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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 213. Köln, 4. Februar 1849. Beilage.

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Bekanntmachung.

Der unterzeichnete Wahl-Kommissar macht hiermit bekannt, daß auf Grund des Wahlgesetzes für die zweite Kammer vom 6. Dezember v. J. und des § 27 des Reglements zur Ausführung des Wahlgesetzes vom 8. Dezember v. J., die Wahl von zwei Abgeordneten für die zweite Kammer am Montag 5 Februar d. J. Morgens präcise 9 Uhr im Saal Rathhausplatz Nr. 5 statt finden wird.

Zu dieser Wahl sind die Wahlmänner hiesiger Stadt bereits schriftlich eingeladen worden.

Köln, am 31. Januar 1849.

Der komm. Ober-Bürgermeister, Graeff.

Bekanntmachung.

Es sind seit einiger Zeit in Köln Erkrankungen an den Varioliden und Pocken, so wie Sterbefälle in Folge der letzteren vorgekommen, von welchen die Quelle der Ansteckung nicht ermittelt werden konnte. Diese, so wie andere Umstände, berechtigen zu der Annahme, daß der Polizei-Behörde nicht von allen vorgekommenen Pockenfällen Anzeige gemacht worden ist.

Da es, um eine weitere Ausbreitung der erwähnten Krankheit verhüten zu können, durchaus nothwendig ist, daß in jedem Falle ermittelt werde, wo und wie die Ansteckung Statt gefunden, dieses aber nur dann möglich ist, wenn der Polizei alle Erkrankungen der erwähnten Art bekannt sind, so finde ich mich veranlaßt, die nachfolgenden Paragraphen der Pocken-Ordnung (Amtsblatt der Königl. Reg., J. 1843, St. 14, Beilage) in Erinnerung zu bringen, und mit dem Bemerken zur genauen Beachtung derselben aufzufordern, daß von Seiten des Publikums das Verfahren der Medizinal-Personen, welche Pockenfälle, die entweder in ihrer Praxis oder auf anderem Wege zu ihrer Kenntniß gelangen, der Polizei anzeigen, nicht als ein willkürliches, ihrem Ermessen anheimgestelltes Verfahren, sondern als die Erfüllung einer ihnen obliegenden Pflicht betrachtet werden möge.

Nach §. 33 der Pocken-Ordnung muß jeder Fall von Erkrankung an den Pocken bei Vermeidung einer Geldstrafe von 2 bis 5 Thlr. oder 3- bis 8tägigem Gefängnisse, der Polizei-Behörde ungesäumt schriftlich oder mündlich angezeigt werden; insbesondere sind dazu alle Familienhäupter, Haus- und Gastwirthe, Medizinal-Personen und Geistliche verpflichtet.

Nach §. 44 sind sämmtliche, die echten Menschenpocken betreffenden polizeilichen Anordnungen auch bei den sogenannten Varioliden oder modifizirten Menschenpocken zu befolgen. Wer dieselben übertritt, verfällt, wo nicht bereits in den vorhergehenden §§. eine Strafe speziell festgesetzt ist, auch dann, wenn kein Schaden daraus entstanden sein sollte, in eine Geldstrafe von 2 bis 5 Thlr. oder in eine Gefängnißstrafe von 3 bis 8 Tagen Ist aber wirklich ein Schaden dadurch herbeigeführt und Jemand an seiner Gesundheit, an seinem Leben oder an seinem Vermögen beschädigt worden, so treten die allgemeinen Strafbestimmungen ein.

Köln, 31. Januar 1849.

Der Polizei-Direktor, Geiger.

In der Provincial-Irren-Heilanstalt zu Siegburg ist die mit einem Jahrgehalt von 200 Rthlr. und freier Station verbundene zweite Assistentenstelle intermistisch für den Zeitraum von etwa vier Monaten, mit dem 10. Februar c. beginnend, zu besetzen. Zu der Annahme dieser Stelle geneigte Aerzte, welche über die rühmliche Absolvirung ihrer Studien die erforderlichen Zeugnisse vorlegen können, und die mit dieser Stelle verbundene Besorgung der Hausapotheke zu übernehmen im Stande sind, werden ersucht, ihre betreffenden Eingaben vor dem Schlusse dieses Monats portofrei an den Unterzeichneten einzusenden.

Siegburg, den 24 Januar 1849.

Jacobi, Königl. Obermedicinal-Rath und Director der Heil-Anstalt.

Sämmtliche Herren Wahlmänner der Kreise Mayen und Uhrweiler zur 2. Kammer werden hierdurch gebeten, sich am kommenden Sonntage den 4. Februar, also am Tage vor der Wahl in Mayen einzufinden, um an diesem Tage Nachmittags 1/2 5 Uhr einer öffentlichen Sitzung des politischen Clubs zur Besprechung von Wahl-Angelegenheiten beizuwohnen.

Im Auftrage des politischen Clubs: die Kommission für volksthümliche Wahlen.

In Ladung zu Rotterdam.

Nach New-York, um gleich nach Wiederöffnung der Schifffahrt in See zu gehen; die Fregatte "Anna", Capt B. H. Kuyper.

Dieser kupferfeste Dreimaster ist einer der vorzüglichsten Segler unter den niederländischen Ost-Indienfahrern und übernimmt Frachtgüter für die sämmtlichen Vereinigten Staaten.

Näheres bei dem Rheder Herrn Franz Moll und den Schiffsmäklern Herren Huilig und Blockhuizen.

Ein Dutzend schöne Stuckfässer zu verkaufen bei Franz Brückmann, Zollstraße 5- .

Copia!

An Herrn Kaufmann Maxrath in Ahrweiler!

Dank erstatte ich Ihnen, als einen anerkannten Ehrenmann, für die Güte, da Sie die Veranlassung sind, daß mir von vielen Wählern zur zweiten Kammer von dort eine Offerte als Abgeordneter nach Berlin zu Theil wurde.

Sollten die Herren wirklich geneigt sein, mir, einem so geringen Manne, dieses Zutrauen zu schenken, so beschwöre ich Ihnen bei Gott dem höchsten Herrscher, wenn mir eine Stelle im Parlament zu Theil würde, eine unbeugsame Stütze für Religion, Recht und Fortschritt zu sein. Leider bin ich nicht ein Mann, der sich anzubetteln versteht, und dieses hat auch meine Person noch geringfägiger gemacht, als wie Andere, die sich den Schein eines guten Herzens geben. Ich habe immer blos gedacht, was Gott will, das geschieht doch, und da wir die Strafe von Gott, über die Menschen, nicht zurückhalten können, und uns so sicher wie der Tag scheint, noch eine große Ruthe bevorsteht, so habe ich meinen Feinden freien Spielraum gelassen, denn mein Gewissen ist rein und das Uebrige mag sich finden, hier oder in jener Welt, wo man keine Erdenleiden kennt.

Indem ich nochmals für alle meine Gönner von Herzen den Dank ausspreche, den mein Gefühl im Interesse meiner sehr zahlreichen Familie, die noch vieler Beihülfe bedarf, mir gebietet, verbleibe ich hochachtend Ihr

G. W. Schlechter, Bürger, Kaufmann und Drechsler.

Köln, den 31. Jan. 1849.

Muzen, Muzenmandeln.

Ganz vorzüglich. Muzen 12 Sgr. und Muzenmandeln 10 Sgr. das Pfd.

Franz Stollwerck.

Die Eröffnung meiner Weinschenke, verbunden mit einer Restauration, zeigt seinen Freunden und Gönnern ergebenst an Pet. Grohe, Kattenbuch Nr. 37.

Eine Probesendung Klipp-Fische pr. 100 Pfd. a 6 Thlr. zu haben Perlengraben 70. --

Der Fisch ist gesalzen und an den Seeklippen getrocknet und wird in Holland etc. von der mittleren Klasse roh (ungekocht) mit Brod zum Frühstück consumirt.

Feinster Punschsyrup von Franz Jos. Daniels, Hochstraße Nr. 82.

J. P. Hospelt, Höhle 35 nimmt alle solide Gegenstände in Niederlage zum Verkauf an; kauft solche sowie Gold und Silbergegenstände.

25jähr. Kornbrantwein.

Sternengasse Nr. 9 & 11.

Unterzeichneter ein Franzose von Geburt, empfiehlt sich im Ertheilen des französischen Sprach-Unterrichtes gegen billiges Honorar.

Auch können noch einige Herren der von mir errichteten französischen Gesellschaft zur Uebung in der Conversation beitreten.

Alphons Capette, konzess. Lehrer der franz. Sprache Georgstraße 2G.

Auch ist daselbst ein möblirtes Zimmer nebst Kost billig zu vermiethen.

Im neuen Laden, Obenmarspforten, gegenüber dem Jülichsplatz, wird zu sehr billigen Preisen verkauft:

Haus- und Schlafröcke gut wattirt per Stück 2 Thlr. bis 6 Thlr. Sehr gute Winterpaletos per Stück 4 Thlr. bis 12 Thlr. Feinstes Tuch und Bucksking die vollkommene Hose 2 Thlr. bis 4 Thlr. Westenstoffe in Wolle, Seide, Cachemir die Weste 8 Sgr. bis 2 Thlr. die eleganteste Seidensammtweste gestrickte Unterbeinkleider das Paar 14 Sgr. Gestrickte Unterjacken per Stück 17 Sgr. Alle Arten Handschuhe das Paar 2 Sgr. bis 15 Sgr. das Paar bei Joseph Sacks aus Frankfurt a. M., im Hause des Herrn Johann Maria Farina, gegenüber dem Jülichsplatz.

Ich wohne von heute an Langgasse, am Appellhof Nr. 19. Köln, den 29. Januar 1849.

Laufenberg, Advokat

VAN EETEN & Cmp. in Antwerpen.

Nachfolger des Herrn JULES VAN EETEN.

Bureau zur Beförderung Auswanderer nach Amerika.

Regelmässige Schifffahrt zwischen Antwerpen und New-York für Passagiere und Güter, durch schöne, gekupferte und kupferfeste gut seegelnde Dreimast-Schiffe, deren Namen zur Zeit werden angezeigt werden.

Die Abfahrten von Antwerpen sind auf den 1., 10. und 20 jeden Monats bestimmt, und nehmen vom 1 März 1849 Anfang.

Diese Gesellschaft übernimmt den Transport der Auswanderer nach Amerika mit oder ohne Beköstigung für jede oben erwähnte Abfahrt während 1849, liefert Contrakte für alle Plätze im Inneren der Vereinigten Staaten per Eisenbahn und Dampfschiffe, und expedirt ebenfalls Schiffe nach Baltimore, New-Orleans, Galveston, Rio-Grande, Rio-Janeiro etc. und zwar unter den vortheilhaftesten Bedingungen u. zu den billigst möglichsten Preisen.

Nähere Nachricht ertheilen auf frankirte Anfragen die Herren VAN EETEN et Comp. in Antwerpen, und alle Agenten dieser Gesellschaft in Deutschland.

Antwerpen, den 27. December 1848.

VAN EETEN et Comp.

Zu sehr billigen Preisen wird verkauft:

Regenschirme in schwerer Seide per Stück 2 Thlr. 10 Sgr. bis 4 Thlr. Regenschirme in feinem Zeug per Stück 22 Sgr. bis 1 1/2 Thlr. Seidene Foulards per Stück 18 Sgr. bis 1 Thlr. 20 Sgr. Herrnshwals in Wolle per Stück 10 Sgr. bis 20 Sgr. Atlaß, Schlips und 4eckige seidene Herrnbinden per Stück 20 Sgr. bis 2 Thlr. Gumihosenträger das Paar 3 Sgr. bis 20 Sgr. Alle Sorten Stahlschreibfedern und port monnaie Cigaren-Etui, Börsen u. s. w

Joseph Sacks aus Frankfurt a. M., im Hause des Herrn Johann Maria Farina, gegenüber dem Jülichsplatz.

Ein vorzügliches Pianino steht bei einem Privatmann billig zu verkaufen, wo sagt die Exp.

Börse bei Halin.

Heute Mittag Harmonie und Abends karnevalistische National-Produktion der kölner "Concordia."

Die Lieder des Comites werden Abends im Saale vertheilt.

J. H. Halin.

Herrenkleider werden gewaschen und reparirt, Herzogstraße Nr. 11.

Mobilar-Verkauf.

Am Montag den 5 Februar 1849, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Marktplatze in der Apostelnstraße zu Köln, einige Mobilar-Gegenstände, als: 1 zweisitziges Schreibepult von Tannenholz, 1 Ofen mit Rohr, 1 Coupons feine schwarze Bukskin von circa 18 Ellen, 1 Coupons feines schwarzes Tuch von circa 10 Ellen etc. gegen gleich baare Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.

Fr. Happel, Gerichtsvollzieher.

Mobilar-Verkauf.

Am Montag den 5. Februar 1849, Mittags 12 Uhr, sollen auf dem Marktplatze in der Apostelnstraße zu Köln, einige wohlerhaltene Mobilargegenstände, bestehend in einem Tafelklavier mit Mahagonikasten, einem Sopha, Stühlen, einem Sekretair, sämmtlich von Nußbaumholz, einem Ofen, einem Spiegel mit vergoldeten Rahmen, Tischen etc. öffentlich an den Meistbietenden gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.

Fr. Happel, Gerichtsvollzieher.

Da ich im Monat März hier viele Früchte abzuliefern habe, so suche ich eine Parthie Dochte, Raad und andern Ausputz zu kaufen, indem ich dieses Zeug zum Untermischen brauchen muß, und bezahle wie bekannt, den höchsten Werth.

Isaak Süß.

Wahlmänner seid auf Eurer Hut!

Nachdem die Wahlen für die zweite Kammer den entschiedenen Sieg der demokratischen Sache bekundet, sucht die Gegenpartei den Siegern die Beute durch allerlei Kunstgriffe zu escamotiren. Das Organ der schwarz-weißen Heulerpartei, die Kölner Zeitung, schiebt schlau das materielle Interesse vor; sie spricht zu den Handwerkern und Gewerbtreibenden: "Wählet in die zweite Kammer Handwerker, Männer Eures Standes, die Euer Interesse kennen, würdigen und vertreten; seht weniger auf politische Fähigkeiten; denn es genügt, wenn in der ersten Kammer politische Intelligenzen (etwa von der Opposition des ersten vereinigten Landtages) sitzen."

Damit übereinstimmend, rückt die Heulerpartei mit dem Meister Schützendorf vor, wirft einen Handwerker als Köder hin, um den demokratischen Sieg zu hintertreiben. Schützendorf, der im Frühjahr sich für einen Demokraten ausgab, der auf der Reise von Berlin nach Köln auf allen Stationen für die Sache der Freiheit haranguirte, der später in den schonungslosesten Ausdrücken dagegen eiferte, daß man den Herrn von Wittgenstein, den Kommandanten der damaligen Kölner Bürgerwehr, zum Regierungspräsidenten im Stadtrathe gewünscht, was er etwa in folgender Art motivirte: "Wir wollen das Ungeziefer rein ausklopfen, nun kommt man und setzt uns wieder eine Wanze in den Pelz, die neue Wanzen heckt; von Raumer in seiner Unpopularität war unschädlich, aber von Wittgenstein mit seinen Kniffen und Ränken kann der Sache des Volkes sehr schaden" -- was er sehr weitläufig zur Heiterkeit aller Anwesenden ausführte; derselbe Schützendorf, der bei der Wahl Camphausen's und des Erzbischof's diese Wahlen als Verrath dem Volke bezeichnete, weil der erstere blos den Geldsack und der andere blos die Kirche -- keiner von Beiden aber das Volk vertrete; dieser entschiedene Demokrat Schützendorf ist in das Lager der Gegner hinübergelaufen und hat sich in den Vorstand des Bürgervereins hineingearbeitet. Er ist mit Herrn von Wittgenstein, den er mit einer Wanze im Frühjahr verglich, und den sonstigen Heulern einverstanden, und arbeitet mit denjenigen, die er als Verräther des Volkes verschrie. Wäre er kein Ueberläufer, wir würden uns freuen, ihn zu wählen; aber einen Renegaten, einen so gesinnungslosen Deserteur zu wählen, das wäre eine Schmach, eine Niederlage für die letzten Wahlen, und die Heuler würden uns, die schlau Hintergangenen, nur verlachen. Darum seid auf Eurer Hut!

Mehrere Wahlmänner.

NB. Obige Aeußerungen über das Ungeziefer resp. Vergleich mit Herrn von Wittgenstein, sind in Gegenwart mehrerer Gemeinderäthe gemacht worden, die darüber als Zeuge vernommen werden können.

Köln, den 2. Februar 1849.

An den von Bataillonswegen als Wahlmann und Zettelträger kommandirten Kreisfeldwebel E .. e.

Schlägt das böse Gewissen, daß Sie nicht mehr zu Raths kommen; es sind also die physischen und moralischen Mängel Wahrheit, die Ihr Kollege hier erzählt hat.

Mehrere Stammgäste und Urwähler.

Ein Billard mit allem Zubehör in einem sehr guten Zustande, so wie eine Brüsseler Bierpumpe mit 3 Zügen, stehen zu verkaufen. Näheres im Mainzerhof zu Düsseldorf.

Fröhlicher St. Cuniberts-Bau-Verein.

Heute Abend 7 Uhr bei Herrn Kleefisch, Eigelstein 51.

Theatralisch-deklamatorische Unterhaltung. Damen haben heute Zutritt.

Geselliger Cuniberts Bau-Verein. Morgen Abend 7 Uhr bei Herrn Nakatenus Eigelstein.

Minoriten Reparatur Bau-Verein.

Bei Jüsgen, jeden Dienstag Abend Versammlung.

Ausgezeichnete Punsch-Essenz, Rum, die große Flasche 17 1/2 Sgr. Die halbe 9 Sgr. Arrac die große Flasche 22 1/2 Sgr. Die halbe 11 1/2 Sgr. bei G. Tonger, Pauluswache.

Messingene, bleierne & eiserne Saug- und Druckpumpen sind stets vorräthig, und werden nach Bestellung unter Garantie angefertigt bei August Hönig, Pumpenfabrikant, Altenmarkt Nr. 56 Köln.

Ein Lehrling wird gesucht für Dekorationen und Anstreichen, wo sagt die Expedition.

Großes Maskenfest zu Köln.

Kölner Karnevals-Convent.

Heute Sonntag, den 4. Februar, Abends 6 Uhr, im großen Saale des Herrn Jüsgen im Stern, Hochstraße.

Siebente General-Versammlung.

Motto:
Es hoffen und träumen die Menschen recht viel
Auf kommende bessere Tage;
Doch wäre der Mensch auch zweimal gefayt,
Noch ist nicht gelös't die sociale Frage.
(Frei nach rother Rex-bene dich).

Mit hoher hanswurstlicher Bewilligung: Große Vorstellung in der natürlichen Magie, vulgo Geschwindigkeits-Hexerei, ausgeführt von den bedeutendsten Lichtern des Herrn Magiker Zeitgeist.

Programm:
1) Raff o! deutsches Publikum Dich auf, komm in den Stern, wo ein großer deutsch-österreichischer Taschenspieler auftreten wird. Es ist dies derselbe, welcher mit ungetheiltem Beifall die ganze Donau entlang zum zweiten Stock hinausspielt, und auch noch wöchentlich die Salons der Madame Sophie zu Wien und des Wilhelm von Babelsberg amusirt. Zur Aufklärung diene, daß derselbe wie sein verstorbener Vetter Philadelphia die Eigenschaft hat, an zwei Orten zugleich zu erscheinen.
2) Ein Pechdraht, mit ungemein elastischer Bildung wird Jeden, der ihm zunahe kommt, anschmieren.
3) Es wird dem Publikum ein neuer wollener Unterrock gezeigt, ein [Abbildung] geht am [Abbildung] vorüber, Bändel reißen ab, die Farbe verschießt, und man sieht bei Gasbeleuchtung Mittags um 2 Uhr bei Stollwerk einen Grilächer Caffee trinken.
4) Die Bürgerwehr-Cavallerie will Remonte anschaffen, stößt aber im Kreise ihrer Familie auf passiven Widerstand, und läßt der Sache ihren naturgemäßen Lauf.
4) Ein großes Kriegsstück. Es findet ein Nacht-Manövre Statt, man vernimmt in Nr. 17, wo das Unterhaus unbewohnt ist, den Knall der schweren Geschütze, das Gerassel der kleinen Gewehre, und es bleiben einige verbrannte Soldaten und Häuser zwischen dem Garnison-Lazareth und dem Neumarkte liegen, so daß es dem Eigenthümer eine Unmöglichkeit, einen Menschen*) zu finden, um auf alle diese Häuser zu schießen und den schweren Grund und Boden zu unterhalten.
6) Ein Schwan mit dickem Beck, der auf den Namen Finis hört, schlägt das Triangel, stürzt durch den Rechtsboden und erscheint als literarisches Käuzchen, ohne daß man eine Veränderung wahrnimmt.
7) Das Non plus ultra. Eine Champagnerflasche, eine Kirchenagende, ein unbeschriebenes Blatt Papier, eine Dombaudenkmünze, vier Loth natürliches Nasenkupfer, ein Glaubensschild, ein schlesischer Weber-Shräpnell, etwas feiner Potsdamer Streusand, eine Unze aufgelößter Höllenstein, ein geschorener Polenschädel, eine unbezahlte Neujahrsrechnung, eine Crokodillenthräne, ein Märzveilchen und 'ne Aprilschauer, ein zehnmonatlicher Mehlthau, der noch nicht ausgetragen, eine schwarz-roth-kupferne Cokarde, eine Unterhose vom Pater Hermann von Lehnin, ein Geigenstrich des Spielbähn -- dies Alles wird bei beschränktem Unterthanenverstand und erschreckender Theilnahmlosigkeit, aber durch eine rettende That und unter dem Gekrächze des rothen Spottvogels unvermeidlicher Klasse, in einen Bombenkessel gestoßen und gehörig gemischt; Hänneschen ruft: Nun leben Sie aber recht wohl. Germania erscheint im Hintergrunde mit der Kaiserkrone auf der die Worte: Wir sind Dein, in Berliner Blau zu lesen sind und Alle rufen in freudiger Entzückung: "Gläuvs Doh dann, mer wören esu domm!"

Um Mißverständnisse zu verhüten, wird bemerkt, daß etwaiges Geheul am künftigen Montage in keiner Beziehung zum Viehmarkte steht, und gebeten, sich durch den Ton einer großen Klüngel, die von der Römerstraße bis zur Königsmauer hörbar ist, nicht erschrecken zu lassen.

Ew. Hanswurst.

NB. Nicht-Mitglieder haben nach Erlegung von 5 Silbergroschen freien Zutritt.

Ferner: Morgens 11 Uhr Special-Revue sämmtlicher Konventsmitglieder und Karnevalsfreunde bei Friedrich Knipper, im Pfälzerhofe, Appellhofplatz.

*) Zum Schluß wird bemerkt, daß nur gegen die Bewohner der Häuser 2 und 12 der Vorwurf der Unsittlichkeit zu machen ist.

Bekanntmachung.

Der unterzeichnete Wahl-Kommissar macht hiermit bekannt, daß auf Grund des Wahlgesetzes für die zweite Kammer vom 6. Dezember v. J. und des § 27 des Reglements zur Ausführung des Wahlgesetzes vom 8. Dezember v. J., die Wahl von zwei Abgeordneten für die zweite Kammer am Montag 5 Februar d. J. Morgens präcise 9 Uhr im Saal Rathhausplatz Nr. 5 statt finden wird.

Zu dieser Wahl sind die Wahlmänner hiesiger Stadt bereits schriftlich eingeladen worden.

Köln, am 31. Januar 1849.

Der komm. Ober-Bürgermeister, Graeff.

Bekanntmachung.

Es sind seit einiger Zeit in Köln Erkrankungen an den Varioliden und Pocken, so wie Sterbefälle in Folge der letzteren vorgekommen, von welchen die Quelle der Ansteckung nicht ermittelt werden konnte. Diese, so wie andere Umstände, berechtigen zu der Annahme, daß der Polizei-Behörde nicht von allen vorgekommenen Pockenfällen Anzeige gemacht worden ist.

Da es, um eine weitere Ausbreitung der erwähnten Krankheit verhüten zu können, durchaus nothwendig ist, daß in jedem Falle ermittelt werde, wo und wie die Ansteckung Statt gefunden, dieses aber nur dann möglich ist, wenn der Polizei alle Erkrankungen der erwähnten Art bekannt sind, so finde ich mich veranlaßt, die nachfolgenden Paragraphen der Pocken-Ordnung (Amtsblatt der Königl. Reg., J. 1843, St. 14, Beilage) in Erinnerung zu bringen, und mit dem Bemerken zur genauen Beachtung derselben aufzufordern, daß von Seiten des Publikums das Verfahren der Medizinal-Personen, welche Pockenfälle, die entweder in ihrer Praxis oder auf anderem Wege zu ihrer Kenntniß gelangen, der Polizei anzeigen, nicht als ein willkürliches, ihrem Ermessen anheimgestelltes Verfahren, sondern als die Erfüllung einer ihnen obliegenden Pflicht betrachtet werden möge.

Nach §. 33 der Pocken-Ordnung muß jeder Fall von Erkrankung an den Pocken bei Vermeidung einer Geldstrafe von 2 bis 5 Thlr. oder 3- bis 8tägigem Gefängnisse, der Polizei-Behörde ungesäumt schriftlich oder mündlich angezeigt werden; insbesondere sind dazu alle Familienhäupter, Haus- und Gastwirthe, Medizinal-Personen und Geistliche verpflichtet.

Nach §. 44 sind sämmtliche, die echten Menschenpocken betreffenden polizeilichen Anordnungen auch bei den sogenannten Varioliden oder modifizirten Menschenpocken zu befolgen. Wer dieselben übertritt, verfällt, wo nicht bereits in den vorhergehenden §§. eine Strafe speziell festgesetzt ist, auch dann, wenn kein Schaden daraus entstanden sein sollte, in eine Geldstrafe von 2 bis 5 Thlr. oder in eine Gefängnißstrafe von 3 bis 8 Tagen Ist aber wirklich ein Schaden dadurch herbeigeführt und Jemand an seiner Gesundheit, an seinem Leben oder an seinem Vermögen beschädigt worden, so treten die allgemeinen Strafbestimmungen ein.

Köln, 31. Januar 1849.

Der Polizei-Direktor, Geiger.

In der Provincial-Irren-Heilanstalt zu Siegburg ist die mit einem Jahrgehalt von 200 Rthlr. und freier Station verbundene zweite Assistentenstelle intermistisch für den Zeitraum von etwa vier Monaten, mit dem 10. Februar c. beginnend, zu besetzen. Zu der Annahme dieser Stelle geneigte Aerzte, welche über die rühmliche Absolvirung ihrer Studien die erforderlichen Zeugnisse vorlegen können, und die mit dieser Stelle verbundene Besorgung der Hausapotheke zu übernehmen im Stande sind, werden ersucht, ihre betreffenden Eingaben vor dem Schlusse dieses Monats portofrei an den Unterzeichneten einzusenden.

Siegburg, den 24 Januar 1849.

Jacobi, Königl. Obermedicinal-Rath und Director der Heil-Anstalt.

Sämmtliche Herren Wahlmänner der Kreise Mayen und Uhrweiler zur 2. Kammer werden hierdurch gebeten, sich am kommenden Sonntage den 4. Februar, also am Tage vor der Wahl in Mayen einzufinden, um an diesem Tage Nachmittags 1/2 5 Uhr einer öffentlichen Sitzung des politischen Clubs zur Besprechung von Wahl-Angelegenheiten beizuwohnen.

Im Auftrage des politischen Clubs: die Kommission für volksthümliche Wahlen.

In Ladung zu Rotterdam.

Nach New-York, um gleich nach Wiederöffnung der Schifffahrt in See zu gehen; die Fregatte „Anna“, Capt B. H. Kuyper.

Dieser kupferfeste Dreimaster ist einer der vorzüglichsten Segler unter den niederländischen Ost-Indienfahrern und übernimmt Frachtgüter für die sämmtlichen Vereinigten Staaten.

Näheres bei dem Rheder Herrn Franz Moll und den Schiffsmäklern Herren Huilig und Blockhuizen.

Ein Dutzend schöne Stuckfässer zu verkaufen bei Franz Brückmann, Zollstraße 5- .

Copia!

An Herrn Kaufmann Maxrath in Ahrweiler!

Dank erstatte ich Ihnen, als einen anerkannten Ehrenmann, für die Güte, da Sie die Veranlassung sind, daß mir von vielen Wählern zur zweiten Kammer von dort eine Offerte als Abgeordneter nach Berlin zu Theil wurde.

Sollten die Herren wirklich geneigt sein, mir, einem so geringen Manne, dieses Zutrauen zu schenken, so beschwöre ich Ihnen bei Gott dem höchsten Herrscher, wenn mir eine Stelle im Parlament zu Theil würde, eine unbeugsame Stütze für Religion, Recht und Fortschritt zu sein. Leider bin ich nicht ein Mann, der sich anzubetteln versteht, und dieses hat auch meine Person noch geringfägiger gemacht, als wie Andere, die sich den Schein eines guten Herzens geben. Ich habe immer blos gedacht, was Gott will, das geschieht doch, und da wir die Strafe von Gott, über die Menschen, nicht zurückhalten können, und uns so sicher wie der Tag scheint, noch eine große Ruthe bevorsteht, so habe ich meinen Feinden freien Spielraum gelassen, denn mein Gewissen ist rein und das Uebrige mag sich finden, hier oder in jener Welt, wo man keine Erdenleiden kennt.

Indem ich nochmals für alle meine Gönner von Herzen den Dank ausspreche, den mein Gefühl im Interesse meiner sehr zahlreichen Familie, die noch vieler Beihülfe bedarf, mir gebietet, verbleibe ich hochachtend Ihr

G. W. Schlechter, Bürger, Kaufmann und Drechsler.

Köln, den 31. Jan. 1849.

Muzen, Muzenmandeln.

Ganz vorzüglich. Muzen 12 Sgr. und Muzenmandeln 10 Sgr. das Pfd.

Franz Stollwerck.

Die Eröffnung meiner Weinschenke, verbunden mit einer Restauration, zeigt seinen Freunden und Gönnern ergebenst an Pet. Grohé, Kattenbuch Nr. 37.

Eine Probesendung Klipp-Fische pr. 100 Pfd. à 6 Thlr. zu haben Perlengraben 70. —

Der Fisch ist gesalzen und an den Seeklippen getrocknet und wird in Holland etc. von der mittleren Klasse roh (ungekocht) mit Brod zum Frühstück consumirt.

Feinster Punschsyrup von Franz Jos. Daniels, Hochstraße Nr. 82.

J. P. Hospelt, Höhle 35 nimmt alle solide Gegenstände in Niederlage zum Verkauf an; kauft solche sowie Gold und Silbergegenstände.

25jähr. Kornbrantwein.

Sternengasse Nr. 9 & 11.

Unterzeichneter ein Franzose von Geburt, empfiehlt sich im Ertheilen des französischen Sprach-Unterrichtes gegen billiges Honorar.

Auch können noch einige Herren der von mir errichteten französischen Gesellschaft zur Uebung in der Conversation beitreten.

Alphons Capette, konzess. Lehrer der franz. Sprache Georgstraße 2G.

Auch ist daselbst ein möblirtes Zimmer nebst Kost billig zu vermiethen.

Im neuen Laden, Obenmarspforten, gegenüber dem Jülichsplatz, wird zu sehr billigen Preisen verkauft:

Haus- und Schlafröcke gut wattirt per Stück 2 Thlr. bis 6 Thlr. Sehr gute Winterpaletos per Stück 4 Thlr. bis 12 Thlr. Feinstes Tuch und Bucksking die vollkommene Hose 2 Thlr. bis 4 Thlr. Westenstoffe in Wolle, Seide, Cachemir die Weste 8 Sgr. bis 2 Thlr. die eleganteste Seidensammtweste gestrickte Unterbeinkleider das Paar 14 Sgr. Gestrickte Unterjacken per Stück 17 Sgr. Alle Arten Handschuhe das Paar 2 Sgr. bis 15 Sgr. das Paar bei Joseph Sacks aus Frankfurt a. M., im Hause des Herrn Johann Maria Farina, gegenüber dem Jülichsplatz.

Ich wohne von heute an Langgasse, am Appellhof Nr. 19. Köln, den 29. Januar 1849.

Laufenberg, Advokat

VAN EETEN & Cmp. in Antwerpen.

Nachfolger des Herrn JULES VAN EETEN.

Bureau zur Beförderung Auswanderer nach Amerika.

Regelmässige Schifffahrt zwischen Antwerpen und New-York für Passagiere und Güter, durch schöne, gekupferte und kupferfeste gut seegelnde Dreimast-Schiffe, deren Namen zur Zeit werden angezeigt werden.

Die Abfahrten von Antwerpen sind auf den 1., 10. und 20 jeden Monats bestimmt, und nehmen vom 1 März 1849 Anfang.

Diese Gesellschaft übernimmt den Transport der Auswanderer nach Amerika mit oder ohne Beköstigung für jede oben erwähnte Abfahrt während 1849, liefert Contrakte für alle Plätze im Inneren der Vereinigten Staaten per Eisenbahn und Dampfschiffe, und expedirt ebenfalls Schiffe nach Baltimore, New-Orleans, Galveston, Rio-Grande, Rio-Janeiro etc. und zwar unter den vortheilhaftesten Bedingungen u. zu den billigst möglichsten Preisen.

Nähere Nachricht ertheilen auf frankirte Anfragen die Herren VAN EETEN et Comp. in Antwerpen, und alle Agenten dieser Gesellschaft in Deutschland.

Antwerpen, den 27. December 1848.

VAN EETEN et Comp.

Zu sehr billigen Preisen wird verkauft:

Regenschirme in schwerer Seide per Stück 2 Thlr. 10 Sgr. bis 4 Thlr. Regenschirme in feinem Zeug per Stück 22 Sgr. bis 1 1/2 Thlr. Seidene Foulards per Stück 18 Sgr. bis 1 Thlr. 20 Sgr. Herrnshwals in Wolle per Stück 10 Sgr. bis 20 Sgr. Atlaß, Schlips und 4eckige seidene Herrnbinden per Stück 20 Sgr. bis 2 Thlr. Gumihosenträger das Paar 3 Sgr. bis 20 Sgr. Alle Sorten Stahlschreibfedern und port monnaie Cigaren-Etui, Börsen u. s. w

Joseph Sacks aus Frankfurt a. M., im Hause des Herrn Johann Maria Farina, gegenüber dem Jülichsplatz.

Ein vorzügliches Pianino steht bei einem Privatmann billig zu verkaufen, wo sagt die Exp.

Börse bei Halin.

Heute Mittag Harmonie und Abends karnevalistische National-Produktion der kölner „Concordia.“

Die Lieder des Comites werden Abends im Saale vertheilt.

J. H. Halin.

Herrenkleider werden gewaschen und reparirt, Herzogstraße Nr. 11.

Mobilar-Verkauf.

Am Montag den 5 Februar 1849, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Marktplatze in der Apostelnstraße zu Köln, einige Mobilar-Gegenstände, als: 1 zweisitziges Schreibepult von Tannenholz, 1 Ofen mit Rohr, 1 Coupons feine schwarze Bukskin von circa 18 Ellen, 1 Coupons feines schwarzes Tuch von circa 10 Ellen etc. gegen gleich baare Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.

Fr. Happel, Gerichtsvollzieher.

Mobilar-Verkauf.

Am Montag den 5. Februar 1849, Mittags 12 Uhr, sollen auf dem Marktplatze in der Apostelnstraße zu Köln, einige wohlerhaltene Mobilargegenstände, bestehend in einem Tafelklavier mit Mahagonikasten, einem Sopha, Stühlen, einem Sekretair, sämmtlich von Nußbaumholz, einem Ofen, einem Spiegel mit vergoldeten Rahmen, Tischen etc. öffentlich an den Meistbietenden gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.

Fr. Happel, Gerichtsvollzieher.

Da ich im Monat März hier viele Früchte abzuliefern habe, so suche ich eine Parthie Dochte, Raad und andern Ausputz zu kaufen, indem ich dieses Zeug zum Untermischen brauchen muß, und bezahle wie bekannt, den höchsten Werth.

Isaak Süß.

Wahlmänner seid auf Eurer Hut!

Nachdem die Wahlen für die zweite Kammer den entschiedenen Sieg der demokratischen Sache bekundet, sucht die Gegenpartei den Siegern die Beute durch allerlei Kunstgriffe zu escamotiren. Das Organ der schwarz-weißen Heulerpartei, die Kölner Zeitung, schiebt schlau das materielle Interesse vor; sie spricht zu den Handwerkern und Gewerbtreibenden: „Wählet in die zweite Kammer Handwerker, Männer Eures Standes, die Euer Interesse kennen, würdigen und vertreten; seht weniger auf politische Fähigkeiten; denn es genügt, wenn in der ersten Kammer politische Intelligenzen (etwa von der Opposition des ersten vereinigten Landtages) sitzen.“

Damit übereinstimmend, rückt die Heulerpartei mit dem Meister Schützendorf vor, wirft einen Handwerker als Köder hin, um den demokratischen Sieg zu hintertreiben. Schützendorf, der im Frühjahr sich für einen Demokraten ausgab, der auf der Reise von Berlin nach Köln auf allen Stationen für die Sache der Freiheit haranguirte, der später in den schonungslosesten Ausdrücken dagegen eiferte, daß man den Herrn von Wittgenstein, den Kommandanten der damaligen Kölner Bürgerwehr, zum Regierungspräsidenten im Stadtrathe gewünscht, was er etwa in folgender Art motivirte: „Wir wollen das Ungeziefer rein ausklopfen, nun kommt man und setzt uns wieder eine Wanze in den Pelz, die neue Wanzen heckt; von Raumer in seiner Unpopularität war unschädlich, aber von Wittgenstein mit seinen Kniffen und Ränken kann der Sache des Volkes sehr schaden“ — was er sehr weitläufig zur Heiterkeit aller Anwesenden ausführte; derselbe Schützendorf, der bei der Wahl Camphausen's und des Erzbischof's diese Wahlen als Verrath dem Volke bezeichnete, weil der erstere blos den Geldsack und der andere blos die Kirche — keiner von Beiden aber das Volk vertrete; dieser entschiedene Demokrat Schützendorf ist in das Lager der Gegner hinübergelaufen und hat sich in den Vorstand des Bürgervereins hineingearbeitet. Er ist mit Herrn von Wittgenstein, den er mit einer Wanze im Frühjahr verglich, und den sonstigen Heulern einverstanden, und arbeitet mit denjenigen, die er als Verräther des Volkes verschrie. Wäre er kein Ueberläufer, wir würden uns freuen, ihn zu wählen; aber einen Renegaten, einen so gesinnungslosen Deserteur zu wählen, das wäre eine Schmach, eine Niederlage für die letzten Wahlen, und die Heuler würden uns, die schlau Hintergangenen, nur verlachen. Darum seid auf Eurer Hut!

Mehrere Wahlmänner.

NB. Obige Aeußerungen über das Ungeziefer resp. Vergleich mit Herrn von Wittgenstein, sind in Gegenwart mehrerer Gemeinderäthe gemacht worden, die darüber als Zeuge vernommen werden können.

Köln, den 2. Februar 1849.

An den von Bataillonswegen als Wahlmann und Zettelträger kommandirten Kreisfeldwebel E ‥ e.

Schlägt das böse Gewissen, daß Sie nicht mehr zu Raths kommen; es sind also die physischen und moralischen Mängel Wahrheit, die Ihr Kollege hier erzählt hat.

Mehrere Stammgäste und Urwähler.

Ein Billard mit allem Zubehör in einem sehr guten Zustande, so wie eine Brüsseler Bierpumpe mit 3 Zügen, stehen zu verkaufen. Näheres im Mainzerhof zu Düsseldorf.

Fröhlicher St. Cuniberts-Bau-Verein.

Heute Abend 7 Uhr bei Herrn Kleefisch, Eigelstein 51.

Theatralisch-deklamatorische Unterhaltung. Damen haben heute Zutritt.

Geselliger Cuniberts Bau-Verein. Morgen Abend 7 Uhr bei Herrn Nakatenus Eigelstein.

Minoriten Reparatur Bau-Verein.

Bei Jüsgen, jeden Dienstag Abend Versammlung.

Ausgezeichnete Punsch-Essenz, Rum, die große Flasche 17 1/2 Sgr. Die halbe 9 Sgr. Arrac die große Flasche 22 1/2 Sgr. Die halbe 11 1/2 Sgr. bei G. Tonger, Pauluswache.

Messingene, bleierne & eiserne Saug- und Druckpumpen sind stets vorräthig, und werden nach Bestellung unter Garantie angefertigt bei August Hönig, Pumpenfabrikant, Altenmarkt Nr. 56 Köln.

Ein Lehrling wird gesucht für Dekorationen und Anstreichen, wo sagt die Expedition.

Großes Maskenfest zu Köln.

Kölner Karnevals-Convent.

Heute Sonntag, den 4. Februar, Abends 6 Uhr, im großen Saale des Herrn Jüsgen im Stern, Hochstraße.

Siebente General-Versammlung.

Motto:
Es hoffen und träumen die Menschen recht viel
Auf kommende bessere Tage;
Doch wäre der Mensch auch zweimal gefayt,
Noch ist nicht gelös't die sociale Frage.
(Frei nach rother Rex-bene dich).

Mit hoher hanswurstlicher Bewilligung: Große Vorstellung in der natürlichen Magie, vulgo Geschwindigkeits-Hexerei, ausgeführt von den bedeutendsten Lichtern des Herrn Magiker Zeitgeist.

Programm:
1) Raff o! deutsches Publikum Dich auf, komm in den Stern, wo ein großer deutsch-österreichischer Taschenspieler auftreten wird. Es ist dies derselbe, welcher mit ungetheiltem Beifall die ganze Donau entlang zum zweiten Stock hinausspielt, und auch noch wöchentlich die Salons der Madame Sophie zu Wien und des Wilhelm von Babelsberg amusirt. Zur Aufklärung diene, daß derselbe wie sein verstorbener Vetter Philadelphia die Eigenschaft hat, an zwei Orten zugleich zu erscheinen.
2) Ein Pechdraht, mit ungemein elastischer Bildung wird Jeden, der ihm zunahe kommt, anschmieren.
3) Es wird dem Publikum ein neuer wollener Unterrock gezeigt, ein [Abbildung] geht am [Abbildung] vorüber, Bändel reißen ab, die Farbe verschießt, und man sieht bei Gasbeleuchtung Mittags um 2 Uhr bei Stollwerk einen Grilächer Caffee trinken.
4) Die Bürgerwehr-Cavallerie will Remonte anschaffen, stößt aber im Kreise ihrer Familie auf passiven Widerstand, und läßt der Sache ihren naturgemäßen Lauf.
4) Ein großes Kriegsstück. Es findet ein Nacht-Manövre Statt, man vernimmt in Nr. 17, wo das Unterhaus unbewohnt ist, den Knall der schweren Geschütze, das Gerassel der kleinen Gewehre, und es bleiben einige verbrannte Soldaten und Häuser zwischen dem Garnison-Lazareth und dem Neumarkte liegen, so daß es dem Eigenthümer eine Unmöglichkeit, einen Menschen*) zu finden, um auf alle diese Häuser zu schießen und den schweren Grund und Boden zu unterhalten.
6) Ein Schwan mit dickem Beck, der auf den Namen Finis hört, schlägt das Triangel, stürzt durch den Rechtsboden und erscheint als literarisches Käuzchen, ohne daß man eine Veränderung wahrnimmt.
7) Das Non plus ultra. Eine Champagnerflasche, eine Kirchenagende, ein unbeschriebenes Blatt Papier, eine Dombaudenkmünze, vier Loth natürliches Nasenkupfer, ein Glaubensschild, ein schlesischer Weber-Shräpnell, etwas feiner Potsdamer Streusand, eine Unze aufgelößter Höllenstein, ein geschorener Polenschädel, eine unbezahlte Neujahrsrechnung, eine Crokodillenthräne, ein Märzveilchen und 'ne Aprilschauer, ein zehnmonatlicher Mehlthau, der noch nicht ausgetragen, eine schwarz-roth-kupferne Cokarde, eine Unterhose vom Pater Hermann von Lehnin, ein Geigenstrich des Spielbähn — dies Alles wird bei beschränktem Unterthanenverstand und erschreckender Theilnahmlosigkeit, aber durch eine rettende That und unter dem Gekrächze des rothen Spottvogels unvermeidlicher Klasse, in einen Bombenkessel gestoßen und gehörig gemischt; Hänneschen ruft: Nun leben Sie aber recht wohl. Germania erscheint im Hintergrunde mit der Kaiserkrone auf der die Worte: Wir sind Dein, in Berliner Blau zu lesen sind und Alle rufen in freudiger Entzückung: „Gläuvs Doh dann, mer wören esu domm!“

Um Mißverständnisse zu verhüten, wird bemerkt, daß etwaiges Geheul am künftigen Montage in keiner Beziehung zum Viehmarkte steht, und gebeten, sich durch den Ton einer großen Klüngel, die von der Römerstraße bis zur Königsmauer hörbar ist, nicht erschrecken zu lassen.

Ew. Hanswurst.

NB. Nicht-Mitglieder haben nach Erlegung von 5 Silbergroschen freien Zutritt.

Ferner: Morgens 11 Uhr Special-Revue sämmtlicher Konventsmitglieder und Karnevalsfreunde bei Friedrich Knipper, im Pfälzerhofe, Appellhofplatz.

*) Zum Schluß wird bemerkt, daß nur gegen die Bewohner der Häuser 2 und 12 der Vorwurf der Unsittlichkeit zu machen ist.
<TEI>
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          <p> <hi rendition="#b">Bekanntmachung.</hi> </p>
          <p>Der unterzeichnete Wahl-Kommissar macht hiermit bekannt, daß auf Grund des Wahlgesetzes für die zweite Kammer vom 6. Dezember v. J. und des § 27 des Reglements zur Ausführung des Wahlgesetzes vom 8. Dezember v. J., die Wahl von zwei Abgeordneten für die zweite Kammer am Montag 5 Februar d. J. Morgens präcise 9 Uhr im Saal Rathhausplatz Nr. 5 statt finden wird.</p>
          <p>Zu dieser Wahl sind die Wahlmänner hiesiger Stadt bereits schriftlich eingeladen worden.</p>
          <p>Köln, am 31. Januar 1849.</p>
          <p>Der komm. Ober-Bürgermeister, <hi rendition="#g">Graeff</hi>.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Bekanntmachung.</p>
          <p>Es sind seit einiger Zeit in Köln Erkrankungen an den Varioliden und Pocken, so wie Sterbefälle in Folge der letzteren vorgekommen, von welchen die Quelle der Ansteckung nicht ermittelt werden konnte. Diese, so wie andere Umstände, berechtigen zu der Annahme, daß der Polizei-Behörde nicht von allen vorgekommenen Pockenfällen Anzeige gemacht worden ist.</p>
          <p>Da es, um eine weitere Ausbreitung der erwähnten Krankheit verhüten zu können, durchaus nothwendig ist, daß in jedem Falle ermittelt werde, wo und wie die Ansteckung Statt gefunden, dieses aber nur dann möglich ist, wenn der Polizei alle Erkrankungen der erwähnten Art bekannt sind, so finde ich mich veranlaßt, die nachfolgenden Paragraphen der Pocken-Ordnung (Amtsblatt der Königl. Reg., J. 1843, St. 14, Beilage) in Erinnerung zu bringen, und mit dem Bemerken zur genauen Beachtung derselben aufzufordern, daß von Seiten des Publikums das Verfahren der Medizinal-Personen, welche Pockenfälle, die entweder in ihrer Praxis oder auf anderem Wege zu ihrer Kenntniß gelangen, der Polizei anzeigen, nicht als ein willkürliches, ihrem Ermessen anheimgestelltes Verfahren, sondern als die Erfüllung einer ihnen obliegenden Pflicht betrachtet werden möge.</p>
          <p>Nach §. 33 der Pocken-Ordnung muß jeder Fall von Erkrankung an den Pocken bei Vermeidung einer Geldstrafe von 2 bis 5 Thlr. oder 3- bis 8tägigem Gefängnisse, der Polizei-Behörde ungesäumt schriftlich oder mündlich angezeigt werden; insbesondere sind dazu alle Familienhäupter, Haus- und Gastwirthe, Medizinal-Personen und Geistliche verpflichtet.</p>
          <p>Nach §. 44 sind sämmtliche, die echten Menschenpocken betreffenden polizeilichen Anordnungen auch bei den sogenannten Varioliden oder modifizirten Menschenpocken zu befolgen. Wer dieselben übertritt, verfällt, wo nicht bereits in den vorhergehenden §§. eine Strafe speziell festgesetzt ist, auch dann, wenn kein Schaden daraus entstanden sein sollte, in eine Geldstrafe von 2 bis 5 Thlr. oder in eine Gefängnißstrafe von 3 bis 8 Tagen Ist aber wirklich ein Schaden dadurch herbeigeführt und Jemand an seiner Gesundheit, an seinem Leben oder an seinem Vermögen beschädigt worden, so treten die allgemeinen Strafbestimmungen ein.</p>
          <p>Köln, 31. Januar 1849.</p>
          <p>Der Polizei-Direktor, <hi rendition="#g">Geiger</hi>.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>In der Provincial-Irren-Heilanstalt zu Siegburg ist die mit einem Jahrgehalt von 200 Rthlr. und freier Station verbundene zweite Assistentenstelle <hi rendition="#g">intermistisch</hi> für den Zeitraum von etwa vier Monaten, mit dem 10. Februar c. beginnend, zu <hi rendition="#g">besetzen</hi>. Zu der Annahme dieser Stelle geneigte Aerzte, welche über die rühmliche Absolvirung ihrer Studien die erforderlichen Zeugnisse vorlegen können, und die mit dieser Stelle verbundene Besorgung der Hausapotheke zu übernehmen im Stande sind, werden ersucht, ihre betreffenden Eingaben vor dem Schlusse dieses Monats <hi rendition="#g">portofrei</hi> an den Unterzeichneten einzusenden.</p>
          <p>Siegburg, den 24 Januar 1849.</p>
          <p><hi rendition="#g">Jacobi</hi>, Königl. Obermedicinal-Rath und Director der Heil-Anstalt.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Sämmtliche Herren Wahlmänner der Kreise <hi rendition="#g">Mayen</hi> und <hi rendition="#g">Uhrweiler</hi> zur 2. Kammer werden hierdurch gebeten, sich am kommenden Sonntage den 4. Februar, also am Tage vor der Wahl in Mayen einzufinden, um an diesem Tage Nachmittags 1/2 5 Uhr einer öffentlichen Sitzung des politischen Clubs zur Besprechung von Wahl-Angelegenheiten beizuwohnen.</p>
          <p>Im Auftrage des politischen Clubs: die Kommission für <hi rendition="#g">volksthümliche Wahlen</hi>.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>In Ladung zu Rotterdam.</p>
          <p>Nach <hi rendition="#b">New-York,</hi> um gleich nach Wiederöffnung der Schifffahrt in See zu gehen; die <hi rendition="#b">Fregatte &#x201E;Anna&#x201C;,</hi> Capt <hi rendition="#b">B. H. Kuyper.</hi> </p>
          <p>Dieser kupferfeste Dreimaster ist einer der vorzüglichsten Segler unter den niederländischen Ost-Indienfahrern und übernimmt Frachtgüter für die <hi rendition="#b">sämmtlichen Vereinigten Staaten.</hi> </p>
          <p>Näheres bei dem Rheder Herrn <hi rendition="#b">Franz Moll</hi> und den Schiffsmäklern Herren <hi rendition="#b">Huilig und Blockhuizen.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein Dutzend schöne Stuckfässer zu verkaufen bei <hi rendition="#g">Franz Brückmann,</hi> Zollstraße 5- .</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Copia!</hi> </p>
          <p>An Herrn Kaufmann <hi rendition="#g">Maxrath</hi> in Ahrweiler!</p>
          <p>Dank erstatte ich Ihnen, als einen anerkannten Ehrenmann, für die Güte, da Sie die Veranlassung sind, daß mir von vielen Wählern zur zweiten Kammer von dort eine Offerte als Abgeordneter nach Berlin zu Theil wurde.</p>
          <p>Sollten die Herren wirklich geneigt sein, mir, einem so geringen Manne, dieses Zutrauen zu schenken, so beschwöre ich Ihnen bei Gott dem höchsten Herrscher, wenn mir eine Stelle im Parlament zu Theil würde, eine unbeugsame Stütze für Religion, Recht und Fortschritt zu sein. Leider bin ich nicht ein Mann, der sich anzubetteln versteht, und dieses hat auch meine Person noch geringfägiger gemacht, als wie Andere, die sich den Schein eines guten Herzens geben. Ich habe immer blos gedacht, was Gott will, das geschieht doch, und da wir die Strafe von Gott, über die Menschen, nicht zurückhalten können, und uns so sicher wie der Tag scheint, noch eine große Ruthe bevorsteht, so habe ich meinen Feinden freien Spielraum gelassen, denn mein Gewissen ist rein und das Uebrige mag sich finden, hier oder in jener Welt, wo man keine Erdenleiden kennt.</p>
          <p>Indem ich nochmals für alle meine Gönner von Herzen den Dank ausspreche, den mein Gefühl im Interesse meiner sehr zahlreichen Familie, die noch vieler Beihülfe bedarf, mir gebietet, verbleibe ich hochachtend Ihr</p>
          <p>G. W. <hi rendition="#g">Schlechter,</hi> Bürger, Kaufmann und Drechsler.</p>
          <p>Köln, den 31. Jan. 1849.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Muzen, Muzenmandeln.</p>
          <p>Ganz vorzüglich. Muzen 12 Sgr. und Muzenmandeln 10 Sgr. das Pfd.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Franz Stollwerck.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Die Eröffnung meiner Weinschenke, verbunden mit einer Restauration, zeigt seinen Freunden und Gönnern ergebenst an <hi rendition="#g">Pet. Grohé,</hi> Kattenbuch Nr. 37.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Eine Probesendung Klipp-Fische pr. 100 Pfd. à 6 Thlr. zu haben Perlengraben 70. &#x2014;</p>
          <p>Der Fisch ist gesalzen und an den Seeklippen getrocknet und wird in Holland etc. von der mittleren Klasse roh (ungekocht) mit Brod zum Frühstück consumirt.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Feinster Punschsyrup von Franz Jos. Daniels,</hi> Hochstraße Nr. 82.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">J. P. Hospelt,</hi> Höhle <hi rendition="#b">35</hi> nimmt alle solide Gegenstände in Niederlage zum Verkauf an; kauft solche sowie Gold und Silbergegenstände.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">25jähr. Kornbrantwein.</hi> </p>
          <p>Sternengasse Nr. 9 &amp; 11.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Unterzeichneter ein Franzose von Geburt, empfiehlt sich im Ertheilen des französischen Sprach-Unterrichtes gegen billiges Honorar.</p>
          <p>Auch können noch einige Herren der von mir errichteten französischen Gesellschaft zur Uebung in der Conversation beitreten.</p>
          <p><hi rendition="#b">Alphons Capette,</hi> konzess. Lehrer der franz. Sprache Georgstraße 2G.</p>
          <p>Auch ist daselbst ein möblirtes Zimmer nebst Kost billig zu vermiethen.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Im neuen Laden, Obenmarspforten, gegenüber dem Jülichsplatz, wird zu sehr billigen Preisen verkauft:</p>
          <p><hi rendition="#g">Haus- und Schlafröcke</hi> gut wattirt per Stück 2 Thlr. bis 6 Thlr. Sehr gute Winterpaletos per Stück 4 Thlr. bis 12 Thlr. <hi rendition="#g">Feinstes Tuch und Bucksking</hi> die vollkommene Hose 2 Thlr. bis 4 Thlr. Westenstoffe in Wolle, Seide, Cachemir die Weste 8 Sgr. bis 2 Thlr. die eleganteste Seidensammtweste gestrickte Unterbeinkleider das Paar 14 Sgr. Gestrickte Unterjacken per Stück 17 Sgr. Alle Arten Handschuhe das Paar 2 Sgr. bis 15 Sgr. das Paar bei <hi rendition="#g">Joseph Sacks</hi> aus Frankfurt a. M., im Hause des Herrn Johann Maria Farina, gegenüber dem Jülichsplatz.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ich wohne von heute an Langgasse, am Appellhof Nr. 19. Köln, den 29. Januar 1849.</p>
          <p><hi rendition="#b">Laufenberg,</hi> Advokat</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">VAN EETEN &amp; Cmp. in Antwerpen.</hi> </p>
          <p>Nachfolger des Herrn JULES VAN EETEN.</p>
          <p>Bureau zur Beförderung Auswanderer nach Amerika.</p>
          <p>Regelmässige Schifffahrt zwischen Antwerpen und New-York für Passagiere und Güter, durch schöne, gekupferte und kupferfeste gut seegelnde Dreimast-Schiffe, deren Namen zur Zeit werden angezeigt werden.</p>
          <p>Die Abfahrten von Antwerpen sind auf den 1., 10. und 20 jeden Monats bestimmt, und nehmen vom 1 März 1849 Anfang.</p>
          <p>Diese Gesellschaft übernimmt den Transport der Auswanderer nach Amerika mit oder ohne Beköstigung für jede oben erwähnte Abfahrt während 1849, liefert Contrakte für alle Plätze im Inneren der Vereinigten Staaten per Eisenbahn und Dampfschiffe, und expedirt ebenfalls Schiffe nach Baltimore, New-Orleans, Galveston, Rio-Grande, Rio-Janeiro etc. und zwar unter den vortheilhaftesten Bedingungen u. zu den billigst möglichsten Preisen.</p>
          <p>Nähere Nachricht ertheilen auf frankirte Anfragen die Herren VAN EETEN et Comp. in Antwerpen, und alle Agenten dieser Gesellschaft in Deutschland.</p>
          <p>Antwerpen, den 27. December 1848.</p>
          <p>VAN EETEN et Comp.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Zu sehr billigen Preisen wird verkauft:</p>
          <p>Regenschirme in schwerer Seide per Stück 2 Thlr. 10 Sgr. bis 4 Thlr. Regenschirme in feinem Zeug per Stück 22 Sgr. bis 1 1/2 Thlr. Seidene Foulards per Stück 18 Sgr. bis 1 Thlr. 20 Sgr. Herrnshwals in Wolle per Stück 10 Sgr. bis 20 Sgr. Atlaß, Schlips und 4eckige seidene Herrnbinden per Stück 20 Sgr. bis 2 Thlr. <hi rendition="#g">Gumihosenträger</hi> das Paar 3 Sgr. bis 20 Sgr. Alle Sorten Stahlschreibfedern und port monnaie Cigaren-Etui, Börsen u. s. w</p>
          <p><hi rendition="#g">Joseph Sacks</hi> aus Frankfurt a. M., im Hause des Herrn Johann Maria Farina, gegenüber dem Jülichsplatz.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein vorzügliches Pianino steht bei einem Privatmann billig zu verkaufen, wo sagt die Exp.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Börse</hi></hi> bei Halin.</p>
          <p>Heute Mittag <hi rendition="#g">Harmonie</hi> und Abends karnevalistische National-Produktion der kölner &#x201E;Concordia.&#x201C;</p>
          <p>Die Lieder des Comites werden Abends im Saale vertheilt.</p>
          <p> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">J. H. Halin</hi>.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Herrenkleider werden gewaschen und reparirt, Herzogstraße Nr. 11.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Mobilar-Verkauf.</p>
          <p>Am Montag den 5 Februar 1849, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Marktplatze in der Apostelnstraße zu Köln, einige Mobilar-Gegenstände, als: 1 zweisitziges Schreibepult von Tannenholz, 1 Ofen mit Rohr, 1 Coupons feine schwarze Bukskin von circa 18 Ellen, 1 Coupons feines schwarzes Tuch von circa 10 Ellen etc. gegen gleich baare Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.</p>
          <p><hi rendition="#g">Fr. Happel,</hi> Gerichtsvollzieher.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Mobilar-Verkauf.</p>
          <p>Am Montag den 5. Februar 1849, Mittags 12 Uhr, sollen auf dem Marktplatze in der Apostelnstraße zu Köln, einige wohlerhaltene Mobilargegenstände, bestehend in einem Tafelklavier mit Mahagonikasten, einem Sopha, Stühlen, einem Sekretair, sämmtlich von Nußbaumholz, einem Ofen, einem Spiegel mit vergoldeten Rahmen, Tischen etc. öffentlich an den Meistbietenden gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.</p>
          <p><hi rendition="#g">Fr. Happel,</hi> Gerichtsvollzieher.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Da ich im Monat März hier viele Früchte abzuliefern habe, so suche ich eine Parthie Dochte, Raad und andern Ausputz zu kaufen, indem ich dieses Zeug zum Untermischen brauchen muß, und bezahle wie bekannt, den höchsten Werth.</p>
          <p><hi rendition="#g">Isaak Süß</hi>.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Wahlmänner seid auf Eurer Hut!</hi> </p>
          <p>Nachdem die Wahlen für die zweite Kammer den entschiedenen Sieg der demokratischen Sache bekundet, sucht die Gegenpartei den Siegern die Beute durch allerlei Kunstgriffe zu escamotiren. Das Organ der schwarz-weißen Heulerpartei, die Kölner Zeitung, schiebt schlau das materielle Interesse vor; sie spricht zu den Handwerkern und Gewerbtreibenden: &#x201E;Wählet in die zweite Kammer Handwerker, Männer Eures Standes, die Euer Interesse kennen, würdigen und vertreten; seht weniger auf politische Fähigkeiten; denn es genügt, wenn in der ersten Kammer politische Intelligenzen (etwa von der Opposition des ersten vereinigten Landtages) sitzen.&#x201C;</p>
          <p>Damit übereinstimmend, rückt die Heulerpartei mit dem Meister Schützendorf vor, wirft einen Handwerker als Köder hin, um den demokratischen Sieg zu hintertreiben. Schützendorf, der im Frühjahr sich für einen Demokraten ausgab, der auf der Reise von Berlin nach Köln auf allen Stationen für die Sache der Freiheit haranguirte, der später in den schonungslosesten Ausdrücken dagegen eiferte, daß man den Herrn von Wittgenstein, den Kommandanten der damaligen Kölner Bürgerwehr, zum Regierungspräsidenten im Stadtrathe gewünscht, was er etwa in folgender Art motivirte: &#x201E;Wir wollen das Ungeziefer rein ausklopfen, nun kommt man und setzt uns wieder eine Wanze in den Pelz, die neue Wanzen heckt; von Raumer in seiner Unpopularität war unschädlich, aber von Wittgenstein mit seinen Kniffen und Ränken kann der Sache des Volkes sehr schaden&#x201C; &#x2014; was er sehr weitläufig zur Heiterkeit aller Anwesenden ausführte; derselbe Schützendorf, der bei der Wahl Camphausen's und des Erzbischof's diese Wahlen als Verrath dem Volke bezeichnete, weil der erstere blos den Geldsack und der andere blos die Kirche &#x2014; keiner von Beiden aber das Volk vertrete; dieser entschiedene Demokrat Schützendorf ist in das Lager der Gegner hinübergelaufen und hat sich in den Vorstand des Bürgervereins hineingearbeitet. Er ist mit Herrn von Wittgenstein, den er mit einer Wanze im Frühjahr verglich, und den sonstigen Heulern einverstanden, und arbeitet mit denjenigen, die er als Verräther des Volkes verschrie. Wäre er kein Ueberläufer, wir würden uns freuen, ihn zu wählen; aber einen Renegaten, einen so gesinnungslosen Deserteur zu wählen, das wäre eine Schmach, eine Niederlage für die letzten Wahlen, und die Heuler würden uns, die schlau Hintergangenen, nur verlachen. Darum seid auf Eurer Hut!</p>
          <p><hi rendition="#g">Mehrere Wahlmänner</hi>.</p>
          <p>NB. Obige Aeußerungen über das Ungeziefer resp. Vergleich mit Herrn von Wittgenstein, sind in Gegenwart mehrerer Gemeinderäthe gemacht worden, die darüber als Zeuge vernommen werden können.</p>
          <p>Köln, den 2. Februar 1849.</p>
        </div>
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          <p> <hi rendition="#b">An den von Bataillonswegen als Wahlmann und Zettelträger kommandirten Kreisfeldwebel E &#x2025; e.</hi> </p>
          <p>Schlägt das böse Gewissen, daß Sie nicht mehr zu Raths kommen; es sind also die physischen und moralischen Mängel Wahrheit, die Ihr Kollege hier erzählt hat.</p>
          <p>Mehrere Stammgäste und Urwähler.</p>
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          <p>Ein Billard mit allem Zubehör in einem sehr guten Zustande, so wie eine Brüsseler Bierpumpe mit 3 Zügen, stehen zu verkaufen. Näheres im <hi rendition="#b">Mainzerhof</hi> zu Düsseldorf.</p>
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          <p>Großes <hi rendition="#b">Maskenfest</hi> zu Köln.</p>
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1) <hi rendition="#b">Raff o</hi>! deutsches Publikum Dich auf, komm in den Stern, wo ein großer deutsch-österreichischer Taschenspieler auftreten wird. Es ist dies derselbe, welcher mit ungetheiltem Beifall die ganze Donau entlang zum zweiten Stock hinausspielt, und auch noch wöchentlich die Salons der Madame Sophie zu Wien und des Wilhelm von Babelsberg amusirt. Zur Aufklärung diene, daß derselbe wie sein verstorbener Vetter Philadelphia die Eigenschaft hat, an zwei Orten zugleich zu erscheinen.<lb/>
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          <p>NB. Nicht-Mitglieder haben nach Erlegung von 5 Silbergroschen freien Zutritt.</p>
          <p>Ferner: Morgens 11 Uhr <hi rendition="#g">Special-Revue</hi> sämmtlicher Konventsmitglieder und Karnevalsfreunde bei <hi rendition="#b">Friedrich Knipper,</hi> im <hi rendition="#b">Pfälzerhofe,</hi> Appellhofplatz.</p>
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[1172/0002] Bekanntmachung. Der unterzeichnete Wahl-Kommissar macht hiermit bekannt, daß auf Grund des Wahlgesetzes für die zweite Kammer vom 6. Dezember v. J. und des § 27 des Reglements zur Ausführung des Wahlgesetzes vom 8. Dezember v. J., die Wahl von zwei Abgeordneten für die zweite Kammer am Montag 5 Februar d. J. Morgens präcise 9 Uhr im Saal Rathhausplatz Nr. 5 statt finden wird. Zu dieser Wahl sind die Wahlmänner hiesiger Stadt bereits schriftlich eingeladen worden. Köln, am 31. Januar 1849. Der komm. Ober-Bürgermeister, Graeff. Bekanntmachung. Es sind seit einiger Zeit in Köln Erkrankungen an den Varioliden und Pocken, so wie Sterbefälle in Folge der letzteren vorgekommen, von welchen die Quelle der Ansteckung nicht ermittelt werden konnte. Diese, so wie andere Umstände, berechtigen zu der Annahme, daß der Polizei-Behörde nicht von allen vorgekommenen Pockenfällen Anzeige gemacht worden ist. Da es, um eine weitere Ausbreitung der erwähnten Krankheit verhüten zu können, durchaus nothwendig ist, daß in jedem Falle ermittelt werde, wo und wie die Ansteckung Statt gefunden, dieses aber nur dann möglich ist, wenn der Polizei alle Erkrankungen der erwähnten Art bekannt sind, so finde ich mich veranlaßt, die nachfolgenden Paragraphen der Pocken-Ordnung (Amtsblatt der Königl. Reg., J. 1843, St. 14, Beilage) in Erinnerung zu bringen, und mit dem Bemerken zur genauen Beachtung derselben aufzufordern, daß von Seiten des Publikums das Verfahren der Medizinal-Personen, welche Pockenfälle, die entweder in ihrer Praxis oder auf anderem Wege zu ihrer Kenntniß gelangen, der Polizei anzeigen, nicht als ein willkürliches, ihrem Ermessen anheimgestelltes Verfahren, sondern als die Erfüllung einer ihnen obliegenden Pflicht betrachtet werden möge. Nach §. 33 der Pocken-Ordnung muß jeder Fall von Erkrankung an den Pocken bei Vermeidung einer Geldstrafe von 2 bis 5 Thlr. oder 3- bis 8tägigem Gefängnisse, der Polizei-Behörde ungesäumt schriftlich oder mündlich angezeigt werden; insbesondere sind dazu alle Familienhäupter, Haus- und Gastwirthe, Medizinal-Personen und Geistliche verpflichtet. Nach §. 44 sind sämmtliche, die echten Menschenpocken betreffenden polizeilichen Anordnungen auch bei den sogenannten Varioliden oder modifizirten Menschenpocken zu befolgen. Wer dieselben übertritt, verfällt, wo nicht bereits in den vorhergehenden §§. eine Strafe speziell festgesetzt ist, auch dann, wenn kein Schaden daraus entstanden sein sollte, in eine Geldstrafe von 2 bis 5 Thlr. oder in eine Gefängnißstrafe von 3 bis 8 Tagen Ist aber wirklich ein Schaden dadurch herbeigeführt und Jemand an seiner Gesundheit, an seinem Leben oder an seinem Vermögen beschädigt worden, so treten die allgemeinen Strafbestimmungen ein. Köln, 31. Januar 1849. Der Polizei-Direktor, Geiger. In der Provincial-Irren-Heilanstalt zu Siegburg ist die mit einem Jahrgehalt von 200 Rthlr. und freier Station verbundene zweite Assistentenstelle intermistisch für den Zeitraum von etwa vier Monaten, mit dem 10. Februar c. beginnend, zu besetzen. Zu der Annahme dieser Stelle geneigte Aerzte, welche über die rühmliche Absolvirung ihrer Studien die erforderlichen Zeugnisse vorlegen können, und die mit dieser Stelle verbundene Besorgung der Hausapotheke zu übernehmen im Stande sind, werden ersucht, ihre betreffenden Eingaben vor dem Schlusse dieses Monats portofrei an den Unterzeichneten einzusenden. Siegburg, den 24 Januar 1849. Jacobi, Königl. Obermedicinal-Rath und Director der Heil-Anstalt. Sämmtliche Herren Wahlmänner der Kreise Mayen und Uhrweiler zur 2. Kammer werden hierdurch gebeten, sich am kommenden Sonntage den 4. Februar, also am Tage vor der Wahl in Mayen einzufinden, um an diesem Tage Nachmittags 1/2 5 Uhr einer öffentlichen Sitzung des politischen Clubs zur Besprechung von Wahl-Angelegenheiten beizuwohnen. Im Auftrage des politischen Clubs: die Kommission für volksthümliche Wahlen. In Ladung zu Rotterdam. Nach New-York, um gleich nach Wiederöffnung der Schifffahrt in See zu gehen; die Fregatte „Anna“, Capt B. H. Kuyper. Dieser kupferfeste Dreimaster ist einer der vorzüglichsten Segler unter den niederländischen Ost-Indienfahrern und übernimmt Frachtgüter für die sämmtlichen Vereinigten Staaten. Näheres bei dem Rheder Herrn Franz Moll und den Schiffsmäklern Herren Huilig und Blockhuizen. Ein Dutzend schöne Stuckfässer zu verkaufen bei Franz Brückmann, Zollstraße 5- . Copia! An Herrn Kaufmann Maxrath in Ahrweiler! Dank erstatte ich Ihnen, als einen anerkannten Ehrenmann, für die Güte, da Sie die Veranlassung sind, daß mir von vielen Wählern zur zweiten Kammer von dort eine Offerte als Abgeordneter nach Berlin zu Theil wurde. Sollten die Herren wirklich geneigt sein, mir, einem so geringen Manne, dieses Zutrauen zu schenken, so beschwöre ich Ihnen bei Gott dem höchsten Herrscher, wenn mir eine Stelle im Parlament zu Theil würde, eine unbeugsame Stütze für Religion, Recht und Fortschritt zu sein. Leider bin ich nicht ein Mann, der sich anzubetteln versteht, und dieses hat auch meine Person noch geringfägiger gemacht, als wie Andere, die sich den Schein eines guten Herzens geben. Ich habe immer blos gedacht, was Gott will, das geschieht doch, und da wir die Strafe von Gott, über die Menschen, nicht zurückhalten können, und uns so sicher wie der Tag scheint, noch eine große Ruthe bevorsteht, so habe ich meinen Feinden freien Spielraum gelassen, denn mein Gewissen ist rein und das Uebrige mag sich finden, hier oder in jener Welt, wo man keine Erdenleiden kennt. Indem ich nochmals für alle meine Gönner von Herzen den Dank ausspreche, den mein Gefühl im Interesse meiner sehr zahlreichen Familie, die noch vieler Beihülfe bedarf, mir gebietet, verbleibe ich hochachtend Ihr G. W. Schlechter, Bürger, Kaufmann und Drechsler. Köln, den 31. Jan. 1849. Muzen, Muzenmandeln. Ganz vorzüglich. Muzen 12 Sgr. und Muzenmandeln 10 Sgr. das Pfd. Franz Stollwerck. Die Eröffnung meiner Weinschenke, verbunden mit einer Restauration, zeigt seinen Freunden und Gönnern ergebenst an Pet. Grohé, Kattenbuch Nr. 37. Eine Probesendung Klipp-Fische pr. 100 Pfd. à 6 Thlr. zu haben Perlengraben 70. — Der Fisch ist gesalzen und an den Seeklippen getrocknet und wird in Holland etc. von der mittleren Klasse roh (ungekocht) mit Brod zum Frühstück consumirt. Feinster Punschsyrup von Franz Jos. Daniels, Hochstraße Nr. 82. J. P. Hospelt, Höhle 35 nimmt alle solide Gegenstände in Niederlage zum Verkauf an; kauft solche sowie Gold und Silbergegenstände. 25jähr. Kornbrantwein. Sternengasse Nr. 9 & 11. Unterzeichneter ein Franzose von Geburt, empfiehlt sich im Ertheilen des französischen Sprach-Unterrichtes gegen billiges Honorar. Auch können noch einige Herren der von mir errichteten französischen Gesellschaft zur Uebung in der Conversation beitreten. Alphons Capette, konzess. Lehrer der franz. Sprache Georgstraße 2G. Auch ist daselbst ein möblirtes Zimmer nebst Kost billig zu vermiethen. Im neuen Laden, Obenmarspforten, gegenüber dem Jülichsplatz, wird zu sehr billigen Preisen verkauft: Haus- und Schlafröcke gut wattirt per Stück 2 Thlr. bis 6 Thlr. Sehr gute Winterpaletos per Stück 4 Thlr. bis 12 Thlr. Feinstes Tuch und Bucksking die vollkommene Hose 2 Thlr. bis 4 Thlr. Westenstoffe in Wolle, Seide, Cachemir die Weste 8 Sgr. bis 2 Thlr. die eleganteste Seidensammtweste gestrickte Unterbeinkleider das Paar 14 Sgr. Gestrickte Unterjacken per Stück 17 Sgr. Alle Arten Handschuhe das Paar 2 Sgr. bis 15 Sgr. das Paar bei Joseph Sacks aus Frankfurt a. M., im Hause des Herrn Johann Maria Farina, gegenüber dem Jülichsplatz. Ich wohne von heute an Langgasse, am Appellhof Nr. 19. Köln, den 29. Januar 1849. Laufenberg, Advokat VAN EETEN & Cmp. in Antwerpen. Nachfolger des Herrn JULES VAN EETEN. Bureau zur Beförderung Auswanderer nach Amerika. Regelmässige Schifffahrt zwischen Antwerpen und New-York für Passagiere und Güter, durch schöne, gekupferte und kupferfeste gut seegelnde Dreimast-Schiffe, deren Namen zur Zeit werden angezeigt werden. Die Abfahrten von Antwerpen sind auf den 1., 10. und 20 jeden Monats bestimmt, und nehmen vom 1 März 1849 Anfang. Diese Gesellschaft übernimmt den Transport der Auswanderer nach Amerika mit oder ohne Beköstigung für jede oben erwähnte Abfahrt während 1849, liefert Contrakte für alle Plätze im Inneren der Vereinigten Staaten per Eisenbahn und Dampfschiffe, und expedirt ebenfalls Schiffe nach Baltimore, New-Orleans, Galveston, Rio-Grande, Rio-Janeiro etc. und zwar unter den vortheilhaftesten Bedingungen u. zu den billigst möglichsten Preisen. Nähere Nachricht ertheilen auf frankirte Anfragen die Herren VAN EETEN et Comp. in Antwerpen, und alle Agenten dieser Gesellschaft in Deutschland. Antwerpen, den 27. December 1848. VAN EETEN et Comp. Zu sehr billigen Preisen wird verkauft: Regenschirme in schwerer Seide per Stück 2 Thlr. 10 Sgr. bis 4 Thlr. Regenschirme in feinem Zeug per Stück 22 Sgr. bis 1 1/2 Thlr. Seidene Foulards per Stück 18 Sgr. bis 1 Thlr. 20 Sgr. Herrnshwals in Wolle per Stück 10 Sgr. bis 20 Sgr. Atlaß, Schlips und 4eckige seidene Herrnbinden per Stück 20 Sgr. bis 2 Thlr. Gumihosenträger das Paar 3 Sgr. bis 20 Sgr. Alle Sorten Stahlschreibfedern und port monnaie Cigaren-Etui, Börsen u. s. w Joseph Sacks aus Frankfurt a. M., im Hause des Herrn Johann Maria Farina, gegenüber dem Jülichsplatz. Ein vorzügliches Pianino steht bei einem Privatmann billig zu verkaufen, wo sagt die Exp. Börse bei Halin. Heute Mittag Harmonie und Abends karnevalistische National-Produktion der kölner „Concordia.“ Die Lieder des Comites werden Abends im Saale vertheilt. J. H. Halin. Herrenkleider werden gewaschen und reparirt, Herzogstraße Nr. 11. Mobilar-Verkauf. Am Montag den 5 Februar 1849, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Marktplatze in der Apostelnstraße zu Köln, einige Mobilar-Gegenstände, als: 1 zweisitziges Schreibepult von Tannenholz, 1 Ofen mit Rohr, 1 Coupons feine schwarze Bukskin von circa 18 Ellen, 1 Coupons feines schwarzes Tuch von circa 10 Ellen etc. gegen gleich baare Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. Fr. Happel, Gerichtsvollzieher. Mobilar-Verkauf. Am Montag den 5. Februar 1849, Mittags 12 Uhr, sollen auf dem Marktplatze in der Apostelnstraße zu Köln, einige wohlerhaltene Mobilargegenstände, bestehend in einem Tafelklavier mit Mahagonikasten, einem Sopha, Stühlen, einem Sekretair, sämmtlich von Nußbaumholz, einem Ofen, einem Spiegel mit vergoldeten Rahmen, Tischen etc. öffentlich an den Meistbietenden gegen gleich baare Zahlung verkauft werden. Fr. Happel, Gerichtsvollzieher. Da ich im Monat März hier viele Früchte abzuliefern habe, so suche ich eine Parthie Dochte, Raad und andern Ausputz zu kaufen, indem ich dieses Zeug zum Untermischen brauchen muß, und bezahle wie bekannt, den höchsten Werth. Isaak Süß. Wahlmänner seid auf Eurer Hut! Nachdem die Wahlen für die zweite Kammer den entschiedenen Sieg der demokratischen Sache bekundet, sucht die Gegenpartei den Siegern die Beute durch allerlei Kunstgriffe zu escamotiren. Das Organ der schwarz-weißen Heulerpartei, die Kölner Zeitung, schiebt schlau das materielle Interesse vor; sie spricht zu den Handwerkern und Gewerbtreibenden: „Wählet in die zweite Kammer Handwerker, Männer Eures Standes, die Euer Interesse kennen, würdigen und vertreten; seht weniger auf politische Fähigkeiten; denn es genügt, wenn in der ersten Kammer politische Intelligenzen (etwa von der Opposition des ersten vereinigten Landtages) sitzen.“ Damit übereinstimmend, rückt die Heulerpartei mit dem Meister Schützendorf vor, wirft einen Handwerker als Köder hin, um den demokratischen Sieg zu hintertreiben. Schützendorf, der im Frühjahr sich für einen Demokraten ausgab, der auf der Reise von Berlin nach Köln auf allen Stationen für die Sache der Freiheit haranguirte, der später in den schonungslosesten Ausdrücken dagegen eiferte, daß man den Herrn von Wittgenstein, den Kommandanten der damaligen Kölner Bürgerwehr, zum Regierungspräsidenten im Stadtrathe gewünscht, was er etwa in folgender Art motivirte: „Wir wollen das Ungeziefer rein ausklopfen, nun kommt man und setzt uns wieder eine Wanze in den Pelz, die neue Wanzen heckt; von Raumer in seiner Unpopularität war unschädlich, aber von Wittgenstein mit seinen Kniffen und Ränken kann der Sache des Volkes sehr schaden“ — was er sehr weitläufig zur Heiterkeit aller Anwesenden ausführte; derselbe Schützendorf, der bei der Wahl Camphausen's und des Erzbischof's diese Wahlen als Verrath dem Volke bezeichnete, weil der erstere blos den Geldsack und der andere blos die Kirche — keiner von Beiden aber das Volk vertrete; dieser entschiedene Demokrat Schützendorf ist in das Lager der Gegner hinübergelaufen und hat sich in den Vorstand des Bürgervereins hineingearbeitet. Er ist mit Herrn von Wittgenstein, den er mit einer Wanze im Frühjahr verglich, und den sonstigen Heulern einverstanden, und arbeitet mit denjenigen, die er als Verräther des Volkes verschrie. Wäre er kein Ueberläufer, wir würden uns freuen, ihn zu wählen; aber einen Renegaten, einen so gesinnungslosen Deserteur zu wählen, das wäre eine Schmach, eine Niederlage für die letzten Wahlen, und die Heuler würden uns, die schlau Hintergangenen, nur verlachen. Darum seid auf Eurer Hut! Mehrere Wahlmänner. NB. Obige Aeußerungen über das Ungeziefer resp. Vergleich mit Herrn von Wittgenstein, sind in Gegenwart mehrerer Gemeinderäthe gemacht worden, die darüber als Zeuge vernommen werden können. Köln, den 2. Februar 1849. An den von Bataillonswegen als Wahlmann und Zettelträger kommandirten Kreisfeldwebel E ‥ e. Schlägt das böse Gewissen, daß Sie nicht mehr zu Raths kommen; es sind also die physischen und moralischen Mängel Wahrheit, die Ihr Kollege hier erzählt hat. Mehrere Stammgäste und Urwähler. Ein Billard mit allem Zubehör in einem sehr guten Zustande, so wie eine Brüsseler Bierpumpe mit 3 Zügen, stehen zu verkaufen. Näheres im Mainzerhof zu Düsseldorf. Fröhlicher St. Cuniberts-Bau-Verein. Heute Abend 7 Uhr bei Herrn Kleefisch, Eigelstein 51. Theatralisch-deklamatorische Unterhaltung. Damen haben heute Zutritt. Geselliger Cuniberts Bau-Verein. Morgen Abend 7 Uhr bei Herrn Nakatenus Eigelstein. Minoriten Reparatur Bau-Verein. Bei Jüsgen, jeden Dienstag Abend Versammlung. Ausgezeichnete Punsch-Essenz, Rum, die große Flasche 17 1/2 Sgr. Die halbe 9 Sgr. Arrac die große Flasche 22 1/2 Sgr. Die halbe 11 1/2 Sgr. bei G. Tonger, Pauluswache. Messingene, bleierne & eiserne Saug- und Druckpumpen sind stets vorräthig, und werden nach Bestellung unter Garantie angefertigt bei August Hönig, Pumpenfabrikant, Altenmarkt Nr. 56 Köln. Ein Lehrling wird gesucht für Dekorationen und Anstreichen, wo sagt die Expedition. Großes Maskenfest zu Köln. Kölner Karnevals-Convent. Heute Sonntag, den 4. Februar, Abends 6 Uhr, im großen Saale des Herrn Jüsgen im Stern, Hochstraße. Siebente General-Versammlung. Motto: Es hoffen und träumen die Menschen recht viel Auf kommende bessere Tage; Doch wäre der Mensch auch zweimal gefayt, Noch ist nicht gelös't die sociale Frage. (Frei nach rother Rex-bene dich). Mit hoher hanswurstlicher Bewilligung: Große Vorstellung in der natürlichen Magie, vulgo Geschwindigkeits-Hexerei, ausgeführt von den bedeutendsten Lichtern des Herrn Magiker Zeitgeist. Programm: 1) Raff o! deutsches Publikum Dich auf, komm in den Stern, wo ein großer deutsch-österreichischer Taschenspieler auftreten wird. Es ist dies derselbe, welcher mit ungetheiltem Beifall die ganze Donau entlang zum zweiten Stock hinausspielt, und auch noch wöchentlich die Salons der Madame Sophie zu Wien und des Wilhelm von Babelsberg amusirt. Zur Aufklärung diene, daß derselbe wie sein verstorbener Vetter Philadelphia die Eigenschaft hat, an zwei Orten zugleich zu erscheinen. 2) Ein Pechdraht, mit ungemein elastischer Bildung wird Jeden, der ihm zunahe kommt, anschmieren. 3) Es wird dem Publikum ein neuer wollener Unterrock gezeigt, ein [Abbildung] geht am [Abbildung] vorüber, Bändel reißen ab, die Farbe verschießt, und man sieht bei Gasbeleuchtung Mittags um 2 Uhr bei Stollwerk einen Grilächer Caffee trinken. 4) Die Bürgerwehr-Cavallerie will Remonte anschaffen, stößt aber im Kreise ihrer Familie auf passiven Widerstand, und läßt der Sache ihren naturgemäßen Lauf. 4) Ein großes Kriegsstück. Es findet ein Nacht-Manövre Statt, man vernimmt in Nr. 17, wo das Unterhaus unbewohnt ist, den Knall der schweren Geschütze, das Gerassel der kleinen Gewehre, und es bleiben einige verbrannte Soldaten und Häuser zwischen dem Garnison-Lazareth und dem Neumarkte liegen, so daß es dem Eigenthümer eine Unmöglichkeit, einen Menschen*) zu finden, um auf alle diese Häuser zu schießen und den schweren Grund und Boden zu unterhalten. 6) Ein Schwan mit dickem Beck, der auf den Namen Finis hört, schlägt das Triangel, stürzt durch den Rechtsboden und erscheint als literarisches Käuzchen, ohne daß man eine Veränderung wahrnimmt. 7) Das Non plus ultra. Eine Champagnerflasche, eine Kirchenagende, ein unbeschriebenes Blatt Papier, eine Dombaudenkmünze, vier Loth natürliches Nasenkupfer, ein Glaubensschild, ein schlesischer Weber-Shräpnell, etwas feiner Potsdamer Streusand, eine Unze aufgelößter Höllenstein, ein geschorener Polenschädel, eine unbezahlte Neujahrsrechnung, eine Crokodillenthräne, ein Märzveilchen und 'ne Aprilschauer, ein zehnmonatlicher Mehlthau, der noch nicht ausgetragen, eine schwarz-roth-kupferne Cokarde, eine Unterhose vom Pater Hermann von Lehnin, ein Geigenstrich des Spielbähn — dies Alles wird bei beschränktem Unterthanenverstand und erschreckender Theilnahmlosigkeit, aber durch eine rettende That und unter dem Gekrächze des rothen Spottvogels unvermeidlicher Klasse, in einen Bombenkessel gestoßen und gehörig gemischt; Hänneschen ruft: Nun leben Sie aber recht wohl. Germania erscheint im Hintergrunde mit der Kaiserkrone auf der die Worte: Wir sind Dein, in Berliner Blau zu lesen sind und Alle rufen in freudiger Entzückung: „Gläuvs Doh dann, mer wören esu domm!“ Um Mißverständnisse zu verhüten, wird bemerkt, daß etwaiges Geheul am künftigen Montage in keiner Beziehung zum Viehmarkte steht, und gebeten, sich durch den Ton einer großen Klüngel, die von der Römerstraße bis zur Königsmauer hörbar ist, nicht erschrecken zu lassen. Ew. Hanswurst. NB. Nicht-Mitglieder haben nach Erlegung von 5 Silbergroschen freien Zutritt. Ferner: Morgens 11 Uhr Special-Revue sämmtlicher Konventsmitglieder und Karnevalsfreunde bei Friedrich Knipper, im Pfälzerhofe, Appellhofplatz. *) Zum Schluß wird bemerkt, daß nur gegen die Bewohner der Häuser 2 und 12 der Vorwurf der Unsittlichkeit zu machen ist.

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 213. Köln, 4. Februar 1849. Beilage, S. 1172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz213b_1849/2>, abgerufen am 21.11.2024.