Neue Rheinische Zeitung. Nr. 225. Köln, 18. Februar 1849. 068 Köln, 17. Febr. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. 068 Köln, 16. Febr. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. X Mülheim a. Rh., 11. Febr. (Verspätet). Heute fand hier ein vom Arbeiterverein veranstaltetes demokratisches Banket statt. Mitglieder des Kölnischen Arbeiter- und demokratischen Vereins waren eingeladen. Instrumentalmusik und Gesang wechselten ab mit Toasten, die in längeren Reden motivirt wurden. Bengel, Präsident des hiesigen Arbeitervereins, entwickelte in einem längern Vortrag das Verhältniß der Gegenwart zur Vergangenheit. Lucas brachte einen Toast auf die Gäste aus, speziell auf die Männer, die wie der anwesende Redakteur en chef der "N. Rh. Z.", K. Marx, lange vor der Februarrevolution die Rechte der Arbeiterklasse in That und Wort behauptet hätten. Schapper ließ die "demokratische Republik" leben. K. Marx sprach über die Betheiligung der deutschen Arbeiter an den Kämpfen in Frankreich, England, Belgien und der Schweiz. Er brachte einen Trinkspruch auf Gladbach aus, einer der ausnahmsweisen Vereinbarer, die wirklich die Interessen des Volkes vertreten. F. Engels betoastete die Ungarn und Kossuth. Ott aus Worringen sprach über den constitutionellen Liberalismus, die Aristokratie und die Demokratie, Fischbach über das Elend des Volks und die Mittel zur Abhülfe. Gladbach warf einen Rückblick auf die aufgelöste Nationalversammlung und kriticirte in einem energischen Vortrag ihre Schwächen, ihre Unentschiedenheit und ihren Mangel an revolutionärem Verstand. Krahe sprach schließlich über die Devise der Februarrevolution: "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit." Dies erste demokratische Banket in der Rheinprovinz hat so sehr angesprochen, daß es sicher Nachahmung finden wird. Z Bonn, 16. Febr. In unsrer Studentenwelt regt es sich. "Zu einem sich selbstgenügenden Commers?" werden Sie fragen. Nein, zu einer politischen Demonstration, -- zu einem Banket am Jahrestage der Pariser Februarrevolution -- eine Antwort auf die Adresse, die zur Zeit der Steuerverweigerung ein hochlöblicher Senat vor Ehrfurcht ersterbend, sich im Staube krümmend und freudewinselnd im Namen der gesammten Friedrich-Wilhelms-Universität zu einer Zeit, wo 200 Studenten bewaffnet zum Schutz der Nationalversammlung fertig dastanden, zu den Füßen Sr. Majestät legte. Fahre die Reaktion nur so fort zu wühlen -- hier hat sie das Ihrige gethan. X Essen, 16. Febr. Gestern waren zwei spezifisch-preußische Größen hier, der Exminister von Bodelschwingh und Fabrikant a. D., Enthüllungs-Held a. D., Abgeordneter a. D., Hauptmann a. D. Friedrich Harkort. In ihrem Gefolge fanden sich eine Menge Leute von hier und Umgegend ein, als Gewerke, Regierungsmenschen, Stubengelehrte, Ritter aus den Jahren 1813-15, einige abhängige Schneider und Schuster, Gerichts- und Polizeidiener, welche einen Ruf an obengedachte Herren erlassen hatten, sie mit dem Balsam der Reaction einzusalben. Beide kamen, hatten aber vorher schriftlich die Verschweigung ihrer k. preuß. Namen angeordnet, wobei der Letztere noch die Bemerkung machte: "Sorgen Sie aber ja dafür, daß keine Katzenmusik gebracht wird. Ich kann diese und den Pöbel, der sie bringt, einmal nicht leiden!" Und doch übersäet dieser Herr den s. g. Pöbel mit seinen Traktätlein und falschen Berechnungen. Als die Namen nun aber dennoch sofort bei der Ankunft der preußischen Größen bekannt wurden, reiste der Exminister Bodelschwingh gleich wieder ab, doch der Enthüllungsheld a. D. wollte noch mehr von der Reise wissen. Er wollte erst wie ein Klosterbruder für sein körperliches Bestehen terminiren. Jener gab für einen fetten Ertrag ein Bildchen, dieser schöne Reden. Man bezweckte mit dem ganzen Witze eine Demonstration gegen die Demokraten; aber der Enthüllungsheld mit Gefolge wurde blamirt. Man kannte ihn hier schon seit lange und schickte ihm daher einen Brief zu, enthaltend die Nr. 17 des "Hermann", welche einen getreuen Abdruck des in Nr. 213 d. Bl. befindlichen Denkmal-Artikels aus Hagen enthält, der jedenfalls die verschiedenen geistigen Stoffe in dem betr. Kopfe sehr in Gährung brachte. Die Abfütterung war der erste, die Begeisterungsrede des Denkmal-Enthüllungs-Harkort der zweite Akt dieses politischen Schauspiels. Im dritten Akte spielten 7-800 Mann auf Pfeifen und sonstigen Instrumenten. Das souveräne Volk brachte eine so klangvolle Katzenmusik, daß die preußischen Helden in voller Verzweiflung und unter Begleitung der Regierungsposaune heulten: Ich bin ein Preuße etc. Doch der Kampf war zu ungleich, man mußte bald damit schließen. Denkmal-Enthüllungs-Harkort äußernd: "So bin ich noch nirgend vom Pöbel empfangen worden!" verließ mit Gefolge das preußische Heuler-Verein-Lokal. Das souveräne Volk folgte ihm nach seinem Logis, rufend: "Es werden 800 Thlr. ausgezahlt!" und setzte dabei unter anhaltendem Zuwachs die klangvolle und taktvolle Musik fort. Zum Schlusse hört man von einigen unschuldigen Arretirungen und Denunziationen, welche letztere in der Wuth der Heuler entsprungen sein mögen. Es wird häufig der Wunsch ausgesprochen: der große Wahl-Agitator-Denkmal-Enthüllungs-Harkort möge recht bald mal wieder kommen. 9 Berlin, 15. Febr. Die Frage wegen Vertagung der Kammern ist noch immer nicht beantwortet. Es ist kaum ein Zweifel, daß die Regierung gerade so wenig weiß, was sie thun soll, wie das Publikum, was es zu erwarten hat. Ein herrlicher Zustand dieses intelligentesten aller Staaten! In Bezug auf die Nachwahlen divergiren die Gerüchte; bald heißt es, die Majorität suche nach "blutrothen" Candidaten, die weiter gehen als die allerdings nicht weit gehenden Vereinbarer Waldeck, Jakoby etc., bald will man die Lücken mit den durchgefallenen Vereinbarern ausfüllen. Bruno Bauer hat viel Hoffnung; auch spricht man von G. Jung. Wenn die Regierung noch einen der Alten a la Temme mit einem kleinen Märtyrerthum beglückte, so würde die Wahl desselben gesichert sein. Die passiven Widerständler lieben die Märtyrer. -- Eine gute Idee der Regierung scheint es, in die Umgegend Berlins 80,000 Mann Truppen zu verlegen. Die Residenz selbst wird statt preußischer, polnische Regimenter erhalten. Die hiesigen Truppen sind nicht so böse -- leiden aber gewaltig an Ungeziefer, so daß neulich eine ganze Compagnie sich beim Obersten beschwerte. Der Oberst erwiederte: auch die Offiziere hätten Ungeziefer. An der Reorganisation der Bürgerwehr wird wirklich gearbeitet; 10,000 königlich gesinnte und vermögende Unterthanen soll zunächst das Glück der Behelmung treffen. Viel Spaß macht in gewissen Kreisen die östreichische Note an das Frankfurter Narrenparlament. Solche gediegene Heuchelei ist noch nicht dagewesen, und Michel hat wirklich noch die ehemalige Gutmüthigkeit, sonst würde er gleich wissen, daß Oestreich und Preußen mit nichten sich veruneinbart haben, sondern treulichst Hand in Hand gehen. "Knöpfleschwab geh Du voran! Du hast schon viele Sünd' gethan!" So sprach Radowitz zu Metternich -- denn sie wollen beide den alten Bundestag wieder ha'n. Der hiesige Pauperismus steht in höchster Blüthe. Es ist wunderbarer damit als jemals. Die allerunnatürlichsten Verbrechen werden täglich begangen, und man hat eine wahre Lust daran, sie offen zur Schau zu tragen. Könnte man die Bestialitäten mit Worten aussprechen, so würde gewissen Freunden des Belagerungszustandes die Haut schaudern. Mancher arme Teufel vergißt jedoch seine Noth in der Hoffnung, im Frühling auszuwandern. Es haben sich drei oder vier Auswanderungsgesellschaften gebildet und man spricht von mehren tausend Menschen, die März und April in's goldene Californien oder nach Australien ziehen. X Berlin, 15. Febr. Die gestern bekannt gewordene Feststellung der Bankdividende pro 1848 auf 8/10 pCt. (incl. der 3 1/2 pCt. Zinsen 4 3/10 pCt.) hat an der hiesigen Börse und namentlich unter den Haussiers große Unzufriedenheit erregt, wie auch das gestrige Fallen der Course der Bankantheile um 2 pCt. beweist. Hr. Hansemann hat nämlich 354,000 Thlr. für den Reservefonds zurückgelegt und nur 160,000 Thlr. für die Dividende bestimmt, wovon der Staat bekanntlich die Hälfte erhält. Er motivirte dies damit, daß die Bank im Besitz bedeutender Depositen an Aktien und andern Papieren sei, deren Cours seit ihrer Deponirung beträchtlich gefallen und noch ferner fallen könne; so seien namentlich auch einzelne Depositen noch mit 33000 Thlr. über den jetzigen Courswerth beliehen. Ein Verkaufen dieser Effekten nun, sei weder im Interesse der Bank noch der Deponenten noch endlich der Börsenwelt selbst, denn es würde dadurch nothwendig ein ferneres Fallen der Course, also ein noch größerer Schaden für die Bank und ihre Aktionäre herbeigeführt werden. Die Mißvergnügten aber ließen sich durch diese Gründe nicht überzeugen, sondern sahen in der Maßregel nur ein Manöver des Hrn. Hansemann, der für das nächste Jahr, wo er allein die Bankverwaltung geleitet haben werde, eine recht große Dividende erzielen wolle. Hr. Hansemann kann sich freuen, daß die Aktienzeichnungen für sein Blatt glücklich beendigt sind. Die Neue Preuß. kommt in einer ihrer letzten Rummern abermals darauf zurück, Hansemann habe die richterliche Unabsetzbarkeit in Anspruch genommen. Man ist sehr gespannt, ob Hr. H. sich den Vorwurf der Lüge, den die N. Pr. Ztg. ihn macht, gefallen lassen wird. Hr. Goedsche hat die Frechheit in der heutigen "Spenerschen" die Behauptung der "Neuen Rhein. Ztg.", er habe derselben seine Mitwirkung für ihr Feuilleton angetragen, für eine Unwahrheit zu erklären. Er habe nie mit ihr in Verbindung gestanden und sei mit zu inniger Ueberzeugung Preuße und Royalist, als daß er mit einem Blatt dieser Farbe einen Verkehr unterhalten könne. Wem das Publikum mehr glauben wird, der Redakt. d. N. Rh. Ztg. oder Goedsche, steht wohl außer Frage. (Wir versichern nochmals -- obgleich dies einem Subject, wie Hrn. Goedsche, gegenüber, ganz überflüssig ist -- daß uns Hr. Goedsche aus Düsseldorf (vergl. Nr. 223 d. Bl.) nicht blos seine Mitwirkung für's Feulleton, sondern auch Proben, darunter einen Aufsatz "Aphorismen" betitelt, angeboten hat. Anmerkung d. Red. der "N. Rh. Ztg.") 068 Berlin, 15. Febr. Die geheimsten Gedanken des gottbegnadeten preußischen Regiments und seiner Brandenburg-Manteufel, fördert die "Galgenzeitung" in jeder ihrer Nummern mit lobenswerther Offenheit zu Tage. Das Volk kann sich wenigstens nicht beklagen, daß ihm die contrerevolutionären Ansichten und Pläne der christlich-germanischen Regierung verhüllt gewesen. Zu bedauern ist, daß uns der Raum verhindert, täglich aus dem kreuzritterlichen Galgenblättchen alle markanten Stellen hervorzuheben und in einer lieblichen Blumenlese zusammenzufassen. Wir müssen uns auch heute auf folgendes Wenige beschränken, das wir aus der gleichgearteten Masse der neuesten Nummer der braven "Kreuzritterin" herausgreifen. So heißt es hier u. A.: "Alle Gewalt geht vom Volke aus", diesen abgeschmackten und, wenn er einen Sinn hat, gotteslästerlichen Satz hat die östreichische Regierung aus den "Grundrechten" glücklich entfernt, die man in Kremsier, wie in Frankfurt, -- Rousseau'n und den Franzosen pünktlich gehorchend, -- glaubt ausarbeiten zu müssen. Die Kremsierer hätten eben so gut in ihre Grundrechte schreiben können: "Alle Vaterschaft geht von den Kindern aus." Hoffen wir, daß die von dem Reichstage beschlossene, von dem Deutschkatholiken Schuselka so warm befürwortete Abschaffung der Todesstrafe eben so durchfallen wird, zumal Oestreich in dem bezwungenen Wien zu Deutschlands Heil bewiesen hat, daß es noch Schwerdter in Deutschland gibt, welche die Obrigkeit nicht umsonst führt. Bajonette sind ein köstliches Mittel, Irrthümer nieder zu werfen, wenn diese Irrthümer, wie es heut zu Tage fast immer der Fall ist, sich bewaffnet haben, aber nur so fern Wahrheiten hinter den Bajonetten stehen, welche die Bajonette hindern, gegen die sich zu wenden, welche sie in Bewegung setzen," Berlin, 15. Febr. Für die Krautjunker- und Geldsack[unleserliches Material]mmer wurden ferner gewählt: Prev. Preußen: Justizkom. Tamnau aus Königsberg. Oberpräsid. v. Auerswald (2mal), Ober-Burggraf v. Brünneck, Bürgermeister Sperling, Reg.-Rath v. Unruh, Ober-Burggraf v. Brünneck. Prov. Pommern: Prinz von Preußen, Graf von Bülow, (Polzin). 068 Wien, den 13. Febr. Gestern sind wieder Grenzer und Sereczaner-Truppen zur Ergänzung der hiesigen Besatzung eingerückt, weil das Herannahen der Märztage die Complettirung derselben wünschenswerth macht. In Lemberg wurde das polnische Gymnasium geschlossen, da sich die Studirenden gegen Einführung der deutschen Sprache sträubten. Auch im akademischen, gegenwärtig noch deutschen Gymnasium herrscht große Aufregung über den Zwang, das Ruthenische als obligaten Gegenstand lernen zu müssen. In Przemisl soll ein Professor, der dem Regierungsbefehle durchaus Folge verschaffen wollte, zum Fenster hinausgestürzt worden sein. In Kroatien herrscht immer ärgere Aufregung. Windischgrätz hat ein K. K. Kommissariat für die Slaven und Magyaren gebildet. Das in Agram erscheinende Blatt; "Slavenski jug" bemerkt hierzu: Wir haben diesen neuen Akt der österr. Olla potrida-Politik ohne Uebersetzung aufgenommen. Unsere Nation ist jetzt sattsam belehrt, wie ihr unsre Regierung in den Händen eines Stadion und Kulmer die ungeheueren Opfer an Gut und Blut ohnt, die sie gebracht für den Thron des Kaisers und des nicht gekrönten Königs von Kroatien Fr. Josef I. !!! Frankfurt, 15. Februar. National-Versammlung. [unleserliches Material] präsidirt Simson, der erst gegen 10 Uhr die Sitzung eröffnet. -- Tagesordnung: 1) Fortsetzung der Berathung über die noch rückständigen Paragraphen des Entwurfs der Grundrechte: Art. 11 und 12, § 47 und 48. Mohl (Reichsjustizminister) beantwortet die Interpellation wegen der Criminal-Untersuchung der östreichischen Regierung gegen den Abgeordneten Gritzner, welche ohne Erlaubniß der National-Versammlung verhängt worden ist. -- Das Reichsjustizministerium hat die östreichische Regierung auf das betreffende Reichsgesetz aufmerksam gemacht und gegen jedes Verfahren, das die Zustimmung der Versammlung entbehre, protestirt. In dem speziellen Fall habe das Reichsministerium noch nichts zu erwidern. (Gelächter.) Eine zweite Beantwortung in der bereits berührten Altenburgischen Angelegenheit sagt ebenfalls -- Nichts! -- Patri (aus Oestreich -- links!) beantragt dringlich, den sogenannten Biedermännischen Ausschuß, (welcher sich durch Langsamkeit und Langweiligkeit auszeichnet) aufzufordern, über einen vor etwa drei Monaten gestellten Antrag, das Verhältniß der Centralgewalt zu den Einzelstaaten betreffend, alsbald zu berichten. -- Obschon dieser Antrag gegenüber den Noten der Einzelstaaten und den Vereinbarungs- oder Veruneinbarungs-Versuchen der edlen Fürsten von Deutschland, eigentlich der einzig dringliche für diese Versammlung ist, erkennt letztere die Dringlichkeit nicht an. Rösler von Oels frägt das gesammte Reichsministerium, ob und auf welche Weise es Kenntniß habe von der preuß. Circularnote vom 23. Januar? (Gelächter.) Odilon-Gagern (der Ministerpräsidert) antwortet im Namen des gesammten Reichsministeriums "Ja!" -- Auf eine Interpellation von Martiny, den Brüsseler Congreß betreffend, antwortet der "Edle", das Ministerium sei zweifelhaft, ob und in welcher Ausdehnung der Congreß zu Stande kommen würde; vorläufig fehle es dieser Interpellation noch an faktischer Grundlage; aber sollte der Congreß zu Stande kommen und die Centralgewalt sich betheiligen, so würde das 068 Köln, 17. Febr. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. 068 Köln, 16. Febr. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. X Mülheim a. Rh., 11. Febr. (Verspätet). Heute fand hier ein vom Arbeiterverein veranstaltetes demokratisches Banket statt. Mitglieder des Kölnischen Arbeiter- und demokratischen Vereins waren eingeladen. Instrumentalmusik und Gesang wechselten ab mit Toasten, die in längeren Reden motivirt wurden. Bengel, Präsident des hiesigen Arbeitervereins, entwickelte in einem längern Vortrag das Verhältniß der Gegenwart zur Vergangenheit. Lucas brachte einen Toast auf die Gäste aus, speziell auf die Männer, die wie der anwesende Redakteur en chef der „N. Rh. Z.“, K. Marx, lange vor der Februarrevolution die Rechte der Arbeiterklasse in That und Wort behauptet hätten. Schapper ließ die „demokratische Republik“ leben. K. Marx sprach über die Betheiligung der deutschen Arbeiter an den Kämpfen in Frankreich, England, Belgien und der Schweiz. Er brachte einen Trinkspruch auf Gladbach aus, einer der ausnahmsweisen Vereinbarer, die wirklich die Interessen des Volkes vertreten. F. Engels betoastete die Ungarn und Kossuth. Ott aus Worringen sprach über den constitutionellen Liberalismus, die Aristokratie und die Demokratie, Fischbach über das Elend des Volks und die Mittel zur Abhülfe. Gladbach warf einen Rückblick auf die aufgelöste Nationalversammlung und kriticirte in einem energischen Vortrag ihre Schwächen, ihre Unentschiedenheit und ihren Mangel an revolutionärem Verstand. Krahe sprach schließlich über die Devise der Februarrevolution: „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.“ Dies erste demokratische Banket in der Rheinprovinz hat so sehr angesprochen, daß es sicher Nachahmung finden wird. Z Bonn, 16. Febr. In unsrer Studentenwelt regt es sich. „Zu einem sich selbstgenügenden Commers?“ werden Sie fragen. Nein, zu einer politischen Demonstration, — zu einem Banket am Jahrestage der Pariser Februarrevolution — eine Antwort auf die Adresse, die zur Zeit der Steuerverweigerung ein hochlöblicher Senat vor Ehrfurcht ersterbend, sich im Staube krümmend und freudewinselnd im Namen der gesammten Friedrich-Wilhelms-Universität zu einer Zeit, wo 200 Studenten bewaffnet zum Schutz der Nationalversammlung fertig dastanden, zu den Füßen Sr. Majestät legte. Fahre die Reaktion nur so fort zu wühlen — hier hat sie das Ihrige gethan. X Essen, 16. Febr. Gestern waren zwei spezifisch-preußische Größen hier, der Exminister von Bodelschwingh und Fabrikant a. D., Enthüllungs-Held a. D., Abgeordneter a. D., Hauptmann a. D. Friedrich Harkort. In ihrem Gefolge fanden sich eine Menge Leute von hier und Umgegend ein, als Gewerke, Regierungsmenschen, Stubengelehrte, Ritter aus den Jahren 1813-15, einige abhängige Schneider und Schuster, Gerichts- und Polizeidiener, welche einen Ruf an obengedachte Herren erlassen hatten, sie mit dem Balsam der Reaction einzusalben. Beide kamen, hatten aber vorher schriftlich die Verschweigung ihrer k. preuß. Namen angeordnet, wobei der Letztere noch die Bemerkung machte: „Sorgen Sie aber ja dafür, daß keine Katzenmusik gebracht wird. Ich kann diese und den Pöbel, der sie bringt, einmal nicht leiden!“ Und doch übersäet dieser Herr den s. g. Pöbel mit seinen Traktätlein und falschen Berechnungen. Als die Namen nun aber dennoch sofort bei der Ankunft der preußischen Größen bekannt wurden, reiste der Exminister Bodelschwingh gleich wieder ab, doch der Enthüllungsheld a. D. wollte noch mehr von der Reise wissen. Er wollte erst wie ein Klosterbruder für sein körperliches Bestehen terminiren. Jener gab für einen fetten Ertrag ein Bildchen, dieser schöne Reden. Man bezweckte mit dem ganzen Witze eine Demonstration gegen die Demokraten; aber der Enthüllungsheld mit Gefolge wurde blamirt. Man kannte ihn hier schon seit lange und schickte ihm daher einen Brief zu, enthaltend die Nr. 17 des „Hermann“, welche einen getreuen Abdruck des in Nr. 213 d. Bl. befindlichen Denkmal-Artikels aus Hagen enthält, der jedenfalls die verschiedenen geistigen Stoffe in dem betr. Kopfe sehr in Gährung brachte. Die Abfütterung war der erste, die Begeisterungsrede des Denkmal-Enthüllungs-Harkort der zweite Akt dieses politischen Schauspiels. Im dritten Akte spielten 7-800 Mann auf Pfeifen und sonstigen Instrumenten. Das souveräne Volk brachte eine so klangvolle Katzenmusik, daß die preußischen Helden in voller Verzweiflung und unter Begleitung der Regierungsposaune heulten: Ich bin ein Preuße etc. Doch der Kampf war zu ungleich, man mußte bald damit schließen. Denkmal-Enthüllungs-Harkort äußernd: „So bin ich noch nirgend vom Pöbel empfangen worden!“ verließ mit Gefolge das preußische Heuler-Verein-Lokal. Das souveräne Volk folgte ihm nach seinem Logis, rufend: „Es werden 800 Thlr. ausgezahlt!“ und setzte dabei unter anhaltendem Zuwachs die klangvolle und taktvolle Musik fort. Zum Schlusse hört man von einigen unschuldigen Arretirungen und Denunziationen, welche letztere in der Wuth der Heuler entsprungen sein mögen. Es wird häufig der Wunsch ausgesprochen: der große Wahl-Agitator-Denkmal-Enthüllungs-Harkort möge recht bald mal wieder kommen. 9 Berlin, 15. Febr. Die Frage wegen Vertagung der Kammern ist noch immer nicht beantwortet. Es ist kaum ein Zweifel, daß die Regierung gerade so wenig weiß, was sie thun soll, wie das Publikum, was es zu erwarten hat. Ein herrlicher Zustand dieses intelligentesten aller Staaten! In Bezug auf die Nachwahlen divergiren die Gerüchte; bald heißt es, die Majorität suche nach „blutrothen“ Candidaten, die weiter gehen als die allerdings nicht weit gehenden Vereinbarer Waldeck, Jakoby etc., bald will man die Lücken mit den durchgefallenen Vereinbarern ausfüllen. Bruno Bauer hat viel Hoffnung; auch spricht man von G. Jung. Wenn die Regierung noch einen der Alten à la Temme mit einem kleinen Märtyrerthum beglückte, so würde die Wahl desselben gesichert sein. Die passiven Widerständler lieben die Märtyrer. — Eine gute Idee der Regierung scheint es, in die Umgegend Berlins 80,000 Mann Truppen zu verlegen. Die Residenz selbst wird statt preußischer, polnische Regimenter erhalten. Die hiesigen Truppen sind nicht so böse — leiden aber gewaltig an Ungeziefer, so daß neulich eine ganze Compagnie sich beim Obersten beschwerte. Der Oberst erwiederte: auch die Offiziere hätten Ungeziefer. An der Reorganisation der Bürgerwehr wird wirklich gearbeitet; 10,000 königlich gesinnte und vermögende Unterthanen soll zunächst das Glück der Behelmung treffen. Viel Spaß macht in gewissen Kreisen die östreichische Note an das Frankfurter Narrenparlament. Solche gediegene Heuchelei ist noch nicht dagewesen, und Michel hat wirklich noch die ehemalige Gutmüthigkeit, sonst würde er gleich wissen, daß Oestreich und Preußen mit nichten sich veruneinbart haben, sondern treulichst Hand in Hand gehen. „Knöpfleschwab geh Du voran! Du hast schon viele Sünd' gethan!“ So sprach Radowitz zu Metternich — denn sie wollen beide den alten Bundestag wieder ha'n. Der hiesige Pauperismus steht in höchster Blüthe. Es ist wunderbarer damit als jemals. Die allerunnatürlichsten Verbrechen werden täglich begangen, und man hat eine wahre Lust daran, sie offen zur Schau zu tragen. Könnte man die Bestialitäten mit Worten aussprechen, so würde gewissen Freunden des Belagerungszustandes die Haut schaudern. Mancher arme Teufel vergißt jedoch seine Noth in der Hoffnung, im Frühling auszuwandern. Es haben sich drei oder vier Auswanderungsgesellschaften gebildet und man spricht von mehren tausend Menschen, die März und April in's goldene Californien oder nach Australien ziehen. X Berlin, 15. Febr. Die gestern bekannt gewordene Feststellung der Bankdividende pro 1848 auf 8/10 pCt. (incl. der 3 1/2 pCt. Zinsen 4 3/10 pCt.) hat an der hiesigen Börse und namentlich unter den Haussiers große Unzufriedenheit erregt, wie auch das gestrige Fallen der Course der Bankantheile um 2 pCt. beweist. Hr. Hansemann hat nämlich 354,000 Thlr. für den Reservefonds zurückgelegt und nur 160,000 Thlr. für die Dividende bestimmt, wovon der Staat bekanntlich die Hälfte erhält. Er motivirte dies damit, daß die Bank im Besitz bedeutender Depositen an Aktien und andern Papieren sei, deren Cours seit ihrer Deponirung beträchtlich gefallen und noch ferner fallen könne; so seien namentlich auch einzelne Depositen noch mit 33000 Thlr. über den jetzigen Courswerth beliehen. Ein Verkaufen dieser Effekten nun, sei weder im Interesse der Bank noch der Deponenten noch endlich der Börsenwelt selbst, denn es würde dadurch nothwendig ein ferneres Fallen der Course, also ein noch größerer Schaden für die Bank und ihre Aktionäre herbeigeführt werden. Die Mißvergnügten aber ließen sich durch diese Gründe nicht überzeugen, sondern sahen in der Maßregel nur ein Manöver des Hrn. Hansemann, der für das nächste Jahr, wo er allein die Bankverwaltung geleitet haben werde, eine recht große Dividende erzielen wolle. Hr. Hansemann kann sich freuen, daß die Aktienzeichnungen für sein Blatt glücklich beendigt sind. Die Neue Preuß. kommt in einer ihrer letzten Rummern abermals darauf zurück, Hansemann habe die richterliche Unabsetzbarkeit in Anspruch genommen. Man ist sehr gespannt, ob Hr. H. sich den Vorwurf der Lüge, den die N. Pr. Ztg. ihn macht, gefallen lassen wird. Hr. Goedsche hat die Frechheit in der heutigen „Spenerschen“ die Behauptung der „Neuen Rhein. Ztg.“, er habe derselben seine Mitwirkung für ihr Feuilleton angetragen, für eine Unwahrheit zu erklären. Er habe nie mit ihr in Verbindung gestanden und sei mit zu inniger Ueberzeugung Preuße und Royalist, als daß er mit einem Blatt dieser Farbe einen Verkehr unterhalten könne. Wem das Publikum mehr glauben wird, der Redakt. d. N. Rh. Ztg. oder Goedsche, steht wohl außer Frage. (Wir versichern nochmals — obgleich dies einem Subject, wie Hrn. Goedsche, gegenüber, ganz überflüssig ist — daß uns Hr. Goedsche aus Düsseldorf (vergl. Nr. 223 d. Bl.) nicht blos seine Mitwirkung für's Feulleton, sondern auch Proben, darunter einen Aufsatz „Aphorismen“ betitelt, angeboten hat. Anmerkung d. Red. der „N. Rh. Ztg.“) 068 Berlin, 15. Febr. Die geheimsten Gedanken des gottbegnadeten preußischen Regiments und seiner Brandenburg-Manteufel, fördert die „Galgenzeitung“ in jeder ihrer Nummern mit lobenswerther Offenheit zu Tage. Das Volk kann sich wenigstens nicht beklagen, daß ihm die contrerevolutionären Ansichten und Pläne der christlich-germanischen Regierung verhüllt gewesen. Zu bedauern ist, daß uns der Raum verhindert, täglich aus dem kreuzritterlichen Galgenblättchen alle markanten Stellen hervorzuheben und in einer lieblichen Blumenlese zusammenzufassen. Wir müssen uns auch heute auf folgendes Wenige beschränken, das wir aus der gleichgearteten Masse der neuesten Nummer der braven „Kreuzritterin“ herausgreifen. So heißt es hier u. A.: „Alle Gewalt geht vom Volke aus“, diesen abgeschmackten und, wenn er einen Sinn hat, gotteslästerlichen Satz hat die östreichische Regierung aus den „Grundrechten“ glücklich entfernt, die man in Kremsier, wie in Frankfurt, — Rousseau'n und den Franzosen pünktlich gehorchend, — glaubt ausarbeiten zu müssen. Die Kremsierer hätten eben so gut in ihre Grundrechte schreiben können: „Alle Vaterschaft geht von den Kindern aus.“ Hoffen wir, daß die von dem Reichstage beschlossene, von dem Deutschkatholiken Schuselka so warm befürwortete Abschaffung der Todesstrafe eben so durchfallen wird, zumal Oestreich in dem bezwungenen Wien zu Deutschlands Heil bewiesen hat, daß es noch Schwerdter in Deutschland gibt, welche die Obrigkeit nicht umsonst führt. Bajonette sind ein köstliches Mittel, Irrthümer nieder zu werfen, wenn diese Irrthümer, wie es heut zu Tage fast immer der Fall ist, sich bewaffnet haben, aber nur so fern Wahrheiten hinter den Bajonetten stehen, welche die Bajonette hindern, gegen die sich zu wenden, welche sie in Bewegung setzen,“ Berlin, 15. Febr. Für die Krautjunker- und Geldsack[unleserliches Material]mmer wurden ferner gewählt: Prev. Preußen: Justizkom. Tamnau aus Königsberg. Oberpräsid. v. Auerswald (2mal), Ober-Burggraf v. Brünneck, Bürgermeister Sperling, Reg.-Rath v. Unruh, Ober-Burggraf v. Brünneck. Prov. Pommern: Prinz von Preußen, Graf von Bülow, (Polzin). 068 Wien, den 13. Febr. Gestern sind wieder Grenzer und Sereczaner-Truppen zur Ergänzung der hiesigen Besatzung eingerückt, weil das Herannahen der Märztage die Complettirung derselben wünschenswerth macht. In Lemberg wurde das polnische Gymnasium geschlossen, da sich die Studirenden gegen Einführung der deutschen Sprache sträubten. Auch im akademischen, gegenwärtig noch deutschen Gymnasium herrscht große Aufregung über den Zwang, das Ruthenische als obligaten Gegenstand lernen zu müssen. In Przemisl soll ein Professor, der dem Regierungsbefehle durchaus Folge verschaffen wollte, zum Fenster hinausgestürzt worden sein. In Kroatien herrscht immer ärgere Aufregung. Windischgrätz hat ein K. K. Kommissariat für die Slaven und Magyaren gebildet. Das in Agram erscheinende Blatt; „Slavenski jug“ bemerkt hierzu: Wir haben diesen neuen Akt der österr. Olla potrida-Politik ohne Uebersetzung aufgenommen. Unsere Nation ist jetzt sattsam belehrt, wie ihr unsre Regierung in den Händen eines Stadion und Kulmer die ungeheueren Opfer an Gut und Blut ohnt, die sie gebracht für den Thron des Kaisers und des nicht gekrönten Königs von Kroatien Fr. Josef I. !!! Frankfurt, 15. Februar. National-Versammlung. [unleserliches Material] präsidirt Simson, der erst gegen 10 Uhr die Sitzung eröffnet. — Tagesordnung: 1) Fortsetzung der Berathung über die noch rückständigen Paragraphen des Entwurfs der Grundrechte: Art. 11 und 12, § 47 und 48. Mohl (Reichsjustizminister) beantwortet die Interpellation wegen der Criminal-Untersuchung der östreichischen Regierung gegen den Abgeordneten Gritzner, welche ohne Erlaubniß der National-Versammlung verhängt worden ist. — Das Reichsjustizministerium hat die östreichische Regierung auf das betreffende Reichsgesetz aufmerksam gemacht und gegen jedes Verfahren, das die Zustimmung der Versammlung entbehre, protestirt. In dem speziellen Fall habe das Reichsministerium noch nichts zu erwidern. (Gelächter.) Eine zweite Beantwortung in der bereits berührten Altenburgischen Angelegenheit sagt ebenfalls — Nichts! — Patri (aus Oestreich — links!) beantragt dringlich, den sogenannten Biedermännischen Ausschuß, (welcher sich durch Langsamkeit und Langweiligkeit auszeichnet) aufzufordern, über einen vor etwa drei Monaten gestellten Antrag, das Verhältniß der Centralgewalt zu den Einzelstaaten betreffend, alsbald zu berichten. — Obschon dieser Antrag gegenüber den Noten der Einzelstaaten und den Vereinbarungs- oder Veruneinbarungs-Versuchen der edlen Fürsten von Deutschland, eigentlich der einzig dringliche für diese Versammlung ist, erkennt letztere die Dringlichkeit nicht an. Rösler von Oels frägt das gesammte Reichsministerium, ob und auf welche Weise es Kenntniß habe von der preuß. Circularnote vom 23. Januar? (Gelächter.) Odilon-Gagern (der Ministerpräsidert) antwortet im Namen des gesammten Reichsministeriums „Ja!“ — Auf eine Interpellation von Martiny, den Brüsseler Congreß betreffend, antwortet der „Edle“, das Ministerium sei zweifelhaft, ob und in welcher Ausdehnung der Congreß zu Stande kommen würde; vorläufig fehle es dieser Interpellation noch an faktischer Grundlage; aber sollte der Congreß zu Stande kommen und die Centralgewalt sich betheiligen, so würde das <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0002" n="1236"/> <div xml:id="ar225_004_c" type="jArticle"> <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Der Wiener Korrespondent der „Kölnischen Zeitung“, vorgesehen für: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi>, I/8. </bibl> </note> <head><bibl><author>068</author></bibl> Köln, 17. 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Instrumentalmusik und Gesang wechselten ab mit Toasten, die in längeren Reden motivirt wurden.</p> <p><hi rendition="#g">Bengel,</hi> Präsident des hiesigen Arbeitervereins, entwickelte in einem längern Vortrag das Verhältniß der Gegenwart zur Vergangenheit. <hi rendition="#g">Lucas</hi> brachte einen Toast auf die Gäste aus, speziell auf die Männer, die wie der anwesende Redakteur en chef der „N. Rh. Z.“, K. <hi rendition="#g">Marx,</hi> lange vor der Februarrevolution die Rechte der Arbeiterklasse in That und Wort behauptet hätten. <hi rendition="#g">Schapper</hi> ließ die „demokratische Republik“ leben. K. <hi rendition="#g">Marx</hi> sprach über die Betheiligung der deutschen Arbeiter an den Kämpfen in Frankreich, England, Belgien und der Schweiz. Er brachte einen Trinkspruch auf <hi rendition="#g">Gladbach</hi> aus, einer der ausnahmsweisen Vereinbarer, die wirklich die Interessen des Volkes vertreten. F. <hi rendition="#g">Engels</hi> betoastete die Ungarn und Kossuth. <hi rendition="#g">Ott</hi> aus Worringen sprach über den constitutionellen Liberalismus, die Aristokratie und die Demokratie, <hi rendition="#g">Fischbach</hi> über das Elend des Volks und die Mittel zur Abhülfe. <hi rendition="#g">Gladbach</hi> warf einen Rückblick auf die aufgelöste Nationalversammlung und kriticirte in einem energischen Vortrag ihre Schwächen, ihre Unentschiedenheit und ihren Mangel an revolutionärem Verstand. <hi rendition="#g">Krahe</hi> sprach schließlich über die Devise der Februarrevolution: „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.“</p> <p>Dies <hi rendition="#g">erste</hi> demokratische Banket in der Rheinprovinz hat so sehr angesprochen, daß es sicher Nachahmung finden wird.</p> </div> <div xml:id="ar225_007" type="jArticle"> <head><bibl><author>Z</author></bibl> Bonn, 16. Febr.</head> <p>In unsrer Studentenwelt regt es sich. „Zu einem sich selbstgenügenden Commers?“ werden Sie fragen. Nein, zu einer politischen Demonstration, — zu einem Banket am Jahrestage der Pariser Februarrevolution — eine Antwort auf die Adresse, die zur Zeit der Steuerverweigerung ein hochlöblicher Senat vor Ehrfurcht ersterbend, sich im Staube krümmend und freudewinselnd im Namen der gesammten Friedrich-Wilhelms-Universität zu einer Zeit, wo 200 Studenten bewaffnet zum Schutz der Nationalversammlung fertig dastanden, zu den Füßen Sr. Majestät legte. Fahre die Reaktion nur so fort zu wühlen — hier hat sie das Ihrige gethan.</p> </div> <div xml:id="ar225_008" type="jArticle"> <head><bibl><author>X</author></bibl> Essen, 16. Febr.</head> <p>Gestern waren zwei spezifisch-preußische Größen hier, der Exminister von Bodelschwingh und Fabrikant a. D., Enthüllungs-Held a. D., Abgeordneter a. D., Hauptmann a. D. Friedrich Harkort. In ihrem Gefolge fanden sich eine Menge Leute von hier und Umgegend ein, als Gewerke, Regierungsmenschen, Stubengelehrte, Ritter aus den Jahren 1813-15, einige abhängige Schneider und Schuster, Gerichts- und Polizeidiener, welche einen Ruf an obengedachte Herren erlassen hatten, sie mit dem Balsam der Reaction einzusalben.</p> <p>Beide kamen, hatten aber vorher schriftlich die Verschweigung ihrer k. preuß. Namen angeordnet, wobei der Letztere noch die Bemerkung machte: „Sorgen Sie aber ja dafür, daß keine Katzenmusik gebracht wird. Ich kann diese und den Pöbel, der sie bringt, einmal nicht leiden!“ Und doch übersäet dieser Herr den s. g. Pöbel mit seinen Traktätlein und falschen Berechnungen. Als die Namen nun aber dennoch sofort bei der Ankunft der preußischen Größen bekannt wurden, reiste der Exminister Bodelschwingh gleich wieder ab, doch der Enthüllungsheld a. D. wollte noch mehr von der Reise wissen. Er wollte erst wie ein Klosterbruder für sein körperliches Bestehen terminiren. Jener gab für einen fetten Ertrag ein Bildchen, dieser schöne Reden.</p> <p>Man bezweckte mit dem ganzen Witze eine Demonstration gegen die Demokraten; aber der Enthüllungsheld mit Gefolge wurde blamirt. Man kannte ihn hier schon seit lange und schickte ihm daher einen Brief zu, enthaltend die Nr. 17 des „Hermann“, welche einen getreuen Abdruck des in Nr. 213 d. Bl. befindlichen Denkmal-Artikels aus Hagen enthält, der jedenfalls die verschiedenen geistigen Stoffe in dem betr. Kopfe sehr in Gährung brachte.</p> <p>Die Abfütterung war der erste, die Begeisterungsrede des Denkmal-Enthüllungs-Harkort der zweite Akt dieses politischen Schauspiels. Im dritten Akte spielten 7-800 Mann auf Pfeifen und sonstigen Instrumenten. Das souveräne Volk brachte eine so klangvolle Katzenmusik, daß die preußischen Helden in voller Verzweiflung und unter Begleitung der Regierungsposaune heulten: Ich bin ein Preuße etc. Doch der Kampf war zu ungleich, man mußte bald damit schließen. Denkmal-Enthüllungs-Harkort äußernd: „So bin ich noch nirgend vom <hi rendition="#g">Pöbel</hi> empfangen worden!“ verließ mit Gefolge das preußische Heuler-Verein-Lokal. Das souveräne Volk folgte ihm nach seinem Logis, rufend: „Es werden 800 Thlr. ausgezahlt!“ und setzte dabei unter anhaltendem Zuwachs die klangvolle und taktvolle Musik fort. Zum Schlusse hört man von einigen unschuldigen Arretirungen und Denunziationen, welche letztere in der Wuth der Heuler entsprungen sein mögen. Es wird häufig der Wunsch ausgesprochen: der große Wahl-Agitator-Denkmal-Enthüllungs-Harkort möge recht bald mal wieder kommen.</p> </div> <div xml:id="ar225_009" type="jArticle"> <head><bibl><author>9</author></bibl> Berlin, 15. Febr.</head> <p>Die Frage wegen Vertagung der Kammern ist noch immer nicht beantwortet. Es ist kaum ein Zweifel, daß die Regierung gerade so wenig weiß, was sie thun soll, wie das Publikum, was es zu erwarten hat. Ein herrlicher Zustand dieses intelligentesten aller Staaten!</p> <p>In Bezug auf die Nachwahlen divergiren die Gerüchte; bald heißt es, die Majorität suche nach „blutrothen“ Candidaten, die weiter gehen als die allerdings nicht weit gehenden Vereinbarer Waldeck, Jakoby etc., bald will man die Lücken mit den durchgefallenen Vereinbarern ausfüllen.</p> <p>Bruno Bauer hat viel Hoffnung; auch spricht man von G. Jung. Wenn die Regierung noch einen der Alten à la Temme mit einem kleinen Märtyrerthum beglückte, so würde die Wahl desselben gesichert sein. Die passiven Widerständler lieben die Märtyrer. — Eine gute Idee der Regierung scheint es, in die Umgegend Berlins 80,000 Mann Truppen zu verlegen. Die Residenz selbst wird statt preußischer, polnische Regimenter erhalten. Die hiesigen Truppen sind nicht so böse — leiden aber gewaltig an Ungeziefer, so daß neulich eine ganze Compagnie sich beim Obersten beschwerte. Der Oberst erwiederte: auch die Offiziere hätten Ungeziefer.</p> <p>An der Reorganisation der Bürgerwehr wird wirklich gearbeitet; 10,000 königlich gesinnte und vermögende Unterthanen soll zunächst das Glück der Behelmung treffen.</p> <p>Viel Spaß macht in gewissen Kreisen die östreichische Note an das Frankfurter Narrenparlament. Solche gediegene Heuchelei ist noch nicht dagewesen, und Michel hat wirklich noch die ehemalige Gutmüthigkeit, sonst würde er gleich wissen, daß Oestreich und Preußen mit nichten sich veruneinbart haben, sondern treulichst Hand in Hand gehen. „Knöpfleschwab geh Du voran! Du hast schon viele Sünd' gethan!“ So sprach Radowitz zu Metternich — denn sie wollen beide den <hi rendition="#g">alten Bundestag</hi> wieder ha'n.</p> <p>Der hiesige Pauperismus steht in höchster Blüthe. Es ist wunderbarer damit als jemals. Die allerunnatürlichsten Verbrechen werden täglich begangen, und man hat eine wahre Lust daran, sie offen zur Schau zu tragen. Könnte man die Bestialitäten mit Worten aussprechen, so würde gewissen Freunden des Belagerungszustandes die Haut schaudern. Mancher arme Teufel vergißt jedoch seine Noth in der Hoffnung, im Frühling auszuwandern. Es haben sich drei oder vier Auswanderungsgesellschaften gebildet und man spricht von mehren tausend Menschen, die März und April in's goldene Californien oder nach Australien ziehen.</p> </div> <div xml:id="ar225_010" type="jArticle"> <head><bibl><author>X</author></bibl> Berlin, 15. Febr.</head> <p>Die gestern bekannt gewordene Feststellung der Bankdividende pro 1848 auf 8/10 pCt. (incl. der 3 1/2 pCt. Zinsen 4 3/10 pCt.) hat an der hiesigen Börse und namentlich unter den Haussiers große Unzufriedenheit erregt, wie auch das gestrige Fallen der Course der Bankantheile um 2 pCt. beweist. Hr. Hansemann hat nämlich 354,000 Thlr. für den Reservefonds zurückgelegt und nur 160,000 Thlr. für die Dividende bestimmt, wovon der Staat bekanntlich die Hälfte erhält. Er motivirte dies damit, daß die Bank im Besitz bedeutender Depositen an Aktien und andern Papieren sei, deren Cours seit ihrer Deponirung beträchtlich gefallen und noch ferner fallen könne; so seien namentlich auch einzelne Depositen noch mit 33000 Thlr. über den jetzigen Courswerth beliehen. Ein Verkaufen dieser Effekten nun, sei weder im Interesse der Bank noch der Deponenten noch endlich der Börsenwelt selbst, denn es würde dadurch nothwendig ein ferneres Fallen der Course, also ein noch größerer Schaden für die Bank und ihre Aktionäre herbeigeführt werden. Die Mißvergnügten aber ließen sich durch diese Gründe nicht überzeugen, sondern sahen in der Maßregel nur ein Manöver des Hrn. Hansemann, der für das nächste Jahr, wo er allein die Bankverwaltung geleitet haben werde, eine recht große Dividende erzielen wolle. Hr. Hansemann kann sich freuen, daß die Aktienzeichnungen für sein Blatt glücklich beendigt sind. Die Neue Preuß. kommt in einer ihrer letzten Rummern abermals darauf zurück, Hansemann habe die richterliche Unabsetzbarkeit in Anspruch genommen. Man ist sehr gespannt, ob Hr. H. sich den Vorwurf der Lüge, den die N. Pr. Ztg. ihn macht, gefallen lassen wird.</p> <p>Hr. <hi rendition="#g">Goedsche</hi> hat die Frechheit in der heutigen „Spenerschen“ die Behauptung der „Neuen Rhein. Ztg.“, er habe derselben seine Mitwirkung für ihr Feuilleton angetragen, für eine Unwahrheit zu erklären. Er habe nie mit ihr in Verbindung gestanden und sei mit zu inniger Ueberzeugung Preuße und Royalist, als daß er mit einem Blatt dieser Farbe einen Verkehr unterhalten könne. Wem das Publikum mehr glauben wird, der Redakt. d. N. Rh. Ztg. oder Goedsche, steht wohl außer Frage.</p> <p>(Wir versichern nochmals — obgleich dies einem Subject, wie Hrn. Goedsche, gegenüber, ganz überflüssig ist — daß uns Hr. Goedsche aus Düsseldorf (vergl. Nr. 223 d. Bl.) nicht blos seine Mitwirkung für's Feulleton, sondern auch Proben, darunter einen Aufsatz „Aphorismen“ betitelt, angeboten hat. Anmerkung d. Red. der „N. Rh. Ztg.“)</p> </div> <div xml:id="ar225_011" type="jArticle"> <head><bibl><author>068</author></bibl> Berlin, 15. Febr.</head> <p>Die geheimsten Gedanken des gottbegnadeten preußischen Regiments und seiner Brandenburg-Manteufel, fördert die „Galgenzeitung“ in jeder ihrer Nummern mit lobenswerther Offenheit zu Tage. Das Volk kann sich wenigstens nicht beklagen, daß ihm die contrerevolutionären Ansichten und Pläne der christlich-germanischen Regierung verhüllt gewesen. Zu bedauern ist, daß uns der Raum verhindert, täglich aus dem kreuzritterlichen Galgenblättchen alle markanten Stellen hervorzuheben und in einer lieblichen Blumenlese zusammenzufassen. Wir müssen uns auch heute auf folgendes Wenige beschränken, das wir aus der gleichgearteten Masse der neuesten Nummer der braven „Kreuzritterin“ herausgreifen. So heißt es hier u. A.:</p> <p>„<hi rendition="#g">Alle Gewalt geht vom Volke aus</hi>“, diesen abgeschmackten und, <hi rendition="#g">wenn</hi> er einen Sinn hat, gotteslästerlichen Satz hat die <hi rendition="#g">östreichische</hi> Regierung aus den „Grundrechten“ glücklich entfernt, die man in <hi rendition="#g">Kremsier,</hi> wie in <hi rendition="#g">Frankfurt,</hi> — <hi rendition="#g">Rousseau'n</hi> und den Franzosen pünktlich gehorchend, — glaubt ausarbeiten zu müssen. Die <hi rendition="#g">Kremsierer</hi> hätten eben so gut in ihre Grundrechte schreiben können: „<hi rendition="#g">Alle Vaterschaft geht von den Kindern aus.</hi>“ Hoffen wir, daß die von dem Reichstage beschlossene, von dem Deutschkatholiken <hi rendition="#g">Schuselka</hi> so warm befürwortete Abschaffung der Todesstrafe eben so durchfallen wird, zumal <hi rendition="#g">Oestreich</hi> in dem bezwungenen <hi rendition="#g">Wien</hi> zu <hi rendition="#g">Deutschlands</hi> Heil bewiesen hat, daß es noch Schwerdter in <hi rendition="#g">Deutschland</hi> gibt, welche die Obrigkeit nicht umsonst führt. Bajonette sind ein köstliches Mittel, <hi rendition="#g">Irrthümer</hi> nieder zu werfen, wenn diese Irrthümer, wie es heut zu Tage fast immer der Fall ist, sich bewaffnet haben, aber nur so fern <hi rendition="#g">Wahrheiten</hi> hinter den Bajonetten stehen, welche die Bajonette hindern, gegen die sich zu wenden, welche sie in Bewegung setzen,“</p> </div> <div xml:id="ar225_012" type="jArticle"> <head>Berlin, 15. Febr.</head> <p>Für die Krautjunker- und Geldsack<gap reason="illegible"/>mmer wurden ferner gewählt:</p> <p>Prev. <hi rendition="#g">Preußen:</hi> Justizkom. <hi rendition="#g">Tamnau</hi> aus Königsberg. Oberpräsid. v. Auerswald (2mal), Ober-Burggraf v. Brünneck, Bürgermeister Sperling, Reg.-Rath v. Unruh, Ober-Burggraf v. Brünneck.</p> <p>Prov. <hi rendition="#g">Pommern:</hi> Prinz von Preußen, Graf von Bülow, (Polzin).</p> </div> <div xml:id="ar225_013" type="jArticle"> <head><bibl><author>068</author></bibl> Wien, den 13. Febr.</head> <p>Gestern sind wieder Grenzer und Sereczaner-Truppen zur Ergänzung der hiesigen Besatzung eingerückt, weil das Herannahen der Märztage die Complettirung derselben wünschenswerth macht.</p> <p>In Lemberg wurde das polnische Gymnasium geschlossen, da sich die Studirenden gegen Einführung der deutschen Sprache sträubten. Auch im akademischen, gegenwärtig noch deutschen Gymnasium herrscht große Aufregung über den Zwang, das Ruthenische als obligaten Gegenstand lernen zu müssen. In Przemisl soll ein Professor, der dem Regierungsbefehle durchaus Folge verschaffen wollte, zum Fenster hinausgestürzt worden sein.</p> <p>In Kroatien herrscht immer ärgere Aufregung. Windischgrätz hat ein K. K. Kommissariat für die Slaven und Magyaren gebildet. Das in Agram erscheinende Blatt; „Slavenski jug“ bemerkt hierzu:</p> <p>Wir haben diesen neuen Akt der österr. Olla potrida-Politik ohne Uebersetzung aufgenommen. Unsere Nation ist jetzt sattsam belehrt, wie ihr unsre Regierung in den Händen eines Stadion und Kulmer die ungeheueren Opfer an Gut und Blut ohnt, die sie gebracht für den Thron des Kaisers und des <hi rendition="#g">nicht gekrönten Königs</hi> von Kroatien Fr. Josef I.</p> </div> <div xml:id="ar225_014" type="jArticle"> <head><bibl><author>!!!</author></bibl> Frankfurt, 15. Februar.</head> <p>National-Versammlung. <gap reason="illegible"/> präsidirt Simson, der erst gegen 10 Uhr die Sitzung eröffnet. — Tagesordnung:</p> <p>1) Fortsetzung der Berathung über die noch rückständigen Paragraphen des Entwurfs der Grundrechte: Art. 11 und 12, § 47 und 48.<lb/> 2) Berathung des vom Abgeordneten Uhland, Namens des Prioritäts- und Petitions-Ausschusses erstatteten Berichts über den Antrag des Abgeordneten Künßberg, die weitere Behandlung des Verfassungswerkes betreffend.<lb/> 3) Berathung des vom Verfassungs-Ausschusse vorgelegten Entwurfs: „Reichsgesetz über die Wahlen der Abgeordneten zum Volkshause.“</p> <p><hi rendition="#g">Mohl</hi> (Reichsjustizminister) beantwortet die Interpellation wegen der Criminal-Untersuchung der östreichischen Regierung gegen den Abgeordneten Gritzner, welche ohne Erlaubniß der National-Versammlung verhängt worden ist. — Das Reichsjustizministerium hat die östreichische Regierung auf das betreffende Reichsgesetz aufmerksam gemacht und gegen jedes Verfahren, das die Zustimmung der Versammlung entbehre, protestirt. In dem speziellen Fall habe das Reichsministerium noch nichts zu erwidern. (Gelächter.) Eine zweite Beantwortung in der bereits berührten Altenburgischen Angelegenheit sagt ebenfalls — Nichts! —</p> <p><hi rendition="#g">Patri</hi> (aus Oestreich — links!) beantragt dringlich, den sogenannten Biedermännischen Ausschuß, (welcher sich durch Langsamkeit und Langweiligkeit auszeichnet) aufzufordern, über einen vor etwa drei Monaten gestellten Antrag, das Verhältniß der Centralgewalt zu den Einzelstaaten betreffend, alsbald zu berichten. — Obschon dieser Antrag gegenüber den Noten der Einzelstaaten und den Vereinbarungs- oder Veruneinbarungs-Versuchen der edlen Fürsten von Deutschland, eigentlich der einzig dringliche für diese Versammlung ist, erkennt letztere die Dringlichkeit nicht an.</p> <p><hi rendition="#g">Rösler</hi> von Oels frägt das gesammte Reichsministerium, ob und auf welche Weise es Kenntniß habe von der preuß. Circularnote vom 23. Januar? (Gelächter.)</p> <p><hi rendition="#g">Odilon-Gagern</hi> (der Ministerpräsidert) antwortet im Namen des gesammten Reichsministeriums „Ja!“ —</p> <p>Auf eine Interpellation von Martiny, den Brüsseler Congreß betreffend, antwortet der „Edle“, das Ministerium sei zweifelhaft, ob und in welcher Ausdehnung der Congreß zu Stande kommen würde; vorläufig fehle es dieser Interpellation noch an faktischer Grundlage; aber sollte der Congreß zu Stande kommen und die Centralgewalt sich betheiligen, so würde das </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [1236/0002]
068 Köln, 17. Febr. _ 068 Köln, 16. Febr. _ X Mülheim a. Rh., 11. Febr. (Verspätet). Heute fand hier ein vom Arbeiterverein veranstaltetes demokratisches Banket statt. Mitglieder des Kölnischen Arbeiter- und demokratischen Vereins waren eingeladen. Instrumentalmusik und Gesang wechselten ab mit Toasten, die in längeren Reden motivirt wurden.
Bengel, Präsident des hiesigen Arbeitervereins, entwickelte in einem längern Vortrag das Verhältniß der Gegenwart zur Vergangenheit. Lucas brachte einen Toast auf die Gäste aus, speziell auf die Männer, die wie der anwesende Redakteur en chef der „N. Rh. Z.“, K. Marx, lange vor der Februarrevolution die Rechte der Arbeiterklasse in That und Wort behauptet hätten. Schapper ließ die „demokratische Republik“ leben. K. Marx sprach über die Betheiligung der deutschen Arbeiter an den Kämpfen in Frankreich, England, Belgien und der Schweiz. Er brachte einen Trinkspruch auf Gladbach aus, einer der ausnahmsweisen Vereinbarer, die wirklich die Interessen des Volkes vertreten. F. Engels betoastete die Ungarn und Kossuth. Ott aus Worringen sprach über den constitutionellen Liberalismus, die Aristokratie und die Demokratie, Fischbach über das Elend des Volks und die Mittel zur Abhülfe. Gladbach warf einen Rückblick auf die aufgelöste Nationalversammlung und kriticirte in einem energischen Vortrag ihre Schwächen, ihre Unentschiedenheit und ihren Mangel an revolutionärem Verstand. Krahe sprach schließlich über die Devise der Februarrevolution: „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.“
Dies erste demokratische Banket in der Rheinprovinz hat so sehr angesprochen, daß es sicher Nachahmung finden wird.
Z Bonn, 16. Febr. In unsrer Studentenwelt regt es sich. „Zu einem sich selbstgenügenden Commers?“ werden Sie fragen. Nein, zu einer politischen Demonstration, — zu einem Banket am Jahrestage der Pariser Februarrevolution — eine Antwort auf die Adresse, die zur Zeit der Steuerverweigerung ein hochlöblicher Senat vor Ehrfurcht ersterbend, sich im Staube krümmend und freudewinselnd im Namen der gesammten Friedrich-Wilhelms-Universität zu einer Zeit, wo 200 Studenten bewaffnet zum Schutz der Nationalversammlung fertig dastanden, zu den Füßen Sr. Majestät legte. Fahre die Reaktion nur so fort zu wühlen — hier hat sie das Ihrige gethan.
X Essen, 16. Febr. Gestern waren zwei spezifisch-preußische Größen hier, der Exminister von Bodelschwingh und Fabrikant a. D., Enthüllungs-Held a. D., Abgeordneter a. D., Hauptmann a. D. Friedrich Harkort. In ihrem Gefolge fanden sich eine Menge Leute von hier und Umgegend ein, als Gewerke, Regierungsmenschen, Stubengelehrte, Ritter aus den Jahren 1813-15, einige abhängige Schneider und Schuster, Gerichts- und Polizeidiener, welche einen Ruf an obengedachte Herren erlassen hatten, sie mit dem Balsam der Reaction einzusalben.
Beide kamen, hatten aber vorher schriftlich die Verschweigung ihrer k. preuß. Namen angeordnet, wobei der Letztere noch die Bemerkung machte: „Sorgen Sie aber ja dafür, daß keine Katzenmusik gebracht wird. Ich kann diese und den Pöbel, der sie bringt, einmal nicht leiden!“ Und doch übersäet dieser Herr den s. g. Pöbel mit seinen Traktätlein und falschen Berechnungen. Als die Namen nun aber dennoch sofort bei der Ankunft der preußischen Größen bekannt wurden, reiste der Exminister Bodelschwingh gleich wieder ab, doch der Enthüllungsheld a. D. wollte noch mehr von der Reise wissen. Er wollte erst wie ein Klosterbruder für sein körperliches Bestehen terminiren. Jener gab für einen fetten Ertrag ein Bildchen, dieser schöne Reden.
Man bezweckte mit dem ganzen Witze eine Demonstration gegen die Demokraten; aber der Enthüllungsheld mit Gefolge wurde blamirt. Man kannte ihn hier schon seit lange und schickte ihm daher einen Brief zu, enthaltend die Nr. 17 des „Hermann“, welche einen getreuen Abdruck des in Nr. 213 d. Bl. befindlichen Denkmal-Artikels aus Hagen enthält, der jedenfalls die verschiedenen geistigen Stoffe in dem betr. Kopfe sehr in Gährung brachte.
Die Abfütterung war der erste, die Begeisterungsrede des Denkmal-Enthüllungs-Harkort der zweite Akt dieses politischen Schauspiels. Im dritten Akte spielten 7-800 Mann auf Pfeifen und sonstigen Instrumenten. Das souveräne Volk brachte eine so klangvolle Katzenmusik, daß die preußischen Helden in voller Verzweiflung und unter Begleitung der Regierungsposaune heulten: Ich bin ein Preuße etc. Doch der Kampf war zu ungleich, man mußte bald damit schließen. Denkmal-Enthüllungs-Harkort äußernd: „So bin ich noch nirgend vom Pöbel empfangen worden!“ verließ mit Gefolge das preußische Heuler-Verein-Lokal. Das souveräne Volk folgte ihm nach seinem Logis, rufend: „Es werden 800 Thlr. ausgezahlt!“ und setzte dabei unter anhaltendem Zuwachs die klangvolle und taktvolle Musik fort. Zum Schlusse hört man von einigen unschuldigen Arretirungen und Denunziationen, welche letztere in der Wuth der Heuler entsprungen sein mögen. Es wird häufig der Wunsch ausgesprochen: der große Wahl-Agitator-Denkmal-Enthüllungs-Harkort möge recht bald mal wieder kommen.
9 Berlin, 15. Febr. Die Frage wegen Vertagung der Kammern ist noch immer nicht beantwortet. Es ist kaum ein Zweifel, daß die Regierung gerade so wenig weiß, was sie thun soll, wie das Publikum, was es zu erwarten hat. Ein herrlicher Zustand dieses intelligentesten aller Staaten!
In Bezug auf die Nachwahlen divergiren die Gerüchte; bald heißt es, die Majorität suche nach „blutrothen“ Candidaten, die weiter gehen als die allerdings nicht weit gehenden Vereinbarer Waldeck, Jakoby etc., bald will man die Lücken mit den durchgefallenen Vereinbarern ausfüllen.
Bruno Bauer hat viel Hoffnung; auch spricht man von G. Jung. Wenn die Regierung noch einen der Alten à la Temme mit einem kleinen Märtyrerthum beglückte, so würde die Wahl desselben gesichert sein. Die passiven Widerständler lieben die Märtyrer. — Eine gute Idee der Regierung scheint es, in die Umgegend Berlins 80,000 Mann Truppen zu verlegen. Die Residenz selbst wird statt preußischer, polnische Regimenter erhalten. Die hiesigen Truppen sind nicht so böse — leiden aber gewaltig an Ungeziefer, so daß neulich eine ganze Compagnie sich beim Obersten beschwerte. Der Oberst erwiederte: auch die Offiziere hätten Ungeziefer.
An der Reorganisation der Bürgerwehr wird wirklich gearbeitet; 10,000 königlich gesinnte und vermögende Unterthanen soll zunächst das Glück der Behelmung treffen.
Viel Spaß macht in gewissen Kreisen die östreichische Note an das Frankfurter Narrenparlament. Solche gediegene Heuchelei ist noch nicht dagewesen, und Michel hat wirklich noch die ehemalige Gutmüthigkeit, sonst würde er gleich wissen, daß Oestreich und Preußen mit nichten sich veruneinbart haben, sondern treulichst Hand in Hand gehen. „Knöpfleschwab geh Du voran! Du hast schon viele Sünd' gethan!“ So sprach Radowitz zu Metternich — denn sie wollen beide den alten Bundestag wieder ha'n.
Der hiesige Pauperismus steht in höchster Blüthe. Es ist wunderbarer damit als jemals. Die allerunnatürlichsten Verbrechen werden täglich begangen, und man hat eine wahre Lust daran, sie offen zur Schau zu tragen. Könnte man die Bestialitäten mit Worten aussprechen, so würde gewissen Freunden des Belagerungszustandes die Haut schaudern. Mancher arme Teufel vergißt jedoch seine Noth in der Hoffnung, im Frühling auszuwandern. Es haben sich drei oder vier Auswanderungsgesellschaften gebildet und man spricht von mehren tausend Menschen, die März und April in's goldene Californien oder nach Australien ziehen.
X Berlin, 15. Febr. Die gestern bekannt gewordene Feststellung der Bankdividende pro 1848 auf 8/10 pCt. (incl. der 3 1/2 pCt. Zinsen 4 3/10 pCt.) hat an der hiesigen Börse und namentlich unter den Haussiers große Unzufriedenheit erregt, wie auch das gestrige Fallen der Course der Bankantheile um 2 pCt. beweist. Hr. Hansemann hat nämlich 354,000 Thlr. für den Reservefonds zurückgelegt und nur 160,000 Thlr. für die Dividende bestimmt, wovon der Staat bekanntlich die Hälfte erhält. Er motivirte dies damit, daß die Bank im Besitz bedeutender Depositen an Aktien und andern Papieren sei, deren Cours seit ihrer Deponirung beträchtlich gefallen und noch ferner fallen könne; so seien namentlich auch einzelne Depositen noch mit 33000 Thlr. über den jetzigen Courswerth beliehen. Ein Verkaufen dieser Effekten nun, sei weder im Interesse der Bank noch der Deponenten noch endlich der Börsenwelt selbst, denn es würde dadurch nothwendig ein ferneres Fallen der Course, also ein noch größerer Schaden für die Bank und ihre Aktionäre herbeigeführt werden. Die Mißvergnügten aber ließen sich durch diese Gründe nicht überzeugen, sondern sahen in der Maßregel nur ein Manöver des Hrn. Hansemann, der für das nächste Jahr, wo er allein die Bankverwaltung geleitet haben werde, eine recht große Dividende erzielen wolle. Hr. Hansemann kann sich freuen, daß die Aktienzeichnungen für sein Blatt glücklich beendigt sind. Die Neue Preuß. kommt in einer ihrer letzten Rummern abermals darauf zurück, Hansemann habe die richterliche Unabsetzbarkeit in Anspruch genommen. Man ist sehr gespannt, ob Hr. H. sich den Vorwurf der Lüge, den die N. Pr. Ztg. ihn macht, gefallen lassen wird.
Hr. Goedsche hat die Frechheit in der heutigen „Spenerschen“ die Behauptung der „Neuen Rhein. Ztg.“, er habe derselben seine Mitwirkung für ihr Feuilleton angetragen, für eine Unwahrheit zu erklären. Er habe nie mit ihr in Verbindung gestanden und sei mit zu inniger Ueberzeugung Preuße und Royalist, als daß er mit einem Blatt dieser Farbe einen Verkehr unterhalten könne. Wem das Publikum mehr glauben wird, der Redakt. d. N. Rh. Ztg. oder Goedsche, steht wohl außer Frage.
(Wir versichern nochmals — obgleich dies einem Subject, wie Hrn. Goedsche, gegenüber, ganz überflüssig ist — daß uns Hr. Goedsche aus Düsseldorf (vergl. Nr. 223 d. Bl.) nicht blos seine Mitwirkung für's Feulleton, sondern auch Proben, darunter einen Aufsatz „Aphorismen“ betitelt, angeboten hat. Anmerkung d. Red. der „N. Rh. Ztg.“)
068 Berlin, 15. Febr. Die geheimsten Gedanken des gottbegnadeten preußischen Regiments und seiner Brandenburg-Manteufel, fördert die „Galgenzeitung“ in jeder ihrer Nummern mit lobenswerther Offenheit zu Tage. Das Volk kann sich wenigstens nicht beklagen, daß ihm die contrerevolutionären Ansichten und Pläne der christlich-germanischen Regierung verhüllt gewesen. Zu bedauern ist, daß uns der Raum verhindert, täglich aus dem kreuzritterlichen Galgenblättchen alle markanten Stellen hervorzuheben und in einer lieblichen Blumenlese zusammenzufassen. Wir müssen uns auch heute auf folgendes Wenige beschränken, das wir aus der gleichgearteten Masse der neuesten Nummer der braven „Kreuzritterin“ herausgreifen. So heißt es hier u. A.:
„Alle Gewalt geht vom Volke aus“, diesen abgeschmackten und, wenn er einen Sinn hat, gotteslästerlichen Satz hat die östreichische Regierung aus den „Grundrechten“ glücklich entfernt, die man in Kremsier, wie in Frankfurt, — Rousseau'n und den Franzosen pünktlich gehorchend, — glaubt ausarbeiten zu müssen. Die Kremsierer hätten eben so gut in ihre Grundrechte schreiben können: „Alle Vaterschaft geht von den Kindern aus.“ Hoffen wir, daß die von dem Reichstage beschlossene, von dem Deutschkatholiken Schuselka so warm befürwortete Abschaffung der Todesstrafe eben so durchfallen wird, zumal Oestreich in dem bezwungenen Wien zu Deutschlands Heil bewiesen hat, daß es noch Schwerdter in Deutschland gibt, welche die Obrigkeit nicht umsonst führt. Bajonette sind ein köstliches Mittel, Irrthümer nieder zu werfen, wenn diese Irrthümer, wie es heut zu Tage fast immer der Fall ist, sich bewaffnet haben, aber nur so fern Wahrheiten hinter den Bajonetten stehen, welche die Bajonette hindern, gegen die sich zu wenden, welche sie in Bewegung setzen,“
Berlin, 15. Febr. Für die Krautjunker- und Geldsack_ mmer wurden ferner gewählt:
Prev. Preußen: Justizkom. Tamnau aus Königsberg. Oberpräsid. v. Auerswald (2mal), Ober-Burggraf v. Brünneck, Bürgermeister Sperling, Reg.-Rath v. Unruh, Ober-Burggraf v. Brünneck.
Prov. Pommern: Prinz von Preußen, Graf von Bülow, (Polzin).
068 Wien, den 13. Febr. Gestern sind wieder Grenzer und Sereczaner-Truppen zur Ergänzung der hiesigen Besatzung eingerückt, weil das Herannahen der Märztage die Complettirung derselben wünschenswerth macht.
In Lemberg wurde das polnische Gymnasium geschlossen, da sich die Studirenden gegen Einführung der deutschen Sprache sträubten. Auch im akademischen, gegenwärtig noch deutschen Gymnasium herrscht große Aufregung über den Zwang, das Ruthenische als obligaten Gegenstand lernen zu müssen. In Przemisl soll ein Professor, der dem Regierungsbefehle durchaus Folge verschaffen wollte, zum Fenster hinausgestürzt worden sein.
In Kroatien herrscht immer ärgere Aufregung. Windischgrätz hat ein K. K. Kommissariat für die Slaven und Magyaren gebildet. Das in Agram erscheinende Blatt; „Slavenski jug“ bemerkt hierzu:
Wir haben diesen neuen Akt der österr. Olla potrida-Politik ohne Uebersetzung aufgenommen. Unsere Nation ist jetzt sattsam belehrt, wie ihr unsre Regierung in den Händen eines Stadion und Kulmer die ungeheueren Opfer an Gut und Blut ohnt, die sie gebracht für den Thron des Kaisers und des nicht gekrönten Königs von Kroatien Fr. Josef I.
!!! Frankfurt, 15. Februar. National-Versammlung. _ präsidirt Simson, der erst gegen 10 Uhr die Sitzung eröffnet. — Tagesordnung:
1) Fortsetzung der Berathung über die noch rückständigen Paragraphen des Entwurfs der Grundrechte: Art. 11 und 12, § 47 und 48.
2) Berathung des vom Abgeordneten Uhland, Namens des Prioritäts- und Petitions-Ausschusses erstatteten Berichts über den Antrag des Abgeordneten Künßberg, die weitere Behandlung des Verfassungswerkes betreffend.
3) Berathung des vom Verfassungs-Ausschusse vorgelegten Entwurfs: „Reichsgesetz über die Wahlen der Abgeordneten zum Volkshause.“
Mohl (Reichsjustizminister) beantwortet die Interpellation wegen der Criminal-Untersuchung der östreichischen Regierung gegen den Abgeordneten Gritzner, welche ohne Erlaubniß der National-Versammlung verhängt worden ist. — Das Reichsjustizministerium hat die östreichische Regierung auf das betreffende Reichsgesetz aufmerksam gemacht und gegen jedes Verfahren, das die Zustimmung der Versammlung entbehre, protestirt. In dem speziellen Fall habe das Reichsministerium noch nichts zu erwidern. (Gelächter.) Eine zweite Beantwortung in der bereits berührten Altenburgischen Angelegenheit sagt ebenfalls — Nichts! —
Patri (aus Oestreich — links!) beantragt dringlich, den sogenannten Biedermännischen Ausschuß, (welcher sich durch Langsamkeit und Langweiligkeit auszeichnet) aufzufordern, über einen vor etwa drei Monaten gestellten Antrag, das Verhältniß der Centralgewalt zu den Einzelstaaten betreffend, alsbald zu berichten. — Obschon dieser Antrag gegenüber den Noten der Einzelstaaten und den Vereinbarungs- oder Veruneinbarungs-Versuchen der edlen Fürsten von Deutschland, eigentlich der einzig dringliche für diese Versammlung ist, erkennt letztere die Dringlichkeit nicht an.
Rösler von Oels frägt das gesammte Reichsministerium, ob und auf welche Weise es Kenntniß habe von der preuß. Circularnote vom 23. Januar? (Gelächter.)
Odilon-Gagern (der Ministerpräsidert) antwortet im Namen des gesammten Reichsministeriums „Ja!“ —
Auf eine Interpellation von Martiny, den Brüsseler Congreß betreffend, antwortet der „Edle“, das Ministerium sei zweifelhaft, ob und in welcher Ausdehnung der Congreß zu Stande kommen würde; vorläufig fehle es dieser Interpellation noch an faktischer Grundlage; aber sollte der Congreß zu Stande kommen und die Centralgewalt sich betheiligen, so würde das
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(2017-03-20T13:08:10Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML
(2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat
(2017-03-20T13:08:10Z)
Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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