Neue Rheinische Zeitung. Nr. 182. Köln, 30. Dezember 1848. Beilage.als 3 Oeffnungen; und volle 16,570,000 hocken in Häusern mit 3, 2 und 1 Oeffnung. An 214,000 Personen haben nicht einmal Zutritt in diese, und verbergen sich in Erdhütten oder Bodenlöcher. Ein Drittel Franzosen bewohnt Städte, zwei Drittel gehören den Ländereien an. Allerdings, die uns verketzernden Malthusschüler gehören nicht zu denen die in Höhlen mit 3 oder 2 Oeffnungen wohnen. Nein, diese Sorte thront gar gehäbig in vielfenstrigen Palästen. Jetzt an's Einzelne. 12 Paris, 27. Dez. Nichts loser, nichts unhaltbarer als die jetzige offizielle Regierung Frankreichs; denn sie steht in keiner Verbindung mehr mit ihrem Ursprunge, der Februar-Revolution. Frägt man z. B. Napoleon, ob er aus der Februar-Revolution hervorgegangen sei, so wird er dreist antworten: Nein; die 5 Mill. Stimmen sind für ihn 5 Mill. Herzen, die ihm vor wie nach der Revolution zugethan gewesen. Frägt man Odilon-Barrot, ob er ohne die Revolution hätte existiren können, so wird er dreist antworten, daß er bereits existirt habe, ohne die Revolution, im Augenblicke, wo die Wahlreform auf ihrem höchsten Punkt angelangt war. Um von Louis Philipp auf Napoleon zu kommen, waren Februar und Juni überflüssige Dinge: so denkt der Präsident der Republik. Um von Guizot auf Barrot zu kommen, ist ein Königsstamm treiben gegangen, das ist das Unglück der Revolution, so wähnt Barrot. Das einzige, was aus der Revolution noch datirt, das sind die 900 Mitglieder der Kammer: die unglückseligsten Geschöpfe, die man sich denken kann. So lange sie gegen die rothen Gespenster der Republik anzukämpfen hatten, war doch wenigstens ein Gegenstand, eine Farbe da; jetzt stehen sie auf einmal vor einem Dinge still, das farbenlos wie Wasser ist; einem Manne, den sie gar nicht geahnt haben, und der mit ihnen verfährt, als wären sie, die Deputirten, die rothgefärbten! Besser konnten die Socialisten und Kommunisten, Blanc und Barbes nicht gerächt werden. In Folge der Besteuerung der Bauern und der andern falschen Finanzmaßregen überhaupt, kam eine Kammer zu Stande, die, obgleich aus dem allgemeinen Stimmrecht hervorgegangen, der Revolution schnurstracks entgegentrat, in dem Wahne, das Eigenthum vertheidigen und die Anarchie bekämpfen zu müssen. Nach dem Juni-Siege blieb von der Revolution weiter nichts übrig als die Republik, die sich in dem National, d. h. in Cavaignac verkörperte. Mit dem Falle Cavaignac's fällt die Kammer, und Napoleon behandelt sie mit der ihr gebührenden Verachtung. Bei der großen Revue, die Napoleon abhielt, lief sie hinter seinem Pferde her, und die 900 Mitglieder liefen jeden Augenblick Gefahr, unter die Pferde des zahlreichen Generalstabes des neuen Präsidenten zu gerathen. Früher konnten sie sich noch stark wähnen, weil sie, aus dem allgemeinen Stimmrecht hervorgegangen, zu glauben berechtigt waren, das Volk hinter sich zu haben. Seitdem das allgemeine Stimmrecht mit einer ungeheuren Majorität einen Mann an die Spitze gestellt hat, den sie beständig bekämpft haben, verlieren sie das Bewußtsein ihrer Kraft, und irren daher wie verlassene Schaafe. Vergebens ruft die Reforme ihnen zu: Euer Mandat ist noch nicht vollendet. Sie fühlen ihre eigene Ohnmacht, da sie zur Zeit ihrer Macht dieselbe gegen sich selbst gerichtet haben Der eigentliche Cavaignac ist jetzt nicht mehr in der Kammer, sondern außerhalb derselben und nimmt ihr gegenüber eine feindselige Stellung ein. Dieser Cavaignac ist Changarnier mit seinem Kommando über die National- und Mobilgarde, und einen großen Theil der Linientruppen. Diese ungeheure Gewalt, welche dem Kommandanten der Nationalgarde übertragen, ist eine den bestehenden Gesetzen gerade zuwiderlaufende Maßregel. Was antwortete Odillon-Barrot, als er von Ledru-Rollin darüber zur Rede gestellt wurde? Die Maßregel ist ungesetzlich, das giebt er in seiner gewöhnlichen Phraseologie zu; aber in diesem Augenblick läuft die ganze Gesellschaft noch größere Gefahren als die Republik. Die ganze Gesellschaft müsse in diesen außerordentlichen Umständen beschützt werden. Nun ist aber die Gesellschaft die Republik: also die Republik läuft Gefahr, und diese Republik müsse beschützt werden gegen eine andere Republik. Was ist die andere Republik? Doch keine andere, als die Republik der Kammer, die jetzt dem Napoleon gegenüber auf demselben Fuße steht, wie die andere Republik, die sie, die Kammer, im Juni bekämpfte. Napoleon trotzt, weil er sich auf 5 Millionen Herzen beruft; Barrot, weil er, während der Februar-Reform vom Ministerium anfangend, wieder an's Ministerium gelangt ist; und die Kammer, die Alles dieser hat geschehen lassen, weiß nicht mehr, woran sie hält. Indessen rückt der Februar immer näher heran; während das Volk Napoleon mit seinen 5 Millionen Herzen und dem Herzen Barrot's gewähren läßt, bereitet es seine Arme auf's neue vor, um die Februar-Revolution auf ihren wahren Ursprung zurückzuführen. Paris, 27. Decbr. Der Moniteur enthält folgende Verordnungen: 1., Dekret, das die Professoren: Michel Chevalier, Portest, Lerminier, Alix Desgranges und Tissot wieder auf die fünf Lehrstühle setzt, welche die Provisorische Regierung, als dem Geiste der Februarrevolution zuwider, am 7. April 1848 abschaffte. Dieses Dekret ist indeß nur eine natürliche Folge des Beschlusses der Nationalversammlung, die in ihrer Sitzung vom 14. November [unleserliches Material]. bereits jene Wiederbesetzung dekretirte. 2., Dekret, welches das Institutsglied Eugene Burnouf zum Administrator des College de France an Letronne's Stelle ernennt. 3., Hr. v. Chabrier, ehemaliger Universitätsinspektor und Mitglied des historischen Ausschusses im Unterrichtsministerium, tritt an Letronne's Stelle als Oberaufseher sämmtlicher Nationalarchive. 4., Hr. Chasserian, vom Staatsrathe, ist zum Kabinetschef im Marine-Ministerium ernannt. 5., Ein Spezialbefehl des Unterrichtsministers dehnt die Neujahrsferien aller Schulen um Einen Tag aus, damit deren Zöglinge die Proklamation Bonaparte's in Freude genießen können. 6., Obergeneral Changarnier erläßt einen Tagesbefehl an sämmtliche Truppen und Bürgerwehren, die an der vorgestrigen Parade Theil nahmen, um ihnen die Satisfaktion des Präsidenten für ihren Diensteifer zu erkennen zu geben. Die Obergerichtskollegien und die Advokatenzunft haben dem Justizminister und Siegelbewahrer ihre Aufwartung gemacht. Hr. Odilon Barrot antwortete ihnen unter Anderem: "So sehe ich mich denn in einem Alter, wo der Mensch auszuruhen pflegt, in der Mitte politischer Stürme. Ich bedarf, um mein Amt zu erfüllen, des Beistandes aller guten Bürger. Frankreich muß fortfahren, einen so allgemeinen Theil an den Regierungsgeschäften zu nehmen, wie es so eben bewiesen. Dies ist das Eigenthümliche der freien Länder; sonst gibt es keine Aufopferung, keine persönliche Macht, die es (gegen Anarchie??) retten könne. Ich rechne daher auf Sie und den Beistand aller anständigen Leute u. s. w." -- Louis Napoleon Bonaparte stattete heute Mittags 11 Uhr dem Präsidenten der Nationalversammlung, Hrn. Marrast, einen Besuch ab, der längere Zeit dauerte. Es wäre möglich, daß er außer formeller Höflichkeit sich auf die Vizepräsidentschaft (über die immer noch nichts entschieden zu sein scheint) bezöge. Die bisher in den Blättern enthaltenen diesfälligen Bezeichnungen sind durchaus falsch oder voreilig. Zu bemerken ist, daß Marrast ihm früher Visiten machte. -- Cavaignac's Zurückgezogenheit erscheint nicht ganz unschuldig. Im Gegentheile entwickelt er heimliche politische Thätigkeit, die sich zunächst in der Bildung eines neuen Repräsentantenklubs kundthut. Derselbe versammelt sich in der Rue Nevue Saint Georges bei Sax und zählte gestern Abend 72 Mitglieder, worunter Senard, Degoussee, Billault, Havin, Tillancourt, Perree, (vom Siecle), Clement Thomas, Landrin, Raynal, Babeaud-Laribiere etc. In den betreffenden Einladungsschreiben wird zur Verschwiegenheit ermahnt. -- National-Versammlung. Sitzung vom 27. Dezember. Anfang 2 Uhr. Präsident Marrast. Das Protokoll wird verlesen und angenommen. Ihm folgen mehrere Urlaubsgesuche. Bewilligt. Rollard legt seinen Bericht über Reorganisation des Kommunalwesens nieder. Die Versammlung nimmt ihre Tagesordnung, die gestern unterbrochene Salzsteuerdebatte, wieder auf. Cordier tritt energisch gegen dieselbe auf. Diese Steuer laste am härtesten auf den armen Landproduzenten und gleiche einer Progressivsteuer im umgekehrten Sinne, darum müsse sie abgeschafft werden. Sonst entfremde man den Landbürger von der Liebe zur Republik. Avond nimmt seine gestern abgebrochene Debatte wieder auf und erklärt die ministerielle Absicht, diese Steuer erst 1850 zu mildern, für eine schreiende Ungerechtigkeit. Man solle schon mit dem Neujahr damit beginnen. Dies könne ja mäßig geschehen und werde dann sicher nicht den Staatsschatz ruiniren. Passy, der neue Finanzminister, protestirt gegen jede Erniedrigung oder Abschaffung der Steuer. Ich will, sagt er, die Vortheile nicht bestreiten, die sie für den Ackerbau und die Viehzucht äußern dürfte, allein als Finanzminister muß ich mich jeder derartigen Maßregel widersetzen. Meine Vorgänger haben Ihnen mehrere Finanzübersichten vorgelegt, allein ich muß Ihnen melden, daß sie große Unrichtigkeiten enthielten. (Hört! Hört!) Sie gaben Ihnen das Defizit pro 1848 und 1849 auf 460000,000 Fr. an, ich aber erkläre Ihnen, daß dasselbe um mindestens 60 Millionen höher steigt und sich vielleicht zu der enormen Höhe von 560,000,000 erheben dürfte. (Agitation im ganzen Saale.) Nach diesen Umständen muß ich gegen jede Steuerherabsetzung protestiren vor dem Jahre 1850. Nach dieser Verwahrung tritt der Minister in ein Zahlenheer, wohin wir ihm nicht folgen können. Seiner Rede folgt große Gährung. Marrast: Eine große Zahl Deputirter stellt mir so eben den Antrag zu, die gleiche Briefportotaxe vom 1. Januar an noch nicht einzuführen. (Lärm.) Marrast liest einen Theil dieses Antrags, der neuen Tumult hervorruft, dann wird die Salzsteuerdebatte wieder aufgenommen. Lagarde erhält das Wort Lagarde, Berichterstatter des Ausschusses, der die Anträge rücksichtlich der Salzsteuer zu prüfen hatte, unterstützt die Ansicht seines Ausschusses, welche in der absoluten Abschaffung des Dekrets der provisorischen Regierung vom 15. April besteht und sich nur vom 1. Juli 1849 an mit Herabsetzung der Salzsteuer auf 10 Centimen für das Kilogramm begnügt Die ausländischen Salze wären demnächst folgendermaßen zu bezollen: a. an der belgischen Gränze 2 Fr. für 100 Kilo; b. an der deutschen und spanischen Gränze 1/2 Fr. für 100 Kilo; c. vom Mittelmeer her 1/2 Fr. für 100 Kilo unter französischer Flagge, unter fremder Flagge 1 Fr. für 100 Kilo Rodot hält alle diese Reformen für den Ackerbau unnütz und will sie höchtens vom 1. Januar 1850 zugestehen. Darum sei er mit dem Redner eigentlich nur über die Periode uneinig und unterstütze den ministeriellen Antrag für Neujahr 1850. St. Romme bekämpft diese Lauheit für die wichtige Steuer und stellt den förmlichen Antrag, das Dekret der provisorischen Regierung (vom April) aufrecht zu erhalten und diese Steuer schon mit bevorstehendem Neujahr abzuschaffen. Mcaulle schlägt vor, ausländische Waaren und andere Konsumtionsartikel statt des Salzes zu besteuern. Viele Glieder unterbrechen ihn und verlangen schriftlich, daß man über St. Romme's Antrag durch Stimmzettel abstimme. Dies geschieht und gewährt folgendes Resultat: 336 verlangen sofortige Abschaffung der Steuer, d. h. Aufrechthaltung des Aprildekrets. 417 Glieder stimmen aber dagegen. St. Romme's Antrag fällt also durch. Mcaulle entwickelt von Neuem seine Reformen. Aber kein Mensch hört ihm zu. Sein Antrag wird verworfen und die Sitzung um 6 Uhr aufgehoben. Das Dekret vom 15. April bleibt abgeschafft. Belgien. 074 Brüssel, 28. Dezbr. Ich beeile mich, Ihren Lesern -- namentlich denen in den kohlenproduzirenden Distrikten Westphalens und der Ruhr -- von einer ganz neuen belgischen Erfindung Nachricht zu geben, die das sonst so gefahrvolle Befahren der Kohlengruben vermittelst Seil und Eimer durchaus gefahrlos zu machen verspricht. Es ist dies eine Art von Fallschirm, durch dessen Anwendung der Eimer beim Reißen des Seils sich in der Mitte des Schachts schwebend erhält. Versuche, die in den Gruben der Maas ganz kürzlich gemacht wurden, haben die Probehaltigkeit der Erfindung auf's Glänzendste bewährt, die für Belgien um so wichtiger ist, als das Befahren der Gruben mit Seil und Eimer trotz seiner Reglementswidrigkeit und seitherigen Gefahr dennoch dem ermüdenden Auf- und Abklettern an der senkrechten Leiter fast allgemein vorgezogen wird und schon manches beklagenswerthe Unglück zur Folge gehabt hat. Holland. 068 Amsterdam. Die am 22. Dezember mit der Ueberlandpost aus Niederländisch-Indien hier empfangenen Nachrichten melden vornämlich, daß die holländischen Truppen die Küste von Bali streng blokirt halten, um die Rebellen auf diese Weise zur Unterwerfung zu zwingen. Am 27. Oktober veröffentlichte der Generalgouverneur von Batavia ein aus dem Haag vom 19. August datirtes königliches Rescript, worin der König die von seinem Repräsentanten in Niederländisch-Indien bisheran befolgte Politik in aller Form billigt und den Wunsch äußert, der Generalgouverneur möge auch ferner alle Mittel zur Unterdrückung insurrektioneller Bewegungen anwenden. Großbritannien. * London, 26. Decbr. In der Botschaft des Präsidenten der nordamerikanischen Union ist derjenige Theil, der über die Hülfsquellen und namentlich die reichen Mineralprodukte Californiens handelt, von besonderem Interesse. Wir lassen daher diese Stellen in wörtlicher Uebersetzung folgen: "Ober-Californien nimmt, abgesehen von seinen ungeheuern, erst kürzlich entwickelten mineralischen Schätzen in Betreff der Wichtigkeit für die Union gegenwärtig den nämlichen Platz ein, wie Louisiana, als es vor 45 Jahren von Frankreich an die Vereinigten Staaten überging. Ober-Californien erstreckt sich fast 10 Breitengrade längs des stillen Meeres; es umfaßt die einzig sichern und bequemen Häfen, die an jener Küste auf Hunderte von Meilen anzutreffen sind. Das Klima ist gemäßigt und im Innern eine ungeheure Fläche fruchtbarer Ländereien. Daraus geht hervor, daß sein Reichthum kaum eher abzuschätzen ist, bis es unter der Herrschaft unserer Gesetze und Einrichtungen alle seine Hülfsquellen frei und vollständig entwickeln kann. Seiner Lage nach muß es den reichen Handel mit China, Asien, den Inseln des stillen Ozeans, mit West-Mexiko, Central-Amerika, en südamerikanischen Staaten, wie mit den russischen Besitzungen im Norden beherrschen. Zweifelsohne wird an der californischen Küste rasch ein Handelsplatz erstehen, der bestimmt sein dürfte, an Wichtigkeit mit Neu-Orleans selbst zu rivalisiren. Das Depot des unermeßlichen Handels, der am stillen Ozean erblühen muß, wird sich wahrscheinlich an irgend einem Punkt der Bay von San Franzisco etabliren und in Betreff der ganzen Westküste jenes Ozeans die nämliche Stellung einnehmen, wie Neu-Orleans bezüglich des Mississippi-Thales und des mexikanischen Golfs. Nach diesem Depot werden sich unsere zahlreichen Wallfischfänger mit ihren Ladungen begeben, um zu verkaufen, Ausbesserungen vorzunehmen und Proviant anzuschaffen. Dies allein wird mächtig zur Erbauung einer Stadt beitragen, die bald der Mittelpunkt eines großen und reißend zunehmenden Handels werden muß. An einem sichern Hafen gelegen, der zur Aufnahme aller Handels- und Kriegsflotten der ganzen Welt geräumig genug ist und zur Erlangung von trefflichem Schiffsbauholz aus der Union herrliche Gelegenheit bietet, wird diese Stadt unsere große westliche Seestation werden. Es war zur Zeit der Erwerbung Californiens bekannt, daß dort Lager edler Metalle von bedeutender Ausdehnung vorhanden waren. Die neuesten Entdeckungen machen es wahrscheinlich, daß jene Lager noch ausgedehnter und werthvoller sind, als man vermuthet hatte. Die Berichte über den Reichthum an Gold in jenem Territorium sind so außerordentlicher Art, daß sie kaum geglaubt würden, wenn sie nicht durch authentische Berichte öffentlicher Beamten, welche den Distrikt der Erzlager besucht und persönliche Beobachtungen angestellt haben, Bestätigung erhielten. Weil der, unsere Streitmacht in Californien kommandirende, Offizier den über die Goldmassen umlaufenden Gerüchten keinen Glauben schenkte, begab er sich letzten Juli selbst nach dem Minendistrikt. Sein Bericht an's Kriegsdepartement wird hiermit dem Kongreß übermacht. Bei seinem Besuch daselbst waren circa 4000 Personen mit Goldsammeln beschäftigt. Es ist mit Grund anzunehmen, daß sich seitdem die Zahl vermehrt hat. Die bisherigen Erforschungen bestätigen, daß der Vorrath sehr bedeutend ist und daß das Gold auf einer weiten Landstrecke an verschiedenen Stellen gefunden wird. Es geht zugleich aus diesen und andern Berichten hervor, daß in der Nähe der Goldregion auch Quecksilber-Minen aufgefunden worden. Der Ueberfluß an Gold und die Alles bei Seite setzende Aufsuchung desselben haben in Californien den Preis aller Lebensbedürfnisse auf eine unerhörte Höhe hinaufgebracht. Um rasch und vollständig aus dem noch unentwickelten Reichthum dieser Minen für uns Nutzen zu ziehen, scheint es von ungemeiner Wichtigkeit, noch während Ihrer jetzigen Session, eine Zweiz-Münze in Californien zu errichten. Außer andern in die Augen springenden Vortheilen würde sie auch den haben, daß das Gold in jenem Territorium auf al pari seines Werthes gebracht würde. Eine Zweig-Münze der Union im großen Handelsdepot der Westküste würde nicht blos das aus den reichen Minen herbeifließende Gold, sondern auch alle durch unsern Handel von der Westküste des mittlern und südlichen Amerikas zugeführten Barren und Münzen in unsre eigene Landesmünze verwandeln. Die Westküste Amerikas und das angränzende Innere umfassen die reichsten und besten Minen von Mexiko, Neu-Granada, Mittelamerika, Chili und Peru. Die jetzt aus diesen Ländern, namentlich aus Westmexiko und Peru, gezogenen Barren und Münzen, die jährlich viele Millionen Dollars betragen, werden jährlich von englischen Schiffen nach ihren eigenen Häfen gebracht, damit sie umgeprägt oder zur Aufrechthaltung der englischen Bank benutzt werden und so dienen sie dazu, Englands Macht zur Beherrschung des Welthandels um eben jene Summen zu vergrößern. Die europäischen Mächte, durch den atlantischen Ozean von der Westküste Amerika's getrennt und durch eine langweilige und gefährliche Umschiffung der Südspitze von Amerika verhindert, sind niemals im Stande, in dem reichen und ausgebreiteten Handel, der sich für uns durch die Erwerbung Californiens mit so viel geringern Kosten betreiben läßt, jemals mit den Vereinigten Staaten erfolgreich konkurriren zu können." Italien. * Die Abdankung des römischen Ministeriums, welche zuerst von dem zu Livorno erscheinenden "Pensiero Italiano" mitgetheilt wurde, bestätigt sich nach unserer heutigen römischen Correspondenz (s. unten) vollkommen. Von anderer Seite hören wir, daß Sir Ch. Rapier am 15. Decbr. zu Rom eingetroffen war, und dem allgemeinen Vernehmen nach zur Einleitung einer Versöhnung nicht nur die Absendung einer vertrauten Person an den Pabst vorgeschlagen, sondern sich auch selbst zu dieser Mission in Vorschlag gebracht hatte. -- Aus Bologna schreibt man unterm 19. Decbr., daß man am Abend vor Weihnachten große Dinge erleben werde; die Behörde treffe ihre Maßregeln; Zucchi, versichere man, sei zurück. -- Das Toskanische Ministerium hat, in Nachahmung des Piemontesischen,dem Großherzog die Abschaffung des den Mitgliedern des Kabinets bis jetzt zustehenden Titels "Excellenz" vorgeschlagen. -- Die "Concordia" von Turin schreibt über die Politik der französischen Republik gegenüber den Zuständen Italiens das Folgende: "Wir glauben nicht, daß die Minister Louis Napoleons sich in Betreff Italiens unterwürfiger gegen Oestreich zeigen können, als ihre Vorgänger. Indem wir jedoch die Unmöglichkeit einer Verständigung auf der durch die Vermittlung gelegten Grundlage zugeben, sind wir der Meinung, daß Frankreich sich jeder andern Negociation enthalten und sich vorbereiten sollte, sein Prinzip, welches nach Allem zu urtheilen auch das unsrige ist, mit den Waffen zu behaupten. "Von dem Benehmen, welches Louis Napoleon in unserer Angelegenheit beobachten wird, hängt das Urtheil von Frankreich, hängt das Urtheil von ganz Europa über ihn ab." " Was unser jetziges Ministerium betrifft, so hat es die Nothwendigkeit, unsere Unabhängigkeit mit den Waffen zurückzuerobern, offen anerkannt; wenn also Louis Napoleon nur ein wenig für seine Würde und seine Interessen besorgt ist, so dürfen wir darauf zählen, daß Frankreich mit uns ist, wenn der heilige Krieg ausbrechen wird." * Neapel, 17. Dez. Der Pabst befindet sich noch immer zu Gaeta, und man ist hier allgemein der Meinung, daß er es nicht verlassen wird, bis die Antworten auf sein hülfeflehendes Rundschreiben an sämmtliche europäische Regierungen eingelaufen sind. -- Hier ist Alles ruhig. Der russische Gesandte, Hr. Creptowich, hat kürzlich eine Unterredung mit dem Könige gehabt, worin er ihm die lebhaften Sympathien des Kaisers ausgedrückt und ihm den Rath desselben überbracht hat, sich keinerlei Einmischung in die freie Ausübung seiner Prärogative fürder gefallen zu lassen. Die Haltung der Gesandten von England und Frankreich in Folge dieses Raths soll bereits eine merklich veränderte sein. 068 Rom, 18. Dez. Gestern begab sich ein großer Volkszug mit der italienischen Brüderfahne an der Spitze vor das Haus des Generals Garribaldi, brachte ihm einige Lebehochs und ersuchte ihn, auf dem Balkon zu erscheinen. Er war aber abwesend, und der Volkszug wandte sich dem Quirinal zu, in welchem die Minister so eben Sitzung hielten. Der Zug sendete eine Deputation ab und ließ den Ministern ein Memorial des Volkszirkels überreichen, in welchem der Zusammentritt eine Constituante verlangt wird. Dieser Energie wagte das Kabinet nicht nachzugeben; es legte feig die Regierungszügel nieder und mit der Weisheit des Herrn Grafen von Mamiani hätte es somit ein Ende. -- Die Revolution schreitet indeß vorwärts. Zucchini ist durch Galetti ersetzt und die Junta ist im besten Gange. -- Advokat Philipp Canuti ist mit diplomatischen Aufträgen nach Paris und London abgereist. Amerika. * La Guayra, 22. Novbr. Wir haben endlich bestimmte Nachrichten erhalten, daß Maracaibo von der Paez-Partei wiedererobert worden. Ich lege Ihnen ein Exemplar von der Proklamation des Gouverneurs Serrano bei, die letzterer von Maracaibo aus am 4. d. erlassen hat. Es geht aus ihr hervor, daß die Partei des General Monagas bedeutende Schlappen erlitten, daß sich Truxillo und Merida offen für Paez erklärt u. auch östlich von Cumana Erhebungen gegen das Monagas'sche Wüllkürsystem stattgefunden haben. Paez bleibt inzwischen ruhig zu Curacoa und wartet ab, bis Alles zu seinem Einschreiten reif ist. Ueber General Bricino u. die Regierungsflottille weiß man nichts Näheres, doch wird vermuthet, daß sie im Golf vom Maracaibo sind. Endurtheil in Sachen des Kapellmeister Rosenkranz. Nachdem seit Veröffentlichung meines Artikels: "Die Kroaten in Bonn" in Nr. 156 der N. Rh. Ztg. bereits über drei Wochen verflossen sind, erhielt die Frau Prof. Kinkel am 19. d. ein langes Schreiben vom Herrn Oberstlieutenant und Regimentscommandeur v. Götze, wonach alle dem Kapellmeister Rosenkranz vorgeworfenen Facra als nicht gehörig constatirt bezeichnet werden, weshalb "das Regimentskommando sich nicht veranlaßt sieht, das förmliche Gerichtsverfahren gegen den v. Rosenkranz eintreten zu lassen und der Klage auf Grund der bestehenden Strafgesetze keine weitere Folge zu geben vermag." "Jedoch ist (hört! hört!) demselben wegen Unvorsichtigkeit und Mangel an Ueberlegung die gebührende Rüge zu Theil geworden." Es lebe die preußische Justiz! Hoch! Und noch einmal Hoch!! und zum drittenmale Hoch!!! -- -- -- Bonn, den 20. December 1848. A. H. Stradtmann. Handelsnachrichten. [irrelevantes Material]
als 3 Oeffnungen; und volle 16,570,000 hocken in Häusern mit 3, 2 und 1 Oeffnung. An 214,000 Personen haben nicht einmal Zutritt in diese, und verbergen sich in Erdhütten oder Bodenlöcher. Ein Drittel Franzosen bewohnt Städte, zwei Drittel gehören den Ländereien an. Allerdings, die uns verketzernden Malthusschüler gehören nicht zu denen die in Höhlen mit 3 oder 2 Oeffnungen wohnen. Nein, diese Sorte thront gar gehäbig in vielfenstrigen Palästen. Jetzt an's Einzelne. 12 Paris, 27. Dez. Nichts loser, nichts unhaltbarer als die jetzige offizielle Regierung Frankreichs; denn sie steht in keiner Verbindung mehr mit ihrem Ursprunge, der Februar-Revolution. Frägt man z. B. Napoleon, ob er aus der Februar-Revolution hervorgegangen sei, so wird er dreist antworten: Nein; die 5 Mill. Stimmen sind für ihn 5 Mill. Herzen, die ihm vor wie nach der Revolution zugethan gewesen. Frägt man Odilon-Barrot, ob er ohne die Revolution hätte existiren können, so wird er dreist antworten, daß er bereits existirt habe, ohne die Revolution, im Augenblicke, wo die Wahlreform auf ihrem höchsten Punkt angelangt war. Um von Louis Philipp auf Napoleon zu kommen, waren Februar und Juni überflüssige Dinge: so denkt der Präsident der Republik. Um von Guizot auf Barrot zu kommen, ist ein Königsstamm treiben gegangen, das ist das Unglück der Revolution, so wähnt Barrot. Das einzige, was aus der Revolution noch datirt, das sind die 900 Mitglieder der Kammer: die unglückseligsten Geschöpfe, die man sich denken kann. So lange sie gegen die rothen Gespenster der Republik anzukämpfen hatten, war doch wenigstens ein Gegenstand, eine Farbe da; jetzt stehen sie auf einmal vor einem Dinge still, das farbenlos wie Wasser ist; einem Manne, den sie gar nicht geahnt haben, und der mit ihnen verfährt, als wären sie, die Deputirten, die rothgefärbten! Besser konnten die Socialisten und Kommunisten, Blanc und Barbes nicht gerächt werden. In Folge der Besteuerung der Bauern und der andern falschen Finanzmaßregen überhaupt, kam eine Kammer zu Stande, die, obgleich aus dem allgemeinen Stimmrecht hervorgegangen, der Revolution schnurstracks entgegentrat, in dem Wahne, das Eigenthum vertheidigen und die Anarchie bekämpfen zu müssen. Nach dem Juni-Siege blieb von der Revolution weiter nichts übrig als die Republik, die sich in dem National, d. h. in Cavaignac verkörperte. Mit dem Falle Cavaignac's fällt die Kammer, und Napoleon behandelt sie mit der ihr gebührenden Verachtung. Bei der großen Revue, die Napoleon abhielt, lief sie hinter seinem Pferde her, und die 900 Mitglieder liefen jeden Augenblick Gefahr, unter die Pferde des zahlreichen Generalstabes des neuen Präsidenten zu gerathen. Früher konnten sie sich noch stark wähnen, weil sie, aus dem allgemeinen Stimmrecht hervorgegangen, zu glauben berechtigt waren, das Volk hinter sich zu haben. Seitdem das allgemeine Stimmrecht mit einer ungeheuren Majorität einen Mann an die Spitze gestellt hat, den sie beständig bekämpft haben, verlieren sie das Bewußtsein ihrer Kraft, und irren daher wie verlassene Schaafe. Vergebens ruft die Reforme ihnen zu: Euer Mandat ist noch nicht vollendet. Sie fühlen ihre eigene Ohnmacht, da sie zur Zeit ihrer Macht dieselbe gegen sich selbst gerichtet haben Der eigentliche Cavaignac ist jetzt nicht mehr in der Kammer, sondern außerhalb derselben und nimmt ihr gegenüber eine feindselige Stellung ein. Dieser Cavaignac ist Changarnier mit seinem Kommando über die National- und Mobilgarde, und einen großen Theil der Linientruppen. Diese ungeheure Gewalt, welche dem Kommandanten der Nationalgarde übertragen, ist eine den bestehenden Gesetzen gerade zuwiderlaufende Maßregel. Was antwortete Odillon-Barrot, als er von Ledru-Rollin darüber zur Rede gestellt wurde? Die Maßregel ist ungesetzlich, das giebt er in seiner gewöhnlichen Phraseologie zu; aber in diesem Augenblick läuft die ganze Gesellschaft noch größere Gefahren als die Republik. Die ganze Gesellschaft müsse in diesen außerordentlichen Umständen beschützt werden. Nun ist aber die Gesellschaft die Republik: also die Republik läuft Gefahr, und diese Republik müsse beschützt werden gegen eine andere Republik. Was ist die andere Republik? Doch keine andere, als die Republik der Kammer, die jetzt dem Napoleon gegenüber auf demselben Fuße steht, wie die andere Republik, die sie, die Kammer, im Juni bekämpfte. Napoleon trotzt, weil er sich auf 5 Millionen Herzen beruft; Barrot, weil er, während der Februar-Reform vom Ministerium anfangend, wieder an's Ministerium gelangt ist; und die Kammer, die Alles dieser hat geschehen lassen, weiß nicht mehr, woran sie hält. Indessen rückt der Februar immer näher heran; während das Volk Napoleon mit seinen 5 Millionen Herzen und dem Herzen Barrot's gewähren läßt, bereitet es seine Arme auf's neue vor, um die Februar-Revolution auf ihren wahren Ursprung zurückzuführen. Paris, 27. Decbr. Der Moniteur enthält folgende Verordnungen: 1., Dekret, das die Professoren: Michel Chevalier, Portest, Lerminier, Alix Desgranges und Tissot wieder auf die fünf Lehrstühle setzt, welche die Provisorische Regierung, als dem Geiste der Februarrevolution zuwider, am 7. April 1848 abschaffte. Dieses Dekret ist indeß nur eine natürliche Folge des Beschlusses der Nationalversammlung, die in ihrer Sitzung vom 14. November [unleserliches Material]. bereits jene Wiederbesetzung dekretirte. 2., Dekret, welches das Institutsglied Eugene Burnouf zum Administrator des College de France an Letronne's Stelle ernennt. 3., Hr. v. Chabrier, ehemaliger Universitätsinspektor und Mitglied des historischen Ausschusses im Unterrichtsministerium, tritt an Letronne's Stelle als Oberaufseher sämmtlicher Nationalarchive. 4., Hr. Chasserian, vom Staatsrathe, ist zum Kabinetschef im Marine-Ministerium ernannt. 5., Ein Spezialbefehl des Unterrichtsministers dehnt die Neujahrsferien aller Schulen um Einen Tag aus, damit deren Zöglinge die Proklamation Bonaparte's in Freude genießen können. 6., Obergeneral Changarnier erläßt einen Tagesbefehl an sämmtliche Truppen und Bürgerwehren, die an der vorgestrigen Parade Theil nahmen, um ihnen die Satisfaktion des Präsidenten für ihren Diensteifer zu erkennen zu geben. Die Obergerichtskollegien und die Advokatenzunft haben dem Justizminister und Siegelbewahrer ihre Aufwartung gemacht. Hr. Odilon Barrot antwortete ihnen unter Anderem: „So sehe ich mich denn in einem Alter, wo der Mensch auszuruhen pflegt, in der Mitte politischer Stürme. Ich bedarf, um mein Amt zu erfüllen, des Beistandes aller guten Bürger. Frankreich muß fortfahren, einen so allgemeinen Theil an den Regierungsgeschäften zu nehmen, wie es so eben bewiesen. Dies ist das Eigenthümliche der freien Länder; sonst gibt es keine Aufopferung, keine persönliche Macht, die es (gegen Anarchie??) retten könne. Ich rechne daher auf Sie und den Beistand aller anständigen Leute u. s. w.“ — Louis Napoleon Bonaparte stattete heute Mittags 11 Uhr dem Präsidenten der Nationalversammlung, Hrn. Marrast, einen Besuch ab, der längere Zeit dauerte. Es wäre möglich, daß er außer formeller Höflichkeit sich auf die Vizepräsidentschaft (über die immer noch nichts entschieden zu sein scheint) bezöge. Die bisher in den Blättern enthaltenen diesfälligen Bezeichnungen sind durchaus falsch oder voreilig. Zu bemerken ist, daß Marrast ihm früher Visiten machte. — Cavaignac's Zurückgezogenheit erscheint nicht ganz unschuldig. Im Gegentheile entwickelt er heimliche politische Thätigkeit, die sich zunächst in der Bildung eines neuen Repräsentantenklubs kundthut. Derselbe versammelt sich in der Rue Nevue Saint Georges bei Sax und zählte gestern Abend 72 Mitglieder, worunter Senard, Degoussée, Billault, Havin, Tillancourt, Perrée, (vom Siecle), Clement Thomas, Landrin, Raynal, Babeaud-Laribiere etc. In den betreffenden Einladungsschreiben wird zur Verschwiegenheit ermahnt. — National-Versammlung. Sitzung vom 27. Dezember. Anfang 2 Uhr. Präsident Marrast. Das Protokoll wird verlesen und angenommen. Ihm folgen mehrere Urlaubsgesuche. Bewilligt. Rollard legt seinen Bericht über Reorganisation des Kommunalwesens nieder. Die Versammlung nimmt ihre Tagesordnung, die gestern unterbrochene Salzsteuerdebatte, wieder auf. Cordier tritt energisch gegen dieselbe auf. Diese Steuer laste am härtesten auf den armen Landproduzenten und gleiche einer Progressivsteuer im umgekehrten Sinne, darum müsse sie abgeschafft werden. Sonst entfremde man den Landbürger von der Liebe zur Republik. Avond nimmt seine gestern abgebrochene Debatte wieder auf und erklärt die ministerielle Absicht, diese Steuer erst 1850 zu mildern, für eine schreiende Ungerechtigkeit. Man solle schon mit dem Neujahr damit beginnen. Dies könne ja mäßig geschehen und werde dann sicher nicht den Staatsschatz ruiniren. Passy, der neue Finanzminister, protestirt gegen jede Erniedrigung oder Abschaffung der Steuer. Ich will, sagt er, die Vortheile nicht bestreiten, die sie für den Ackerbau und die Viehzucht äußern dürfte, allein als Finanzminister muß ich mich jeder derartigen Maßregel widersetzen. Meine Vorgänger haben Ihnen mehrere Finanzübersichten vorgelegt, allein ich muß Ihnen melden, daß sie große Unrichtigkeiten enthielten. (Hört! Hört!) Sie gaben Ihnen das Defizit pro 1848 und 1849 auf 460000,000 Fr. an, ich aber erkläre Ihnen, daß dasselbe um mindestens 60 Millionen höher steigt und sich vielleicht zu der enormen Höhe von 560,000,000 erheben dürfte. (Agitation im ganzen Saale.) Nach diesen Umständen muß ich gegen jede Steuerherabsetzung protestiren vor dem Jahre 1850. Nach dieser Verwahrung tritt der Minister in ein Zahlenheer, wohin wir ihm nicht folgen können. Seiner Rede folgt große Gährung. Marrast: Eine große Zahl Deputirter stellt mir so eben den Antrag zu, die gleiche Briefportotaxe vom 1. Januar an noch nicht einzuführen. (Lärm.) Marrast liest einen Theil dieses Antrags, der neuen Tumult hervorruft, dann wird die Salzsteuerdebatte wieder aufgenommen. Lagarde erhält das Wort Lagarde, Berichterstatter des Ausschusses, der die Anträge rücksichtlich der Salzsteuer zu prüfen hatte, unterstützt die Ansicht seines Ausschusses, welche in der absoluten Abschaffung des Dekrets der provisorischen Regierung vom 15. April besteht und sich nur vom 1. Juli 1849 an mit Herabsetzung der Salzsteuer auf 10 Centimen für das Kilogramm begnügt Die ausländischen Salze wären demnächst folgendermaßen zu bezollen: a. an der belgischen Gränze 2 Fr. für 100 Kilo; b. an der deutschen und spanischen Gränze ½ Fr. für 100 Kilo; c. vom Mittelmeer her ½ Fr. für 100 Kilo unter französischer Flagge, unter fremder Flagge 1 Fr. für 100 Kilo Rodot hält alle diese Reformen für den Ackerbau unnütz und will sie höchtens vom 1. Januar 1850 zugestehen. Darum sei er mit dem Redner eigentlich nur über die Periode uneinig und unterstütze den ministeriellen Antrag für Neujahr 1850. St. Romme bekämpft diese Lauheit für die wichtige Steuer und stellt den förmlichen Antrag, das Dekret der provisorischen Regierung (vom April) aufrecht zu erhalten und diese Steuer schon mit bevorstehendem Neujahr abzuschaffen. Mcaulle schlägt vor, ausländische Waaren und andere Konsumtionsartikel statt des Salzes zu besteuern. Viele Glieder unterbrechen ihn und verlangen schriftlich, daß man über St. Romme's Antrag durch Stimmzettel abstimme. Dies geschieht und gewährt folgendes Resultat: 336 verlangen sofortige Abschaffung der Steuer, d. h. Aufrechthaltung des Aprildekrets. 417 Glieder stimmen aber dagegen. St. Romme's Antrag fällt also durch. Mcaulle entwickelt von Neuem seine Reformen. Aber kein Mensch hört ihm zu. Sein Antrag wird verworfen und die Sitzung um 6 Uhr aufgehoben. Das Dekret vom 15. April bleibt abgeschafft. Belgien. 074 Brüssel, 28. Dezbr. Ich beeile mich, Ihren Lesern — namentlich denen in den kohlenproduzirenden Distrikten Westphalens und der Ruhr — von einer ganz neuen belgischen Erfindung Nachricht zu geben, die das sonst so gefahrvolle Befahren der Kohlengruben vermittelst Seil und Eimer durchaus gefahrlos zu machen verspricht. Es ist dies eine Art von Fallschirm, durch dessen Anwendung der Eimer beim Reißen des Seils sich in der Mitte des Schachts schwebend erhält. Versuche, die in den Gruben der Maas ganz kürzlich gemacht wurden, haben die Probehaltigkeit der Erfindung auf's Glänzendste bewährt, die für Belgien um so wichtiger ist, als das Befahren der Gruben mit Seil und Eimer trotz seiner Reglementswidrigkeit und seitherigen Gefahr dennoch dem ermüdenden Auf- und Abklettern an der senkrechten Leiter fast allgemein vorgezogen wird und schon manches beklagenswerthe Unglück zur Folge gehabt hat. Holland. 068 Amsterdam. Die am 22. Dezember mit der Ueberlandpost aus Niederländisch-Indien hier empfangenen Nachrichten melden vornämlich, daß die holländischen Truppen die Küste von Bali streng blokirt halten, um die Rebellen auf diese Weise zur Unterwerfung zu zwingen. Am 27. Oktober veröffentlichte der Generalgouverneur von Batavia ein aus dem Haag vom 19. August datirtes königliches Rescript, worin der König die von seinem Repräsentanten in Niederländisch-Indien bisheran befolgte Politik in aller Form billigt und den Wunsch äußert, der Generalgouverneur möge auch ferner alle Mittel zur Unterdrückung insurrektioneller Bewegungen anwenden. Großbritannien. * London, 26. Decbr. In der Botschaft des Präsidenten der nordamerikanischen Union ist derjenige Theil, der über die Hülfsquellen und namentlich die reichen Mineralprodukte Californiens handelt, von besonderem Interesse. Wir lassen daher diese Stellen in wörtlicher Uebersetzung folgen: „Ober-Californien nimmt, abgesehen von seinen ungeheuern, erst kürzlich entwickelten mineralischen Schätzen in Betreff der Wichtigkeit für die Union gegenwärtig den nämlichen Platz ein, wie Louisiana, als es vor 45 Jahren von Frankreich an die Vereinigten Staaten überging. Ober-Californien erstreckt sich fast 10 Breitengrade längs des stillen Meeres; es umfaßt die einzig sichern und bequemen Häfen, die an jener Küste auf Hunderte von Meilen anzutreffen sind. Das Klima ist gemäßigt und im Innern eine ungeheure Fläche fruchtbarer Ländereien. Daraus geht hervor, daß sein Reichthum kaum eher abzuschätzen ist, bis es unter der Herrschaft unserer Gesetze und Einrichtungen alle seine Hülfsquellen frei und vollständig entwickeln kann. Seiner Lage nach muß es den reichen Handel mit China, Asien, den Inseln des stillen Ozeans, mit West-Mexiko, Central-Amerika, en südamerikanischen Staaten, wie mit den russischen Besitzungen im Norden beherrschen. Zweifelsohne wird an der californischen Küste rasch ein Handelsplatz erstehen, der bestimmt sein dürfte, an Wichtigkeit mit Neu-Orleans selbst zu rivalisiren. Das Depot des unermeßlichen Handels, der am stillen Ozean erblühen muß, wird sich wahrscheinlich an irgend einem Punkt der Bay von San Franzisco etabliren und in Betreff der ganzen Westküste jenes Ozeans die nämliche Stellung einnehmen, wie Neu-Orleans bezüglich des Mississippi-Thales und des mexikanischen Golfs. Nach diesem Depot werden sich unsere zahlreichen Wallfischfänger mit ihren Ladungen begeben, um zu verkaufen, Ausbesserungen vorzunehmen und Proviant anzuschaffen. Dies allein wird mächtig zur Erbauung einer Stadt beitragen, die bald der Mittelpunkt eines großen und reißend zunehmenden Handels werden muß. An einem sichern Hafen gelegen, der zur Aufnahme aller Handels- und Kriegsflotten der ganzen Welt geräumig genug ist und zur Erlangung von trefflichem Schiffsbauholz aus der Union herrliche Gelegenheit bietet, wird diese Stadt unsere große westliche Seestation werden. Es war zur Zeit der Erwerbung Californiens bekannt, daß dort Lager edler Metalle von bedeutender Ausdehnung vorhanden waren. Die neuesten Entdeckungen machen es wahrscheinlich, daß jene Lager noch ausgedehnter und werthvoller sind, als man vermuthet hatte. Die Berichte über den Reichthum an Gold in jenem Territorium sind so außerordentlicher Art, daß sie kaum geglaubt würden, wenn sie nicht durch authentische Berichte öffentlicher Beamten, welche den Distrikt der Erzlager besucht und persönliche Beobachtungen angestellt haben, Bestätigung erhielten. Weil der, unsere Streitmacht in Californien kommandirende, Offizier den über die Goldmassen umlaufenden Gerüchten keinen Glauben schenkte, begab er sich letzten Juli selbst nach dem Minendistrikt. Sein Bericht an's Kriegsdepartement wird hiermit dem Kongreß übermacht. Bei seinem Besuch daselbst waren circa 4000 Personen mit Goldsammeln beschäftigt. Es ist mit Grund anzunehmen, daß sich seitdem die Zahl vermehrt hat. Die bisherigen Erforschungen bestätigen, daß der Vorrath sehr bedeutend ist und daß das Gold auf einer weiten Landstrecke an verschiedenen Stellen gefunden wird. Es geht zugleich aus diesen und andern Berichten hervor, daß in der Nähe der Goldregion auch Quecksilber-Minen aufgefunden worden. Der Ueberfluß an Gold und die Alles bei Seite setzende Aufsuchung desselben haben in Californien den Preis aller Lebensbedürfnisse auf eine unerhörte Höhe hinaufgebracht. Um rasch und vollständig aus dem noch unentwickelten Reichthum dieser Minen für uns Nutzen zu ziehen, scheint es von ungemeiner Wichtigkeit, noch während Ihrer jetzigen Session, eine Zweiz-Münze in Californien zu errichten. Außer andern in die Augen springenden Vortheilen würde sie auch den haben, daß das Gold in jenem Territorium auf al pari seines Werthes gebracht würde. Eine Zweig-Münze der Union im großen Handelsdepot der Westküste würde nicht blos das aus den reichen Minen herbeifließende Gold, sondern auch alle durch unsern Handel von der Westküste des mittlern und südlichen Amerikas zugeführten Barren und Münzen in unsre eigene Landesmünze verwandeln. Die Westküste Amerikas und das angränzende Innere umfassen die reichsten und besten Minen von Mexiko, Neu-Granada, Mittelamerika, Chili und Peru. Die jetzt aus diesen Ländern, namentlich aus Westmexiko und Peru, gezogenen Barren und Münzen, die jährlich viele Millionen Dollars betragen, werden jährlich von englischen Schiffen nach ihren eigenen Häfen gebracht, damit sie umgeprägt oder zur Aufrechthaltung der englischen Bank benutzt werden und so dienen sie dazu, Englands Macht zur Beherrschung des Welthandels um eben jene Summen zu vergrößern. Die europäischen Mächte, durch den atlantischen Ozean von der Westküste Amerika's getrennt und durch eine langweilige und gefährliche Umschiffung der Südspitze von Amerika verhindert, sind niemals im Stande, in dem reichen und ausgebreiteten Handel, der sich für uns durch die Erwerbung Californiens mit so viel geringern Kosten betreiben läßt, jemals mit den Vereinigten Staaten erfolgreich konkurriren zu können.“ Italien. * Die Abdankung des römischen Ministeriums, welche zuerst von dem zu Livorno erscheinenden „Pensiero Italiano“ mitgetheilt wurde, bestätigt sich nach unserer heutigen römischen Correspondenz (s. unten) vollkommen. Von anderer Seite hören wir, daß Sir Ch. Rapier am 15. Decbr. zu Rom eingetroffen war, und dem allgemeinen Vernehmen nach zur Einleitung einer Versöhnung nicht nur die Absendung einer vertrauten Person an den Pabst vorgeschlagen, sondern sich auch selbst zu dieser Mission in Vorschlag gebracht hatte. — Aus Bologna schreibt man unterm 19. Decbr., daß man am Abend vor Weihnachten große Dinge erleben werde; die Behörde treffe ihre Maßregeln; Zucchi, versichere man, sei zurück. — Das Toskanische Ministerium hat, in Nachahmung des Piemontesischen,dem Großherzog die Abschaffung des den Mitgliedern des Kabinets bis jetzt zustehenden Titels „Excellenz“ vorgeschlagen. — Die „Concordia“ von Turin schreibt über die Politik der französischen Republik gegenüber den Zuständen Italiens das Folgende: „Wir glauben nicht, daß die Minister Louis Napoleons sich in Betreff Italiens unterwürfiger gegen Oestreich zeigen können, als ihre Vorgänger. Indem wir jedoch die Unmöglichkeit einer Verständigung auf der durch die Vermittlung gelegten Grundlage zugeben, sind wir der Meinung, daß Frankreich sich jeder andern Negociation enthalten und sich vorbereiten sollte, sein Prinzip, welches nach Allem zu urtheilen auch das unsrige ist, mit den Waffen zu behaupten. „Von dem Benehmen, welches Louis Napoleon in unserer Angelegenheit beobachten wird, hängt das Urtheil von Frankreich, hängt das Urtheil von ganz Europa über ihn ab.“ „ Was unser jetziges Ministerium betrifft, so hat es die Nothwendigkeit, unsere Unabhängigkeit mit den Waffen zurückzuerobern, offen anerkannt; wenn also Louis Napoleon nur ein wenig für seine Würde und seine Interessen besorgt ist, so dürfen wir darauf zählen, daß Frankreich mit uns ist, wenn der heilige Krieg ausbrechen wird.“ * Neapel, 17. Dez. Der Pabst befindet sich noch immer zu Gaëta, und man ist hier allgemein der Meinung, daß er es nicht verlassen wird, bis die Antworten auf sein hülfeflehendes Rundschreiben an sämmtliche europäische Regierungen eingelaufen sind. — Hier ist Alles ruhig. Der russische Gesandte, Hr. Creptowich, hat kürzlich eine Unterredung mit dem Könige gehabt, worin er ihm die lebhaften Sympathien des Kaisers ausgedrückt und ihm den Rath desselben überbracht hat, sich keinerlei Einmischung in die freie Ausübung seiner Prärogative fürder gefallen zu lassen. Die Haltung der Gesandten von England und Frankreich in Folge dieses Raths soll bereits eine merklich veränderte sein. 068 Rom, 18. Dez. Gestern begab sich ein großer Volkszug mit der italienischen Brüderfahne an der Spitze vor das Haus des Generals Garribaldi, brachte ihm einige Lebehochs und ersuchte ihn, auf dem Balkon zu erscheinen. Er war aber abwesend, und der Volkszug wandte sich dem Quirinal zu, in welchem die Minister so eben Sitzung hielten. Der Zug sendete eine Deputation ab und ließ den Ministern ein Memorial des Volkszirkels überreichen, in welchem der Zusammentritt eine Constituante verlangt wird. Dieser Energie wagte das Kabinet nicht nachzugeben; es legte feig die Regierungszügel nieder und mit der Weisheit des Herrn Grafen von Mamiani hätte es somit ein Ende. — Die Revolution schreitet indeß vorwärts. Zucchini ist durch Galetti ersetzt und die Junta ist im besten Gange. — Advokat Philipp Canuti ist mit diplomatischen Aufträgen nach Paris und London abgereist. Amerika. * La Guayra, 22. Novbr. Wir haben endlich bestimmte Nachrichten erhalten, daß Maracaibo von der Paez-Partei wiedererobert worden. Ich lege Ihnen ein Exemplar von der Proklamation des Gouverneurs Serrano bei, die letzterer von Maracaibo aus am 4. d. erlassen hat. Es geht aus ihr hervor, daß die Partei des General Monagas bedeutende Schlappen erlitten, daß sich Truxillo und Merida offen für Paez erklärt u. auch östlich von Cumana Erhebungen gegen das Monagas'sche Wüllkürsystem stattgefunden haben. Paez bleibt inzwischen ruhig zu Curaçoa und wartet ab, bis Alles zu seinem Einschreiten reif ist. Ueber General Bricino u. die Regierungsflottille weiß man nichts Näheres, doch wird vermuthet, daß sie im Golf vom Maracaibo sind. Endurtheil in Sachen des Kapellmeister Rosenkranz. Nachdem seit Veröffentlichung meines Artikels: „Die Kroaten in Bonn“ in Nr. 156 der N. Rh. Ztg. bereits über drei Wochen verflossen sind, erhielt die Frau Prof. Kinkel am 19. d. ein langes Schreiben vom Herrn Oberstlieutenant und Regimentscommandeur v. Götze, wonach alle dem Kapellmeister Rosenkranz vorgeworfenen Facra als nicht gehörig constatirt bezeichnet werden, weshalb „das Regimentskommando sich nicht veranlaßt sieht, das förmliche Gerichtsverfahren gegen den v. Rosenkranz eintreten zu lassen und der Klage auf Grund der bestehenden Strafgesetze keine weitere Folge zu geben vermag.“ „Jedoch ist (hört! hört!) demselben wegen Unvorsichtigkeit und Mangel an Ueberlegung die gebührende Rüge zu Theil geworden.“ Es lebe die preußische Justiz! Hoch! Und noch einmal Hoch!! und zum drittenmale Hoch!!! — — — Bonn, den 20. December 1848. A. H. Stradtmann. Handelsnachrichten. [irrelevantes Material]
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div xml:id="ar182b_009" type="jArticle"> <pb facs="#f0002" n="0984"/> <p>als 3 Oeffnungen; und volle 16,570,000 hocken in Häusern mit 3, 2 und 1 Oeffnung. An 214,000 Personen haben nicht einmal Zutritt in diese, und verbergen sich in Erdhütten oder Bodenlöcher. Ein Drittel Franzosen bewohnt Städte, zwei Drittel gehören den Ländereien an.</p> <p>Allerdings, die uns verketzernden Malthusschüler gehören nicht zu denen die in Höhlen mit 3 oder 2 Oeffnungen wohnen. Nein, diese Sorte thront gar gehäbig in vielfenstrigen Palästen. Jetzt an's Einzelne.</p> </div> <div xml:id="ar182b_010" type="jArticle"> <head><bibl><author>12</author></bibl> Paris, 27. Dez.</head> <p>Nichts loser, nichts unhaltbarer als die jetzige offizielle Regierung Frankreichs; denn sie steht in keiner Verbindung mehr mit ihrem Ursprunge, der Februar-Revolution. Frägt man z. B. Napoleon, ob er aus der Februar-Revolution hervorgegangen sei, so wird er dreist antworten: Nein; die 5 Mill. Stimmen sind für ihn 5 Mill. Herzen, die ihm vor wie nach der Revolution zugethan gewesen. Frägt man Odilon-Barrot, ob er ohne die Revolution hätte existiren können, so wird er dreist antworten, daß er bereits existirt habe, ohne die Revolution, im Augenblicke, wo die Wahlreform auf ihrem höchsten Punkt angelangt war. Um von Louis Philipp auf Napoleon zu kommen, waren Februar und Juni überflüssige Dinge: so denkt der Präsident der Republik. Um von Guizot auf Barrot zu kommen, ist ein Königsstamm treiben gegangen, das ist das Unglück der Revolution, so wähnt Barrot. Das einzige, was aus der Revolution noch datirt, das sind die 900 Mitglieder der Kammer: die unglückseligsten Geschöpfe, die man sich denken kann. So lange sie gegen die rothen Gespenster der Republik anzukämpfen hatten, war doch wenigstens ein Gegenstand, eine Farbe da; jetzt stehen sie auf einmal vor einem Dinge still, das farbenlos wie Wasser ist; einem Manne, den sie gar nicht geahnt haben, und der mit ihnen verfährt, als wären sie, die Deputirten, die rothgefärbten! Besser konnten die Socialisten und Kommunisten, Blanc und Barbes nicht gerächt werden.</p> <p>In Folge der Besteuerung der Bauern und der andern falschen Finanzmaßregen überhaupt, kam eine Kammer zu Stande, die, obgleich aus dem allgemeinen Stimmrecht hervorgegangen, der Revolution schnurstracks entgegentrat, in dem Wahne, das Eigenthum vertheidigen und die Anarchie bekämpfen zu müssen. Nach dem Juni-Siege blieb von der Revolution weiter nichts übrig als die Republik, die sich in dem National, d. h. in Cavaignac verkörperte. Mit dem Falle Cavaignac's fällt die Kammer, und Napoleon behandelt sie mit der ihr gebührenden Verachtung. Bei der großen Revue, die Napoleon abhielt, lief sie hinter seinem Pferde her, und die 900 Mitglieder liefen jeden Augenblick Gefahr, unter die Pferde des zahlreichen Generalstabes des neuen Präsidenten zu gerathen. Früher konnten sie sich noch stark wähnen, weil sie, aus dem allgemeinen Stimmrecht hervorgegangen, zu glauben berechtigt waren, das Volk hinter sich zu haben. Seitdem das allgemeine Stimmrecht mit einer ungeheuren Majorität einen Mann an die Spitze gestellt hat, den sie beständig bekämpft haben, verlieren sie das Bewußtsein ihrer Kraft, und irren daher wie verlassene Schaafe. Vergebens ruft die Reforme ihnen zu: Euer Mandat ist noch nicht vollendet. Sie fühlen ihre eigene Ohnmacht, da sie zur Zeit ihrer Macht dieselbe gegen sich selbst gerichtet haben</p> <p>Der eigentliche Cavaignac ist jetzt nicht mehr in der Kammer, sondern außerhalb derselben und nimmt ihr gegenüber eine feindselige Stellung ein. Dieser Cavaignac ist Changarnier mit seinem Kommando über die National- und Mobilgarde, und einen großen Theil der Linientruppen. Diese ungeheure Gewalt, welche dem Kommandanten der Nationalgarde übertragen, ist eine den bestehenden Gesetzen gerade zuwiderlaufende Maßregel. Was antwortete Odillon-Barrot, als er von Ledru-Rollin darüber zur Rede gestellt wurde? Die Maßregel ist ungesetzlich, das giebt er in seiner gewöhnlichen Phraseologie zu; aber in diesem Augenblick läuft die ganze Gesellschaft noch größere Gefahren als die Republik. Die ganze Gesellschaft müsse in diesen außerordentlichen Umständen beschützt werden. Nun ist aber die Gesellschaft die Republik: also die Republik läuft Gefahr, und diese Republik müsse beschützt werden gegen eine andere Republik. Was ist die andere Republik? Doch keine andere, als die Republik der Kammer, die jetzt dem Napoleon gegenüber auf demselben Fuße steht, wie die andere Republik, die sie, die Kammer, im Juni bekämpfte.</p> <p>Napoleon trotzt, weil er sich auf 5 Millionen Herzen beruft; Barrot, weil er, während der Februar-Reform vom Ministerium anfangend, wieder an's Ministerium gelangt ist; und die Kammer, die Alles dieser hat geschehen lassen, weiß nicht mehr, woran sie hält. Indessen rückt der Februar immer näher heran; während das Volk Napoleon mit seinen 5 Millionen Herzen und dem Herzen Barrot's gewähren läßt, bereitet es seine Arme auf's neue vor, um die Februar-Revolution auf ihren wahren Ursprung zurückzuführen.</p> </div> <div xml:id="ar182b_011" type="jArticle"> <head>Paris, 27. Decbr.</head> <p>Der Moniteur enthält folgende Verordnungen:</p> <p>1., Dekret, das die Professoren: Michel Chevalier, Portest, Lerminier, Alix Desgranges und Tissot wieder auf die fünf Lehrstühle setzt, welche die Provisorische Regierung, als dem Geiste der Februarrevolution zuwider, am 7. April 1848 abschaffte. Dieses Dekret ist indeß nur eine natürliche Folge des Beschlusses der Nationalversammlung, die in ihrer Sitzung vom 14. November <gap reason="illegible"/>. bereits jene Wiederbesetzung dekretirte.</p> <p>2., Dekret, welches das Institutsglied Eugene Burnouf zum Administrator des College de France an Letronne's Stelle ernennt.</p> <p>3., Hr. v. Chabrier, ehemaliger Universitätsinspektor und Mitglied des historischen Ausschusses im Unterrichtsministerium, tritt an Letronne's Stelle als Oberaufseher sämmtlicher Nationalarchive.</p> <p>4., Hr. Chasserian, vom Staatsrathe, ist zum Kabinetschef im Marine-Ministerium ernannt.</p> <p>5., Ein Spezialbefehl des Unterrichtsministers dehnt die Neujahrsferien aller Schulen um Einen Tag aus, damit deren Zöglinge die Proklamation Bonaparte's in Freude genießen können.</p> <p>6., Obergeneral Changarnier erläßt einen Tagesbefehl an sämmtliche Truppen und Bürgerwehren, die an der vorgestrigen Parade Theil nahmen, um ihnen die Satisfaktion des Präsidenten für ihren Diensteifer zu erkennen zu geben.</p> <p>Die Obergerichtskollegien und die Advokatenzunft haben dem Justizminister und Siegelbewahrer ihre Aufwartung gemacht. Hr. Odilon Barrot antwortete ihnen unter Anderem:</p> <p>„So sehe ich mich denn in einem Alter, wo der Mensch auszuruhen pflegt, in der Mitte politischer Stürme. Ich bedarf, um mein Amt zu erfüllen, des Beistandes aller guten Bürger. Frankreich muß fortfahren, einen so allgemeinen Theil an den Regierungsgeschäften zu nehmen, wie es so eben bewiesen. Dies ist das Eigenthümliche der freien Länder; sonst gibt es keine Aufopferung, keine persönliche Macht, die es (gegen Anarchie??) retten könne. Ich rechne daher auf Sie und den Beistand aller anständigen Leute u. s. w.“</p> <p>— Louis Napoleon Bonaparte stattete heute Mittags 11 Uhr dem Präsidenten der Nationalversammlung, Hrn. Marrast, einen Besuch ab, der längere Zeit dauerte. Es wäre möglich, daß er außer formeller Höflichkeit sich auf die Vizepräsidentschaft (über die immer noch nichts entschieden zu sein scheint) bezöge. Die bisher in den Blättern enthaltenen diesfälligen Bezeichnungen sind durchaus falsch oder voreilig. Zu bemerken ist, daß Marrast ihm früher Visiten machte.</p> <p>— Cavaignac's Zurückgezogenheit erscheint nicht ganz unschuldig. Im Gegentheile entwickelt er heimliche politische Thätigkeit, die sich zunächst in der Bildung eines neuen Repräsentantenklubs kundthut. Derselbe versammelt sich in der Rue Nevue Saint Georges bei Sax und zählte gestern Abend 72 Mitglieder, worunter Senard, Degoussée, Billault, Havin, Tillancourt, Perrée, (vom Siecle), Clement Thomas, Landrin, Raynal, Babeaud-Laribiere etc. In den betreffenden Einladungsschreiben wird zur Verschwiegenheit ermahnt.</p> <p>— <hi rendition="#g">National-Versammlung</hi>. Sitzung vom 27. Dezember. Anfang 2 Uhr. Präsident Marrast.</p> <p>Das Protokoll wird verlesen und angenommen. Ihm folgen mehrere Urlaubsgesuche. Bewilligt.</p> <p><hi rendition="#g">Rollard</hi> legt seinen Bericht über Reorganisation des Kommunalwesens nieder.</p> <p>Die Versammlung nimmt ihre Tagesordnung, die gestern unterbrochene Salzsteuerdebatte, wieder auf.</p> <p><hi rendition="#g">Cordier</hi> tritt energisch gegen dieselbe auf. Diese Steuer laste am härtesten auf den armen Landproduzenten und gleiche einer Progressivsteuer im umgekehrten Sinne, darum müsse sie abgeschafft werden. Sonst entfremde man den Landbürger von der Liebe zur Republik.</p> <p><hi rendition="#g">Avond</hi> nimmt seine gestern abgebrochene Debatte wieder auf und erklärt die ministerielle Absicht, diese Steuer erst 1850 zu mildern, für eine schreiende Ungerechtigkeit. Man solle schon mit dem Neujahr damit beginnen. Dies könne ja mäßig geschehen und werde dann sicher nicht den Staatsschatz ruiniren.</p> <p><hi rendition="#g">Passy,</hi> der neue Finanzminister, protestirt gegen jede Erniedrigung oder Abschaffung der Steuer. Ich will, sagt er, die Vortheile nicht bestreiten, die sie für den Ackerbau und die Viehzucht äußern dürfte, allein als Finanzminister muß ich mich jeder derartigen Maßregel widersetzen. Meine Vorgänger haben Ihnen mehrere Finanzübersichten vorgelegt, allein ich muß Ihnen melden, daß sie große Unrichtigkeiten enthielten. (Hört! Hört!) Sie gaben Ihnen das Defizit pro 1848 und 1849 auf 460000,000 Fr. an, ich aber erkläre Ihnen, daß dasselbe um mindestens 60 Millionen höher steigt und sich vielleicht zu der enormen Höhe von 560,000,000 erheben dürfte. (Agitation im ganzen Saale.) Nach diesen Umständen muß ich gegen jede Steuerherabsetzung protestiren vor dem Jahre 1850.</p> <p>Nach dieser Verwahrung tritt der Minister in ein Zahlenheer, wohin wir ihm nicht folgen können.</p> <p>Seiner Rede folgt große Gährung.</p> <p><hi rendition="#g">Marrast</hi>: Eine große Zahl Deputirter stellt mir so eben den Antrag zu, die gleiche Briefportotaxe vom 1. Januar an noch nicht einzuführen. (Lärm.) Marrast liest einen Theil dieses Antrags, der neuen Tumult hervorruft, dann wird die Salzsteuerdebatte wieder aufgenommen.</p> <p>Lagarde erhält das Wort</p> <p><hi rendition="#g">Lagarde,</hi> Berichterstatter des Ausschusses, der die Anträge rücksichtlich der Salzsteuer zu prüfen hatte, unterstützt die Ansicht seines Ausschusses, welche in der absoluten Abschaffung des Dekrets der provisorischen Regierung vom 15. April besteht und sich nur vom 1. Juli 1849 an mit Herabsetzung der Salzsteuer auf 10 Centimen für das Kilogramm begnügt</p> <p>Die ausländischen Salze wären demnächst folgendermaßen zu bezollen:</p> <p>a. an der belgischen Gränze 2 Fr. für 100 Kilo;</p> <p>b. an der deutschen und spanischen Gränze ½ Fr. für 100 Kilo;</p> <p>c. vom Mittelmeer her ½ Fr. für 100 Kilo unter französischer Flagge, unter fremder Flagge 1 Fr. für 100 Kilo</p> <p><hi rendition="#g">Rodot</hi> hält alle diese Reformen für den Ackerbau unnütz und will sie höchtens vom 1. Januar 1850 zugestehen. Darum sei er mit dem Redner eigentlich nur über die Periode uneinig und unterstütze den ministeriellen Antrag für Neujahr 1850.</p> <p><hi rendition="#g">St. Romme</hi> bekämpft diese Lauheit für die wichtige Steuer und stellt den förmlichen Antrag, das Dekret der provisorischen Regierung (vom April) aufrecht zu erhalten und diese Steuer schon mit bevorstehendem Neujahr abzuschaffen.</p> <p><hi rendition="#g">Mcaulle</hi> schlägt vor, ausländische Waaren und andere Konsumtionsartikel statt des Salzes zu besteuern.</p> <p>Viele Glieder unterbrechen ihn und verlangen schriftlich, daß man über St. Romme's Antrag durch Stimmzettel abstimme.</p> <p>Dies geschieht und gewährt folgendes Resultat:</p> <p>336 verlangen sofortige Abschaffung der Steuer, d. h. Aufrechthaltung des Aprildekrets.</p> <p>417 Glieder stimmen aber dagegen.</p> <p>St. Romme's Antrag fällt also durch.</p> <p><hi rendition="#g">Mcaulle</hi> entwickelt von Neuem seine Reformen. 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Versuche, die in den Gruben der Maas ganz kürzlich gemacht wurden, haben die Probehaltigkeit der Erfindung auf's Glänzendste bewährt, die für Belgien um so wichtiger ist, als das Befahren der Gruben mit Seil und Eimer trotz seiner Reglementswidrigkeit und seitherigen Gefahr dennoch dem ermüdenden Auf- und Abklettern an der senkrechten Leiter fast allgemein vorgezogen wird und schon manches beklagenswerthe Unglück zur Folge gehabt hat.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Holland.</head> <div xml:id="ar182b_013" type="jArticle"> <head><bibl><author>068</author></bibl>Amsterdam.</head> <p>Die am 22. Dezember mit der Ueberlandpost aus Niederländisch-Indien hier empfangenen Nachrichten melden vornämlich, daß die holländischen Truppen die Küste von Bali streng blokirt halten, um die Rebellen auf diese Weise zur Unterwerfung zu zwingen. Am 27. Oktober veröffentlichte der Generalgouverneur von Batavia ein aus dem Haag vom 19. August datirtes königliches Rescript, worin der König die von seinem Repräsentanten in Niederländisch-Indien bisheran befolgte Politik in aller Form billigt und den Wunsch äußert, der Generalgouverneur möge auch ferner alle Mittel zur Unterdrückung insurrektioneller Bewegungen anwenden.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Großbritannien.</head> <div xml:id="ar182b_014" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> London, 26. Decbr.</head> <p>In der Botschaft des Präsidenten der nordamerikanischen Union ist derjenige Theil, der über die Hülfsquellen und namentlich die reichen Mineralprodukte Californiens handelt, von besonderem Interesse. Wir lassen daher diese Stellen in wörtlicher Uebersetzung folgen:</p> <p>„Ober-Californien nimmt, abgesehen von seinen ungeheuern, erst kürzlich entwickelten mineralischen Schätzen in Betreff der Wichtigkeit für die Union gegenwärtig den nämlichen Platz ein, wie Louisiana, als es vor 45 Jahren von Frankreich an die Vereinigten Staaten überging. Ober-Californien erstreckt sich fast 10 Breitengrade längs des stillen Meeres; es umfaßt die einzig sichern und bequemen Häfen, die an jener Küste auf Hunderte von Meilen anzutreffen sind. Das Klima ist gemäßigt und im Innern eine ungeheure Fläche fruchtbarer Ländereien. Daraus geht hervor, daß sein Reichthum kaum eher abzuschätzen ist, bis es unter der Herrschaft unserer Gesetze und Einrichtungen alle seine Hülfsquellen frei und vollständig entwickeln kann. Seiner Lage nach muß es den reichen Handel mit China, Asien, den Inseln des stillen Ozeans, mit West-Mexiko, Central-Amerika, en südamerikanischen Staaten, wie mit den russischen Besitzungen im Norden beherrschen.</p> <p>Zweifelsohne wird an der californischen Küste rasch ein Handelsplatz erstehen, der bestimmt sein dürfte, an Wichtigkeit mit Neu-Orleans selbst zu rivalisiren. Das Depot des unermeßlichen Handels, der am stillen Ozean erblühen muß, wird sich wahrscheinlich an irgend einem Punkt der Bay von San Franzisco etabliren und in Betreff der ganzen Westküste jenes Ozeans die nämliche Stellung einnehmen, wie Neu-Orleans bezüglich des Mississippi-Thales und des mexikanischen Golfs.</p> <p>Nach diesem Depot werden sich unsere zahlreichen Wallfischfänger mit ihren Ladungen begeben, um zu verkaufen, Ausbesserungen vorzunehmen und Proviant anzuschaffen. Dies allein wird mächtig zur Erbauung einer Stadt beitragen, die bald der Mittelpunkt eines großen und reißend zunehmenden Handels werden muß. An einem sichern Hafen gelegen, der zur Aufnahme aller Handels- und Kriegsflotten der ganzen Welt geräumig genug ist und zur Erlangung von trefflichem Schiffsbauholz aus der Union herrliche Gelegenheit bietet, wird diese Stadt unsere große westliche Seestation werden.</p> <p>Es war zur Zeit der Erwerbung Californiens bekannt, daß dort Lager edler Metalle von bedeutender Ausdehnung vorhanden waren. Die neuesten Entdeckungen machen es wahrscheinlich, daß jene Lager noch ausgedehnter und werthvoller sind, als man vermuthet hatte. Die Berichte über den Reichthum an Gold in jenem Territorium sind so außerordentlicher Art, daß sie kaum geglaubt würden, wenn sie nicht durch authentische Berichte öffentlicher Beamten, welche den Distrikt der Erzlager besucht und persönliche Beobachtungen angestellt haben, Bestätigung erhielten. Weil der, unsere Streitmacht in Californien kommandirende, Offizier den über die Goldmassen umlaufenden Gerüchten keinen Glauben schenkte, begab er sich letzten Juli selbst nach dem Minendistrikt. Sein Bericht an's Kriegsdepartement wird hiermit dem Kongreß übermacht. Bei seinem Besuch daselbst waren circa 4000 Personen mit Goldsammeln beschäftigt. Es ist mit Grund anzunehmen, daß sich seitdem die Zahl vermehrt hat. Die bisherigen Erforschungen bestätigen, daß der Vorrath sehr bedeutend ist und daß das Gold auf einer weiten Landstrecke an verschiedenen Stellen gefunden wird.</p> <p>Es geht zugleich aus diesen und andern Berichten hervor, daß in der Nähe der Goldregion auch Quecksilber-Minen aufgefunden worden. Der Ueberfluß an Gold und die Alles bei Seite setzende Aufsuchung desselben haben in Californien den Preis aller Lebensbedürfnisse auf eine unerhörte Höhe hinaufgebracht.</p> <p>Um rasch und vollständig aus dem noch unentwickelten Reichthum dieser Minen für uns Nutzen zu ziehen, scheint es von ungemeiner Wichtigkeit, noch während Ihrer jetzigen Session, eine Zweiz-Münze in Californien zu errichten. Außer andern in die Augen springenden Vortheilen würde sie auch den haben, daß das Gold in jenem Territorium auf al pari seines Werthes gebracht würde. Eine Zweig-Münze der Union im großen Handelsdepot der Westküste würde nicht blos das aus den reichen Minen herbeifließende Gold, sondern auch alle durch unsern Handel von der Westküste des mittlern und südlichen Amerikas zugeführten Barren und Münzen in unsre eigene Landesmünze verwandeln. Die Westküste Amerikas und das angränzende Innere umfassen die reichsten und besten Minen von Mexiko, Neu-Granada, Mittelamerika, Chili und Peru. Die jetzt aus diesen Ländern, namentlich aus Westmexiko und Peru, gezogenen Barren und Münzen, die jährlich viele Millionen Dollars betragen, werden jährlich von englischen Schiffen nach ihren eigenen Häfen gebracht, damit sie umgeprägt oder zur Aufrechthaltung der englischen Bank benutzt werden und so dienen sie dazu, Englands Macht zur Beherrschung des Welthandels um eben jene Summen zu vergrößern. Die europäischen Mächte, durch den atlantischen Ozean von der Westküste Amerika's getrennt und durch eine langweilige und gefährliche Umschiffung der Südspitze von Amerika verhindert, sind niemals im Stande, in dem reichen und ausgebreiteten Handel, der sich für uns durch die Erwerbung Californiens mit so viel geringern Kosten betreiben läßt, jemals mit den Vereinigten Staaten erfolgreich konkurriren zu können.“</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Italien.</head> <div xml:id="ar182b_015" type="jArticle"> <head> <bibl> <author>*</author> </bibl> </head> <p>Die Abdankung des römischen Ministeriums, welche zuerst von dem zu Livorno erscheinenden „Pensiero Italiano“ mitgetheilt wurde, bestätigt sich nach unserer heutigen römischen Correspondenz (s. unten) vollkommen. Von anderer Seite hören wir, daß Sir Ch. Rapier am 15. Decbr. zu Rom eingetroffen war, und dem allgemeinen Vernehmen nach zur Einleitung einer Versöhnung nicht nur die Absendung einer vertrauten Person an den Pabst vorgeschlagen, sondern sich auch selbst zu dieser Mission in Vorschlag gebracht hatte. — Aus Bologna schreibt man unterm 19. Decbr., daß man am Abend vor Weihnachten große Dinge erleben werde; die Behörde treffe ihre Maßregeln; Zucchi, versichere man, sei zurück. — Das Toskanische Ministerium hat, in Nachahmung des Piemontesischen,dem Großherzog die Abschaffung des den Mitgliedern des Kabinets bis jetzt zustehenden Titels „Excellenz“ vorgeschlagen. — Die „Concordia“ von Turin schreibt über die Politik der französischen Republik gegenüber den Zuständen Italiens das Folgende: „Wir glauben nicht, daß die Minister Louis Napoleons sich in Betreff Italiens unterwürfiger gegen Oestreich zeigen können, als ihre Vorgänger. Indem wir jedoch die <hi rendition="#g">Unmöglichkeit</hi> einer Verständigung auf der durch die Vermittlung gelegten Grundlage zugeben, sind wir der Meinung, daß Frankreich sich jeder andern Negociation enthalten und sich vorbereiten sollte, sein Prinzip, welches nach Allem zu urtheilen auch das unsrige ist, mit den Waffen zu behaupten.</p> <p>„Von dem Benehmen, welches Louis Napoleon in unserer Angelegenheit beobachten wird, hängt das Urtheil von Frankreich, hängt das Urtheil von ganz Europa über ihn ab.“</p> <p>„ Was unser jetziges Ministerium betrifft, so hat es die Nothwendigkeit, unsere Unabhängigkeit mit den Waffen zurückzuerobern, offen anerkannt; wenn also Louis Napoleon nur ein wenig für seine Würde und seine Interessen besorgt ist, so dürfen wir darauf zählen, daß Frankreich mit uns ist, wenn der heilige Krieg ausbrechen wird.“</p> </div> <div xml:id="ar182b_016" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Neapel, 17. Dez.</head> <p>Der Pabst befindet sich noch immer zu Gaëta, und man ist hier allgemein der Meinung, daß er es nicht verlassen wird, bis die Antworten auf sein hülfeflehendes Rundschreiben an sämmtliche europäische Regierungen eingelaufen sind. — Hier ist Alles ruhig. Der russische Gesandte, Hr. Creptowich, hat kürzlich eine Unterredung mit dem Könige gehabt, worin er ihm die lebhaften Sympathien des Kaisers ausgedrückt und ihm den Rath desselben überbracht hat, sich keinerlei Einmischung in die freie Ausübung seiner Prärogative fürder gefallen zu lassen. Die Haltung der Gesandten von England und Frankreich in Folge dieses Raths soll bereits eine merklich veränderte sein.</p> </div> <div xml:id="ar182b_017" type="jArticle"> <head><bibl><author>068</author></bibl> Rom, 18. Dez.</head> <p>Gestern begab sich ein großer Volkszug mit der italienischen Brüderfahne an der Spitze vor das Haus des Generals Garribaldi, brachte ihm einige Lebehochs und ersuchte ihn, auf dem Balkon zu erscheinen. Er war aber abwesend, und der Volkszug wandte sich dem Quirinal zu, in welchem die Minister so eben Sitzung hielten. Der Zug sendete eine Deputation ab und ließ den Ministern ein Memorial des Volkszirkels überreichen, in welchem der Zusammentritt eine Constituante verlangt wird. Dieser Energie wagte das Kabinet nicht nachzugeben; es legte feig die Regierungszügel nieder und mit der Weisheit des Herrn Grafen von Mamiani hätte es somit ein Ende.</p> <p>— Die Revolution schreitet indeß vorwärts. Zucchini ist durch Galetti ersetzt und die Junta ist im besten Gange.</p> <p>— Advokat Philipp Canuti ist mit diplomatischen Aufträgen nach Paris und London abgereist.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Amerika.</head> <div xml:id="ar182b_018" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl>La Guayra, 22. Novbr.</head> <p>Wir haben endlich bestimmte Nachrichten erhalten, daß Maracaibo von der Paez-Partei wiedererobert worden. Ich lege Ihnen ein Exemplar von der Proklamation des Gouverneurs Serrano bei, die letzterer von Maracaibo aus am 4. d. erlassen hat. Es geht aus ihr hervor, daß die Partei des General Monagas bedeutende Schlappen erlitten, daß sich Truxillo und Merida offen für Paez erklärt u. auch östlich von Cumana Erhebungen gegen das Monagas'sche Wüllkürsystem stattgefunden haben.</p> <p>Paez bleibt inzwischen ruhig zu Curaçoa und wartet ab, bis Alles zu seinem Einschreiten reif ist. Ueber General Bricino u. die Regierungsflottille weiß man nichts Näheres, doch wird vermuthet, daß sie im Golf vom Maracaibo sind.</p> </div> <div n="1"> <p>Endurtheil in Sachen des Kapellmeister Rosenkranz.</p> <p>Nachdem seit Veröffentlichung meines Artikels: „Die Kroaten in Bonn“ in Nr. 156 der N. Rh. Ztg. bereits über drei Wochen verflossen sind, erhielt die Frau Prof. Kinkel am 19. d. ein langes Schreiben vom Herrn Oberstlieutenant und Regimentscommandeur v. Götze, wonach alle dem Kapellmeister Rosenkranz vorgeworfenen Facra <hi rendition="#g">als nicht gehörig constatirt</hi> bezeichnet werden, weshalb „das Regimentskommando sich nicht veranlaßt sieht, das förmliche Gerichtsverfahren gegen den v. Rosenkranz eintreten zu lassen und der Klage auf Grund der bestehenden Strafgesetze keine weitere Folge zu geben vermag.“</p> <p>„Jedoch ist (hört! hört!) demselben wegen <hi rendition="#g">Unvorsichtigkeit</hi> und <hi rendition="#g">Mangel an Ueberlegung</hi> die gebührende <hi rendition="#g">Rüge</hi> zu Theil geworden.“</p> <p>Es lebe die preußische Justiz! <hi rendition="#g">Hoch!</hi> Und noch einmal <hi rendition="#g">Hoch!!</hi> und zum drittenmale <hi rendition="#g">Hoch!!!</hi> — — —</p> <p>Bonn, den 20. December 1848.</p> <p>A. H. <hi rendition="#g">Stradtmann</hi>.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Handelsnachrichten.</head> <gap reason="insignificant"/> </div> </body> </text> </TEI> [0984/0002]
als 3 Oeffnungen; und volle 16,570,000 hocken in Häusern mit 3, 2 und 1 Oeffnung. An 214,000 Personen haben nicht einmal Zutritt in diese, und verbergen sich in Erdhütten oder Bodenlöcher. Ein Drittel Franzosen bewohnt Städte, zwei Drittel gehören den Ländereien an.
Allerdings, die uns verketzernden Malthusschüler gehören nicht zu denen die in Höhlen mit 3 oder 2 Oeffnungen wohnen. Nein, diese Sorte thront gar gehäbig in vielfenstrigen Palästen. Jetzt an's Einzelne.
12 Paris, 27. Dez. Nichts loser, nichts unhaltbarer als die jetzige offizielle Regierung Frankreichs; denn sie steht in keiner Verbindung mehr mit ihrem Ursprunge, der Februar-Revolution. Frägt man z. B. Napoleon, ob er aus der Februar-Revolution hervorgegangen sei, so wird er dreist antworten: Nein; die 5 Mill. Stimmen sind für ihn 5 Mill. Herzen, die ihm vor wie nach der Revolution zugethan gewesen. Frägt man Odilon-Barrot, ob er ohne die Revolution hätte existiren können, so wird er dreist antworten, daß er bereits existirt habe, ohne die Revolution, im Augenblicke, wo die Wahlreform auf ihrem höchsten Punkt angelangt war. Um von Louis Philipp auf Napoleon zu kommen, waren Februar und Juni überflüssige Dinge: so denkt der Präsident der Republik. Um von Guizot auf Barrot zu kommen, ist ein Königsstamm treiben gegangen, das ist das Unglück der Revolution, so wähnt Barrot. Das einzige, was aus der Revolution noch datirt, das sind die 900 Mitglieder der Kammer: die unglückseligsten Geschöpfe, die man sich denken kann. So lange sie gegen die rothen Gespenster der Republik anzukämpfen hatten, war doch wenigstens ein Gegenstand, eine Farbe da; jetzt stehen sie auf einmal vor einem Dinge still, das farbenlos wie Wasser ist; einem Manne, den sie gar nicht geahnt haben, und der mit ihnen verfährt, als wären sie, die Deputirten, die rothgefärbten! Besser konnten die Socialisten und Kommunisten, Blanc und Barbes nicht gerächt werden.
In Folge der Besteuerung der Bauern und der andern falschen Finanzmaßregen überhaupt, kam eine Kammer zu Stande, die, obgleich aus dem allgemeinen Stimmrecht hervorgegangen, der Revolution schnurstracks entgegentrat, in dem Wahne, das Eigenthum vertheidigen und die Anarchie bekämpfen zu müssen. Nach dem Juni-Siege blieb von der Revolution weiter nichts übrig als die Republik, die sich in dem National, d. h. in Cavaignac verkörperte. Mit dem Falle Cavaignac's fällt die Kammer, und Napoleon behandelt sie mit der ihr gebührenden Verachtung. Bei der großen Revue, die Napoleon abhielt, lief sie hinter seinem Pferde her, und die 900 Mitglieder liefen jeden Augenblick Gefahr, unter die Pferde des zahlreichen Generalstabes des neuen Präsidenten zu gerathen. Früher konnten sie sich noch stark wähnen, weil sie, aus dem allgemeinen Stimmrecht hervorgegangen, zu glauben berechtigt waren, das Volk hinter sich zu haben. Seitdem das allgemeine Stimmrecht mit einer ungeheuren Majorität einen Mann an die Spitze gestellt hat, den sie beständig bekämpft haben, verlieren sie das Bewußtsein ihrer Kraft, und irren daher wie verlassene Schaafe. Vergebens ruft die Reforme ihnen zu: Euer Mandat ist noch nicht vollendet. Sie fühlen ihre eigene Ohnmacht, da sie zur Zeit ihrer Macht dieselbe gegen sich selbst gerichtet haben
Der eigentliche Cavaignac ist jetzt nicht mehr in der Kammer, sondern außerhalb derselben und nimmt ihr gegenüber eine feindselige Stellung ein. Dieser Cavaignac ist Changarnier mit seinem Kommando über die National- und Mobilgarde, und einen großen Theil der Linientruppen. Diese ungeheure Gewalt, welche dem Kommandanten der Nationalgarde übertragen, ist eine den bestehenden Gesetzen gerade zuwiderlaufende Maßregel. Was antwortete Odillon-Barrot, als er von Ledru-Rollin darüber zur Rede gestellt wurde? Die Maßregel ist ungesetzlich, das giebt er in seiner gewöhnlichen Phraseologie zu; aber in diesem Augenblick läuft die ganze Gesellschaft noch größere Gefahren als die Republik. Die ganze Gesellschaft müsse in diesen außerordentlichen Umständen beschützt werden. Nun ist aber die Gesellschaft die Republik: also die Republik läuft Gefahr, und diese Republik müsse beschützt werden gegen eine andere Republik. Was ist die andere Republik? Doch keine andere, als die Republik der Kammer, die jetzt dem Napoleon gegenüber auf demselben Fuße steht, wie die andere Republik, die sie, die Kammer, im Juni bekämpfte.
Napoleon trotzt, weil er sich auf 5 Millionen Herzen beruft; Barrot, weil er, während der Februar-Reform vom Ministerium anfangend, wieder an's Ministerium gelangt ist; und die Kammer, die Alles dieser hat geschehen lassen, weiß nicht mehr, woran sie hält. Indessen rückt der Februar immer näher heran; während das Volk Napoleon mit seinen 5 Millionen Herzen und dem Herzen Barrot's gewähren läßt, bereitet es seine Arme auf's neue vor, um die Februar-Revolution auf ihren wahren Ursprung zurückzuführen.
Paris, 27. Decbr. Der Moniteur enthält folgende Verordnungen:
1., Dekret, das die Professoren: Michel Chevalier, Portest, Lerminier, Alix Desgranges und Tissot wieder auf die fünf Lehrstühle setzt, welche die Provisorische Regierung, als dem Geiste der Februarrevolution zuwider, am 7. April 1848 abschaffte. Dieses Dekret ist indeß nur eine natürliche Folge des Beschlusses der Nationalversammlung, die in ihrer Sitzung vom 14. November _ . bereits jene Wiederbesetzung dekretirte.
2., Dekret, welches das Institutsglied Eugene Burnouf zum Administrator des College de France an Letronne's Stelle ernennt.
3., Hr. v. Chabrier, ehemaliger Universitätsinspektor und Mitglied des historischen Ausschusses im Unterrichtsministerium, tritt an Letronne's Stelle als Oberaufseher sämmtlicher Nationalarchive.
4., Hr. Chasserian, vom Staatsrathe, ist zum Kabinetschef im Marine-Ministerium ernannt.
5., Ein Spezialbefehl des Unterrichtsministers dehnt die Neujahrsferien aller Schulen um Einen Tag aus, damit deren Zöglinge die Proklamation Bonaparte's in Freude genießen können.
6., Obergeneral Changarnier erläßt einen Tagesbefehl an sämmtliche Truppen und Bürgerwehren, die an der vorgestrigen Parade Theil nahmen, um ihnen die Satisfaktion des Präsidenten für ihren Diensteifer zu erkennen zu geben.
Die Obergerichtskollegien und die Advokatenzunft haben dem Justizminister und Siegelbewahrer ihre Aufwartung gemacht. Hr. Odilon Barrot antwortete ihnen unter Anderem:
„So sehe ich mich denn in einem Alter, wo der Mensch auszuruhen pflegt, in der Mitte politischer Stürme. Ich bedarf, um mein Amt zu erfüllen, des Beistandes aller guten Bürger. Frankreich muß fortfahren, einen so allgemeinen Theil an den Regierungsgeschäften zu nehmen, wie es so eben bewiesen. Dies ist das Eigenthümliche der freien Länder; sonst gibt es keine Aufopferung, keine persönliche Macht, die es (gegen Anarchie??) retten könne. Ich rechne daher auf Sie und den Beistand aller anständigen Leute u. s. w.“
— Louis Napoleon Bonaparte stattete heute Mittags 11 Uhr dem Präsidenten der Nationalversammlung, Hrn. Marrast, einen Besuch ab, der längere Zeit dauerte. Es wäre möglich, daß er außer formeller Höflichkeit sich auf die Vizepräsidentschaft (über die immer noch nichts entschieden zu sein scheint) bezöge. Die bisher in den Blättern enthaltenen diesfälligen Bezeichnungen sind durchaus falsch oder voreilig. Zu bemerken ist, daß Marrast ihm früher Visiten machte.
— Cavaignac's Zurückgezogenheit erscheint nicht ganz unschuldig. Im Gegentheile entwickelt er heimliche politische Thätigkeit, die sich zunächst in der Bildung eines neuen Repräsentantenklubs kundthut. Derselbe versammelt sich in der Rue Nevue Saint Georges bei Sax und zählte gestern Abend 72 Mitglieder, worunter Senard, Degoussée, Billault, Havin, Tillancourt, Perrée, (vom Siecle), Clement Thomas, Landrin, Raynal, Babeaud-Laribiere etc. In den betreffenden Einladungsschreiben wird zur Verschwiegenheit ermahnt.
— National-Versammlung. Sitzung vom 27. Dezember. Anfang 2 Uhr. Präsident Marrast.
Das Protokoll wird verlesen und angenommen. Ihm folgen mehrere Urlaubsgesuche. Bewilligt.
Rollard legt seinen Bericht über Reorganisation des Kommunalwesens nieder.
Die Versammlung nimmt ihre Tagesordnung, die gestern unterbrochene Salzsteuerdebatte, wieder auf.
Cordier tritt energisch gegen dieselbe auf. Diese Steuer laste am härtesten auf den armen Landproduzenten und gleiche einer Progressivsteuer im umgekehrten Sinne, darum müsse sie abgeschafft werden. Sonst entfremde man den Landbürger von der Liebe zur Republik.
Avond nimmt seine gestern abgebrochene Debatte wieder auf und erklärt die ministerielle Absicht, diese Steuer erst 1850 zu mildern, für eine schreiende Ungerechtigkeit. Man solle schon mit dem Neujahr damit beginnen. Dies könne ja mäßig geschehen und werde dann sicher nicht den Staatsschatz ruiniren.
Passy, der neue Finanzminister, protestirt gegen jede Erniedrigung oder Abschaffung der Steuer. Ich will, sagt er, die Vortheile nicht bestreiten, die sie für den Ackerbau und die Viehzucht äußern dürfte, allein als Finanzminister muß ich mich jeder derartigen Maßregel widersetzen. Meine Vorgänger haben Ihnen mehrere Finanzübersichten vorgelegt, allein ich muß Ihnen melden, daß sie große Unrichtigkeiten enthielten. (Hört! Hört!) Sie gaben Ihnen das Defizit pro 1848 und 1849 auf 460000,000 Fr. an, ich aber erkläre Ihnen, daß dasselbe um mindestens 60 Millionen höher steigt und sich vielleicht zu der enormen Höhe von 560,000,000 erheben dürfte. (Agitation im ganzen Saale.) Nach diesen Umständen muß ich gegen jede Steuerherabsetzung protestiren vor dem Jahre 1850.
Nach dieser Verwahrung tritt der Minister in ein Zahlenheer, wohin wir ihm nicht folgen können.
Seiner Rede folgt große Gährung.
Marrast: Eine große Zahl Deputirter stellt mir so eben den Antrag zu, die gleiche Briefportotaxe vom 1. Januar an noch nicht einzuführen. (Lärm.) Marrast liest einen Theil dieses Antrags, der neuen Tumult hervorruft, dann wird die Salzsteuerdebatte wieder aufgenommen.
Lagarde erhält das Wort
Lagarde, Berichterstatter des Ausschusses, der die Anträge rücksichtlich der Salzsteuer zu prüfen hatte, unterstützt die Ansicht seines Ausschusses, welche in der absoluten Abschaffung des Dekrets der provisorischen Regierung vom 15. April besteht und sich nur vom 1. Juli 1849 an mit Herabsetzung der Salzsteuer auf 10 Centimen für das Kilogramm begnügt
Die ausländischen Salze wären demnächst folgendermaßen zu bezollen:
a. an der belgischen Gränze 2 Fr. für 100 Kilo;
b. an der deutschen und spanischen Gränze ½ Fr. für 100 Kilo;
c. vom Mittelmeer her ½ Fr. für 100 Kilo unter französischer Flagge, unter fremder Flagge 1 Fr. für 100 Kilo
Rodot hält alle diese Reformen für den Ackerbau unnütz und will sie höchtens vom 1. Januar 1850 zugestehen. Darum sei er mit dem Redner eigentlich nur über die Periode uneinig und unterstütze den ministeriellen Antrag für Neujahr 1850.
St. Romme bekämpft diese Lauheit für die wichtige Steuer und stellt den förmlichen Antrag, das Dekret der provisorischen Regierung (vom April) aufrecht zu erhalten und diese Steuer schon mit bevorstehendem Neujahr abzuschaffen.
Mcaulle schlägt vor, ausländische Waaren und andere Konsumtionsartikel statt des Salzes zu besteuern.
Viele Glieder unterbrechen ihn und verlangen schriftlich, daß man über St. Romme's Antrag durch Stimmzettel abstimme.
Dies geschieht und gewährt folgendes Resultat:
336 verlangen sofortige Abschaffung der Steuer, d. h. Aufrechthaltung des Aprildekrets.
417 Glieder stimmen aber dagegen.
St. Romme's Antrag fällt also durch.
Mcaulle entwickelt von Neuem seine Reformen. Aber kein Mensch hört ihm zu.
Sein Antrag wird verworfen und die Sitzung um 6 Uhr aufgehoben.
Das Dekret vom 15. April bleibt abgeschafft.
Belgien. 074 Brüssel, 28. Dezbr. Ich beeile mich, Ihren Lesern — namentlich denen in den kohlenproduzirenden Distrikten Westphalens und der Ruhr — von einer ganz neuen belgischen Erfindung Nachricht zu geben, die das sonst so gefahrvolle Befahren der Kohlengruben vermittelst Seil und Eimer durchaus gefahrlos zu machen verspricht. Es ist dies eine Art von Fallschirm, durch dessen Anwendung der Eimer beim Reißen des Seils sich in der Mitte des Schachts schwebend erhält. Versuche, die in den Gruben der Maas ganz kürzlich gemacht wurden, haben die Probehaltigkeit der Erfindung auf's Glänzendste bewährt, die für Belgien um so wichtiger ist, als das Befahren der Gruben mit Seil und Eimer trotz seiner Reglementswidrigkeit und seitherigen Gefahr dennoch dem ermüdenden Auf- und Abklettern an der senkrechten Leiter fast allgemein vorgezogen wird und schon manches beklagenswerthe Unglück zur Folge gehabt hat.
Holland. 068 Amsterdam. Die am 22. Dezember mit der Ueberlandpost aus Niederländisch-Indien hier empfangenen Nachrichten melden vornämlich, daß die holländischen Truppen die Küste von Bali streng blokirt halten, um die Rebellen auf diese Weise zur Unterwerfung zu zwingen. Am 27. Oktober veröffentlichte der Generalgouverneur von Batavia ein aus dem Haag vom 19. August datirtes königliches Rescript, worin der König die von seinem Repräsentanten in Niederländisch-Indien bisheran befolgte Politik in aller Form billigt und den Wunsch äußert, der Generalgouverneur möge auch ferner alle Mittel zur Unterdrückung insurrektioneller Bewegungen anwenden.
Großbritannien. * London, 26. Decbr. In der Botschaft des Präsidenten der nordamerikanischen Union ist derjenige Theil, der über die Hülfsquellen und namentlich die reichen Mineralprodukte Californiens handelt, von besonderem Interesse. Wir lassen daher diese Stellen in wörtlicher Uebersetzung folgen:
„Ober-Californien nimmt, abgesehen von seinen ungeheuern, erst kürzlich entwickelten mineralischen Schätzen in Betreff der Wichtigkeit für die Union gegenwärtig den nämlichen Platz ein, wie Louisiana, als es vor 45 Jahren von Frankreich an die Vereinigten Staaten überging. Ober-Californien erstreckt sich fast 10 Breitengrade längs des stillen Meeres; es umfaßt die einzig sichern und bequemen Häfen, die an jener Küste auf Hunderte von Meilen anzutreffen sind. Das Klima ist gemäßigt und im Innern eine ungeheure Fläche fruchtbarer Ländereien. Daraus geht hervor, daß sein Reichthum kaum eher abzuschätzen ist, bis es unter der Herrschaft unserer Gesetze und Einrichtungen alle seine Hülfsquellen frei und vollständig entwickeln kann. Seiner Lage nach muß es den reichen Handel mit China, Asien, den Inseln des stillen Ozeans, mit West-Mexiko, Central-Amerika, en südamerikanischen Staaten, wie mit den russischen Besitzungen im Norden beherrschen.
Zweifelsohne wird an der californischen Küste rasch ein Handelsplatz erstehen, der bestimmt sein dürfte, an Wichtigkeit mit Neu-Orleans selbst zu rivalisiren. Das Depot des unermeßlichen Handels, der am stillen Ozean erblühen muß, wird sich wahrscheinlich an irgend einem Punkt der Bay von San Franzisco etabliren und in Betreff der ganzen Westküste jenes Ozeans die nämliche Stellung einnehmen, wie Neu-Orleans bezüglich des Mississippi-Thales und des mexikanischen Golfs.
Nach diesem Depot werden sich unsere zahlreichen Wallfischfänger mit ihren Ladungen begeben, um zu verkaufen, Ausbesserungen vorzunehmen und Proviant anzuschaffen. Dies allein wird mächtig zur Erbauung einer Stadt beitragen, die bald der Mittelpunkt eines großen und reißend zunehmenden Handels werden muß. An einem sichern Hafen gelegen, der zur Aufnahme aller Handels- und Kriegsflotten der ganzen Welt geräumig genug ist und zur Erlangung von trefflichem Schiffsbauholz aus der Union herrliche Gelegenheit bietet, wird diese Stadt unsere große westliche Seestation werden.
Es war zur Zeit der Erwerbung Californiens bekannt, daß dort Lager edler Metalle von bedeutender Ausdehnung vorhanden waren. Die neuesten Entdeckungen machen es wahrscheinlich, daß jene Lager noch ausgedehnter und werthvoller sind, als man vermuthet hatte. Die Berichte über den Reichthum an Gold in jenem Territorium sind so außerordentlicher Art, daß sie kaum geglaubt würden, wenn sie nicht durch authentische Berichte öffentlicher Beamten, welche den Distrikt der Erzlager besucht und persönliche Beobachtungen angestellt haben, Bestätigung erhielten. Weil der, unsere Streitmacht in Californien kommandirende, Offizier den über die Goldmassen umlaufenden Gerüchten keinen Glauben schenkte, begab er sich letzten Juli selbst nach dem Minendistrikt. Sein Bericht an's Kriegsdepartement wird hiermit dem Kongreß übermacht. Bei seinem Besuch daselbst waren circa 4000 Personen mit Goldsammeln beschäftigt. Es ist mit Grund anzunehmen, daß sich seitdem die Zahl vermehrt hat. Die bisherigen Erforschungen bestätigen, daß der Vorrath sehr bedeutend ist und daß das Gold auf einer weiten Landstrecke an verschiedenen Stellen gefunden wird.
Es geht zugleich aus diesen und andern Berichten hervor, daß in der Nähe der Goldregion auch Quecksilber-Minen aufgefunden worden. Der Ueberfluß an Gold und die Alles bei Seite setzende Aufsuchung desselben haben in Californien den Preis aller Lebensbedürfnisse auf eine unerhörte Höhe hinaufgebracht.
Um rasch und vollständig aus dem noch unentwickelten Reichthum dieser Minen für uns Nutzen zu ziehen, scheint es von ungemeiner Wichtigkeit, noch während Ihrer jetzigen Session, eine Zweiz-Münze in Californien zu errichten. Außer andern in die Augen springenden Vortheilen würde sie auch den haben, daß das Gold in jenem Territorium auf al pari seines Werthes gebracht würde. Eine Zweig-Münze der Union im großen Handelsdepot der Westküste würde nicht blos das aus den reichen Minen herbeifließende Gold, sondern auch alle durch unsern Handel von der Westküste des mittlern und südlichen Amerikas zugeführten Barren und Münzen in unsre eigene Landesmünze verwandeln. Die Westküste Amerikas und das angränzende Innere umfassen die reichsten und besten Minen von Mexiko, Neu-Granada, Mittelamerika, Chili und Peru. Die jetzt aus diesen Ländern, namentlich aus Westmexiko und Peru, gezogenen Barren und Münzen, die jährlich viele Millionen Dollars betragen, werden jährlich von englischen Schiffen nach ihren eigenen Häfen gebracht, damit sie umgeprägt oder zur Aufrechthaltung der englischen Bank benutzt werden und so dienen sie dazu, Englands Macht zur Beherrschung des Welthandels um eben jene Summen zu vergrößern. Die europäischen Mächte, durch den atlantischen Ozean von der Westküste Amerika's getrennt und durch eine langweilige und gefährliche Umschiffung der Südspitze von Amerika verhindert, sind niemals im Stande, in dem reichen und ausgebreiteten Handel, der sich für uns durch die Erwerbung Californiens mit so viel geringern Kosten betreiben läßt, jemals mit den Vereinigten Staaten erfolgreich konkurriren zu können.“
Italien. * Die Abdankung des römischen Ministeriums, welche zuerst von dem zu Livorno erscheinenden „Pensiero Italiano“ mitgetheilt wurde, bestätigt sich nach unserer heutigen römischen Correspondenz (s. unten) vollkommen. Von anderer Seite hören wir, daß Sir Ch. Rapier am 15. Decbr. zu Rom eingetroffen war, und dem allgemeinen Vernehmen nach zur Einleitung einer Versöhnung nicht nur die Absendung einer vertrauten Person an den Pabst vorgeschlagen, sondern sich auch selbst zu dieser Mission in Vorschlag gebracht hatte. — Aus Bologna schreibt man unterm 19. Decbr., daß man am Abend vor Weihnachten große Dinge erleben werde; die Behörde treffe ihre Maßregeln; Zucchi, versichere man, sei zurück. — Das Toskanische Ministerium hat, in Nachahmung des Piemontesischen,dem Großherzog die Abschaffung des den Mitgliedern des Kabinets bis jetzt zustehenden Titels „Excellenz“ vorgeschlagen. — Die „Concordia“ von Turin schreibt über die Politik der französischen Republik gegenüber den Zuständen Italiens das Folgende: „Wir glauben nicht, daß die Minister Louis Napoleons sich in Betreff Italiens unterwürfiger gegen Oestreich zeigen können, als ihre Vorgänger. Indem wir jedoch die Unmöglichkeit einer Verständigung auf der durch die Vermittlung gelegten Grundlage zugeben, sind wir der Meinung, daß Frankreich sich jeder andern Negociation enthalten und sich vorbereiten sollte, sein Prinzip, welches nach Allem zu urtheilen auch das unsrige ist, mit den Waffen zu behaupten.
„Von dem Benehmen, welches Louis Napoleon in unserer Angelegenheit beobachten wird, hängt das Urtheil von Frankreich, hängt das Urtheil von ganz Europa über ihn ab.“
„ Was unser jetziges Ministerium betrifft, so hat es die Nothwendigkeit, unsere Unabhängigkeit mit den Waffen zurückzuerobern, offen anerkannt; wenn also Louis Napoleon nur ein wenig für seine Würde und seine Interessen besorgt ist, so dürfen wir darauf zählen, daß Frankreich mit uns ist, wenn der heilige Krieg ausbrechen wird.“
* Neapel, 17. Dez. Der Pabst befindet sich noch immer zu Gaëta, und man ist hier allgemein der Meinung, daß er es nicht verlassen wird, bis die Antworten auf sein hülfeflehendes Rundschreiben an sämmtliche europäische Regierungen eingelaufen sind. — Hier ist Alles ruhig. Der russische Gesandte, Hr. Creptowich, hat kürzlich eine Unterredung mit dem Könige gehabt, worin er ihm die lebhaften Sympathien des Kaisers ausgedrückt und ihm den Rath desselben überbracht hat, sich keinerlei Einmischung in die freie Ausübung seiner Prärogative fürder gefallen zu lassen. Die Haltung der Gesandten von England und Frankreich in Folge dieses Raths soll bereits eine merklich veränderte sein.
068 Rom, 18. Dez. Gestern begab sich ein großer Volkszug mit der italienischen Brüderfahne an der Spitze vor das Haus des Generals Garribaldi, brachte ihm einige Lebehochs und ersuchte ihn, auf dem Balkon zu erscheinen. Er war aber abwesend, und der Volkszug wandte sich dem Quirinal zu, in welchem die Minister so eben Sitzung hielten. Der Zug sendete eine Deputation ab und ließ den Ministern ein Memorial des Volkszirkels überreichen, in welchem der Zusammentritt eine Constituante verlangt wird. Dieser Energie wagte das Kabinet nicht nachzugeben; es legte feig die Regierungszügel nieder und mit der Weisheit des Herrn Grafen von Mamiani hätte es somit ein Ende.
— Die Revolution schreitet indeß vorwärts. Zucchini ist durch Galetti ersetzt und die Junta ist im besten Gange.
— Advokat Philipp Canuti ist mit diplomatischen Aufträgen nach Paris und London abgereist.
Amerika. * La Guayra, 22. Novbr. Wir haben endlich bestimmte Nachrichten erhalten, daß Maracaibo von der Paez-Partei wiedererobert worden. Ich lege Ihnen ein Exemplar von der Proklamation des Gouverneurs Serrano bei, die letzterer von Maracaibo aus am 4. d. erlassen hat. Es geht aus ihr hervor, daß die Partei des General Monagas bedeutende Schlappen erlitten, daß sich Truxillo und Merida offen für Paez erklärt u. auch östlich von Cumana Erhebungen gegen das Monagas'sche Wüllkürsystem stattgefunden haben.
Paez bleibt inzwischen ruhig zu Curaçoa und wartet ab, bis Alles zu seinem Einschreiten reif ist. Ueber General Bricino u. die Regierungsflottille weiß man nichts Näheres, doch wird vermuthet, daß sie im Golf vom Maracaibo sind.
Endurtheil in Sachen des Kapellmeister Rosenkranz.
Nachdem seit Veröffentlichung meines Artikels: „Die Kroaten in Bonn“ in Nr. 156 der N. Rh. Ztg. bereits über drei Wochen verflossen sind, erhielt die Frau Prof. Kinkel am 19. d. ein langes Schreiben vom Herrn Oberstlieutenant und Regimentscommandeur v. Götze, wonach alle dem Kapellmeister Rosenkranz vorgeworfenen Facra als nicht gehörig constatirt bezeichnet werden, weshalb „das Regimentskommando sich nicht veranlaßt sieht, das förmliche Gerichtsverfahren gegen den v. Rosenkranz eintreten zu lassen und der Klage auf Grund der bestehenden Strafgesetze keine weitere Folge zu geben vermag.“
„Jedoch ist (hört! hört!) demselben wegen Unvorsichtigkeit und Mangel an Ueberlegung die gebührende Rüge zu Theil geworden.“
Es lebe die preußische Justiz! Hoch! Und noch einmal Hoch!! und zum drittenmale Hoch!!! — — —
Bonn, den 20. December 1848.
A. H. Stradtmann.
Handelsnachrichten. _
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Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML
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Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat
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Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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