Neue Rheinische Zeitung. Nr. 247. Köln, 16. März 1849.Neue Rheinische Zeitung Organ der Demokratie. No 247. Köln, Freitag, den 16. März. 1849. Vierteljähriger Abonnementspreis in Köln 1 Thlr. 7 1/2 Sgr., bei allen preußischen Postanstalten 1 Thlr. 17 Sgr. -- Im Auslande wende man sich: in Belgien an die betreffenden Postanstalten; in London an W. Thomas, 21 Catherine-Street, Strand; in Paris an W. Thomas, 38 Rue Vivienne, und an A. Havas, 3 Rue Jean Jacques Rousseu. Insertionen werden mit 18 Pf. die Petitzeile oder deren Raum berechnet. Auskunft, Annahme und Abgabe chiffrirter Briefe gratis. Nur frankirte Briefe werden angenommen Expedition Unter Hutmacher Nro. 17. Bestellungen auf die Neue Rheinische Zeitung für das II. Quartal (April-Juni) bitten wir möglichst frühzeitig zu machen. Unsere auswärtigen geehrten Abonnenten machen wir darauf aufmerksam, daß die Abonnements jedesmal am Schlusse des Quartals bei den Postämtern erneuert werden müssen. Heute Morgen ist eine zweite Beilage ausgegeben worden. Uebersicht. Deutschland. Köln. (Die Milliarde) Trier. (Preßprozeß). Berlin. (Vermischtes. -- Sitzung der ersten Kammer). Breslau. (Die flüchtigen Deputirten aus Kremsier und Preußens standrechtliche Infamie). Wien. (Vermischtes). Bruchsal. (Protest mehrerer politischen Gefangenen). München. (Das griechisch-baierische Anlehen). Frankfurt. (National-Versammlung). Ungarn. (Vom Kriegsschauplatz). Von der Drave. (Die Bewegungen in der Türkei). Italien. Neapel. (Absichten gegen Rom). Rom. (Gegenwärtige Lage. Vertrag zwischen Rom und Toskana). Bologna. (Vereidigung der Karabiniers). Florenz. (Die englische Gesandtschaft. -- Trapoli). Venedig. (Adresse an Frankreich. -- Patriotische Geldopfer). Verona. (Standrechtliche Maßregeln). Französische Republik. Paris (Vermischtes. -- National-Versammlung). Bourges. (Prozeß der Maigefangenen) Großbritannien. London. (J. Harney gegen F. O'Connor. -- Unterhaussitzung. -- Die westindische Post. -- Kollekte für den Papst in Irland. -- Die Times über Oestreich). Manchester. (Lage des Handels). Türkei. Konstantinopel. (Reibungen zwischen Russen und Türken in Bucharest). Amerika. (Fortdauernder Kampf zwischen Indianern und Weißen in Yucatan). Die demokratischen Vereine der Rheinprovinz werden ersucht, ihre Adressen der "Neuen Rheinischen Zeitung" oder der "Neuen Kölnischen Zeitung" baldigst zugehen zu lassen. Deutschland. 068 Köln, 15. März. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. Trier, 13. März. Heute Morgen stand der Redacteur des hiesigen Volksblatts Herr Sternberg, vor dem Geschworenengericht, angeklagt, in verschiedenen Artikeln das hiesige interimistische Regierungspräsidium Herrn Sebaldt, ferner den commissarischen Präsidenten des Handelsgerichts Hrn. Secherling, dann die Minister Eichmann und von Schreckenstein u. s. w. beleidigt zu haben, und zwar in Beziehung auf die Ausübung ihres Amtes. Die 6 Fragen, welche den Geschworenen vorgelegt wurden, beantworteten diese so eben mit: "Nein, der Angeklagte ist nicht schuldig!" (Tr. Z.) * Berlin, 13. März. Dem Besitzer des Friedrich-Wilhelmstädtischen Theaters Hrn. Deichmann ist folgendes Kind der Muse des Hrn. Hinkeldey zugegangen. Erstens aus dem Kalischen Lustspiel: "Die drei Helden" muß ein Couplet ausgelassen werden; zweitens die Aufführungen des Stücks müssen ohne dies Couplet unausgesetzt stattfinden; drittens eine Anzeige von diesem Erlaß darf er nicht machen, -- Alles bei Strafe der Entziehung seiner Concession. Zum 18. März 1849. Die Stadtverordneten am 21. März 1848: "In den letztverwichenen Tagen schweren Kampfes haben Einwohner aus den verschiedensten Klassen mit der preiswürdigsten Hingebung und Ausdauer für unsere Stadt gestritten, ohne das eigene Leben zu schonen. Wir haben eine Pflicht der Dankbarkeit gegen alle Kämpfer zu erfüllen, welchen das Geschick vergönnt hat, sich der glorreichen Gegenwart zu erfreuen.... Allen, welche mitgekämpft haben für unsere Stadt, für das allgemeine Wohl, seien sie Studirende, Bürger, Künstler, Arbeiter oder welchen anderen Standes, unsere wärmsten und tiefempfundenen Dank. Ihr Muth, ihr edler Sinn werden fortleben in unserm Andenken, wie in der Erinnerung der kommenden Geschlechter unserer Stadt und des gemeinsamen Vaterlandes." (unterzeichnet) Fournier. Schäffer. Der Magistrat am 24. März 1848: "Die Besitzenden werden es nicht vergessen, daß die durch die Hingabe und todesmuthige Aufopferung unserer Helden errungene Freiheit unter der erfolgreichsten Aufopferung unserer ärmeren Brüder erkämpft worden ist. Die Besitzenden werden nicht die Früchte des Sieges allein ausbeuten wollen." "Wir besorgen nicht, daß der Landtag die breitesten Grundlagen des Wahlgesetzes einengen werde, und nur ein dieser großen Tage unwürdiger Kleinmuth kann dies besorgen und sich hinreißen lassen von unserm konstitutionellen König eine Rechtsverletzung, die Oktroyirung des neuen Wahlgesetzes, zu verlangen!!" Am 29. März 1848: "In dankbarer Anerkennung der dem Vaterlande in den Tagen des 18. und 19. März errungenen Güter haben die Kommunalbehörden beschlossen: Den Kämpfern, welche der Hülfe bedürftig sind, sofort eine außerordentliche Unterstützung zu Theil werden zu lassen." Sitzung der ersten Kammer. Es werden wieder eine Masse Amendements zu dem Paragraphen der Adresse in Betreff des Belagerungszustandes und der Blüthe des Handels und der Gewerbe vorgelesen. v. Tupper spricht für sein nichtssagendes Amendement. Heffter will ein Gesetz für künftige Belagerungszustände. v Brandt meint, daß durch den Belagerungszustand die Revolution in die Reform hinübergeführt sei. Sperling ist gegen den Adreßentwurf. Er will, daß die Kammer bald Neue Rheinische Zeitung Organ der Demokratie. No 247. Köln, Freitag, den 16. März. 1849. Vierteljähriger Abonnementspreis in Köln 1 Thlr. 7 1/2 Sgr., bei allen preußischen Postanstalten 1 Thlr. 17 Sgr. — Im Auslande wende man sich: in Belgien an die betreffenden Postanstalten; in London an W. Thomas, 21 Catherine-Street, Strand; in Paris an W. Thomas, 38 Rue Vivienne, und an A. Havas, 3 Rue Jean Jacques Rousseu. Insertionen werden mit 18 Pf. die Petitzeile oder deren Raum berechnet. Auskunft, Annahme und Abgabe chiffrirter Briefe gratis. Nur frankirte Briefe werden angenommen Expedition Unter Hutmacher Nro. 17. Bestellungen auf die Neue Rheinische Zeitung für das II. Quartal (April-Juni) bitten wir möglichst frühzeitig zu machen. Unsere auswärtigen geehrten Abonnenten machen wir darauf aufmerksam, daß die Abonnements jedesmal am Schlusse des Quartals bei den Postämtern erneuert werden müssen. Heute Morgen ist eine zweite Beilage ausgegeben worden. Uebersicht. Deutschland. Köln. (Die Milliarde) Trier. (Preßprozeß). Berlin. (Vermischtes. — Sitzung der ersten Kammer). Breslau. (Die flüchtigen Deputirten aus Kremsier und Preußens standrechtliche Infamie). Wien. (Vermischtes). Bruchsal. (Protest mehrerer politischen Gefangenen). München. (Das griechisch-baierische Anlehen). Frankfurt. (National-Versammlung). Ungarn. (Vom Kriegsschauplatz). Von der Drave. (Die Bewegungen in der Türkei). Italien. Neapel. (Absichten gegen Rom). Rom. (Gegenwärtige Lage. Vertrag zwischen Rom und Toskana). Bologna. (Vereidigung der Karabiniers). Florenz. (Die englische Gesandtschaft. — Trapoli). Venedig. (Adresse an Frankreich. — Patriotische Geldopfer). Verona. (Standrechtliche Maßregeln). Französische Republik. Paris (Vermischtes. — National-Versammlung). Bourges. (Prozeß der Maigefangenen) Großbritannien. London. (J. Harney gegen F. O'Connor. — Unterhaussitzung. — Die westindische Post. — Kollekte für den Papst in Irland. — Die Times über Oestreich). Manchester. (Lage des Handels). Türkei. Konstantinopel. (Reibungen zwischen Russen und Türken in Bucharest). Amerika. (Fortdauernder Kampf zwischen Indianern und Weißen in Yucatan). Die demokratischen Vereine der Rheinprovinz werden ersucht, ihre Adressen der „Neuen Rheinischen Zeitung“ oder der „Neuen Kölnischen Zeitung“ baldigst zugehen zu lassen. Deutschland. 068 Köln, 15. März. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. Trier, 13. März. Heute Morgen stand der Redacteur des hiesigen Volksblatts Herr Sternberg, vor dem Geschworenengericht, angeklagt, in verschiedenen Artikeln das hiesige interimistische Regierungspräsidium Herrn Sebaldt, ferner den commissarischen Präsidenten des Handelsgerichts Hrn. Secherling, dann die Minister Eichmann und von Schreckenstein u. s. w. beleidigt zu haben, und zwar in Beziehung auf die Ausübung ihres Amtes. Die 6 Fragen, welche den Geschworenen vorgelegt wurden, beantworteten diese so eben mit: „Nein, der Angeklagte ist nicht schuldig!“ (Tr. Z.) * Berlin, 13. März. Dem Besitzer des Friedrich-Wilhelmstädtischen Theaters Hrn. Deichmann ist folgendes Kind der Muse des Hrn. Hinkeldey zugegangen. Erstens aus dem Kalischen Lustspiel: „Die drei Helden“ muß ein Couplet ausgelassen werden; zweitens die Aufführungen des Stücks müssen ohne dies Couplet unausgesetzt stattfinden; drittens eine Anzeige von diesem Erlaß darf er nicht machen, — Alles bei Strafe der Entziehung seiner Concession. Zum 18. März 1849. Die Stadtverordneten am 21. März 1848: „In den letztverwichenen Tagen schweren Kampfes haben Einwohner aus den verschiedensten Klassen mit der preiswürdigsten Hingebung und Ausdauer für unsere Stadt gestritten, ohne das eigene Leben zu schonen. Wir haben eine Pflicht der Dankbarkeit gegen alle Kämpfer zu erfüllen, welchen das Geschick vergönnt hat, sich der glorreichen Gegenwart zu erfreuen.… Allen, welche mitgekämpft haben für unsere Stadt, für das allgemeine Wohl, seien sie Studirende, Bürger, Künstler, Arbeiter oder welchen anderen Standes, unsere wärmsten und tiefempfundenen Dank. Ihr Muth, ihr edler Sinn werden fortleben in unserm Andenken, wie in der Erinnerung der kommenden Geschlechter unserer Stadt und des gemeinsamen Vaterlandes.“ (unterzeichnet) Fournier. Schäffer. Der Magistrat am 24. März 1848: „Die Besitzenden werden es nicht vergessen, daß die durch die Hingabe und todesmuthige Aufopferung unserer Helden errungene Freiheit unter der erfolgreichsten Aufopferung unserer ärmeren Brüder erkämpft worden ist. Die Besitzenden werden nicht die Früchte des Sieges allein ausbeuten wollen.“ „Wir besorgen nicht, daß der Landtag die breitesten Grundlagen des Wahlgesetzes einengen werde, und nur ein dieser großen Tage unwürdiger Kleinmuth kann dies besorgen und sich hinreißen lassen von unserm konstitutionellen König eine Rechtsverletzung, die Oktroyirung des neuen Wahlgesetzes, zu verlangen!!“ Am 29. März 1848: «In dankbarer Anerkennung der dem Vaterlande in den Tagen des 18. und 19. März errungenen Güter haben die Kommunalbehörden beschlossen: Den Kämpfern, welche der Hülfe bedürftig sind, sofort eine außerordentliche Unterstützung zu Theil werden zu lassen.» Sitzung der ersten Kammer. Es werden wieder eine Masse Amendements zu dem Paragraphen der Adresse in Betreff des Belagerungszustandes und der Blüthe des Handels und der Gewerbe vorgelesen. v. Tupper spricht für sein nichtssagendes Amendement. Heffter will ein Gesetz für künftige Belagerungszustände. v Brandt meint, daß durch den Belagerungszustand die Revolution in die Reform hinübergeführt sei. Sperling ist gegen den Adreßentwurf. Er will, daß die Kammer bald <TEI> <text> <pb facs="#f0001" n="1377"/> <front> <titlePage type="heading"> <titlePart type="main">Neue Rheinische Zeitung</titlePart> <titlePart type="sub">Organ der Demokratie.</titlePart> <docImprint> <docDate>No 247. Köln, Freitag, den 16. März. 1849.</docDate> </docImprint> </titlePage> </front> <body> <div type="jExpedition"> <p>Vierteljähriger Abonnementspreis in Köln 1 Thlr. 7 1/2 Sgr., bei allen preußischen Postanstalten 1 Thlr. 17 Sgr. — Im Auslande wende man sich: in Belgien an die betreffenden Postanstalten; in London an W. Thomas, 21 Catherine-Street, Strand; in Paris an W. Thomas, 38 Rue Vivienne, und an A. Havas, 3 Rue Jean Jacques Rousseu.</p> <p>Insertionen werden mit 18 Pf. die Petitzeile oder deren Raum berechnet.</p> <p>Auskunft, Annahme und Abgabe chiffrirter Briefe gratis.</p> <p>Nur frankirte Briefe werden angenommen</p> <p>Expedition Unter Hutmacher Nro. 17.</p> </div> <div type="jExpedition"> <p>Bestellungen auf die Neue Rheinische Zeitung für das <hi rendition="#b">II.</hi> Quartal (April-Juni) bitten wir möglichst frühzeitig zu machen.</p> <p>Unsere auswärtigen geehrten Abonnenten machen wir darauf aufmerksam, daß die Abonnements jedesmal am Schlusse des Quartals bei den Postämtern erneuert werden müssen.</p> </div> <div n="1"> <p> <hi rendition="#b">Heute Morgen ist eine zweite Beilage ausgegeben worden.</hi> </p> </div> <div type="contents" n="1"> <head>Uebersicht.</head> <p><hi rendition="#g">Deutschland</hi>. Köln. (Die Milliarde) Trier. (Preßprozeß). Berlin. (Vermischtes. — Sitzung der ersten Kammer). Breslau. 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Erstens aus dem Kalischen Lustspiel: „Die drei Helden“ muß ein Couplet ausgelassen werden; zweitens die Aufführungen des Stücks müssen ohne dies Couplet unausgesetzt stattfinden; drittens eine Anzeige von diesem Erlaß darf er nicht machen, — Alles bei Strafe der Entziehung seiner Concession.</p> <p><hi rendition="#g">Zum 18. März</hi> 1849.</p> <p>Die Stadtverordneten am 21. März 1848: „In den letztverwichenen Tagen schweren Kampfes haben Einwohner aus den verschiedensten Klassen mit der preiswürdigsten Hingebung und Ausdauer für unsere Stadt gestritten, ohne das eigene Leben zu schonen. Wir haben eine Pflicht der Dankbarkeit gegen alle Kämpfer zu erfüllen, welchen das Geschick vergönnt hat, sich der glorreichen Gegenwart zu erfreuen.… Allen, welche mitgekämpft haben für unsere Stadt, für das allgemeine Wohl, seien sie Studirende, Bürger, Künstler, Arbeiter oder welchen anderen Standes, unsere wärmsten und tiefempfundenen Dank. Ihr Muth, ihr edler Sinn werden fortleben in unserm Andenken, wie in der Erinnerung der kommenden Geschlechter unserer Stadt und des gemeinsamen Vaterlandes.“ (unterzeichnet) <hi rendition="#g">Fournier. Schäffer</hi>.</p> <p>Der Magistrat am 24. März 1848: „Die Besitzenden werden es nicht vergessen, daß die durch die Hingabe und todesmuthige Aufopferung unserer Helden errungene Freiheit unter der erfolgreichsten Aufopferung unserer ärmeren Brüder erkämpft worden ist. Die Besitzenden werden nicht die Früchte des Sieges allein ausbeuten wollen.“</p> <p>„Wir besorgen nicht, daß der Landtag die breitesten Grundlagen des Wahlgesetzes einengen werde, und nur ein dieser großen Tage unwürdiger Kleinmuth kann dies besorgen und sich hinreißen lassen von unserm konstitutionellen König eine Rechtsverletzung, die Oktroyirung des neuen Wahlgesetzes, zu verlangen!!“</p> <p>Am 29. März 1848: «In dankbarer Anerkennung der dem Vaterlande in den Tagen des 18. und 19. März errungenen Güter haben die Kommunalbehörden beschlossen: Den Kämpfern, welche der Hülfe bedürftig sind, sofort eine außerordentliche Unterstützung zu Theil werden zu lassen.»</p> <p> <hi rendition="#b">Sitzung der ersten Kammer.</hi> </p> <p>Es werden wieder eine Masse Amendements zu dem Paragraphen der Adresse in Betreff des Belagerungszustandes und der Blüthe des Handels und der Gewerbe vorgelesen.</p> <p>v. <hi rendition="#g">Tupper</hi> spricht für sein nichtssagendes Amendement.</p> <p><hi rendition="#g">Heffter</hi> will ein Gesetz für künftige Belagerungszustände.</p> <p>v <hi rendition="#g">Brandt</hi> meint, daß durch den Belagerungszustand die Revolution in die Reform hinübergeführt sei.</p> <p><hi rendition="#g">Sperling</hi> ist gegen den Adreßentwurf. Er will, daß die Kammer bald </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [1377/0001]
Neue Rheinische Zeitung Organ der Demokratie. No 247. Köln, Freitag, den 16. März. 1849. Vierteljähriger Abonnementspreis in Köln 1 Thlr. 7 1/2 Sgr., bei allen preußischen Postanstalten 1 Thlr. 17 Sgr. — Im Auslande wende man sich: in Belgien an die betreffenden Postanstalten; in London an W. Thomas, 21 Catherine-Street, Strand; in Paris an W. Thomas, 38 Rue Vivienne, und an A. Havas, 3 Rue Jean Jacques Rousseu.
Insertionen werden mit 18 Pf. die Petitzeile oder deren Raum berechnet.
Auskunft, Annahme und Abgabe chiffrirter Briefe gratis.
Nur frankirte Briefe werden angenommen
Expedition Unter Hutmacher Nro. 17.
Bestellungen auf die Neue Rheinische Zeitung für das II. Quartal (April-Juni) bitten wir möglichst frühzeitig zu machen.
Unsere auswärtigen geehrten Abonnenten machen wir darauf aufmerksam, daß die Abonnements jedesmal am Schlusse des Quartals bei den Postämtern erneuert werden müssen.
Heute Morgen ist eine zweite Beilage ausgegeben worden.
Uebersicht. Deutschland. Köln. (Die Milliarde) Trier. (Preßprozeß). Berlin. (Vermischtes. — Sitzung der ersten Kammer). Breslau. (Die flüchtigen Deputirten aus Kremsier und Preußens standrechtliche Infamie). Wien. (Vermischtes). Bruchsal. (Protest mehrerer politischen Gefangenen). München. (Das griechisch-baierische Anlehen). Frankfurt. (National-Versammlung).
Ungarn. (Vom Kriegsschauplatz). Von der Drave. (Die Bewegungen in der Türkei).
Italien. Neapel. (Absichten gegen Rom). Rom. (Gegenwärtige Lage. Vertrag zwischen Rom und Toskana). Bologna. (Vereidigung der Karabiniers). Florenz. (Die englische Gesandtschaft. — Trapoli). Venedig. (Adresse an Frankreich. — Patriotische Geldopfer). Verona. (Standrechtliche Maßregeln).
Französische Republik. Paris (Vermischtes. — National-Versammlung). Bourges. (Prozeß der Maigefangenen)
Großbritannien. London. (J. Harney gegen F. O'Connor. — Unterhaussitzung. — Die westindische Post. — Kollekte für den Papst in Irland. — Die Times über Oestreich). Manchester. (Lage des Handels).
Türkei. Konstantinopel. (Reibungen zwischen Russen und Türken in Bucharest).
Amerika. (Fortdauernder Kampf zwischen Indianern und Weißen in Yucatan).
Die demokratischen Vereine der Rheinprovinz werden ersucht, ihre Adressen der „Neuen Rheinischen Zeitung“ oder der „Neuen Kölnischen Zeitung“ baldigst zugehen zu lassen.
Deutschland. 068 Köln, 15. März. _ Trier, 13. März. Heute Morgen stand der Redacteur des hiesigen Volksblatts Herr Sternberg, vor dem Geschworenengericht, angeklagt, in verschiedenen Artikeln das hiesige interimistische Regierungspräsidium Herrn Sebaldt, ferner den commissarischen Präsidenten des Handelsgerichts Hrn. Secherling, dann die Minister Eichmann und von Schreckenstein u. s. w. beleidigt zu haben, und zwar in Beziehung auf die Ausübung ihres Amtes. Die 6 Fragen, welche den Geschworenen vorgelegt wurden, beantworteten diese so eben mit: „Nein, der Angeklagte ist nicht schuldig!“
(Tr. Z.) * Berlin, 13. März. Dem Besitzer des Friedrich-Wilhelmstädtischen Theaters Hrn. Deichmann ist folgendes Kind der Muse des Hrn. Hinkeldey zugegangen. Erstens aus dem Kalischen Lustspiel: „Die drei Helden“ muß ein Couplet ausgelassen werden; zweitens die Aufführungen des Stücks müssen ohne dies Couplet unausgesetzt stattfinden; drittens eine Anzeige von diesem Erlaß darf er nicht machen, — Alles bei Strafe der Entziehung seiner Concession.
Zum 18. März 1849.
Die Stadtverordneten am 21. März 1848: „In den letztverwichenen Tagen schweren Kampfes haben Einwohner aus den verschiedensten Klassen mit der preiswürdigsten Hingebung und Ausdauer für unsere Stadt gestritten, ohne das eigene Leben zu schonen. Wir haben eine Pflicht der Dankbarkeit gegen alle Kämpfer zu erfüllen, welchen das Geschick vergönnt hat, sich der glorreichen Gegenwart zu erfreuen.… Allen, welche mitgekämpft haben für unsere Stadt, für das allgemeine Wohl, seien sie Studirende, Bürger, Künstler, Arbeiter oder welchen anderen Standes, unsere wärmsten und tiefempfundenen Dank. Ihr Muth, ihr edler Sinn werden fortleben in unserm Andenken, wie in der Erinnerung der kommenden Geschlechter unserer Stadt und des gemeinsamen Vaterlandes.“ (unterzeichnet) Fournier. Schäffer.
Der Magistrat am 24. März 1848: „Die Besitzenden werden es nicht vergessen, daß die durch die Hingabe und todesmuthige Aufopferung unserer Helden errungene Freiheit unter der erfolgreichsten Aufopferung unserer ärmeren Brüder erkämpft worden ist. Die Besitzenden werden nicht die Früchte des Sieges allein ausbeuten wollen.“
„Wir besorgen nicht, daß der Landtag die breitesten Grundlagen des Wahlgesetzes einengen werde, und nur ein dieser großen Tage unwürdiger Kleinmuth kann dies besorgen und sich hinreißen lassen von unserm konstitutionellen König eine Rechtsverletzung, die Oktroyirung des neuen Wahlgesetzes, zu verlangen!!“
Am 29. März 1848: «In dankbarer Anerkennung der dem Vaterlande in den Tagen des 18. und 19. März errungenen Güter haben die Kommunalbehörden beschlossen: Den Kämpfern, welche der Hülfe bedürftig sind, sofort eine außerordentliche Unterstützung zu Theil werden zu lassen.»
Sitzung der ersten Kammer.
Es werden wieder eine Masse Amendements zu dem Paragraphen der Adresse in Betreff des Belagerungszustandes und der Blüthe des Handels und der Gewerbe vorgelesen.
v. Tupper spricht für sein nichtssagendes Amendement.
Heffter will ein Gesetz für künftige Belagerungszustände.
v Brandt meint, daß durch den Belagerungszustand die Revolution in die Reform hinübergeführt sei.
Sperling ist gegen den Adreßentwurf. Er will, daß die Kammer bald
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(2017-03-20T13:08:10Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML
(2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat
(2017-03-20T13:08:10Z)
Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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