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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 243. Köln, 11. März 1849.

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Jetzt begriff ich die religiöse Begeisterung meiner Freundin und gern schickte ich mich an, ihren ferneren belehrenden Mittheilungen ein aufmerksames Ohr zu leihen.

"Der einzige Prediger in England, der die Leute nicht zum schlafen bringt -- erzählte die Göttin weiter -- ist ein deutscher Jude, Namens Wolff. Dieser Dr. Wolff ist eine so merkwürdige Persönlichkeit, daß Sie gewiß verzeihen werden, wenn ich Sie ausführlich über diesen ausgezeichneten Mann unterhalte. Es versteht sich von selbst, daß ich den Doktor hasse, denn durch seine interessanten Predigten droht er die Langeweile der englischen Kirchen, auf eine sehr bedauerliche Weise zu meinem Nachtheil umzugestalten.

Die Kindheit des ehrwürdigen Doctors gehörte dem patriarchalischen Glauben der Väter an. Das Mittelalter seines Lebens war dem Katholizismus gewidmet. In der neuern Zeit warf sich Wolff aber der Religion der Gegenwart, der anglikanischen Industrie in die Arme. Alle großen Epochen der Weltgeschichte spiegeln sich also in dem Leben dieses Mannes wieder.

Wolff wurde zu Frankfurt a. M. geboren, in derselben Stadt, die in alter und neuer Zeit so viele komische Geburten erlebt hat. Die ersten Lebensjahre unseres Helden verstrichen bedeutungslos. Wolff war seinen Eltern unterthan. Zärtlich wie Väter und Mütter sind, bestimmten die wölfischen Eltern ihren Sohn für den Handel und frühe schon unterwies Vater Wolff seinen Sohn in der hohen Kunst des Addirens und des Multiplizirens. Im Dividiren und im Subtrahiren unterrichtete er ihn nicht, denn Vater Wolff war der Ansicht, daß man dieses leider im Leben von selbst lerne.

Das Gemüth des Knaben ergötzte sich an dem geheimnißvollen Zauber der Zahlen und sein Geist entwickelte sich zusehens.

Als aber Wölffchen so weit gekommen war, daß er selbstständig zu rechnen verstand, da ging er mit sich zu Rathe und machte die Entdeckung, daß er allerdings ein schönes Talent für die Vervielfältigung der beschnittenen Dukaten besitze, daß er aber einen Verrath an diesem Talente begehe, wenn er es in der untergeordneten Manier seiner Vorfahren ausbeute. --

Das Kostbarste, was du besitzest -- sagte Wolff zu sich selbst -- ist nicht deine angeborne Zähigkeit, dein scharfer Verstand und deine schleichende Kurage, nein, noch viel kostbarer ist dein alter Glaube! Suche dieses rostige Vermächtniß mit Zähigkeit, mit Verstand und mit Kurage in die kurrente Münze der Jetztzeit umzusetzen, denn nur auf diese Weise wirst du das große Rechenexempel deines Lebens ersprießlich lösen können.

Und Wolff wurde sehr ernst und er setzte sich hin und studirte Tag und Nacht. Als er aber viele der ältern und der neuern Sprachen gründlich erlernt hatte, und in fremden Zungen gerade so gut sprach und in fremden Zügen gerade so gut schrieb, wie er in Buchstaben und Zahlen, addirend und multiplizirend, glücklich fühlte und dachte: da reiste er nach Rom und legte sein orientalisches Gewand ab und schlüpfte in den Weihrauch duftenden Rock eines Zöglings der societas de propaganda fide.

Sein ewiges Volk vergaß der Abtrünnige in der ewigen Stadt und zu lächelnden Raphaelischen Madonnen betete der Jüngling, der sich beugen sollte vor dem alten Herrn Zebaoth der Frankfurter Börse.

Doch der alte Judengott lachte über den thörichten, verlornen Sohn, denn der Gott des Gewinnes und des Verlustes wußte sehr wohl, daß Wölffchen sich verspekulirt hatte. Ja, der alte Banquier Zebaoth ist blasirt über seine christlichen Debitoren; er kennt ihre Handlungsbücher so gut wie die seinigen und er weiß, daß der heilige Petrus sich glücklich schätzt, wenn das alte Geschäft des Sinai die christlichen Wechsel noch ferner diskontiren will.

Bei seinem Uebertritt zur katholischen Kirche hatte Wolff an Alles gedacht nur nicht an Dies. Zu seinem nicht geringen Schrecken wurde er plötzlich des fatalsten aller Misgriffe inne.

Er glaubte bei reichen, mittelalterlichen Aebten und Kardinälen angekommen zu sein, und er war zu den allermodernsten Bettelmönchen gerathen; und ob die Raphaelischen Madonnen auch noch so lieblich lächelten, und ob der Weihrauch auch noch so lieblich duftete, Wolff fühlte sich sehr unbehaglich in dem vermeintlichen Mittelalter, er lernte damals das Dividiren und das Subtrahiren und gern hätte er den Rock der Propaganda wieder mit dem Gewande des Orients vertauscht.

Doch das war nicht mehr möglich, der Kredit unseres Helden war bei der orthodoxen Bank Sinai zu sehr erschüttert. Er konnte nicht zurück; er konnte nur vorwärts, und rasch beschäftigte er sich damit, die hindernden Widersprüche seines Daseins zu versöhnen, um endlich einer erfreulicheren Carriere entgegen zu steuern.

Ein Jude macht Alles ausfindig -- selbst wenn er ein römisch-katholischer Christ geworden. Wolff fand das Mittel zu seinem Heile.

Der Jude, der ein Römer geworden war, wurde nämlich aus einem Römer ein Engländer. Ist eine vortrefflichere Verwandlung denkbar?

Wolff ging zur anglikanischen Kirche über und vollkommen gelang es ihm jetzt, seine patriarchalischen Reminiscenzen und seine ganze mittelalterliche Anschauung in die praktischen Interessen der Jetztzeit aufzulösen.

Ein ganz besonderer Umstand kam ihm hierbei trefflich zu Statten. Wolff machte sich nämlich anheischig, zwei in Indien verloren gegangene englische Offiziere wieder aufzusuchen. Er reiste wirklich nach jenen fernen Gegenden ab, und in allen englischen Journalen las man bald die wunderbare Nachricht, daß der würdige Doktor, auf einem Esel reitend, in wallendem Talare, das Wort des lebendigen Gottes aufgeschlagen in der Hand, alle feindlichen Positionen passirt habe und bis nach Bokhara vorgedrungen sei. Wochen und Monate verstrichen indeß und Wölffchen langte endlich wieder wohlbehalten in Alt-England an -- ohne

[Deutschland]

[Fortsetzung] mentlich in der höhern Beamtenwelt wegen ihrer Darstellung der verschiedenen Hofparteien Aufsehen erregt. Der Verfasser hat vorgestern den abermaligen Befehl erhalten, Berlin binnen 24 Stunden zu verlassen.

In der gestern besprochenen mecklenburgischen Angelegenheit können wir heute folgende authentische Mittheilungen machen: Eine starke Partei im Lande, aus dem sogenannten "eingebornen und recipirten Adel" bestehend und verstärkt durch eine Hofcamarilla, dringt bereits länger mit Ungestüm darauf, daß man das Beispiel Preußens nachahme, die Constituante auflöse und eine Verfassung octroyire. Der Minister v. Lützow, ein aufgeklärter Mann, der dem reactionären Junkerthum schon früher im Sinne einer liberalern Regierung kräftig entgegentrat, hat sich diesem Ansinnen bis jetzt widersetzt, da die Volksvertretung noch keine Ausschreitungen gemacht habe, die ein solches Verfahren rechtfertigten. Später aber hat die Regierung in Folge eines entschiedeneren Auftretens der Opposition und vielleicht auch gewitzigt durch das Beispiel Dessau's, dem der Großherzog nachzufolgen keinesweges geneigt sein soll, doch für nöthig gehalten, sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten. Es ist daher an Preußen das Ersuchen ergangen, für den Fall, daß etwa die Auflösung der Volksvertretung noch erforderlich werden und gewaltsamen Widerstand finden sollte, die mecklenburgische Regierung mit Truppengewalt unterstützen zu wollen. Diesem Ersuchen soll Gewährung verheißen sein und Letztere erforderlichen Falls in der bereits gestern erwähnten Weise zur Ausführung gelangen. Es hängt sonach das Schwerdt des Damocles auch über der mecklenburgischen Volksvertretung und kann sich ihr Geschick möglicherweise an jedem Tage erfüllen.

Gestern fand auf dem Kriminalgericht eine umfangreiche Gerichtsverhandlung wegen Aufruhrs statt. Dieselbe betraf die bekannte Maschinenzerstörung auf dem Köpnickerfelde am 11. Oct, welche bekanntlich der erste Anfang der furchtbaren Explosion war, die sich am 16. October zwischen Arbeitern und Bürgerwehr ereignete. Die Publikation der Strafen wurde auf heute ausgesetzt. Vor den Thüren hatte sich eine Schaar von Arbeitern zusammengefunden und als am Schluß der Verhandlung die Zeugen, welche gegen die Angeklagten ausgesagt hatten, auf die Straße heraustraten, wurden sie mit Geschrei und Lärm empfangen. Einer wurde sogar körperlich mißhandelt auf die Straße niedergeworfen und entging nur durch Flucht in ein nahe gelegenes Haus, dringender Lebensgefahr. Hinterher ergab sich, daß es ein ganz Unbetheiligter gewesen war.

Dem Besitzer des Friedrich-Wilhelmstädtischen Theaters ist vor einiger Zeit der Rath ertheilt worden, sich in den Angriffen seines Theaters auf Behörden und hochstehende Personen zu mäßigen, da es ihm doch unangenehm sein würde, seiner so einträglichen Conzession wieder verlustig zu gehen. In Folge dessen sind einige politische Coupletts, die in der Posse "Eigenthum ist Diebstahl" figurirten, verschwunden.

Eine sehr bekannte Persönlichkeit, der ehemalige General-Consul Wedeke dürfte nächstens wieder einmal in einer Prozeßverhandlung figuriren. Es ist nämlich hier ein Franzose anwesend, der bestimmte kontraktliche Ansprüche aus früheren Geschäften gegen Herrn Wedeke erhoben hat. Andrerseits wird jedoch geltend gemacht, daß jener Franzose auf einen falschen Paß hier sei um eine hochstehende, in industriellen Spekulationen mehrfach genannte Person wegen ungegründeter Forderungen zu verfolgen. Jedenfalls kann das skandallustige Publikum sich über lang oder kurz auf eine cause celebre gefaßt machen, die den Pariser Corruptionsprozessen vielleicht nicht nachsteht.

Erste namentliche Abstimmung.

In der zweiten Sitzung der zweiten Kammer (vom 28. Febr.) wurde über die provisorische Annahme der von den Herren v. Viebahn und Genossen vorgelegten Geschäftsordnung durch namentlichen Aufruf abgestimmt. Für den Antrag entschieden sich außer der Rechten diejenigen Abgeordneten, welche man als Centrum betrachtet, -- 169 Stimmen -- gegen denselben die Linke -- 148 Stimmen.

Für den Antrag stimmten:

Provinz Brandenburg. Ambronn. Graf Arnim - Boitzenburg. v. Arnim (Landrath). Barsikow. v. Bismarck-Schönhausen. Breithaupt. Carl. Elwanger. v. Fock. Grabow. v. Griesheim. Heuer. Keller. Krahn. Leonhardt. v. Manteuffel. Meyer (Friebeberg). Neßelhauf. v. Patow. Peschke. Phemel. Poppenburg. Riedel (Oberbarnim). Schroeck. Stolle. Stiehl. Wagener. v. Werdeck. Winterfeld. Wolff. (30 Stimmen).

Provinz Pommern. Asch. v. Bülow-Rieth. v. Dewitz. Ebert. v. Hagen. Heintze (Cammin). v. Kleist-Retzow. Koegel. Krause (Stettin). Kuse. Meyer (Greifswald). v. Plötz-Stuchow. v. Ramin. Graf v. Schwerin (Stettin). Dr. Urlichs. v. Wedell. (17 Stimmen).

Provinz Preußen. v. Auerswald. Bartelt. Bock. Böthke. Boy. Graf zu Dohna. Fritsch. Groddeck. Hartmann. Kellner. Koerber. Krause (Fischhausen). Krause (Heilsberg). Mac-Lean. Martens. Menzel. v. Negelein. Osterrath. v. Rabe. Reuter (Tilsit). Rheinländer. v. Saltzwedell. v. Saucken-Julienfelde. Sperling (Insterburg). Wernich. Wichmann. Witte. (27 Stimmen).

Provinz Posen. Geßler. Küpfer. Naumann. Plath (Bromberg). v. Röder. v. Schlottheim. Seger. Sehmsdorf. Vater. Wehmer. v. Winterfeld. (11 Stimmen).

Provinz Schlesien. Andretzky. Bogedain. Eckardt (Sagan). Erbreich. Fürst Hatzfeld. Jordan. Kachel. Kießling. Klein. Krause (Ratibor). Krug. Langer. Ludewig (Neisse). Mätschke. Merres. Möcke. Graf Poninsky (Löwenberg). Graf Renard. Riedel (Oppeln). Röhricht. Sack. Schneeweiß. Schober. Schöpplenberg. Schwarz (Groß-Strehlitz). Schwiedler. Seiffert. Wentzel (Ratibor). Graf Ziethen. (30 Stimmen).

Provinz Sachsen. Boltze. Daubert. Etzdorf. Freund. Fubel. v. Heidenreich. Hentrich. Dr. Heyland. Jacob. Immermann. v. Münchhausen. v. Rohrscheidt. Schwiesau Seffner. Schützmeister. Tegetmeyer. Treplin. (17 Stimmen).

Provinz Westphalen. Meyer-Bentrup. v. Beughem. v. Borries. v. Bodelschwingh. Brisgen. Brünninghaus. Dallmann. Evelt. Gellern. Harkort. Müllensiefen. Müller (Siegen). Ostermann. Plaßmann. Reigers. Ulrich. v. Viebahn. v. Vincke. (18 St.)

Rheinprovinz. Aldenhoven. Blömer. v. Camphausen. Doetsch. Hermann. v. d. Heydt. Graf Hompesch. Johanny. Lensing. v. Möller (Duisburg). Peltzer (Lennep). Pütz. Sames. Scheidt. Schmidt (Elberfeld). Schmitz. v. Seckendorff. Thiel (Lennep). Wiethaus. (19 Stimmen).

Gegen den Antrag stimmten:

Provinz Brandenburg. Berends. Jacoby. Graf Görtz-Weisberg. Hanow. Jeschke. John. Philipps. Rodbertus. Schellenberg. v. Schirnding. Waldeck. (11 Stimmen).

Provinz Pommern. Bauer (Stolp). Bliesener. Bucher. Plath (Stolp). Schmiedecke. Thiel (Schlawe). Tülff. (7 Stimmen).

Provinz Preußen. Bartoszkiewicz. Ebhardt. Großjohann. Kosch. Dr. Knauth. Lächlin. Meyhöfer. Dr. Motherby. Muttray. v. Nostitz-Jakowski. Pruß. v. Räutenberg-Klinski. Richter (Berent). Rupp. Schlick. Schwarz (Insterburg). Sperling (Sensburg). Sulerczycki. Temme. Urban. Weese. Weßel. Zacher. (23 St.)

Provinz Posen. Bauer (Krotoschin). Cegielski. Graf Cieszkowski. Dr. Cybulski. Janiszewski. Dr. Kalinsky. Dr. Libelt. Lipski. Lisiecki. Graf Mielzynski. Olawsky. Palacz. Dr. Piegsa. Graf Poninski (Wreschen). Graf Wodzicki. (15 Stimmen).

Provinz Schlesien. Behnsch. Dierschke. Ebel. Elsner. Gorzolka. Haack. Haber. Hawlitzki. Heinze (Görlitz). Heitemeyer. Iwand. v. Kirchmann. Mätze. Marke. Mathäi. v. Merckel. Minsberg. Müller (Brieg). Neumann. Pape (Münsterberg). Pflücker. Schaffraneck. Schmidt (Hirschberg). Sick. Dr. Stein. Töbe. Wentzel (Glatz). Willenberg. Wollheim. Zimbal. Zorn. (31 Stimmen).

Provinz Sachsen. Doerk. Eberty. Eckardt (Nordhausen). Eydam. Hildenhagen. Krackrügge. Ludwig (Mühlhausen). Masius. Moritz. Parrisius. Pax. Pilet. Ramann. Scheele. Schneider (Calbe). Schramm (Langensalza). Schulze (Delitsch). Thiede. v. Unruh. (19 Stimmen).

Provinz Westphalen. v. Bruchhausen. Dane. Gierse. Grave. Löher. v. Möller (Minden). Pape (Warburg). Pieper. Rhoden. (9 Stimmen).

Rheinprovinz. Dr. Arntz. Dr. Bähren. Baur (Zell). Becker. v. Berg. Bleibtreu. Borchardt. Bröch. Elkemann. Esser. d'Ester. Friesem. Gladbach. Grebel. Dr. Grün. Hansen. Herr. Hesse. Kinkel. Messerich Mödersheim. Müller (Zell). Otto. Pelzer (Heinsberg). Pfeiffer. Riotte. Schneider (Köln). Schornbaum. Schwickerath. Simon (Trier). Staudt. de Syo. Zunderer. (33 St.)

Von den Abgeordneten der einzelnen Provinzen stimmten mithin:

dafürdagegen
Provinz Brandenburg3011
Provinz Pommern177
Provinz Preußen2723
Provinz Posen1115
Provinz Schlesien3031
Provinz Sachsen1719
Provinz Westphalen189
Rheinprovinz1933
Summa169148
Berlin.

Die Rechte der zweiten Kammer hat jetzt ihr Programm veröffentlicht, welches von 171 Mitgliedern unterzeichnet ist. Es geht daraus hervor, daß die Majorität dieser Seite gesichert ist, da ein Uebertritt Einzelner zur Linken schwerlich zu erwarten ist. Natürlich haben auch die beiden Minister, welche zugleich Mitglieder dieser Kammer sind, die Herren v. d. Heydt und v. Manteuffel, ihre Zustimmung dazu erklärt. Das Programm, dessen Unterschriften wir nachfolgen lassen, lautet:

"Die unterzeichneten Mitglieder der zweiten Kammer betrachten folgende Grundsätze als unerläßlich für eine gedeihliche Lösung der ihnen gestellten Aufgabe: 1) Sie erkennen die Verfassung vom 5. Dezember v. J. als rechtsgültiges Grundgesetz des preußischen Staates an, und verpflichten sich, zu der vorbehaltenen Revision derselben nur auf dem im §. 112 daselbst vorgezeichneten Wege mitwirken und das Ergebniß dieser Revision als verbindlich anerkennen zu wollen. 2) Bei Revision der Verfassung werden sie unabänderlich festhalten an dem Prinzip der konstitutionellen Monarchie unter der erblichen Regierung des Hauses Hohenzollern. Auf diesen Grundlagen fußend, widmen sie sich mit voller Hingebung der Förderung aller wahren Interessen des Volkes. In diesem Sinne werden sie auch die Fragen erörtern, die in Bezug auf die ländlichen und Gewerbe-Verhältnisse ihre Erledigung erwarten.

Berlin, den 26. Februar 1849."

v. Auerswald (Rosenberg). Grabow (Prenzlau). Schöpplenberg (Löwenberg). Urlichs (Greifswald). Eckardt (Sagan). Troska (Leobschütz). Fubel (Halle). v. Münchhausen (Gardelegen). Heyland (Halberstadt). Fritsch (Pr. Holland). Camphausen (Duisburg). Sack (Kreutzburg). Ulrich (Soest). Schwartz (Lublinitz). Graf Arnim-Boitzenburg (Prenzlau). Graf Schwerin (Anklam). Ambronn (Sternberg). Ludewig (Neisse). Bogedain, Riedel (Oppeln). Nesselhauf (Königsberg i. d. Nm.). Roegel (Greiffenhagen). Lensing (Duisburg). Asch (Saatzig). Vater, Frhr. v. Schlottheim (Birnbaum). Gellern (Minden). Reigers (Burgsteinfurth). Peltzer (Lennep). Seiffert, Jordan (Schweidnitz). Wiethaus(Gummersbach). Aldenhoven(Neuß). Boy (D. Krone). Pütz (Cleve). v. Negelein (Memel). Graf Humpesch (Erkelentz). Hentrich (Heiligenstadt). Peschke (Kottbus). Moecke (Schweidnitz). Plath, Küpfer (Bromberg). Geßler, Sehmsdorf, Wehmer (Chodziesen). Groddeck (Danzig) Leonhard (Sorau). Heuer (Ost- und West-Priegnitz). Harkort (Hagen). Ostermann (Dortmund). v. Fock (Jüterbogk). Herrmann, Schmidt (Elberfeld). Dallmann, v. Borries (Herford). Wernich (Elbing). von Winterfeld (Posen). Bartelt (Pr. Holland). v. Ramin (Randow). Krause (Stettin). v. Dewitz (Naugard). Wentzel (Ratibor). v. Bodelschwingh (Soest). v. Patow (Potsdam). Poppenburg, Barsikow (Ruppin). Röhricht (Bunzlau). v. Kleist-Retzow, Stettin (Belgard). v. Heidenreich (Wanzleben). v. Werdeck (Kottbus). v. Bülow (Randow). Heintze, v. Plötz (Greiffenberg) Merres (Sagan). Schroeck, Phemel (Landsberg). v. Hagen (Regenwalde). Ebert (Anklam). Meyer, Stolle (Friedeberg). v. Roeder (Krotoschin) von Kleist (Schweinitz) v. Arnim (Barnim). Carl (Jüterbogk). v. Möller (Duisburg). Graf Dohna (Heiligenbeil). v. Saucken (Darkehmen). Fürst Hatzfeld (Trebnitz). Krahn (Potsdam). Erbreich (Beuthen). Langer (Reichenbach). Scheidt (Duisburg). Johanny (Lennep). Schmits (Krefeld). Breithaupt (Priegni). Reuter (Tilsit). Müllensiefen (Bochum). Andritzky (Reichenbach). Elwanger (Ober-Barnim). Wolff (Sternberg). Krug (Grünberg). Graf Poninski (Löwenberg). Graf Renard (Groß-Strelitz). Kießling (Schönau). Krause (Heiligenbeil). v. Rabe (Marienwerder). v. Bismark (Brandenburg). Wagner (Königsberg i. d. Nm.). Winterfeld (West-Havelland). Martens (Danzig). Keller, Riedel (Barnim, Angermünde). v. Vincke (Hagen). Krause (Ratibor). Bödtke (Elbing). v. Rohrscheidt (Liebenwerda, Schweinitz). Treplin (Jerichow I. II.). Thiel (Lennep). Maclean (Memel). v. Viebahn (Bielefeld). Bock (Schwetz). Kachel (Gleiwitz). v. Wedell (Pyritz). Brüninghaus (Hagen). Diesterweg (Wetzlar). Kellner (Marienwerder). Hartmann (D. Crone). Sames (Simmern). Tegetmeyer (Halberstadt). Jakob (Halle). Kruse (Stralsund). Schwiesau (Neu-Haldensleben). Meyer (Grimmen). Boltze (Mansfeld). von Seckendorf (Gummersbach). Mätschke (Guhrau). Schneeweiß, Schwiedler (Neisse). Etzdorf (Querfurth). Naumann (Posen). Witte (Schlochau). Evelt (Recklinghausen). Platzmann (Arnsberg). Müller (Siegen). v. Griesheim (Teltow). Schützmeister (Eckartsberga), Freund (Suhl). Osterrath (Schwetz). Klein (Bolkenhain). Schober (Leobschütz). Bentrup (Bielefeld). v. Beughem (Siegen). Koerber (Graudenz). Seeger (Posen). Menzel (Braunsberg). Krause (Heilsberg). Graf Ziethen (Breslau). Rheinlaender (Ortelsburg). Sperling (Gumbinnen). Stiehl (Teltow). Wichmann (Osterrode). v. Voigts-Rhetz (Bromberg). Eydam (Weissenfels). Pruß, Blockhagen (Rössel). v. Saltzwedel (Goldapp). Bloemer (Montjoie). Doetsch (Kreuznach).

068 Berlin, 8. März.

Heute Vormittag fand die langersehnte Heerschau vor dem Halle'schen Thore Statt. Die hohe Generalität, Held Wrangel an der Spitze war natürlich im vollen Glanze erschienen, die Helme waren blank, die Bärte vorschriftsmäßig gestutzt und gewichst. Den Glanzpunkt des Festes bildete das Erscheinen des Königs, der mit dreimaligem Hurrah begrüßt wurde und alsdann eine seiner klassischen Reden hielt. Wir behalten uns vor, dieselbe morgen vollständig zu liefern. -- Nach der Verfassung sind, so viel wir wissen, bewaffnete Demonstrationen verboten; wir halten diese Revue also für verfassungswidrig, da sie eine Demonstration für die Verlängerung des Belagerungszustandes und zugleich für das durch denselben gestützte Königthum ist.

Zur Geschichte der Polizei und der Wrangel'schen Adjudantur. -- Daß Herr v. Hinkeldey nichts ist als ein blindes Werkzeug höherer Gewalten, war längst bekannt. Er ist nicht weniger und nicht mehr als der geringste der ihm untergebenen Konstabler. Weniger allgemein verbreitet dürfte es dagegen sein, daß die Adjudanten Ehren-Wrangel's, des Hauptmanns v. Capernaum, das edle Geschäft der Polizei betreiben. Diese Herren sind nun nicht zufrieden mit der Ehre ihres Gewerbes, sie benutzen es zu rein persönlichen Zwecken. Jeder Schneider und Schuster, der sie mahnt -- ausgewiesen. Jede fille de plaisir, die sich ihnen nicht ergiebt -- ausgewiesen. So breitet der alte würdige Wrangel den Mantel der Liebe über die Schwächen und galanten Abenteuer seiner Offiziere. So erträgt er mit Geduld die hämischen Angriffe der Presse, ohne eine andere Waffe zu haben gegen die "kniftologischen" Literaten, als das unübertreffliche "verstehen Sie mir".

Der General-Landschaftsrath Graf Taczanowski, bekannt als Mitglied der aufgelösten Nationalversammlung, wurde gestern früh ausgewiesen. Die Konstabler wollten ihm kaum Zeit lassen, seine Angelegenheiten zu ordnen, und der Oberkonstabler Hinkeldey gab natürlich nichts auf die dringende Bemerkung des T., er sei nur

Jetzt begriff ich die religiöse Begeisterung meiner Freundin und gern schickte ich mich an, ihren ferneren belehrenden Mittheilungen ein aufmerksames Ohr zu leihen.

„Der einzige Prediger in England, der die Leute nicht zum schlafen bringt — erzählte die Göttin weiter — ist ein deutscher Jude, Namens Wolff. Dieser Dr. Wolff ist eine so merkwürdige Persönlichkeit, daß Sie gewiß verzeihen werden, wenn ich Sie ausführlich über diesen ausgezeichneten Mann unterhalte. Es versteht sich von selbst, daß ich den Doktor hasse, denn durch seine interessanten Predigten droht er die Langeweile der englischen Kirchen, auf eine sehr bedauerliche Weise zu meinem Nachtheil umzugestalten.

Die Kindheit des ehrwürdigen Doctors gehörte dem patriarchalischen Glauben der Väter an. Das Mittelalter seines Lebens war dem Katholizismus gewidmet. In der neuern Zeit warf sich Wolff aber der Religion der Gegenwart, der anglikanischen Industrie in die Arme. Alle großen Epochen der Weltgeschichte spiegeln sich also in dem Leben dieses Mannes wieder.

Wolff wurde zu Frankfurt a. M. geboren, in derselben Stadt, die in alter und neuer Zeit so viele komische Geburten erlebt hat. Die ersten Lebensjahre unseres Helden verstrichen bedeutungslos. Wolff war seinen Eltern unterthan. Zärtlich wie Väter und Mütter sind, bestimmten die wölfischen Eltern ihren Sohn für den Handel und frühe schon unterwies Vater Wolff seinen Sohn in der hohen Kunst des Addirens und des Multiplizirens. Im Dividiren und im Subtrahiren unterrichtete er ihn nicht, denn Vater Wolff war der Ansicht, daß man dieses leider im Leben von selbst lerne.

Das Gemüth des Knaben ergötzte sich an dem geheimnißvollen Zauber der Zahlen und sein Geist entwickelte sich zusehens.

Als aber Wölffchen so weit gekommen war, daß er selbstständig zu rechnen verstand, da ging er mit sich zu Rathe und machte die Entdeckung, daß er allerdings ein schönes Talent für die Vervielfältigung der beschnittenen Dukaten besitze, daß er aber einen Verrath an diesem Talente begehe, wenn er es in der untergeordneten Manier seiner Vorfahren ausbeute. —

Das Kostbarste, was du besitzest — sagte Wolff zu sich selbst — ist nicht deine angeborne Zähigkeit, dein scharfer Verstand und deine schleichende Kurage, nein, noch viel kostbarer ist dein alter Glaube! Suche dieses rostige Vermächtniß mit Zähigkeit, mit Verstand und mit Kurage in die kurrente Münze der Jetztzeit umzusetzen, denn nur auf diese Weise wirst du das große Rechenexempel deines Lebens ersprießlich lösen können.

Und Wolff wurde sehr ernst und er setzte sich hin und studirte Tag und Nacht. Als er aber viele der ältern und der neuern Sprachen gründlich erlernt hatte, und in fremden Zungen gerade so gut sprach und in fremden Zügen gerade so gut schrieb, wie er in Buchstaben und Zahlen, addirend und multiplizirend, glücklich fühlte und dachte: da reiste er nach Rom und legte sein orientalisches Gewand ab und schlüpfte in den Weihrauch duftenden Rock eines Zöglings der societas de propaganda fide.

Sein ewiges Volk vergaß der Abtrünnige in der ewigen Stadt und zu lächelnden Raphaelischen Madonnen betete der Jüngling, der sich beugen sollte vor dem alten Herrn Zebaoth der Frankfurter Börse.

Doch der alte Judengott lachte über den thörichten, verlornen Sohn, denn der Gott des Gewinnes und des Verlustes wußte sehr wohl, daß Wölffchen sich verspekulirt hatte. Ja, der alte Banquier Zebaoth ist blasirt über seine christlichen Debitoren; er kennt ihre Handlungsbücher so gut wie die seinigen und er weiß, daß der heilige Petrus sich glücklich schätzt, wenn das alte Geschäft des Sinai die christlichen Wechsel noch ferner diskontiren will.

Bei seinem Uebertritt zur katholischen Kirche hatte Wolff an Alles gedacht nur nicht an Dies. Zu seinem nicht geringen Schrecken wurde er plötzlich des fatalsten aller Misgriffe inne.

Er glaubte bei reichen, mittelalterlichen Aebten und Kardinälen angekommen zu sein, und er war zu den allermodernsten Bettelmönchen gerathen; und ob die Raphaelischen Madonnen auch noch so lieblich lächelten, und ob der Weihrauch auch noch so lieblich duftete, Wolff fühlte sich sehr unbehaglich in dem vermeintlichen Mittelalter, er lernte damals das Dividiren und das Subtrahiren und gern hätte er den Rock der Propaganda wieder mit dem Gewande des Orients vertauscht.

Doch das war nicht mehr möglich, der Kredit unseres Helden war bei der orthodoxen Bank Sinai zu sehr erschüttert. Er konnte nicht zurück; er konnte nur vorwärts, und rasch beschäftigte er sich damit, die hindernden Widersprüche seines Daseins zu versöhnen, um endlich einer erfreulicheren Carrière entgegen zu steuern.

Ein Jude macht Alles ausfindig — selbst wenn er ein römisch-katholischer Christ geworden. Wolff fand das Mittel zu seinem Heile.

Der Jude, der ein Römer geworden war, wurde nämlich aus einem Römer ein Engländer. Ist eine vortrefflichere Verwandlung denkbar?

Wolff ging zur anglikanischen Kirche über und vollkommen gelang es ihm jetzt, seine patriarchalischen Reminiscenzen und seine ganze mittelalterliche Anschauung in die praktischen Interessen der Jetztzeit aufzulösen.

Ein ganz besonderer Umstand kam ihm hierbei trefflich zu Statten. Wolff machte sich nämlich anheischig, zwei in Indien verloren gegangene englische Offiziere wieder aufzusuchen. Er reiste wirklich nach jenen fernen Gegenden ab, und in allen englischen Journalen las man bald die wunderbare Nachricht, daß der würdige Doktor, auf einem Esel reitend, in wallendem Talare, das Wort des lebendigen Gottes aufgeschlagen in der Hand, alle feindlichen Positionen passirt habe und bis nach Bokhara vorgedrungen sei. Wochen und Monate verstrichen indeß und Wölffchen langte endlich wieder wohlbehalten in Alt-England an — ohne

[Deutschland]

[Fortsetzung] mentlich in der höhern Beamtenwelt wegen ihrer Darstellung der verschiedenen Hofparteien Aufsehen erregt. Der Verfasser hat vorgestern den abermaligen Befehl erhalten, Berlin binnen 24 Stunden zu verlassen.

In der gestern besprochenen mecklenburgischen Angelegenheit können wir heute folgende authentische Mittheilungen machen: Eine starke Partei im Lande, aus dem sogenannten „eingebornen und recipirten Adel“ bestehend und verstärkt durch eine Hofcamarilla, dringt bereits länger mit Ungestüm darauf, daß man das Beispiel Preußens nachahme, die Constituante auflöse und eine Verfassung octroyire. Der Minister v. Lützow, ein aufgeklärter Mann, der dem reactionären Junkerthum schon früher im Sinne einer liberalern Regierung kräftig entgegentrat, hat sich diesem Ansinnen bis jetzt widersetzt, da die Volksvertretung noch keine Ausschreitungen gemacht habe, die ein solches Verfahren rechtfertigten. Später aber hat die Regierung in Folge eines entschiedeneren Auftretens der Opposition und vielleicht auch gewitzigt durch das Beispiel Dessau's, dem der Großherzog nachzufolgen keinesweges geneigt sein soll, doch für nöthig gehalten, sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten. Es ist daher an Preußen das Ersuchen ergangen, für den Fall, daß etwa die Auflösung der Volksvertretung noch erforderlich werden und gewaltsamen Widerstand finden sollte, die mecklenburgische Regierung mit Truppengewalt unterstützen zu wollen. Diesem Ersuchen soll Gewährung verheißen sein und Letztere erforderlichen Falls in der bereits gestern erwähnten Weise zur Ausführung gelangen. Es hängt sonach das Schwerdt des Damocles auch über der mecklenburgischen Volksvertretung und kann sich ihr Geschick möglicherweise an jedem Tage erfüllen.

Gestern fand auf dem Kriminalgericht eine umfangreiche Gerichtsverhandlung wegen Aufruhrs statt. Dieselbe betraf die bekannte Maschinenzerstörung auf dem Köpnickerfelde am 11. Oct, welche bekanntlich der erste Anfang der furchtbaren Explosion war, die sich am 16. October zwischen Arbeitern und Bürgerwehr ereignete. Die Publikation der Strafen wurde auf heute ausgesetzt. Vor den Thüren hatte sich eine Schaar von Arbeitern zusammengefunden und als am Schluß der Verhandlung die Zeugen, welche gegen die Angeklagten ausgesagt hatten, auf die Straße heraustraten, wurden sie mit Geschrei und Lärm empfangen. Einer wurde sogar körperlich mißhandelt auf die Straße niedergeworfen und entging nur durch Flucht in ein nahe gelegenes Haus, dringender Lebensgefahr. Hinterher ergab sich, daß es ein ganz Unbetheiligter gewesen war.

Dem Besitzer des Friedrich-Wilhelmstädtischen Theaters ist vor einiger Zeit der Rath ertheilt worden, sich in den Angriffen seines Theaters auf Behörden und hochstehende Personen zu mäßigen, da es ihm doch unangenehm sein würde, seiner so einträglichen Conzession wieder verlustig zu gehen. In Folge dessen sind einige politische Coupletts, die in der Posse „Eigenthum ist Diebstahl“ figurirten, verschwunden.

Eine sehr bekannte Persönlichkeit, der ehemalige General-Consul Wedeke dürfte nächstens wieder einmal in einer Prozeßverhandlung figuriren. Es ist nämlich hier ein Franzose anwesend, der bestimmte kontraktliche Ansprüche aus früheren Geschäften gegen Herrn Wedeke erhoben hat. Andrerseits wird jedoch geltend gemacht, daß jener Franzose auf einen falschen Paß hier sei um eine hochstehende, in industriellen Spekulationen mehrfach genannte Person wegen ungegründeter Forderungen zu verfolgen. Jedenfalls kann das skandallustige Publikum sich über lang oder kurz auf eine cause célèbre gefaßt machen, die den Pariser Corruptionsprozessen vielleicht nicht nachsteht.

Erste namentliche Abstimmung.

In der zweiten Sitzung der zweiten Kammer (vom 28. Febr.) wurde über die provisorische Annahme der von den Herren v. Viebahn und Genossen vorgelegten Geschäftsordnung durch namentlichen Aufruf abgestimmt. Für den Antrag entschieden sich außer der Rechten diejenigen Abgeordneten, welche man als Centrum betrachtet, — 169 Stimmen — gegen denselben die Linke — 148 Stimmen.

Für den Antrag stimmten:

Provinz Brandenburg. Ambronn. Graf Arnim - Boitzenburg. v. Arnim (Landrath). Barsikow. v. Bismarck-Schönhausen. Breithaupt. Carl. Elwanger. v. Fock. Grabow. v. Griesheim. Heuer. Keller. Krahn. Leonhardt. v. Manteuffel. Meyer (Friebeberg). Neßelhauf. v. Patow. Peschke. Phemel. Poppenburg. Riedel (Oberbarnim). Schroeck. Stolle. Stiehl. Wagener. v. Werdeck. Winterfeld. Wolff. (30 Stimmen).

Provinz Pommern. Asch. v. Bülow-Rieth. v. Dewitz. Ebert. v. Hagen. Heintze (Cammin). v. Kleist-Retzow. Koegel. Krause (Stettin). Kuse. Meyer (Greifswald). v. Plötz-Stuchow. v. Ramin. Graf v. Schwerin (Stettin). Dr. Urlichs. v. Wedell. (17 Stimmen).

Provinz Preußen. v. Auerswald. Bartelt. Bock. Böthke. Boy. Graf zu Dohna. Fritsch. Groddeck. Hartmann. Kellner. Koerber. Krause (Fischhausen). Krause (Heilsberg). Mac-Lean. Martens. Menzel. v. Negelein. Osterrath. v. Rabe. Reuter (Tilsit). Rheinländer. v. Saltzwedell. v. Saucken-Julienfelde. Sperling (Insterburg). Wernich. Wichmann. Witte. (27 Stimmen).

Provinz Posen. Geßler. Küpfer. Naumann. Plath (Bromberg). v. Röder. v. Schlottheim. Seger. Sehmsdorf. Vater. Wehmer. v. Winterfeld. (11 Stimmen).

Provinz Schlesien. Andretzky. Bogedain. Eckardt (Sagan). Erbreich. Fürst Hatzfeld. Jordan. Kachel. Kießling. Klein. Krause (Ratibor). Krug. Langer. Ludewig (Neisse). Mätschke. Merres. Möcke. Graf Poninsky (Löwenberg). Graf Renard. Riedel (Oppeln). Röhricht. Sack. Schneeweiß. Schober. Schöpplenberg. Schwarz (Groß-Strehlitz). Schwiedler. Seiffert. Wentzel (Ratibor). Graf Ziethen. (30 Stimmen).

Provinz Sachsen. Boltze. Daubert. Etzdorf. Freund. Fubel. v. Heidenreich. Hentrich. Dr. Heyland. Jacob. Immermann. v. Münchhausen. v. Rohrscheidt. Schwiesau Seffner. Schützmeister. Tegetmeyer. Treplin. (17 Stimmen).

Provinz Westphalen. Meyer-Bentrup. v. Beughem. v. Borries. v. Bodelschwingh. Brisgen. Brünninghaus. Dallmann. Evelt. Gellern. Harkort. Müllensiefen. Müller (Siegen). Ostermann. Plaßmann. Reigers. Ulrich. v. Viebahn. v. Vincke. (18 St.)

Rheinprovinz. Aldenhoven. Blömer. v. Camphausen. Doetsch. Hermann. v. d. Heydt. Graf Hompesch. Johanny. Lensing. v. Möller (Duisburg). Peltzer (Lennep). Pütz. Sames. Scheidt. Schmidt (Elberfeld). Schmitz. v. Seckendorff. Thiel (Lennep). Wiethaus. (19 Stimmen).

Gegen den Antrag stimmten:

Provinz Brandenburg. Berends. Jacoby. Graf Görtz-Weisberg. Hanow. Jeschke. John. Philipps. Rodbertus. Schellenberg. v. Schirnding. Waldeck. (11 Stimmen).

Provinz Pommern. Bauer (Stolp). Bliesener. Bucher. Plath (Stolp). Schmiedecke. Thiel (Schlawe). Tülff. (7 Stimmen).

Provinz Preußen. Bartoszkiewicz. Ebhardt. Großjohann. Kosch. Dr. Knauth. Lächlin. Meyhöfer. Dr. Motherby. Muttray. v. Nostitz-Jakowski. Pruß. v. Räutenberg-Klinski. Richter (Berent). Rupp. Schlick. Schwarz (Insterburg). Sperling (Sensburg). Sulerczycki. Temme. Urban. Weese. Weßel. Zacher. (23 St.)

Provinz Posen. Bauer (Krotoschin). Cegielski. Graf Cieszkowski. Dr. Cybulski. Janiszewski. Dr. Kalinsky. Dr. Libelt. Lipski. Lisiecki. Graf Mielzynski. Olawsky. Palacz. Dr. Piegsa. Graf Poninski (Wreschen). Graf Wodzicki. (15 Stimmen).

Provinz Schlesien. Behnsch. Dierschke. Ebel. Elsner. Gorzolka. Haack. Haber. Hawlitzki. Heinze (Görlitz). Heitemeyer. Iwand. v. Kirchmann. Mätze. Marke. Mathäi. v. Merckel. Minsberg. Müller (Brieg). Neumann. Pape (Münsterberg). Pflücker. Schaffraneck. Schmidt (Hirschberg). Sick. Dr. Stein. Töbe. Wentzel (Glatz). Willenberg. Wollheim. Zimbal. Zorn. (31 Stimmen).

Provinz Sachsen. Doerk. Eberty. Eckardt (Nordhausen). Eydam. Hildenhagen. Krackrügge. Ludwig (Mühlhausen). Masius. Moritz. Parrisius. Pax. Pilet. Ramann. Scheele. Schneider (Calbe). Schramm (Langensalza). Schulze (Delitsch). Thiede. v. Unruh. (19 Stimmen).

Provinz Westphalen. v. Bruchhausen. Dane. Gierse. Grave. Löher. v. Möller (Minden). Pape (Warburg). Pieper. Rhoden. (9 Stimmen).

Rheinprovinz. Dr. Arntz. Dr. Bähren. Baur (Zell). Becker. v. Berg. Bleibtreu. Borchardt. Bröch. Elkemann. Esser. d'Ester. Friesem. Gladbach. Grebel. Dr. Grün. Hansen. Herr. Hesse. Kinkel. Messerich Mödersheim. Müller (Zell). Otto. Pelzer (Heinsberg). Pfeiffer. Riotte. Schneider (Köln). Schornbaum. Schwickerath. Simon (Trier). Staudt. de Syo. Zunderer. (33 St.)

Von den Abgeordneten der einzelnen Provinzen stimmten mithin:

dafürdagegen
Provinz Brandenburg3011
Provinz Pommern177
Provinz Preußen2723
Provinz Posen1115
Provinz Schlesien3031
Provinz Sachsen1719
Provinz Westphalen189
Rheinprovinz1933
Summa169148
Berlin.

Die Rechte der zweiten Kammer hat jetzt ihr Programm veröffentlicht, welches von 171 Mitgliedern unterzeichnet ist. Es geht daraus hervor, daß die Majorität dieser Seite gesichert ist, da ein Uebertritt Einzelner zur Linken schwerlich zu erwarten ist. Natürlich haben auch die beiden Minister, welche zugleich Mitglieder dieser Kammer sind, die Herren v. d. Heydt und v. Manteuffel, ihre Zustimmung dazu erklärt. Das Programm, dessen Unterschriften wir nachfolgen lassen, lautet:

„Die unterzeichneten Mitglieder der zweiten Kammer betrachten folgende Grundsätze als unerläßlich für eine gedeihliche Lösung der ihnen gestellten Aufgabe: 1) Sie erkennen die Verfassung vom 5. Dezember v. J. als rechtsgültiges Grundgesetz des preußischen Staates an, und verpflichten sich, zu der vorbehaltenen Revision derselben nur auf dem im §. 112 daselbst vorgezeichneten Wege mitwirken und das Ergebniß dieser Revision als verbindlich anerkennen zu wollen. 2) Bei Revision der Verfassung werden sie unabänderlich festhalten an dem Prinzip der konstitutionellen Monarchie unter der erblichen Regierung des Hauses Hohenzollern. Auf diesen Grundlagen fußend, widmen sie sich mit voller Hingebung der Förderung aller wahren Interessen des Volkes. In diesem Sinne werden sie auch die Fragen erörtern, die in Bezug auf die ländlichen und Gewerbe-Verhältnisse ihre Erledigung erwarten.

Berlin, den 26. Februar 1849.“

v. Auerswald (Rosenberg). Grabow (Prenzlau). Schöpplenberg (Löwenberg). Urlichs (Greifswald). Eckardt (Sagan). Troska (Leobschütz). Fubel (Halle). v. Münchhausen (Gardelegen). Heyland (Halberstadt). Fritsch (Pr. Holland). Camphausen (Duisburg). Sack (Kreutzburg). Ulrich (Soest). Schwartz (Lublinitz). Graf Arnim-Boitzenburg (Prenzlau). Graf Schwerin (Anklam). Ambronn (Sternberg). Ludewig (Neisse). Bogedain, Riedel (Oppeln). Nesselhauf (Königsberg i. d. Nm.). Roegel (Greiffenhagen). Lensing (Duisburg). Asch (Saatzig). Vater, Frhr. v. Schlottheim (Birnbaum). Gellern (Minden). Reigers (Burgsteinfurth). Peltzer (Lennep). Seiffert, Jordan (Schweidnitz). Wiethaus(Gummersbach). Aldenhoven(Neuß). Boy (D. Krone). Pütz (Cleve). v. Negelein (Memel). Graf Humpesch (Erkelentz). Hentrich (Heiligenstadt). Peschke (Kottbus). Moecke (Schweidnitz). Plath, Küpfer (Bromberg). Geßler, Sehmsdorf, Wehmer (Chodziesen). Groddeck (Danzig) Leonhard (Sorau). Heuer (Ost- und West-Priegnitz). Harkort (Hagen). Ostermann (Dortmund). v. Fock (Jüterbogk). Herrmann, Schmidt (Elberfeld). Dallmann, v. Borries (Herford). Wernich (Elbing). von Winterfeld (Posen). Bartelt (Pr. Holland). v. Ramin (Randow). Krause (Stettin). v. Dewitz (Naugard). Wentzel (Ratibor). v. Bodelschwingh (Soest). v. Patow (Potsdam). Poppenburg, Barsikow (Ruppin). Röhricht (Bunzlau). v. Kleist-Retzow, Stettin (Belgard). v. Heidenreich (Wanzleben). v. Werdeck (Kottbus). v. Bülow (Randow). Heintze, v. Plötz (Greiffenberg) Merres (Sagan). Schroeck, Phemel (Landsberg). v. Hagen (Regenwalde). Ebert (Anklam). Meyer, Stolle (Friedeberg). v. Roeder (Krotoschin) von Kleist (Schweinitz) v. Arnim (Barnim). Carl (Jüterbogk). v. Möller (Duisburg). Graf Dohna (Heiligenbeil). v. Saucken (Darkehmen). Fürst Hatzfeld (Trebnitz). Krahn (Potsdam). Erbreich (Beuthen). Langer (Reichenbach). Scheidt (Duisburg). Johanny (Lennep). Schmits (Krefeld). Breithaupt (Priegni). Reuter (Tilsit). Müllensiefen (Bochum). Andritzky (Reichenbach). Elwanger (Ober-Barnim). Wolff (Sternberg). Krug (Grünberg). Graf Poninski (Löwenberg). Graf Renard (Groß-Strelitz). Kießling (Schönau). Krause (Heiligenbeil). v. Rabe (Marienwerder). v. Bismark (Brandenburg). Wagner (Königsberg i. d. Nm.). Winterfeld (West-Havelland). Martens (Danzig). Keller, Riedel (Barnim, Angermünde). v. Vincke (Hagen). Krause (Ratibor). Bödtke (Elbing). v. Rohrscheidt (Liebenwerda, Schweinitz). Treplin (Jerichow I. II.). Thiel (Lennep). Maclean (Memel). v. Viebahn (Bielefeld). Bock (Schwetz). Kachel (Gleiwitz). v. Wedell (Pyritz). Brüninghaus (Hagen). Diesterweg (Wetzlar). Kellner (Marienwerder). Hartmann (D. Crone). Sames (Simmern). Tegetmeyer (Halberstadt). Jakob (Halle). Kruse (Stralsund). Schwiesau (Neu-Haldensleben). Meyer (Grimmen). Boltze (Mansfeld). von Seckendorf (Gummersbach). Mätschke (Guhrau). Schneeweiß, Schwiedler (Neisse). Etzdorf (Querfurth). Naumann (Posen). Witte (Schlochau). Evelt (Recklinghausen). Platzmann (Arnsberg). Müller (Siegen). v. Griesheim (Teltow). Schützmeister (Eckartsberga), Freund (Suhl). Osterrath (Schwetz). Klein (Bolkenhain). Schober (Leobschütz). Bentrup (Bielefeld). v. Beughem (Siegen). Koerber (Graudenz). Seeger (Posen). Menzel (Braunsberg). Krause (Heilsberg). Graf Ziethen (Breslau). Rheinlaender (Ortelsburg). Sperling (Gumbinnen). Stiehl (Teltow). Wichmann (Osterrode). v. Voigts-Rhetz (Bromberg). Eydam (Weissenfels). Pruß, Blockhagen (Rössel). v. Saltzwedel (Goldapp). Bloemer (Montjoie). Doetsch (Kreuznach).

068 Berlin, 8. März.

Heute Vormittag fand die langersehnte Heerschau vor dem Halle'schen Thore Statt. Die hohe Generalität, Held Wrangel an der Spitze war natürlich im vollen Glanze erschienen, die Helme waren blank, die Bärte vorschriftsmäßig gestutzt und gewichst. Den Glanzpunkt des Festes bildete das Erscheinen des Königs, der mit dreimaligem Hurrah begrüßt wurde und alsdann eine seiner klassischen Reden hielt. Wir behalten uns vor, dieselbe morgen vollständig zu liefern. — Nach der Verfassung sind, so viel wir wissen, bewaffnete Demonstrationen verboten; wir halten diese Revue also für verfassungswidrig, da sie eine Demonstration für die Verlängerung des Belagerungszustandes und zugleich für das durch denselben gestützte Königthum ist.

Zur Geschichte der Polizei und der Wrangel'schen Adjudantur. — Daß Herr v. Hinkeldey nichts ist als ein blindes Werkzeug höherer Gewalten, war längst bekannt. Er ist nicht weniger und nicht mehr als der geringste der ihm untergebenen Konstabler. Weniger allgemein verbreitet dürfte es dagegen sein, daß die Adjudanten Ehren-Wrangel's, des Hauptmanns v. Capernaum, das edle Geschäft der Polizei betreiben. Diese Herren sind nun nicht zufrieden mit der Ehre ihres Gewerbes, sie benutzen es zu rein persönlichen Zwecken. Jeder Schneider und Schuster, der sie mahnt — ausgewiesen. Jede fille de plaisir, die sich ihnen nicht ergiebt — ausgewiesen. So breitet der alte würdige Wrangel den Mantel der Liebe über die Schwächen und galanten Abenteuer seiner Offiziere. So erträgt er mit Geduld die hämischen Angriffe der Presse, ohne eine andere Waffe zu haben gegen die „kniftologischen“ Literaten, als das unübertreffliche „verstehen Sie mir“.

Der General-Landschaftsrath Graf Taczanowski, bekannt als Mitglied der aufgelösten Nationalversammlung, wurde gestern früh ausgewiesen. Die Konstabler wollten ihm kaum Zeit lassen, seine Angelegenheiten zu ordnen, und der Oberkonstabler Hinkeldey gab natürlich nichts auf die dringende Bemerkung des T., er sei nur

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          <p>Jetzt begriff ich die religiöse Begeisterung meiner Freundin und gern schickte ich mich an, ihren ferneren belehrenden Mittheilungen ein aufmerksames Ohr zu leihen.</p>
          <p>&#x201E;Der einzige Prediger in England, der die Leute nicht zum schlafen bringt &#x2014; erzählte die Göttin weiter &#x2014; ist ein deutscher Jude, Namens Wolff. Dieser Dr. Wolff ist eine so merkwürdige Persönlichkeit, daß Sie gewiß verzeihen werden, wenn ich Sie ausführlich über diesen ausgezeichneten Mann unterhalte. Es versteht sich von selbst, daß ich den Doktor hasse, denn durch seine interessanten Predigten droht er die Langeweile der englischen Kirchen, auf eine sehr bedauerliche Weise zu meinem Nachtheil umzugestalten.</p>
          <p>Die Kindheit des ehrwürdigen Doctors gehörte dem patriarchalischen Glauben der Väter an. Das Mittelalter seines Lebens war dem Katholizismus gewidmet. In der neuern Zeit warf sich Wolff aber der Religion der Gegenwart, der anglikanischen Industrie in die Arme. Alle großen Epochen der Weltgeschichte spiegeln sich also in dem Leben dieses Mannes wieder.</p>
          <p>Wolff wurde zu Frankfurt a. M. geboren, in derselben Stadt, die in alter und neuer Zeit so viele komische Geburten erlebt hat. Die ersten Lebensjahre unseres Helden verstrichen bedeutungslos. Wolff war seinen Eltern unterthan. Zärtlich wie Väter und Mütter sind, bestimmten die wölfischen Eltern ihren Sohn für den Handel und frühe schon unterwies Vater Wolff seinen Sohn in der hohen Kunst des Addirens und des Multiplizirens. Im Dividiren und im Subtrahiren unterrichtete er ihn nicht, denn Vater Wolff war der Ansicht, daß man dieses leider im Leben von selbst lerne.</p>
          <p>Das Gemüth des Knaben ergötzte sich an dem geheimnißvollen Zauber der Zahlen und sein Geist entwickelte sich zusehens.</p>
          <p>Als aber Wölffchen so weit gekommen war, daß er selbstständig zu rechnen verstand, da ging er mit sich zu Rathe und machte die Entdeckung, daß er allerdings ein schönes Talent für die Vervielfältigung der beschnittenen Dukaten besitze, daß er aber einen Verrath an diesem Talente begehe, wenn er es in der untergeordneten Manier seiner Vorfahren ausbeute. &#x2014;</p>
          <p>Das Kostbarste, was du besitzest &#x2014; sagte Wolff zu sich selbst &#x2014; ist nicht deine angeborne Zähigkeit, dein scharfer Verstand und deine schleichende Kurage, nein, noch viel kostbarer ist dein alter Glaube! Suche dieses rostige Vermächtniß mit Zähigkeit, mit Verstand und mit Kurage in die kurrente Münze der Jetztzeit umzusetzen, denn nur auf diese Weise wirst du das große Rechenexempel deines Lebens ersprießlich lösen können.</p>
          <p>Und Wolff wurde sehr ernst und er setzte sich hin und studirte Tag und Nacht. Als er aber viele der ältern und der neuern Sprachen gründlich erlernt hatte, und in fremden Zungen gerade so gut sprach und in fremden Zügen gerade so gut schrieb, wie er in Buchstaben und Zahlen, addirend und multiplizirend, glücklich fühlte und dachte: da reiste er nach Rom und legte sein orientalisches Gewand ab und schlüpfte in den Weihrauch duftenden Rock eines Zöglings der societas de propaganda fide.</p>
          <p>Sein ewiges Volk vergaß der Abtrünnige in der ewigen Stadt und zu lächelnden Raphaelischen Madonnen betete der Jüngling, der sich beugen sollte vor dem alten Herrn Zebaoth der Frankfurter Börse.</p>
          <p>Doch der alte Judengott lachte über den thörichten, verlornen Sohn, denn der Gott des Gewinnes und des Verlustes wußte sehr wohl, daß Wölffchen sich verspekulirt hatte. Ja, der alte Banquier Zebaoth ist blasirt über seine christlichen Debitoren; er kennt ihre Handlungsbücher so gut wie die seinigen und er weiß, daß der heilige Petrus sich glücklich schätzt, wenn das alte Geschäft des Sinai die christlichen Wechsel noch ferner diskontiren will.</p>
          <p>Bei seinem Uebertritt zur katholischen Kirche hatte Wolff an Alles gedacht nur nicht an Dies. Zu seinem nicht geringen Schrecken wurde er plötzlich des fatalsten aller Misgriffe inne.</p>
          <p>Er glaubte bei reichen, mittelalterlichen Aebten und Kardinälen angekommen zu sein, und er war zu den allermodernsten Bettelmönchen gerathen; und ob die Raphaelischen Madonnen auch noch so lieblich lächelten, und ob der Weihrauch auch noch so lieblich duftete, Wolff fühlte sich sehr unbehaglich in dem vermeintlichen Mittelalter, er lernte damals das Dividiren und das Subtrahiren und gern hätte er den Rock der Propaganda wieder mit dem Gewande des Orients vertauscht.</p>
          <p>Doch das war nicht mehr möglich, der Kredit unseres Helden war bei der orthodoxen Bank Sinai zu sehr erschüttert. Er konnte nicht zurück; er konnte nur vorwärts, und rasch beschäftigte er sich damit, die hindernden Widersprüche seines Daseins zu versöhnen, um endlich einer erfreulicheren Carrière entgegen zu steuern.</p>
          <p>Ein Jude macht Alles ausfindig &#x2014; selbst wenn er ein römisch-katholischer Christ geworden. Wolff fand das Mittel zu seinem Heile.</p>
          <p>Der Jude, der ein Römer geworden war, wurde nämlich aus einem Römer ein Engländer. Ist eine vortrefflichere Verwandlung denkbar?</p>
          <p>Wolff ging zur anglikanischen Kirche über und vollkommen gelang es ihm jetzt, seine patriarchalischen Reminiscenzen und seine ganze mittelalterliche Anschauung in die praktischen Interessen der Jetztzeit aufzulösen.</p>
          <p>Ein ganz besonderer Umstand kam ihm hierbei trefflich zu Statten. Wolff machte sich nämlich anheischig, zwei in Indien verloren gegangene englische Offiziere wieder aufzusuchen. Er reiste wirklich nach jenen fernen Gegenden ab, und in allen englischen Journalen las man bald die wunderbare Nachricht, daß der würdige Doktor, auf einem Esel reitend, in wallendem Talare, das Wort des lebendigen Gottes aufgeschlagen in der Hand, alle feindlichen Positionen passirt habe und bis nach Bokhara vorgedrungen sei. Wochen und Monate verstrichen indeß und Wölffchen langte endlich wieder wohlbehalten in Alt-England an &#x2014; ohne</p>
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        <head>[Deutschland]</head>
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          <p><ref type="link_fsg">[Fortsetzung]</ref> mentlich in der höhern Beamtenwelt wegen ihrer Darstellung der verschiedenen Hofparteien Aufsehen erregt. Der Verfasser hat vorgestern den abermaligen Befehl erhalten, Berlin binnen 24 Stunden zu verlassen.</p>
          <p>In der gestern besprochenen mecklenburgischen Angelegenheit können wir heute folgende authentische Mittheilungen machen: Eine starke Partei im Lande, aus dem sogenannten &#x201E;eingebornen und recipirten Adel&#x201C; bestehend und verstärkt durch eine Hofcamarilla, dringt bereits länger mit Ungestüm darauf, daß man das Beispiel Preußens nachahme, die Constituante auflöse und eine Verfassung octroyire. Der Minister v. Lützow, ein aufgeklärter Mann, der dem reactionären Junkerthum schon früher im Sinne einer liberalern Regierung kräftig entgegentrat, hat sich diesem Ansinnen bis jetzt widersetzt, da die Volksvertretung noch keine Ausschreitungen gemacht habe, die ein solches Verfahren rechtfertigten. Später aber hat die Regierung in Folge eines entschiedeneren Auftretens der Opposition und vielleicht auch gewitzigt durch das Beispiel Dessau's, dem der Großherzog nachzufolgen keinesweges geneigt sein soll, doch für nöthig gehalten, sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten. Es ist daher an Preußen das Ersuchen ergangen, für den Fall, daß etwa die Auflösung der Volksvertretung noch erforderlich werden und gewaltsamen Widerstand finden sollte, die mecklenburgische Regierung mit Truppengewalt unterstützen zu wollen. Diesem Ersuchen soll Gewährung verheißen sein und Letztere erforderlichen Falls in der bereits gestern erwähnten Weise zur Ausführung gelangen. Es hängt sonach das Schwerdt des Damocles auch über der mecklenburgischen Volksvertretung und kann sich ihr Geschick möglicherweise an jedem Tage erfüllen.</p>
          <p>Gestern fand auf dem Kriminalgericht eine umfangreiche Gerichtsverhandlung wegen Aufruhrs statt. Dieselbe betraf die bekannte Maschinenzerstörung auf dem Köpnickerfelde am 11. Oct, welche bekanntlich der erste Anfang der furchtbaren Explosion war, die sich am 16. October zwischen Arbeitern und Bürgerwehr ereignete. Die Publikation der Strafen wurde auf heute ausgesetzt. Vor den Thüren hatte sich eine Schaar von Arbeitern zusammengefunden und als am Schluß der Verhandlung die Zeugen, welche gegen die Angeklagten ausgesagt hatten, auf die Straße heraustraten, wurden sie mit Geschrei und Lärm empfangen. Einer wurde sogar körperlich mißhandelt auf die Straße niedergeworfen und entging nur durch Flucht in ein nahe gelegenes Haus, dringender Lebensgefahr. Hinterher ergab sich, daß es ein ganz Unbetheiligter gewesen war.</p>
          <p>Dem Besitzer des Friedrich-Wilhelmstädtischen Theaters ist vor einiger Zeit der Rath ertheilt worden, sich in den Angriffen seines Theaters auf Behörden und hochstehende Personen zu mäßigen, da es ihm doch unangenehm sein würde, seiner so einträglichen Conzession wieder verlustig zu gehen. In Folge dessen sind einige politische Coupletts, die in der Posse &#x201E;Eigenthum ist Diebstahl&#x201C; figurirten, verschwunden.</p>
          <p>Eine sehr bekannte Persönlichkeit, der ehemalige General-Consul Wedeke dürfte nächstens wieder einmal in einer Prozeßverhandlung figuriren. Es ist nämlich hier ein Franzose anwesend, der bestimmte kontraktliche Ansprüche aus früheren Geschäften gegen Herrn Wedeke erhoben hat. Andrerseits wird jedoch geltend gemacht, daß jener Franzose auf einen falschen Paß hier sei um eine hochstehende, in industriellen Spekulationen mehrfach genannte Person wegen ungegründeter Forderungen zu verfolgen. Jedenfalls kann das skandallustige Publikum sich über lang oder kurz auf eine cause célèbre gefaßt machen, die den Pariser Corruptionsprozessen vielleicht nicht nachsteht.</p>
          <p>Erste namentliche Abstimmung.</p>
          <p>In der zweiten Sitzung der zweiten Kammer (vom 28. Febr.) wurde über die provisorische Annahme der von den Herren v. Viebahn und Genossen vorgelegten Geschäftsordnung durch namentlichen Aufruf abgestimmt. Für den Antrag entschieden sich außer der Rechten diejenigen Abgeordneten, welche man als Centrum betrachtet, &#x2014; 169 Stimmen &#x2014; gegen denselben die Linke &#x2014; 148 Stimmen.</p>
          <p>Für den Antrag stimmten:</p>
          <p>Provinz Brandenburg. Ambronn. Graf Arnim - Boitzenburg. v. Arnim (Landrath). Barsikow. v. Bismarck-Schönhausen. Breithaupt. Carl. Elwanger. v. Fock. Grabow. v. Griesheim. Heuer. Keller. Krahn. Leonhardt. v. Manteuffel. Meyer (Friebeberg). Neßelhauf. v. Patow. Peschke. Phemel. Poppenburg. Riedel (Oberbarnim). Schroeck. Stolle. Stiehl. Wagener. v. Werdeck. Winterfeld. Wolff. (30 Stimmen).</p>
          <p>Provinz Pommern. Asch. v. Bülow-Rieth. v. Dewitz. Ebert. v. Hagen. Heintze (Cammin). v. Kleist-Retzow. Koegel. Krause (Stettin). Kuse. Meyer (Greifswald). v. Plötz-Stuchow. v. Ramin. Graf v. Schwerin (Stettin). Dr. Urlichs. v. Wedell. (17 Stimmen).</p>
          <p>Provinz Preußen. v. Auerswald. Bartelt. Bock. Böthke. Boy. Graf zu Dohna. Fritsch. Groddeck. Hartmann. Kellner. Koerber. Krause (Fischhausen). Krause (Heilsberg). Mac-Lean. Martens. Menzel. v. Negelein. Osterrath. v. Rabe. Reuter (Tilsit). Rheinländer. v. Saltzwedell. v. Saucken-Julienfelde. Sperling (Insterburg). Wernich. Wichmann. Witte. (27 Stimmen).</p>
          <p>Provinz Posen. Geßler. Küpfer. Naumann. Plath (Bromberg). v. Röder. v. Schlottheim. Seger. Sehmsdorf. Vater. Wehmer. v. Winterfeld. (11 Stimmen).</p>
          <p>Provinz Schlesien. Andretzky. Bogedain. Eckardt (Sagan). Erbreich. Fürst Hatzfeld. Jordan. Kachel. Kießling. Klein. Krause (Ratibor). Krug. Langer. Ludewig (Neisse). Mätschke. Merres. Möcke. Graf Poninsky (Löwenberg). Graf Renard. Riedel (Oppeln). Röhricht. Sack. Schneeweiß. Schober. Schöpplenberg. Schwarz (Groß-Strehlitz). Schwiedler. Seiffert. Wentzel (Ratibor). Graf Ziethen. (30 Stimmen).</p>
          <p>Provinz Sachsen. Boltze. Daubert. Etzdorf. Freund. Fubel. v. Heidenreich. Hentrich. Dr. Heyland. Jacob. Immermann. v. Münchhausen. v. Rohrscheidt. Schwiesau Seffner. Schützmeister. Tegetmeyer. Treplin. (17 Stimmen).</p>
          <p>Provinz Westphalen. Meyer-Bentrup. v. Beughem. v. Borries. v. Bodelschwingh. Brisgen. Brünninghaus. Dallmann. Evelt. Gellern. Harkort. Müllensiefen. Müller (Siegen). Ostermann. Plaßmann. Reigers. Ulrich. v. Viebahn. v. Vincke. (18 St.)</p>
          <p>Rheinprovinz. Aldenhoven. Blömer. v. Camphausen. Doetsch. Hermann. v. d. Heydt. Graf Hompesch. Johanny. Lensing. v. Möller (Duisburg). Peltzer (Lennep). Pütz. Sames. Scheidt. Schmidt (Elberfeld). Schmitz. v. Seckendorff. Thiel (Lennep). Wiethaus. (19 Stimmen).</p>
          <p>Gegen den Antrag stimmten:</p>
          <p>Provinz Brandenburg. Berends. Jacoby. Graf Görtz-Weisberg. Hanow. Jeschke. John. Philipps. Rodbertus. Schellenberg. v. Schirnding. Waldeck. (11 Stimmen).</p>
          <p>Provinz Pommern. Bauer (Stolp). Bliesener. Bucher. Plath (Stolp). Schmiedecke. Thiel (Schlawe). Tülff. (7 Stimmen).</p>
          <p>Provinz Preußen. Bartoszkiewicz. Ebhardt. Großjohann. Kosch. Dr. Knauth. Lächlin. Meyhöfer. Dr. Motherby. Muttray. v. Nostitz-Jakowski. Pruß. v. Räutenberg-Klinski. Richter (Berent). Rupp. Schlick. Schwarz (Insterburg). Sperling (Sensburg). Sulerczycki. Temme. Urban. Weese. Weßel. Zacher. (23 St.)</p>
          <p>Provinz Posen. Bauer (Krotoschin). Cegielski. Graf Cieszkowski. Dr. Cybulski. Janiszewski. Dr. Kalinsky. Dr. Libelt. Lipski. Lisiecki. Graf Mielzynski. Olawsky. Palacz. Dr. Piegsa. Graf Poninski (Wreschen). Graf Wodzicki. (15 Stimmen).</p>
          <p>Provinz Schlesien. Behnsch. Dierschke. Ebel. Elsner. Gorzolka. Haack. Haber. Hawlitzki. Heinze (Görlitz). Heitemeyer. Iwand. v. Kirchmann. Mätze. Marke. Mathäi. v. Merckel. Minsberg. Müller (Brieg). Neumann. Pape (Münsterberg). Pflücker. Schaffraneck. Schmidt (Hirschberg). Sick. Dr. Stein. Töbe. Wentzel (Glatz). Willenberg. Wollheim. Zimbal. Zorn. (31 Stimmen).</p>
          <p>Provinz Sachsen. Doerk. Eberty. Eckardt (Nordhausen). Eydam. Hildenhagen. Krackrügge. Ludwig (Mühlhausen). Masius. Moritz. Parrisius. Pax. Pilet. Ramann. Scheele. Schneider (Calbe). Schramm (Langensalza). Schulze (Delitsch). Thiede. v. Unruh. (19 Stimmen).</p>
          <p>Provinz Westphalen. v. Bruchhausen. Dane. Gierse. Grave. Löher. v. Möller (Minden). Pape (Warburg). Pieper. Rhoden. (9 Stimmen).</p>
          <p>Rheinprovinz. Dr. Arntz. Dr. Bähren. Baur (Zell). Becker. v. Berg. Bleibtreu. Borchardt. Bröch. Elkemann. Esser. d'Ester. Friesem. Gladbach. Grebel. Dr. Grün. Hansen. Herr. Hesse. Kinkel. Messerich Mödersheim. Müller (Zell). Otto. Pelzer (Heinsberg). Pfeiffer. Riotte. Schneider (Köln). Schornbaum. Schwickerath. Simon (Trier). Staudt. de Syo. Zunderer. (33 St.)</p>
          <p>Von den Abgeordneten der einzelnen Provinzen stimmten mithin:</p>
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          <head>Berlin.</head>
          <p>Die Rechte der zweiten Kammer hat jetzt ihr Programm veröffentlicht, welches von 171 Mitgliedern unterzeichnet ist. Es geht daraus hervor, daß die Majorität dieser Seite gesichert ist, da ein Uebertritt Einzelner zur Linken schwerlich zu erwarten ist. Natürlich haben auch die beiden Minister, welche zugleich Mitglieder dieser Kammer sind, die Herren v. d. Heydt und v. Manteuffel, ihre Zustimmung dazu erklärt. Das Programm, dessen Unterschriften wir nachfolgen lassen, lautet:</p>
          <p>&#x201E;Die unterzeichneten Mitglieder der zweiten Kammer betrachten folgende Grundsätze als unerläßlich für eine gedeihliche Lösung der ihnen gestellten Aufgabe: 1) Sie erkennen die Verfassung vom 5. Dezember v. J. als rechtsgültiges Grundgesetz des preußischen Staates an, und verpflichten sich, zu der vorbehaltenen Revision derselben nur auf dem im §. 112 daselbst vorgezeichneten Wege mitwirken und das Ergebniß dieser Revision als verbindlich anerkennen zu wollen. 2) Bei Revision der Verfassung werden sie unabänderlich festhalten an dem Prinzip der konstitutionellen Monarchie unter der erblichen Regierung des Hauses Hohenzollern. Auf diesen Grundlagen fußend, widmen sie sich mit voller Hingebung der Förderung aller wahren Interessen des Volkes. In diesem Sinne werden sie auch die Fragen erörtern, die in Bezug auf die ländlichen und Gewerbe-Verhältnisse ihre Erledigung erwarten.</p>
          <p>Berlin, den 26. Februar 1849.&#x201C;</p>
          <p rendition="#et">v. Auerswald (Rosenberg). Grabow (Prenzlau). Schöpplenberg (Löwenberg). Urlichs (Greifswald). Eckardt (Sagan). Troska (Leobschütz). Fubel (Halle). v. Münchhausen (Gardelegen). Heyland (Halberstadt). Fritsch (Pr. Holland). Camphausen (Duisburg). Sack (Kreutzburg). Ulrich (Soest). Schwartz (Lublinitz). Graf Arnim-Boitzenburg (Prenzlau). Graf Schwerin (Anklam). Ambronn (Sternberg). Ludewig (Neisse). Bogedain, Riedel (Oppeln). Nesselhauf (Königsberg i. d. Nm.). Roegel (Greiffenhagen). Lensing (Duisburg). Asch (Saatzig). Vater, Frhr. v. Schlottheim (Birnbaum). Gellern (Minden). Reigers (Burgsteinfurth). Peltzer (Lennep). Seiffert, Jordan (Schweidnitz). Wiethaus(Gummersbach). Aldenhoven(Neuß). Boy (D. Krone). Pütz (Cleve). v. Negelein (Memel). Graf Humpesch (Erkelentz). Hentrich (Heiligenstadt). Peschke (Kottbus). Moecke (Schweidnitz). Plath, Küpfer (Bromberg). Geßler, Sehmsdorf, Wehmer (Chodziesen). Groddeck (Danzig) Leonhard (Sorau). Heuer (Ost- und West-Priegnitz). Harkort (Hagen). Ostermann (Dortmund). v. Fock (Jüterbogk). Herrmann, Schmidt (Elberfeld). Dallmann, v. Borries (Herford). Wernich (Elbing). von Winterfeld (Posen). Bartelt (Pr. Holland). v. Ramin (Randow). Krause (Stettin). v. Dewitz (Naugard). Wentzel (Ratibor). v. Bodelschwingh (Soest). v. Patow (Potsdam). Poppenburg, Barsikow (Ruppin). Röhricht (Bunzlau). v. Kleist-Retzow, Stettin (Belgard). v. Heidenreich (Wanzleben). v. Werdeck (Kottbus). v. Bülow (Randow). Heintze, v. Plötz (Greiffenberg) Merres (Sagan). Schroeck, Phemel (Landsberg). v. Hagen (Regenwalde). Ebert (Anklam). Meyer, Stolle (Friedeberg). v. Roeder (Krotoschin) von Kleist (Schweinitz) v. Arnim (Barnim). Carl (Jüterbogk). v. Möller (Duisburg). Graf Dohna (Heiligenbeil). v. Saucken (Darkehmen). Fürst Hatzfeld (Trebnitz). Krahn (Potsdam). Erbreich (Beuthen). Langer (Reichenbach). Scheidt (Duisburg). Johanny (Lennep). Schmits (Krefeld). Breithaupt (Priegni). Reuter (Tilsit). Müllensiefen (Bochum). Andritzky (Reichenbach). Elwanger (Ober-Barnim). Wolff (Sternberg). Krug (Grünberg). Graf Poninski (Löwenberg). Graf Renard (Groß-Strelitz). Kießling (Schönau). Krause (Heiligenbeil). v. Rabe (Marienwerder). v. Bismark (Brandenburg). Wagner (Königsberg i. d. Nm.). Winterfeld (West-Havelland). Martens (Danzig). Keller, Riedel (Barnim, Angermünde). v. Vincke (Hagen). Krause (Ratibor). Bödtke (Elbing). v. Rohrscheidt (Liebenwerda, Schweinitz). Treplin (Jerichow I. II.). Thiel (Lennep). Maclean (Memel). v. Viebahn (Bielefeld). Bock (Schwetz). Kachel (Gleiwitz). v. Wedell (Pyritz). Brüninghaus (Hagen). Diesterweg (Wetzlar). Kellner (Marienwerder). Hartmann (D. Crone). Sames (Simmern). Tegetmeyer (Halberstadt). Jakob (Halle). Kruse (Stralsund). Schwiesau (Neu-Haldensleben). Meyer (Grimmen). Boltze (Mansfeld). von Seckendorf (Gummersbach). Mätschke (Guhrau). Schneeweiß, Schwiedler (Neisse). Etzdorf (Querfurth). Naumann (Posen). Witte (Schlochau). Evelt (Recklinghausen). Platzmann (Arnsberg). Müller (Siegen). v. Griesheim (Teltow). Schützmeister (Eckartsberga), Freund (Suhl). Osterrath (Schwetz). Klein (Bolkenhain). Schober (Leobschütz). Bentrup (Bielefeld). v. Beughem (Siegen). Koerber (Graudenz). Seeger (Posen). Menzel (Braunsberg). Krause (Heilsberg). Graf Ziethen (Breslau). Rheinlaender (Ortelsburg). Sperling (Gumbinnen). Stiehl (Teltow). Wichmann (Osterrode). v. Voigts-Rhetz (Bromberg). Eydam (Weissenfels). Pruß, Blockhagen (Rössel). v. Saltzwedel (Goldapp). Bloemer (Montjoie). Doetsch (Kreuznach).</p>
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          <head><bibl><author>068</author></bibl> Berlin, 8. März.</head>
          <p>Heute Vormittag fand die langersehnte Heerschau vor dem Halle'schen Thore Statt. Die hohe Generalität, Held Wrangel an der Spitze war natürlich im vollen Glanze erschienen, die Helme waren blank, die Bärte vorschriftsmäßig gestutzt und gewichst. Den Glanzpunkt des Festes bildete das Erscheinen des Königs, der mit dreimaligem Hurrah begrüßt wurde und alsdann eine seiner klassischen Reden hielt. Wir behalten uns vor, dieselbe morgen vollständig zu liefern. &#x2014; Nach der Verfassung sind, so viel wir wissen, bewaffnete Demonstrationen verboten; wir halten diese Revue also für verfassungswidrig, da sie eine Demonstration für die Verlängerung des Belagerungszustandes und zugleich für das durch denselben gestützte Königthum ist.</p>
          <p>Zur Geschichte der Polizei und der Wrangel'schen Adjudantur. &#x2014; Daß Herr v. <hi rendition="#g">Hinkeldey</hi> nichts ist als ein blindes Werkzeug höherer Gewalten, war längst bekannt. Er ist nicht weniger und nicht mehr als der geringste der ihm untergebenen Konstabler. Weniger allgemein verbreitet dürfte es dagegen sein, daß die Adjudanten Ehren-Wrangel's, des Hauptmanns v. Capernaum, das edle Geschäft der Polizei betreiben. Diese Herren sind nun nicht zufrieden mit der Ehre ihres Gewerbes, sie benutzen es zu rein persönlichen Zwecken. Jeder Schneider und Schuster, der sie mahnt &#x2014; ausgewiesen. Jede fille de plaisir, die sich ihnen nicht ergiebt &#x2014; ausgewiesen. So breitet der alte würdige Wrangel den Mantel der Liebe über die Schwächen und galanten Abenteuer seiner Offiziere. So erträgt er mit Geduld die hämischen Angriffe der Presse, ohne eine andere Waffe zu haben gegen die &#x201E;<hi rendition="#g">kniftologischen</hi>&#x201C; Literaten, als das unübertreffliche &#x201E;verstehen Sie mir&#x201C;.</p>
          <p>Der General-Landschaftsrath Graf <hi rendition="#g">Taczanowski,</hi> bekannt als Mitglied der aufgelösten Nationalversammlung, wurde gestern früh ausgewiesen. Die Konstabler wollten ihm kaum Zeit lassen, seine Angelegenheiten zu ordnen, und der Oberkonstabler Hinkeldey gab natürlich nichts auf die dringende Bemerkung des T., er sei nur</p>
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</TEI>
[1342/0002] Jetzt begriff ich die religiöse Begeisterung meiner Freundin und gern schickte ich mich an, ihren ferneren belehrenden Mittheilungen ein aufmerksames Ohr zu leihen. „Der einzige Prediger in England, der die Leute nicht zum schlafen bringt — erzählte die Göttin weiter — ist ein deutscher Jude, Namens Wolff. Dieser Dr. Wolff ist eine so merkwürdige Persönlichkeit, daß Sie gewiß verzeihen werden, wenn ich Sie ausführlich über diesen ausgezeichneten Mann unterhalte. Es versteht sich von selbst, daß ich den Doktor hasse, denn durch seine interessanten Predigten droht er die Langeweile der englischen Kirchen, auf eine sehr bedauerliche Weise zu meinem Nachtheil umzugestalten. Die Kindheit des ehrwürdigen Doctors gehörte dem patriarchalischen Glauben der Väter an. Das Mittelalter seines Lebens war dem Katholizismus gewidmet. In der neuern Zeit warf sich Wolff aber der Religion der Gegenwart, der anglikanischen Industrie in die Arme. Alle großen Epochen der Weltgeschichte spiegeln sich also in dem Leben dieses Mannes wieder. Wolff wurde zu Frankfurt a. M. geboren, in derselben Stadt, die in alter und neuer Zeit so viele komische Geburten erlebt hat. Die ersten Lebensjahre unseres Helden verstrichen bedeutungslos. Wolff war seinen Eltern unterthan. Zärtlich wie Väter und Mütter sind, bestimmten die wölfischen Eltern ihren Sohn für den Handel und frühe schon unterwies Vater Wolff seinen Sohn in der hohen Kunst des Addirens und des Multiplizirens. Im Dividiren und im Subtrahiren unterrichtete er ihn nicht, denn Vater Wolff war der Ansicht, daß man dieses leider im Leben von selbst lerne. Das Gemüth des Knaben ergötzte sich an dem geheimnißvollen Zauber der Zahlen und sein Geist entwickelte sich zusehens. Als aber Wölffchen so weit gekommen war, daß er selbstständig zu rechnen verstand, da ging er mit sich zu Rathe und machte die Entdeckung, daß er allerdings ein schönes Talent für die Vervielfältigung der beschnittenen Dukaten besitze, daß er aber einen Verrath an diesem Talente begehe, wenn er es in der untergeordneten Manier seiner Vorfahren ausbeute. — Das Kostbarste, was du besitzest — sagte Wolff zu sich selbst — ist nicht deine angeborne Zähigkeit, dein scharfer Verstand und deine schleichende Kurage, nein, noch viel kostbarer ist dein alter Glaube! Suche dieses rostige Vermächtniß mit Zähigkeit, mit Verstand und mit Kurage in die kurrente Münze der Jetztzeit umzusetzen, denn nur auf diese Weise wirst du das große Rechenexempel deines Lebens ersprießlich lösen können. Und Wolff wurde sehr ernst und er setzte sich hin und studirte Tag und Nacht. Als er aber viele der ältern und der neuern Sprachen gründlich erlernt hatte, und in fremden Zungen gerade so gut sprach und in fremden Zügen gerade so gut schrieb, wie er in Buchstaben und Zahlen, addirend und multiplizirend, glücklich fühlte und dachte: da reiste er nach Rom und legte sein orientalisches Gewand ab und schlüpfte in den Weihrauch duftenden Rock eines Zöglings der societas de propaganda fide. Sein ewiges Volk vergaß der Abtrünnige in der ewigen Stadt und zu lächelnden Raphaelischen Madonnen betete der Jüngling, der sich beugen sollte vor dem alten Herrn Zebaoth der Frankfurter Börse. Doch der alte Judengott lachte über den thörichten, verlornen Sohn, denn der Gott des Gewinnes und des Verlustes wußte sehr wohl, daß Wölffchen sich verspekulirt hatte. Ja, der alte Banquier Zebaoth ist blasirt über seine christlichen Debitoren; er kennt ihre Handlungsbücher so gut wie die seinigen und er weiß, daß der heilige Petrus sich glücklich schätzt, wenn das alte Geschäft des Sinai die christlichen Wechsel noch ferner diskontiren will. Bei seinem Uebertritt zur katholischen Kirche hatte Wolff an Alles gedacht nur nicht an Dies. Zu seinem nicht geringen Schrecken wurde er plötzlich des fatalsten aller Misgriffe inne. Er glaubte bei reichen, mittelalterlichen Aebten und Kardinälen angekommen zu sein, und er war zu den allermodernsten Bettelmönchen gerathen; und ob die Raphaelischen Madonnen auch noch so lieblich lächelten, und ob der Weihrauch auch noch so lieblich duftete, Wolff fühlte sich sehr unbehaglich in dem vermeintlichen Mittelalter, er lernte damals das Dividiren und das Subtrahiren und gern hätte er den Rock der Propaganda wieder mit dem Gewande des Orients vertauscht. Doch das war nicht mehr möglich, der Kredit unseres Helden war bei der orthodoxen Bank Sinai zu sehr erschüttert. Er konnte nicht zurück; er konnte nur vorwärts, und rasch beschäftigte er sich damit, die hindernden Widersprüche seines Daseins zu versöhnen, um endlich einer erfreulicheren Carrière entgegen zu steuern. Ein Jude macht Alles ausfindig — selbst wenn er ein römisch-katholischer Christ geworden. Wolff fand das Mittel zu seinem Heile. Der Jude, der ein Römer geworden war, wurde nämlich aus einem Römer ein Engländer. Ist eine vortrefflichere Verwandlung denkbar? Wolff ging zur anglikanischen Kirche über und vollkommen gelang es ihm jetzt, seine patriarchalischen Reminiscenzen und seine ganze mittelalterliche Anschauung in die praktischen Interessen der Jetztzeit aufzulösen. Ein ganz besonderer Umstand kam ihm hierbei trefflich zu Statten. Wolff machte sich nämlich anheischig, zwei in Indien verloren gegangene englische Offiziere wieder aufzusuchen. Er reiste wirklich nach jenen fernen Gegenden ab, und in allen englischen Journalen las man bald die wunderbare Nachricht, daß der würdige Doktor, auf einem Esel reitend, in wallendem Talare, das Wort des lebendigen Gottes aufgeschlagen in der Hand, alle feindlichen Positionen passirt habe und bis nach Bokhara vorgedrungen sei. Wochen und Monate verstrichen indeß und Wölffchen langte endlich wieder wohlbehalten in Alt-England an — ohne [Deutschland] [Fortsetzung] mentlich in der höhern Beamtenwelt wegen ihrer Darstellung der verschiedenen Hofparteien Aufsehen erregt. Der Verfasser hat vorgestern den abermaligen Befehl erhalten, Berlin binnen 24 Stunden zu verlassen. In der gestern besprochenen mecklenburgischen Angelegenheit können wir heute folgende authentische Mittheilungen machen: Eine starke Partei im Lande, aus dem sogenannten „eingebornen und recipirten Adel“ bestehend und verstärkt durch eine Hofcamarilla, dringt bereits länger mit Ungestüm darauf, daß man das Beispiel Preußens nachahme, die Constituante auflöse und eine Verfassung octroyire. Der Minister v. Lützow, ein aufgeklärter Mann, der dem reactionären Junkerthum schon früher im Sinne einer liberalern Regierung kräftig entgegentrat, hat sich diesem Ansinnen bis jetzt widersetzt, da die Volksvertretung noch keine Ausschreitungen gemacht habe, die ein solches Verfahren rechtfertigten. Später aber hat die Regierung in Folge eines entschiedeneren Auftretens der Opposition und vielleicht auch gewitzigt durch das Beispiel Dessau's, dem der Großherzog nachzufolgen keinesweges geneigt sein soll, doch für nöthig gehalten, sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten. Es ist daher an Preußen das Ersuchen ergangen, für den Fall, daß etwa die Auflösung der Volksvertretung noch erforderlich werden und gewaltsamen Widerstand finden sollte, die mecklenburgische Regierung mit Truppengewalt unterstützen zu wollen. Diesem Ersuchen soll Gewährung verheißen sein und Letztere erforderlichen Falls in der bereits gestern erwähnten Weise zur Ausführung gelangen. Es hängt sonach das Schwerdt des Damocles auch über der mecklenburgischen Volksvertretung und kann sich ihr Geschick möglicherweise an jedem Tage erfüllen. Gestern fand auf dem Kriminalgericht eine umfangreiche Gerichtsverhandlung wegen Aufruhrs statt. Dieselbe betraf die bekannte Maschinenzerstörung auf dem Köpnickerfelde am 11. Oct, welche bekanntlich der erste Anfang der furchtbaren Explosion war, die sich am 16. October zwischen Arbeitern und Bürgerwehr ereignete. Die Publikation der Strafen wurde auf heute ausgesetzt. Vor den Thüren hatte sich eine Schaar von Arbeitern zusammengefunden und als am Schluß der Verhandlung die Zeugen, welche gegen die Angeklagten ausgesagt hatten, auf die Straße heraustraten, wurden sie mit Geschrei und Lärm empfangen. Einer wurde sogar körperlich mißhandelt auf die Straße niedergeworfen und entging nur durch Flucht in ein nahe gelegenes Haus, dringender Lebensgefahr. Hinterher ergab sich, daß es ein ganz Unbetheiligter gewesen war. Dem Besitzer des Friedrich-Wilhelmstädtischen Theaters ist vor einiger Zeit der Rath ertheilt worden, sich in den Angriffen seines Theaters auf Behörden und hochstehende Personen zu mäßigen, da es ihm doch unangenehm sein würde, seiner so einträglichen Conzession wieder verlustig zu gehen. In Folge dessen sind einige politische Coupletts, die in der Posse „Eigenthum ist Diebstahl“ figurirten, verschwunden. Eine sehr bekannte Persönlichkeit, der ehemalige General-Consul Wedeke dürfte nächstens wieder einmal in einer Prozeßverhandlung figuriren. Es ist nämlich hier ein Franzose anwesend, der bestimmte kontraktliche Ansprüche aus früheren Geschäften gegen Herrn Wedeke erhoben hat. Andrerseits wird jedoch geltend gemacht, daß jener Franzose auf einen falschen Paß hier sei um eine hochstehende, in industriellen Spekulationen mehrfach genannte Person wegen ungegründeter Forderungen zu verfolgen. Jedenfalls kann das skandallustige Publikum sich über lang oder kurz auf eine cause célèbre gefaßt machen, die den Pariser Corruptionsprozessen vielleicht nicht nachsteht. Erste namentliche Abstimmung. In der zweiten Sitzung der zweiten Kammer (vom 28. Febr.) wurde über die provisorische Annahme der von den Herren v. Viebahn und Genossen vorgelegten Geschäftsordnung durch namentlichen Aufruf abgestimmt. Für den Antrag entschieden sich außer der Rechten diejenigen Abgeordneten, welche man als Centrum betrachtet, — 169 Stimmen — gegen denselben die Linke — 148 Stimmen. Für den Antrag stimmten: Provinz Brandenburg. Ambronn. Graf Arnim - Boitzenburg. v. Arnim (Landrath). Barsikow. v. Bismarck-Schönhausen. Breithaupt. Carl. Elwanger. v. Fock. Grabow. v. Griesheim. Heuer. Keller. Krahn. Leonhardt. v. Manteuffel. Meyer (Friebeberg). Neßelhauf. v. Patow. Peschke. Phemel. Poppenburg. Riedel (Oberbarnim). Schroeck. Stolle. Stiehl. Wagener. v. Werdeck. Winterfeld. Wolff. (30 Stimmen). Provinz Pommern. Asch. v. Bülow-Rieth. v. Dewitz. Ebert. v. Hagen. Heintze (Cammin). v. Kleist-Retzow. Koegel. Krause (Stettin). Kuse. Meyer (Greifswald). v. Plötz-Stuchow. v. Ramin. Graf v. Schwerin (Stettin). Dr. Urlichs. v. Wedell. (17 Stimmen). Provinz Preußen. v. Auerswald. Bartelt. Bock. Böthke. Boy. Graf zu Dohna. Fritsch. Groddeck. Hartmann. Kellner. Koerber. Krause (Fischhausen). Krause (Heilsberg). Mac-Lean. Martens. Menzel. v. Negelein. Osterrath. v. Rabe. Reuter (Tilsit). Rheinländer. v. Saltzwedell. v. Saucken-Julienfelde. Sperling (Insterburg). Wernich. Wichmann. Witte. (27 Stimmen). Provinz Posen. Geßler. Küpfer. Naumann. Plath (Bromberg). v. Röder. v. Schlottheim. Seger. Sehmsdorf. Vater. Wehmer. v. Winterfeld. (11 Stimmen). Provinz Schlesien. Andretzky. Bogedain. Eckardt (Sagan). Erbreich. Fürst Hatzfeld. Jordan. Kachel. Kießling. Klein. Krause (Ratibor). Krug. Langer. Ludewig (Neisse). Mätschke. Merres. Möcke. Graf Poninsky (Löwenberg). Graf Renard. Riedel (Oppeln). Röhricht. Sack. Schneeweiß. Schober. Schöpplenberg. Schwarz (Groß-Strehlitz). Schwiedler. Seiffert. Wentzel (Ratibor). Graf Ziethen. (30 Stimmen). Provinz Sachsen. Boltze. Daubert. Etzdorf. Freund. Fubel. v. Heidenreich. Hentrich. Dr. Heyland. Jacob. Immermann. v. Münchhausen. v. Rohrscheidt. Schwiesau Seffner. Schützmeister. Tegetmeyer. Treplin. (17 Stimmen). Provinz Westphalen. Meyer-Bentrup. v. Beughem. v. Borries. v. Bodelschwingh. Brisgen. Brünninghaus. Dallmann. Evelt. Gellern. Harkort. Müllensiefen. Müller (Siegen). Ostermann. Plaßmann. Reigers. Ulrich. v. Viebahn. v. Vincke. (18 St.) Rheinprovinz. Aldenhoven. Blömer. v. Camphausen. Doetsch. Hermann. v. d. Heydt. Graf Hompesch. Johanny. Lensing. v. Möller (Duisburg). Peltzer (Lennep). Pütz. Sames. Scheidt. Schmidt (Elberfeld). Schmitz. v. Seckendorff. Thiel (Lennep). Wiethaus. (19 Stimmen). Gegen den Antrag stimmten: Provinz Brandenburg. Berends. Jacoby. Graf Görtz-Weisberg. Hanow. Jeschke. John. Philipps. Rodbertus. Schellenberg. v. Schirnding. Waldeck. (11 Stimmen). Provinz Pommern. Bauer (Stolp). Bliesener. Bucher. Plath (Stolp). Schmiedecke. Thiel (Schlawe). Tülff. (7 Stimmen). Provinz Preußen. Bartoszkiewicz. Ebhardt. Großjohann. Kosch. Dr. Knauth. Lächlin. Meyhöfer. Dr. Motherby. Muttray. v. Nostitz-Jakowski. Pruß. v. Räutenberg-Klinski. Richter (Berent). Rupp. Schlick. Schwarz (Insterburg). Sperling (Sensburg). Sulerczycki. Temme. Urban. Weese. Weßel. Zacher. (23 St.) Provinz Posen. Bauer (Krotoschin). Cegielski. Graf Cieszkowski. Dr. Cybulski. Janiszewski. Dr. Kalinsky. Dr. Libelt. Lipski. Lisiecki. Graf Mielzynski. Olawsky. Palacz. Dr. Piegsa. Graf Poninski (Wreschen). Graf Wodzicki. (15 Stimmen). Provinz Schlesien. Behnsch. Dierschke. Ebel. Elsner. Gorzolka. Haack. Haber. Hawlitzki. Heinze (Görlitz). Heitemeyer. Iwand. v. Kirchmann. Mätze. Marke. Mathäi. v. Merckel. Minsberg. Müller (Brieg). Neumann. Pape (Münsterberg). Pflücker. Schaffraneck. Schmidt (Hirschberg). Sick. Dr. Stein. Töbe. Wentzel (Glatz). Willenberg. Wollheim. Zimbal. Zorn. (31 Stimmen). Provinz Sachsen. Doerk. Eberty. Eckardt (Nordhausen). Eydam. Hildenhagen. Krackrügge. Ludwig (Mühlhausen). Masius. Moritz. Parrisius. Pax. Pilet. Ramann. Scheele. Schneider (Calbe). Schramm (Langensalza). Schulze (Delitsch). Thiede. v. Unruh. (19 Stimmen). Provinz Westphalen. v. Bruchhausen. Dane. Gierse. Grave. Löher. v. Möller (Minden). Pape (Warburg). Pieper. Rhoden. (9 Stimmen). Rheinprovinz. Dr. Arntz. Dr. Bähren. Baur (Zell). Becker. v. Berg. Bleibtreu. Borchardt. Bröch. Elkemann. Esser. d'Ester. Friesem. Gladbach. Grebel. Dr. Grün. Hansen. Herr. Hesse. Kinkel. Messerich Mödersheim. Müller (Zell). Otto. Pelzer (Heinsberg). Pfeiffer. Riotte. Schneider (Köln). Schornbaum. Schwickerath. Simon (Trier). Staudt. de Syo. Zunderer. (33 St.) Von den Abgeordneten der einzelnen Provinzen stimmten mithin: dafür dagegen Provinz Brandenburg 30 11 Provinz Pommern 17 7 Provinz Preußen 27 23 Provinz Posen 11 15 Provinz Schlesien 30 31 Provinz Sachsen 17 19 Provinz Westphalen 18 9 Rheinprovinz 19 33 Summa 169 148 Berlin. Die Rechte der zweiten Kammer hat jetzt ihr Programm veröffentlicht, welches von 171 Mitgliedern unterzeichnet ist. Es geht daraus hervor, daß die Majorität dieser Seite gesichert ist, da ein Uebertritt Einzelner zur Linken schwerlich zu erwarten ist. Natürlich haben auch die beiden Minister, welche zugleich Mitglieder dieser Kammer sind, die Herren v. d. Heydt und v. Manteuffel, ihre Zustimmung dazu erklärt. Das Programm, dessen Unterschriften wir nachfolgen lassen, lautet: „Die unterzeichneten Mitglieder der zweiten Kammer betrachten folgende Grundsätze als unerläßlich für eine gedeihliche Lösung der ihnen gestellten Aufgabe: 1) Sie erkennen die Verfassung vom 5. Dezember v. J. als rechtsgültiges Grundgesetz des preußischen Staates an, und verpflichten sich, zu der vorbehaltenen Revision derselben nur auf dem im §. 112 daselbst vorgezeichneten Wege mitwirken und das Ergebniß dieser Revision als verbindlich anerkennen zu wollen. 2) Bei Revision der Verfassung werden sie unabänderlich festhalten an dem Prinzip der konstitutionellen Monarchie unter der erblichen Regierung des Hauses Hohenzollern. Auf diesen Grundlagen fußend, widmen sie sich mit voller Hingebung der Förderung aller wahren Interessen des Volkes. In diesem Sinne werden sie auch die Fragen erörtern, die in Bezug auf die ländlichen und Gewerbe-Verhältnisse ihre Erledigung erwarten. Berlin, den 26. Februar 1849.“ v. Auerswald (Rosenberg). Grabow (Prenzlau). Schöpplenberg (Löwenberg). Urlichs (Greifswald). Eckardt (Sagan). Troska (Leobschütz). Fubel (Halle). v. Münchhausen (Gardelegen). Heyland (Halberstadt). Fritsch (Pr. Holland). Camphausen (Duisburg). Sack (Kreutzburg). Ulrich (Soest). Schwartz (Lublinitz). Graf Arnim-Boitzenburg (Prenzlau). Graf Schwerin (Anklam). Ambronn (Sternberg). Ludewig (Neisse). Bogedain, Riedel (Oppeln). Nesselhauf (Königsberg i. d. Nm.). Roegel (Greiffenhagen). Lensing (Duisburg). Asch (Saatzig). Vater, Frhr. v. Schlottheim (Birnbaum). Gellern (Minden). Reigers (Burgsteinfurth). Peltzer (Lennep). Seiffert, Jordan (Schweidnitz). Wiethaus(Gummersbach). Aldenhoven(Neuß). Boy (D. Krone). Pütz (Cleve). v. Negelein (Memel). Graf Humpesch (Erkelentz). Hentrich (Heiligenstadt). Peschke (Kottbus). Moecke (Schweidnitz). Plath, Küpfer (Bromberg). Geßler, Sehmsdorf, Wehmer (Chodziesen). Groddeck (Danzig) Leonhard (Sorau). Heuer (Ost- und West-Priegnitz). Harkort (Hagen). Ostermann (Dortmund). v. Fock (Jüterbogk). Herrmann, Schmidt (Elberfeld). Dallmann, v. Borries (Herford). Wernich (Elbing). von Winterfeld (Posen). Bartelt (Pr. Holland). v. Ramin (Randow). Krause (Stettin). v. Dewitz (Naugard). Wentzel (Ratibor). v. Bodelschwingh (Soest). v. Patow (Potsdam). Poppenburg, Barsikow (Ruppin). Röhricht (Bunzlau). v. Kleist-Retzow, Stettin (Belgard). v. Heidenreich (Wanzleben). v. Werdeck (Kottbus). v. Bülow (Randow). Heintze, v. Plötz (Greiffenberg) Merres (Sagan). Schroeck, Phemel (Landsberg). v. Hagen (Regenwalde). Ebert (Anklam). Meyer, Stolle (Friedeberg). v. Roeder (Krotoschin) von Kleist (Schweinitz) v. Arnim (Barnim). Carl (Jüterbogk). v. Möller (Duisburg). Graf Dohna (Heiligenbeil). v. Saucken (Darkehmen). Fürst Hatzfeld (Trebnitz). Krahn (Potsdam). Erbreich (Beuthen). Langer (Reichenbach). Scheidt (Duisburg). Johanny (Lennep). Schmits (Krefeld). Breithaupt (Priegni). Reuter (Tilsit). Müllensiefen (Bochum). Andritzky (Reichenbach). Elwanger (Ober-Barnim). Wolff (Sternberg). Krug (Grünberg). Graf Poninski (Löwenberg). Graf Renard (Groß-Strelitz). Kießling (Schönau). Krause (Heiligenbeil). v. Rabe (Marienwerder). v. Bismark (Brandenburg). Wagner (Königsberg i. d. Nm.). Winterfeld (West-Havelland). Martens (Danzig). Keller, Riedel (Barnim, Angermünde). v. Vincke (Hagen). Krause (Ratibor). Bödtke (Elbing). v. Rohrscheidt (Liebenwerda, Schweinitz). Treplin (Jerichow I. II.). Thiel (Lennep). Maclean (Memel). v. Viebahn (Bielefeld). Bock (Schwetz). Kachel (Gleiwitz). v. Wedell (Pyritz). Brüninghaus (Hagen). Diesterweg (Wetzlar). Kellner (Marienwerder). Hartmann (D. Crone). Sames (Simmern). Tegetmeyer (Halberstadt). Jakob (Halle). Kruse (Stralsund). Schwiesau (Neu-Haldensleben). Meyer (Grimmen). Boltze (Mansfeld). von Seckendorf (Gummersbach). Mätschke (Guhrau). Schneeweiß, Schwiedler (Neisse). Etzdorf (Querfurth). Naumann (Posen). Witte (Schlochau). Evelt (Recklinghausen). Platzmann (Arnsberg). Müller (Siegen). v. Griesheim (Teltow). Schützmeister (Eckartsberga), Freund (Suhl). Osterrath (Schwetz). Klein (Bolkenhain). Schober (Leobschütz). Bentrup (Bielefeld). v. Beughem (Siegen). Koerber (Graudenz). Seeger (Posen). Menzel (Braunsberg). Krause (Heilsberg). Graf Ziethen (Breslau). Rheinlaender (Ortelsburg). Sperling (Gumbinnen). Stiehl (Teltow). Wichmann (Osterrode). v. Voigts-Rhetz (Bromberg). Eydam (Weissenfels). Pruß, Blockhagen (Rössel). v. Saltzwedel (Goldapp). Bloemer (Montjoie). Doetsch (Kreuznach). 068 Berlin, 8. März. Heute Vormittag fand die langersehnte Heerschau vor dem Halle'schen Thore Statt. Die hohe Generalität, Held Wrangel an der Spitze war natürlich im vollen Glanze erschienen, die Helme waren blank, die Bärte vorschriftsmäßig gestutzt und gewichst. Den Glanzpunkt des Festes bildete das Erscheinen des Königs, der mit dreimaligem Hurrah begrüßt wurde und alsdann eine seiner klassischen Reden hielt. Wir behalten uns vor, dieselbe morgen vollständig zu liefern. — Nach der Verfassung sind, so viel wir wissen, bewaffnete Demonstrationen verboten; wir halten diese Revue also für verfassungswidrig, da sie eine Demonstration für die Verlängerung des Belagerungszustandes und zugleich für das durch denselben gestützte Königthum ist. Zur Geschichte der Polizei und der Wrangel'schen Adjudantur. — Daß Herr v. Hinkeldey nichts ist als ein blindes Werkzeug höherer Gewalten, war längst bekannt. Er ist nicht weniger und nicht mehr als der geringste der ihm untergebenen Konstabler. Weniger allgemein verbreitet dürfte es dagegen sein, daß die Adjudanten Ehren-Wrangel's, des Hauptmanns v. Capernaum, das edle Geschäft der Polizei betreiben. Diese Herren sind nun nicht zufrieden mit der Ehre ihres Gewerbes, sie benutzen es zu rein persönlichen Zwecken. Jeder Schneider und Schuster, der sie mahnt — ausgewiesen. Jede fille de plaisir, die sich ihnen nicht ergiebt — ausgewiesen. So breitet der alte würdige Wrangel den Mantel der Liebe über die Schwächen und galanten Abenteuer seiner Offiziere. So erträgt er mit Geduld die hämischen Angriffe der Presse, ohne eine andere Waffe zu haben gegen die „kniftologischen“ Literaten, als das unübertreffliche „verstehen Sie mir“. Der General-Landschaftsrath Graf Taczanowski, bekannt als Mitglied der aufgelösten Nationalversammlung, wurde gestern früh ausgewiesen. Die Konstabler wollten ihm kaum Zeit lassen, seine Angelegenheiten zu ordnen, und der Oberkonstabler Hinkeldey gab natürlich nichts auf die dringende Bemerkung des T., er sei nur

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 243. Köln, 11. März 1849, S. 1342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz243i_1849/2>, abgerufen am 21.11.2024.