Kredites von 20 Millionen, der Finanzausschuß trägt einstimmig auf Gewährung des vom Finanzminister gestellten Verlangens an, nämlich den Kredit der Bank nach Umständen bis zu 20 Millionen benützen zu dürfen.

Dilevski bemerkt, daß die Banknoten bereits neunfach den wahren Fond übersteigen. Als man nur 6 Millionen aus der Bank nehmen wollte, nahm man Rücksicht auf diesen Umstand, nun wolle man noch 14 Millionen Papier schaffen. Er ist dafür, daß man nur noch 6 Millionen bewillige und hofft von den Ersparnissen des Ministers das Beste. Seine beantragte Einschränkung sei man dem Volke und dem Mißverhältniß zwischen Papier und Baargeld schuldig.

Sirialkovski spricht dafür, daß für den Augenblick der Kredit nicht über die schon früher bewilligten 6 Millionen ausgedehnt werde.

Neue Rheinische Zeitung
Organ der Demokratie.
No 119. Köln, Mittwoch den 18. Oktober. 1848.

Zu Nro. 118 der „Neuen Rheinischen Zeitung“ ist am 17. Oktober, Dienstag, Morgens eine außerordentliche Beilage mit den letzten Wiener Nachrichten ausgegeben und so viel als thunlich versandt worden; ein Theil der geehrten auswärtigen Abonennten erhält dieselbe mit dieser Nummer.

Die Expedition der „N. Rh. Ztg.“

Uebersicht.

Deutschland. Köln. (Wittgenstein's Wahl zum Deputirten. ‒ Ein Schreiben des Obersten Engels. ‒ Eine Mordthat. ‒ Anweisung der „Neuen Rheinischen Zeitung.“) Wien. (Reichstagssitzung vom 11., 12. und 13. Oktober). Prag. (Proklamation des Fürsten Windisch-Grätz. ‒ Plakat des Präsidenten Strobach). Ollmütz. (Aufruf der „Neuen Zeit“). Berlin. (Cholera). Dresden. (Bassermann ausgewiesen). Altenburg. (Ansichten des Reichsverwesers).

Polen. Krakau. (Emeuten. ‒ Die Russen.

Ungarn. Pesth. (Eindruck der Wiener Nachrichten. ‒ Kossuth Präsident. ‒ Maßregeln in Betreff der Post). Preßburg. (Oesterreichisches Militär fraternisirt mit dem Volke).

Italien. (Unruhen in Genua, Livorno und Modena. ‒ Die Oesterreicher in Mailand.)

Französische Republik. Paris. (Journalschau. ‒ Cavaignac. ‒ Das Ministerium. ‒ Bankets. ‒ Junideportation. ‒ Frankreich und Deutschland. ‒ Der National über das neue Ministerium. ‒ Vermischtes.

Spanien. Madrit. (Cabrera und die königl. Truppen. ‒ Spanische Flüchtlinge arretirt.)

Holland. Schluß der Session der Generalstaaten. ‒ Die 12 neuen Gesetze sanktionirt.)

Großbritanien. London. (Stand der Partheien).

Deutschland.
Köln, 17. Okt.

Wittgenstein ist zum Kölnischen Deputirten für Berlin ernannt. In Paris scheitert Cavaignac, in Wien Jelachich, aber in Köln siegt Wittgenstein.

Das europäische Gleichgewicht ist gerettet. Der Hudibras der hiesigen Heulerparthei, Stuppius, Ritter des „richterlichen Erkenntnisses“ und der „Civilklage“, Winkeltheologe und kölnischer Stadt-Schriftsteller, hat Kylls Wahl zum Deputirten für Berlin durch seine hinreißende Polemik hinter dem Strich der „Kölnischen Zeitung“ vereitelt. Ist es erlaubt, Großes mit Kleinem zu vergleichen, so wissen wir der Adresse, die Stupp entworfen und nach Berlin expedirt, wie den übrigen Manifesten dieser „Märzerrungenschaft,“ denn die Märzrevolution hat uns den großen Gesetzgeber Stuppium eingebracht, nur das Manifest Fuad Effendis zu Bukarest (vergleiche die gestrige Zeitung) zu vergleichen. Es lebe der kölnische Fuad Effendi!

Was die Nachwahlen überhaupt betrifft, so möchten wir die Frage aufwerfen, ob sie in ihrer jetzigen Form irgendwie gültig sind? Das Kollegium der Wahlmänner ist zersplittert nach allen Seiten hin und wäre es selbst vollständig, bilden die Wahlmänner eine stehende Zunft oder müssen sie nicht jedesmal neu aus den Urwahlen hervorgehen, so oft neue Deputirte aus ihnen hervorgehen sollen?

* Köln, 17. Oktober.

Man erinnert sich, daß die Kölnische Kommandantur einen Tagesbefehl austheilte, worin die „Jungens“, die „Soldaten“ dahin belehrt wurden, daß republikanische oder demokratische Gewehre mit Kugeln, fausthohem Schrot, gehacktem Fensterblei und dergl. geladen gefunden worden seien.

Ein Exbürgerwehr-Hauptmann ersuchte Herrn Kommandanten Engels, ihm die Nummern der „schlechtgesinnten“ Gewehre anzugeben, damit er untersuchen könne, wer in seiner Kompagnie gefrevelt.

Unser Exbürgerwehr-Hauptmann erhielt auf diese Anfrage folgendes Antwortschreiben:

„Ew. Wohlgeboren beehre ich mich zu benachrichtigen, daß keine Annotation derjenigen Gewehre stattgefunden hat, die mit Schrott, gehacktem Blei und Nägeln geladen gewesen sind“ u. s. w.

Engels.

Wie also die Jungfrau von Orleans aus reiner Inspiration den echten König vom falschen unterschied, so unser Stadtkommandant die Gewehre der Republikaner von den Gewehren der Royalisten. Die Wissenschaft des Hellsehens wäre so um eine Thatsache bereichert. Bisher hielt man dafür, daß die clair-voyance nur in delikaten, zarten, weiblichen Naturen sich äußere. Aber in Stadtcommandanten! Justinus Kerner wird außer sich gerathen.

Indeß ist der „Humor davon“ ein blutiger Humor, wie die euesten Heldenthaten des hiesigen Militärs beweisen.

Die Geschichte des Mordes eines Bürgers durch eine Patrouille von 2 Mann des 15. Regiments liefert den besten Beweis.

Ein Augenzeuge berichtet uns:

Zwei Mann vom 15. Regiment, welche von der Wache am Severinsthore über das Glacis patrouillirten, fanden eine Cressida, die sich seit 3 Monaten auf dem Glacis herumtreibt, auf einer Bank an der Duffesbach sitzend. Die galante Patrouille hatte sich ungefähr 20 Minuten mit dem verlornen schönen Kinde unterhalten, als ein hiesiger Arbeiter, von unbescholtenem Rufe, hinzukam und die interessante Gesellschaft einen Augenblick betrachtete. Die Patrouille bemerkte ihm, er habe hier nichts verloren und solle sich fortmachen. Mit dem Ausrufe „Oho!“ entfernte sich der Arbeiter. Ihm folgte eine Frau mit einem Korbe voll Kartoffeln auf dem Kopfe. Die Patrouille rief ihr zu, sie solle sich aus dem Glacis herausmachen, sonst schlügen sie ihr den Korb vom Kopfe. Die Frau entfernte sich, blieb ungefähr 10 Schritte von der Patrouille bei unsrem Arbeiter stehn, der sich seinerseits wieder der Patrouille näherte. Ein Mann von der Patrouille bemerkte ihm nun: „Scheer er sich aus dem Glacis heraus; es ist nicht mehr wie sonst, wir sind jetzt im Kriegszustande“, und stampfte dabei mit dem Gewehrkolben auf die Erde. Der Arbeiter erwiderte: „das Glacis sei so gut für ihn vorhanden als für sie“, bemerkte aber gleichzeitig: „Dann well ich ald gonn, dann künnt ehr bei der H ‒ ‒ stonn blieven.“ Die Soldaten warfen ihn hierauf zu Boden und hieben mit Säbeln auf ihn ein. Der Arbeiter suchte sich zu flüchten, wurde aber von einem der Soldaten mit gefälltem Bayonette umgestochen. Der andre drehte sein Gewehr um und versetzte ihm mit dem Kolben mehrere furchtbare Schläge. Der erste Soldat, der ihn umgestochen hatte, lud nun kaltblütig sein Gewehr. Beide nahmen ihr Opfer beim Kragen und rissen und zausten es unter der Eisenbahnbrücke hindurch auf das Severinsthor zu. Auf dem Wege zwischen dem Pulverschuppen Nr. 4 und dem Fort Nr. 3 ungefähr, entsprang der Arbeiter wieder und fiel nach 50-100 Schritten aufs Gesicht nieder. Mehrere Zeugen haben einen Schuß fallen und das Jammern des Schlachtopfers gehört, das gleich darauf in den Armen eines hinzugekommenen Bürgers verschied. Denselben Abend, und das ist die Moral von der Geschichte, bemerkte ein Hauptmann vom 15. Regimente in einem Weinhause: „M.... L.... haben heute einen Balg, welcher im Glacis rauben (?) wollte, gespießt.“

Unser kölnischer Hudibras und Fuad Effendi wird bemerken, daß der gesellige Verkehr, speziell der Besuch der Kasinogesellschaft, und der „bürgerliche Erwerb“, speziell die Civilpraxis, durch dergleichen Ebentheuer nicht im geringsten gestört werden, daß das Publikum sogar mit dergleichen Anekdoten unbelästigt bliebe, wenn die „Zeitungswühlerei“ ein für allemal durch den Belagerungszustand abgeschnitten und nur die bekannte harmlose Schriftstellerei hinter dem Strich der „Kölnischen Zeitung“ gestattet worden wäre. Und Hudebras hat Recht!

* Köln, 15. Okt.

Die „Neue Kölnische Zeitung“, deren Verbreitung namentlich in der Armee sehr zu wünschen ist, bringt unter dem vorstehenden Datum folgende Anweisung:

„Wie bringt man die Soldaten eines ganzen Bataillons dazu, eine Erklärung zu erlassen, welche vielleicht von nur Wenigen gebilligt wird? Der Bataillonskommandeur macht den Hauptleuten Vorwürfe über den Geist ihrer Kompagnien; diese fragen bei Appell: „Wer ist am Samstag in der Versammlung gewesen?“ Allgemeine Stille. ‒ Hauptmann: „Da Niemand antwortet, so darf ich annehmen, daß Keiner von Euch dort war. Wer billigt denn die dort ausgesprochenen Ansichten?“ Allgemeine Stille. ‒ „Da Niemand antwortet, so nehme ich an, daß Ihr diese Gesinnungen Alle mißbilligt. Das müssen wir in einer Erklärung bekannt machen, die Kosten werde ich dafür tragen. Wer gegen diese Erklärung ist, der trete vor. ‒ Da Niemand vortritt, so ist die Sache abgemacht einstimmig beschlossen. Recht kurz und bündig, ‒ nicht wahr?“

Wien.

Sitzung des constituirenden Reichstags vom 11. Oktober. Morgensitzung.

von Löhner ist eine Depesche angelangt, heute 5 Uhr Morgens hat er den Kaiser noch nicht in Brünn getroffen und ist ihn weiter suchen gegangen. Hornbostl hat seine Entlassung eingereicht, weil der Kaiser Jellachich den Ban Jellachich nicht dem österreichischen Ministerium unterstellen wollte. Für die Deputation an den Kaiser aus allen Provinzen werden gewählt: Borkofski (Gallizien), Stoda (Böhmen), Weiß (Mähren), Purtscher (Niederösterreich), Prutler (Oberösterreich), Thunfeld (Steyermark), Klementi (Tirol), Radowizza (Küstenland), Kautschitsch (Illyrien), Radmilli (Dalmatien), Borrosch wird von der Kammer beauftragt, die Adresse an den Kaiser zu verfassen.

Abendsitzung vom 11. Oktober.

Borrosch verliest die von ihm entworfene Adresse. Es ist darin ausgesprochen, „daß der Reichstag den Thron und die Freiheit zu wahren sich bemühe.“ Es ist darin gewarnt vor dem „Zu spät“, der Kaiser möge auch dießmal hören, wie in Insbruck. Es könne ihm nicht um Bürgerkrieg, Blutvergießen, Zersplitterung der Monarchie zu thun sein. Der Kaiser solle ein volksthümliches Ministerium ernennen und zurückkehren. Eine blutvolle Militärherrschaft würde vergeblich versucht werden. ‒ Die Adresse wird angenommen. ‒ Smolka durch zweimalige Acclamation zum Präsidenten ernannt.

Reichstagsverhandlungen.

Am 12. October.

Der Präsident eröffnet die Sitzung um halb 11 Uhr.

Zwei Protokolle von gestern werden verlesen und nach einigen Berichtigungen angenommen.

Schuselka erstattet Bericht vom Ausschusse. Das Wichtigste dieser Nacht ist, daß Auersperg aus seiner festen Position abgezogen ist. Die Veranlassung gab der Graf Auersperg, indem er anzeigte, es rücke eine ungarische Armee an, und er wolle verhindern, daß hier kein croatisch-ungarischer Kriegsschauplatz werde. Er wolle im Falle eines Kampfes Weisung vom Ministerium. Er wolle in die Kasernen rücken, wenn das Proletariat entwaffnet werde. Der Ausschuß habe die Entwaffnung des Volkes durchaus nicht zugestanden, und ihm bedeutet, daß nur bei Abzug Jellachichs volle Ruhe eintreten könne. Es wurde der Graf ferner darauf hingewiesen, daß er Commandant Niederösterreichs sei, und da Jellachich selbst gesagt, daß er kaiserlich sei, so stehe es ihm zu, die Truppen aus dem Lande zu weisen.

Der Commandant antwortete hierauf, daß er mit Jellachich in Unterhandlung treten werde. Das war gestern Nachts.

Heute bei Tagesanbruch langte ein Schreiben ein, daß der böse Wille der Bevölkerung noch immer hervorleuchte, daß der Verproviantirung des Militärs Hindernisse in den Weg gesetzt werden etc. Um die Stadt jedoch zu schonen, ziehe er sich nach Inzersdorf, also außer den Bereich der Stadt zurück. Er weist an, daß seine so wie Jellachich's Truppen zu verpflegen und zu bequartiren seien, und macht die Behörden für militärisches Eigenthum verantwortlich.

Der Schwarzenberggarten wurde sogleich von der Garde besetzt, und die darin zurückgelassenen Effekten, da der Abmarsch mehr eine Flucht war, wurden unter den Schutz der Garde gestellt.

Abgeordneter Sbizevski, der Sr. Majestät mit Jellachich's Document nachgeschickt wurde, hat keine Audienz erhalten, ebenso wie Löhner (Unwille); jedoch ist die Hoffnung, daß Löhner heute Morgens vorgelassen werde, und so ist heute Nachmittags eine Meldung zu erwarten.

Exminister Hornbostl ist von Hadersdorf mit einem Schreiben Sr. Majestät abgegangen und dessen verzögertes Hiersein erregt Besorgniß.

Es sind Anzeigen eingelangt, daß die Ungarn mit einer bedeutenden Macht bei Bruck an der Leitha stehen.

Der Gemeindeausschuß stellt Anträge an den Reichstag und bittet um deren Genehmigung. Es betrifft die Bewaffnung aller Waffenfähigen.

Podhotzki will dieß nicht dem Reichstage, sondern ganz dem Kommando, das die Leitung bereits übernommen, allein überlassen wissen.

Pillersdorff, Scherzer und Minister Kraus sind dafür. Bilinski und Siralkovski dagegen.

Präsident Smolka unterbricht die Debatte. Er hat so eben eine telegraphische Depesche erhalten.

Die Deputation des Reichstages ist nämlich 9 Uhr Morgens in Brünn eingetroffen, der Kaiser soll Mittags in Selovitz anlangen, die Deputation fährt also dahin.

Schuselka sagt, bezüglich der frühern Debatte, daß er sich nicht bestimmen lasse von der Ansicht abzugehen, daß der Reichstag die allgemeine Bewaffnung anbefehle, weil sie wirkungsreicher sei. Der Reichstag hat sich groß gezeigt und einen permanenten exekutiven Ausschuß niedergesetzt, er möge jetzt nicht von der Konsequenz abstehen. Man spreche immer vom Mangel der Sanction, wir wissen nicht, wo Se. Majestät ist, können also von ihm keine Sanction einholen, aber das Volk ist auch eine Souveränetät und diese sanctionirt das Gesetz. (Acclamation.)

Pillerdorff meint, daß Schuselka Prinzipien angeregt, die erst später zur Sprache kommen könnten, und meint, daß man in einzelnen Fällen nicht die Vollmacht der Gemeinde und des Kommandos beschränken solle, da man sie ihm bereits gegeben.

Siralkowski nennt den Antrag ein Gesetz und als gesetzgebende Versammlung sei der Reichstag zum Erlasse befugt.

Smerecker sagt, indem wir durch eine Bewaffnung Thron und Volk schützen wollen, stehen wir auf dem Boden der heiligsten Gesetzlichkeit, und es ist unsere Pflicht Gesetze zu geben, welche den Thron und die Volksfreiheit wahren.

Radler auch für den Antrag der Kommission.

Podhotzki spricht noch gegen das Gesetz, weil dann nicht mehr freier Wille, sondern Zwang eintrete, und man solle anders Gesinnte nicht zwingen.

Schuselka erwiedert, daß es hier nicht mehr bloß um eine politische Meinung sich handle, sondern um Schutz des Eigenthums, der Kranken, um Sicherheit der Person u. s. f., und da ist Jeder verpflichtet Dienst zu leisten.

Ein Abgeordneter will Zählung des Hauses. Ein Secretär meldet, daß 219 Mitglieder anwesend seien, also mehr als beschlußfähige Anzahl.

Bei der Abstimmung bleibt Podhotzki in der Minorität.

Die Punkte der Commission lauten:

1. Alle waffenfähige Männer haben sich unter Commando ihres Bezirkschefs zu stellen. Majorität.

2. Alle Bewaffneten Wiens haben sich den Befehlen des Obercommandos unbedingt zu fügen.

Majorität.

3. Dienstverweigerung, Insubordination und Verrath werden durch ein Disciplinargericht bestraft.

Da Minister Kraus eine baldige detaillirte Ausführung des dritten Punktes vorlegen will, wird auf kurze Zeit die Abstimmung verschoben.

Gleispach macht aufmerksam, daß, wenn man von der allgemeinen Bewaffnung Niemand ausnimmt, der Reichstag nicht in der Lage sein werde, Beschlüsse kundzumachen.

Der Präsident hält sich ermächtigt, Personen, die er benöthigt, auszunehmen.

Schuselka verliest ein Schreiben Doblhoffs, wonach er erklärt, daß es ihm unmöglich ist, auch nur auf die kürzeste Zeit ein Amt zu übernehmen, da seine Gesundheit ganz zerrüttet ist.

Minister Krauß besteigt die Tribüne. Er eröffnet, daß er von dem bewilligten Credit von 20 Million bis Anfangs October nichts benützt. (Bravo.) Seit Anfang October hat er jedoch 4 Millionen benöthigt, die ebenfalls noch nicht ganz ausgegeben, sondern zu dem baldigsten Bedarf reservirt sind. Da weiter noch Geld erforderlich ist, und die Hinausgabe von Kreditscheinen die solchen Umständen unmöglich ist, möge die Kammer bewilligen, daß der Finanzminister ermächtigt sei, den Bedarf bis zu 20 Millionen so weit er ihn benöthigt, von der Nationalbank zu beziehen. Die Bank sei für die Zeit der Noth hauptsächlich da, und Gleiches sei auch in Frankreich geschehen. Er hoffe den besten Erfolg von der Sache.

Die Nationalbank bittet ferner, daß er den Reichstag unter seinem besonderen Schutze erkläre, der Finanzminister unterstützt, dieß, indem die Bank von außerordentlicher Wichtigkeit für den ganzen Staat.

Machalski und Pillersdorf wünscht den ersten Punkt dem Finanzausschusse zugewiesen, was angenommen wird. Der Finanzausschuß wird in der Abendsitzung berichten.

Neuwall will auch (betreff des 2. Punktes) die Sparkasse der Bank gleich behandnlt wissen.

Scherzer stellt den Antrag, ein Erkennungszeichen für die Abgeordn. zu wählen.

Borrosch ist dagegen, die Karte genügt.

Pillersdorf dafür, es sei in solcher Zeit nothwendig. Er beantragt eine Bronzemedaille.

Borrosch nimmt sein Veto zurück. Der Finanzminister beauftragt sogleich das Münzamt zur Präge.

Sidon stellt den Antrag, daß die dem Reichstage unter der Executivgewalt unentbehrlichen Individuen vom Waffendienste zu befreien seien.

Sidon will die Journalisten, welche über den Reichstag berichten, auch einbegriffen haben.

Die Journalisten geben schriftlich die Erklärung ab, nur bei Reichstagssitzungen vom Waffendienste befreit sein zu wollen, da ihre Berichte nöthig für die Provinzen sind, die übrige Zeit wollen sie dem Waffendienste weihen. (Bravo.)

Der ganze Antrag sammt den Zusätzen wird angenommen.

Es werden noch mehrere Anträge wegen Enthebungen vorgelegt, welche auf Antrag Podhotzki's dem Gemeindeausschusse zugewiesen werden.

Die Sitzung wird bis 6 Uhr Abends unterbrochen.

Wien.

Abendsitzung des konstituirenden Reichstags vom 12. Oktober. Eröffnung halb 7 Uhr.

Schuselka theilt mit, daß vor einer halben Stunde ein gräßlich verstümmelter Leichnam vor den Saal gebracht wurde, gewiß in der Absicht, um das Gefühl zu erregen. Schuselka und Prato haben für Beerdigung gesorgt.

Pillersdorf berichtet vom Finanzausschusse über das Verlangen des Finanzministers, welches er heute Vormittag gestellt. Pillersdorf lobt das bisherige Verfahren des Finanzministers betreff des ihm ertheilten Kredites von 20 Millionen, der Finanzausschuß trägt einstimmig auf Gewährung des vom Finanzminister gestellten Verlangens an, nämlich den Kredit der Bank nach Umständen bis zu 20 Millionen benützen zu dürfen.

Dilevski bemerkt, daß die Banknoten bereits neunfach den wahren Fond übersteigen. Als man nur 6 Millionen aus der Bank nehmen wollte, nahm man Rücksicht auf diesen Umstand, nun wolle man noch 14 Millionen Papier schaffen. Er ist dafür, daß man nur noch 6 Millionen bewillige und hofft von den Ersparnissen des Ministers das Beste. Seine beantragte Einschränkung sei man dem Volke und dem Mißverhältniß zwischen Papier und Baargeld schuldig.

Sirialkovski spricht dafür, daß für den Augenblick der Kredit nicht über die schon früher bewilligten 6 Millionen ausgedehnt werde.

<TEI>
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        <titlePart type="main">Neue Rheinische Zeitung</titlePart>
        <titlePart type="sub">Organ der Demokratie.</titlePart>
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          <docDate>No 119. Köln, Mittwoch den 18. Oktober. 1848.</docDate>
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      <div type="jExpedition">
        <p>Zu Nro. 118 der &#x201E;Neuen Rheinischen Zeitung&#x201C; ist am 17. Oktober, Dienstag, Morgens eine außerordentliche Beilage mit den letzten Wiener Nachrichten ausgegeben und so viel als thunlich versandt worden; ein Theil der geehrten auswärtigen Abonennten erhält dieselbe mit dieser Nummer.</p>
        <p>Die Expedition der &#x201E;N. Rh. Ztg.&#x201C;</p>
      </div>
      <div type="contents" n="1">
        <head>Uebersicht.</head>
        <p><hi rendition="#g">Deutschland.</hi> Köln. (Wittgenstein's Wahl zum Deputirten. &#x2012; Ein Schreiben des Obersten Engels. &#x2012; Eine Mordthat. &#x2012; Anweisung der &#x201E;Neuen Rheinischen Zeitung.&#x201C;) Wien. (Reichstagssitzung vom 11., 12. und 13. Oktober). Prag. (Proklamation des Fürsten Windisch-Grätz. &#x2012; Plakat des Präsidenten Strobach). Ollmütz. (Aufruf der &#x201E;Neuen Zeit&#x201C;). Berlin. (Cholera). Dresden. (Bassermann ausgewiesen). Altenburg. (Ansichten des Reichsverwesers).</p>
        <p><hi rendition="#g">Polen.</hi> Krakau. (Emeuten. &#x2012; Die Russen.</p>
        <p><hi rendition="#g">Ungarn.</hi> Pesth. (Eindruck der Wiener Nachrichten. &#x2012; Kossuth Präsident. &#x2012; Maßregeln in Betreff der Post). Preßburg. (Oesterreichisches Militär fraternisirt mit dem Volke).</p>
        <p><hi rendition="#g">Italien.</hi> (Unruhen in Genua, Livorno und Modena. &#x2012; Die Oesterreicher in Mailand.)</p>
        <p><hi rendition="#g">Französische Republik.</hi> Paris. (Journalschau. &#x2012; Cavaignac. &#x2012; Das Ministerium. &#x2012; Bankets. &#x2012; Junideportation. &#x2012; Frankreich und Deutschland. &#x2012; Der National über das neue Ministerium. &#x2012; Vermischtes.</p>
        <p><hi rendition="#g">Spanien.</hi> Madrit. (Cabrera und die königl. Truppen. &#x2012; Spanische Flüchtlinge arretirt.)</p>
        <p><hi rendition="#g">Holland.</hi> Schluß der Session der Generalstaaten. &#x2012; Die 12 neuen Gesetze sanktionirt.)</p>
        <p><hi rendition="#g">Großbritanien.</hi> London. (Stand der Partheien).</p>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Deutschland.</head>
        <div xml:id="ar119_001" type="jArticle">
          <head>Köln, 17. Okt.</head>
          <p>Wittgenstein ist zum Kölnischen Deputirten für Berlin ernannt. In Paris scheitert <hi rendition="#g">Cavaignac,</hi> in Wien <hi rendition="#g">Jelachich,</hi> aber in Köln siegt <hi rendition="#g">Wittgenstein.</hi> </p>
          <p>Das europäische Gleichgewicht ist gerettet. Der <hi rendition="#g">Hudibras</hi> der hiesigen Heulerparthei, <hi rendition="#g">Stuppius,</hi> Ritter des &#x201E;richterlichen Erkenntnisses&#x201C; und der &#x201E;Civilklage&#x201C;, Winkeltheologe und kölnischer Stadt-Schriftsteller, hat <hi rendition="#g">Kylls</hi> Wahl zum Deputirten für Berlin durch seine hinreißende Polemik <hi rendition="#g">hinter dem Strich</hi> der &#x201E;Kölnischen Zeitung&#x201C; vereitelt. Ist es erlaubt, Großes mit Kleinem zu vergleichen, so wissen wir der Adresse, die Stupp entworfen und nach Berlin expedirt, wie den übrigen Manifesten dieser &#x201E;Märzerrungenschaft,&#x201C; denn die Märzrevolution hat uns den großen Gesetzgeber Stuppium eingebracht, nur das Manifest <hi rendition="#g">Fuad Effendis</hi> zu Bukarest (vergleiche die gestrige Zeitung) zu vergleichen. Es lebe der kölnische <hi rendition="#g">Fuad Effendi!</hi> </p>
          <p>Was die Nachwahlen überhaupt betrifft, so möchten wir die Frage aufwerfen, ob sie in ihrer jetzigen Form irgendwie gültig sind? Das Kollegium der Wahlmänner ist zersplittert nach allen Seiten hin und wäre es selbst vollständig, bilden die Wahlmänner eine <hi rendition="#g">stehende Zunft</hi> oder müssen sie nicht jedesmal neu aus den Urwahlen hervorgehen, so oft neue Deputirte aus ihnen hervorgehen sollen?</p>
        </div>
        <div xml:id="ar119_002" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Köln, 17. Oktober.</head>
          <p>Man erinnert sich, daß die Kölnische Kommandantur einen Tagesbefehl austheilte, worin die &#x201E;Jungens&#x201C;, die &#x201E;Soldaten&#x201C; dahin belehrt wurden, daß <hi rendition="#g">republikanische</hi> oder <hi rendition="#g">demokratische Gewehre</hi> mit Kugeln, fausthohem Schrot, gehacktem Fensterblei und dergl. geladen gefunden worden seien.</p>
          <p>Ein Exbürgerwehr-Hauptmann ersuchte Herrn Kommandanten <hi rendition="#g">Engels,</hi> ihm die Nummern der &#x201E;schlechtgesinnten&#x201C; Gewehre anzugeben, damit er untersuchen könne, wer in seiner Kompagnie gefrevelt.</p>
          <p>Unser Exbürgerwehr-Hauptmann erhielt auf diese Anfrage folgendes Antwortschreiben:</p>
          <p>&#x201E;Ew. Wohlgeboren beehre ich mich zu benachrichtigen, daß <hi rendition="#g">keine Annotation</hi> derjenigen Gewehre stattgefunden hat, die mit Schrott, gehacktem Blei und Nägeln geladen gewesen sind&#x201C; u. s. w.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Engels.</hi> </p>
          <p>Wie also die Jungfrau von Orleans aus reiner Inspiration den echten König vom falschen unterschied, so unser Stadtkommandant die Gewehre der Republikaner von den Gewehren der Royalisten. Die Wissenschaft des Hellsehens wäre so um eine Thatsache bereichert. Bisher hielt man dafür, daß die clair-voyance nur in delikaten, zarten, weiblichen Naturen sich äußere. Aber in Stadtcommandanten! Justinus Kerner wird außer sich gerathen.</p>
          <p>Indeß ist der &#x201E;Humor davon&#x201C; ein blutiger Humor, wie die euesten Heldenthaten des hiesigen Militärs beweisen.</p>
          <p>Die Geschichte des Mordes eines Bürgers durch eine Patrouille von 2 Mann des 15. Regiments liefert den besten Beweis.</p>
          <p>Ein Augenzeuge berichtet uns:</p>
          <p>Zwei Mann vom 15. Regiment, welche von der Wache am Severinsthore über das Glacis patrouillirten, fanden eine Cressida, die sich seit 3 Monaten auf dem Glacis herumtreibt, auf einer Bank an der Duffesbach sitzend. Die galante Patrouille hatte sich ungefähr 20 Minuten mit dem verlornen schönen Kinde unterhalten, als ein hiesiger Arbeiter, von unbescholtenem Rufe, hinzukam und die interessante Gesellschaft einen Augenblick betrachtete. Die Patrouille bemerkte ihm, er habe hier nichts verloren und solle sich fortmachen. Mit dem Ausrufe &#x201E;Oho!&#x201C; entfernte sich der Arbeiter. Ihm folgte eine Frau mit einem Korbe voll Kartoffeln auf dem Kopfe. Die Patrouille rief ihr zu, sie solle sich aus dem Glacis herausmachen, sonst schlügen sie ihr den Korb vom Kopfe. Die Frau entfernte sich, blieb ungefähr 10 Schritte von der Patrouille bei unsrem Arbeiter stehn, der sich seinerseits wieder der Patrouille näherte. Ein Mann von der Patrouille bemerkte ihm nun: &#x201E;Scheer er sich aus dem Glacis heraus; es ist nicht mehr wie sonst, wir sind jetzt im Kriegszustande&#x201C;, und stampfte dabei mit dem Gewehrkolben auf die Erde. Der Arbeiter erwiderte: &#x201E;das Glacis sei so gut für ihn vorhanden als für sie&#x201C;, bemerkte aber gleichzeitig: &#x201E;Dann well ich ald gonn, dann künnt ehr bei der H &#x2012; &#x2012; stonn blieven.&#x201C; Die Soldaten warfen ihn hierauf zu Boden und hieben mit Säbeln auf ihn ein. Der Arbeiter suchte sich zu flüchten, wurde aber von einem der Soldaten mit gefälltem Bayonette umgestochen. Der andre drehte sein Gewehr um und versetzte ihm mit dem Kolben mehrere furchtbare Schläge. Der erste Soldat, der ihn umgestochen hatte, lud nun kaltblütig sein Gewehr. Beide nahmen ihr Opfer beim Kragen und rissen und zausten es unter der Eisenbahnbrücke hindurch auf das Severinsthor zu. Auf dem Wege zwischen dem Pulverschuppen Nr. 4 und dem Fort Nr. 3 ungefähr, entsprang der Arbeiter wieder und fiel nach 50-100 Schritten aufs Gesicht nieder. Mehrere Zeugen haben einen Schuß fallen und das Jammern des Schlachtopfers gehört, das gleich darauf in den Armen eines hinzugekommenen Bürgers verschied. Denselben Abend, und das ist die Moral von der Geschichte, bemerkte ein Hauptmann vom 15. Regimente in einem Weinhause: &#x201E;M.... L.... haben heute einen Balg, welcher im Glacis rauben (?) wollte, gespießt.&#x201C;</p>
          <p>Unser kölnischer <hi rendition="#g">Hudibras</hi> und <hi rendition="#g">Fuad Effendi</hi> wird bemerken, daß der <hi rendition="#g">gesellige Verkehr,</hi> speziell der Besuch der Kasinogesellschaft, und der &#x201E;<hi rendition="#g">bürgerliche Erwerb</hi>&#x201C;, speziell die Civilpraxis, durch dergleichen Ebentheuer nicht im geringsten gestört werden, daß das Publikum sogar mit dergleichen Anekdoten unbelästigt bliebe, wenn die &#x201E;Zeitungswühlerei&#x201C; ein für allemal durch den Belagerungszustand abgeschnitten und nur die bekannte harmlose Schriftstellerei <hi rendition="#g">hinter dem Strich</hi> der &#x201E;Kölnischen Zeitung&#x201C; gestattet worden wäre. Und <hi rendition="#g">Hudebras</hi> hat Recht!</p>
        </div>
        <div xml:id="ar119_003" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Köln, 15. Okt.</head>
          <p>Die &#x201E;Neue Kölnische Zeitung&#x201C;, deren Verbreitung namentlich in der <hi rendition="#g">Armee</hi> sehr zu wünschen ist, bringt unter dem vorstehenden Datum folgende Anweisung:</p>
          <p>&#x201E;Wie bringt man die Soldaten eines ganzen Bataillons dazu, eine Erklärung zu erlassen, welche vielleicht von nur Wenigen gebilligt wird? Der Bataillonskommandeur macht den Hauptleuten Vorwürfe über den Geist ihrer Kompagnien; diese fragen bei Appell: &#x201E;Wer ist am Samstag in der Versammlung gewesen?&#x201C; Allgemeine Stille. &#x2012; Hauptmann: &#x201E;Da Niemand antwortet, so darf ich annehmen, daß Keiner von Euch dort war. Wer billigt denn die dort ausgesprochenen Ansichten?&#x201C; Allgemeine Stille. &#x2012; &#x201E;Da Niemand antwortet, so nehme ich an, daß Ihr diese Gesinnungen Alle mißbilligt. Das müssen wir in einer Erklärung bekannt machen, die Kosten werde ich dafür tragen. Wer gegen diese Erklärung ist, der trete vor. &#x2012; Da Niemand vortritt, so ist die Sache abgemacht einstimmig beschlossen. Recht kurz und bündig, &#x2012; nicht wahr?&#x201C;</p>
        </div>
        <div xml:id="ar119_004" type="jArticle">
          <head>Wien.</head>
          <p>Sitzung des constituirenden Reichstags vom 11. Oktober. Morgensitzung.</p>
          <p>von <hi rendition="#g">Löhner</hi> ist eine Depesche angelangt, heute 5 Uhr Morgens hat er den Kaiser noch nicht in Brünn getroffen und ist <hi rendition="#g">ihn weiter</hi> suchen gegangen. <hi rendition="#g">Hornbostl</hi> hat seine Entlassung eingereicht, weil der Kaiser Jellachich den Ban Jellachich nicht dem österreichischen Ministerium unterstellen wollte. Für die Deputation an den Kaiser aus allen Provinzen werden gewählt: Borkofski (Gallizien), Stoda (Böhmen), Weiß (Mähren), Purtscher (Niederösterreich), Prutler (Oberösterreich), Thunfeld (Steyermark), Klementi (Tirol), Radowizza (Küstenland), Kautschitsch (Illyrien), Radmilli (Dalmatien), Borrosch wird von der Kammer beauftragt, die Adresse an den Kaiser zu verfassen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Abendsitzung</hi> vom 11. Oktober.</p>
          <p><hi rendition="#g">Borrosch</hi> verliest die von ihm entworfene Adresse. Es ist darin ausgesprochen, &#x201E;daß der Reichstag den Thron und die Freiheit zu wahren sich bemühe.&#x201C; Es ist darin gewarnt vor dem &#x201E;<hi rendition="#g">Zu spät</hi>&#x201C;, der Kaiser möge auch dießmal hören, wie in Insbruck. Es könne ihm nicht um Bürgerkrieg, Blutvergießen, Zersplitterung der Monarchie zu thun sein. Der Kaiser solle ein volksthümliches Ministerium ernennen und zurückkehren. Eine blutvolle Militärherrschaft würde vergeblich versucht werden. &#x2012; Die Adresse wird angenommen. &#x2012; Smolka durch zweimalige Acclamation zum Präsidenten ernannt.</p>
          <div n="3">
            <head>Reichstagsverhandlungen.</head>
            <p>Am 12. October.</p>
            <p>Der Präsident eröffnet die Sitzung um halb 11 Uhr.</p>
            <p>Zwei Protokolle von gestern werden verlesen und nach einigen Berichtigungen angenommen.</p>
            <p>Schuselka erstattet Bericht vom Ausschusse. Das Wichtigste dieser Nacht ist, daß Auersperg aus seiner festen Position abgezogen ist. Die Veranlassung gab der Graf Auersperg, indem er anzeigte, es rücke eine ungarische Armee an, und er wolle verhindern, daß hier kein croatisch-ungarischer Kriegsschauplatz werde. Er wolle im Falle eines Kampfes Weisung vom Ministerium. Er wolle in die Kasernen rücken, wenn das Proletariat entwaffnet werde. Der Ausschuß habe die Entwaffnung des Volkes durchaus nicht zugestanden, und ihm bedeutet, daß nur bei Abzug Jellachichs volle Ruhe eintreten könne. Es wurde der Graf ferner darauf hingewiesen, daß er Commandant Niederösterreichs sei, und da Jellachich selbst gesagt, daß er kaiserlich sei, so stehe es ihm zu, die Truppen aus dem Lande zu weisen.</p>
            <p>Der Commandant antwortete hierauf, daß er mit Jellachich in Unterhandlung treten werde. Das war gestern Nachts.</p>
            <p>Heute bei Tagesanbruch langte ein Schreiben ein, daß der böse Wille der Bevölkerung noch immer hervorleuchte, daß der Verproviantirung des Militärs Hindernisse in den Weg gesetzt werden etc. Um die Stadt jedoch zu schonen, ziehe er sich nach Inzersdorf, also außer den Bereich der Stadt zurück. Er weist an, daß seine so wie Jellachich's Truppen zu verpflegen und zu bequartiren seien, und macht die Behörden für militärisches Eigenthum verantwortlich.</p>
            <p>Der Schwarzenberggarten wurde sogleich von der Garde besetzt, und die darin zurückgelassenen Effekten, da der Abmarsch mehr eine Flucht war, wurden unter den Schutz der Garde gestellt.</p>
            <p>Abgeordneter Sbizevski, der Sr. Majestät mit Jellachich's Document nachgeschickt wurde, hat keine Audienz erhalten, ebenso wie Löhner (Unwille); jedoch ist die Hoffnung, daß Löhner heute Morgens vorgelassen werde, und so ist heute Nachmittags eine Meldung zu erwarten.</p>
            <p>Exminister Hornbostl ist von Hadersdorf mit einem Schreiben Sr. Majestät abgegangen und dessen verzögertes Hiersein erregt Besorgniß.</p>
            <p>Es sind Anzeigen eingelangt, daß die Ungarn mit einer bedeutenden Macht bei Bruck an der Leitha stehen.</p>
            <p>Der Gemeindeausschuß stellt Anträge an den Reichstag und bittet um deren Genehmigung. Es betrifft die Bewaffnung aller Waffenfähigen.</p>
            <p>Podhotzki will dieß nicht dem Reichstage, sondern ganz dem Kommando, das die Leitung bereits übernommen, allein überlassen wissen.</p>
            <p>Pillersdorff, Scherzer und Minister Kraus sind dafür. Bilinski und Siralkovski dagegen.</p>
            <p>Präsident Smolka unterbricht die Debatte. Er hat so eben eine telegraphische Depesche erhalten.</p>
            <p>Die Deputation des Reichstages ist nämlich 9 Uhr Morgens in Brünn eingetroffen, der Kaiser soll Mittags in Selovitz anlangen, die Deputation fährt also dahin.</p>
            <p>Schuselka sagt, bezüglich der frühern Debatte, daß er sich nicht bestimmen lasse von der Ansicht abzugehen, daß der Reichstag die allgemeine Bewaffnung anbefehle, weil sie wirkungsreicher sei. Der Reichstag hat sich groß gezeigt und einen permanenten exekutiven Ausschuß niedergesetzt, er möge jetzt nicht von der Konsequenz abstehen. Man spreche immer vom Mangel der Sanction, wir wissen nicht, wo Se. Majestät ist, können also von ihm keine Sanction einholen, aber das Volk ist auch eine Souveränetät und diese sanctionirt das Gesetz. (Acclamation.)</p>
            <p>Pillerdorff meint, daß Schuselka Prinzipien angeregt, die erst später zur Sprache kommen könnten, und meint, daß man in einzelnen Fällen nicht die Vollmacht der Gemeinde und des Kommandos beschränken solle, da man sie ihm bereits gegeben.</p>
            <p>Siralkowski nennt den Antrag ein Gesetz und als gesetzgebende Versammlung sei der Reichstag zum Erlasse befugt.</p>
            <p>Smerecker sagt, indem wir durch eine Bewaffnung Thron und Volk schützen wollen, stehen wir auf dem Boden der heiligsten Gesetzlichkeit, und es ist unsere Pflicht Gesetze zu geben, welche den Thron und die Volksfreiheit wahren.</p>
            <p>Radler auch für den Antrag der Kommission.</p>
            <p>Podhotzki spricht noch gegen das Gesetz, weil dann nicht mehr freier Wille, sondern Zwang eintrete, und man solle anders Gesinnte nicht zwingen.</p>
            <p>Schuselka erwiedert, daß es hier nicht mehr bloß um eine politische Meinung sich handle, sondern um Schutz des Eigenthums, der Kranken, um Sicherheit der Person u. s. f., und da ist Jeder verpflichtet Dienst zu leisten.</p>
            <p>Ein Abgeordneter will Zählung des Hauses. Ein Secretär meldet, daß 219 Mitglieder anwesend seien, also mehr als beschlußfähige Anzahl.</p>
            <p>Bei der Abstimmung bleibt Podhotzki in der Minorität.</p>
            <p>Die Punkte der Commission lauten:</p>
            <p><choice><sic>1,</sic><corr>1.</corr></choice> Alle waffenfähige Männer haben sich unter Commando ihres Bezirkschefs zu stellen. <hi rendition="#g">Majorität.</hi> </p>
            <p>2. Alle Bewaffneten Wiens haben sich den Befehlen des Obercommandos unbedingt zu fügen.</p>
            <p> <hi rendition="#g">Majorität.</hi> </p>
            <p>3. Dienstverweigerung, Insubordination und Verrath werden durch ein Disciplinargericht bestraft.</p>
            <p>Da Minister Kraus eine baldige detaillirte Ausführung des dritten Punktes vorlegen will, wird auf kurze Zeit die Abstimmung verschoben.</p>
            <p>Gleispach macht aufmerksam, daß, wenn man von der allgemeinen Bewaffnung Niemand ausnimmt, der Reichstag nicht in der Lage sein werde, Beschlüsse kundzumachen.</p>
            <p>Der Präsident hält sich ermächtigt, Personen, die er benöthigt, auszunehmen.</p>
            <p>Schuselka verliest ein Schreiben Doblhoffs, wonach er erklärt, daß es ihm unmöglich ist, auch nur auf die kürzeste Zeit ein Amt zu übernehmen, da seine Gesundheit ganz zerrüttet ist.</p>
            <p>Minister Krauß besteigt die Tribüne. Er eröffnet, daß er von dem bewilligten Credit von 20 Million bis Anfangs October nichts benützt. (Bravo.) Seit Anfang October hat er jedoch 4 Millionen benöthigt, die ebenfalls noch nicht ganz ausgegeben, sondern zu dem baldigsten Bedarf reservirt sind. Da weiter noch Geld erforderlich ist, und die Hinausgabe von Kreditscheinen die solchen Umständen unmöglich ist, möge die Kammer bewilligen, daß der Finanzminister ermächtigt sei, den Bedarf bis zu 20 Millionen so weit er ihn benöthigt, von der Nationalbank zu beziehen. Die Bank sei für die Zeit der Noth hauptsächlich da, und Gleiches sei auch in Frankreich geschehen. Er hoffe den besten Erfolg von der Sache.</p>
            <p>Die Nationalbank bittet ferner, daß er den Reichstag unter seinem besonderen Schutze erkläre, der Finanzminister unterstützt, dieß, indem die Bank von außerordentlicher Wichtigkeit für den ganzen Staat.</p>
            <p>Machalski und Pillersdorf wünscht den ersten Punkt dem Finanzausschusse zugewiesen, was angenommen wird. Der Finanzausschuß wird in der Abendsitzung berichten.</p>
            <p>Neuwall will auch (betreff des 2. Punktes) die Sparkasse der Bank gleich behandnlt wissen.</p>
            <p>Scherzer stellt den Antrag, ein Erkennungszeichen für die Abgeordn. zu wählen.</p>
            <p>Borrosch ist dagegen, die Karte genügt.</p>
            <p>Pillersdorf dafür, es sei in solcher Zeit nothwendig. Er beantragt eine Bronzemedaille.</p>
            <p>Borrosch nimmt sein Veto zurück. Der Finanzminister beauftragt sogleich das Münzamt zur Präge.</p>
            <p>Sidon stellt den Antrag, daß die dem Reichstage unter der Executivgewalt unentbehrlichen Individuen vom Waffendienste zu befreien seien.</p>
            <p>Sidon will die Journalisten, welche über den Reichstag berichten, auch einbegriffen haben.</p>
            <p>Die Journalisten geben schriftlich die Erklärung ab, nur bei Reichstagssitzungen vom Waffendienste befreit sein zu wollen, da ihre Berichte nöthig für die Provinzen sind, die übrige Zeit wollen sie dem Waffendienste weihen. (Bravo.)</p>
            <p>Der ganze Antrag sammt den Zusätzen wird angenommen.</p>
            <p>Es werden noch mehrere Anträge wegen Enthebungen vorgelegt, welche auf Antrag Podhotzki's dem Gemeindeausschusse zugewiesen werden.</p>
            <p>Die Sitzung wird bis 6 Uhr Abends unterbrochen.</p>
          </div>
        </div>
        <div xml:id="ar119_005" type="jArticle">
          <head>Wien.</head>
          <p>Abendsitzung des konstituirenden Reichstags vom 12. Oktober. Eröffnung halb 7 Uhr.</p>
          <p>Schuselka theilt mit, daß vor einer halben Stunde ein gräßlich verstümmelter Leichnam vor den Saal gebracht wurde, gewiß in der Absicht, um das Gefühl zu erregen. Schuselka und Prato haben für Beerdigung gesorgt.</p>
          <p>Pillersdorf berichtet vom Finanzausschusse über das Verlangen des Finanzministers, welches er heute Vormittag gestellt. Pillersdorf lobt das bisherige Verfahren des Finanzministers betreff des ihm ertheilten Kredites von 20 Millionen, der Finanzausschuß trägt einstimmig auf Gewährung des vom Finanzminister gestellten Verlangens an, nämlich den Kredit der Bank nach Umständen bis zu 20 Millionen benützen zu dürfen.</p>
          <p>Dilevski bemerkt, daß die Banknoten bereits neunfach den wahren Fond übersteigen. Als man nur 6 Millionen aus der Bank nehmen wollte, nahm man Rücksicht auf diesen Umstand, nun wolle man noch 14 Millionen Papier schaffen. Er ist dafür, daß man nur noch 6 Millionen bewillige und hofft von den Ersparnissen des Ministers das Beste. Seine beantragte Einschränkung sei man dem Volke und dem Mißverhältniß zwischen Papier und Baargeld schuldig.</p>
          <p>Sirialkovski spricht dafür, daß für den Augenblick der Kredit nicht über die schon früher bewilligten 6 Millionen ausgedehnt werde.</p>
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[0597/0001] Neue Rheinische Zeitung Organ der Demokratie. No 119. Köln, Mittwoch den 18. Oktober. 1848. Zu Nro. 118 der „Neuen Rheinischen Zeitung“ ist am 17. Oktober, Dienstag, Morgens eine außerordentliche Beilage mit den letzten Wiener Nachrichten ausgegeben und so viel als thunlich versandt worden; ein Theil der geehrten auswärtigen Abonennten erhält dieselbe mit dieser Nummer. Die Expedition der „N. Rh. Ztg.“ Uebersicht. Deutschland. Köln. (Wittgenstein's Wahl zum Deputirten. ‒ Ein Schreiben des Obersten Engels. ‒ Eine Mordthat. ‒ Anweisung der „Neuen Rheinischen Zeitung.“) Wien. (Reichstagssitzung vom 11., 12. und 13. Oktober). Prag. (Proklamation des Fürsten Windisch-Grätz. ‒ Plakat des Präsidenten Strobach). Ollmütz. (Aufruf der „Neuen Zeit“). Berlin. (Cholera). Dresden. (Bassermann ausgewiesen). Altenburg. (Ansichten des Reichsverwesers). Polen. Krakau. (Emeuten. ‒ Die Russen. Ungarn. Pesth. (Eindruck der Wiener Nachrichten. ‒ Kossuth Präsident. ‒ Maßregeln in Betreff der Post). Preßburg. (Oesterreichisches Militär fraternisirt mit dem Volke). Italien. (Unruhen in Genua, Livorno und Modena. ‒ Die Oesterreicher in Mailand.) Französische Republik. Paris. (Journalschau. ‒ Cavaignac. ‒ Das Ministerium. ‒ Bankets. ‒ Junideportation. ‒ Frankreich und Deutschland. ‒ Der National über das neue Ministerium. ‒ Vermischtes. Spanien. Madrit. (Cabrera und die königl. Truppen. ‒ Spanische Flüchtlinge arretirt.) Holland. Schluß der Session der Generalstaaten. ‒ Die 12 neuen Gesetze sanktionirt.) Großbritanien. London. (Stand der Partheien). Deutschland. Köln, 17. Okt. Wittgenstein ist zum Kölnischen Deputirten für Berlin ernannt. In Paris scheitert Cavaignac, in Wien Jelachich, aber in Köln siegt Wittgenstein. Das europäische Gleichgewicht ist gerettet. Der Hudibras der hiesigen Heulerparthei, Stuppius, Ritter des „richterlichen Erkenntnisses“ und der „Civilklage“, Winkeltheologe und kölnischer Stadt-Schriftsteller, hat Kylls Wahl zum Deputirten für Berlin durch seine hinreißende Polemik hinter dem Strich der „Kölnischen Zeitung“ vereitelt. Ist es erlaubt, Großes mit Kleinem zu vergleichen, so wissen wir der Adresse, die Stupp entworfen und nach Berlin expedirt, wie den übrigen Manifesten dieser „Märzerrungenschaft,“ denn die Märzrevolution hat uns den großen Gesetzgeber Stuppium eingebracht, nur das Manifest Fuad Effendis zu Bukarest (vergleiche die gestrige Zeitung) zu vergleichen. Es lebe der kölnische Fuad Effendi! Was die Nachwahlen überhaupt betrifft, so möchten wir die Frage aufwerfen, ob sie in ihrer jetzigen Form irgendwie gültig sind? Das Kollegium der Wahlmänner ist zersplittert nach allen Seiten hin und wäre es selbst vollständig, bilden die Wahlmänner eine stehende Zunft oder müssen sie nicht jedesmal neu aus den Urwahlen hervorgehen, so oft neue Deputirte aus ihnen hervorgehen sollen? * Köln, 17. Oktober. Man erinnert sich, daß die Kölnische Kommandantur einen Tagesbefehl austheilte, worin die „Jungens“, die „Soldaten“ dahin belehrt wurden, daß republikanische oder demokratische Gewehre mit Kugeln, fausthohem Schrot, gehacktem Fensterblei und dergl. geladen gefunden worden seien. Ein Exbürgerwehr-Hauptmann ersuchte Herrn Kommandanten Engels, ihm die Nummern der „schlechtgesinnten“ Gewehre anzugeben, damit er untersuchen könne, wer in seiner Kompagnie gefrevelt. Unser Exbürgerwehr-Hauptmann erhielt auf diese Anfrage folgendes Antwortschreiben: „Ew. Wohlgeboren beehre ich mich zu benachrichtigen, daß keine Annotation derjenigen Gewehre stattgefunden hat, die mit Schrott, gehacktem Blei und Nägeln geladen gewesen sind“ u. s. w. Engels. Wie also die Jungfrau von Orleans aus reiner Inspiration den echten König vom falschen unterschied, so unser Stadtkommandant die Gewehre der Republikaner von den Gewehren der Royalisten. Die Wissenschaft des Hellsehens wäre so um eine Thatsache bereichert. Bisher hielt man dafür, daß die clair-voyance nur in delikaten, zarten, weiblichen Naturen sich äußere. Aber in Stadtcommandanten! Justinus Kerner wird außer sich gerathen. Indeß ist der „Humor davon“ ein blutiger Humor, wie die euesten Heldenthaten des hiesigen Militärs beweisen. Die Geschichte des Mordes eines Bürgers durch eine Patrouille von 2 Mann des 15. Regiments liefert den besten Beweis. Ein Augenzeuge berichtet uns: Zwei Mann vom 15. Regiment, welche von der Wache am Severinsthore über das Glacis patrouillirten, fanden eine Cressida, die sich seit 3 Monaten auf dem Glacis herumtreibt, auf einer Bank an der Duffesbach sitzend. Die galante Patrouille hatte sich ungefähr 20 Minuten mit dem verlornen schönen Kinde unterhalten, als ein hiesiger Arbeiter, von unbescholtenem Rufe, hinzukam und die interessante Gesellschaft einen Augenblick betrachtete. Die Patrouille bemerkte ihm, er habe hier nichts verloren und solle sich fortmachen. Mit dem Ausrufe „Oho!“ entfernte sich der Arbeiter. Ihm folgte eine Frau mit einem Korbe voll Kartoffeln auf dem Kopfe. Die Patrouille rief ihr zu, sie solle sich aus dem Glacis herausmachen, sonst schlügen sie ihr den Korb vom Kopfe. Die Frau entfernte sich, blieb ungefähr 10 Schritte von der Patrouille bei unsrem Arbeiter stehn, der sich seinerseits wieder der Patrouille näherte. Ein Mann von der Patrouille bemerkte ihm nun: „Scheer er sich aus dem Glacis heraus; es ist nicht mehr wie sonst, wir sind jetzt im Kriegszustande“, und stampfte dabei mit dem Gewehrkolben auf die Erde. Der Arbeiter erwiderte: „das Glacis sei so gut für ihn vorhanden als für sie“, bemerkte aber gleichzeitig: „Dann well ich ald gonn, dann künnt ehr bei der H ‒ ‒ stonn blieven.“ Die Soldaten warfen ihn hierauf zu Boden und hieben mit Säbeln auf ihn ein. Der Arbeiter suchte sich zu flüchten, wurde aber von einem der Soldaten mit gefälltem Bayonette umgestochen. Der andre drehte sein Gewehr um und versetzte ihm mit dem Kolben mehrere furchtbare Schläge. Der erste Soldat, der ihn umgestochen hatte, lud nun kaltblütig sein Gewehr. Beide nahmen ihr Opfer beim Kragen und rissen und zausten es unter der Eisenbahnbrücke hindurch auf das Severinsthor zu. Auf dem Wege zwischen dem Pulverschuppen Nr. 4 und dem Fort Nr. 3 ungefähr, entsprang der Arbeiter wieder und fiel nach 50-100 Schritten aufs Gesicht nieder. Mehrere Zeugen haben einen Schuß fallen und das Jammern des Schlachtopfers gehört, das gleich darauf in den Armen eines hinzugekommenen Bürgers verschied. Denselben Abend, und das ist die Moral von der Geschichte, bemerkte ein Hauptmann vom 15. Regimente in einem Weinhause: „M.... L.... haben heute einen Balg, welcher im Glacis rauben (?) wollte, gespießt.“ Unser kölnischer Hudibras und Fuad Effendi wird bemerken, daß der gesellige Verkehr, speziell der Besuch der Kasinogesellschaft, und der „bürgerliche Erwerb“, speziell die Civilpraxis, durch dergleichen Ebentheuer nicht im geringsten gestört werden, daß das Publikum sogar mit dergleichen Anekdoten unbelästigt bliebe, wenn die „Zeitungswühlerei“ ein für allemal durch den Belagerungszustand abgeschnitten und nur die bekannte harmlose Schriftstellerei hinter dem Strich der „Kölnischen Zeitung“ gestattet worden wäre. Und Hudebras hat Recht! * Köln, 15. Okt. Die „Neue Kölnische Zeitung“, deren Verbreitung namentlich in der Armee sehr zu wünschen ist, bringt unter dem vorstehenden Datum folgende Anweisung: „Wie bringt man die Soldaten eines ganzen Bataillons dazu, eine Erklärung zu erlassen, welche vielleicht von nur Wenigen gebilligt wird? Der Bataillonskommandeur macht den Hauptleuten Vorwürfe über den Geist ihrer Kompagnien; diese fragen bei Appell: „Wer ist am Samstag in der Versammlung gewesen?“ Allgemeine Stille. ‒ Hauptmann: „Da Niemand antwortet, so darf ich annehmen, daß Keiner von Euch dort war. Wer billigt denn die dort ausgesprochenen Ansichten?“ Allgemeine Stille. ‒ „Da Niemand antwortet, so nehme ich an, daß Ihr diese Gesinnungen Alle mißbilligt. Das müssen wir in einer Erklärung bekannt machen, die Kosten werde ich dafür tragen. Wer gegen diese Erklärung ist, der trete vor. ‒ Da Niemand vortritt, so ist die Sache abgemacht einstimmig beschlossen. Recht kurz und bündig, ‒ nicht wahr?“ Wien. Sitzung des constituirenden Reichstags vom 11. Oktober. Morgensitzung. von Löhner ist eine Depesche angelangt, heute 5 Uhr Morgens hat er den Kaiser noch nicht in Brünn getroffen und ist ihn weiter suchen gegangen. Hornbostl hat seine Entlassung eingereicht, weil der Kaiser Jellachich den Ban Jellachich nicht dem österreichischen Ministerium unterstellen wollte. Für die Deputation an den Kaiser aus allen Provinzen werden gewählt: Borkofski (Gallizien), Stoda (Böhmen), Weiß (Mähren), Purtscher (Niederösterreich), Prutler (Oberösterreich), Thunfeld (Steyermark), Klementi (Tirol), Radowizza (Küstenland), Kautschitsch (Illyrien), Radmilli (Dalmatien), Borrosch wird von der Kammer beauftragt, die Adresse an den Kaiser zu verfassen. Abendsitzung vom 11. Oktober. Borrosch verliest die von ihm entworfene Adresse. Es ist darin ausgesprochen, „daß der Reichstag den Thron und die Freiheit zu wahren sich bemühe.“ Es ist darin gewarnt vor dem „Zu spät“, der Kaiser möge auch dießmal hören, wie in Insbruck. Es könne ihm nicht um Bürgerkrieg, Blutvergießen, Zersplitterung der Monarchie zu thun sein. Der Kaiser solle ein volksthümliches Ministerium ernennen und zurückkehren. Eine blutvolle Militärherrschaft würde vergeblich versucht werden. ‒ Die Adresse wird angenommen. ‒ Smolka durch zweimalige Acclamation zum Präsidenten ernannt. Reichstagsverhandlungen. Am 12. October. Der Präsident eröffnet die Sitzung um halb 11 Uhr. Zwei Protokolle von gestern werden verlesen und nach einigen Berichtigungen angenommen. Schuselka erstattet Bericht vom Ausschusse. Das Wichtigste dieser Nacht ist, daß Auersperg aus seiner festen Position abgezogen ist. Die Veranlassung gab der Graf Auersperg, indem er anzeigte, es rücke eine ungarische Armee an, und er wolle verhindern, daß hier kein croatisch-ungarischer Kriegsschauplatz werde. Er wolle im Falle eines Kampfes Weisung vom Ministerium. Er wolle in die Kasernen rücken, wenn das Proletariat entwaffnet werde. Der Ausschuß habe die Entwaffnung des Volkes durchaus nicht zugestanden, und ihm bedeutet, daß nur bei Abzug Jellachichs volle Ruhe eintreten könne. Es wurde der Graf ferner darauf hingewiesen, daß er Commandant Niederösterreichs sei, und da Jellachich selbst gesagt, daß er kaiserlich sei, so stehe es ihm zu, die Truppen aus dem Lande zu weisen. Der Commandant antwortete hierauf, daß er mit Jellachich in Unterhandlung treten werde. Das war gestern Nachts. Heute bei Tagesanbruch langte ein Schreiben ein, daß der böse Wille der Bevölkerung noch immer hervorleuchte, daß der Verproviantirung des Militärs Hindernisse in den Weg gesetzt werden etc. Um die Stadt jedoch zu schonen, ziehe er sich nach Inzersdorf, also außer den Bereich der Stadt zurück. Er weist an, daß seine so wie Jellachich's Truppen zu verpflegen und zu bequartiren seien, und macht die Behörden für militärisches Eigenthum verantwortlich. Der Schwarzenberggarten wurde sogleich von der Garde besetzt, und die darin zurückgelassenen Effekten, da der Abmarsch mehr eine Flucht war, wurden unter den Schutz der Garde gestellt. Abgeordneter Sbizevski, der Sr. Majestät mit Jellachich's Document nachgeschickt wurde, hat keine Audienz erhalten, ebenso wie Löhner (Unwille); jedoch ist die Hoffnung, daß Löhner heute Morgens vorgelassen werde, und so ist heute Nachmittags eine Meldung zu erwarten. Exminister Hornbostl ist von Hadersdorf mit einem Schreiben Sr. Majestät abgegangen und dessen verzögertes Hiersein erregt Besorgniß. Es sind Anzeigen eingelangt, daß die Ungarn mit einer bedeutenden Macht bei Bruck an der Leitha stehen. Der Gemeindeausschuß stellt Anträge an den Reichstag und bittet um deren Genehmigung. Es betrifft die Bewaffnung aller Waffenfähigen. Podhotzki will dieß nicht dem Reichstage, sondern ganz dem Kommando, das die Leitung bereits übernommen, allein überlassen wissen. Pillersdorff, Scherzer und Minister Kraus sind dafür. Bilinski und Siralkovski dagegen. Präsident Smolka unterbricht die Debatte. Er hat so eben eine telegraphische Depesche erhalten. Die Deputation des Reichstages ist nämlich 9 Uhr Morgens in Brünn eingetroffen, der Kaiser soll Mittags in Selovitz anlangen, die Deputation fährt also dahin. Schuselka sagt, bezüglich der frühern Debatte, daß er sich nicht bestimmen lasse von der Ansicht abzugehen, daß der Reichstag die allgemeine Bewaffnung anbefehle, weil sie wirkungsreicher sei. Der Reichstag hat sich groß gezeigt und einen permanenten exekutiven Ausschuß niedergesetzt, er möge jetzt nicht von der Konsequenz abstehen. Man spreche immer vom Mangel der Sanction, wir wissen nicht, wo Se. Majestät ist, können also von ihm keine Sanction einholen, aber das Volk ist auch eine Souveränetät und diese sanctionirt das Gesetz. (Acclamation.) Pillerdorff meint, daß Schuselka Prinzipien angeregt, die erst später zur Sprache kommen könnten, und meint, daß man in einzelnen Fällen nicht die Vollmacht der Gemeinde und des Kommandos beschränken solle, da man sie ihm bereits gegeben. Siralkowski nennt den Antrag ein Gesetz und als gesetzgebende Versammlung sei der Reichstag zum Erlasse befugt. Smerecker sagt, indem wir durch eine Bewaffnung Thron und Volk schützen wollen, stehen wir auf dem Boden der heiligsten Gesetzlichkeit, und es ist unsere Pflicht Gesetze zu geben, welche den Thron und die Volksfreiheit wahren. Radler auch für den Antrag der Kommission. Podhotzki spricht noch gegen das Gesetz, weil dann nicht mehr freier Wille, sondern Zwang eintrete, und man solle anders Gesinnte nicht zwingen. Schuselka erwiedert, daß es hier nicht mehr bloß um eine politische Meinung sich handle, sondern um Schutz des Eigenthums, der Kranken, um Sicherheit der Person u. s. f., und da ist Jeder verpflichtet Dienst zu leisten. Ein Abgeordneter will Zählung des Hauses. Ein Secretär meldet, daß 219 Mitglieder anwesend seien, also mehr als beschlußfähige Anzahl. Bei der Abstimmung bleibt Podhotzki in der Minorität. Die Punkte der Commission lauten: 1. Alle waffenfähige Männer haben sich unter Commando ihres Bezirkschefs zu stellen. Majorität. 2. Alle Bewaffneten Wiens haben sich den Befehlen des Obercommandos unbedingt zu fügen. Majorität. 3. Dienstverweigerung, Insubordination und Verrath werden durch ein Disciplinargericht bestraft. Da Minister Kraus eine baldige detaillirte Ausführung des dritten Punktes vorlegen will, wird auf kurze Zeit die Abstimmung verschoben. Gleispach macht aufmerksam, daß, wenn man von der allgemeinen Bewaffnung Niemand ausnimmt, der Reichstag nicht in der Lage sein werde, Beschlüsse kundzumachen. Der Präsident hält sich ermächtigt, Personen, die er benöthigt, auszunehmen. Schuselka verliest ein Schreiben Doblhoffs, wonach er erklärt, daß es ihm unmöglich ist, auch nur auf die kürzeste Zeit ein Amt zu übernehmen, da seine Gesundheit ganz zerrüttet ist. Minister Krauß besteigt die Tribüne. Er eröffnet, daß er von dem bewilligten Credit von 20 Million bis Anfangs October nichts benützt. (Bravo.) Seit Anfang October hat er jedoch 4 Millionen benöthigt, die ebenfalls noch nicht ganz ausgegeben, sondern zu dem baldigsten Bedarf reservirt sind. Da weiter noch Geld erforderlich ist, und die Hinausgabe von Kreditscheinen die solchen Umständen unmöglich ist, möge die Kammer bewilligen, daß der Finanzminister ermächtigt sei, den Bedarf bis zu 20 Millionen so weit er ihn benöthigt, von der Nationalbank zu beziehen. Die Bank sei für die Zeit der Noth hauptsächlich da, und Gleiches sei auch in Frankreich geschehen. Er hoffe den besten Erfolg von der Sache. Die Nationalbank bittet ferner, daß er den Reichstag unter seinem besonderen Schutze erkläre, der Finanzminister unterstützt, dieß, indem die Bank von außerordentlicher Wichtigkeit für den ganzen Staat. Machalski und Pillersdorf wünscht den ersten Punkt dem Finanzausschusse zugewiesen, was angenommen wird. Der Finanzausschuß wird in der Abendsitzung berichten. Neuwall will auch (betreff des 2. Punktes) die Sparkasse der Bank gleich behandnlt wissen. Scherzer stellt den Antrag, ein Erkennungszeichen für die Abgeordn. zu wählen. Borrosch ist dagegen, die Karte genügt. Pillersdorf dafür, es sei in solcher Zeit nothwendig. Er beantragt eine Bronzemedaille. Borrosch nimmt sein Veto zurück. Der Finanzminister beauftragt sogleich das Münzamt zur Präge. Sidon stellt den Antrag, daß die dem Reichstage unter der Executivgewalt unentbehrlichen Individuen vom Waffendienste zu befreien seien. Sidon will die Journalisten, welche über den Reichstag berichten, auch einbegriffen haben. Die Journalisten geben schriftlich die Erklärung ab, nur bei Reichstagssitzungen vom Waffendienste befreit sein zu wollen, da ihre Berichte nöthig für die Provinzen sind, die übrige Zeit wollen sie dem Waffendienste weihen. (Bravo.) Der ganze Antrag sammt den Zusätzen wird angenommen. Es werden noch mehrere Anträge wegen Enthebungen vorgelegt, welche auf Antrag Podhotzki's dem Gemeindeausschusse zugewiesen werden. Die Sitzung wird bis 6 Uhr Abends unterbrochen. Wien. Abendsitzung des konstituirenden Reichstags vom 12. Oktober. Eröffnung halb 7 Uhr. Schuselka theilt mit, daß vor einer halben Stunde ein gräßlich verstümmelter Leichnam vor den Saal gebracht wurde, gewiß in der Absicht, um das Gefühl zu erregen. Schuselka und Prato haben für Beerdigung gesorgt. Pillersdorf berichtet vom Finanzausschusse über das Verlangen des Finanzministers, welches er heute Vormittag gestellt. Pillersdorf lobt das bisherige Verfahren des Finanzministers betreff des ihm ertheilten Kredites von 20 Millionen, der Finanzausschuß trägt einstimmig auf Gewährung des vom Finanzminister gestellten Verlangens an, nämlich den Kredit der Bank nach Umständen bis zu 20 Millionen benützen zu dürfen. Dilevski bemerkt, daß die Banknoten bereits neunfach den wahren Fond übersteigen. Als man nur 6 Millionen aus der Bank nehmen wollte, nahm man Rücksicht auf diesen Umstand, nun wolle man noch 14 Millionen Papier schaffen. Er ist dafür, daß man nur noch 6 Millionen bewillige und hofft von den Ersparnissen des Ministers das Beste. Seine beantragte Einschränkung sei man dem Volke und dem Mißverhältniß zwischen Papier und Baargeld schuldig. Sirialkovski spricht dafür, daß für den Augenblick der Kredit nicht über die schon früher bewilligten 6 Millionen ausgedehnt werde.

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 119. Köln, 18. Oktober 1848, S. 0597. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz119_1848/1>, abgerufen am 28.03.2024.