Neue Rheinische Zeitung. Nr. 167. Köln, 13. Dezember 1848.der Volkssouveränität berufen. Eine große Nation -- vertrauend in ihre Rechte, vertrauend in ihre Stärke, vertrauend in ihre Aufklärung -- wird den Mann wählen, dem sie für einen Zeitraum die Sorge, das Amt auflegt im Vereine mit der Nationalversammlung über ihre Ruhe, Interessen und Ehre zu wachen." (Folgt die Behauptung, daß die Regierung seit 6 Wochen sich den Wahlgeist ohne offizielle Einmischung entfalten ließ.) Bürger! Man hat Euch und uns selbst gesagt, daß Wüthende (insenses) sich herausnehmen würden, die Volksstimme zu überrumpeln (juger le choix du peuple) um demnächst ihre Dienste theuer anzubringen (marchander ensuite leur obeissance). Beruhigt Euch, die Regierung kennt ihre Pflichten und sie war nie fester entschlossen, sie zu erfüllen. .... Heute als Regierung, morgen als einfache Bürger wird sie in ihnen nur Feinde der öffentlichen Ordnung sehen, die das Gesetz nicht schützen will und darf. Bürger! Beweisen wir der Welt, daß wir der Ausübung eines Rechts würdig sind, das man uns nicht zu bestreiten wagt, aber das in Zank verwandelt zu sehen man sich höchlichst freuen würde. Vergessen wir nicht, daß unsere Haltung morgen die Republik bestätigen oder aufs Spiel setzen kann. Paris, 9 December 1848. (gez.) E. Cavaignac. -- Der Moniteur veröffentlicht heute folgende telegraphische Depesche: Marseille, 9. Dezember, 10 Uhr früh. So eben läuft folgende Depesche ein: Gaeta, 7. Dezember. An den Minister des Auswärtigen in Paris! Hr. Corcelles ist dem Papste durch Hrn. v. Harcourt vorgestellt worden. Seine Heiligkeit schien lebhaft gerührt von dem edelmüthigen Entschlusse der französischen Regierung. Sie sehnt sich danach, Frankreich zu besuchen und zeigt die förmliche Absicht an, sich dahin zu begeben, so bald es die Umstände erlauben werden. Die vor der Insel Pomegue (im Angesicht von Marseille) lagernden Truppen sind zur Mission unnütz. Für die Richtigkeit dieser Depesche: (gez.) Alexandre, Telegraphendirektor. Die "Assemble" sagt hierzu: Die Regierung will sich nicht selbst Lügen strafen und hat deshalb obige Depesche so gestellt, als ob wirklich noch Hoffnung vorhanden wäre, den Papst in unserer Mitte zu sehen. Eitle Hoffnung! -- Das nunmehr auszuschiffende Geschwader vor Marseille wurde in Rücksicht auf seine Abreise etwas früher zum Votum berufen. Der "Semaphore" vdm 7. Dezbr. bringt uns folgendes Resultat: Für Louis Napoleon stimmten 1064. Den Rest theilen sich Lamartine und Ledru-Rollin. -- Der Assissenhof von Caen, der die Rouener und Elbeufer Proletarier richtete, hat sie, wie uns so eben der Courrier de Havre berichtet, dutzendweise zu lebenslänglichem, 20jährigem, 10jährigem und 5jährigem Gefängniß (größtentheils Kettenstrafe) verurtheilt. -- Alle detachirten Forts bei Paris sind mit Munition und Lebensmitteln vollgepfropft. Dänemark. In "Norske Rigstidende" befindet sich ein Bericht aus Island, er erzählt, wie auch der Drang zu einem freiern Volksleben, zu einer größern nationalen Selbstständigkeit sich auf der alten norwegischen Insel geltend gemacht hat. Um diese Foderungen nach nordischer Sitte in ruhiger und klarer Weise durchsetzen zu können, hatten diesen Sommer einige isländische Männer sich in Reikiavig, der Hauptstadt des Landes, vereinigt, und nachdem sie über die Stimmung der Inselbewohner genaue Nachrichten eingezogen hatten, dem König von Dänemark diese vorgebracht. Sie haben demselben zuerst ihren Dank und ihre Anerkennung für die freien politischen Institutionen dargebracht, die er in allen seinem Scepter zugehörigen Ländern einzuführen gedenkt; sie haben aber zu gleicher Zeit, als die einstimmige Foderung aller Isländer, sich bei ihrem König eine besondere, eigne Nationalversammlung erbeten, die im Lande selbst tagen muß, und durch welche sie, unter den Segnungen derselben freien Verfassung wie Dänemark, ihrer besondern nationalen Entwickelung im Geiste der Väter und der neuen Zeit wahrhaft entgegengehen können. Der König von Dänemark, der selbst auf Island gewesen ist, sich überhaupt mit großem Interesse dem nordischen Alterthume zugewendet hat, und also Island und seine Eigenthümlichkeiten kennt, hat auf jene Adresse erklärt, daß er nichts auf die Rechte der Isländer Bezügliches sanctioniren oder zur Ausführung gebracht wissen wolle, bevor die jetzige isländische Althingversammlung sich darüber ausgesprochen habe, und daß sowohl die speciellen Verhältnisse Islands wie die verfassungsmäßige Stellung der Insel durch eine Versammlung im Lande selbst mit der Krone zu vereinbaren sei. Rigstidende fügt hinzu, daß man somit hoffen darf, daß Island eine freie, volksthümliche Verfassung erhalten werde, und daß hierdurch zugleich der wesentlichste Grund zu einer Spannung zwischen Norwegen und Dänemark verschwinden würde. Amerika. * Montevideo. Der "Economist" bringt in seiner jüngsten Nummer eine Korrespondenz aus Montevideo vom 13. Sept., wonach der neue englische Bevollmächtigte, Mr. Southern, von Lord Palmerston beauftragt wäre, die Hood'schen Vermittlungsvorschläge mit einer kleinen, die Schifffahrt auf den oberen Flüssen betreffenden, Modifikation zu wiederholen. Möchte Rosas dieselben auch diesmal nicht annehmen, so würde England aus einem ernsteren Tone reden. Uebrigens scheint es, daß Rosas die Absichten Englands schon errathen hat, und man glaubt allgemein, daß er denselben wie früher, so auch jetzt mit gewohnter Schlauheit zu begegnen wissen wird. Er ist gegenwärtig mit starken Rüstungen im Heer und in der Flotte beschäftigt, die nach allgemeinem Dafürhalten einen Angriff auf Paraguay bezwecken. Sollte dieser Zug siegreich ausfallen und Paraguay eine argentinische Provinz, werden, so hat Rosas, der englisch-französischen Vermittlung gegenüber, gewonnenes Spiel, und er wird die Mächte nicht zu wohlfeilen Kaufes aus dem Handel sich zurückziehen lassen. Wie er schon jetzt jede Kommunikation mit den Booten der englischen und französischen Kriegsschiffe untersagt und offen erklärt hat, England und Frankreich führten Krieg mit ihm, so wird er eventuell auch den Kauffahrteischiffen beider Nationen die Landung verbieten und von der Schifffahrt auf den obern Strömen kann vollends keine Rede mehr sein. Von der Grausamkeit des Diktators liefert der folgende kürzlich vorgekommene Fall wieder einen Beweis. Vor einem Jahre ungefähr entführte ein Priester aus Buenos-Ayres eine junge Dame von irischer Abkunft, Camilla O'Gorman. Lange hörte man nichts von ihnen, bis sie endlich vor Kurzem in einer Provinz im Innern entdeckt und auf Rosas' Befehl beide -- erschossen wurden. Die junge Frau war im achten Monat schwanger: es versteht sich von selbst, daß das ungeborene Kind vor der Exekution der Mutter noch getauft werden mußte!! Daran fehlt's nicht! Neueste Nachrichten. * Köln, 12. Dezember. Dem ganzen Rhein entlang, bis zum Baienthurme hin, hat man, wie uns versichert wird, Kanonen aufgepflanzt. Die Preußen fürchten allgemein, daß hier in Köln Franzosen sich verborgen halten, die das Ergebniß der Peäsidentenwahl in Paris abwarten, um die "gutgesinnten" Rheinpreußen zu verlocken und sie mit sich nach Frankreich hinüberzuziehen. Die "neue Preußische Zeitung" macht in gehässiger Weise bekannt, daß neben andern Mitgliedern auch ich am 1. Dezember in Brandenburg meine Diäten als Abgeordneter in Empfang genommen habe. Diese Angabe gehört zu der Masse von offenbaren absichtlichen Lügen, durch die sich die "neue Preuß. Ztg" auszeichnet. Ich war am 27. Novbr. und am 1. Decbr. in Brandenburg, ohne meine Diäten zu empfangen und hatte ich auch um so weniger Veranlassung dazu, als die Stadtverordneten von Erfurt in ihrer Sitzung vom 17. Novbr. beschlossen hatten, mir aus der Gemeinde-Kasse die Diäten zu bezahlen, falls sie mir hier verweigert werden sollten. Der Wahrheit gemäß und bezeichnend würde es sein, wenn die neue Preuß Ztg. die Namen derjenigen ministeriellen Deputirten mittheilen wollte, welche Reisekosten im Betrage von 1 bis 200 Thalern liquidirt und erhalten haben, für eine Reise, welche sie während der Vertagung in ihre Heimat gemacht haben. Berlin, den 9. Decbr. 1848. Krackrügge. Die in einer besonders bierzu berufenen zahlreichen Volksversammlung anwesenden Einwohner der Stadt Düren an den Herrn Professor Braun in Frankfurt: "In Ihrer eigenen Angelegenheit treten Sie als ein tüchtiger Streiter öffentlich auf. Jetzt, wo es sich um unsere Angelegenheiten handelt, sind Sie wie verstummt. "Wir können deshalb nicht beurtheilen, ob Sie uns in der National-Versammlung in Frankfurt wirklich vertreten. "Wir ersuchen Sie daher, Ihre Ansichten über die Grundrechte bekannt zu machen, dmit wir erfahren, ob die Ihrigen mit den unsrigen übereinstimmen. "Düren, den 3. Dezember 1848. (Folgen die Unterschriften)." (Die in derselben Volksversammlung ausgesprochene Zurückberufung des Advokat-Anwalt Stupp, weil er mit seinen Committenten im grellsten Widerspruch stehe, so wie eine Anerkennung für Hrn. Appellationsrath Graeff für seinen Rücktritt, erledigen sich nach dem Staatsstreiche vom 5. d. M. von selbst). Der Gerant: Korff. Civilstand der Stadt Köln. Vom 6. u. 7 Dezember 1848. Geburten. Phil., S. v. Franz Vogt, Gärtnerkn., kl. Griechenm. -- Christ. Hubert. Barb., T. v. Jos. Breuer, Gastw., Trankg. -- Anna Maria, T. v. Joh. Orth, Tagl., Achterstr. -- Elisab., T. v. Ignatz Weisenberg, Schlosserm., Blindg. -- Cathar. Hubert., T. v. Joh. Anton Klaut, Tagl., Thieboldsg. -- Maria, T. v. Barth. Hamacher, Schuhm., Weingarteng. -- Anton Jacob Eduard, S. v. Joh. Justus Schwaner, Handschuh-Fabrikant, Hochstr. -- Joh. Nicol., S. v. Math. Engels, Kutscher, Thieboldsg. -- Andr., S. v. Heinr. Bergmeister, Tagl., Thürmchensw. -- Maria Anna, T v. Wilh. Keller, Metzger, Johannstr. -- Ein unehel. Knabe. Herm., S. v. Joh. Heinr. Macherey, Faßb., Machabäerstr. -- Heinr. Jos., S. v. Peter Efferath, Stellm., Zugasse. -- Gertr. Carol. Franc., T. v. Heinr. Aloys Ristelhueber, Kfm., Trankg. -- Joh. Paul, S. v. Friedr. Köhler, Kfm., Severinstr. -- Andr. Ludw., S. v. Heinr. Euler, Spezereih., Severinstr. -- Elisab., T. v. Ferd. Mohr, Metzger, kl. Budeng -- Paul, S. v. Math. Mohr, Dachdeckerm., Severinstr. -- Maxim, S. v. Wilh. Jos. Schetter, Hauskn., Hundsg. Sterbefälle. Gertr. Kamphausen, geb. Baaden, 42 J. alt, Mühleng. -- Joh. Peter Assenmacher, Tabakfabr., 76 J. alt, verheir., Severinstr. -- Franz Schmitz, Rothgerber, Tagl., 34 J. alt, verheir., gr. Griechenm. -- Anna Maria Fuxius, geb. Assenmacher, 48 J. alt, Straßburgerg. -- Joh. Adam Schäfer, Steinh., 58 J. alt, Wittwer, Kupserg. -- Anton Franz Apoll. Wirz, 2 T. alt, Columbastr. -- Maria Clem. Kinzel, 1 J. 5 M. alt, kl. Griechenn Heirathen. (6.) Simon Heinrich Christ. Schneidewind, Tagl., v. Nahlhof, und Doroth. Louise Wilhelm. Wehmann, v. Bielefeld. -- Anton Brait, Schuster, v. Glött, und Joh. Margar. Greuling, v. Idstein. -- Joh. Anton Schmitz, Tagl., und Cathar. Breuer, beide von hier. -- Andr. Kauffmann, Tagl., und Anna Maria Sterns, beide v. hier. -- Andr. Löhr, Schneider, Wittwer, v. Bonn, und Magdal. Weingard, von Dockweiler. -- Heinr. Theod. Koch, Tagl., von Höxter, und Anna Schoenefeld, von Niederzündorf. Heiraths-Ankündigungen. (10. Dec.) Joh. Theod. Stockle. Drechsler, Weißbütteng., und Anna Rosa Nehgeber, Hoseng. -- Benjamin Hartw. Hellwitz, Kfm., Breitstr., und Anna Guradze, zu Schloß Tost. -- Chrst. Sam. Sander, Musicus, und Anna Wülfrath, beide Kranenb. -- Joh. Peter Heinr. Fischer, Bierbr., Streitzeugg., früher zu Königswinter, und Anna Cathar. Rondorff, Weiherstr. -- Joh. Karl Christ. Zeiger, Schuster, und Joh. Sib. van Walsam, beide Hämerg. -- Joh. Peter Winckler, Maurer, und Margar. Junger, beide Thieboldsg. -- Joh. Jos. Becker, Schreinergesell, kl. Griechenm., und Gertr. Nagelsch., Burgmauer. -- Math. Büttgen, Tagl., Perlenpf., und Anna Maria Derichsweiler, Streitzeugg. -- Wilh. Braß, Schneider, Langg., und Anna Sophia Jacobine Kouth, Kupferg. -- Franz Gustav Boisseree, Doctor der Medicin, Hochstr., und Helene Aline Moll, zu Mühlheim. -- Christ. Heinr. Jenen, Schreinerm., Marienpl., u. Gertr. Wahlen, Stephanstr. -- Joh. Haift, Tagl., Perlengr., und Sophia Bliesing, Perlengr. Schifffahrts-Anzeige. Köln, 12. Dezember 1848. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Wwe. Wb. Jac. Schaaff. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr C. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied C. Kaiser und M. Wiebel. Nach Koblenz, der Mosel und Saar G. Weidner. Nach der Mosel, nach Trier und der Saar P. Kohlbecher. Nach Bingen H. Harling. Nach Mainz Val. Pfaff. Nach dem Niedermain. Nach Worms und Mannheim M. Görgens. Nach Heilbronn G. A. Klee. Nach Rotterdam Kapt. Breynks Köln Nr. 21. Rheinhöhe am 12. Dez. 10' 4". Licitation in der gerichtlichen Theilungssache der Wittwe und Kinder von Heinrich Burbach, wird das Haus Weisbüttengasse Nr. 15 hiesiger Stadt sammt Hofraum, Garten und Hintergebäude Donnerstag den 14. Dezember d. J., Nachmittags 3 Uhr, vor dem unterzeichneten hierzu kommittirten Notar und auf dessen Schreibstube, woselbst Expertise und Heft der Bedingungen einzusehen sind, einer öffentlichen Versteigerung ausgesetzt und dem Meistbietenden definitiv zugeschlagen werden. Köln, den 27. November 1848 Fier. Bekanntmachung. Donnerstag den vierzehnten Dezember 1848, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Waidmarkte zu Köln mehrere Stücke Bucksking gegen baare Zahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher, Brochhausen. Bekanntmachung. Donnerstag den vierzehnten Dezember 1848, Vormittags elf Uhr, sollen auf dem Waidmarkte zu Köln verschiedene Mobilien, als: Tische, Stühle, Schränke, Kommoden, Oelgemälde, ein Ofen nebst Rohr, ein Säulenofen, mehrere Sophas, sodann verschiedene Küchengeräthe, eine Dezimalwaage und eine Partie Eau de Cologne etc., gegen baare Zahlung öffentlich versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher, Brochhausen. Inserat. Wie ein Thell unseres Forstpersonals das neue Jagdgesetz versteht und dasselbe zu handhaben beflissen ist, erhellt aus folgendem Vorfalle. Mehrere Jagdliebhaber von hier und Umgegend machten am 4. dieses Monats eine Promenade im Königsforst und begegnen da dem Waldwärter Solbach aus Rath, der sich freundlich mit ihnen unterhält; -- 2-3 Stunden später aber kömmt er in Begleitung seines Sohnes und des Försters Westphal zu ihnen zurück an der Spitze von circa 40 Holzhauern, die sich wild und Banditenähnlich aussehend, unter Kroatengeschrei auf die Jäger werfen und dieselben mit Aexten der größten Qualität angreifen. Die Jagdliebhaber wollten von ihren Waffen keinen Gebrauch machen und begnügten sich mit passivem Widerstand. Sie waren beschäftigt, den Waldwärtern unaufgefordert ihre Namen zu notiren, als die Bande angereizt von dem Waldwärter Solbach je mit den Aexten losschlug und mehrere der Jagdliebhaber gefährlich verwundeten; -- Letzteren gelang es endlich unter Mithülfe des Försters Westphal die blutgierige Horde von weiterem Blutvergießen zurückzuhalten und den Kampfplatz mit den Verwundeten zu verlassen, nachdem ihnen die Gewehre gewaltsamer Weise abgenommen waren. Die verwundeten Jagdliebhaber, deren einem die Strecksehnen am Daumen mit der Axt abgehauen sind, haben den Vorfall zur Anzeige gebracht und ist zu hoffen, daß die Waldwärter und Holzhauer bestraft werden und ihnen bedeutet wird, daß sich die freie Jagd nicht auf Menschen erstreckt. Die Holzhauer sind bekanntlich meist Leute, die sich vom Holzfrevel ernähren bis sie in den königl. Forsten beschäftigt werden und man sie dann nebenbei dazu benutzt, um des Sonntags unentgeltlich die Hirsche und Rehe zu treiben, welche man zu Zweckessen etc. schießt. -- Diese Menschen haben vermuthlich den Aufreizungen der Waldwärter nachgegeben, um ihren letzten Erwerbzweig nicht durch eine Weigerung zu verlieren. Hat der Ochse denn eine so dicke Haut, daß er sich bereits dreimal zur Rechnungs-Ablage auffordern läßt? "Neue Rheinische Zeitung." Die Herren Aktionäre werden hiermit auf Freitag den 15. Dezember, Abends 8 Uhr bei Hamspohn im Freischütz, zu einer außerordentlichen General-Versammlung behufs definitiver Beschlußnahme über Verwaltungs-Angelegenheiten eingeladen. Köln, 12. Dezember 1848. Die Geranten der "Neuen Rheinischen Zeitung." Einladung zum Abonnement auf die Mainzer Zeitung. (Herausgegeben von Karl Bölsche und Ludwig Bamberger.) Wer Etwas schreibt, der will, daß es so viel als möglich gelesen werde. Woher nähme er das Recht, drucken zu lassen, wenn er seine Arbeiten nicht für lesenswerth hielte? Leider hindert die partikularistische Selbstständigkeit, die auch auf dem literarischen Felde Deutschland zersplittert, daß ein Journal sich selbst auf große Strecken hinaus empfehlen könne. Man muß sich also immer wieder zu dem leidigen Klappern des Handwerkes entschließen, um nur einmal vor die Probe zu kommen. Also: eine Reclame! "Lesen Sie! Lesen Sie! Das Blatt ist vortrefflich!" -- Was sollen wir sagen? -- Die Erfolge, welche unsere Zeitung in ihrer natürlichen Umgebung begleitet haben, geben uns den Glauben, daß sie Verbreitung verdiene. Unsere Gesinnung ist mit einem Worte charakterisirt: demokratisch, ohne Klausel, ohne Vorbehalt, demokratisch, wie das Wort vom Volke verstanden wird. Die Auswahl an guten demokratischen Blättern ist jedenfalls so gering, daß es sich der Mühe lohnen wird, auch mit uns es zu versuchen. Wir haben Korrespondenten in den wichtigsten Theilen von Deutschland und in Paris. Wir geben die Verhandlungen von Frankfurt am folgenden, die Börsen-Course am nämlichen Tage; desgleichen Mainzer Marktberichte; ein Feuilleton in zwangloser Folge, nach Maßgabe des Materials und der Weltstimmung. Die demokratischen Vereine von Rheinhessen, der demokratische Turnerbund von ganz Deutschland haben uns zu ihrem Organe bestimmt. Der Central-Ausschuß in Berlin steht in direkter Verbindung mit uns. Das Abonnement auf die Mainzer Zeitung beträgt vierteljährig im Großherzogthum Hessen, der Provinz Hanau, dem Herzogthum Nassau, der Landgrafschaft Hessen-Homburg und der freien Stadt Frankfurt fl. 2. 30 kr. In anderen Gegenden tritt, je nach der Entfernung, ein entsprechender Postaufschlag ein. Bestellungen auf die Mainzer Zeitung wolle man bei den zunächst gelegenen Postämtern und zwar möglichst bald machen, indem auf vollständige Exemplare, nur bei rechtzeitigem Eintreffen der Bestellung in Mainz, gerechnet werden kann. Ankündigungen werden mit 4 kr. für die vierspaltige Petitzeile oder deren Raum berechnet. Mainz, im Dezember 1848. Heute Mittwoch den 13. Dezember, Abends 8 Uhr, findet der vierte große Festball unter Leitung des Herrn Franken Sohn Statt. Zur gefälligen Nachricht diene, daß die Karten nur für die bezeichneten Eingeladenen Gültigkeit haben. Franz Stollwerck. Oberländische Küche Langgasse 1. Gastwirthschaft und Restauration. Zu jeder Tageszeit alle der Saison angemessene Speisen, vorzügliche Weine, Liqueure, Punsch etc. Theater-Anzeige. Mittwoch den 13. Dezember: Die weiße Frau. Komische Oper in 3 Akten von Boieldieu. Anna, Frl. Minna Marpurg, vom Theater in Königsberg. Jenny, Frl. Auguste Marpurg, vom Theater in Dresden als Gäste. der Volkssouveränität berufen. Eine große Nation — vertrauend in ihre Rechte, vertrauend in ihre Stärke, vertrauend in ihre Aufklärung — wird den Mann wählen, dem sie für einen Zeitraum die Sorge, das Amt auflegt im Vereine mit der Nationalversammlung über ihre Ruhe, Interessen und Ehre zu wachen.“ (Folgt die Behauptung, daß die Regierung seit 6 Wochen sich den Wahlgeist ohne offizielle Einmischung entfalten ließ.) Bürger! Man hat Euch und uns selbst gesagt, daß Wüthende (insensés) sich herausnehmen würden, die Volksstimme zu überrumpeln (juger le choix du peuple) um demnächst ihre Dienste theuer anzubringen (marchander ensuite leur obeïssance). Beruhigt Euch, die Regierung kennt ihre Pflichten und sie war nie fester entschlossen, sie zu erfüllen. ‥‥ Heute als Regierung, morgen als einfache Bürger wird sie in ihnen nur Feinde der öffentlichen Ordnung sehen, die das Gesetz nicht schützen will und darf. Bürger! Beweisen wir der Welt, daß wir der Ausübung eines Rechts würdig sind, das man uns nicht zu bestreiten wagt, aber das in Zank verwandelt zu sehen man sich höchlichst freuen würde. Vergessen wir nicht, daß unsere Haltung morgen die Republik bestätigen oder aufs Spiel setzen kann. Paris, 9 December 1848. (gez.) E. Cavaignac. — Der Moniteur veröffentlicht heute folgende telegraphische Depesche: Marseille, 9. Dezember, 10 Uhr früh. So eben läuft folgende Depesche ein: Gaeta, 7. Dezember. An den Minister des Auswärtigen in Paris! Hr. Corcelles ist dem Papste durch Hrn. v. Harcourt vorgestellt worden. Seine Heiligkeit schien lebhaft gerührt von dem edelmüthigen Entschlusse der französischen Regierung. Sie sehnt sich danach, Frankreich zu besuchen und zeigt die förmliche Absicht an, sich dahin zu begeben, so bald es die Umstände erlauben werden. Die vor der Insel Pomégue (im Angesicht von Marseille) lagernden Truppen sind zur Mission unnütz. Für die Richtigkeit dieser Depesche: (gez.) Alexandre, Telegraphendirektor. Die „Assemble“ sagt hierzu: Die Regierung will sich nicht selbst Lügen strafen und hat deshalb obige Depesche so gestellt, als ob wirklich noch Hoffnung vorhanden wäre, den Papst in unserer Mitte zu sehen. Eitle Hoffnung! — Das nunmehr auszuschiffende Geschwader vor Marseille wurde in Rücksicht auf seine Abreise etwas früher zum Votum berufen. Der „Semaphore“ vdm 7. Dezbr. bringt uns folgendes Resultat: Für Louis Napoleon stimmten 1064. Den Rest theilen sich Lamartine und Ledru-Rollin. — Der Assissenhof von Caen, der die Rouener und Elbeufer Proletarier richtete, hat sie, wie uns so eben der Courrier de Havre berichtet, dutzendweise zu lebenslänglichem, 20jährigem, 10jährigem und 5jährigem Gefängniß (größtentheils Kettenstrafe) verurtheilt. — Alle detachirten Forts bei Paris sind mit Munition und Lebensmitteln vollgepfropft. Dänemark. In „Norske Rigstidende“ befindet sich ein Bericht aus Island, er erzählt, wie auch der Drang zu einem freiern Volksleben, zu einer größern nationalen Selbstständigkeit sich auf der alten norwegischen Insel geltend gemacht hat. Um diese Foderungen nach nordischer Sitte in ruhiger und klarer Weise durchsetzen zu können, hatten diesen Sommer einige isländische Männer sich in Reikiavig, der Hauptstadt des Landes, vereinigt, und nachdem sie über die Stimmung der Inselbewohner genaue Nachrichten eingezogen hatten, dem König von Dänemark diese vorgebracht. Sie haben demselben zuerst ihren Dank und ihre Anerkennung für die freien politischen Institutionen dargebracht, die er in allen seinem Scepter zugehörigen Ländern einzuführen gedenkt; sie haben aber zu gleicher Zeit, als die einstimmige Foderung aller Isländer, sich bei ihrem König eine besondere, eigne Nationalversammlung erbeten, die im Lande selbst tagen muß, und durch welche sie, unter den Segnungen derselben freien Verfassung wie Dänemark, ihrer besondern nationalen Entwickelung im Geiste der Väter und der neuen Zeit wahrhaft entgegengehen können. Der König von Dänemark, der selbst auf Island gewesen ist, sich überhaupt mit großem Interesse dem nordischen Alterthume zugewendet hat, und also Island und seine Eigenthümlichkeiten kennt, hat auf jene Adresse erklärt, daß er nichts auf die Rechte der Isländer Bezügliches sanctioniren oder zur Ausführung gebracht wissen wolle, bevor die jetzige isländische Althingversammlung sich darüber ausgesprochen habe, und daß sowohl die speciellen Verhältnisse Islands wie die verfassungsmäßige Stellung der Insel durch eine Versammlung im Lande selbst mit der Krone zu vereinbaren sei. Rigstidende fügt hinzu, daß man somit hoffen darf, daß Island eine freie, volksthümliche Verfassung erhalten werde, und daß hierdurch zugleich der wesentlichste Grund zu einer Spannung zwischen Norwegen und Dänemark verschwinden würde. Amerika. * Montevideo. Der „Economist“ bringt in seiner jüngsten Nummer eine Korrespondenz aus Montevideo vom 13. Sept., wonach der neue englische Bevollmächtigte, Mr. Southern, von Lord Palmerston beauftragt wäre, die Hood'schen Vermittlungsvorschläge mit einer kleinen, die Schifffahrt auf den oberen Flüssen betreffenden, Modifikation zu wiederholen. Möchte Rosas dieselben auch diesmal nicht annehmen, so würde England aus einem ernsteren Tone reden. Uebrigens scheint es, daß Rosas die Absichten Englands schon errathen hat, und man glaubt allgemein, daß er denselben wie früher, so auch jetzt mit gewohnter Schlauheit zu begegnen wissen wird. Er ist gegenwärtig mit starken Rüstungen im Heer und in der Flotte beschäftigt, die nach allgemeinem Dafürhalten einen Angriff auf Paraguay bezwecken. Sollte dieser Zug siegreich ausfallen und Paraguay eine argentinische Provinz, werden, so hat Rosas, der englisch-französischen Vermittlung gegenüber, gewonnenes Spiel, und er wird die Mächte nicht zu wohlfeilen Kaufes aus dem Handel sich zurückziehen lassen. Wie er schon jetzt jede Kommunikation mit den Booten der englischen und französischen Kriegsschiffe untersagt und offen erklärt hat, England und Frankreich führten Krieg mit ihm, so wird er eventuell auch den Kauffahrteischiffen beider Nationen die Landung verbieten und von der Schifffahrt auf den obern Strömen kann vollends keine Rede mehr sein. Von der Grausamkeit des Diktators liefert der folgende kürzlich vorgekommene Fall wieder einen Beweis. Vor einem Jahre ungefähr entführte ein Priester aus Buenos-Ayres eine junge Dame von irischer Abkunft, Camilla O'Gorman. Lange hörte man nichts von ihnen, bis sie endlich vor Kurzem in einer Provinz im Innern entdeckt und auf Rosas' Befehl beide — erschossen wurden. Die junge Frau war im achten Monat schwanger: es versteht sich von selbst, daß das ungeborene Kind vor der Exekution der Mutter noch getauft werden mußte!! Daran fehlt's nicht! Neueste Nachrichten. * Köln, 12. Dezember. Dem ganzen Rhein entlang, bis zum Baienthurme hin, hat man, wie uns versichert wird, Kanonen aufgepflanzt. Die Preußen fürchten allgemein, daß hier in Köln Franzosen sich verborgen halten, die das Ergebniß der Peäsidentenwahl in Paris abwarten, um die „gutgesinnten“ Rheinpreußen zu verlocken und sie mit sich nach Frankreich hinüberzuziehen. Die „neue Preußische Zeitung“ macht in gehässiger Weise bekannt, daß neben andern Mitgliedern auch ich am 1. Dezember in Brandenburg meine Diäten als Abgeordneter in Empfang genommen habe. Diese Angabe gehört zu der Masse von offenbaren absichtlichen Lügen, durch die sich die „neue Preuß. Ztg“ auszeichnet. Ich war am 27. Novbr. und am 1. Decbr. in Brandenburg, ohne meine Diäten zu empfangen und hatte ich auch um so weniger Veranlassung dazu, als die Stadtverordneten von Erfurt in ihrer Sitzung vom 17. Novbr. beschlossen hatten, mir aus der Gemeinde-Kasse die Diäten zu bezahlen, falls sie mir hier verweigert werden sollten. Der Wahrheit gemäß und bezeichnend würde es sein, wenn die neue Preuß Ztg. die Namen derjenigen ministeriellen Deputirten mittheilen wollte, welche Reisekosten im Betrage von 1 bis 200 Thalern liquidirt und erhalten haben, für eine Reise, welche sie während der Vertagung in ihre Heimat gemacht haben. Berlin, den 9. Decbr. 1848. Krackrügge. Die in einer besonders bierzu berufenen zahlreichen Volksversammlung anwesenden Einwohner der Stadt Düren an den Herrn Professor Braun in Frankfurt: „In Ihrer eigenen Angelegenheit treten Sie als ein tüchtiger Streiter öffentlich auf. Jetzt, wo es sich um unsere Angelegenheiten handelt, sind Sie wie verstummt. „Wir können deshalb nicht beurtheilen, ob Sie uns in der National-Versammlung in Frankfurt wirklich vertreten. „Wir ersuchen Sie daher, Ihre Ansichten über die Grundrechte bekannt zu machen, dmit wir erfahren, ob die Ihrigen mit den unsrigen übereinstimmen. „Düren, den 3. Dezember 1848. (Folgen die Unterschriften).“ (Die in derselben Volksversammlung ausgesprochene Zurückberufung des Advokat-Anwalt Stupp, weil er mit seinen Committenten im grellsten Widerspruch stehe, so wie eine Anerkennung für Hrn. Appellationsrath Graeff für seinen Rücktritt, erledigen sich nach dem Staatsstreiche vom 5. d. M. von selbst). Der Gerant: Korff. Civilstand der Stadt Köln. Vom 6. u. 7 Dezember 1848. Geburten. Phil., S. v. Franz Vogt, Gärtnerkn., kl. Griechenm. — Christ. Hubert. Barb., T. v. Jos. Breuer, Gastw., Trankg. — Anna Maria, T. v. Joh. Orth, Tagl., Achterstr. — Elisab., T. v. Ignatz Weisenberg, Schlosserm., Blindg. — Cathar. Hubert., T. v. Joh. Anton Klaut, Tagl., Thieboldsg. — Maria, T. v. Barth. Hamacher, Schuhm., Weingarteng. — Anton Jacob Eduard, S. v. Joh. Justus Schwaner, Handschuh-Fabrikant, Hochstr. — Joh. Nicol., S. v. Math. Engels, Kutscher, Thieboldsg. — Andr., S. v. Heinr. Bergmeister, Tagl., Thürmchensw. — Maria Anna, T v. Wilh. Keller, Metzger, Johannstr. — Ein unehel. Knabe. Herm., S. v. Joh. Heinr. Macherey, Faßb., Machabäerstr. — Heinr. Jos., S. v. Peter Efferath, Stellm., Zugasse. — Gertr. Carol. Franc., T. v. Heinr. Aloys Ristelhueber, Kfm., Trankg. — Joh. Paul, S. v. Friedr. Köhler, Kfm., Severinstr. — Andr. Ludw., S. v. Heinr. Euler, Spezereih., Severinstr. — Elisab., T. v. Ferd. Mohr, Metzger, kl. Budeng — Paul, S. v. Math. Mohr, Dachdeckerm., Severinstr. — Maxim, S. v. Wilh. Jos. Schetter, Hauskn., Hundsg. Sterbefälle. Gertr. Kamphausen, geb. Baaden, 42 J. alt, Mühleng. — Joh. Peter Assenmacher, Tabakfabr., 76 J. alt, verheir., Severinstr. — Franz Schmitz, Rothgerber, Tagl., 34 J. alt, verheir., gr. Griechenm. — Anna Maria Fuxius, geb. Assenmacher, 48 J. alt, Straßburgerg. — Joh. Adam Schäfer, Steinh., 58 J. alt, Wittwer, Kupserg. — Anton Franz Apoll. Wirz, 2 T. alt, Columbastr. — Maria Clem. Kinzel, 1 J. 5 M. alt, kl. Griechenn Heirathen. (6.) Simon Heinrich Christ. Schneidewind, Tagl., v. Nahlhof, und Doroth. Louise Wilhelm. Wehmann, v. Bielefeld. — Anton Brait, Schuster, v. Glött, und Joh. Margar. Greuling, v. Idstein. — Joh. Anton Schmitz, Tagl., und Cathar. Breuer, beide von hier. — Andr. Kauffmann, Tagl., und Anna Maria Sterns, beide v. hier. — Andr. Löhr, Schneider, Wittwer, v. Bonn, und Magdal. Weingard, von Dockweiler. — Heinr. Theod. Koch, Tagl., von Höxter, und Anna Schoenefeld, von Niederzündorf. Heiraths-Ankündigungen. (10. Dec.) Joh. Theod. Stockle. Drechsler, Weißbütteng., und Anna Rosa Nehgeber, Hoseng. — Benjamin Hartw. Hellwitz, Kfm., Breitstr., und Anna Guradze, zu Schloß Tost. — Chrst. Sam. Sander, Musicus, und Anna Wülfrath, beide Kranenb. — Joh. Peter Heinr. Fischer, Bierbr., Streitzeugg., früher zu Königswinter, und Anna Cathar. Rondorff, Weiherstr. — Joh. Karl Christ. Zeiger, Schuster, und Joh. Sib. van Walsam, beide Hämerg. — Joh. Peter Winckler, Maurer, und Margar. Junger, beide Thieboldsg. — Joh. Jos. Becker, Schreinergesell, kl. Griechenm., und Gertr. Nagelsch., Burgmauer. — Math. Büttgen, Tagl., Perlenpf., und Anna Maria Derichsweiler, Streitzeugg. — Wilh. Braß, Schneider, Langg., und Anna Sophia Jacobine Kouth, Kupferg. — Franz Gustav Boisserée, Doctor der Medicin, Hochstr., und Helene Aline Moll, zu Mühlheim. — Christ. Heinr. Jenen, Schreinerm., Marienpl., u. Gertr. Wahlen, Stephanstr. — Joh. Haift, Tagl., Perlengr., und Sophia Bliesing, Perlengr. Schifffahrts-Anzeige. Köln, 12. Dezember 1848. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Wwe. Wb. Jac. Schaaff. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr C. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied C. Kaiser und M. Wiebel. Nach Koblenz, der Mosel und Saar G. Weidner. Nach der Mosel, nach Trier und der Saar P. Kohlbecher. Nach Bingen H. Harling. Nach Mainz Val. Pfaff. Nach dem Niedermain. Nach Worms und Mannheim M. Görgens. Nach Heilbronn G. A. Klee. Nach Rotterdam Kapt. Breynks Köln Nr. 21. Rheinhöhe am 12. Dez. 10′ 4″. Licitation in der gerichtlichen Theilungssache der Wittwe und Kinder von Heinrich Burbach, wird das Haus Weisbüttengasse Nr. 15 hiesiger Stadt sammt Hofraum, Garten und Hintergebäude Donnerstag den 14. Dezember d. J., Nachmittags 3 Uhr, vor dem unterzeichneten hierzu kommittirten Notar und auf dessen Schreibstube, woselbst Expertise und Heft der Bedingungen einzusehen sind, einer öffentlichen Versteigerung ausgesetzt und dem Meistbietenden definitiv zugeschlagen werden. Köln, den 27. November 1848 Fier. Bekanntmachung. Donnerstag den vierzehnten Dezember 1848, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Waidmarkte zu Köln mehrere Stücke Bucksking gegen baare Zahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher, Brochhausen. Bekanntmachung. Donnerstag den vierzehnten Dezember 1848, Vormittags elf Uhr, sollen auf dem Waidmarkte zu Köln verschiedene Mobilien, als: Tische, Stühle, Schränke, Kommoden, Oelgemälde, ein Ofen nebst Rohr, ein Säulenofen, mehrere Sophas, sodann verschiedene Küchengeräthe, eine Dezimalwaage und eine Partie Eau de Cologne etc., gegen baare Zahlung öffentlich versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher, Brochhausen. Inserat. Wie ein Thell unseres Forstpersonals das neue Jagdgesetz versteht und dasselbe zu handhaben beflissen ist, erhellt aus folgendem Vorfalle. Mehrere Jagdliebhaber von hier und Umgegend machten am 4. dieses Monats eine Promenade im Königsforst und begegnen da dem Waldwärter Solbach aus Rath, der sich freundlich mit ihnen unterhält; — 2-3 Stunden später aber kömmt er in Begleitung seines Sohnes und des Försters Westphal zu ihnen zurück an der Spitze von circa 40 Holzhauern, die sich wild und Banditenähnlich aussehend, unter Kroatengeschrei auf die Jäger werfen und dieselben mit Aexten der größten Qualität angreifen. Die Jagdliebhaber wollten von ihren Waffen keinen Gebrauch machen und begnügten sich mit passivem Widerstand. Sie waren beschäftigt, den Waldwärtern unaufgefordert ihre Namen zu notiren, als die Bande angereizt von dem Waldwärter Solbach je mit den Aexten losschlug und mehrere der Jagdliebhaber gefährlich verwundeten; — Letzteren gelang es endlich unter Mithülfe des Försters Westphal die blutgierige Horde von weiterem Blutvergießen zurückzuhalten und den Kampfplatz mit den Verwundeten zu verlassen, nachdem ihnen die Gewehre gewaltsamer Weise abgenommen waren. Die verwundeten Jagdliebhaber, deren einem die Strecksehnen am Daumen mit der Axt abgehauen sind, haben den Vorfall zur Anzeige gebracht und ist zu hoffen, daß die Waldwärter und Holzhauer bestraft werden und ihnen bedeutet wird, daß sich die freie Jagd nicht auf Menschen erstreckt. Die Holzhauer sind bekanntlich meist Leute, die sich vom Holzfrevel ernähren bis sie in den königl. Forsten beschäftigt werden und man sie dann nebenbei dazu benutzt, um des Sonntags unentgeltlich die Hirsche und Rehe zu treiben, welche man zu Zweckessen etc. schießt. — Diese Menschen haben vermuthlich den Aufreizungen der Waldwärter nachgegeben, um ihren letzten Erwerbzweig nicht durch eine Weigerung zu verlieren. Hat der Ochse denn eine so dicke Haut, daß er sich bereits dreimal zur Rechnungs-Ablage auffordern läßt? „Neue Rheinische Zeitung.“ Die Herren Aktionäre werden hiermit auf Freitag den 15. Dezember, Abends 8 Uhr bei Hamspohn im Freischütz, zu einer außerordentlichen General-Versammlung behufs definitiver Beschlußnahme über Verwaltungs-Angelegenheiten eingeladen. Köln, 12. Dezember 1848. Die Geranten der „Neuen Rheinischen Zeitung.“ Einladung zum Abonnement auf die Mainzer Zeitung. (Herausgegeben von Karl Bölsche und Ludwig Bamberger.) Wer Etwas schreibt, der will, daß es so viel als möglich gelesen werde. Woher nähme er das Recht, drucken zu lassen, wenn er seine Arbeiten nicht für lesenswerth hielte? Leider hindert die partikularistische Selbstständigkeit, die auch auf dem literarischen Felde Deutschland zersplittert, daß ein Journal sich selbst auf große Strecken hinaus empfehlen könne. Man muß sich also immer wieder zu dem leidigen Klappern des Handwerkes entschließen, um nur einmal vor die Probe zu kommen. Also: eine Réclame! „Lesen Sie! Lesen Sie! Das Blatt ist vortrefflich!“ — Was sollen wir sagen? — Die Erfolge, welche unsere Zeitung in ihrer natürlichen Umgebung begleitet haben, geben uns den Glauben, daß sie Verbreitung verdiene. Unsere Gesinnung ist mit einem Worte charakterisirt: demokratisch, ohne Klausel, ohne Vorbehalt, demokratisch, wie das Wort vom Volke verstanden wird. Die Auswahl an guten demokratischen Blättern ist jedenfalls so gering, daß es sich der Mühe lohnen wird, auch mit uns es zu versuchen. Wir haben Korrespondenten in den wichtigsten Theilen von Deutschland und in Paris. Wir geben die Verhandlungen von Frankfurt am folgenden, die Börsen-Course am nämlichen Tage; desgleichen Mainzer Marktberichte; ein Feuilleton in zwangloser Folge, nach Maßgabe des Materials und der Weltstimmung. Die demokratischen Vereine von Rheinhessen, der demokratische Turnerbund von ganz Deutschland haben uns zu ihrem Organe bestimmt. Der Central-Ausschuß in Berlin steht in direkter Verbindung mit uns. Das Abonnement auf die Mainzer Zeitung beträgt vierteljährig im Großherzogthum Hessen, der Provinz Hanau, dem Herzogthum Nassau, der Landgrafschaft Hessen-Homburg und der freien Stadt Frankfurt fl. 2. 30 kr. In anderen Gegenden tritt, je nach der Entfernung, ein entsprechender Postaufschlag ein. Bestellungen auf die Mainzer Zeitung wolle man bei den zunächst gelegenen Postämtern und zwar möglichst bald machen, indem auf vollständige Exemplare, nur bei rechtzeitigem Eintreffen der Bestellung in Mainz, gerechnet werden kann. Ankündigungen werden mit 4 kr. für die vierspaltige Petitzeile oder deren Raum berechnet. Mainz, im Dezember 1848. Heute Mittwoch den 13. Dezember, Abends 8 Uhr, findet der vierte große Festball unter Leitung des Herrn Franken Sohn Statt. Zur gefälligen Nachricht diene, daß die Karten nur für die bezeichneten Eingeladenen Gültigkeit haben. Franz Stollwerck. Oberländische Küche Langgasse 1. Gastwirthschaft und Restauration. Zu jeder Tageszeit alle der Saison angemessene Speisen, vorzügliche Weine, Liqueure, Punsch etc. Theater-Anzeige. Mittwoch den 13. Dezember: Die weiße Frau. Komische Oper in 3 Akten von Boieldieu. Anna, Frl. Minna Marpurg, vom Theater in Königsberg. Jenny, Frl. Auguste Marpurg, vom Theater in Dresden als Gäste. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div xml:id="ar167_013" type="jArticle"> <p><pb facs="#f0004" n="0898"/> der Volkssouveränität berufen. Eine große Nation — vertrauend in ihre Rechte, vertrauend in ihre Stärke, vertrauend in ihre Aufklärung — wird den Mann wählen, dem sie für einen Zeitraum die Sorge, das Amt auflegt im Vereine mit der Nationalversammlung über ihre Ruhe, Interessen und Ehre zu wachen.“ (Folgt die Behauptung, daß die Regierung seit 6 Wochen sich den Wahlgeist ohne offizielle Einmischung entfalten ließ.) Bürger! Man hat Euch und uns selbst gesagt, daß Wüthende (insensés) sich herausnehmen würden, die Volksstimme zu überrumpeln (juger le choix du peuple) um demnächst ihre Dienste theuer anzubringen (marchander ensuite leur obeïssance). Beruhigt Euch, die Regierung kennt ihre Pflichten und sie war nie fester entschlossen, sie zu erfüllen. ‥‥ Heute als Regierung, morgen als einfache Bürger wird sie in ihnen nur Feinde der öffentlichen Ordnung sehen, die das Gesetz nicht schützen will und darf. Bürger! Beweisen wir der Welt, daß wir der Ausübung eines Rechts würdig sind, das man uns nicht zu bestreiten wagt, aber das in Zank verwandelt zu sehen man sich höchlichst freuen würde. Vergessen wir nicht, daß unsere Haltung morgen die Republik bestätigen oder aufs Spiel setzen kann.</p> <p>Paris, 9 December 1848.</p> <p>(gez.) E. <hi rendition="#g">Cavaignac</hi>.</p> </div> <div xml:id="ar167_014" type="jArticle"> <p>— Der Moniteur veröffentlicht heute folgende telegraphische Depesche:</p> <p>Marseille, 9. Dezember, 10 Uhr früh.</p> <p>So eben läuft folgende Depesche ein:</p> <p>Gaeta, 7. Dezember.</p> <p>An den Minister des Auswärtigen in Paris!</p> <p>Hr. Corcelles ist dem Papste durch Hrn. v. Harcourt vorgestellt worden. Seine Heiligkeit schien lebhaft gerührt von dem edelmüthigen Entschlusse der französischen Regierung. Sie sehnt sich danach, Frankreich zu besuchen und zeigt die förmliche Absicht an, sich dahin zu begeben, so bald es die Umstände erlauben werden. Die vor der Insel Pomégue (im Angesicht von Marseille) lagernden Truppen sind zur Mission unnütz.</p> <p>Für die Richtigkeit dieser Depesche:</p> <p>(gez.) <hi rendition="#g">Alexandre,</hi> Telegraphendirektor.</p> <p>Die „Assemble“ sagt hierzu: Die Regierung will sich nicht selbst Lügen strafen und hat deshalb obige Depesche so gestellt, als ob wirklich noch Hoffnung vorhanden wäre, den Papst in unserer Mitte zu sehen. Eitle Hoffnung!</p> <p>— Das nunmehr auszuschiffende Geschwader vor Marseille wurde in Rücksicht auf seine Abreise etwas früher zum Votum berufen. Der „Semaphore“ vdm 7. Dezbr. bringt uns folgendes Resultat:</p> <p rendition="#et">Für Louis Napoleon stimmten 1064.<lb/> Für Cavaignac stimmten 914.</p> <p>Den Rest theilen sich Lamartine und Ledru-Rollin.</p> <p>— Der Assissenhof von Caen, der die Rouener und Elbeufer Proletarier richtete, hat sie, wie uns so eben der Courrier de Havre berichtet, dutzendweise zu lebenslänglichem, 20jährigem, 10jährigem und 5jährigem Gefängniß (größtentheils Kettenstrafe) verurtheilt.</p> <p>— Alle detachirten Forts bei Paris sind mit Munition und Lebensmitteln vollgepfropft.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Dänemark.</head> <div xml:id="ar167_015" type="jArticle"> <p>In „Norske Rigstidende“ befindet sich ein Bericht aus <hi rendition="#g">Island</hi>, er erzählt, wie auch der Drang zu einem freiern Volksleben, zu einer größern nationalen Selbstständigkeit sich auf der alten norwegischen Insel geltend gemacht hat. Um diese Foderungen nach nordischer Sitte in ruhiger und klarer Weise durchsetzen zu können, hatten diesen Sommer einige isländische Männer sich in Reikiavig, der Hauptstadt des Landes, vereinigt, und nachdem sie über die Stimmung der Inselbewohner genaue Nachrichten eingezogen hatten, dem König von Dänemark diese vorgebracht. Sie haben demselben zuerst ihren Dank und ihre Anerkennung für die freien politischen Institutionen dargebracht, die er in allen seinem Scepter zugehörigen Ländern einzuführen gedenkt; sie haben aber zu gleicher Zeit, als die einstimmige Foderung aller Isländer, sich bei ihrem König eine besondere, eigne Nationalversammlung erbeten, die im Lande selbst tagen muß, und durch welche sie, unter den Segnungen derselben freien Verfassung wie Dänemark, ihrer besondern nationalen Entwickelung im Geiste der Väter und der neuen Zeit wahrhaft entgegengehen können. Der König von Dänemark, der selbst auf Island gewesen ist, sich überhaupt mit großem Interesse dem nordischen Alterthume zugewendet hat, und also Island und seine Eigenthümlichkeiten kennt, hat auf jene Adresse erklärt, daß er nichts auf die Rechte der Isländer Bezügliches sanctioniren oder zur Ausführung gebracht wissen wolle, bevor die jetzige isländische Althingversammlung sich darüber ausgesprochen habe, und daß sowohl die speciellen Verhältnisse Islands wie die verfassungsmäßige Stellung der Insel durch eine Versammlung im Lande selbst mit der Krone zu vereinbaren sei. Rigstidende fügt hinzu, daß man somit hoffen darf, daß Island eine freie, volksthümliche Verfassung erhalten werde, und daß hierdurch zugleich der wesentlichste Grund zu einer Spannung zwischen Norwegen und Dänemark verschwinden würde.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Amerika.</head> <div xml:id="ar167_016" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Montevideo.</head> <p>Der „Economist“ bringt in seiner jüngsten Nummer eine Korrespondenz aus Montevideo vom 13. Sept., wonach der neue englische Bevollmächtigte, Mr. Southern, von Lord Palmerston beauftragt wäre, die Hood'schen Vermittlungsvorschläge mit einer kleinen, die Schifffahrt auf den oberen Flüssen betreffenden, Modifikation zu wiederholen. Möchte Rosas dieselben auch diesmal nicht annehmen, so würde England aus einem ernsteren Tone reden. Uebrigens scheint es, daß Rosas die Absichten Englands schon errathen hat, und man glaubt allgemein, daß er denselben wie früher, so auch jetzt mit gewohnter Schlauheit zu begegnen wissen wird. Er ist gegenwärtig mit starken Rüstungen im Heer und in der Flotte beschäftigt, die nach allgemeinem Dafürhalten einen Angriff auf Paraguay bezwecken. Sollte dieser Zug siegreich ausfallen und Paraguay eine argentinische Provinz, werden, so hat Rosas, der englisch-französischen Vermittlung gegenüber, gewonnenes Spiel, und er wird die Mächte nicht zu wohlfeilen Kaufes aus dem Handel sich zurückziehen lassen. Wie er schon jetzt jede Kommunikation mit den Booten der englischen und französischen Kriegsschiffe untersagt und offen erklärt hat, England und Frankreich führten Krieg mit ihm, so wird er eventuell auch den Kauffahrteischiffen beider Nationen die Landung verbieten und von der Schifffahrt auf den obern Strömen kann vollends keine Rede mehr sein. Von der Grausamkeit des Diktators liefert der folgende kürzlich vorgekommene Fall wieder einen Beweis.</p> <p>Vor einem Jahre ungefähr entführte ein Priester aus Buenos-Ayres eine junge Dame von irischer Abkunft, Camilla O'Gorman. Lange hörte man nichts von ihnen, bis sie endlich vor Kurzem in einer Provinz im Innern entdeckt und auf Rosas' Befehl beide — erschossen wurden. Die junge Frau war im achten Monat schwanger: es versteht sich von selbst, daß das ungeborene Kind vor der Exekution der Mutter noch getauft werden mußte!! Daran fehlt's nicht!</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Neueste Nachrichten.</head> <div xml:id="ar167_017" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Köln, 12. Dezember.</head> <p>Dem ganzen Rhein entlang, bis zum Baienthurme hin, hat man, wie uns versichert wird, Kanonen aufgepflanzt. Die Preußen fürchten allgemein, daß hier in Köln Franzosen sich verborgen halten, die das Ergebniß der Peäsidentenwahl in Paris abwarten, um die „gutgesinnten“ Rheinpreußen zu verlocken und sie mit sich nach Frankreich hinüberzuziehen.</p> </div> </div> <div type="jReadersLetters" n="1"> <div xml:id="ar167_018" type="jArticle"> <p>Die „neue Preußische Zeitung“ macht in gehässiger Weise bekannt, daß neben andern Mitgliedern auch ich am 1. Dezember in Brandenburg meine Diäten als Abgeordneter in Empfang genommen habe. Diese Angabe gehört zu der Masse von offenbaren absichtlichen Lügen, durch die sich die „neue Preuß. Ztg“ auszeichnet. Ich war am 27. Novbr. und am 1. Decbr. in Brandenburg, ohne meine Diäten zu empfangen und hatte ich auch um so weniger Veranlassung dazu, als die Stadtverordneten von Erfurt in ihrer Sitzung vom 17. Novbr. beschlossen hatten, mir aus der Gemeinde-Kasse die Diäten zu bezahlen, falls sie mir hier verweigert werden sollten. Der Wahrheit gemäß und bezeichnend würde es sein, wenn die neue Preuß Ztg. die Namen derjenigen ministeriellen Deputirten mittheilen wollte, welche Reisekosten im Betrage von 1 bis 200 Thalern liquidirt und erhalten haben, für eine Reise, welche sie während der Vertagung in ihre Heimat gemacht haben.</p> <p>Berlin, den 9. Decbr. 1848.</p> <p><hi rendition="#g">Krackrügge</hi>.</p> </div> <div xml:id="ar167_019" type="jArticle"> <p>Die in einer besonders bierzu berufenen zahlreichen Volksversammlung anwesenden Einwohner der Stadt Düren an den Herrn Professor Braun in Frankfurt:</p> <p>„In Ihrer eigenen Angelegenheit treten Sie als ein tüchtiger Streiter öffentlich auf. Jetzt, wo es sich um unsere Angelegenheiten handelt, sind Sie wie verstummt.</p> <p>„Wir können deshalb nicht beurtheilen, ob Sie uns in der National-Versammlung in Frankfurt wirklich vertreten.</p> <p>„Wir ersuchen Sie daher, Ihre Ansichten über die Grundrechte bekannt zu machen, dmit wir erfahren, ob die Ihrigen mit den unsrigen übereinstimmen.</p> <p>„Düren, den 3. Dezember 1848.</p> <p>(Folgen die Unterschriften).“</p> <p>(Die in derselben Volksversammlung ausgesprochene Zurückberufung des Advokat-Anwalt Stupp, weil er mit seinen Committenten im grellsten Widerspruch stehe, so wie eine Anerkennung für Hrn. Appellationsrath Graeff für seinen Rücktritt, erledigen sich nach dem Staatsstreiche vom 5. d. M. von selbst).</p> </div> </div> <div type="imprint"> <p>Der Gerant: <hi rendition="#g">Korff</hi>.<lb/> Druck J. W. <hi rendition="#g">Dietz,</hi> unter Hutmacher 17.</p> </div> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Civilstand der Stadt Köln.</hi> </p> <p>Vom 6. u. 7 Dezember 1848.</p> <p><hi rendition="#g">Geburten</hi>.</p> <p>Phil., S. v. Franz Vogt, Gärtnerkn., kl. Griechenm. — Christ. Hubert. Barb., T. v. Jos. Breuer, Gastw., Trankg. — Anna Maria, T. v. Joh. Orth, Tagl., Achterstr. — Elisab., T. v. Ignatz Weisenberg, Schlosserm., Blindg. — Cathar. Hubert., T. v. Joh. Anton Klaut, Tagl., Thieboldsg. — Maria, T. v. Barth. Hamacher, Schuhm., Weingarteng. — Anton Jacob Eduard, S. v. Joh. Justus Schwaner, Handschuh-Fabrikant, Hochstr. — Joh. Nicol., S. v. Math. Engels, Kutscher, Thieboldsg. — Andr., S. v. Heinr. Bergmeister, Tagl., Thürmchensw. — Maria Anna, T v. Wilh. Keller, Metzger, Johannstr. — Ein unehel. Knabe.</p> <p>Herm., S. v. Joh. Heinr. Macherey, Faßb., Machabäerstr. — Heinr. Jos., S. v. Peter Efferath, Stellm., Zugasse. — Gertr. Carol. Franc., T. v. Heinr. Aloys Ristelhueber, Kfm., Trankg. — Joh. Paul, S. v. Friedr. Köhler, Kfm., Severinstr. — Andr. Ludw., S. v. Heinr. Euler, Spezereih., Severinstr. — Elisab., T. v. Ferd. Mohr, Metzger, kl. Budeng — Paul, S. v. Math. Mohr, Dachdeckerm., Severinstr. — Maxim, S. v. Wilh. Jos. Schetter, Hauskn., Hundsg.</p> <p><hi rendition="#g">Sterbefälle</hi>.</p> <p>Gertr. Kamphausen, geb. Baaden, 42 J. alt, Mühleng. — Joh. Peter Assenmacher, Tabakfabr., 76 J. alt, verheir., Severinstr. — Franz Schmitz, Rothgerber, Tagl., 34 J. alt, verheir., gr. Griechenm. — Anna Maria Fuxius, geb. Assenmacher, 48 J. alt, Straßburgerg. — Joh. Adam Schäfer, Steinh., 58 J. alt, Wittwer, Kupserg. — Anton Franz Apoll. Wirz, 2 T. alt, Columbastr. — Maria Clem. Kinzel, 1 J. 5 M. alt, kl. Griechenn</p> <p><hi rendition="#g">Heirathen</hi>.</p> <p>(6.) Simon Heinrich Christ. Schneidewind, Tagl., v. Nahlhof, und Doroth. Louise Wilhelm. Wehmann, v. Bielefeld. — Anton Brait, Schuster, v. Glött, und Joh. Margar. Greuling, v. Idstein. — Joh. Anton Schmitz, Tagl., und Cathar. Breuer, beide von hier. — Andr. Kauffmann, Tagl., und Anna Maria Sterns, beide v. hier. — Andr. Löhr, Schneider, Wittwer, v. Bonn, und Magdal. Weingard, von Dockweiler. — Heinr. Theod. Koch, Tagl., von Höxter, und Anna Schoenefeld, von Niederzündorf.</p> <p><hi rendition="#g">Heiraths-Ankündigungen</hi>.</p> <p>(10. Dec.) Joh. Theod. Stockle. Drechsler, Weißbütteng., und Anna Rosa Nehgeber, Hoseng. — Benjamin Hartw. Hellwitz, Kfm., Breitstr., und Anna Guradze, zu Schloß Tost. — Chrst. Sam. Sander, Musicus, und Anna Wülfrath, beide Kranenb. — Joh. Peter Heinr. Fischer, Bierbr., Streitzeugg., früher zu Königswinter, und Anna Cathar. Rondorff, Weiherstr. — Joh. Karl Christ. Zeiger, Schuster, und Joh. Sib. van Walsam, beide Hämerg. — Joh. Peter Winckler, Maurer, und Margar. Junger, beide Thieboldsg. — Joh. Jos. Becker, Schreinergesell, kl. Griechenm., und Gertr. Nagelsch., Burgmauer. — Math. Büttgen, Tagl., Perlenpf., und Anna Maria Derichsweiler, Streitzeugg. — Wilh. Braß, Schneider, Langg., und Anna Sophia Jacobine Kouth, Kupferg. — Franz Gustav Boisserée, Doctor der Medicin, Hochstr., und Helene Aline Moll, zu Mühlheim. — Christ. Heinr. Jenen, Schreinerm., Marienpl., u. Gertr. Wahlen, Stephanstr. — Joh. Haift, Tagl., Perlengr., und Sophia Bliesing, Perlengr.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Schifffahrts-Anzeige.</p> <p><hi rendition="#g">Köln,</hi> 12. Dezember 1848.</p> <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Ruhrort bis Emmerich Wwe. Wb. Jac. Schaaff. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr C. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied C. Kaiser und M. Wiebel. Nach Koblenz, der Mosel und Saar G. Weidner. Nach der Mosel, nach Trier und der Saar P. Kohlbecher. Nach Bingen H. Harling. Nach Mainz Val. Pfaff. Nach dem Niedermain. Nach Worms und Mannheim M. Görgens. Nach Heilbronn G. A. Klee.</p> <p>Nach Rotterdam Kapt. Breynks Köln Nr. 21.<lb/> Nach Amsterdam Kapt. Berns Köln Nr. 4.</p> <p>Rheinhöhe am 12. Dez. 10′ 4″.</p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Licitation</hi> in der gerichtlichen Theilungssache der Wittwe und Kinder von Heinrich Burbach, wird das Haus Weisbüttengasse Nr. 15 hiesiger Stadt sammt Hofraum, Garten und Hintergebäude Donnerstag den <hi rendition="#b">14.</hi> Dezember d. J., Nachmittags 3 Uhr, vor dem unterzeichneten hierzu kommittirten Notar und auf dessen Schreibstube, woselbst Expertise und Heft der Bedingungen einzusehen sind, einer <hi rendition="#g">öffentlichen Versteigerung</hi> ausgesetzt und dem Meistbietenden <hi rendition="#g">definitiv</hi> zugeschlagen werden.</p> <p>Köln, den 27. November 1848</p> <p><hi rendition="#g">Fier</hi>.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Bekanntmachung.</hi> </p> <p>Donnerstag den vierzehnten Dezember 1848, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Waidmarkte zu Köln mehrere Stücke Bucksking gegen baare Zahlung versteigert werden.</p> <p>Der Gerichtsvollzieher, <hi rendition="#g">Brochhausen</hi>.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Bekanntmachung.</hi> </p> <p>Donnerstag den vierzehnten Dezember 1848, Vormittags elf Uhr, sollen auf dem Waidmarkte zu Köln verschiedene Mobilien, als: Tische, Stühle, Schränke, Kommoden, Oelgemälde, ein Ofen nebst Rohr, ein Säulenofen, mehrere Sophas, sodann verschiedene Küchengeräthe, eine Dezimalwaage und eine Partie Eau de Cologne etc., gegen baare Zahlung öffentlich versteigert werden.</p> <p>Der Gerichtsvollzieher, <hi rendition="#g">Brochhausen</hi>.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Inserat.</hi> </p> <p>Wie ein Thell unseres Forstpersonals das neue Jagdgesetz versteht und dasselbe zu handhaben beflissen ist, erhellt aus folgendem Vorfalle.</p> <p>Mehrere Jagdliebhaber von hier und Umgegend machten am 4. dieses Monats eine Promenade im Königsforst und begegnen da dem Waldwärter Solbach aus Rath, der sich freundlich mit ihnen unterhält; — 2-3 Stunden später aber kömmt er in Begleitung seines Sohnes und des Försters Westphal zu ihnen zurück an der Spitze von circa 40 Holzhauern, die sich wild und Banditenähnlich aussehend, unter Kroatengeschrei auf die Jäger werfen und dieselben mit Aexten der größten Qualität angreifen. Die Jagdliebhaber wollten von ihren Waffen keinen Gebrauch machen und begnügten sich mit passivem Widerstand. Sie waren beschäftigt, den Waldwärtern unaufgefordert ihre Namen zu notiren, als die Bande angereizt von dem Waldwärter Solbach je mit den Aexten losschlug und mehrere der Jagdliebhaber gefährlich verwundeten; — Letzteren gelang es endlich unter Mithülfe des Försters Westphal die blutgierige Horde von weiterem Blutvergießen zurückzuhalten und den Kampfplatz mit den Verwundeten zu verlassen, nachdem ihnen die Gewehre gewaltsamer Weise abgenommen waren.</p> <p>Die verwundeten Jagdliebhaber, deren einem die Strecksehnen am Daumen mit der Axt abgehauen sind, haben den Vorfall zur Anzeige gebracht und ist zu hoffen, daß die Waldwärter und Holzhauer bestraft werden und ihnen bedeutet wird, daß sich die freie Jagd nicht auf Menschen erstreckt.</p> <p>Die Holzhauer sind bekanntlich meist Leute, die sich vom Holzfrevel ernähren bis sie in den königl. Forsten beschäftigt werden und man sie dann nebenbei dazu benutzt, um des Sonntags unentgeltlich die Hirsche und Rehe zu treiben, welche man zu Zweckessen etc. schießt. — Diese Menschen haben vermuthlich den Aufreizungen der Waldwärter nachgegeben, um ihren letzten Erwerbzweig nicht durch eine Weigerung zu verlieren.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Hat der <hi rendition="#g">Ochse</hi> denn eine so dicke Haut, daß er sich bereits dreimal zur Rechnungs-Ablage auffordern läßt?</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">„Neue Rheinische Zeitung.“</hi> </p> <p>Die Herren Aktionäre werden hiermit auf Freitag den 15. Dezember, Abends 8 Uhr bei <hi rendition="#g">Hamspohn</hi> im Freischütz, zu einer außerordentlichen General-Versammlung behufs definitiver Beschlußnahme über Verwaltungs-Angelegenheiten eingeladen.</p> <p>Köln, 12. 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Das Blatt ist vortrefflich!“ — Was sollen wir sagen? — Die Erfolge, welche unsere Zeitung in ihrer natürlichen Umgebung begleitet haben, geben uns den Glauben, daß sie Verbreitung verdiene. Unsere Gesinnung ist mit einem Worte charakterisirt: demokratisch, ohne Klausel, ohne Vorbehalt, demokratisch, wie das Wort vom Volke verstanden wird. Die Auswahl an guten demokratischen Blättern ist jedenfalls so gering, daß es sich der Mühe lohnen wird, auch mit uns es zu versuchen. Wir haben Korrespondenten in den wichtigsten Theilen von Deutschland und in Paris. Wir geben die Verhandlungen von Frankfurt am folgenden, die Börsen-Course am nämlichen Tage; desgleichen Mainzer Marktberichte; ein Feuilleton in zwangloser Folge, nach Maßgabe des Materials und der Weltstimmung. Die demokratischen Vereine von Rheinhessen, der demokratische Turnerbund von ganz Deutschland haben uns zu ihrem Organe bestimmt. Der Central-Ausschuß in Berlin steht in direkter Verbindung mit uns.</p> <p>Das Abonnement auf die Mainzer Zeitung beträgt vierteljährig im Großherzogthum Hessen, der Provinz Hanau, dem Herzogthum Nassau, der Landgrafschaft Hessen-Homburg und der freien Stadt Frankfurt fl. 2. 30 kr. In anderen Gegenden tritt, je nach der Entfernung, ein entsprechender Postaufschlag ein.</p> <p>Bestellungen auf die Mainzer Zeitung wolle man bei den zunächst gelegenen Postämtern und zwar möglichst bald machen, indem auf vollständige Exemplare, nur bei rechtzeitigem Eintreffen der Bestellung in Mainz, gerechnet werden kann.</p> <p>Ankündigungen werden mit 4 kr. für die vierspaltige Petitzeile oder deren Raum berechnet. Mainz, im Dezember 1848.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Heute Mittwoch den 13. Dezember, Abends 8 Uhr, findet der vierte große <hi rendition="#b">Festball</hi> unter Leitung des Herrn <hi rendition="#g">Franken</hi> Sohn Statt. Zur gefälligen Nachricht diene, daß die Karten nur für die bezeichneten Eingeladenen Gültigkeit haben.</p> <p> <hi rendition="#b">Franz Stollwerck.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Oberländische Küche</hi> Langgasse 1.</p> <p><hi rendition="#g">Gastwirthschaft und</hi> Restauration.</p> <p>Zu jeder Tageszeit alle der Saison angemessene Speisen, vorzügliche Weine, Liqueure, Punsch etc.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Theater-Anzeige.</hi> </p> <p>Mittwoch den 13. Dezember: <hi rendition="#b">Die weiße Frau.</hi> </p> <p>Komische Oper in 3 Akten von Boieldieu.</p> <p>Anna, Frl. Minna Marpurg, vom Theater in Königsberg. Jenny, Frl. Auguste Marpurg, vom Theater in Dresden als Gäste.</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0898/0004]
der Volkssouveränität berufen. Eine große Nation — vertrauend in ihre Rechte, vertrauend in ihre Stärke, vertrauend in ihre Aufklärung — wird den Mann wählen, dem sie für einen Zeitraum die Sorge, das Amt auflegt im Vereine mit der Nationalversammlung über ihre Ruhe, Interessen und Ehre zu wachen.“ (Folgt die Behauptung, daß die Regierung seit 6 Wochen sich den Wahlgeist ohne offizielle Einmischung entfalten ließ.) Bürger! Man hat Euch und uns selbst gesagt, daß Wüthende (insensés) sich herausnehmen würden, die Volksstimme zu überrumpeln (juger le choix du peuple) um demnächst ihre Dienste theuer anzubringen (marchander ensuite leur obeïssance). Beruhigt Euch, die Regierung kennt ihre Pflichten und sie war nie fester entschlossen, sie zu erfüllen. ‥‥ Heute als Regierung, morgen als einfache Bürger wird sie in ihnen nur Feinde der öffentlichen Ordnung sehen, die das Gesetz nicht schützen will und darf. Bürger! Beweisen wir der Welt, daß wir der Ausübung eines Rechts würdig sind, das man uns nicht zu bestreiten wagt, aber das in Zank verwandelt zu sehen man sich höchlichst freuen würde. Vergessen wir nicht, daß unsere Haltung morgen die Republik bestätigen oder aufs Spiel setzen kann.
Paris, 9 December 1848.
(gez.) E. Cavaignac.
— Der Moniteur veröffentlicht heute folgende telegraphische Depesche:
Marseille, 9. Dezember, 10 Uhr früh.
So eben läuft folgende Depesche ein:
Gaeta, 7. Dezember.
An den Minister des Auswärtigen in Paris!
Hr. Corcelles ist dem Papste durch Hrn. v. Harcourt vorgestellt worden. Seine Heiligkeit schien lebhaft gerührt von dem edelmüthigen Entschlusse der französischen Regierung. Sie sehnt sich danach, Frankreich zu besuchen und zeigt die förmliche Absicht an, sich dahin zu begeben, so bald es die Umstände erlauben werden. Die vor der Insel Pomégue (im Angesicht von Marseille) lagernden Truppen sind zur Mission unnütz.
Für die Richtigkeit dieser Depesche:
(gez.) Alexandre, Telegraphendirektor.
Die „Assemble“ sagt hierzu: Die Regierung will sich nicht selbst Lügen strafen und hat deshalb obige Depesche so gestellt, als ob wirklich noch Hoffnung vorhanden wäre, den Papst in unserer Mitte zu sehen. Eitle Hoffnung!
— Das nunmehr auszuschiffende Geschwader vor Marseille wurde in Rücksicht auf seine Abreise etwas früher zum Votum berufen. Der „Semaphore“ vdm 7. Dezbr. bringt uns folgendes Resultat:
Für Louis Napoleon stimmten 1064.
Für Cavaignac stimmten 914.
Den Rest theilen sich Lamartine und Ledru-Rollin.
— Der Assissenhof von Caen, der die Rouener und Elbeufer Proletarier richtete, hat sie, wie uns so eben der Courrier de Havre berichtet, dutzendweise zu lebenslänglichem, 20jährigem, 10jährigem und 5jährigem Gefängniß (größtentheils Kettenstrafe) verurtheilt.
— Alle detachirten Forts bei Paris sind mit Munition und Lebensmitteln vollgepfropft.
Dänemark. In „Norske Rigstidende“ befindet sich ein Bericht aus Island, er erzählt, wie auch der Drang zu einem freiern Volksleben, zu einer größern nationalen Selbstständigkeit sich auf der alten norwegischen Insel geltend gemacht hat. Um diese Foderungen nach nordischer Sitte in ruhiger und klarer Weise durchsetzen zu können, hatten diesen Sommer einige isländische Männer sich in Reikiavig, der Hauptstadt des Landes, vereinigt, und nachdem sie über die Stimmung der Inselbewohner genaue Nachrichten eingezogen hatten, dem König von Dänemark diese vorgebracht. Sie haben demselben zuerst ihren Dank und ihre Anerkennung für die freien politischen Institutionen dargebracht, die er in allen seinem Scepter zugehörigen Ländern einzuführen gedenkt; sie haben aber zu gleicher Zeit, als die einstimmige Foderung aller Isländer, sich bei ihrem König eine besondere, eigne Nationalversammlung erbeten, die im Lande selbst tagen muß, und durch welche sie, unter den Segnungen derselben freien Verfassung wie Dänemark, ihrer besondern nationalen Entwickelung im Geiste der Väter und der neuen Zeit wahrhaft entgegengehen können. Der König von Dänemark, der selbst auf Island gewesen ist, sich überhaupt mit großem Interesse dem nordischen Alterthume zugewendet hat, und also Island und seine Eigenthümlichkeiten kennt, hat auf jene Adresse erklärt, daß er nichts auf die Rechte der Isländer Bezügliches sanctioniren oder zur Ausführung gebracht wissen wolle, bevor die jetzige isländische Althingversammlung sich darüber ausgesprochen habe, und daß sowohl die speciellen Verhältnisse Islands wie die verfassungsmäßige Stellung der Insel durch eine Versammlung im Lande selbst mit der Krone zu vereinbaren sei. Rigstidende fügt hinzu, daß man somit hoffen darf, daß Island eine freie, volksthümliche Verfassung erhalten werde, und daß hierdurch zugleich der wesentlichste Grund zu einer Spannung zwischen Norwegen und Dänemark verschwinden würde.
Amerika. * Montevideo. Der „Economist“ bringt in seiner jüngsten Nummer eine Korrespondenz aus Montevideo vom 13. Sept., wonach der neue englische Bevollmächtigte, Mr. Southern, von Lord Palmerston beauftragt wäre, die Hood'schen Vermittlungsvorschläge mit einer kleinen, die Schifffahrt auf den oberen Flüssen betreffenden, Modifikation zu wiederholen. Möchte Rosas dieselben auch diesmal nicht annehmen, so würde England aus einem ernsteren Tone reden. Uebrigens scheint es, daß Rosas die Absichten Englands schon errathen hat, und man glaubt allgemein, daß er denselben wie früher, so auch jetzt mit gewohnter Schlauheit zu begegnen wissen wird. Er ist gegenwärtig mit starken Rüstungen im Heer und in der Flotte beschäftigt, die nach allgemeinem Dafürhalten einen Angriff auf Paraguay bezwecken. Sollte dieser Zug siegreich ausfallen und Paraguay eine argentinische Provinz, werden, so hat Rosas, der englisch-französischen Vermittlung gegenüber, gewonnenes Spiel, und er wird die Mächte nicht zu wohlfeilen Kaufes aus dem Handel sich zurückziehen lassen. Wie er schon jetzt jede Kommunikation mit den Booten der englischen und französischen Kriegsschiffe untersagt und offen erklärt hat, England und Frankreich führten Krieg mit ihm, so wird er eventuell auch den Kauffahrteischiffen beider Nationen die Landung verbieten und von der Schifffahrt auf den obern Strömen kann vollends keine Rede mehr sein. Von der Grausamkeit des Diktators liefert der folgende kürzlich vorgekommene Fall wieder einen Beweis.
Vor einem Jahre ungefähr entführte ein Priester aus Buenos-Ayres eine junge Dame von irischer Abkunft, Camilla O'Gorman. Lange hörte man nichts von ihnen, bis sie endlich vor Kurzem in einer Provinz im Innern entdeckt und auf Rosas' Befehl beide — erschossen wurden. Die junge Frau war im achten Monat schwanger: es versteht sich von selbst, daß das ungeborene Kind vor der Exekution der Mutter noch getauft werden mußte!! Daran fehlt's nicht!
Neueste Nachrichten. * Köln, 12. Dezember. Dem ganzen Rhein entlang, bis zum Baienthurme hin, hat man, wie uns versichert wird, Kanonen aufgepflanzt. Die Preußen fürchten allgemein, daß hier in Köln Franzosen sich verborgen halten, die das Ergebniß der Peäsidentenwahl in Paris abwarten, um die „gutgesinnten“ Rheinpreußen zu verlocken und sie mit sich nach Frankreich hinüberzuziehen.
Die „neue Preußische Zeitung“ macht in gehässiger Weise bekannt, daß neben andern Mitgliedern auch ich am 1. Dezember in Brandenburg meine Diäten als Abgeordneter in Empfang genommen habe. Diese Angabe gehört zu der Masse von offenbaren absichtlichen Lügen, durch die sich die „neue Preuß. Ztg“ auszeichnet. Ich war am 27. Novbr. und am 1. Decbr. in Brandenburg, ohne meine Diäten zu empfangen und hatte ich auch um so weniger Veranlassung dazu, als die Stadtverordneten von Erfurt in ihrer Sitzung vom 17. Novbr. beschlossen hatten, mir aus der Gemeinde-Kasse die Diäten zu bezahlen, falls sie mir hier verweigert werden sollten. Der Wahrheit gemäß und bezeichnend würde es sein, wenn die neue Preuß Ztg. die Namen derjenigen ministeriellen Deputirten mittheilen wollte, welche Reisekosten im Betrage von 1 bis 200 Thalern liquidirt und erhalten haben, für eine Reise, welche sie während der Vertagung in ihre Heimat gemacht haben.
Berlin, den 9. Decbr. 1848.
Krackrügge.
Die in einer besonders bierzu berufenen zahlreichen Volksversammlung anwesenden Einwohner der Stadt Düren an den Herrn Professor Braun in Frankfurt:
„In Ihrer eigenen Angelegenheit treten Sie als ein tüchtiger Streiter öffentlich auf. Jetzt, wo es sich um unsere Angelegenheiten handelt, sind Sie wie verstummt.
„Wir können deshalb nicht beurtheilen, ob Sie uns in der National-Versammlung in Frankfurt wirklich vertreten.
„Wir ersuchen Sie daher, Ihre Ansichten über die Grundrechte bekannt zu machen, dmit wir erfahren, ob die Ihrigen mit den unsrigen übereinstimmen.
„Düren, den 3. Dezember 1848.
(Folgen die Unterschriften).“
(Die in derselben Volksversammlung ausgesprochene Zurückberufung des Advokat-Anwalt Stupp, weil er mit seinen Committenten im grellsten Widerspruch stehe, so wie eine Anerkennung für Hrn. Appellationsrath Graeff für seinen Rücktritt, erledigen sich nach dem Staatsstreiche vom 5. d. M. von selbst).
Der Gerant: Korff.
Druck J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.
Civilstand der Stadt Köln.
Vom 6. u. 7 Dezember 1848.
Geburten.
Phil., S. v. Franz Vogt, Gärtnerkn., kl. Griechenm. — Christ. Hubert. Barb., T. v. Jos. Breuer, Gastw., Trankg. — Anna Maria, T. v. Joh. Orth, Tagl., Achterstr. — Elisab., T. v. Ignatz Weisenberg, Schlosserm., Blindg. — Cathar. Hubert., T. v. Joh. Anton Klaut, Tagl., Thieboldsg. — Maria, T. v. Barth. Hamacher, Schuhm., Weingarteng. — Anton Jacob Eduard, S. v. Joh. Justus Schwaner, Handschuh-Fabrikant, Hochstr. — Joh. Nicol., S. v. Math. Engels, Kutscher, Thieboldsg. — Andr., S. v. Heinr. Bergmeister, Tagl., Thürmchensw. — Maria Anna, T v. Wilh. Keller, Metzger, Johannstr. — Ein unehel. Knabe.
Herm., S. v. Joh. Heinr. Macherey, Faßb., Machabäerstr. — Heinr. Jos., S. v. Peter Efferath, Stellm., Zugasse. — Gertr. Carol. Franc., T. v. Heinr. Aloys Ristelhueber, Kfm., Trankg. — Joh. Paul, S. v. Friedr. Köhler, Kfm., Severinstr. — Andr. Ludw., S. v. Heinr. Euler, Spezereih., Severinstr. — Elisab., T. v. Ferd. Mohr, Metzger, kl. Budeng — Paul, S. v. Math. Mohr, Dachdeckerm., Severinstr. — Maxim, S. v. Wilh. Jos. Schetter, Hauskn., Hundsg.
Sterbefälle.
Gertr. Kamphausen, geb. Baaden, 42 J. alt, Mühleng. — Joh. Peter Assenmacher, Tabakfabr., 76 J. alt, verheir., Severinstr. — Franz Schmitz, Rothgerber, Tagl., 34 J. alt, verheir., gr. Griechenm. — Anna Maria Fuxius, geb. Assenmacher, 48 J. alt, Straßburgerg. — Joh. Adam Schäfer, Steinh., 58 J. alt, Wittwer, Kupserg. — Anton Franz Apoll. Wirz, 2 T. alt, Columbastr. — Maria Clem. Kinzel, 1 J. 5 M. alt, kl. Griechenn
Heirathen.
(6.) Simon Heinrich Christ. Schneidewind, Tagl., v. Nahlhof, und Doroth. Louise Wilhelm. Wehmann, v. Bielefeld. — Anton Brait, Schuster, v. Glött, und Joh. Margar. Greuling, v. Idstein. — Joh. Anton Schmitz, Tagl., und Cathar. Breuer, beide von hier. — Andr. Kauffmann, Tagl., und Anna Maria Sterns, beide v. hier. — Andr. Löhr, Schneider, Wittwer, v. Bonn, und Magdal. Weingard, von Dockweiler. — Heinr. Theod. Koch, Tagl., von Höxter, und Anna Schoenefeld, von Niederzündorf.
Heiraths-Ankündigungen.
(10. Dec.) Joh. Theod. Stockle. Drechsler, Weißbütteng., und Anna Rosa Nehgeber, Hoseng. — Benjamin Hartw. Hellwitz, Kfm., Breitstr., und Anna Guradze, zu Schloß Tost. — Chrst. Sam. Sander, Musicus, und Anna Wülfrath, beide Kranenb. — Joh. Peter Heinr. Fischer, Bierbr., Streitzeugg., früher zu Königswinter, und Anna Cathar. Rondorff, Weiherstr. — Joh. Karl Christ. Zeiger, Schuster, und Joh. Sib. van Walsam, beide Hämerg. — Joh. Peter Winckler, Maurer, und Margar. Junger, beide Thieboldsg. — Joh. Jos. Becker, Schreinergesell, kl. Griechenm., und Gertr. Nagelsch., Burgmauer. — Math. Büttgen, Tagl., Perlenpf., und Anna Maria Derichsweiler, Streitzeugg. — Wilh. Braß, Schneider, Langg., und Anna Sophia Jacobine Kouth, Kupferg. — Franz Gustav Boisserée, Doctor der Medicin, Hochstr., und Helene Aline Moll, zu Mühlheim. — Christ. Heinr. Jenen, Schreinerm., Marienpl., u. Gertr. Wahlen, Stephanstr. — Joh. Haift, Tagl., Perlengr., und Sophia Bliesing, Perlengr.
Schifffahrts-Anzeige.
Köln, 12. Dezember 1848.
In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Wwe. Wb. Jac. Schaaff. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr C. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied C. Kaiser und M. Wiebel. Nach Koblenz, der Mosel und Saar G. Weidner. Nach der Mosel, nach Trier und der Saar P. Kohlbecher. Nach Bingen H. Harling. Nach Mainz Val. Pfaff. Nach dem Niedermain. Nach Worms und Mannheim M. Görgens. Nach Heilbronn G. A. Klee.
Nach Rotterdam Kapt. Breynks Köln Nr. 21.
Nach Amsterdam Kapt. Berns Köln Nr. 4.
Rheinhöhe am 12. Dez. 10′ 4″.
Licitation in der gerichtlichen Theilungssache der Wittwe und Kinder von Heinrich Burbach, wird das Haus Weisbüttengasse Nr. 15 hiesiger Stadt sammt Hofraum, Garten und Hintergebäude Donnerstag den 14. Dezember d. J., Nachmittags 3 Uhr, vor dem unterzeichneten hierzu kommittirten Notar und auf dessen Schreibstube, woselbst Expertise und Heft der Bedingungen einzusehen sind, einer öffentlichen Versteigerung ausgesetzt und dem Meistbietenden definitiv zugeschlagen werden.
Köln, den 27. November 1848
Fier.
Bekanntmachung.
Donnerstag den vierzehnten Dezember 1848, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Waidmarkte zu Köln mehrere Stücke Bucksking gegen baare Zahlung versteigert werden.
Der Gerichtsvollzieher, Brochhausen.
Bekanntmachung.
Donnerstag den vierzehnten Dezember 1848, Vormittags elf Uhr, sollen auf dem Waidmarkte zu Köln verschiedene Mobilien, als: Tische, Stühle, Schränke, Kommoden, Oelgemälde, ein Ofen nebst Rohr, ein Säulenofen, mehrere Sophas, sodann verschiedene Küchengeräthe, eine Dezimalwaage und eine Partie Eau de Cologne etc., gegen baare Zahlung öffentlich versteigert werden.
Der Gerichtsvollzieher, Brochhausen.
Inserat.
Wie ein Thell unseres Forstpersonals das neue Jagdgesetz versteht und dasselbe zu handhaben beflissen ist, erhellt aus folgendem Vorfalle.
Mehrere Jagdliebhaber von hier und Umgegend machten am 4. dieses Monats eine Promenade im Königsforst und begegnen da dem Waldwärter Solbach aus Rath, der sich freundlich mit ihnen unterhält; — 2-3 Stunden später aber kömmt er in Begleitung seines Sohnes und des Försters Westphal zu ihnen zurück an der Spitze von circa 40 Holzhauern, die sich wild und Banditenähnlich aussehend, unter Kroatengeschrei auf die Jäger werfen und dieselben mit Aexten der größten Qualität angreifen. Die Jagdliebhaber wollten von ihren Waffen keinen Gebrauch machen und begnügten sich mit passivem Widerstand. Sie waren beschäftigt, den Waldwärtern unaufgefordert ihre Namen zu notiren, als die Bande angereizt von dem Waldwärter Solbach je mit den Aexten losschlug und mehrere der Jagdliebhaber gefährlich verwundeten; — Letzteren gelang es endlich unter Mithülfe des Försters Westphal die blutgierige Horde von weiterem Blutvergießen zurückzuhalten und den Kampfplatz mit den Verwundeten zu verlassen, nachdem ihnen die Gewehre gewaltsamer Weise abgenommen waren.
Die verwundeten Jagdliebhaber, deren einem die Strecksehnen am Daumen mit der Axt abgehauen sind, haben den Vorfall zur Anzeige gebracht und ist zu hoffen, daß die Waldwärter und Holzhauer bestraft werden und ihnen bedeutet wird, daß sich die freie Jagd nicht auf Menschen erstreckt.
Die Holzhauer sind bekanntlich meist Leute, die sich vom Holzfrevel ernähren bis sie in den königl. Forsten beschäftigt werden und man sie dann nebenbei dazu benutzt, um des Sonntags unentgeltlich die Hirsche und Rehe zu treiben, welche man zu Zweckessen etc. schießt. — Diese Menschen haben vermuthlich den Aufreizungen der Waldwärter nachgegeben, um ihren letzten Erwerbzweig nicht durch eine Weigerung zu verlieren.
Hat der Ochse denn eine so dicke Haut, daß er sich bereits dreimal zur Rechnungs-Ablage auffordern läßt?
„Neue Rheinische Zeitung.“
Die Herren Aktionäre werden hiermit auf Freitag den 15. Dezember, Abends 8 Uhr bei Hamspohn im Freischütz, zu einer außerordentlichen General-Versammlung behufs definitiver Beschlußnahme über Verwaltungs-Angelegenheiten eingeladen.
Köln, 12. Dezember 1848.
Die Geranten der „Neuen Rheinischen Zeitung.“
Einladung zum Abonnement auf die Mainzer Zeitung.
(Herausgegeben von Karl Bölsche und Ludwig Bamberger.)
Wer Etwas schreibt, der will, daß es so viel als möglich gelesen werde. Woher nähme er das Recht, drucken zu lassen, wenn er seine Arbeiten nicht für lesenswerth hielte? Leider hindert die partikularistische Selbstständigkeit, die auch auf dem literarischen Felde Deutschland zersplittert, daß ein Journal sich selbst auf große Strecken hinaus empfehlen könne. Man muß sich also immer wieder zu dem leidigen Klappern des Handwerkes entschließen, um nur einmal vor die Probe zu kommen. Also: eine Réclame! „Lesen Sie! Lesen Sie! Das Blatt ist vortrefflich!“ — Was sollen wir sagen? — Die Erfolge, welche unsere Zeitung in ihrer natürlichen Umgebung begleitet haben, geben uns den Glauben, daß sie Verbreitung verdiene. Unsere Gesinnung ist mit einem Worte charakterisirt: demokratisch, ohne Klausel, ohne Vorbehalt, demokratisch, wie das Wort vom Volke verstanden wird. Die Auswahl an guten demokratischen Blättern ist jedenfalls so gering, daß es sich der Mühe lohnen wird, auch mit uns es zu versuchen. Wir haben Korrespondenten in den wichtigsten Theilen von Deutschland und in Paris. Wir geben die Verhandlungen von Frankfurt am folgenden, die Börsen-Course am nämlichen Tage; desgleichen Mainzer Marktberichte; ein Feuilleton in zwangloser Folge, nach Maßgabe des Materials und der Weltstimmung. Die demokratischen Vereine von Rheinhessen, der demokratische Turnerbund von ganz Deutschland haben uns zu ihrem Organe bestimmt. Der Central-Ausschuß in Berlin steht in direkter Verbindung mit uns.
Das Abonnement auf die Mainzer Zeitung beträgt vierteljährig im Großherzogthum Hessen, der Provinz Hanau, dem Herzogthum Nassau, der Landgrafschaft Hessen-Homburg und der freien Stadt Frankfurt fl. 2. 30 kr. In anderen Gegenden tritt, je nach der Entfernung, ein entsprechender Postaufschlag ein.
Bestellungen auf die Mainzer Zeitung wolle man bei den zunächst gelegenen Postämtern und zwar möglichst bald machen, indem auf vollständige Exemplare, nur bei rechtzeitigem Eintreffen der Bestellung in Mainz, gerechnet werden kann.
Ankündigungen werden mit 4 kr. für die vierspaltige Petitzeile oder deren Raum berechnet. Mainz, im Dezember 1848.
Heute Mittwoch den 13. Dezember, Abends 8 Uhr, findet der vierte große Festball unter Leitung des Herrn Franken Sohn Statt. Zur gefälligen Nachricht diene, daß die Karten nur für die bezeichneten Eingeladenen Gültigkeit haben.
Franz Stollwerck.
Oberländische Küche Langgasse 1.
Gastwirthschaft und Restauration.
Zu jeder Tageszeit alle der Saison angemessene Speisen, vorzügliche Weine, Liqueure, Punsch etc.
Theater-Anzeige.
Mittwoch den 13. Dezember: Die weiße Frau.
Komische Oper in 3 Akten von Boieldieu.
Anna, Frl. Minna Marpurg, vom Theater in Königsberg. Jenny, Frl. Auguste Marpurg, vom Theater in Dresden als Gäste.
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(2017-03-20T13:08:10Z)
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Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat
(2017-03-20T13:08:10Z)
Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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