Neue Rheinische Zeitung. Nr. 251. Köln, 21. März 1849. Beilage.Beilage zu Nr. 251 der Neuen Rheinischen Zeitung. Organ der Demokratie. Mittwoch 21. März 1849. [Französische Republik] das Eigenthum der Fonds und der Aktien -- und dieses Eigenthum befindet sich in den Händen der Rothschild's und Foulds. Schade, daß die Rothschild's keine Franzosen sind. Aber was liegt daran? Haben sich die verschiedenen Parteien nicht ausgesöhnt? Haben die frühern Rabbiner des linken und rechten Seine-Ufer nicht anjetzt ein und dasselbe Interesse? die Aufrechthaltung der Actien- und Fonds-Interessen im Allgemeinen? Ob da die Orleanisten, die Legitimisten oder die Napoleonisten herrschen, das kann die Sache nicht ändern, wenn nur die Sache im Allgemeinen vorwärts geht. Und gewiß, dies Bourgeois-Manifest hat vollkommen Recht, wenn es darauf dringt, die Privat Neigungen bei Seite zu setzen. Die neue Kammer "soll die Macht befestigen und nicht erschüttern und das Mangelhafte in den Institutionen ergänzen". Präsident ist Präsident; wenn es die Nothwendigkeit der Geschäftsordnung erheischt, den Präsidenten auf Lebenszeit zu erwählen, was steht der neuen Kammer im Wege, dies zu thun? Wenn der lebenslänglich erwählte Präsident für erblich erklärt werden muß, wer wird die Kammer daran hindern? Wenn die dem Napoleon verliehene erbliche Macht seinen Kräften nicht gewachsen ist, nun, so ist ja die Kammer wieder da, um eine Uebertragung an eine andere dynastische Familie zu bewerkstelligen. Die Rue Poitiers "hat ja schon einmal das Beispiel der Vereinigung und Verträglichkeit aller alten Parteien gegeben", warum soll sie nicht für ganz Frankreich bewirken können was sie für sich selbst bewirkt hat? Das alte legale Frankreich, weil es das legitime Frankreich um sich geschlossen hat, glaubt ganz Frankreich zu beherrschen. Das Wahl-Comite vergißt die Bauern und Arbeiter, die nach der Legalität so wenig als nach der Legitimität fragen, nachdem sie gesehn, daß die Eine ihnen so wenig gefrommt hat, wie die Andere. Was sie verlangen, das ist die Milliarde, das sind die ihnen entrissenen Millionen, und hieran scheitern alle die bürgerlichen großen Namen und großen Phrasen des Manifestes. 12 Paris, 17. März. Wir haben zur jetzigen Zeit zwei Arten von Eunuchen; die royalistischen und die republikanischen. Das Haupt der royalistischen Eunuchen ist hinlänglich bekannt: Odilon-Barrot hat selbst dafür Sorge getragen, in jeder Sitzung sich als royalistischer Eunuche zu charakterisiren. Heute war die Reihe an den republikanischen Eunuchen, und Garnier-Pages hat sich als ihr Haupt herausgestellt. Die 45 Centimes-Steuer war bei Gelegenheit der Budget-Frage wieder zur Sprache gekommen. Herr Lasteyrie legt dieser Steuer die ganze üble Lage Frankreichs zur Last. Lasteyrie ist Royalist; aber er spricht offen aus, daß wenn die Sache der Republikaner schlecht steht, so hätten sie dies einzig dieser unglücklichen Steuer zu verdanken: Frankreich hat nicht weniger als eine Milliarde in Folge derselben verloren. Garnier-Pages hat die Verantwortlichkeit dieser Steuer ganz allein auf sich genommen. Er hat das Land retten wollen und er rechnet sich diese Maßregel als ein Verdienst an. Als er dieselbe vorschlug, war er im offenen Widerspruch mit dem demokratischen Elemente der provisorischen Regierung, die sich ihr mit allen Kräften zu widersetzen suchte. Aber Garnier-Pages hat gesiegt und er rühmt sich seines Sieges heute in der Kammer. Und warum gerade heute? Weil in den bevorstehenden Wahlen Garnier-Pages und die ganze Partei des Nationals sich als diejenige Partei darzustellen Interesse hat, welche die Bourgeoisie auf Kosten der Bauern und der verschuldeten Grundbesitzer gerettet hat. Es gab damals zwei Wege, sich aus der Verlegenheit zu ziehen, und als diese zwei Wege bezeichnet Garnier-Pages 1) die Beschaffung von neuem Papiergelde, 2) die Dekretirung der von Barbes aufgestellten Steuer der Milliarde. Beide Steuern würden die Reichen getroffen haben, und ich, Garnier-Pages, habe die Armen, die Verschuldeten, diejenigen, die bereits halb ruinirt sind, treffen wollen; ich habe sie ganz ruiniren wollen, weil sie früher oder später doch ruinirt worden wären. Das Volk hatte einen richtigen Instinkt, als es bei dem Namen Garnier-Pages als Mitglied der provisorischen Regierung hinzufügte: O, den Pages wollen wir nicht. Das ist nicht Pages, le bon, d. h. der wahre, ächte Pages, der verstorbene Pages. Aus Pietät für den Verstorbenen respektirte das Volk den "mauvais Pages", und heute erntet es den Dank. Alle diejenigen, welche nicht für die 45 Centimes-Steuer sind, werden von Garnier-Pages zu derjenigen Partei gezählt, welche für die Rückforderung der Milliarde sich ausgesprochen. Wenn Ihr die Milliarde nicht wollt, Ihr Bourgeois, nun so billigt die 45 Centimes. Das ist die heutige Sprache der republikanischen Eunuchen. Er gesteht offen ein, daß er beständig die Politik Ledrü-Rollin's bekämpft habe, und endet pathetisch mit den Worten: "Die 45 Centimes! nein, ihr dürft sie nicht herausgeben, ihr müßt sie behalten, und ich sage dies im Gefühle meiner innigen Ueberzeugung, im Augenblicke, wo die neuen Wahlen wieder bevorstehen." Garnier-Pages hat sein Ziel erreicht: die Borgeois-Kammer nahm seine Rede mit großem Wohlgefallen auf, und da für ihn ganz Frankreich nichts als eine Bourgeois-Kammer ist, so glaubt er sich seines nächsten Sieges in den Wahlen gewiß. Aber die Bourgeois-Kammer selbst macht dieses Mal ihre Rechnung ohne den Wirth, und dieser Wirth, das sind die 25 Millionen Bauern, denen "das Gift der Milliarde" nunmehr inokulirt worden. Sie verlangen ihre zu viel bezahlten Steuern immer lauter wieder heraus, und der Kreuzzug, den sie für ihre, wie Garnier-Pages sagt, "schmutzigen" Interessen begonnen haben, wird ein siegreicher sein, weil es ein Kreuzzug für die wirklichen, nächsten, handgreiflichen Interessen der großen Majorität des französischen Volkes ist. Paris, 18. März. Der Moniteur, bisher taubstumm für die ganze europäische Bewegung, öffnet endlich den Mund. Er sagt: "Wir empfangen die Nachricht, daß der Waffenstillstand am 12. März Mittags zu Mailand gekündigt worden ist und daß mithin die Feindseligkeiten am 21. ihren Anfang nehmen können. König Karl Albert wollte am 13. Abends Turin verlassen und sich nach Alessandria begeben. Die Truppen der Garnison sollten ihm am anderen Tage folgen." -- Der Constitutionnel geht etwas weiter als der Moniteur. Er weiß, daß Minister Ferrari die Kündigung des Waffenstillstands den Kammern in Turin offiziell anzeigte und daß der lombardischen Division, auf ihr Ansuchen, die Ehre zu Theil wurde, den Vortrab zu bilden. -- Temps sagt: "Während die piemontesische Armee in die Lombardei vorrückt, hat die sardinische Regierung gleichzeitig Befehl gegeben, Oestreich auch zur See anzugreifen. Albini, der sardinische Admiral in den Gewässern des adriatischen Meeres, hat die Ordre erhalten, das östreichische Geschwader, das Venedig bewacht, in Grund zu schießen, wenn Venedig nicht anders gerettet werden könne. Vice-Admiral Corsi, der bisher vor Cagliari (Insel Sardinien) lag, rückt dem östreichischen Admiral Kastner entgegen, welcher Miene macht, die römisch-toskanischen Gestade zu beunruhigen. In Genua werden außerdem Reserve-Fahrzeuge in großer Zahl ausgerüstet. Wie man sieht, nimmt der Kampf eine furchtbare Ausdehnung an." -- Presse, National, Siecle und das übrige conservative Heer enthalten nichts weiter. Dagegen langt die Times vom 17. eben an mit der Nachricht: daß die Londoner Zolldirection den "Bombay" in Beschlag genommen habe, der eben mit 1200 bewaffneten Mann nach Palermo absegeln wollte, wie dies dieselbe Times gestern bereits anzeigte. -- Aus Marseille erhalten wir eben den Nouvellisten von 15. März. Er gibt die Zahl der um Marseille concentrirten Truppen, die für eine Expedition bestimmt zu sein scheinen (!) auf 12,000 Mann an, deren Oberbefehl nicht mehr dem General Molliere, sondern dem Generallieutenant Darbonville bestimmt sei. -- Aus Lyon liegen Journale vom 17. März vor uns. Sie enthalten nichts Neues. -- Das gestrige blutige Schauspiel an der Barriere Fontainebleau wird von der gesammten demokratischen Presse mit großer Entrüstung besprochen. Am Eenergischsten drücken sich Reform, Peuple und Revolution aus. Sie datiren vom 17. März an die Restauration der Guillotine, welche nicht früher als mit dem Ministerium verschwinden werde. -- Die alten Luxemburger Delegirten wollten heute Mittag zum Andenken an die Berliner Revolution ein Bankett abhalten. Sie erklärten jedoch in den Morgenblättern, daß sie die Hinrichtung zweier Juni-Insurgenten so tief erschüttert habe, um wohl eine Verlegung des Banketts zu rechtfertigen. -- Die Montagne unterzeichnet eine Adresse an die Toskaner. Wir werden den Text später mittheilen. -- Heute fährt die erste Locomotive auf der Lyoner Bahn bis Tonnere. -- Die Hinrichtung der beiden Brea-Verurtheilten mag an sich als ein unerhebliches Ereigniß in der jetzigen europäischen Bewegung erscheinen; allein sie ist von Details begleitet, die der Mittheilung werth sind. So erfahren wir, daß die diesfällige Debatte im Ministerrathe des Elysee außerordentlich lange und heiß war. Um 9 Uhr am 15. März begonnen, dauerte sie bis um 1 Uhr Nachts und endigte mit dem Beschlusse, daß Daix und Lahr guillotinirt und nicht erschossen werden sollten. Nourry, der sich so hartnäckig gezeigt hatte, verdankt seine Schonung nur seiner Jugend. Noch um 1 Uhr Nachts sandte Faucher dem Präfekten die nöthigen Befehle. Die Hinrichtung, heißt es in dem Reskripte, müsse noch vor Tagesanbruch geschehen, da die Faubourgs leicht eine Demonstration machen könnten. Aus dem Schlafe gerufen sandte der Präfekt nach dem Henker, um die Guillotine aufzustellen. Aber, o Entsetzen, der Henker (bourreau) war nicht aufzutreiben. Um 11 Vormittags begab sich Sibour, der neue Erzbischof von Paris, zum Cultus- und Unterrichtsminister Falloux, um noch eine letzte Bitte um Begnadigung anzubringen. Falloux empfing den Erzbischof mit den Worten: Es ist zu spät! Sie sind hingerichtet! Das Ministerium glaubte so fest an die Hinrichtung am Morgen desselben Tags, daß es bereits einen Zeitungsartikel an die "Patrie" geschickt hatte, den es wieder abholen ließ, nachdem es die Abwesenheit des Scharfrichters erfahren hatte. Endlich wurde Samson-Sohn aufgetrieben und die Hinrichtung erfolgte heute Morgen 7 Uhr in der oben angezeigten Weise ohne alle Störung. Den Rest finden sie in den Journalen. -- Wir erhalten unsre Pariser lith. Correspondenz heute so spät, daß wir nur wenig daraus geben können. In der Sitzung der Nationalversammlung vom 17. wurde die allgemeine Berathung des Budgets geschlossen. Goudchaux, der ehemalige, und Fould der zukünftige Finanzjude Frankreichs, hatten eine heftige Debatte über die Finanzverschwendung unter der Monarchie, die Fould entschuldigte. Der gegenwärtige Finanzminister Passy erklärte die Finanzlage für befriedigend (!) und er hoffe durchzukommen, wenn das Land und Europa ruhig blieben. Der Minister des Innern, Faucher, setzte hierauf mit 403 gegen 315 Stimmen durch, daß am Montag das Clubgesetz debattirt werde, damit der unter dem Vorwande der Wahlagitation möglicher Weise wiedererstehende Schein von Associations- und Versammlungsfreiheit sofort erstickt werde. Alsdann wurde die artikelweise Debatte des Büdgets begonnen. 068 Bourges, 14. März. (Prozeß der Mai-Angeklagten.) Nach Eröffnung der Sitzung bemerkt Blanqui, daß verschiedene Journale höchst ungenaue Berichte der Verhandlungen geben, während das Interesse der Angeklagten die möglichst ausführliche Darstellung verlange. Der Präsident ertheilt den Journalisten unter einigen Protestationen eine Ermahmung. Zeuge Trinite, 47 Jahr alt, Advokat. Am 13. Mai wohnte ich einer Sitzung des Clubs Blanqui bei. Ich hörte einen Arbeiter darüber sprechen, daß die Nationalgarde die Arbeiter Kanaillen nenne. Ein Mann, welcher rief: "Das ist nicht wahr!" wurde vor die Thür geworfen. Arnould Fremy bestieg darauf die Tribüne und sprach für unentgeldliche Gerichtspflege, Progressivsteuer u. s. w.; er schloß seine Rede mit den Worten: "Man muß nächsten Montag gegen die National-Versammlung marschiren." Ein Redner, den man mir als Flotte bezeichnete, sprach mit Lebhaftigkeit dagegen. Blanqui bestieg die Tribüne und sagte, daß es noch nicht Zeit sei und daß man noch warten müsse. Zeuge Bertrand, 39 Jahr alt, Volksrepräsentant, war am 13. Mai ebenfalls "aus Neugierde" im Club Blanqui und hörte dieselben Worte. Blanqui: Ich verlange von dem Zeugen zu wissen, ob man nicht den so aufdringenden Redner als agent provocateur behandelt hat? Zeuge: Das ist wahr. Blanqui: Habe ich nicht den Club in meiner Rede zur Besonnenheit aufgefordert? Zeuge: Allerdings. Aber ich muß auch sagen, daß mir der Club zu solchen Rathschlägen sehr schlecht aufgelegt schien, und daß mir im ersten Augenblick das Ganze als ein abgekartetes Spiel vorkam. Zeuge Bassac, 36 Jahr alt, Ex-Bataillonschef der Garde-mobile, Lieutenant in der leichten Infanterie, war am 15. Mai an der Assemblee, wo er die Colonne unter dem Ruf: "Es lebe die Republik! Es lebe Polen!" ankommen sah. Courtais habe die Zulassung der Delegirten verordnet, welche 40 oder 50 Mann eingetreten seien. Er, der Zeuge, habe hinter ihnen das Gitter schließen lassen. Die Menge habe die Oeffnung der Gitter verlangt, dem aber nicht Folge geleistet worden sei. Um 2 Uhr aber erfuhren wir, daß die Assemblee von der andern Seite gestürmt sei. Auf Befragen Blanquis, ob das Gitter an der Seine-Seite erstürmt, oder bloß durch Andrängen der Menge erdrückt worden sei, erklärt der Zeuge, daß man das Gitter nicht mit Gewalt erstürmt habe. Zeuge Taschereau, 46 Jahr alt, Volksrepräsentant, erzählt, daß in der Sitzung vom 15. Mai der Repräsentant Flocon ihn herausgerufen und ihm gesagt habe, daß man ihn auf die Seite schaffen wolle. Er, Taschereau, habe am Tage darauf Flocon über diese Aeußerung zur Rede gestellt, und die Antwort erhalten, daß Blanqui Ordre gegeben habe sich Taschereaus zu bemächtigen. Der Zeuge will bemerkt haben, daß, als Blanqui mit Raspail auf der Tribüne sprach, sich die Augen Raspails plötzlich auf ihn, Taschereau, gerichtet hätten. Raspail: Die bisherigen Zeugen haben bewiesen, daß ich gar nicht mit Blanqui zusammen auf der Tribüne war. Blanqui wurde auf die Tribüne getragen, als ich meine Petitionen verlesen hatte; mich hat nur die "Revueretrospective" des Hrn. Taschereau auf die Tribüne getragen. (Allgemeines Gelächter.) Zeuge Ferdinand Flocon, 48 Jahr alt, Volksrepräsentant, erklärt in dem Augenblick der Erstürmung in die Assemblee gekommen zu sein. Es sei in seiner Nähe Taschereaus Namen genannt worden und aus biedermännischer Besorgniß habe er denselben zur Flucht bewogen. Uebrigens habe er keineswegs Blanqui als denjenigen bezeichnet, der die Ordre zu Taschereaus Verfolgung gegeben. In Betreff dieser letzten Bemerkung werden Taschereau und Flocon confrontirt, bleiben aber beide bei ihren widersprechenden Behauptungen. Schluß der Sitzung, 6 Uhr. Spanien. 068 Madrid, 12. März. Die Budget-Kommission hofft ihre Arbeiten bis zum Anfang des April zu vollenden, und so glaubt man bei Hofe die Cortes-Session gegen den 15. desselben Monats schon schließen zu können. Redakteur en chef Karl Marx. Aachen, 17. März. Von dem Verein der Wahlmänner der Volkspartei und dem hiesigen Volksverein ist nachstehende Adresse an die 2. Kammer in Berlin beschlossen worden: "Die den Kammern am 8. d. M. vorgelegten Gesetzentwürfe haben endlich auch dem Kurzsichtigsten die Augen geöffnet. Die unbegrenzte Treulosigkeit, die unendliche Verachtung des Volksbewußtseins, die in diesen Entwürfen offen zur Schau getragen werden, müssen endlich das Sündenmaß eines Ministeriums, gegen welches bereits die Nationalversammlung im November v. J. die Anklage wegen Hochverraths erhoben hat, vollmachen. Wir enthalten uns auf eine Kritik der einzelnen Paragraphen einzugehen, wir begnügen uns darauf hinzuweisen, daß, wenn diese die Preßfreiheit und das Versammlungsrecht betreffenden Entwürfe Gesetzeskraft erhalten, die Preßfreiheit zu einem inhaltslosen Worte herabsinkt und kein ehrlicher Mann mehr einer Versammlung beiwohnen kann, die sich durch Maßregeln, wie die vorgeschlagenen mißhandeln läßt. Vertreter des Volkes! Duldet nicht, daß man auf diese Weise mit den Verheißungen umspringe, die man damals im März, in der Angst des Herzens, in dem zerknirschenden Gefühle der Ohnmacht mit bebenden Lippen ausstieß! Duldet es nicht, daß maßlose Willkühr eines volksfeindlichen Ministeriums fortfahre Schmach über Schmach auf jene große Zeit zu häufen, daß brutale Gewalt mit den Worten Freiheit, Ordnung, Gesetzlichkeit länger noch ihr frevelhaftes Spiel treibe. Wir fordern Euch daher auf, Vertreter des Volkes, mit aller nur erdenklichen Kraft und Entschlossenheit diesem abermaligen Versuche einer stets frecher auftretenden Reaktion entgegen zu wirken und für den Fall derlei Entwürfe von der Kammer angenommen würden, Euere Sitze protestirend zu verlassen, um so, wenn auch Alles verloren, wenigstens Euere und unsere Ehre zu retten. Aachen, den 16. März 1849." (Folgen die Unterschriften.) Meteorologische Beobachtungen. [irrelevantes Material] Bekanntmachung. Das General-Post-Amt hat bereits wiederholt darauf aufmerksam gemacht, daß jetzt, nachdem das für deklarirte Geldsendungen zu zahlende Porto, beträchtlich herabgesetzt worden ist, es im Interesse der Versender von Geldern und werthvollen Gegenständen liegt, den Werth solcher, der Post anvertrauten Sendungen zu deklariren. Dessen ungeachtet gelangen noch fortwährend Reklamationen wegen angeblich zur Post gelieferten, aber nicht an ihre Adresse gelangten Geldbriefe an das General-Post-Amt. Die in Folge dieser Reklamationen angestellten Nachforschungen sind in der Regel erfolglos, weil in vielen Fällen nicht einmal die wirkliche Auslieferung der Briefe und Gelder außer Zweifel gestellt werden kann, überdies auch die Natur des Postdienstes nicht erlaubt, jeden gewöhnlichen Brief mit solcher Sorgfalt zu behandeln, daß dessen Verbleiben nachgewiesen werden könnte. Die Versender von Geldern werden daher wiederholt dringend aufgefordert, den Inhalt solcher Sendungen zu deklariren. Die dafür zu zahlende Gebühr ist im Verhältniß zu dem Werthe der Sendung so mäßig, daß sie gegen die Sicherheit nicht in Betracht kommen kann, welche durch die Deklaration erlangt wird. Für den Verlust nicht deklarirter Geld- und Werthsendungen wird von der Post-Verwaltung in keinem Falle Ersatz geleistet. Wer die Deklaration daher unterläßt, hat den für ihn daraus entstehenden Nachtheil lediglich sich selbst zuzuschreiben. Berlin, den 9. März 1849. General-Post-Amt. Vortreffliches Futter für Ratten, Mäuse, Schwaben u. Wanzen, große Budengasse Nr. 5. Ein Uhrmacher-Lehrling wird gesucht. Höhle Nr. 19. Strohhüte sind in Auswahl nach dem neuesten Facon zu haben Obenmarspforten Nr. 42. Ein starker Schlosser-Lehrling wird gesucht, Buttermarkt Nr. 37. Kunstausstellung. Einer liegenden Venus von 5 Fuß 9 Zoll Größe, nebst Ruhbett von Marmor im Theater-Saal, täglich von Morgens 9 bis 5 Uhr Abends. Entree 5 Sgr. W. J. Imhoff. Ein Barbier-Gehülfe wird gesucht, der gleich eintreten kann. Thurnmarkt Nr. 15. Messingene, bleierne und guszeiserne Pumpen aller Art, empfehle ich zur gefälligen Abnahme, als: eiserne freistehende Säulen, Gestell- und Dreh-Pumpen, so wie messingene und bleierne Hauspumpen, von denen ich eine Auswahl in meinem Lager sowohl, als im Betrieb zur Ansicht aufgestellt habe. Für alle von mir gefertigten Pumpen wird eine hinlängliche Garantie geleistet. Aug. Hönig, Altenmarkt Nr. 56 in Köln. Strohhüte werden gewaschen und modernisirt. Komödienstraße Nr. 45. Zwei geübte Cigarrenmacher suchen Arbeit, Kühgasse Nr. 9 am Thurnmarkt. Beilage zu Nr. 251 der Neuen Rheinischen Zeitung. Organ der Demokratie. Mittwoch 21. März 1849. [Französische Republik] das Eigenthum der Fonds und der Aktien — und dieses Eigenthum befindet sich in den Händen der Rothschild's und Foulds. Schade, daß die Rothschild's keine Franzosen sind. Aber was liegt daran? Haben sich die verschiedenen Parteien nicht ausgesöhnt? Haben die frühern Rabbiner des linken und rechten Seine-Ufer nicht anjetzt ein und dasselbe Interesse? die Aufrechthaltung der Actien- und Fonds-Interessen im Allgemeinen? Ob da die Orleanisten, die Legitimisten oder die Napoleonisten herrschen, das kann die Sache nicht ändern, wenn nur die Sache im Allgemeinen vorwärts geht. Und gewiß, dies Bourgeois-Manifest hat vollkommen Recht, wenn es darauf dringt, die Privat Neigungen bei Seite zu setzen. Die neue Kammer „soll die Macht befestigen und nicht erschüttern und das Mangelhafte in den Institutionen ergänzen“. Präsident ist Präsident; wenn es die Nothwendigkeit der Geschäftsordnung erheischt, den Präsidenten auf Lebenszeit zu erwählen, was steht der neuen Kammer im Wege, dies zu thun? Wenn der lebenslänglich erwählte Präsident für erblich erklärt werden muß, wer wird die Kammer daran hindern? Wenn die dem Napoleon verliehene erbliche Macht seinen Kräften nicht gewachsen ist, nun, so ist ja die Kammer wieder da, um eine Uebertragung an eine andere dynastische Familie zu bewerkstelligen. Die Rue Poitiers „hat ja schon einmal das Beispiel der Vereinigung und Verträglichkeit aller alten Parteien gegeben“, warum soll sie nicht für ganz Frankreich bewirken können was sie für sich selbst bewirkt hat? Das alte legale Frankreich, weil es das legitime Frankreich um sich geschlossen hat, glaubt ganz Frankreich zu beherrschen. Das Wahl-Comité vergißt die Bauern und Arbeiter, die nach der Legalität so wenig als nach der Legitimität fragen, nachdem sie gesehn, daß die Eine ihnen so wenig gefrommt hat, wie die Andere. Was sie verlangen, das ist die Milliarde, das sind die ihnen entrissenen Millionen, und hieran scheitern alle die bürgerlichen großen Namen und großen Phrasen des Manifestes. 12 Paris, 17. März. Wir haben zur jetzigen Zeit zwei Arten von Eunuchen; die royalistischen und die republikanischen. Das Haupt der royalistischen Eunuchen ist hinlänglich bekannt: Odilon-Barrot hat selbst dafür Sorge getragen, in jeder Sitzung sich als royalistischer Eunuche zu charakterisiren. Heute war die Reihe an den republikanischen Eunuchen, und Garnier-Pages hat sich als ihr Haupt herausgestellt. Die 45 Centimes-Steuer war bei Gelegenheit der Budget-Frage wieder zur Sprache gekommen. Herr Lasteyrie legt dieser Steuer die ganze üble Lage Frankreichs zur Last. Lasteyrie ist Royalist; aber er spricht offen aus, daß wenn die Sache der Republikaner schlecht steht, so hätten sie dies einzig dieser unglücklichen Steuer zu verdanken: Frankreich hat nicht weniger als eine Milliarde in Folge derselben verloren. Garnier-Pages hat die Verantwortlichkeit dieser Steuer ganz allein auf sich genommen. Er hat das Land retten wollen und er rechnet sich diese Maßregel als ein Verdienst an. Als er dieselbe vorschlug, war er im offenen Widerspruch mit dem demokratischen Elemente der provisorischen Regierung, die sich ihr mit allen Kräften zu widersetzen suchte. Aber Garnier-Pages hat gesiegt und er rühmt sich seines Sieges heute in der Kammer. Und warum gerade heute? Weil in den bevorstehenden Wahlen Garnier-Pages und die ganze Partei des Nationals sich als diejenige Partei darzustellen Interesse hat, welche die Bourgeoisie auf Kosten der Bauern und der verschuldeten Grundbesitzer gerettet hat. Es gab damals zwei Wege, sich aus der Verlegenheit zu ziehen, und als diese zwei Wege bezeichnet Garnier-Pages 1) die Beschaffung von neuem Papiergelde, 2) die Dekretirung der von Barbes aufgestellten Steuer der Milliarde. Beide Steuern würden die Reichen getroffen haben, und ich, Garnier-Pages, habe die Armen, die Verschuldeten, diejenigen, die bereits halb ruinirt sind, treffen wollen; ich habe sie ganz ruiniren wollen, weil sie früher oder später doch ruinirt worden wären. Das Volk hatte einen richtigen Instinkt, als es bei dem Namen Garnier-Pages als Mitglied der provisorischen Regierung hinzufügte: O, den Pages wollen wir nicht. Das ist nicht Pages, le bon, d. h. der wahre, ächte Pages, der verstorbene Pages. Aus Pietät für den Verstorbenen respektirte das Volk den „mauvais Pagés“, und heute erntet es den Dank. Alle diejenigen, welche nicht für die 45 Centimes-Steuer sind, werden von Garnier-Pages zu derjenigen Partei gezählt, welche für die Rückforderung der Milliarde sich ausgesprochen. Wenn Ihr die Milliarde nicht wollt, Ihr Bourgeois, nun so billigt die 45 Centimes. Das ist die heutige Sprache der republikanischen Eunuchen. Er gesteht offen ein, daß er beständig die Politik Ledrü-Rollin's bekämpft habe, und endet pathetisch mit den Worten: „Die 45 Centimes! nein, ihr dürft sie nicht herausgeben, ihr müßt sie behalten, und ich sage dies im Gefühle meiner innigen Ueberzeugung, im Augenblicke, wo die neuen Wahlen wieder bevorstehen.“ Garnier-Pages hat sein Ziel erreicht: die Borgeois-Kammer nahm seine Rede mit großem Wohlgefallen auf, und da für ihn ganz Frankreich nichts als eine Bourgeois-Kammer ist, so glaubt er sich seines nächsten Sieges in den Wahlen gewiß. Aber die Bourgeois-Kammer selbst macht dieses Mal ihre Rechnung ohne den Wirth, und dieser Wirth, das sind die 25 Millionen Bauern, denen „das Gift der Milliarde“ nunmehr inokulirt worden. Sie verlangen ihre zu viel bezahlten Steuern immer lauter wieder heraus, und der Kreuzzug, den sie für ihre, wie Garnier-Pages sagt, „schmutzigen“ Interessen begonnen haben, wird ein siegreicher sein, weil es ein Kreuzzug für die wirklichen, nächsten, handgreiflichen Interessen der großen Majorität des französischen Volkes ist. Paris, 18. März. Der Moniteur, bisher taubstumm für die ganze europäische Bewegung, öffnet endlich den Mund. Er sagt: „Wir empfangen die Nachricht, daß der Waffenstillstand am 12. März Mittags zu Mailand gekündigt worden ist und daß mithin die Feindseligkeiten am 21. ihren Anfang nehmen können. König Karl Albert wollte am 13. Abends Turin verlassen und sich nach Alessandria begeben. Die Truppen der Garnison sollten ihm am anderen Tage folgen.“ — Der Constitutionnel geht etwas weiter als der Moniteur. Er weiß, daß Minister Ferrari die Kündigung des Waffenstillstands den Kammern in Turin offiziell anzeigte und daß der lombardischen Division, auf ihr Ansuchen, die Ehre zu Theil wurde, den Vortrab zu bilden. — Temps sagt: „Während die piemontesische Armee in die Lombardei vorrückt, hat die sardinische Regierung gleichzeitig Befehl gegeben, Oestreich auch zur See anzugreifen. Albini, der sardinische Admiral in den Gewässern des adriatischen Meeres, hat die Ordre erhalten, das östreichische Geschwader, das Venedig bewacht, in Grund zu schießen, wenn Venedig nicht anders gerettet werden könne. Vice-Admiral Corsi, der bisher vor Cagliari (Insel Sardinien) lag, rückt dem östreichischen Admiral Kastner entgegen, welcher Miene macht, die römisch-toskanischen Gestade zu beunruhigen. In Genua werden außerdem Reserve-Fahrzeuge in großer Zahl ausgerüstet. Wie man sieht, nimmt der Kampf eine furchtbare Ausdehnung an.“ — Presse, National, Siècle und das übrige conservative Heer enthalten nichts weiter. Dagegen langt die Times vom 17. eben an mit der Nachricht: daß die Londoner Zolldirection den „Bombay“ in Beschlag genommen habe, der eben mit 1200 bewaffneten Mann nach Palermo absegeln wollte, wie dies dieselbe Times gestern bereits anzeigte. — Aus Marseille erhalten wir eben den Nouvellisten von 15. März. Er gibt die Zahl der um Marseille concentrirten Truppen, die für eine Expedition bestimmt zu sein scheinen (!) auf 12,000 Mann an, deren Oberbefehl nicht mehr dem General Mollière, sondern dem Generallieutenant Darbonville bestimmt sei. — Aus Lyon liegen Journale vom 17. März vor uns. Sie enthalten nichts Neues. — Das gestrige blutige Schauspiel an der Barriere Fontainebleau wird von der gesammten demokratischen Presse mit großer Entrüstung besprochen. Am Eenergischsten drücken sich Reform, Peuple und Revolution aus. Sie datiren vom 17. März an die Restauration der Guillotine, welche nicht früher als mit dem Ministerium verschwinden werde. — Die alten Luxemburger Delegirten wollten heute Mittag zum Andenken an die Berliner Revolution ein Bankett abhalten. Sie erklärten jedoch in den Morgenblättern, daß sie die Hinrichtung zweier Juni-Insurgenten so tief erschüttert habe, um wohl eine Verlegung des Banketts zu rechtfertigen. — Die Montagne unterzeichnet eine Adresse an die Toskaner. Wir werden den Text später mittheilen. — Heute fährt die erste Locomotive auf der Lyoner Bahn bis Tonnere. — Die Hinrichtung der beiden Brea-Verurtheilten mag an sich als ein unerhebliches Ereigniß in der jetzigen europäischen Bewegung erscheinen; allein sie ist von Details begleitet, die der Mittheilung werth sind. So erfahren wir, daß die diesfällige Debatte im Ministerrathe des Elysée außerordentlich lange und heiß war. Um 9 Uhr am 15. März begonnen, dauerte sie bis um 1 Uhr Nachts und endigte mit dem Beschlusse, daß Daix und Lahr guillotinirt und nicht erschossen werden sollten. Nourry, der sich so hartnäckig gezeigt hatte, verdankt seine Schonung nur seiner Jugend. Noch um 1 Uhr Nachts sandte Faucher dem Präfekten die nöthigen Befehle. Die Hinrichtung, heißt es in dem Reskripte, müsse noch vor Tagesanbruch geschehen, da die Faubourgs leicht eine Demonstration machen könnten. Aus dem Schlafe gerufen sandte der Präfekt nach dem Henker, um die Guillotine aufzustellen. Aber, o Entsetzen, der Henker (bourreau) war nicht aufzutreiben. Um 11 Vormittags begab sich Sibour, der neue Erzbischof von Paris, zum Cultus- und Unterrichtsminister Falloux, um noch eine letzte Bitte um Begnadigung anzubringen. Falloux empfing den Erzbischof mit den Worten: Es ist zu spät! Sie sind hingerichtet! Das Ministerium glaubte so fest an die Hinrichtung am Morgen desselben Tags, daß es bereits einen Zeitungsartikel an die „Patrie“ geschickt hatte, den es wieder abholen ließ, nachdem es die Abwesenheit des Scharfrichters erfahren hatte. Endlich wurde Samson-Sohn aufgetrieben und die Hinrichtung erfolgte heute Morgen 7 Uhr in der oben angezeigten Weise ohne alle Störung. Den Rest finden sie in den Journalen. — Wir erhalten unsre Pariser lith. Correspondenz heute so spät, daß wir nur wenig daraus geben können. In der Sitzung der Nationalversammlung vom 17. wurde die allgemeine Berathung des Budgets geschlossen. Goudchaux, der ehemalige, und Fould der zukünftige Finanzjude Frankreichs, hatten eine heftige Debatte über die Finanzverschwendung unter der Monarchie, die Fould entschuldigte. Der gegenwärtige Finanzminister Passy erklärte die Finanzlage für befriedigend (!) und er hoffe durchzukommen, wenn das Land und Europa ruhig blieben. Der Minister des Innern, Faucher, setzte hierauf mit 403 gegen 315 Stimmen durch, daß am Montag das Clubgesetz debattirt werde, damit der unter dem Vorwande der Wahlagitation möglicher Weise wiedererstehende Schein von Associations- und Versammlungsfreiheit sofort erstickt werde. Alsdann wurde die artikelweise Debatte des Büdgets begonnen. 068 Bourges, 14. März. (Prozeß der Mai-Angeklagten.) Nach Eröffnung der Sitzung bemerkt Blanqui, daß verschiedene Journale höchst ungenaue Berichte der Verhandlungen geben, während das Interesse der Angeklagten die möglichst ausführliche Darstellung verlange. Der Präsident ertheilt den Journalisten unter einigen Protestationen eine Ermahmung. Zeuge Trinité, 47 Jahr alt, Advokat. Am 13. Mai wohnte ich einer Sitzung des Clubs Blanqui bei. Ich hörte einen Arbeiter darüber sprechen, daß die Nationalgarde die Arbeiter Kanaillen nenne. Ein Mann, welcher rief: „Das ist nicht wahr!“ wurde vor die Thür geworfen. Arnould Frémy bestieg darauf die Tribüne und sprach für unentgeldliche Gerichtspflege, Progressivsteuer u. s. w.; er schloß seine Rede mit den Worten: „Man muß nächsten Montag gegen die National-Versammlung marschiren.“ Ein Redner, den man mir als Flotte bezeichnete, sprach mit Lebhaftigkeit dagegen. Blanqui bestieg die Tribüne und sagte, daß es noch nicht Zeit sei und daß man noch warten müsse. Zeuge Bertrand, 39 Jahr alt, Volksrepräsentant, war am 13. Mai ebenfalls „aus Neugierde“ im Club Blanqui und hörte dieselben Worte. Blanqui: Ich verlange von dem Zeugen zu wissen, ob man nicht den so aufdringenden Redner als agent provocateur behandelt hat? Zeuge: Das ist wahr. Blanqui: Habe ich nicht den Club in meiner Rede zur Besonnenheit aufgefordert? Zeuge: Allerdings. Aber ich muß auch sagen, daß mir der Club zu solchen Rathschlägen sehr schlecht aufgelegt schien, und daß mir im ersten Augenblick das Ganze als ein abgekartetes Spiel vorkam. Zeuge Bassac, 36 Jahr alt, Ex-Bataillonschef der Garde-mobile, Lieutenant in der leichten Infanterie, war am 15. Mai an der Assemblée, wo er die Colonne unter dem Ruf: „Es lebe die Republik! Es lebe Polen!“ ankommen sah. Courtais habe die Zulassung der Delegirten verordnet, welche 40 oder 50 Mann eingetreten seien. Er, der Zeuge, habe hinter ihnen das Gitter schließen lassen. Die Menge habe die Oeffnung der Gitter verlangt, dem aber nicht Folge geleistet worden sei. Um 2 Uhr aber erfuhren wir, daß die Assemblée von der andern Seite gestürmt sei. Auf Befragen Blanquis, ob das Gitter an der Seine-Seite erstürmt, oder bloß durch Andrängen der Menge erdrückt worden sei, erklärt der Zeuge, daß man das Gitter nicht mit Gewalt erstürmt habe. Zeuge Taschereau, 46 Jahr alt, Volksrepräsentant, erzählt, daß in der Sitzung vom 15. Mai der Repräsentant Flocon ihn herausgerufen und ihm gesagt habe, daß man ihn auf die Seite schaffen wolle. Er, Taschereau, habe am Tage darauf Flocon über diese Aeußerung zur Rede gestellt, und die Antwort erhalten, daß Blanqui Ordre gegeben habe sich Taschereaus zu bemächtigen. Der Zeuge will bemerkt haben, daß, als Blanqui mit Raspail auf der Tribüne sprach, sich die Augen Raspails plötzlich auf ihn, Taschereau, gerichtet hätten. Raspail: Die bisherigen Zeugen haben bewiesen, daß ich gar nicht mit Blanqui zusammen auf der Tribüne war. Blanqui wurde auf die Tribüne getragen, als ich meine Petitionen verlesen hatte; mich hat nur die „Revueretrospective“ des Hrn. Taschereau auf die Tribüne getragen. (Allgemeines Gelächter.) Zeuge Ferdinand Flocon, 48 Jahr alt, Volksrepräsentant, erklärt in dem Augenblick der Erstürmung in die Assemblée gekommen zu sein. Es sei in seiner Nähe Taschereaus Namen genannt worden und aus biedermännischer Besorgniß habe er denselben zur Flucht bewogen. Uebrigens habe er keineswegs Blanqui als denjenigen bezeichnet, der die Ordre zu Taschereaus Verfolgung gegeben. In Betreff dieser letzten Bemerkung werden Taschereau und Flocon confrontirt, bleiben aber beide bei ihren widersprechenden Behauptungen. Schluß der Sitzung, 6 Uhr. Spanien. 068 Madrid, 12. März. Die Budget-Kommission hofft ihre Arbeiten bis zum Anfang des April zu vollenden, und so glaubt man bei Hofe die Cortes-Session gegen den 15. desselben Monats schon schließen zu können. Redakteur en chef Karl Marx. Aachen, 17. März. Von dem Verein der Wahlmänner der Volkspartei und dem hiesigen Volksverein ist nachstehende Adresse an die 2. Kammer in Berlin beschlossen worden: „Die den Kammern am 8. d. M. vorgelegten Gesetzentwürfe haben endlich auch dem Kurzsichtigsten die Augen geöffnet. Die unbegrenzte Treulosigkeit, die unendliche Verachtung des Volksbewußtseins, die in diesen Entwürfen offen zur Schau getragen werden, müssen endlich das Sündenmaß eines Ministeriums, gegen welches bereits die Nationalversammlung im November v. J. die Anklage wegen Hochverraths erhoben hat, vollmachen. Wir enthalten uns auf eine Kritik der einzelnen Paragraphen einzugehen, wir begnügen uns darauf hinzuweisen, daß, wenn diese die Preßfreiheit und das Versammlungsrecht betreffenden Entwürfe Gesetzeskraft erhalten, die Preßfreiheit zu einem inhaltslosen Worte herabsinkt und kein ehrlicher Mann mehr einer Versammlung beiwohnen kann, die sich durch Maßregeln, wie die vorgeschlagenen mißhandeln läßt. Vertreter des Volkes! Duldet nicht, daß man auf diese Weise mit den Verheißungen umspringe, die man damals im März, in der Angst des Herzens, in dem zerknirschenden Gefühle der Ohnmacht mit bebenden Lippen ausstieß! Duldet es nicht, daß maßlose Willkühr eines volksfeindlichen Ministeriums fortfahre Schmach über Schmach auf jene große Zeit zu häufen, daß brutale Gewalt mit den Worten Freiheit, Ordnung, Gesetzlichkeit länger noch ihr frevelhaftes Spiel treibe. Wir fordern Euch daher auf, Vertreter des Volkes, mit aller nur erdenklichen Kraft und Entschlossenheit diesem abermaligen Versuche einer stets frecher auftretenden Reaktion entgegen zu wirken und für den Fall derlei Entwürfe von der Kammer angenommen würden, Euere Sitze protestirend zu verlassen, um so, wenn auch Alles verloren, wenigstens Euere und unsere Ehre zu retten. Aachen, den 16. März 1849.“ (Folgen die Unterschriften.) Meteorologische Beobachtungen. [irrelevantes Material] Bekanntmachung. Das General-Post-Amt hat bereits wiederholt darauf aufmerksam gemacht, daß jetzt, nachdem das für deklarirte Geldsendungen zu zahlende Porto, beträchtlich herabgesetzt worden ist, es im Interesse der Versender von Geldern und werthvollen Gegenständen liegt, den Werth solcher, der Post anvertrauten Sendungen zu deklariren. Dessen ungeachtet gelangen noch fortwährend Reklamationen wegen angeblich zur Post gelieferten, aber nicht an ihre Adresse gelangten Geldbriefe an das General-Post-Amt. Die in Folge dieser Reklamationen angestellten Nachforschungen sind in der Regel erfolglos, weil in vielen Fällen nicht einmal die wirkliche Auslieferung der Briefe und Gelder außer Zweifel gestellt werden kann, überdies auch die Natur des Postdienstes nicht erlaubt, jeden gewöhnlichen Brief mit solcher Sorgfalt zu behandeln, daß dessen Verbleiben nachgewiesen werden könnte. Die Versender von Geldern werden daher wiederholt dringend aufgefordert, den Inhalt solcher Sendungen zu deklariren. Die dafür zu zahlende Gebühr ist im Verhältniß zu dem Werthe der Sendung so mäßig, daß sie gegen die Sicherheit nicht in Betracht kommen kann, welche durch die Deklaration erlangt wird. Für den Verlust nicht deklarirter Geld- und Werthsendungen wird von der Post-Verwaltung in keinem Falle Ersatz geleistet. Wer die Deklaration daher unterläßt, hat den für ihn daraus entstehenden Nachtheil lediglich sich selbst zuzuschreiben. Berlin, den 9. März 1849. General-Post-Amt. Vortreffliches Futter für Ratten, Mäuse, Schwaben u. Wanzen, große Budengasse Nr. 5. Ein Uhrmacher-Lehrling wird gesucht. Höhle Nr. 19. Strohhüte sind in Auswahl nach dem neuesten Façon zu haben Obenmarspforten Nr. 42. Ein starker Schlosser-Lehrling wird gesucht, Buttermarkt Nr. 37. Kunstausstellung. Einer liegenden Venus von 5 Fuß 9 Zoll Größe, nebst Ruhbett von Marmor im Theater-Saal, täglich von Morgens 9 bis 5 Uhr Abends. Entree 5 Sgr. W. J. Imhoff. Ein Barbier-Gehülfe wird gesucht, der gleich eintreten kann. Thurnmarkt Nr. 15. Messingene, bleierne und guszeiserne Pumpen aller Art, empfehle ich zur gefälligen Abnahme, als: eiserne freistehende Säulen, Gestell- und Dreh-Pumpen, so wie messingene und bleierne Hauspumpen, von denen ich eine Auswahl in meinem Lager sowohl, als im Betrieb zur Ansicht aufgestellt habe. Für alle von mir gefertigten Pumpen wird eine hinlängliche Garantie geleistet. Aug. Hönig, Altenmarkt Nr. 56 in Köln. Strohhüte werden gewaschen und modernisirt. Komödienstraße Nr. 45. Zwei geübte Cigarrenmacher suchen Arbeit, Kühgasse Nr. 9 am Thurnmarkt. <TEI> <text> <pb facs="#f0001" n="1409"/> <front> <titlePage type="heading"> <titlePart type="main">Beilage zu Nr. 251 der Neuen Rheinischen Zeitung.</titlePart> <titlePart type="sub">Organ der Demokratie.</titlePart> <docImprint> <docDate>Mittwoch 21. März 1849.</docDate> </docImprint> </titlePage> </front> <body> <div n="1"> <head>[Französische Republik]</head> <div xml:id="ar251b_001" type="jArticle"> <p>das Eigenthum der Fonds und der Aktien — und dieses Eigenthum befindet sich in den Händen der Rothschild's und Foulds. Schade, daß die Rothschild's keine Franzosen sind. Aber was liegt daran? Haben sich die verschiedenen Parteien nicht ausgesöhnt? Haben die frühern Rabbiner des linken und rechten Seine-Ufer nicht anjetzt ein und dasselbe Interesse? die Aufrechthaltung der Actien- und Fonds-Interessen im Allgemeinen? Ob da die Orleanisten, die Legitimisten oder die Napoleonisten herrschen, das kann die Sache nicht ändern, wenn nur die Sache im Allgemeinen vorwärts geht. Und gewiß, dies Bourgeois-Manifest hat vollkommen Recht, wenn es darauf dringt, die Privat Neigungen bei Seite zu setzen. Die neue Kammer „soll die Macht befestigen und nicht erschüttern und das Mangelhafte in den Institutionen ergänzen“. Präsident ist Präsident; wenn es die Nothwendigkeit der Geschäftsordnung erheischt, den Präsidenten auf Lebenszeit zu erwählen, was steht der neuen Kammer im Wege, dies zu thun? Wenn der lebenslänglich erwählte Präsident für erblich erklärt werden muß, wer wird die Kammer daran hindern? Wenn die dem Napoleon verliehene erbliche Macht seinen Kräften nicht gewachsen ist, nun, so ist ja die Kammer wieder da, um eine Uebertragung an eine andere dynastische Familie zu bewerkstelligen. Die Rue Poitiers „hat ja schon einmal das Beispiel der Vereinigung und Verträglichkeit aller alten Parteien gegeben“, warum soll sie nicht für ganz Frankreich bewirken können was sie für sich selbst bewirkt hat?</p> <p>Das alte legale Frankreich, weil es das legitime Frankreich um sich geschlossen hat, glaubt ganz Frankreich zu beherrschen. Das Wahl-Comité vergißt die Bauern und Arbeiter, die nach der Legalität so wenig als nach der Legitimität fragen, nachdem sie gesehn, daß die Eine ihnen so wenig gefrommt hat, wie die Andere. Was sie verlangen, das ist die Milliarde, das sind die ihnen entrissenen Millionen, und hieran scheitern alle die bürgerlichen großen Namen und großen Phrasen des Manifestes.</p> </div> <div xml:id="ar251b_002" type="jArticle"> <head><bibl><author>12</author></bibl> Paris, 17. März.</head> <p>Wir haben zur jetzigen Zeit zwei Arten von Eunuchen; die royalistischen und die republikanischen. Das Haupt der royalistischen Eunuchen ist hinlänglich bekannt: Odilon-Barrot hat selbst dafür Sorge getragen, in jeder Sitzung sich als royalistischer Eunuche zu charakterisiren. Heute war die Reihe an den republikanischen Eunuchen, und Garnier-Pages hat sich als ihr Haupt herausgestellt. Die 45 Centimes-Steuer war bei Gelegenheit der Budget-Frage wieder zur Sprache gekommen. Herr Lasteyrie legt dieser Steuer die ganze üble Lage Frankreichs zur Last. Lasteyrie ist Royalist; aber er spricht offen aus, daß wenn die Sache der Republikaner schlecht steht, so hätten sie dies einzig dieser unglücklichen Steuer zu verdanken: Frankreich hat nicht weniger als eine Milliarde in Folge derselben verloren. Garnier-Pages hat die Verantwortlichkeit dieser Steuer ganz allein auf sich genommen. Er hat das Land retten wollen und er rechnet sich diese Maßregel als ein Verdienst an. Als er dieselbe vorschlug, war er im offenen Widerspruch mit dem demokratischen Elemente der provisorischen Regierung, die sich ihr mit allen Kräften zu widersetzen suchte. Aber Garnier-Pages hat gesiegt und er rühmt sich seines Sieges heute in der Kammer. Und warum gerade heute? Weil in den bevorstehenden Wahlen Garnier-Pages und die ganze Partei des Nationals sich als diejenige Partei darzustellen Interesse hat, welche die Bourgeoisie auf Kosten der Bauern und der verschuldeten Grundbesitzer gerettet hat. Es gab damals zwei Wege, sich aus der Verlegenheit zu ziehen, und als diese zwei Wege bezeichnet Garnier-Pages 1) die Beschaffung von neuem Papiergelde, 2) die Dekretirung der von Barbes aufgestellten Steuer der Milliarde. Beide Steuern würden die Reichen getroffen haben, und ich, Garnier-Pages, habe die Armen, die Verschuldeten, diejenigen, die bereits halb ruinirt sind, treffen wollen; ich habe sie ganz ruiniren wollen, weil sie früher oder später doch ruinirt worden wären.</p> <p>Das Volk hatte einen richtigen Instinkt, als es bei dem Namen Garnier-Pages als Mitglied der provisorischen Regierung hinzufügte: O, den Pages wollen wir nicht. Das ist nicht Pages, le bon, d. h. der wahre, ächte Pages, der verstorbene Pages. Aus Pietät für den Verstorbenen respektirte das Volk den „mauvais Pagés“, und heute erntet es den Dank.</p> <p>Alle diejenigen, welche nicht für die 45 Centimes-Steuer sind, werden von Garnier-Pages zu derjenigen Partei gezählt, welche für die Rückforderung der Milliarde sich ausgesprochen. Wenn Ihr die Milliarde nicht wollt, Ihr Bourgeois, nun so billigt die 45 Centimes. Das ist die heutige Sprache der republikanischen Eunuchen. Er gesteht offen ein, daß er beständig die Politik Ledrü-Rollin's bekämpft habe, und endet pathetisch mit den Worten:</p> <p>„Die 45 Centimes! nein, ihr dürft sie nicht herausgeben, ihr müßt sie behalten, und ich sage dies im Gefühle meiner innigen Ueberzeugung, im Augenblicke, wo die neuen Wahlen wieder bevorstehen.“</p> <p>Garnier-Pages hat sein Ziel erreicht: die Borgeois-Kammer nahm seine Rede mit großem Wohlgefallen auf, und da für ihn ganz Frankreich nichts als eine Bourgeois-Kammer ist, so glaubt er sich seines nächsten Sieges in den Wahlen gewiß. Aber die Bourgeois-Kammer selbst macht dieses Mal ihre Rechnung ohne den <hi rendition="#g">Wirth</hi>, und dieser Wirth, das sind die 25 Millionen Bauern, denen „das Gift der Milliarde“ nunmehr inokulirt worden. Sie verlangen ihre zu viel bezahlten Steuern immer lauter wieder heraus, und der Kreuzzug, den sie für ihre, wie Garnier-Pages sagt, „schmutzigen“ Interessen begonnen haben, wird ein siegreicher sein, weil es ein Kreuzzug für die wirklichen, nächsten, handgreiflichen Interessen der großen Majorität des französischen Volkes ist.</p> </div> <div xml:id="ar251b_003" type="jArticle"> <head>Paris, 18. März.</head> <p>Der Moniteur, bisher taubstumm für die ganze europäische Bewegung, öffnet endlich den Mund. Er sagt:</p> <p rendition="#et">„Wir empfangen die Nachricht, daß der Waffenstillstand am 12. März Mittags zu Mailand gekündigt worden ist und daß mithin die Feindseligkeiten am 21. ihren Anfang nehmen können. König Karl Albert wollte am 13. Abends Turin verlassen und sich nach Alessandria begeben. Die Truppen der Garnison sollten ihm am anderen Tage folgen.“</p> <p>— Der Constitutionnel geht etwas weiter als der Moniteur. Er weiß, daß Minister Ferrari die Kündigung des Waffenstillstands den Kammern in Turin offiziell anzeigte und daß der lombardischen Division, auf ihr Ansuchen, die Ehre zu Theil wurde, den Vortrab zu bilden.</p> <p>— Temps sagt: „Während die piemontesische Armee in die Lombardei vorrückt, hat die sardinische Regierung gleichzeitig Befehl gegeben, Oestreich auch zur See anzugreifen. Albini, der sardinische Admiral in den Gewässern des adriatischen Meeres, hat die Ordre erhalten, das östreichische Geschwader, das Venedig bewacht, in Grund zu schießen, wenn Venedig nicht anders gerettet werden könne. Vice-Admiral Corsi, der bisher vor Cagliari (Insel Sardinien) lag, rückt dem östreichischen Admiral Kastner entgegen, welcher Miene macht, die römisch-toskanischen Gestade zu beunruhigen. In Genua werden außerdem Reserve-Fahrzeuge in großer Zahl ausgerüstet. Wie man sieht, nimmt der Kampf eine furchtbare Ausdehnung an.“</p> <p>— Presse, National, Siècle und das übrige conservative Heer enthalten nichts weiter. Dagegen langt die <hi rendition="#g">Times</hi> vom 17. eben an mit der Nachricht: daß die Londoner Zolldirection den „Bombay“ in Beschlag genommen habe, der eben mit 1200 bewaffneten Mann nach Palermo absegeln wollte, wie dies dieselbe Times gestern bereits anzeigte.</p> <p>— Aus <hi rendition="#g">Marseille</hi> erhalten wir eben den Nouvellisten von 15. März. Er gibt die Zahl der um Marseille concentrirten Truppen, die für eine Expedition bestimmt zu sein scheinen (!) auf 12,000 Mann an, deren Oberbefehl nicht mehr dem General Mollière, sondern dem Generallieutenant Darbonville bestimmt sei.</p> <p>— Aus <hi rendition="#g">Lyon</hi> liegen Journale vom 17. März vor uns. Sie enthalten nichts Neues.</p> <p>— Das gestrige blutige Schauspiel an der Barriere Fontainebleau wird von der gesammten demokratischen Presse mit großer Entrüstung besprochen. Am Eenergischsten drücken sich Reform, Peuple und Revolution aus. Sie datiren vom 17. März an die <hi rendition="#g">Restauration der Guillotine,</hi> welche nicht früher als mit dem Ministerium verschwinden werde.</p> <p>— Die alten Luxemburger Delegirten wollten heute Mittag zum Andenken an die Berliner Revolution ein Bankett abhalten. Sie erklärten jedoch in den Morgenblättern, daß sie die Hinrichtung zweier Juni-Insurgenten so tief erschüttert habe, um wohl eine Verlegung des Banketts zu rechtfertigen.</p> <p>— Die Montagne unterzeichnet eine Adresse an die Toskaner. Wir werden den Text später mittheilen.</p> <p>— Heute fährt die erste Locomotive auf der Lyoner Bahn bis Tonnere.</p> <p>— Die Hinrichtung der beiden Brea-Verurtheilten mag an sich als ein unerhebliches Ereigniß in der jetzigen europäischen Bewegung erscheinen; allein sie ist von Details begleitet, die der Mittheilung werth sind. So erfahren wir, daß die diesfällige Debatte im Ministerrathe des Elysée außerordentlich lange und heiß war. Um 9 Uhr am 15. März begonnen, dauerte sie bis um 1 Uhr Nachts und endigte mit dem Beschlusse, daß Daix und Lahr guillotinirt und nicht erschossen werden sollten. Nourry, der sich so hartnäckig gezeigt hatte, verdankt seine Schonung nur seiner Jugend. Noch um 1 Uhr Nachts sandte Faucher dem Präfekten die nöthigen Befehle. Die Hinrichtung, heißt es in dem Reskripte, müsse noch vor Tagesanbruch geschehen, da die Faubourgs leicht eine Demonstration machen könnten. Aus dem Schlafe gerufen sandte der Präfekt nach dem Henker, um die Guillotine aufzustellen. Aber, o Entsetzen, der Henker (bourreau) war nicht aufzutreiben. Um 11 Vormittags begab sich Sibour, der neue Erzbischof von Paris, zum Cultus- und Unterrichtsminister Falloux, um noch eine letzte Bitte um Begnadigung anzubringen. Falloux empfing den Erzbischof mit den Worten: Es ist zu spät! Sie sind hingerichtet! Das Ministerium glaubte so fest an die Hinrichtung am Morgen desselben Tags, daß es bereits einen Zeitungsartikel an die „Patrie“ geschickt hatte, den es wieder abholen ließ, nachdem es die Abwesenheit des Scharfrichters erfahren hatte. Endlich wurde Samson-Sohn aufgetrieben und die Hinrichtung erfolgte heute Morgen 7 Uhr in der oben angezeigten Weise ohne alle Störung. Den Rest finden sie in den Journalen.</p> <p>— Wir erhalten unsre Pariser lith. Correspondenz heute so spät, daß wir nur wenig daraus geben können. In der Sitzung der Nationalversammlung vom 17. wurde die allgemeine Berathung des Budgets geschlossen. <hi rendition="#g">Goudchaux,</hi> der ehemalige, und <hi rendition="#g">Fould</hi> der zukünftige Finanzjude Frankreichs, hatten eine heftige Debatte über die Finanzverschwendung unter der Monarchie, die Fould entschuldigte. Der gegenwärtige Finanzminister <hi rendition="#g">Passy</hi> erklärte die Finanzlage für befriedigend (!) und er hoffe durchzukommen, wenn das Land und Europa ruhig blieben. Der Minister des Innern, <hi rendition="#g">Faucher,</hi> setzte hierauf mit 403 gegen 315 Stimmen durch, daß am Montag das <hi rendition="#g">Clubgesetz</hi> debattirt werde, damit der unter dem Vorwande der Wahlagitation möglicher Weise wiedererstehende Schein von Associations- und Versammlungsfreiheit sofort erstickt werde. Alsdann wurde die artikelweise Debatte des Büdgets begonnen.</p> </div> <div xml:id="ar251b_004" type="jArticle"> <head><bibl><author>068</author></bibl> Bourges, 14. März.</head> <p>(Prozeß der Mai-Angeklagten.)</p> <p>Nach Eröffnung der Sitzung bemerkt Blanqui, daß verschiedene Journale höchst ungenaue Berichte der Verhandlungen geben, während das Interesse der Angeklagten die möglichst ausführliche Darstellung verlange. Der Präsident ertheilt den Journalisten unter einigen Protestationen eine Ermahmung.</p> <p>Zeuge Trinité, 47 Jahr alt, Advokat. Am 13. Mai wohnte ich einer Sitzung des Clubs Blanqui bei. Ich hörte einen Arbeiter darüber sprechen, daß die Nationalgarde die Arbeiter Kanaillen nenne. Ein Mann, welcher rief: „Das ist nicht wahr!“ wurde vor die Thür geworfen. Arnould Frémy bestieg darauf die Tribüne und sprach für unentgeldliche Gerichtspflege, Progressivsteuer u. s. w.; er schloß seine Rede mit den Worten: „Man muß nächsten Montag gegen die National-Versammlung marschiren.“ Ein Redner, den man mir als Flotte bezeichnete, sprach mit Lebhaftigkeit dagegen. Blanqui bestieg die Tribüne und sagte, daß es noch nicht Zeit sei und daß man noch warten müsse.</p> <p>Zeuge Bertrand, 39 Jahr alt, Volksrepräsentant, war am 13. Mai ebenfalls „aus Neugierde“ im Club Blanqui und hörte dieselben Worte.</p> <p>Blanqui: Ich verlange von dem Zeugen zu wissen, ob man nicht den so aufdringenden Redner als agent provocateur behandelt hat?</p> <p>Zeuge: Das ist wahr.</p> <p>Blanqui: Habe ich nicht den Club in meiner Rede zur Besonnenheit aufgefordert?</p> <p>Zeuge: Allerdings. Aber ich muß auch sagen, daß mir der Club zu solchen Rathschlägen sehr schlecht aufgelegt schien, und daß mir im ersten Augenblick das Ganze als ein abgekartetes Spiel vorkam.</p> <p>Zeuge Bassac, 36 Jahr alt, Ex-Bataillonschef der Garde-mobile, Lieutenant in der leichten Infanterie, war am 15. Mai an der Assemblée, wo er die Colonne unter dem Ruf: „Es lebe die Republik! Es lebe Polen!“ ankommen sah. Courtais habe die Zulassung der Delegirten verordnet, welche 40 oder 50 Mann eingetreten seien. Er, der Zeuge, habe hinter ihnen das Gitter schließen lassen. Die Menge habe die Oeffnung der Gitter verlangt, dem aber nicht Folge geleistet worden sei. Um 2 Uhr aber erfuhren wir, daß die Assemblée von der andern Seite gestürmt sei.</p> <p>Auf Befragen Blanquis, ob das Gitter an der Seine-Seite erstürmt, oder bloß durch Andrängen der Menge erdrückt worden sei, erklärt der Zeuge, daß man das Gitter nicht mit Gewalt erstürmt habe.</p> <p>Zeuge Taschereau, 46 Jahr alt, Volksrepräsentant, erzählt, daß in der Sitzung vom 15. Mai der Repräsentant Flocon ihn herausgerufen und ihm gesagt habe, daß man ihn auf die Seite schaffen wolle. Er, Taschereau, habe am Tage darauf Flocon über diese Aeußerung zur Rede gestellt, und die Antwort erhalten, daß Blanqui Ordre gegeben habe sich Taschereaus zu bemächtigen. Der Zeuge will bemerkt haben, daß, als Blanqui mit Raspail auf der Tribüne sprach, sich die Augen Raspails plötzlich auf ihn, Taschereau, gerichtet hätten.</p> <p>Raspail: Die bisherigen Zeugen haben bewiesen, daß ich gar nicht mit Blanqui zusammen auf der Tribüne war. Blanqui wurde auf die Tribüne getragen, als ich meine Petitionen verlesen hatte; mich hat nur die „Revueretrospective“ des Hrn. Taschereau auf die Tribüne getragen. (Allgemeines Gelächter.)</p> <p>Zeuge Ferdinand Flocon, 48 Jahr alt, Volksrepräsentant, erklärt in dem Augenblick der Erstürmung in die Assemblée gekommen zu sein. Es sei in seiner Nähe Taschereaus Namen genannt worden und aus biedermännischer Besorgniß habe er denselben zur Flucht bewogen. Uebrigens habe er keineswegs Blanqui als denjenigen bezeichnet, der die Ordre zu Taschereaus Verfolgung gegeben.</p> <p>In Betreff dieser letzten Bemerkung werden Taschereau und Flocon confrontirt, bleiben aber beide bei ihren widersprechenden Behauptungen.</p> <p>Schluß der Sitzung, 6 Uhr.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Spanien.</head> <div xml:id="ar251b_005" type="jArticle"> <head><bibl><author>068</author></bibl> Madrid, 12. März.</head> <p>Die Budget-Kommission hofft ihre Arbeiten bis zum Anfang des April zu vollenden, und so glaubt man bei Hofe die Cortes-Session gegen den 15. desselben Monats schon schließen zu können.</p> </div> </div> <div> <bibl>Redakteur en chef <editor>Karl Marx.</editor> </bibl> </div> <div type="jReadersLetters" n="1"> <div xml:id="ar251b_007" type="jArticle"> <head>Aachen, 17. März.</head> <p>Von dem Verein der Wahlmänner der Volkspartei und dem hiesigen Volksverein ist nachstehende Adresse an die 2. Kammer in Berlin beschlossen worden:</p> <p>„Die den Kammern am 8. d. M. vorgelegten Gesetzentwürfe haben endlich auch dem Kurzsichtigsten die Augen geöffnet. Die unbegrenzte Treulosigkeit, die unendliche Verachtung des Volksbewußtseins, die in diesen Entwürfen offen zur Schau getragen werden, müssen endlich das Sündenmaß eines Ministeriums, gegen welches bereits die Nationalversammlung im November v. J. die Anklage wegen Hochverraths erhoben hat, vollmachen. Wir enthalten uns auf eine Kritik der einzelnen Paragraphen einzugehen, wir begnügen uns darauf hinzuweisen, daß, wenn diese die Preßfreiheit und das Versammlungsrecht betreffenden Entwürfe Gesetzeskraft erhalten, die Preßfreiheit zu einem inhaltslosen Worte herabsinkt und kein ehrlicher Mann mehr einer Versammlung beiwohnen kann, die sich durch Maßregeln, wie die vorgeschlagenen mißhandeln läßt.</p> <p>Vertreter des Volkes! Duldet nicht, daß man auf diese Weise mit den Verheißungen umspringe, die man damals im März, in der Angst des Herzens, in dem zerknirschenden Gefühle der Ohnmacht mit bebenden Lippen ausstieß! Duldet es nicht, daß maßlose Willkühr eines volksfeindlichen Ministeriums fortfahre Schmach über Schmach auf jene große Zeit zu häufen, daß brutale Gewalt mit den Worten Freiheit, Ordnung, Gesetzlichkeit länger noch ihr frevelhaftes Spiel treibe.</p> <p>Wir fordern Euch daher auf, Vertreter des Volkes, mit aller nur erdenklichen Kraft und Entschlossenheit diesem abermaligen Versuche einer stets frecher auftretenden Reaktion entgegen zu wirken und für den Fall derlei Entwürfe von der Kammer angenommen würden, Euere Sitze protestirend zu verlassen, um so, wenn auch Alles verloren, wenigstens Euere und unsere Ehre zu retten.</p> <p>Aachen, den 16. März 1849.“</p> <p>(Folgen die Unterschriften.)</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Meteorologische Beobachtungen.</head> <gap reason="insignificant"/> </div> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn"> <p>Bekanntmachung.</p> <p>Das General-Post-Amt hat bereits wiederholt darauf aufmerksam gemacht, daß jetzt, nachdem das für deklarirte Geldsendungen zu zahlende Porto, beträchtlich herabgesetzt worden ist, es im Interesse der Versender von Geldern und werthvollen Gegenständen liegt, den Werth solcher, der Post anvertrauten Sendungen zu deklariren.</p> <p>Dessen ungeachtet gelangen noch fortwährend Reklamationen wegen angeblich zur Post gelieferten, aber nicht an ihre Adresse gelangten Geldbriefe an das General-Post-Amt. Die in Folge dieser Reklamationen angestellten Nachforschungen sind in der Regel erfolglos, weil in vielen Fällen nicht einmal die wirkliche Auslieferung der Briefe und Gelder außer Zweifel gestellt werden kann, überdies auch die Natur des Postdienstes nicht erlaubt, jeden gewöhnlichen Brief mit solcher Sorgfalt zu behandeln, daß dessen Verbleiben nachgewiesen werden könnte.</p> <p>Die Versender von Geldern werden daher wiederholt dringend aufgefordert, den Inhalt solcher Sendungen zu deklariren. Die dafür zu zahlende Gebühr ist im Verhältniß zu dem Werthe der Sendung so mäßig, daß sie gegen die Sicherheit nicht in Betracht kommen kann, welche durch die Deklaration erlangt wird. Für den Verlust nicht deklarirter Geld- und Werthsendungen wird von der Post-Verwaltung in keinem Falle Ersatz geleistet. Wer die Deklaration daher unterläßt, hat den für ihn daraus entstehenden Nachtheil lediglich sich selbst zuzuschreiben.</p> <p>Berlin, den 9. März 1849.</p> <p>General-Post-Amt.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Vortreffliches Futter für Ratten, Mäuse, Schwaben u. Wanzen, große Budengasse Nr. 5.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein Uhrmacher-Lehrling wird gesucht. Höhle Nr. 19.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Strohhüte sind in Auswahl nach dem neuesten Façon zu haben Obenmarspforten Nr. 42.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein starker Schlosser-Lehrling wird gesucht, Buttermarkt Nr. 37.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Kunstausstellung.</p> <p>Einer liegenden Venus von 5 Fuß 9 Zoll Größe, nebst Ruhbett von Marmor im Theater-Saal, täglich von Morgens 9 bis 5 Uhr Abends.</p> <p>Entree 5 Sgr.</p> <p>W. J. Imhoff.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein Barbier-Gehülfe wird gesucht, der gleich eintreten kann. Thurnmarkt Nr. 15.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Messingene, bleierne und guszeiserne Pumpen aller Art, empfehle ich zur gefälligen Abnahme, als: eiserne freistehende Säulen, Gestell- und Dreh-Pumpen, so wie messingene und bleierne Hauspumpen, von denen ich eine Auswahl in meinem Lager sowohl, als im Betrieb zur Ansicht aufgestellt habe. Für alle von mir gefertigten Pumpen wird eine hinlängliche Garantie geleistet.</p> <p>Aug. Hönig, Altenmarkt Nr. 56 in Köln.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Strohhüte werden gewaschen und modernisirt. Komödienstraße Nr. 45.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Zwei geübte Cigarrenmacher suchen Arbeit, Kühgasse Nr. 9 am Thurnmarkt.</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [1409/0001]
Beilage zu Nr. 251 der Neuen Rheinischen Zeitung. Organ der Demokratie. Mittwoch 21. März 1849. [Französische Republik] das Eigenthum der Fonds und der Aktien — und dieses Eigenthum befindet sich in den Händen der Rothschild's und Foulds. Schade, daß die Rothschild's keine Franzosen sind. Aber was liegt daran? Haben sich die verschiedenen Parteien nicht ausgesöhnt? Haben die frühern Rabbiner des linken und rechten Seine-Ufer nicht anjetzt ein und dasselbe Interesse? die Aufrechthaltung der Actien- und Fonds-Interessen im Allgemeinen? Ob da die Orleanisten, die Legitimisten oder die Napoleonisten herrschen, das kann die Sache nicht ändern, wenn nur die Sache im Allgemeinen vorwärts geht. Und gewiß, dies Bourgeois-Manifest hat vollkommen Recht, wenn es darauf dringt, die Privat Neigungen bei Seite zu setzen. Die neue Kammer „soll die Macht befestigen und nicht erschüttern und das Mangelhafte in den Institutionen ergänzen“. Präsident ist Präsident; wenn es die Nothwendigkeit der Geschäftsordnung erheischt, den Präsidenten auf Lebenszeit zu erwählen, was steht der neuen Kammer im Wege, dies zu thun? Wenn der lebenslänglich erwählte Präsident für erblich erklärt werden muß, wer wird die Kammer daran hindern? Wenn die dem Napoleon verliehene erbliche Macht seinen Kräften nicht gewachsen ist, nun, so ist ja die Kammer wieder da, um eine Uebertragung an eine andere dynastische Familie zu bewerkstelligen. Die Rue Poitiers „hat ja schon einmal das Beispiel der Vereinigung und Verträglichkeit aller alten Parteien gegeben“, warum soll sie nicht für ganz Frankreich bewirken können was sie für sich selbst bewirkt hat?
Das alte legale Frankreich, weil es das legitime Frankreich um sich geschlossen hat, glaubt ganz Frankreich zu beherrschen. Das Wahl-Comité vergißt die Bauern und Arbeiter, die nach der Legalität so wenig als nach der Legitimität fragen, nachdem sie gesehn, daß die Eine ihnen so wenig gefrommt hat, wie die Andere. Was sie verlangen, das ist die Milliarde, das sind die ihnen entrissenen Millionen, und hieran scheitern alle die bürgerlichen großen Namen und großen Phrasen des Manifestes.
12 Paris, 17. März. Wir haben zur jetzigen Zeit zwei Arten von Eunuchen; die royalistischen und die republikanischen. Das Haupt der royalistischen Eunuchen ist hinlänglich bekannt: Odilon-Barrot hat selbst dafür Sorge getragen, in jeder Sitzung sich als royalistischer Eunuche zu charakterisiren. Heute war die Reihe an den republikanischen Eunuchen, und Garnier-Pages hat sich als ihr Haupt herausgestellt. Die 45 Centimes-Steuer war bei Gelegenheit der Budget-Frage wieder zur Sprache gekommen. Herr Lasteyrie legt dieser Steuer die ganze üble Lage Frankreichs zur Last. Lasteyrie ist Royalist; aber er spricht offen aus, daß wenn die Sache der Republikaner schlecht steht, so hätten sie dies einzig dieser unglücklichen Steuer zu verdanken: Frankreich hat nicht weniger als eine Milliarde in Folge derselben verloren. Garnier-Pages hat die Verantwortlichkeit dieser Steuer ganz allein auf sich genommen. Er hat das Land retten wollen und er rechnet sich diese Maßregel als ein Verdienst an. Als er dieselbe vorschlug, war er im offenen Widerspruch mit dem demokratischen Elemente der provisorischen Regierung, die sich ihr mit allen Kräften zu widersetzen suchte. Aber Garnier-Pages hat gesiegt und er rühmt sich seines Sieges heute in der Kammer. Und warum gerade heute? Weil in den bevorstehenden Wahlen Garnier-Pages und die ganze Partei des Nationals sich als diejenige Partei darzustellen Interesse hat, welche die Bourgeoisie auf Kosten der Bauern und der verschuldeten Grundbesitzer gerettet hat. Es gab damals zwei Wege, sich aus der Verlegenheit zu ziehen, und als diese zwei Wege bezeichnet Garnier-Pages 1) die Beschaffung von neuem Papiergelde, 2) die Dekretirung der von Barbes aufgestellten Steuer der Milliarde. Beide Steuern würden die Reichen getroffen haben, und ich, Garnier-Pages, habe die Armen, die Verschuldeten, diejenigen, die bereits halb ruinirt sind, treffen wollen; ich habe sie ganz ruiniren wollen, weil sie früher oder später doch ruinirt worden wären.
Das Volk hatte einen richtigen Instinkt, als es bei dem Namen Garnier-Pages als Mitglied der provisorischen Regierung hinzufügte: O, den Pages wollen wir nicht. Das ist nicht Pages, le bon, d. h. der wahre, ächte Pages, der verstorbene Pages. Aus Pietät für den Verstorbenen respektirte das Volk den „mauvais Pagés“, und heute erntet es den Dank.
Alle diejenigen, welche nicht für die 45 Centimes-Steuer sind, werden von Garnier-Pages zu derjenigen Partei gezählt, welche für die Rückforderung der Milliarde sich ausgesprochen. Wenn Ihr die Milliarde nicht wollt, Ihr Bourgeois, nun so billigt die 45 Centimes. Das ist die heutige Sprache der republikanischen Eunuchen. Er gesteht offen ein, daß er beständig die Politik Ledrü-Rollin's bekämpft habe, und endet pathetisch mit den Worten:
„Die 45 Centimes! nein, ihr dürft sie nicht herausgeben, ihr müßt sie behalten, und ich sage dies im Gefühle meiner innigen Ueberzeugung, im Augenblicke, wo die neuen Wahlen wieder bevorstehen.“
Garnier-Pages hat sein Ziel erreicht: die Borgeois-Kammer nahm seine Rede mit großem Wohlgefallen auf, und da für ihn ganz Frankreich nichts als eine Bourgeois-Kammer ist, so glaubt er sich seines nächsten Sieges in den Wahlen gewiß. Aber die Bourgeois-Kammer selbst macht dieses Mal ihre Rechnung ohne den Wirth, und dieser Wirth, das sind die 25 Millionen Bauern, denen „das Gift der Milliarde“ nunmehr inokulirt worden. Sie verlangen ihre zu viel bezahlten Steuern immer lauter wieder heraus, und der Kreuzzug, den sie für ihre, wie Garnier-Pages sagt, „schmutzigen“ Interessen begonnen haben, wird ein siegreicher sein, weil es ein Kreuzzug für die wirklichen, nächsten, handgreiflichen Interessen der großen Majorität des französischen Volkes ist.
Paris, 18. März. Der Moniteur, bisher taubstumm für die ganze europäische Bewegung, öffnet endlich den Mund. Er sagt:
„Wir empfangen die Nachricht, daß der Waffenstillstand am 12. März Mittags zu Mailand gekündigt worden ist und daß mithin die Feindseligkeiten am 21. ihren Anfang nehmen können. König Karl Albert wollte am 13. Abends Turin verlassen und sich nach Alessandria begeben. Die Truppen der Garnison sollten ihm am anderen Tage folgen.“
— Der Constitutionnel geht etwas weiter als der Moniteur. Er weiß, daß Minister Ferrari die Kündigung des Waffenstillstands den Kammern in Turin offiziell anzeigte und daß der lombardischen Division, auf ihr Ansuchen, die Ehre zu Theil wurde, den Vortrab zu bilden.
— Temps sagt: „Während die piemontesische Armee in die Lombardei vorrückt, hat die sardinische Regierung gleichzeitig Befehl gegeben, Oestreich auch zur See anzugreifen. Albini, der sardinische Admiral in den Gewässern des adriatischen Meeres, hat die Ordre erhalten, das östreichische Geschwader, das Venedig bewacht, in Grund zu schießen, wenn Venedig nicht anders gerettet werden könne. Vice-Admiral Corsi, der bisher vor Cagliari (Insel Sardinien) lag, rückt dem östreichischen Admiral Kastner entgegen, welcher Miene macht, die römisch-toskanischen Gestade zu beunruhigen. In Genua werden außerdem Reserve-Fahrzeuge in großer Zahl ausgerüstet. Wie man sieht, nimmt der Kampf eine furchtbare Ausdehnung an.“
— Presse, National, Siècle und das übrige conservative Heer enthalten nichts weiter. Dagegen langt die Times vom 17. eben an mit der Nachricht: daß die Londoner Zolldirection den „Bombay“ in Beschlag genommen habe, der eben mit 1200 bewaffneten Mann nach Palermo absegeln wollte, wie dies dieselbe Times gestern bereits anzeigte.
— Aus Marseille erhalten wir eben den Nouvellisten von 15. März. Er gibt die Zahl der um Marseille concentrirten Truppen, die für eine Expedition bestimmt zu sein scheinen (!) auf 12,000 Mann an, deren Oberbefehl nicht mehr dem General Mollière, sondern dem Generallieutenant Darbonville bestimmt sei.
— Aus Lyon liegen Journale vom 17. März vor uns. Sie enthalten nichts Neues.
— Das gestrige blutige Schauspiel an der Barriere Fontainebleau wird von der gesammten demokratischen Presse mit großer Entrüstung besprochen. Am Eenergischsten drücken sich Reform, Peuple und Revolution aus. Sie datiren vom 17. März an die Restauration der Guillotine, welche nicht früher als mit dem Ministerium verschwinden werde.
— Die alten Luxemburger Delegirten wollten heute Mittag zum Andenken an die Berliner Revolution ein Bankett abhalten. Sie erklärten jedoch in den Morgenblättern, daß sie die Hinrichtung zweier Juni-Insurgenten so tief erschüttert habe, um wohl eine Verlegung des Banketts zu rechtfertigen.
— Die Montagne unterzeichnet eine Adresse an die Toskaner. Wir werden den Text später mittheilen.
— Heute fährt die erste Locomotive auf der Lyoner Bahn bis Tonnere.
— Die Hinrichtung der beiden Brea-Verurtheilten mag an sich als ein unerhebliches Ereigniß in der jetzigen europäischen Bewegung erscheinen; allein sie ist von Details begleitet, die der Mittheilung werth sind. So erfahren wir, daß die diesfällige Debatte im Ministerrathe des Elysée außerordentlich lange und heiß war. Um 9 Uhr am 15. März begonnen, dauerte sie bis um 1 Uhr Nachts und endigte mit dem Beschlusse, daß Daix und Lahr guillotinirt und nicht erschossen werden sollten. Nourry, der sich so hartnäckig gezeigt hatte, verdankt seine Schonung nur seiner Jugend. Noch um 1 Uhr Nachts sandte Faucher dem Präfekten die nöthigen Befehle. Die Hinrichtung, heißt es in dem Reskripte, müsse noch vor Tagesanbruch geschehen, da die Faubourgs leicht eine Demonstration machen könnten. Aus dem Schlafe gerufen sandte der Präfekt nach dem Henker, um die Guillotine aufzustellen. Aber, o Entsetzen, der Henker (bourreau) war nicht aufzutreiben. Um 11 Vormittags begab sich Sibour, der neue Erzbischof von Paris, zum Cultus- und Unterrichtsminister Falloux, um noch eine letzte Bitte um Begnadigung anzubringen. Falloux empfing den Erzbischof mit den Worten: Es ist zu spät! Sie sind hingerichtet! Das Ministerium glaubte so fest an die Hinrichtung am Morgen desselben Tags, daß es bereits einen Zeitungsartikel an die „Patrie“ geschickt hatte, den es wieder abholen ließ, nachdem es die Abwesenheit des Scharfrichters erfahren hatte. Endlich wurde Samson-Sohn aufgetrieben und die Hinrichtung erfolgte heute Morgen 7 Uhr in der oben angezeigten Weise ohne alle Störung. Den Rest finden sie in den Journalen.
— Wir erhalten unsre Pariser lith. Correspondenz heute so spät, daß wir nur wenig daraus geben können. In der Sitzung der Nationalversammlung vom 17. wurde die allgemeine Berathung des Budgets geschlossen. Goudchaux, der ehemalige, und Fould der zukünftige Finanzjude Frankreichs, hatten eine heftige Debatte über die Finanzverschwendung unter der Monarchie, die Fould entschuldigte. Der gegenwärtige Finanzminister Passy erklärte die Finanzlage für befriedigend (!) und er hoffe durchzukommen, wenn das Land und Europa ruhig blieben. Der Minister des Innern, Faucher, setzte hierauf mit 403 gegen 315 Stimmen durch, daß am Montag das Clubgesetz debattirt werde, damit der unter dem Vorwande der Wahlagitation möglicher Weise wiedererstehende Schein von Associations- und Versammlungsfreiheit sofort erstickt werde. Alsdann wurde die artikelweise Debatte des Büdgets begonnen.
068 Bourges, 14. März. (Prozeß der Mai-Angeklagten.)
Nach Eröffnung der Sitzung bemerkt Blanqui, daß verschiedene Journale höchst ungenaue Berichte der Verhandlungen geben, während das Interesse der Angeklagten die möglichst ausführliche Darstellung verlange. Der Präsident ertheilt den Journalisten unter einigen Protestationen eine Ermahmung.
Zeuge Trinité, 47 Jahr alt, Advokat. Am 13. Mai wohnte ich einer Sitzung des Clubs Blanqui bei. Ich hörte einen Arbeiter darüber sprechen, daß die Nationalgarde die Arbeiter Kanaillen nenne. Ein Mann, welcher rief: „Das ist nicht wahr!“ wurde vor die Thür geworfen. Arnould Frémy bestieg darauf die Tribüne und sprach für unentgeldliche Gerichtspflege, Progressivsteuer u. s. w.; er schloß seine Rede mit den Worten: „Man muß nächsten Montag gegen die National-Versammlung marschiren.“ Ein Redner, den man mir als Flotte bezeichnete, sprach mit Lebhaftigkeit dagegen. Blanqui bestieg die Tribüne und sagte, daß es noch nicht Zeit sei und daß man noch warten müsse.
Zeuge Bertrand, 39 Jahr alt, Volksrepräsentant, war am 13. Mai ebenfalls „aus Neugierde“ im Club Blanqui und hörte dieselben Worte.
Blanqui: Ich verlange von dem Zeugen zu wissen, ob man nicht den so aufdringenden Redner als agent provocateur behandelt hat?
Zeuge: Das ist wahr.
Blanqui: Habe ich nicht den Club in meiner Rede zur Besonnenheit aufgefordert?
Zeuge: Allerdings. Aber ich muß auch sagen, daß mir der Club zu solchen Rathschlägen sehr schlecht aufgelegt schien, und daß mir im ersten Augenblick das Ganze als ein abgekartetes Spiel vorkam.
Zeuge Bassac, 36 Jahr alt, Ex-Bataillonschef der Garde-mobile, Lieutenant in der leichten Infanterie, war am 15. Mai an der Assemblée, wo er die Colonne unter dem Ruf: „Es lebe die Republik! Es lebe Polen!“ ankommen sah. Courtais habe die Zulassung der Delegirten verordnet, welche 40 oder 50 Mann eingetreten seien. Er, der Zeuge, habe hinter ihnen das Gitter schließen lassen. Die Menge habe die Oeffnung der Gitter verlangt, dem aber nicht Folge geleistet worden sei. Um 2 Uhr aber erfuhren wir, daß die Assemblée von der andern Seite gestürmt sei.
Auf Befragen Blanquis, ob das Gitter an der Seine-Seite erstürmt, oder bloß durch Andrängen der Menge erdrückt worden sei, erklärt der Zeuge, daß man das Gitter nicht mit Gewalt erstürmt habe.
Zeuge Taschereau, 46 Jahr alt, Volksrepräsentant, erzählt, daß in der Sitzung vom 15. Mai der Repräsentant Flocon ihn herausgerufen und ihm gesagt habe, daß man ihn auf die Seite schaffen wolle. Er, Taschereau, habe am Tage darauf Flocon über diese Aeußerung zur Rede gestellt, und die Antwort erhalten, daß Blanqui Ordre gegeben habe sich Taschereaus zu bemächtigen. Der Zeuge will bemerkt haben, daß, als Blanqui mit Raspail auf der Tribüne sprach, sich die Augen Raspails plötzlich auf ihn, Taschereau, gerichtet hätten.
Raspail: Die bisherigen Zeugen haben bewiesen, daß ich gar nicht mit Blanqui zusammen auf der Tribüne war. Blanqui wurde auf die Tribüne getragen, als ich meine Petitionen verlesen hatte; mich hat nur die „Revueretrospective“ des Hrn. Taschereau auf die Tribüne getragen. (Allgemeines Gelächter.)
Zeuge Ferdinand Flocon, 48 Jahr alt, Volksrepräsentant, erklärt in dem Augenblick der Erstürmung in die Assemblée gekommen zu sein. Es sei in seiner Nähe Taschereaus Namen genannt worden und aus biedermännischer Besorgniß habe er denselben zur Flucht bewogen. Uebrigens habe er keineswegs Blanqui als denjenigen bezeichnet, der die Ordre zu Taschereaus Verfolgung gegeben.
In Betreff dieser letzten Bemerkung werden Taschereau und Flocon confrontirt, bleiben aber beide bei ihren widersprechenden Behauptungen.
Schluß der Sitzung, 6 Uhr.
Spanien. 068 Madrid, 12. März. Die Budget-Kommission hofft ihre Arbeiten bis zum Anfang des April zu vollenden, und so glaubt man bei Hofe die Cortes-Session gegen den 15. desselben Monats schon schließen zu können.
Redakteur en chef Karl Marx. Aachen, 17. März. Von dem Verein der Wahlmänner der Volkspartei und dem hiesigen Volksverein ist nachstehende Adresse an die 2. Kammer in Berlin beschlossen worden:
„Die den Kammern am 8. d. M. vorgelegten Gesetzentwürfe haben endlich auch dem Kurzsichtigsten die Augen geöffnet. Die unbegrenzte Treulosigkeit, die unendliche Verachtung des Volksbewußtseins, die in diesen Entwürfen offen zur Schau getragen werden, müssen endlich das Sündenmaß eines Ministeriums, gegen welches bereits die Nationalversammlung im November v. J. die Anklage wegen Hochverraths erhoben hat, vollmachen. Wir enthalten uns auf eine Kritik der einzelnen Paragraphen einzugehen, wir begnügen uns darauf hinzuweisen, daß, wenn diese die Preßfreiheit und das Versammlungsrecht betreffenden Entwürfe Gesetzeskraft erhalten, die Preßfreiheit zu einem inhaltslosen Worte herabsinkt und kein ehrlicher Mann mehr einer Versammlung beiwohnen kann, die sich durch Maßregeln, wie die vorgeschlagenen mißhandeln läßt.
Vertreter des Volkes! Duldet nicht, daß man auf diese Weise mit den Verheißungen umspringe, die man damals im März, in der Angst des Herzens, in dem zerknirschenden Gefühle der Ohnmacht mit bebenden Lippen ausstieß! Duldet es nicht, daß maßlose Willkühr eines volksfeindlichen Ministeriums fortfahre Schmach über Schmach auf jene große Zeit zu häufen, daß brutale Gewalt mit den Worten Freiheit, Ordnung, Gesetzlichkeit länger noch ihr frevelhaftes Spiel treibe.
Wir fordern Euch daher auf, Vertreter des Volkes, mit aller nur erdenklichen Kraft und Entschlossenheit diesem abermaligen Versuche einer stets frecher auftretenden Reaktion entgegen zu wirken und für den Fall derlei Entwürfe von der Kammer angenommen würden, Euere Sitze protestirend zu verlassen, um so, wenn auch Alles verloren, wenigstens Euere und unsere Ehre zu retten.
Aachen, den 16. März 1849.“
(Folgen die Unterschriften.)
Meteorologische Beobachtungen. _ Bekanntmachung.
Das General-Post-Amt hat bereits wiederholt darauf aufmerksam gemacht, daß jetzt, nachdem das für deklarirte Geldsendungen zu zahlende Porto, beträchtlich herabgesetzt worden ist, es im Interesse der Versender von Geldern und werthvollen Gegenständen liegt, den Werth solcher, der Post anvertrauten Sendungen zu deklariren.
Dessen ungeachtet gelangen noch fortwährend Reklamationen wegen angeblich zur Post gelieferten, aber nicht an ihre Adresse gelangten Geldbriefe an das General-Post-Amt. Die in Folge dieser Reklamationen angestellten Nachforschungen sind in der Regel erfolglos, weil in vielen Fällen nicht einmal die wirkliche Auslieferung der Briefe und Gelder außer Zweifel gestellt werden kann, überdies auch die Natur des Postdienstes nicht erlaubt, jeden gewöhnlichen Brief mit solcher Sorgfalt zu behandeln, daß dessen Verbleiben nachgewiesen werden könnte.
Die Versender von Geldern werden daher wiederholt dringend aufgefordert, den Inhalt solcher Sendungen zu deklariren. Die dafür zu zahlende Gebühr ist im Verhältniß zu dem Werthe der Sendung so mäßig, daß sie gegen die Sicherheit nicht in Betracht kommen kann, welche durch die Deklaration erlangt wird. Für den Verlust nicht deklarirter Geld- und Werthsendungen wird von der Post-Verwaltung in keinem Falle Ersatz geleistet. Wer die Deklaration daher unterläßt, hat den für ihn daraus entstehenden Nachtheil lediglich sich selbst zuzuschreiben.
Berlin, den 9. März 1849.
General-Post-Amt.
Vortreffliches Futter für Ratten, Mäuse, Schwaben u. Wanzen, große Budengasse Nr. 5.
Ein Uhrmacher-Lehrling wird gesucht. Höhle Nr. 19.
Strohhüte sind in Auswahl nach dem neuesten Façon zu haben Obenmarspforten Nr. 42.
Ein starker Schlosser-Lehrling wird gesucht, Buttermarkt Nr. 37.
Kunstausstellung.
Einer liegenden Venus von 5 Fuß 9 Zoll Größe, nebst Ruhbett von Marmor im Theater-Saal, täglich von Morgens 9 bis 5 Uhr Abends.
Entree 5 Sgr.
W. J. Imhoff.
Ein Barbier-Gehülfe wird gesucht, der gleich eintreten kann. Thurnmarkt Nr. 15.
Messingene, bleierne und guszeiserne Pumpen aller Art, empfehle ich zur gefälligen Abnahme, als: eiserne freistehende Säulen, Gestell- und Dreh-Pumpen, so wie messingene und bleierne Hauspumpen, von denen ich eine Auswahl in meinem Lager sowohl, als im Betrieb zur Ansicht aufgestellt habe. Für alle von mir gefertigten Pumpen wird eine hinlängliche Garantie geleistet.
Aug. Hönig, Altenmarkt Nr. 56 in Köln.
Strohhüte werden gewaschen und modernisirt. Komödienstraße Nr. 45.
Zwei geübte Cigarrenmacher suchen Arbeit, Kühgasse Nr. 9 am Thurnmarkt.
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(2017-03-20T13:08:10Z)
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Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat
(2017-03-20T13:08:10Z)
Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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