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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 140. Köln, 11. November 1848.

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gegen die Klubs zu unterwerfen, da die Verwandlung der Klubs in Reunions Electorales ein reines dämagogisches Manöver sei.

- Girardin bewacht Cavaignac auf Tritt und Schritt. In seinem heutigen Börsenbülletin zeigt er an, daß Cavaignac alle Minen springen lasse, um Ledru-Rollin zu bewegen, auf seine Präsidentschaftskandidatur zu verzichten. Ledru-Rollin soll jedoch die Bedingung gestellt haben, wieder Minister des Innern (mit Georges Sand'scher Mitarbeit?) zu werden. Daher das Gerücht an der Börse und der Glaube, daß Cavaignac seinen schon längst gefürchteten Husarensprung in das rothe Lager endlich ausgeführt habe.

- Dufaure, Minister des Innern, sei, heißt es, mit Cavaignac, dem Ministerpräsidenten, zerfallen, weil ihn Cavaignac habe zu einigen Maßregeln behufs Begünstigung seiner Kandidatur zwingen wollen.

Diese Behauptung wird dem betreffenden Journal, dem wir sie entnehmen, abermals eine Widerlegung des Moniteur zuziehen.

- Die Verluste, die das Haus Rothschild neuerdings in Wien erlitten, sollen dasselbe zu dem positiven Entschlusse gebracht haben, seine Geschäfte ganz aufzugeben und zu liquidiren. Seit dem 24. Febr. hatte übrigens dieses Haus nur äußerst wenig Bankgeschäfte gemacht und längst den Plan zu erkennen gegeben, eine Liquidation zu veranstalten, dies auch zum Theil schon begonnen. Die Wiener Katastrophe und nun gar noch die Berliner Stürme, die man hier schon sausen hört, scheinen daher eine solche Furcht in allen hiesigen Bankhäusern verbreitet zu haben, daß ein gänzlicher Abbruch mit Deutschland in Aussicht steht.

- Es ist Jedermann klar, daß im Kabinet eine sehr große Zerrissenheit herrscht, ungeachtet sich der heutige Moniteur das Ansehen gibt, als ob Cavaignac nie daran gedacht habe, sich jemals der rothen Republik zu nähern. Er sagt: "La Presse und L'Opinion publique behaupten, daß bei dem letzten Ministerwechsel den Herren Ledru-Rollin und Flocon Portefeuilles angeboten worden seien, die sie aber ausgeschlagen hätten. Wir sind ermächtigt, diese Behauptung als völlig grundlos zu widerlegen."

- Der Moniteur bringt uns ein halbes Hundert neuer Friedensgerichte und sonstiger Magistrate, auf zwei Spalten.

- Die Kandidatur des "Prinzen" Louis Bonaparte kann gar nicht fehlschlagen, denn sie wird von allen ältern Parteichefs unterstützt. Thiers, Genoude, Emil v. Girardin, Berryer und Larochejaquelin bekränzen bereits mehr oder weniger offen die Stirne des demokratischen Kaisers, den sie als ganz sichere Uebergangsbrücke in ihr gallisches Himmelreich betrachten. Außer dieser mächtigen Unterstützung der politischen Koryphäen auf dem platten Lande kommt nun noch die russische Ehe in Betracht, die sie den Prätendenten mit einer russischen Prinzessin bereits schließen lassen. Es ist zum Todtlachen!

- Der National schiebt die ganze Geldkrisis dem armen Prinzen Bonaparte in die Schuhe. Das Gold (d. h. 1000 Fr. in Goldstücken) kostet jetzt 24 Fr. Ach, seufzt der alte Sünder, das sind die bitteren Früchte der Kandidatur Louis Bonaparte's.

- Im Flecken Mirambeau schaarten sich die kleinen Eigenthümer zusammen und widersetzten sich mit Gewalt der Einziehung der 45 Centimensteuer. Sie riefen den Exekutoren ins Gesicht: Warum will der Fiskus nicht bis zum 10 Dezember warten, wo der neue Kaiser Alles für uns zahlt? Das Militär mußte die Ruhe wiederherstellen.

- Vater Cabet zeigt seine Abreise nach Texas (Ikarien) für den 20. Nov. an.

- An der Barriere Bercy sowie an der Barriere Dü Maine haben am Sonntag und Montag sehr ernste Zusammenstöße zwischen Linie und Mobilgarde und Arbeitern und Mobilen stattgefunden. Ein starker Haufe Linie schritt durch das Gitter und rief an der Wache, die von Mobilen besetzt war aus: "Schaut da, die Schlächter Cavaignacs! Eine fürchterliche Rauferei entspann sich hierauf zwischen Mobilen, Liniensoldaten und Arbeitern. Die Mobilen flüchteten sich zuletzt in das Wachthaus, luden ihre Gewehre und wollten losfeuern. Nur der Anmarsch eines Detaschements machte der Rauferei ein Ende.

- An der Pariser Universität sind seit gestern fast sämmtliche Collegia eröffnet.

- Die Nationalversammlung hat entschieden, daß sie sich nicht prorogire, sondern höchstens eine Suspension der Sitzungen eintreten lassen wolle.

- Nationalversammlung. Sitzung vom 8. November. Marrast eröffnet sie um 1 1/2 Uhr. Da die Bänke ziemlich leer schienen, so wird sofort, bei Gelegenheit eines Landstraßenkredits, eine namentliche Abstimmung veranlaßt, wahrend welcher sich die Bänke rasch füllen. Die Abstimmung konstatirt die Anwesenheit von 592 Gliedern, von denen 575 obigen Landstraßenkredit genehmigten.

Coutauseau aus der stokbonapartistischen Charente reicht seine Entlassung ein.

Bastide, Minister des Aeußern, überreicht 1. einen Handels- und Schifffahrts-Vertrag mit Südamerika; 2. einen Vertrag mit der Sandwichsinsel. Letzterer ist, als von der gesturzten Regierung abgeschlossen, noch nicht zu ratifiziren.

Lamoriciere, Kriegsminister, legt einen Gesetzentwurf vor, der die pro Ende 1848 fälligen 80,000 Mann Rekruten unter die Fahnen ruft. Ich bin glücklich - fügt der Minister hinzu - Ihnen anzeigen zu können, daß in Folge der Ihnen gestern auf dieser Bühne gemachten Erklärung rücksichtich der politischen Lage Europas, 55,000 Mann in ihre Heimath entlassen werden können. (Starker Beifall zur Rechten.) Ich verlange die Dringlichkeitserklärung. (Bewilligt.)

Dufaure, Minister des Innern, kommt mit einem ganzen Stoß von Gesetzvorschlägen auf die Bühne. Die Ersteren beziehen sich auf Selbstbesteuerungbetrage des Departements Tarn, Garonne, Seine und Finistere etc.

Ein anderer Entwurf beantragt eine neue Organisation des Armen-Unterstützungs-Modus, offenbar in der Absicht, um die Almosen (von denen jetzt die Hälfte von Paris lebt) in die wahrhaft bedürftigen Hände gelangen zu lassen.

Ein letzter Gesetzentwurf bezieht sich auf die Generalräthe, die sich dieser Tage versammeln werden und eine etwas wichtigere Rolle wie bisher spielen sollen.

Er verlangt Dringlichkeitserklärung.

Bineau widersetzt sich gegen dieselbe Die Versammlung entscheidet, daß die Entwürfe erst gedruckt und vertheilt werden sollen. Also wie gewöhnlich.

Dann geht sie endlich zur eigentlichen Tagesordnung, nämlich zum rektrifizirten Büdget pro 1848 wieder über.

Das Justizministerialkapitel wird mit einigen Gehaltsänderungen angenommen.

Die Debatte über das Büdget der Auswärtigen ging ziemlich rasch vorüber.

Die Besprechung des Büdgets des Ministeriums des Aeußern berührte einige sehr interessante Punkte.

Guerin trägt auf Unterdrückung oder wenigstens bedeutende Verkürzung des Gehalts für den Auditor an der römischen Rota an. Das sei ein Faullenzerposten.

Wird jedoch verworfen. Bischof Foqet von Orleans widerlegt ganz besonders den Antragsteller.

Lherbette nimmt das Wort für eine Interpellation an den Justizminister (hört! hört!). Bethmont, der bekannte Exminister der provisorischen Regierung und Volksvertreter, sagt er, habe seine Demission nur deshalb gegeben, um zum ersten Präsidenten des Pariser Appelhofes ernannt zu werden. Ob das wahr sei?

Marie, Justizminister, gibt eine Antwort, woraus hervorgeht, daß er dieß durchaus nicht ungesetzlich thäte.

Lherbette ereifert sich gewaltig gegen diese Definition. Es sei dieß ein arger Verstoß gegen das Gesetz vom 14. Juni, das jedem Vertreter die Annahme irgend eines Staatspostens während der ganzen Dauer der Session verbiete. (Beifall links. Rechts zur Ordnung! Zur Tagesordnung)

Marrast erklärt die Interpellation erledigt und das Büdget des auswärtigen Ministeriums wird wieder aufgenommen.

Bineau's Finanzausschuß und mehrere andere Glieder, welche die Geldkrisis der Republik durch Ersparnisse heben wollen, schlagen folgende Unterdrückung als Staatsposten vor.

1. Des Konsulats in Boston.
2. Des Konsulats in Port Louis auf St. Morizinsel.
3. In Carthagena (Spanien).
4. In Mogador (Marokko).
5. In Calcutta (Madras und Bombay).
6. In Jassy (Donaufürstenthümer).

Diese Aufhebungsanträge werden jedoch nach kurzer Debatte verworfen und obige Konsulate sämmtlich beibehalten.

Die Sitzung wird um 6 Uhr aufgehoben.

Großbritannien.
* London, 8. November.

Die eben durch den Avon eintreffende West-Indische Post hat nicht viel Neues mitgebracht. Der Zustand der englischen Kolonieen war noch derselbe.

Aus Manchester und den übrigen Fabrickdistrikten Lancashire's lauten die Nachrichten günstig, da ziemlich große Bestellungen eingetroffen waren und die Spinnereien daher vollauf zu thun hatten. Die Ermäßigung des Discontos der Bank von England scheint indeß einstweilen nicht zu Spekulationen Veranlassung zu geben.

(Verspätet.)

Für die nach Wien bestimmte Freischaar:

Von einem Unbekannten 1 Thlr. 3 Sgr. 6 Pf. - Dito 10 Sgr. 5 Pf. - Gesammelt in der Zweipfanne für die gerechte Sache 1 Thlr. 27 Sgr. 2 Pf.

Es sind zusammen eingegangen 27 Thlr. 9 Sgr. 10 Pf.

Fernere Beiträge werden gerne entgegengenommen.

Die Expedition der "N. Rh. Ztg."

[Klassen-Lotterie] [irrelevantes Material]
Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material]
Anzeigen.
Schifffahrts-Anzeige.

Köln, 10. November 1848.

Angekommen: Val. Pfaff von Mainz. J. Jonas und Harling von Bingen.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Wwe H. Lübbers. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr Chr. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied Peter Gies u. Ch. Schäfer. Nach Koblenz, der Mosel u. Saar D. Schlaegel. Nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. J. Deiß. Nach Mainz J. Kiefr. Nach dem Niedermain C. Hartig. Nach dem Mittel- und Obermain. Th. Messerschmidt. Nach Worms und Mannheim Fr. Elbert. Nach Heilbronn H. Müssig. Nach Bingen Wwe. Jonas.

Nach Rotterdam Kapt. Willemsen Köln Nr. 6.
Nach Amsterdam Kapt. Demmer Köln Nr. 25.

Rheinhöhe am 10. Nov. 11' 4".

Bekanntmachung.

In hiesiger Packkammer-Expedition lagern seit längerer Zeit noch bezeichnete Pakete, wozu keine Adressen vorhanden sind:

1Paketgez.B. B. V.34653Pfd.Köln.
1ditogez.F.405Pfd.
1ditogez.P.15110Pfd.ohne Ort.

Die Eigenthümer werden hierdurch aufgefordert, solche nach erfolgter Legitimation in Empfang zu nehmen.

Köln, den 5. November 1848.

Ober-Post-Amt, Rehfeldt.

Herr Johann Peter Bartz, Gutsbesitzer und Messerschmied, wohnhaft in Cochem, läßt am Donnerstag den 30. d. M., des Nachmittags um 2 Uhr, 3 Fuder 1846er, 8 Fuder 1846er und 4 Fuder 1847er, gut und rein gehaltene weiße Weine, größtentheils eigenen Wachsthums, unter Gestattung eines Zahlungs-Ausstandes bis zum 15. Februar nächsthin gegen Bürgschafts-Stellung öffentlich versteigern.

Cochem, am 8. November 1848.

Günther, Notar.

Zur Warnung.

Heute ereignete sich hier in Köln ein trauriges Unglück, welches zwar nicht neu in seiner Art aber dennoch zur allgemeinen Warnung mitgetheilt wird, nämlich Vergiftung einer Familie durch Grünspahn. - - Die Familie des hiesigen Maurermeisters Hoffacker, Vater, Mutter und 4 Kinder hatten von einer in einem kupfernen Kessel gekochten Suppe genossen und in Folge dessen ist zuerst die älteste Tochter ein hübsches starkes Mädchen von 16 Jahren, dann die Mutter, der das traurige Loos wurde sich selbst und den Ihrigen unverschuldeter Weise die Todesbrühe zu kochen, gestorben, der Vater und drei andere Kinder ringen noch mit dem Tode.

Nur drei Kinder welche zufällig von jener Suppe nichts genießen wollten, sind noch gesund.

Eingesandt.

Bei G. Tonger, Pauluswache ist zu haben:

Wahrsager-Karten, oder Enthüllung der Zukunft nebst Auslegung der gewöhnlichen Spielkarten, in Etuis, 2 1/2 Sgr.

Rheinlands-Sagen, Geschichten und Legenden v. A. Reumont, mit acht schönen Stahlstichen nach Kretschmar, Plüdemann, Rethel, Sonderland etc., Papbd. (Ldnpr. 2 1/2 Thlr.) 25 Sgr.

Preußen und Frankreich, Staatswirthschaftlich und politisch (von Hansemann), 378 Oktavseiten stark. (Ldpr. 2 Thlr.) nur 9 Sgr.

Die belgischen Kolonieen in Guatemala u. Brasilien. Darstellung des Thatsächlichen mit einem Hinblick auf die Hoffnungen, welche sich daran knüpfen. (Ldpr. 10 Sgr.) nur 2 1/2 Sgr.

Der auswärtige Handel Deutschlands von H. Pütter. (Ldnpr. 7 1/2 Sgr.) nur 18 Pfennige).

Die Convulsionen in der Schwangerschaft während und nach der Entbindung, von Belpeau. Nach dem Französischen mit Anmerkungen und Hinzufügungen der neueren deutschen Beobachtungen von Bluff. (Ldnpr. 20 Sgr.) nur 5 Sgr.

Taschen-Reisebibliothek zur Erheiterung, Schwänke, Witze, Parodieen, Anekdoten und andere komische und humoristische Aufsätze. 2 Bdchen. (Ldnpr. 12 1/2 Sgr.) nur 3 Sgr.

Humoristische Schwänke in sechs Abschnitten: 1) Anekdoten und Erzählungen; 2) Charaden, Räthsel etc.; 3) Calembourgs und Atrapen; 4) Karten- und andere Kunststücke; 5) Toaste, Trinksprüche etc; 6) buntes Allerlei. (Ldnpr. 10 1/2 Sgr.) nur 2 1/2 Sgr.

Erzherzog Karl und der Weltstreit von 1792 bis 1815. Vaterländisches Geschichtsbild von Groß Hossinger. In 5 Lieferungen. (Ldnpr. 2 1/2 Thlr.) nur 20 Sgr.

100 sehr feine schöne Heiligenbilder mit Farb- oder Goldrandverzierung, 15 Sgr. Andere Sorten Heiligenbilder von 4 Sgr. bis 2 1/2 Thlr. das 100.

Marco Visconti, ein historischer Roman aus dem 14. Jahrhundert von Grossi. Aus dem Italienischen von Czarnowski. 2 Bde. (Ldnpr. 3 Thlr.) nur 12 1/2 Sgr.

Neue Bildergnllerie mit 120 ausgemalten Abbildungen, oder methodische Anleitung zum Lesenlernen, geb. (Ldnpr. 10 Sgr.) nur 3 1/2 Sgr.

Mutter, wo bleibt das Geld? Tagebüchlein eines armen Dorfschulmeisters, 18 Pfge.

Geschichte des Lebens und der Reisen Christoph Columbus von Washington Irving. Aus d. Englischen übersetzt. 4 Bände, im Ganzen 1256 enggedruckte Seiten stark, nur 15 Sgr.

Die heimliche Sünde, für Eltern, Lehrer u. Erzieher, 1 1/2 Sgr.

Königslieder, 15 Lieder mit mehrstimmigen Melodieen, 6 Pf.

Liederbuch für Volksheer, Bürgerwehr und Turngemeinden. Ein Beweis der Vortefflichkeit dieses Buches ist der starke Absatz, so daß bereits über 10,000 Exemplare davon abgesetzt wurden. Mit beigedruckten Melodien, 3 Sgr. in Partieen bis 100 Exemplare mit 25 und über 100 mit 33 1/3 Proc. Rabatt.

Futter gegen Schwaben, Mäuse, Ratten und Motten. Thurnmarkt Nr. 39.

Es sind 2/4 Preuß. Lotterie-Loose zur 4. Klasse jetziger Ziehung Nr. 62301 und 34216 abhanden gekommen. Der redliche Finder wird gebeten dieselben bei der Expedition dieser Zeitung gef. wieder abzugeben und wird vor dessen Ankauf gleichzeitig gewarnt.

Regenschirme in schwerster Seide per Stück 2 Thlr. 10 Sgr. bis 3 1/2 Thlr.

Regenschirme in feinstem Zeug per Stück 22 Sgr. bis 1 Thlr. 15 Sgr.

Schirmgestelle werden in Zahlung genommen im neuen Laden Obenmarspforten 21A gegenüber dem Jülichsplatz.

Westenstoffe neueste Muster und große Auswahl in Wolle, Seide und Sammt per Weste 15 Sgr., 20, 25 Sgr., 1 Thlr. bis 2 1/2 Thlr.

Eine Partie zurückgesetzte Westenstoffe (ältere Westen) zu 8 Sgr. bis 20 Sgr im neuen Laden Obenmarspforten 21A gegenüber dem Jülichsplatz.

Schlafröcke und Hausröcke in großer Auswahl per Stück 2 Thlr. bis 8 Thlr.

Trikots, Unterhosen und Jacken von 15 Sgr. an bis 25 Sgr. im neuen Laden Obenmarspforten 21A gegenüber dem Jülichsplatz.

Neue Rheinische Zeitung.

Die Herren Aktionäre werden hiermit zu einer außerordentlichen General-Versammlung zur Berathung über Verwaltungs-Angelegenheiten auf Samstag den 11. November, Abends 8 Uhr, bei Hamspohn im Freischütz höflichst eingeladen.

Die Geranten.

Römischer Circus.

Von Alexandro Guerra.

Heute den 11. November 1848, große Vorstellung, zum Beschluß die Wiederholung der Pantomime aus dem Theater die Räuber von Callabrien, große historische Pantomime mit mehreren Gefechten zu Fuß und zu Pferd, mit mehreren Tableaux und der National Tarentella, ausgeführt von sämmtlichen Damen und Herren der Gesellschaft.

Alexandro Guerra.

Heute Sonntag den 11. November 1848:

Abends 7 Uhr.

Restauration im Stollwerck'schen Saale.

Entree a Person 10 Sgr., wofür Getränke verabreicht werden.

Hierbei große musikalische dramatische Abend-Unterhaltung.

2. Gastdarstellung des Herrn Caspar Auf vielseitiges Verlangen Der grade Weg der Beste.

Lustspiel in 1 Akt von Kotzebue.

Vorher:

Der schelmische Freier.

Posse in 1 Akt.

Zwischen beiden Stücken, unter gefälliger Mitwirkung des Bürger-Gesang-Vereins.

Männerchor aus der Zauberflöte und Quartett von Stunz.

(Freiheits-Gesang) mit verstärktem Orchester.

Kassa-Eröffnung 6 Uhr.

Franz Stollwerck.

Theater-Anzeige.

Sonntag den 12 November:

Auf Verlangen:

"Der Thurm von Nesle."

Romantisches Schauspiel in 5 Akten von Roth.

Montag den 13. November:

"Lucia, die Braut von Lammermoor."

Große Operin 3 Akten von Donizetti In nächster Woche beginnt das Gastspiel des Herrn Formes.

Der Gerant: Korff.
Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.

gegen die Klubs zu unterwerfen, da die Verwandlung der Klubs in Reunions Electorales ein reines dämagogisches Manöver sei.

‒ Girardin bewacht Cavaignac auf Tritt und Schritt. In seinem heutigen Börsenbülletin zeigt er an, daß Cavaignac alle Minen springen lasse, um Ledru-Rollin zu bewegen, auf seine Präsidentschaftskandidatur zu verzichten. Ledru-Rollin soll jedoch die Bedingung gestellt haben, wieder Minister des Innern (mit Georges Sand'scher Mitarbeit?) zu werden. Daher das Gerücht an der Börse und der Glaube, daß Cavaignac seinen schon längst gefürchteten Husarensprung in das rothe Lager endlich ausgeführt habe.

‒ Dufaure, Minister des Innern, sei, heißt es, mit Cavaignac, dem Ministerpräsidenten, zerfallen, weil ihn Cavaignac habe zu einigen Maßregeln behufs Begünstigung seiner Kandidatur zwingen wollen.

Diese Behauptung wird dem betreffenden Journal, dem wir sie entnehmen, abermals eine Widerlegung des Moniteur zuziehen.

‒ Die Verluste, die das Haus Rothschild neuerdings in Wien erlitten, sollen dasselbe zu dem positiven Entschlusse gebracht haben, seine Geschäfte ganz aufzugeben und zu liquidiren. Seit dem 24. Febr. hatte übrigens dieses Haus nur äußerst wenig Bankgeschäfte gemacht und längst den Plan zu erkennen gegeben, eine Liquidation zu veranstalten, dies auch zum Theil schon begonnen. Die Wiener Katastrophe und nun gar noch die Berliner Stürme, die man hier schon sausen hört, scheinen daher eine solche Furcht in allen hiesigen Bankhäusern verbreitet zu haben, daß ein gänzlicher Abbruch mit Deutschland in Aussicht steht.

‒ Es ist Jedermann klar, daß im Kabinet eine sehr große Zerrissenheit herrscht, ungeachtet sich der heutige Moniteur das Ansehen gibt, als ob Cavaignac nie daran gedacht habe, sich jemals der rothen Republik zu nähern. Er sagt: „La Presse und L'Opinion publique behaupten, daß bei dem letzten Ministerwechsel den Herren Ledru-Rollin und Flocon Portefeuilles angeboten worden seien, die sie aber ausgeschlagen hätten. Wir sind ermächtigt, diese Behauptung als völlig grundlos zu widerlegen.“

‒ Der Moniteur bringt uns ein halbes Hundert neuer Friedensgerichte und sonstiger Magistrate, auf zwei Spalten.

‒ Die Kandidatur des „Prinzen“ Louis Bonaparte kann gar nicht fehlschlagen, denn sie wird von allen ältern Parteichefs unterstützt. Thiers, Genoude, Emil v. Girardin, Berryer und Larochejaquelin bekränzen bereits mehr oder weniger offen die Stirne des demokratischen Kaisers, den sie als ganz sichere Uebergangsbrücke in ihr gallisches Himmelreich betrachten. Außer dieser mächtigen Unterstützung der politischen Koryphäen auf dem platten Lande kommt nun noch die russische Ehe in Betracht, die sie den Prätendenten mit einer russischen Prinzessin bereits schließen lassen. Es ist zum Todtlachen!

‒ Der National schiebt die ganze Geldkrisis dem armen Prinzen Bonaparte in die Schuhe. Das Gold (d. h. 1000 Fr. in Goldstücken) kostet jetzt 24 Fr. Ach, seufzt der alte Sünder, das sind die bitteren Früchte der Kandidatur Louis Bonaparte's.

‒ Im Flecken Mirambeau schaarten sich die kleinen Eigenthümer zusammen und widersetzten sich mit Gewalt der Einziehung der 45 Centimensteuer. Sie riefen den Exekutoren ins Gesicht: Warum will der Fiskus nicht bis zum 10 Dezember warten, wo der neue Kaiser Alles für uns zahlt? Das Militär mußte die Ruhe wiederherstellen.

‒ Vater Cabet zeigt seine Abreise nach Texas (Ikarien) für den 20. Nov. an.

‒ An der Barriere Bercy sowie an der Barriere Dü Maine haben am Sonntag und Montag sehr ernste Zusammenstöße zwischen Linie und Mobilgarde und Arbeitern und Mobilen stattgefunden. Ein starker Haufe Linie schritt durch das Gitter und rief an der Wache, die von Mobilen besetzt war aus: „Schaut da, die Schlächter Cavaignacs! Eine fürchterliche Rauferei entspann sich hierauf zwischen Mobilen, Liniensoldaten und Arbeitern. Die Mobilen flüchteten sich zuletzt in das Wachthaus, luden ihre Gewehre und wollten losfeuern. Nur der Anmarsch eines Detaschements machte der Rauferei ein Ende.

‒ An der Pariser Universität sind seit gestern fast sämmtliche Collegia eröffnet.

‒ Die Nationalversammlung hat entschieden, daß sie sich nicht prorogire, sondern höchstens eine Suspension der Sitzungen eintreten lassen wolle.

Nationalversammlung. Sitzung vom 8. November. Marrast eröffnet sie um 1 1/2 Uhr. Da die Bänke ziemlich leer schienen, so wird sofort, bei Gelegenheit eines Landstraßenkredits, eine namentliche Abstimmung veranlaßt, wahrend welcher sich die Bänke rasch füllen. Die Abstimmung konstatirt die Anwesenheit von 592 Gliedern, von denen 575 obigen Landstraßenkredit genehmigten.

Coutauseau aus der stokbonapartistischen Charente reicht seine Entlassung ein.

Bastide, Minister des Aeußern, überreicht 1. einen Handels- und Schifffahrts-Vertrag mit Südamerika; 2. einen Vertrag mit der Sandwichsinsel. Letzterer ist, als von der gesturzten Regierung abgeschlossen, noch nicht zu ratifiziren.

Lamoriciere, Kriegsminister, legt einen Gesetzentwurf vor, der die pro Ende 1848 fälligen 80,000 Mann Rekruten unter die Fahnen ruft. Ich bin glücklich ‒ fügt der Minister hinzu ‒ Ihnen anzeigen zu können, daß in Folge der Ihnen gestern auf dieser Bühne gemachten Erklärung rücksichtich der politischen Lage Europas, 55,000 Mann in ihre Heimath entlassen werden können. (Starker Beifall zur Rechten.) Ich verlange die Dringlichkeitserklärung. (Bewilligt.)

Dufaure, Minister des Innern, kommt mit einem ganzen Stoß von Gesetzvorschlägen auf die Bühne. Die Ersteren beziehen sich auf Selbstbesteuerungbetrage des Departements Tarn, Garonne, Seine und Finistere etc.

Ein anderer Entwurf beantragt eine neue Organisation des Armen-Unterstützungs-Modus, offenbar in der Absicht, um die Almosen (von denen jetzt die Hälfte von Paris lebt) in die wahrhaft bedürftigen Hände gelangen zu lassen.

Ein letzter Gesetzentwurf bezieht sich auf die Generalräthe, die sich dieser Tage versammeln werden und eine etwas wichtigere Rolle wie bisher spielen sollen.

Er verlangt Dringlichkeitserklärung.

Bineau widersetzt sich gegen dieselbe Die Versammlung entscheidet, daß die Entwürfe erst gedruckt und vertheilt werden sollen. Also wie gewöhnlich.

Dann geht sie endlich zur eigentlichen Tagesordnung, nämlich zum rektrifizirten Büdget pro 1848 wieder über.

Das Justizministerialkapitel wird mit einigen Gehaltsänderungen angenommen.

Die Debatte über das Büdget der Auswärtigen ging ziemlich rasch vorüber.

Die Besprechung des Büdgets des Ministeriums des Aeußern berührte einige sehr interessante Punkte.

Guerin trägt auf Unterdrückung oder wenigstens bedeutende Verkürzung des Gehalts für den Auditor an der römischen Rota an. Das sei ein Faullenzerposten.

Wird jedoch verworfen. Bischof Foqet von Orleans widerlegt ganz besonders den Antragsteller.

Lherbette nimmt das Wort für eine Interpellation an den Justizminister (hört! hört!). Bethmont, der bekannte Exminister der provisorischen Regierung und Volksvertreter, sagt er, habe seine Demission nur deshalb gegeben, um zum ersten Präsidenten des Pariser Appelhofes ernannt zu werden. Ob das wahr sei?

Marie, Justizminister, gibt eine Antwort, woraus hervorgeht, daß er dieß durchaus nicht ungesetzlich thäte.

Lherbette ereifert sich gewaltig gegen diese Definition. Es sei dieß ein arger Verstoß gegen das Gesetz vom 14. Juni, das jedem Vertreter die Annahme irgend eines Staatspostens während der ganzen Dauer der Session verbiete. (Beifall links. Rechts zur Ordnung! Zur Tagesordnung)

Marrast erklärt die Interpellation erledigt und das Büdget des auswärtigen Ministeriums wird wieder aufgenommen.

Bineau's Finanzausschuß und mehrere andere Glieder, welche die Geldkrisis der Republik durch Ersparnisse heben wollen, schlagen folgende Unterdrückung als Staatsposten vor.

1. Des Konsulats in Boston.
2. Des Konsulats in Port Louis auf St. Morizinsel.
3. In Carthagena (Spanien).
4. In Mogador (Marokko).
5. In Calcutta (Madras und Bombay).
6. In Jassy (Donaufürstenthümer).

Diese Aufhebungsanträge werden jedoch nach kurzer Debatte verworfen und obige Konsulate sämmtlich beibehalten.

Die Sitzung wird um 6 Uhr aufgehoben.

Großbritannien.
* London, 8. November.

Die eben durch den Avon eintreffende West-Indische Post hat nicht viel Neues mitgebracht. Der Zustand der englischen Kolonieen war noch derselbe.

Aus Manchester und den übrigen Fabrickdistrikten Lancashire's lauten die Nachrichten günstig, da ziemlich große Bestellungen eingetroffen waren und die Spinnereien daher vollauf zu thun hatten. Die Ermäßigung des Discontos der Bank von England scheint indeß einstweilen nicht zu Spekulationen Veranlassung zu geben.

(Verspätet.)

Für die nach Wien bestimmte Freischaar:

Von einem Unbekannten 1 Thlr. 3 Sgr. 6 Pf. ‒ Dito 10 Sgr. 5 Pf. ‒ Gesammelt in der Zweipfanne für die gerechte Sache 1 Thlr. 27 Sgr. 2 Pf.

Es sind zusammen eingegangen 27 Thlr. 9 Sgr. 10 Pf.

Fernere Beiträge werden gerne entgegengenommen.

Die Expedition der „N. Rh. Ztg.“

[Klassen-Lotterie] [irrelevantes Material]
Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material]
Anzeigen.
Schifffahrts-Anzeige.

Köln, 10. November 1848.

Angekommen: Val. Pfaff von Mainz. J. Jonas und Harling von Bingen.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Wwe H. Lübbers. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr Chr. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied Peter Gies u. Ch. Schäfer. Nach Koblenz, der Mosel u. Saar D. Schlaegel. Nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. J. Deiß. Nach Mainz J. Kiefr. Nach dem Niedermain C. Hartig. Nach dem Mittel- und Obermain. Th. Messerschmidt. Nach Worms und Mannheim Fr. Elbert. Nach Heilbronn H. Müssig. Nach Bingen Wwe. Jonas.

Nach Rotterdam Kapt. Willemsen Köln Nr. 6.
Nach Amsterdam Kapt. Demmer Köln Nr. 25.

Rheinhöhe am 10. Nov. 11′ 4″.

Bekanntmachung.

In hiesiger Packkammer-Expedition lagern seit längerer Zeit noch bezeichnete Pakete, wozu keine Adressen vorhanden sind:

1Paketgez.B. B. V.34653Pfd.Köln.
1ditogez.F.405Pfd.
1ditogez.P.15110Pfd.ohne Ort.

Die Eigenthümer werden hierdurch aufgefordert, solche nach erfolgter Legitimation in Empfang zu nehmen.

Köln, den 5. November 1848.

Ober-Post-Amt, Rehfeldt.

Herr Johann Peter Bartz, Gutsbesitzer und Messerschmied, wohnhaft in Cochem, läßt am Donnerstag den 30. d. M., des Nachmittags um 2 Uhr, 3 Fuder 1846er, 8 Fuder 1846er und 4 Fuder 1847er, gut und rein gehaltene weiße Weine, größtentheils eigenen Wachsthums, unter Gestattung eines Zahlungs-Ausstandes bis zum 15. Februar nächsthin gegen Bürgschafts-Stellung öffentlich versteigern.

Cochem, am 8. November 1848.

Günther, Notar.

Zur Warnung.

Heute ereignete sich hier in Köln ein trauriges Unglück, welches zwar nicht neu in seiner Art aber dennoch zur allgemeinen Warnung mitgetheilt wird, nämlich Vergiftung einer Familie durch Grünspahn. ‒ ‒ Die Familie des hiesigen Maurermeisters Hoffacker, Vater, Mutter und 4 Kinder hatten von einer in einem kupfernen Kessel gekochten Suppe genossen und in Folge dessen ist zuerst die älteste Tochter ein hübsches starkes Mädchen von 16 Jahren, dann die Mutter, der das traurige Loos wurde sich selbst und den Ihrigen unverschuldeter Weise die Todesbrühe zu kochen, gestorben, der Vater und drei andere Kinder ringen noch mit dem Tode.

Nur drei Kinder welche zufällig von jener Suppe nichts genießen wollten, sind noch gesund.

Eingesandt.

Bei G. Tonger, Pauluswache ist zu haben:

Wahrsager-Karten, oder Enthüllung der Zukunft nebst Auslegung der gewöhnlichen Spielkarten, in Etuis, 2 1/2 Sgr.

Rheinlands-Sagen, Geschichten und Legenden v. A. Reumont, mit acht schönen Stahlstichen nach Kretschmar, Plüdemann, Rethel, Sonderland etc., Papbd. (Ldnpr. 2 1/2 Thlr.) 25 Sgr.

Preußen und Frankreich, Staatswirthschaftlich und politisch (von Hansemann), 378 Oktavseiten stark. (Ldpr. 2 Thlr.) nur 9 Sgr.

Die belgischen Kolonieen in Guatemala u. Brasilien. Darstellung des Thatsächlichen mit einem Hinblick auf die Hoffnungen, welche sich daran knüpfen. (Ldpr. 10 Sgr.) nur 2 1/2 Sgr.

Der auswärtige Handel Deutschlands von H. Pütter. (Ldnpr. 7 1/2 Sgr.) nur 18 Pfennige).

Die Convulsionen in der Schwangerschaft während und nach der Entbindung, von Belpeau. Nach dem Französischen mit Anmerkungen und Hinzufügungen der neueren deutschen Beobachtungen von Bluff. (Ldnpr. 20 Sgr.) nur 5 Sgr.

Taschen-Reisebibliothek zur Erheiterung, Schwänke, Witze, Parodieen, Anekdoten und andere komische und humoristische Aufsätze. 2 Bdchen. (Ldnpr. 12 1/2 Sgr.) nur 3 Sgr.

Humoristische Schwänke in sechs Abschnitten: 1) Anekdoten und Erzählungen; 2) Charaden, Räthsel etc.; 3) Calembourgs und Atrapen; 4) Karten- und andere Kunststücke; 5) Toaste, Trinksprüche etc; 6) buntes Allerlei. (Ldnpr. 10 1/2 Sgr.) nur 2 1/2 Sgr.

Erzherzog Karl und der Weltstreit von 1792 bis 1815. Vaterländisches Geschichtsbild von Groß Hossinger. In 5 Lieferungen. (Ldnpr. 2 1/2 Thlr.) nur 20 Sgr.

100 sehr feine schöne Heiligenbilder mit Farb- oder Goldrandverzierung, 15 Sgr. Andere Sorten Heiligenbilder von 4 Sgr. bis 2 1/2 Thlr. das 100.

Marco Visconti, ein historischer Roman aus dem 14. Jahrhundert von Grossi. Aus dem Italienischen von Czarnowski. 2 Bde. (Ldnpr. 3 Thlr.) nur 12 1/2 Sgr.

Neue Bildergnllerie mit 120 ausgemalten Abbildungen, oder methodische Anleitung zum Lesenlernen, geb. (Ldnpr. 10 Sgr.) nur 3 1/2 Sgr.

Mutter, wo bleibt das Geld? Tagebüchlein eines armen Dorfschulmeisters, 18 Pfge.

Geschichte des Lebens und der Reisen Christoph Columbus von Washington Irving. Aus d. Englischen übersetzt. 4 Bände, im Ganzen 1256 enggedruckte Seiten stark, nur 15 Sgr.

Die heimliche Sünde, für Eltern, Lehrer u. Erzieher, 1 1/2 Sgr.

Königslieder, 15 Lieder mit mehrstimmigen Melodieen, 6 Pf.

Liederbuch für Volksheer, Bürgerwehr und Turngemeinden. Ein Beweis der Vortefflichkeit dieses Buches ist der starke Absatz, so daß bereits über 10,000 Exemplare davon abgesetzt wurden. Mit beigedruckten Melodien, 3 Sgr. in Partieen bis 100 Exemplare mit 25 und über 100 mit 33 1/3 Proc. Rabatt.

Futter gegen Schwaben, Mäuse, Ratten und Motten. Thurnmarkt Nr. 39.

Es sind 2/4 Preuß. Lotterie-Loose zur 4. Klasse jetziger Ziehung Nr. 62301 und 34216 abhanden gekommen. Der redliche Finder wird gebeten dieselben bei der Expedition dieser Zeitung gef. wieder abzugeben und wird vor dessen Ankauf gleichzeitig gewarnt.

Regenschirme in schwerster Seide per Stück 2 Thlr. 10 Sgr. bis 3 1/2 Thlr.

Regenschirme in feinstem Zeug per Stück 22 Sgr. bis 1 Thlr. 15 Sgr.

Schirmgestelle werden in Zahlung genommen im neuen Laden Obenmarspforten 21A gegenüber dem Jülichsplatz.

Westenstoffe neueste Muster und große Auswahl in Wolle, Seide und Sammt per Weste 15 Sgr., 20, 25 Sgr., 1 Thlr. bis 2 1/2 Thlr.

Eine Partie zurückgesetzte Westenstoffe (ältere Westen) zu 8 Sgr. bis 20 Sgr im neuen Laden Obenmarspforten 21A gegenüber dem Jülichsplatz.

Schlafröcke und Hausröcke in großer Auswahl per Stück 2 Thlr. bis 8 Thlr.

Trikots, Unterhosen und Jacken von 15 Sgr. an bis 25 Sgr. im neuen Laden Obenmarspforten 21A gegenüber dem Jülichsplatz.

Neue Rheinische Zeitung.

Die Herren Aktionäre werden hiermit zu einer außerordentlichen General-Versammlung zur Berathung über Verwaltungs-Angelegenheiten auf Samstag den 11. November, Abends 8 Uhr, bei Hamspohn im Freischütz höflichst eingeladen.

Die Geranten.

Römischer Circus.

Von Alexandro Guerra.

Heute den 11. November 1848, große Vorstellung, zum Beschluß die Wiederholung der Pantomime aus dem Theater die Räuber von Callabrien, große historische Pantomime mit mehreren Gefechten zu Fuß und zu Pferd, mit mehreren Tableaux und der National Tarentella, ausgeführt von sämmtlichen Damen und Herren der Gesellschaft.

Alexandro Guerra.

Heute Sonntag den 11. November 1848:

Abends 7 Uhr.

Restauration im Stollwerck'schen Saale.

Entree à Person 10 Sgr., wofür Getränke verabreicht werden.

Hierbei große musikalische dramatische Abend-Unterhaltung.

2. Gastdarstellung des Herrn Caspar Auf vielseitiges Verlangen Der grade Weg der Beste.

Lustspiel in 1 Akt von Kotzebue.

Vorher:

Der schelmische Freier.

Posse in 1 Akt.

Zwischen beiden Stücken, unter gefälliger Mitwirkung des Bürger-Gesang-Vereins.

Männerchor aus der Zauberflöte und Quartett von Stunz.

(Freiheits-Gesang) mit verstärktem Orchester.

Kassa-Eröffnung 6 Uhr.

Franz Stollwerck.

Theater-Anzeige.

Sonntag den 12 November:

Auf Verlangen:

„Der Thurm von Nesle.“

Romantisches Schauspiel in 5 Akten von Roth.

Montag den 13. November:

„Lucia, die Braut von Lammermoor.“

Große Operin 3 Akten von Donizetti In nächster Woche beginnt das Gastspiel des Herrn Formes.

Der Gerant: Korff.
Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.

<TEI>
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          <p><pb facs="#f0004" n="0720"/>
gegen die Klubs zu unterwerfen, da die Verwandlung der Klubs in Reunions Electorales ein reines dämagogisches Manöver sei.</p>
          <p>&#x2012; Girardin bewacht Cavaignac auf Tritt und Schritt. In seinem heutigen Börsenbülletin zeigt er an, daß Cavaignac alle Minen springen lasse, um Ledru-Rollin zu bewegen, auf seine Präsidentschaftskandidatur zu verzichten. Ledru-Rollin soll jedoch die Bedingung gestellt haben, wieder Minister des Innern (mit Georges Sand'scher Mitarbeit?) zu werden. Daher das Gerücht an der Börse und der Glaube, daß Cavaignac seinen schon längst gefürchteten Husarensprung in das <hi rendition="#b">rothe</hi> Lager endlich ausgeführt habe.</p>
          <p>&#x2012; Dufaure, Minister des Innern, sei, heißt es, mit Cavaignac, dem Ministerpräsidenten, zerfallen, weil ihn Cavaignac habe zu einigen Maßregeln behufs Begünstigung seiner Kandidatur zwingen wollen.</p>
          <p>Diese Behauptung wird dem betreffenden Journal, dem wir sie entnehmen, abermals eine Widerlegung des Moniteur zuziehen.</p>
          <p>&#x2012; Die Verluste, die das Haus Rothschild neuerdings in Wien erlitten, sollen dasselbe zu dem positiven Entschlusse gebracht haben, seine Geschäfte ganz aufzugeben und zu liquidiren. Seit dem 24. Febr. hatte übrigens dieses Haus nur äußerst wenig Bankgeschäfte gemacht und längst den Plan zu erkennen gegeben, eine Liquidation zu veranstalten, dies auch zum Theil schon begonnen. Die Wiener Katastrophe und nun gar noch die Berliner Stürme, die man hier schon sausen hört, scheinen daher eine solche Furcht in allen hiesigen Bankhäusern verbreitet zu haben, daß ein gänzlicher Abbruch mit Deutschland in Aussicht steht.</p>
          <p>&#x2012; Es ist Jedermann klar, daß im Kabinet eine sehr große Zerrissenheit herrscht, ungeachtet sich der heutige Moniteur das Ansehen gibt, als ob Cavaignac nie daran gedacht habe, sich jemals der rothen Republik zu nähern. Er sagt: &#x201E;La Presse und L'Opinion publique behaupten, daß bei dem letzten Ministerwechsel den Herren Ledru-Rollin und Flocon Portefeuilles angeboten worden seien, die sie aber ausgeschlagen hätten. Wir sind ermächtigt, diese Behauptung als völlig grundlos zu widerlegen.&#x201C;</p>
          <p>&#x2012; Der Moniteur bringt uns ein halbes Hundert neuer Friedensgerichte und sonstiger Magistrate, auf zwei Spalten.</p>
          <p>&#x2012; Die Kandidatur des &#x201E;Prinzen&#x201C; Louis Bonaparte kann gar nicht fehlschlagen, denn sie wird von allen ältern Parteichefs unterstützt. Thiers, Genoude, Emil v. Girardin, Berryer und Larochejaquelin bekränzen bereits mehr oder weniger offen die Stirne des demokratischen Kaisers, den sie als ganz sichere Uebergangsbrücke in ihr gallisches Himmelreich betrachten. Außer dieser mächtigen Unterstützung der politischen Koryphäen auf dem platten Lande kommt nun noch die russische Ehe in Betracht, die sie den Prätendenten mit einer russischen Prinzessin bereits schließen lassen. Es ist zum Todtlachen!</p>
          <p>&#x2012; Der National schiebt die ganze Geldkrisis dem armen Prinzen Bonaparte in die Schuhe. Das Gold (d. h. 1000 Fr. in Goldstücken) kostet jetzt 24 Fr. Ach, seufzt der alte Sünder, das sind die bitteren Früchte der Kandidatur Louis Bonaparte's.</p>
          <p>&#x2012; Im Flecken Mirambeau schaarten sich die kleinen Eigenthümer zusammen und widersetzten sich mit Gewalt der Einziehung der 45 Centimensteuer. Sie riefen den Exekutoren ins Gesicht: Warum will der Fiskus nicht bis zum 10 Dezember warten, wo der neue Kaiser Alles für uns zahlt? Das Militär mußte die Ruhe wiederherstellen.</p>
          <p>&#x2012; Vater Cabet zeigt seine Abreise nach Texas (Ikarien) für den 20. Nov. an.</p>
          <p>&#x2012; An der Barriere Bercy sowie an der Barriere Dü Maine haben am Sonntag und Montag sehr ernste Zusammenstöße zwischen Linie und Mobilgarde und Arbeitern und Mobilen stattgefunden. Ein starker Haufe Linie schritt durch das Gitter und rief an der Wache, die von Mobilen besetzt war aus: &#x201E;Schaut da, die Schlächter Cavaignacs! Eine fürchterliche Rauferei entspann sich hierauf zwischen Mobilen, Liniensoldaten und Arbeitern. Die Mobilen flüchteten sich zuletzt in das Wachthaus, luden ihre Gewehre und wollten losfeuern. Nur der Anmarsch eines Detaschements machte der Rauferei ein Ende.</p>
          <p>&#x2012; An der Pariser Universität sind seit gestern fast sämmtliche Collegia eröffnet.</p>
          <p>&#x2012; Die Nationalversammlung hat entschieden, daß sie sich nicht prorogire, sondern höchstens eine Suspension der Sitzungen eintreten lassen wolle.</p>
          <p>&#x2012; <hi rendition="#g">Nationalversammlung.</hi> Sitzung vom 8. November. Marrast eröffnet sie um 1 1/2 Uhr. Da die Bänke ziemlich leer schienen, so wird sofort, bei Gelegenheit eines Landstraßenkredits, eine namentliche Abstimmung veranlaßt, wahrend welcher sich die Bänke rasch füllen. Die Abstimmung konstatirt die Anwesenheit von 592 Gliedern, von denen 575 obigen Landstraßenkredit genehmigten.</p>
          <p><hi rendition="#g">Coutauseau</hi> aus der stokbonapartistischen Charente reicht seine Entlassung ein.</p>
          <p><hi rendition="#g">Bastide,</hi> Minister des Aeußern, überreicht 1. einen Handels- und Schifffahrts-Vertrag mit Südamerika; 2. einen Vertrag mit der Sandwichsinsel. Letzterer ist, als von der gesturzten Regierung abgeschlossen, noch nicht zu ratifiziren.</p>
          <p><hi rendition="#g">Lamoriciere,</hi> Kriegsminister, legt einen Gesetzentwurf vor, der die pro Ende 1848 fälligen 80,000 Mann Rekruten unter die Fahnen ruft. Ich bin glücklich &#x2012; fügt der Minister hinzu &#x2012; Ihnen anzeigen zu können, daß in Folge der Ihnen gestern auf dieser Bühne gemachten Erklärung rücksichtich der politischen Lage Europas, 55,000 Mann in ihre Heimath entlassen werden können. (Starker Beifall zur Rechten.) Ich verlange die Dringlichkeitserklärung. (Bewilligt.)</p>
          <p><hi rendition="#g">Dufaure,</hi> Minister des Innern, kommt mit einem ganzen Stoß von Gesetzvorschlägen auf die Bühne. Die Ersteren beziehen sich auf Selbstbesteuerungbetrage des Departements Tarn, Garonne, Seine und Finistere etc.</p>
          <p>Ein anderer Entwurf beantragt eine neue Organisation des Armen-Unterstützungs-Modus, offenbar in der Absicht, um die Almosen (von denen jetzt die Hälfte von Paris lebt) in die wahrhaft bedürftigen Hände gelangen zu lassen.</p>
          <p>Ein letzter Gesetzentwurf bezieht sich auf die Generalräthe, die sich dieser Tage versammeln werden und eine etwas wichtigere Rolle wie bisher spielen sollen.</p>
          <p>Er verlangt Dringlichkeitserklärung.</p>
          <p><hi rendition="#g">Bineau</hi> widersetzt sich gegen dieselbe Die Versammlung entscheidet, daß die Entwürfe erst gedruckt und vertheilt werden sollen. Also wie gewöhnlich.</p>
          <p>Dann geht sie endlich zur eigentlichen Tagesordnung, nämlich zum rektrifizirten Büdget pro 1848 wieder über.</p>
          <p>Das Justizministerialkapitel wird mit einigen Gehaltsänderungen angenommen.</p>
          <p>Die Debatte über das Büdget der Auswärtigen ging ziemlich rasch vorüber.</p>
          <p>Die Besprechung des Büdgets des Ministeriums des Aeußern berührte einige sehr interessante Punkte.</p>
          <p><hi rendition="#g">Guerin</hi> trägt auf Unterdrückung oder wenigstens bedeutende Verkürzung des Gehalts für den Auditor an der römischen Rota an. Das sei ein Faullenzerposten.</p>
          <p>Wird jedoch verworfen. Bischof Foqet von Orleans widerlegt ganz besonders den Antragsteller.</p>
          <p><hi rendition="#g">Lherbette</hi> nimmt das Wort für eine Interpellation an den Justizminister (hört! hört!). Bethmont, der bekannte Exminister der provisorischen Regierung und Volksvertreter, sagt er, habe seine Demission nur deshalb gegeben, um zum ersten Präsidenten des Pariser Appelhofes ernannt zu werden. Ob das wahr sei?</p>
          <p><hi rendition="#g">Marie,</hi> Justizminister, gibt eine Antwort, woraus hervorgeht, daß er dieß durchaus nicht ungesetzlich thäte.</p>
          <p><hi rendition="#g">Lherbette</hi> ereifert sich gewaltig gegen diese Definition. Es sei dieß ein arger Verstoß gegen das Gesetz vom 14. Juni, das jedem Vertreter die Annahme irgend eines Staatspostens während der ganzen Dauer der Session verbiete. (Beifall links. Rechts zur Ordnung! Zur Tagesordnung)</p>
          <p><hi rendition="#g">Marrast</hi> erklärt die Interpellation erledigt und das Büdget des auswärtigen Ministeriums wird wieder aufgenommen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Bineau's</hi> Finanzausschuß und mehrere andere Glieder, welche die Geldkrisis der Republik durch Ersparnisse heben wollen, schlagen folgende Unterdrückung als Staatsposten vor.</p>
          <p>1. Des Konsulats in Boston.<lb/>
2. Des Konsulats in Port Louis auf St. Morizinsel.<lb/>
3. In Carthagena (Spanien).<lb/>
4. In Mogador (Marokko).<lb/>
5. In Calcutta (Madras und Bombay).<lb/>
6. In Jassy (Donaufürstenthümer).</p>
          <p>Diese Aufhebungsanträge werden jedoch nach kurzer Debatte verworfen und obige Konsulate sämmtlich beibehalten.</p>
          <p>Die Sitzung wird um 6 Uhr aufgehoben.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Großbritannien.</head>
        <div xml:id="ar140_028" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> London, 8. November.</head>
          <p>Die eben durch den Avon eintreffende West-Indische Post hat nicht viel Neues mitgebracht. Der Zustand der englischen Kolonieen war noch derselbe.</p>
          <p>Aus Manchester und den übrigen Fabrickdistrikten Lancashire's lauten die Nachrichten günstig, da ziemlich große Bestellungen eingetroffen waren und die Spinnereien daher vollauf zu thun hatten. Die Ermäßigung des Discontos der Bank von England scheint indeß einstweilen nicht zu Spekulationen Veranlassung zu geben.<lb/></p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <div xml:id="ar140_029" type="jArticle">
          <p>(Verspätet.)</p>
          <p> <hi rendition="#g">Für die nach Wien bestimmte Freischaar:</hi> </p>
          <p>Von einem Unbekannten 1 Thlr. 3 Sgr. 6 Pf. &#x2012; Dito 10 Sgr. 5 Pf. &#x2012; Gesammelt in der Zweipfanne für die gerechte Sache 1 Thlr. 27 Sgr. 2 Pf.</p>
          <p>Es sind zusammen eingegangen 27 Thlr. 9 Sgr. 10 Pf.</p>
          <p>Fernere Beiträge werden gerne entgegengenommen.</p>
          <p>Die Expedition der &#x201E;N. Rh. Ztg.&#x201C;</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>[Klassen-Lotterie]</head>
        <gap reason="insignificant"/>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Handels-Nachrichten.</head>
        <gap reason="insignificant"/>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Anzeigen.</head>
        <div type="jAn">
          <head>Schifffahrts-Anzeige.</head>
          <p>Köln, 10. November 1848.</p>
          <p>Angekommen: Val. Pfaff von Mainz. J. Jonas und Harling von Bingen.</p>
          <p>In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Wwe H. Lübbers. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr Chr. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied Peter Gies u. Ch. Schäfer. Nach Koblenz, der Mosel u. Saar D. Schlaegel. Nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. J. Deiß. Nach Mainz J. Kiefr. Nach dem Niedermain C. Hartig. Nach dem Mittel- und Obermain. Th. Messerschmidt. Nach Worms und Mannheim Fr. Elbert. Nach Heilbronn H. Müssig. Nach Bingen Wwe. Jonas.</p>
          <p>Nach Rotterdam Kapt. Willemsen Köln Nr. 6.<lb/>
Nach Amsterdam Kapt. Demmer Köln Nr. 25.</p>
          <p>Rheinhöhe am 10. Nov. 11&#x2032; 4&#x2033;.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Bekanntmachung.</p>
          <p>In hiesiger Packkammer-Expedition lagern seit längerer Zeit noch bezeichnete Pakete, wozu keine Adressen vorhanden sind:</p>
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              <cell>1</cell>
              <cell>Paket</cell>
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              <cell>dito</cell>
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              <cell>F.</cell>
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              <cell>gez.</cell>
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              <cell>ohne Ort.</cell>
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          </table>
          <p>Die Eigenthümer werden hierdurch aufgefordert, solche nach erfolgter Legitimation in Empfang zu nehmen.</p>
          <p>Köln, den 5. November 1848.</p>
          <p>Ober-Post-Amt, Rehfeldt.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Herr Johann Peter Bartz, Gutsbesitzer und Messerschmied, wohnhaft in Cochem, läßt am Donnerstag den 30. d. M., des Nachmittags um 2 Uhr, 3 Fuder 1846er, 8 Fuder 1846er und 4 Fuder 1847er, gut und rein gehaltene weiße Weine, größtentheils eigenen Wachsthums, unter Gestattung eines Zahlungs-Ausstandes bis zum 15. Februar nächsthin gegen Bürgschafts-Stellung öffentlich versteigern.</p>
          <p>Cochem, am 8. November 1848.</p>
          <p>Günther, Notar.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Zur Warnung.</p>
          <p>Heute ereignete sich hier in Köln ein trauriges Unglück, welches zwar nicht neu in seiner Art aber dennoch zur allgemeinen Warnung mitgetheilt wird, nämlich Vergiftung einer Familie durch Grünspahn. &#x2012; &#x2012; Die Familie des hiesigen Maurermeisters Hoffacker, Vater, Mutter und 4 Kinder hatten von einer in einem kupfernen Kessel gekochten Suppe genossen und in Folge dessen ist zuerst die älteste Tochter ein hübsches starkes Mädchen von 16 Jahren, dann die Mutter, der das traurige Loos wurde sich selbst und den Ihrigen unverschuldeter Weise die Todesbrühe zu kochen, gestorben, der Vater und drei andere Kinder ringen noch mit dem Tode.</p>
          <p>Nur drei Kinder welche zufällig von jener Suppe nichts genießen wollten, sind noch gesund.</p>
          <p>Eingesandt.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Bei G. Tonger, Pauluswache ist zu haben:</p>
          <p>Wahrsager-Karten, oder Enthüllung der Zukunft nebst Auslegung der gewöhnlichen Spielkarten, in Etuis, 2 1/2 Sgr.</p>
          <p>Rheinlands-Sagen, Geschichten und Legenden v. A. Reumont, mit acht schönen Stahlstichen nach Kretschmar, Plüdemann, Rethel, Sonderland etc., Papbd. (Ldnpr. 2 1/2 Thlr.) 25 Sgr.</p>
          <p>Preußen und Frankreich, Staatswirthschaftlich und politisch (von Hansemann), 378 Oktavseiten stark. (Ldpr. 2 Thlr.) nur 9 Sgr.</p>
          <p>Die belgischen Kolonieen in Guatemala u. Brasilien. Darstellung des Thatsächlichen mit einem Hinblick auf die Hoffnungen, welche sich daran knüpfen. (Ldpr. 10 Sgr.) nur 2 1/2 Sgr.</p>
          <p>Der auswärtige Handel Deutschlands von H. Pütter. (Ldnpr. 7 1/2 Sgr.) nur 18 Pfennige).</p>
          <p>Die Convulsionen in der Schwangerschaft während und nach der Entbindung, von Belpeau. Nach dem Französischen mit Anmerkungen und Hinzufügungen der neueren deutschen Beobachtungen von Bluff. (Ldnpr. 20 Sgr.) nur 5 Sgr.</p>
          <p>Taschen-Reisebibliothek zur Erheiterung, Schwänke, Witze, Parodieen, Anekdoten und andere komische und humoristische Aufsätze. 2 Bdchen. (Ldnpr. 12 1/2 Sgr.) nur 3 Sgr.</p>
          <p>Humoristische Schwänke in sechs Abschnitten: 1) Anekdoten und Erzählungen; 2) Charaden, Räthsel etc.; 3) Calembourgs und Atrapen; 4) Karten- und andere Kunststücke; 5) Toaste, Trinksprüche etc; 6) buntes Allerlei. (Ldnpr. 10 1/2 Sgr.) nur 2 1/2 Sgr.</p>
          <p>Erzherzog Karl und der Weltstreit von 1792 bis 1815. Vaterländisches Geschichtsbild von Groß Hossinger. In 5 Lieferungen. (Ldnpr. 2 1/2 Thlr.) nur 20 Sgr.</p>
          <p>100 sehr feine schöne Heiligenbilder mit Farb- oder Goldrandverzierung, 15 Sgr. Andere Sorten Heiligenbilder von 4 Sgr. bis 2 1/2 Thlr. das 100.</p>
          <p>Marco Visconti, ein historischer Roman aus dem 14. Jahrhundert von Grossi. Aus dem Italienischen von Czarnowski. 2 Bde. (Ldnpr. 3 Thlr.) nur 12 1/2 Sgr.</p>
          <p>Neue Bildergnllerie mit 120 ausgemalten Abbildungen, oder methodische Anleitung zum Lesenlernen, geb. (Ldnpr. 10 Sgr.) nur 3 1/2 Sgr.</p>
          <p>Mutter, wo bleibt das Geld? Tagebüchlein eines armen Dorfschulmeisters, 18 Pfge.</p>
          <p>Geschichte des Lebens und der Reisen Christoph Columbus von Washington Irving. Aus d. Englischen übersetzt. 4 Bände, im Ganzen 1256 enggedruckte Seiten stark, nur 15 Sgr.</p>
          <p>Die heimliche Sünde, für Eltern, Lehrer u. Erzieher, 1 1/2 Sgr.</p>
          <p>Königslieder, 15 Lieder mit mehrstimmigen Melodieen, 6 Pf.</p>
          <p>Liederbuch für Volksheer, Bürgerwehr und Turngemeinden. Ein Beweis der Vortefflichkeit dieses Buches ist der starke Absatz, so daß bereits über 10,000 Exemplare davon abgesetzt wurden. Mit beigedruckten Melodien, 3 Sgr. in Partieen bis 100 Exemplare mit 25 und über 100 mit 33 1/3 Proc. Rabatt.</p>
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          <p>Futter gegen Schwaben, Mäuse, Ratten und Motten. Thurnmarkt Nr. 39.</p>
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          <p>Es sind 2/4 Preuß. Lotterie-Loose zur 4. Klasse jetziger Ziehung Nr. 62301 und 34216 abhanden gekommen. Der redliche Finder wird gebeten dieselben bei der Expedition dieser Zeitung gef. wieder abzugeben und wird vor dessen Ankauf gleichzeitig gewarnt.</p>
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        <div type="jAn">
          <p>Regenschirme in schwerster Seide per Stück 2 Thlr. 10 Sgr. bis 3 1/2 Thlr.</p>
          <p>Regenschirme in feinstem Zeug per Stück 22 Sgr. bis 1 Thlr. 15 Sgr.</p>
          <p>Schirmgestelle werden in Zahlung genommen im neuen Laden Obenmarspforten 21A gegenüber dem Jülichsplatz.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Westenstoffe neueste Muster und große Auswahl in Wolle, Seide und Sammt per Weste 15 Sgr., 20, 25 Sgr., 1 Thlr. bis 2 1/2 Thlr.</p>
          <p>Eine Partie zurückgesetzte Westenstoffe (ältere Westen) zu 8 Sgr. bis 20 Sgr im neuen Laden Obenmarspforten 21A gegenüber dem Jülichsplatz.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Schlafröcke und Hausröcke in großer Auswahl per Stück 2 Thlr. bis 8 Thlr.</p>
          <p>Trikots, Unterhosen und Jacken von 15 Sgr. an bis 25 Sgr. im neuen Laden Obenmarspforten 21A gegenüber dem Jülichsplatz.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Neue Rheinische Zeitung.</p>
          <p>Die Herren Aktionäre werden hiermit zu einer außerordentlichen General-Versammlung zur Berathung über Verwaltungs-Angelegenheiten auf Samstag den 11. November, Abends 8 Uhr, bei Hamspohn im Freischütz höflichst eingeladen.</p>
          <p>Die Geranten.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Römischer Circus.</p>
          <p>Von Alexandro Guerra.</p>
          <p>Heute den 11. November 1848, große Vorstellung, zum Beschluß die Wiederholung der Pantomime aus dem Theater die Räuber von Callabrien, große historische Pantomime mit mehreren Gefechten zu Fuß und zu Pferd, mit mehreren Tableaux und der National Tarentella, ausgeführt von sämmtlichen Damen und Herren der Gesellschaft.</p>
          <p>Alexandro Guerra.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Heute Sonntag den 11. November 1848:</p>
          <p>Abends 7 Uhr.</p>
          <p>Restauration im Stollwerck'schen Saale.</p>
          <p>Entree à Person 10 Sgr., wofür Getränke verabreicht werden.</p>
          <p>Hierbei große musikalische dramatische Abend-Unterhaltung.</p>
          <p>2. Gastdarstellung des Herrn Caspar Auf vielseitiges Verlangen Der grade Weg der Beste.</p>
          <p>Lustspiel in 1 Akt von Kotzebue.</p>
          <p>Vorher:</p>
          <p>Der schelmische Freier.</p>
          <p>Posse in 1 Akt.</p>
          <p>Zwischen beiden Stücken, unter gefälliger Mitwirkung des Bürger-Gesang-Vereins.</p>
          <p>Männerchor aus der Zauberflöte und Quartett von Stunz.</p>
          <p>(Freiheits-Gesang) mit verstärktem Orchester.</p>
          <p>Kassa-Eröffnung 6 Uhr.</p>
          <p>Franz Stollwerck.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Theater-Anzeige.</p>
          <p>Sonntag den 12 November:</p>
          <p>Auf Verlangen:</p>
          <p>&#x201E;Der Thurm von Nesle.&#x201C;</p>
          <p>Romantisches Schauspiel in 5 Akten von Roth.</p>
          <p>Montag den 13. November:</p>
          <p>&#x201E;Lucia, die Braut von Lammermoor.&#x201C;</p>
          <p>Große Operin 3 Akten von Donizetti In nächster Woche beginnt das Gastspiel des Herrn Formes.</p>
        </div>
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        <p>Der Gerant: Korff.<lb/>
Druck von J. W. <hi rendition="#g">Dietz,</hi> unter Hutmacher 17.</p>
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    </body>
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</TEI>
[0720/0004] gegen die Klubs zu unterwerfen, da die Verwandlung der Klubs in Reunions Electorales ein reines dämagogisches Manöver sei. ‒ Girardin bewacht Cavaignac auf Tritt und Schritt. In seinem heutigen Börsenbülletin zeigt er an, daß Cavaignac alle Minen springen lasse, um Ledru-Rollin zu bewegen, auf seine Präsidentschaftskandidatur zu verzichten. Ledru-Rollin soll jedoch die Bedingung gestellt haben, wieder Minister des Innern (mit Georges Sand'scher Mitarbeit?) zu werden. Daher das Gerücht an der Börse und der Glaube, daß Cavaignac seinen schon längst gefürchteten Husarensprung in das rothe Lager endlich ausgeführt habe. ‒ Dufaure, Minister des Innern, sei, heißt es, mit Cavaignac, dem Ministerpräsidenten, zerfallen, weil ihn Cavaignac habe zu einigen Maßregeln behufs Begünstigung seiner Kandidatur zwingen wollen. Diese Behauptung wird dem betreffenden Journal, dem wir sie entnehmen, abermals eine Widerlegung des Moniteur zuziehen. ‒ Die Verluste, die das Haus Rothschild neuerdings in Wien erlitten, sollen dasselbe zu dem positiven Entschlusse gebracht haben, seine Geschäfte ganz aufzugeben und zu liquidiren. Seit dem 24. Febr. hatte übrigens dieses Haus nur äußerst wenig Bankgeschäfte gemacht und längst den Plan zu erkennen gegeben, eine Liquidation zu veranstalten, dies auch zum Theil schon begonnen. Die Wiener Katastrophe und nun gar noch die Berliner Stürme, die man hier schon sausen hört, scheinen daher eine solche Furcht in allen hiesigen Bankhäusern verbreitet zu haben, daß ein gänzlicher Abbruch mit Deutschland in Aussicht steht. ‒ Es ist Jedermann klar, daß im Kabinet eine sehr große Zerrissenheit herrscht, ungeachtet sich der heutige Moniteur das Ansehen gibt, als ob Cavaignac nie daran gedacht habe, sich jemals der rothen Republik zu nähern. Er sagt: „La Presse und L'Opinion publique behaupten, daß bei dem letzten Ministerwechsel den Herren Ledru-Rollin und Flocon Portefeuilles angeboten worden seien, die sie aber ausgeschlagen hätten. Wir sind ermächtigt, diese Behauptung als völlig grundlos zu widerlegen.“ ‒ Der Moniteur bringt uns ein halbes Hundert neuer Friedensgerichte und sonstiger Magistrate, auf zwei Spalten. ‒ Die Kandidatur des „Prinzen“ Louis Bonaparte kann gar nicht fehlschlagen, denn sie wird von allen ältern Parteichefs unterstützt. Thiers, Genoude, Emil v. Girardin, Berryer und Larochejaquelin bekränzen bereits mehr oder weniger offen die Stirne des demokratischen Kaisers, den sie als ganz sichere Uebergangsbrücke in ihr gallisches Himmelreich betrachten. Außer dieser mächtigen Unterstützung der politischen Koryphäen auf dem platten Lande kommt nun noch die russische Ehe in Betracht, die sie den Prätendenten mit einer russischen Prinzessin bereits schließen lassen. Es ist zum Todtlachen! ‒ Der National schiebt die ganze Geldkrisis dem armen Prinzen Bonaparte in die Schuhe. Das Gold (d. h. 1000 Fr. in Goldstücken) kostet jetzt 24 Fr. Ach, seufzt der alte Sünder, das sind die bitteren Früchte der Kandidatur Louis Bonaparte's. ‒ Im Flecken Mirambeau schaarten sich die kleinen Eigenthümer zusammen und widersetzten sich mit Gewalt der Einziehung der 45 Centimensteuer. Sie riefen den Exekutoren ins Gesicht: Warum will der Fiskus nicht bis zum 10 Dezember warten, wo der neue Kaiser Alles für uns zahlt? Das Militär mußte die Ruhe wiederherstellen. ‒ Vater Cabet zeigt seine Abreise nach Texas (Ikarien) für den 20. Nov. an. ‒ An der Barriere Bercy sowie an der Barriere Dü Maine haben am Sonntag und Montag sehr ernste Zusammenstöße zwischen Linie und Mobilgarde und Arbeitern und Mobilen stattgefunden. Ein starker Haufe Linie schritt durch das Gitter und rief an der Wache, die von Mobilen besetzt war aus: „Schaut da, die Schlächter Cavaignacs! Eine fürchterliche Rauferei entspann sich hierauf zwischen Mobilen, Liniensoldaten und Arbeitern. Die Mobilen flüchteten sich zuletzt in das Wachthaus, luden ihre Gewehre und wollten losfeuern. Nur der Anmarsch eines Detaschements machte der Rauferei ein Ende. ‒ An der Pariser Universität sind seit gestern fast sämmtliche Collegia eröffnet. ‒ Die Nationalversammlung hat entschieden, daß sie sich nicht prorogire, sondern höchstens eine Suspension der Sitzungen eintreten lassen wolle. ‒ Nationalversammlung. Sitzung vom 8. November. Marrast eröffnet sie um 1 1/2 Uhr. Da die Bänke ziemlich leer schienen, so wird sofort, bei Gelegenheit eines Landstraßenkredits, eine namentliche Abstimmung veranlaßt, wahrend welcher sich die Bänke rasch füllen. Die Abstimmung konstatirt die Anwesenheit von 592 Gliedern, von denen 575 obigen Landstraßenkredit genehmigten. Coutauseau aus der stokbonapartistischen Charente reicht seine Entlassung ein. Bastide, Minister des Aeußern, überreicht 1. einen Handels- und Schifffahrts-Vertrag mit Südamerika; 2. einen Vertrag mit der Sandwichsinsel. Letzterer ist, als von der gesturzten Regierung abgeschlossen, noch nicht zu ratifiziren. Lamoriciere, Kriegsminister, legt einen Gesetzentwurf vor, der die pro Ende 1848 fälligen 80,000 Mann Rekruten unter die Fahnen ruft. Ich bin glücklich ‒ fügt der Minister hinzu ‒ Ihnen anzeigen zu können, daß in Folge der Ihnen gestern auf dieser Bühne gemachten Erklärung rücksichtich der politischen Lage Europas, 55,000 Mann in ihre Heimath entlassen werden können. (Starker Beifall zur Rechten.) Ich verlange die Dringlichkeitserklärung. (Bewilligt.) Dufaure, Minister des Innern, kommt mit einem ganzen Stoß von Gesetzvorschlägen auf die Bühne. Die Ersteren beziehen sich auf Selbstbesteuerungbetrage des Departements Tarn, Garonne, Seine und Finistere etc. Ein anderer Entwurf beantragt eine neue Organisation des Armen-Unterstützungs-Modus, offenbar in der Absicht, um die Almosen (von denen jetzt die Hälfte von Paris lebt) in die wahrhaft bedürftigen Hände gelangen zu lassen. Ein letzter Gesetzentwurf bezieht sich auf die Generalräthe, die sich dieser Tage versammeln werden und eine etwas wichtigere Rolle wie bisher spielen sollen. Er verlangt Dringlichkeitserklärung. Bineau widersetzt sich gegen dieselbe Die Versammlung entscheidet, daß die Entwürfe erst gedruckt und vertheilt werden sollen. Also wie gewöhnlich. Dann geht sie endlich zur eigentlichen Tagesordnung, nämlich zum rektrifizirten Büdget pro 1848 wieder über. Das Justizministerialkapitel wird mit einigen Gehaltsänderungen angenommen. Die Debatte über das Büdget der Auswärtigen ging ziemlich rasch vorüber. Die Besprechung des Büdgets des Ministeriums des Aeußern berührte einige sehr interessante Punkte. Guerin trägt auf Unterdrückung oder wenigstens bedeutende Verkürzung des Gehalts für den Auditor an der römischen Rota an. Das sei ein Faullenzerposten. Wird jedoch verworfen. Bischof Foqet von Orleans widerlegt ganz besonders den Antragsteller. Lherbette nimmt das Wort für eine Interpellation an den Justizminister (hört! hört!). Bethmont, der bekannte Exminister der provisorischen Regierung und Volksvertreter, sagt er, habe seine Demission nur deshalb gegeben, um zum ersten Präsidenten des Pariser Appelhofes ernannt zu werden. Ob das wahr sei? Marie, Justizminister, gibt eine Antwort, woraus hervorgeht, daß er dieß durchaus nicht ungesetzlich thäte. Lherbette ereifert sich gewaltig gegen diese Definition. Es sei dieß ein arger Verstoß gegen das Gesetz vom 14. Juni, das jedem Vertreter die Annahme irgend eines Staatspostens während der ganzen Dauer der Session verbiete. (Beifall links. Rechts zur Ordnung! Zur Tagesordnung) Marrast erklärt die Interpellation erledigt und das Büdget des auswärtigen Ministeriums wird wieder aufgenommen. Bineau's Finanzausschuß und mehrere andere Glieder, welche die Geldkrisis der Republik durch Ersparnisse heben wollen, schlagen folgende Unterdrückung als Staatsposten vor. 1. Des Konsulats in Boston. 2. Des Konsulats in Port Louis auf St. Morizinsel. 3. In Carthagena (Spanien). 4. In Mogador (Marokko). 5. In Calcutta (Madras und Bombay). 6. In Jassy (Donaufürstenthümer). Diese Aufhebungsanträge werden jedoch nach kurzer Debatte verworfen und obige Konsulate sämmtlich beibehalten. Die Sitzung wird um 6 Uhr aufgehoben. Großbritannien. * London, 8. November. Die eben durch den Avon eintreffende West-Indische Post hat nicht viel Neues mitgebracht. Der Zustand der englischen Kolonieen war noch derselbe. Aus Manchester und den übrigen Fabrickdistrikten Lancashire's lauten die Nachrichten günstig, da ziemlich große Bestellungen eingetroffen waren und die Spinnereien daher vollauf zu thun hatten. Die Ermäßigung des Discontos der Bank von England scheint indeß einstweilen nicht zu Spekulationen Veranlassung zu geben. (Verspätet.) Für die nach Wien bestimmte Freischaar: Von einem Unbekannten 1 Thlr. 3 Sgr. 6 Pf. ‒ Dito 10 Sgr. 5 Pf. ‒ Gesammelt in der Zweipfanne für die gerechte Sache 1 Thlr. 27 Sgr. 2 Pf. Es sind zusammen eingegangen 27 Thlr. 9 Sgr. 10 Pf. Fernere Beiträge werden gerne entgegengenommen. Die Expedition der „N. Rh. Ztg.“ [Klassen-Lotterie] _ Handels-Nachrichten. _ Anzeigen. Schifffahrts-Anzeige. Köln, 10. November 1848. Angekommen: Val. Pfaff von Mainz. J. Jonas und Harling von Bingen. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Wwe H. Lübbers. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr Chr. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied Peter Gies u. Ch. Schäfer. Nach Koblenz, der Mosel u. Saar D. Schlaegel. Nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. J. Deiß. Nach Mainz J. Kiefr. Nach dem Niedermain C. Hartig. Nach dem Mittel- und Obermain. Th. Messerschmidt. Nach Worms und Mannheim Fr. Elbert. Nach Heilbronn H. Müssig. Nach Bingen Wwe. Jonas. Nach Rotterdam Kapt. Willemsen Köln Nr. 6. Nach Amsterdam Kapt. Demmer Köln Nr. 25. Rheinhöhe am 10. Nov. 11′ 4″. Bekanntmachung. In hiesiger Packkammer-Expedition lagern seit längerer Zeit noch bezeichnete Pakete, wozu keine Adressen vorhanden sind: 1 Paket gez. B. B. V. 3465 3 Pfd. Köln. 1 dito gez. F. 40 5 Pfd. 1 dito gez. P. 151 10 Pfd. ohne Ort. Die Eigenthümer werden hierdurch aufgefordert, solche nach erfolgter Legitimation in Empfang zu nehmen. Köln, den 5. November 1848. Ober-Post-Amt, Rehfeldt. Herr Johann Peter Bartz, Gutsbesitzer und Messerschmied, wohnhaft in Cochem, läßt am Donnerstag den 30. d. M., des Nachmittags um 2 Uhr, 3 Fuder 1846er, 8 Fuder 1846er und 4 Fuder 1847er, gut und rein gehaltene weiße Weine, größtentheils eigenen Wachsthums, unter Gestattung eines Zahlungs-Ausstandes bis zum 15. Februar nächsthin gegen Bürgschafts-Stellung öffentlich versteigern. Cochem, am 8. November 1848. Günther, Notar. Zur Warnung. Heute ereignete sich hier in Köln ein trauriges Unglück, welches zwar nicht neu in seiner Art aber dennoch zur allgemeinen Warnung mitgetheilt wird, nämlich Vergiftung einer Familie durch Grünspahn. ‒ ‒ Die Familie des hiesigen Maurermeisters Hoffacker, Vater, Mutter und 4 Kinder hatten von einer in einem kupfernen Kessel gekochten Suppe genossen und in Folge dessen ist zuerst die älteste Tochter ein hübsches starkes Mädchen von 16 Jahren, dann die Mutter, der das traurige Loos wurde sich selbst und den Ihrigen unverschuldeter Weise die Todesbrühe zu kochen, gestorben, der Vater und drei andere Kinder ringen noch mit dem Tode. Nur drei Kinder welche zufällig von jener Suppe nichts genießen wollten, sind noch gesund. Eingesandt. Bei G. Tonger, Pauluswache ist zu haben: Wahrsager-Karten, oder Enthüllung der Zukunft nebst Auslegung der gewöhnlichen Spielkarten, in Etuis, 2 1/2 Sgr. Rheinlands-Sagen, Geschichten und Legenden v. A. Reumont, mit acht schönen Stahlstichen nach Kretschmar, Plüdemann, Rethel, Sonderland etc., Papbd. (Ldnpr. 2 1/2 Thlr.) 25 Sgr. Preußen und Frankreich, Staatswirthschaftlich und politisch (von Hansemann), 378 Oktavseiten stark. (Ldpr. 2 Thlr.) nur 9 Sgr. Die belgischen Kolonieen in Guatemala u. Brasilien. Darstellung des Thatsächlichen mit einem Hinblick auf die Hoffnungen, welche sich daran knüpfen. (Ldpr. 10 Sgr.) nur 2 1/2 Sgr. Der auswärtige Handel Deutschlands von H. Pütter. (Ldnpr. 7 1/2 Sgr.) nur 18 Pfennige). Die Convulsionen in der Schwangerschaft während und nach der Entbindung, von Belpeau. Nach dem Französischen mit Anmerkungen und Hinzufügungen der neueren deutschen Beobachtungen von Bluff. (Ldnpr. 20 Sgr.) nur 5 Sgr. Taschen-Reisebibliothek zur Erheiterung, Schwänke, Witze, Parodieen, Anekdoten und andere komische und humoristische Aufsätze. 2 Bdchen. (Ldnpr. 12 1/2 Sgr.) nur 3 Sgr. Humoristische Schwänke in sechs Abschnitten: 1) Anekdoten und Erzählungen; 2) Charaden, Räthsel etc.; 3) Calembourgs und Atrapen; 4) Karten- und andere Kunststücke; 5) Toaste, Trinksprüche etc; 6) buntes Allerlei. (Ldnpr. 10 1/2 Sgr.) nur 2 1/2 Sgr. Erzherzog Karl und der Weltstreit von 1792 bis 1815. Vaterländisches Geschichtsbild von Groß Hossinger. In 5 Lieferungen. (Ldnpr. 2 1/2 Thlr.) nur 20 Sgr. 100 sehr feine schöne Heiligenbilder mit Farb- oder Goldrandverzierung, 15 Sgr. Andere Sorten Heiligenbilder von 4 Sgr. bis 2 1/2 Thlr. das 100. Marco Visconti, ein historischer Roman aus dem 14. Jahrhundert von Grossi. Aus dem Italienischen von Czarnowski. 2 Bde. (Ldnpr. 3 Thlr.) nur 12 1/2 Sgr. Neue Bildergnllerie mit 120 ausgemalten Abbildungen, oder methodische Anleitung zum Lesenlernen, geb. (Ldnpr. 10 Sgr.) nur 3 1/2 Sgr. Mutter, wo bleibt das Geld? Tagebüchlein eines armen Dorfschulmeisters, 18 Pfge. Geschichte des Lebens und der Reisen Christoph Columbus von Washington Irving. Aus d. Englischen übersetzt. 4 Bände, im Ganzen 1256 enggedruckte Seiten stark, nur 15 Sgr. Die heimliche Sünde, für Eltern, Lehrer u. Erzieher, 1 1/2 Sgr. Königslieder, 15 Lieder mit mehrstimmigen Melodieen, 6 Pf. Liederbuch für Volksheer, Bürgerwehr und Turngemeinden. Ein Beweis der Vortefflichkeit dieses Buches ist der starke Absatz, so daß bereits über 10,000 Exemplare davon abgesetzt wurden. Mit beigedruckten Melodien, 3 Sgr. in Partieen bis 100 Exemplare mit 25 und über 100 mit 33 1/3 Proc. Rabatt. Futter gegen Schwaben, Mäuse, Ratten und Motten. Thurnmarkt Nr. 39. Es sind 2/4 Preuß. Lotterie-Loose zur 4. Klasse jetziger Ziehung Nr. 62301 und 34216 abhanden gekommen. Der redliche Finder wird gebeten dieselben bei der Expedition dieser Zeitung gef. wieder abzugeben und wird vor dessen Ankauf gleichzeitig gewarnt. Regenschirme in schwerster Seide per Stück 2 Thlr. 10 Sgr. bis 3 1/2 Thlr. Regenschirme in feinstem Zeug per Stück 22 Sgr. bis 1 Thlr. 15 Sgr. Schirmgestelle werden in Zahlung genommen im neuen Laden Obenmarspforten 21A gegenüber dem Jülichsplatz. Westenstoffe neueste Muster und große Auswahl in Wolle, Seide und Sammt per Weste 15 Sgr., 20, 25 Sgr., 1 Thlr. bis 2 1/2 Thlr. Eine Partie zurückgesetzte Westenstoffe (ältere Westen) zu 8 Sgr. bis 20 Sgr im neuen Laden Obenmarspforten 21A gegenüber dem Jülichsplatz. Schlafröcke und Hausröcke in großer Auswahl per Stück 2 Thlr. bis 8 Thlr. Trikots, Unterhosen und Jacken von 15 Sgr. an bis 25 Sgr. im neuen Laden Obenmarspforten 21A gegenüber dem Jülichsplatz. Neue Rheinische Zeitung. Die Herren Aktionäre werden hiermit zu einer außerordentlichen General-Versammlung zur Berathung über Verwaltungs-Angelegenheiten auf Samstag den 11. November, Abends 8 Uhr, bei Hamspohn im Freischütz höflichst eingeladen. Die Geranten. Römischer Circus. Von Alexandro Guerra. Heute den 11. November 1848, große Vorstellung, zum Beschluß die Wiederholung der Pantomime aus dem Theater die Räuber von Callabrien, große historische Pantomime mit mehreren Gefechten zu Fuß und zu Pferd, mit mehreren Tableaux und der National Tarentella, ausgeführt von sämmtlichen Damen und Herren der Gesellschaft. Alexandro Guerra. Heute Sonntag den 11. November 1848: Abends 7 Uhr. Restauration im Stollwerck'schen Saale. Entree à Person 10 Sgr., wofür Getränke verabreicht werden. Hierbei große musikalische dramatische Abend-Unterhaltung. 2. Gastdarstellung des Herrn Caspar Auf vielseitiges Verlangen Der grade Weg der Beste. Lustspiel in 1 Akt von Kotzebue. Vorher: Der schelmische Freier. Posse in 1 Akt. Zwischen beiden Stücken, unter gefälliger Mitwirkung des Bürger-Gesang-Vereins. Männerchor aus der Zauberflöte und Quartett von Stunz. (Freiheits-Gesang) mit verstärktem Orchester. Kassa-Eröffnung 6 Uhr. Franz Stollwerck. Theater-Anzeige. Sonntag den 12 November: Auf Verlangen: „Der Thurm von Nesle.“ Romantisches Schauspiel in 5 Akten von Roth. Montag den 13. November: „Lucia, die Braut von Lammermoor.“ Große Operin 3 Akten von Donizetti In nächster Woche beginnt das Gastspiel des Herrn Formes. Der Gerant: Korff. Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 140. Köln, 11. November 1848, S. 0720. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz140_1848/4>, abgerufen am 23.11.2024.