Neue Rheinische Zeitung. Nr. 252. Köln, 22. März 1849.Neue Rheinische Zeitung Organ der Demokratie. No 252. Köln, Donnerstag, den 22. März 1849. Vierteljähriger Abonnementspreis in Köln 1 Thlr. 7 1/2 Sgr., bei allen preußischen Postanstalten 1 Thlr. 17 Sgr. -- Im Auslande wende man sich: in Belgien an die betreffenden Postanstalten; in London an W. Thomas, 21 Catherine-Street, Strand; in Paris an W. Thomas, 38 Rue Vivienne, und an A. Havas, 3 Rue Jean Jacques Rousseau. Insertionen werden mit 18 Pf. die Petitzeile oder deren Raum berechnet. Auskunft, Annahme und Abgabe chiffrirter Briefe gratis. Nur frankirte Briefe werden angenommen. Expedition Unter Hutmacher Nro. 17. Bestellungen auf die Neue Rheinische Zeitung für das II. Quartal (April-Juni) bitten wir möglichst frühzeitig zu machen. Unsere auswärtigen geehrten Abonnenten machen wir darauf aufmerksam, daß die Abonnements jedesmal am Schlusse des Quartals bei den Postämtern erneuert werden müssen. Uebersicht. Deutschland. Köln. (Auch eine Milliarde. -- Der Hohenzollersche Preßgesetzentwurf). Trier. (Märzfeier). Berlin. (Der 18. -- Klatsch. -- Verlängerung des dänischen Waffenstillstandes. -- Kammersitzungen). Breslau. (Die beabsichtigte Märzfeier). Posen. (Die Russen an der Gränze). Wien. (Verurtheilung. -- Vermischtes). Bremen. (Die Auswanderer). Schleswig-Holstein. (Die Landesversammlung). Frankfurt. (Kaiserdebatte). Heidelberg. (Märzerinnerung). Ungarn. (Vom Kriegsschauplatz). Französische Republik. Paris. (Die Breamörder. -- Bankett. -- Die demokratische Presse. -- Vermischtes. -- National-Versammlung). Marseille. (Neue Infamie Barrots). Italien. Rom. (Neue Note). Neapel. (Kammerverhandlungen). Palermo. (Verwerfung des neapolitanischen Ultimatums). Turin. (Rüstungen. -- Sardinisches Manifest). Großbritannien. London. (Diner -- Hungertod. -- Die Börse). Die demokratischen Vereine der Rheinprovinz werden ersucht, ihre Adressen der "Neuen Rheinischen Zeitung" oder der "Neuen Kölnischen Zeitung" baldigst zugehen zu lassen. Deutschland. 068 Köln, 20. März. Kaum war die Hof- und Krautjunker-Kammer konstituirt, als auch sofort ein Antrag auf Regulirung, d. h. Ablösung der Feudallasten, gestellt wurde. Die gnädigen Herren haben's eilig. Sie wünschen aus der ländlichen Bevölkerung noch vor Thorschluß so viel herauszupressen, daß sie einen hübschen Sparpfennig für etwaige schlimme Tage bei Seite legen und ihren Personen voran in's Ausland senden können. Für den Schreck, für die namenlose Angst, die sie in der ersten Zeit nach dem "Mißverständniß" des Berliner März und seinen nächsten Folgen erduldet: suchen sie jetzt aus den Taschen der geliebten Dorf-"Unterthanen" einen doppeltlieblichen Balsam zu gewinnen. Schlesien insbesondere, das bisherige Goldland der Feudal- und Industrie-Barone, soll noch einmal gründlich ausgebeutelt werden, damit der Glanz seiner gutsherrlichen Ritterschaft, von den mediatisirten Fürsten und Grafen bis auf den simpelsten "gnädigen" Herrn herab, vermehrt und verstärkt, fortstrahle. Wir haben gleich nach Erscheinen des im Dezember vorigen Jahres octroyirten provisorischen Ablösungsgesetzes nachgewiesen, daß es lediglich auf den Vortheil der gnädigen Gutsherren berechnet, daß der sogenannte "kleine Mann" der reinen Willkühr der Großen, schon bei der Zusammensetzung des Schiedsgerichts, preisgegeben und seinen Feinden zur beliebigen Manipulation überliefert ist. Trotzdem ist die noble Ritterschaft mit ihm nicht zufrieden. Sie verlangt ein Gesetz, das dem ritterlichen Beutel noch einige Annehmlichkeiten mehr zuwenden soll. Im März und April 1848 stellten eine Menge hohe Herren in Schlesien ihren Bauern schriftliche Urkunden aus, worin sie auf alle bisherigen gutsunterthänigen Abgaben und Leistungen verzichteten. Um ihre Schlösser vor dem Niederbrennen und sich selbst vor einer eigenthümlichen Verzierung mancher Schloß-Linde oder Hof Pappel zu sichern, gaben sie ihre sogenannten "wohlerworbenen Rechte" mit einem Federzuge dahin. Zum Glück für sie, war das Papier auch damals sehr geduldig. Als daher die Revolution, statt voran zu marschiren, sehr bald im Sumpf der Philisterei und des gemüthlichen Abwartens stecken blieb: da langten die Herren ihre Entsagungsurkunden hervor, nicht um sie zu erfüllen, sondern um sie, als Beweisstücke dem Kriminalgericht zur Untersuchung gegen die rebellische Bauern-Canaille einzusenden. Waren doch die Herren Landräthe noch immer die alten, das ganze Beamtenheer blieb unverändert nach dem März wie's vordem war. Ein neuer Oberpräsident, Hr. Pinder, blies ganz in das Horn der schlesischen Raubritterschaft und schnell durchzogen mobile Kolonnen, die dem Beutel der Steuerzahlenden enorme Summen gekostet haben, die ganze Provinz, um die Feudalherren in ihren sogenannten "wohlerworbenen Rechten" mit gewaffneter Hand zu schützen und das Landvolk durch drückende Einquartirungslast mürbe zu machen und zum Respekt gegen die "gnädigen" Herren zurückzuführen. Somit wurde den "Gnädigen" wohl und üppig zu Muthe, bis auf den einen Punkt, daß an vielen Orten die Bauern mit der Zahlung von Laudemien, Marktgroschen etc. etc. einstweilen zurückhielten. Mit hoffenden Augen blickten die Bauern nach Berlin auf die Vereinbarungsmänner -- mit steigender Besorgniß blickten eben dahin die Patrimonialherren. Jene erwarteten, diese fürchteten Aufhebung der Feudallasten ohne Entschädigung. Statt vor allen Dingen durch feierlichen Beschluß alle Feudalabgaben und Leistungen der Bauern an die Herren Ritter für unentgeldlich aufgehoben zu erklären: wurde die geeignete Zeit unbenutzt vorübergelassen, indem man mit deutscher Gründlichkeit erst alle möglichen Forschungen über Natur, Ursprung etc. der prächtigen Feudal-Dienste und Abgaben anstellte. Als nun endlich die gelehrten Untersuchungen zu Ende und die Vereinbarer nahe daran waren, die einträglichsten gutsherrlichen Abgaben und Frohnden den Bauern von den Schultern zu nehmen und zwar ohne Entschädigung der Herren Ritter: da war auch die gottbegnadete Partei bereits so erstarkt, daß sie den kühnen Griff nach ihrem bevorrechteten Geldbeutel mit leichter Mühe abpariren oder, mit andern Worten, die Vereinbarer auseinander sprengen und in Erwartung noch besserer Tage, einstweilen ein für die Ritterschaft immerhin ganz annehmliches Ablösungsgesetz octroyiren konnte. Jetzt scheinen dieser Partei die ersehnten schönen Tage von Aranjuez zurückgekehrt. Die hohen Herren haben ganz genau ausgerechnet, wie viel mehr als früher, sie nun unter dem Schutz von Bajonetten, Belagerungszuständen, mobilen Kolonnen und dem erwarteten Zuzug des russischen Schwagers aus der schlesischen Bauerschaft werden herausschlagen können. So fein aber auch die Rechnung ist, so sehr ist sie ohne den Wirth gemacht. Dieser Wirth ist der schlesische Bauer, nicht der Bourgeois-Bauer, mit 3, 4 und mehr Hufen Landes, der zum größten Theil eben so schwarzweiß denkt und handelt, als die Herren Ritter selber, sondern jene Masse von kleineren Bauern, von Hof- und Freigärtnern, Häuslern und "Zuhausinnewohnern", welche bisher die eigentlichen Lastthiere der großen Grundbesitzer gewesen sind und nach dem Plane der Letzteren unter einer andern Form ferner bleiben sollen. Im Jahre 1848 hätte sich jene Masse mit unentgeldlicher Aufhebung der Feudallasten begnügt. Die Gutmüthigkeit des bisher so schamlos ausgesaugten Volkes zeigte sich eben darin, daß die Mehrheit gern das Alte vergessen und nur für die Zukunft ihr Recht und ihre Freiheit gesichert haben wollte. Nach der bittern Lehrzeit in den letzten Monaten des Jahres 1848, und der bisherigen im Jahre 1849, ist das schlesische Landvolk, der "kleine Mann," immer mehr und mehr zu der Einsicht gekommen, daß die Herren Rittergutsbesitzer, statt sich durch ein fein ersonnenes Ablösungsgesetz neue Reichthümer zu octroyiren, von Rechtswegen mindestens denjenigen Theil ihres Raubes, den sie mit Hülfe der früheren Ablösungsgesetze ins Trockne gebracht haben, zurückgeben müssen. Mag immerhin "Mein tapferes Kriegsheer" noch einige Zeit verwandt werden, mit dem Schweiß und Blut des "kleinen Mannes" die gutsherrlichen Taschen zu füllen: der Bauer wartet nur des Augenblicks, wo er seine Abrechnung halten kann, und die wird er wahrlich nicht ohne den Wirth machen. Von Dorf zu Dorf beschäftigt man sich täglich eifriger mit der Frage, wieviel die Herren Raubritter blos seit den letzten 30 Jahren unter dem Schutze "von Gottes Gnaden" dem Landvolke gestohlen haben. Man hat's nicht so leicht wie in Frankreich. Dort forderten und erhielten 1825 eine kleine Zahl von Adligen und hohen Bourgeois eine Milliarde (beinahe 300 Mill. Thaler preuß. Cour.) als sogenannte "Entschädigung" für ihre Verluste in der Revolution. Es ist eine hübsche, runde Summe, und der französische Bauer weiß somit, wieviel er an Kapital und Zinsen zurückerhalten muß. In Preußen haben die Herren Ritter Jahr aus Jahr ein geplündert, die Summe ist ihnen nicht auf einem Brett ausgezahlt worden. Dem einzelnen Bauer war es bisher zwar wohl bekannt was er für seine Person, und was sein Dorf an den Hrn. Ritter, gutsbesitzer gezahlt. Jetzt aber hat man den Ueberschlag für die ganze Provinz gemacht und gefunden, daß das Landvolk in den letzten 30 Jahren auf dem Wege der Ablösung an die schlesischen Raubritter theils in Grundstücken, theils in baarem Kapital und in Renten, um mehr als 80 Mill. Thlr. preuß. Cour. geprellt worden ist. Dazu kommen die jährlichen Abgaben und Leistungen der bis jetzt Nichtabgelösten. Diese Summe beläuft sich für die letzten 30 Jahre auf mindestens 160 Mill. Thlr., macht mit den obigen zusammen c. 240 Mill. Thlr. Dem Landvolk ist mit diesen jetzt erst zu seiner Kunde gelangten Berechnungen ein Licht aufgegangen, vor dessen Helle die feudalen Spießgesellen, trotz aller gottesgnädigen Machtfülle ihres obersten Protektors, in sich zusammenschrecken. Sie haben 240 Mill. aus den Taschen des Landvolks geschluckt, und "unsere 240 Millionen [Fortsetzung] Blödsinn deutscher Zeitungen. (Die Neue Preußische Zeitung.) In Berlin erscheint bekanntlich ein Blättchen unter dem Titel "Neue Preußische Zeitung", auch Kreuzzeitung und von einigen demokratischen Biedermännern, die dergleichen loyale Narrenspossen ernsthaft nehmen, sogar Galgenzeitung genannt, -- eine Benennung, die sich aus Versehen ein- oder zweimal sogar in die "Neue Rheinische Zeitung" geschlichen hat und wofür wir um Entschuldigung bitten. Es gab eine Zeit, wo dies Blättchen durch eine gewisse burschikose Keckheit in der Behauptung von contrerevolutionärem Blödsinn zu einem ganz angenehmen Verdauungspülverchen für gutmüthige Bewunderer Nante'scher Geistestiefe sich aufschwang und Denkern von der Tragweite eines Glasbrenner eine gefährliche Konkurrenz machen konnte. Seine Witze waren wenigstens an Geschmack, Feinheit und treffender Wirkung nicht weniger würzig als die Sr. Majestät Friedrich Wilhelm IV. Allerhöchstselbst. Man sah dem ganzen Blättchen auf den ersten Blick an, von wem es redigirt wurde. Das ganze Büreau war aus Exemplaren jener Berliner Pflanze zusammengesetzt, die man Bummler nennt, und die sich zum Pariser Flaneur verhält wie die große Minna Wauer zur kleinen Dejazet. Referendarien, die am dritten Examen scheiterten, verunglückte Sekondelieutenants, unbrauchbare Postschreiber und andre ehrenwerthe Staatsbürger ähnlichen Schlages, Leute, die in weniger unruhigen Zeiten ihr Leben damit verbrachten, aus einem Bierlokal sich in das andre hinüberzulangweilen, den Kellnerinnen in die Backen zu kneifen, auf Putzmacherinnen oder pommersche Dienstmädchen Jagd zu machen, in's Theater zu gehen und aus Grundsatz nie eine Zeitung zu lesen -- solche interessante Charaktere blickten aus jeder Zeile des Blättchens als Verfasser hervor. Die Hauptsache war nicht die Politik, sondern die Uebertragung der Bummelei in die Tagesliteratur. Für die ernsthafte Politik hatte man denn nebenbei irgend ein schreibseliges verkanntes Genie von altem Beamten oder Offizier, dessen Artikel undurchgesehen in die Setzerei wanderten -- und die Zeitung bummelte sich so gleichsam von selbst jeden Tag zusammen. Das Blättchen war für Berlin etwas Neues und erregte daher ein gewisses Aufsehen. Man wußte freilich nicht, daß das Original des "neuen preußischen" Unternehmens ein viel witzigeres und amüsanteres Blättchen war, das im gottlosen Welschland, in dem verworfenen Babel Paris gedruckt wurde: Le Corsaire. Der Corsaire war das Organ der jungen flanirenden Aristokraten- und Banquierssöhne, sowie ihrer Loretten. Die Politik war -- vor der Revolution -- Nebensache. Die reaktionäre, bald legitimistische, bald philippistische Färbung des Blattes war bloß daraus zu erkennen, daß meist nur die Leute der Gegenpartei mit Scandal und mehr oder weniger schlechten Witzen verfolgt wurden. Die Redakteure des Blättchens waren meist Elsässer und Lothringer Juden, unter denen auch die industrielle Notabilität Abraham (fälschlich Alexander) Weill figurirt. Diese liebenswürdige Couleur literarischer Industrieritter, konnte natürlich von ihren 860 Abonnenten nicht leben. Sie lebte meist von der Munifizenz der jungen reichen Flaneurs, denen sie für ein gutes Diner als Hofnarren und im Nothfall auch sonst noch dienten. Zwischen einem dieser Literaten und einem Portier soll sich vor nicht gar zu langer Zeit ein gewaltiger Konkurrenzstreit erhoben haben, als ein flotter junger Börsenwolf seine Lorette wegen herannahender Bejahrung in Ruhestand versetzte und ihr ein kleines Modistengeschäft nebst einem Ehemann zusagte. Eine andere Lebensquelle dieser Herren bestand darin, irgend einen Schauspieldirektor, Deputirten, Beamten, Banquier etc. -- und diesmal ohne Unterschied der Partei -- so lange mit erlogenem, oder nicht erlogenem Skandal zu verfolgen, bis er sich durch einige Tausendfrank-Banknoten das Schweigen des Corsaire erkaufte. Die Redaktionsarbeit dieser edlen Gesellschaft war pures Kinderspiel. Um ihr tägliches Blättchen fertig zu bekommen, brauchten sie bloß zur ersten Lorette ihrer Bekanntschaft oder in's Cafe Cardinal zu gehen. Dort hörten sie, was in den heitern Cirkeln des interessanten Stadtviertels Notre-Dame-de-Lorette sich zugetragen hatte. Hier hat ein Deputirter des Centrums dem andern seine Maitresse abgejagt; dort ein glatzköpfiger Börsenwolf, a l'age, ou l'on n'a plus d'amour, mais ou l'on a plus de caprice, seine Aspasia in den Armen eines beau blond entdeckt; dort hat eine übermüthige Lorette einen nach verschiedenen Seiten hin pikanten Einfall gehabt, und was dergleichen anmuthige und kitzliche Geschichten mehr sind. Diese ganze chronique scandaleuse, rasch mit Bleistift aufgeschrieben, in erträglich glattes, halb anständiges Französisch gekleidet, füllte täglich zwei Drittel des Corsaire, und solange das Blättchen sich in dieser Spezialität bewegte, hatte es zwar nur 860 Abonnenten (wovon 3/4 im Lorettenquartier) aber desto mehr Leser. Man sieht, ein Organ wie der Corsaire setzt einen höheren, mehr babylonischen Civilisationsgrad voraus, als ihn "die Residenz" Berlin liefern kann, und jedenfalls war es nicht weniger honett, aber weit amüsanter, den Corsaire zu redigiren als die Neue Preußische Zeitung, obwohl die betreffenden Literaten in beiden Fällen meist nur das Zusehen hatten. Aber da kam die Februarrevolution. Die "Protektoren" des Quartier Notre-Dame-du-Lorette flogen nach allen Richtungen auseinander, nach England, nach Belgien, in die Provinzen. Die Loretten sanken entsetzlich im Preise. Königinnen von Mabille und vom Chateaurouge, die früher einen Liebhaber von 20 -- 30,000 Franken Renten in sechs Monaten zu ruiniren gewohnt waren, sanken herab zur soupe a l'ognon und suchten, wen sie verschlängen. Ein ganzes Stück Paris, das Paris des Corsaire, war mit einem Schlage vernichtet und verschwunden. Wie der Arbeiter Neue Rheinische Zeitung Organ der Demokratie. No 252. Köln, Donnerstag, den 22. März 1849. Vierteljähriger Abonnementspreis in Köln 1 Thlr. 7 1/2 Sgr., bei allen preußischen Postanstalten 1 Thlr. 17 Sgr. — Im Auslande wende man sich: in Belgien an die betreffenden Postanstalten; in London an W. Thomas, 21 Catherine-Street, Strand; in Paris an W. Thomas, 38 Rue Vivienne, und an A. Havas, 3 Rue Jean Jacques Rousseau. Insertionen werden mit 18 Pf. die Petitzeile oder deren Raum berechnet. Auskunft, Annahme und Abgabe chiffrirter Briefe gratis. Nur frankirte Briefe werden angenommen. Expedition Unter Hutmacher Nro. 17. Bestellungen auf die Neue Rheinische Zeitung für das II. Quartal (April-Juni) bitten wir möglichst frühzeitig zu machen. Unsere auswärtigen geehrten Abonnenten machen wir darauf aufmerksam, daß die Abonnements jedesmal am Schlusse des Quartals bei den Postämtern erneuert werden müssen. Uebersicht. Deutschland. Köln. (Auch eine Milliarde. — Der Hohenzollersche Preßgesetzentwurf). Trier. (Märzfeier). Berlin. (Der 18. — Klatsch. — Verlängerung des dänischen Waffenstillstandes. — Kammersitzungen). Breslau. (Die beabsichtigte Märzfeier). Posen. (Die Russen an der Gränze). Wien. (Verurtheilung. — Vermischtes). Bremen. (Die Auswanderer). Schleswig-Holstein. (Die Landesversammlung). Frankfurt. (Kaiserdebatte). Heidelberg. (Märzerinnerung). Ungarn. (Vom Kriegsschauplatz). Französische Republik. Paris. (Die Breamörder. — Bankett. — Die demokratische Presse. — Vermischtes. — National-Versammlung). Marseille. (Neue Infamie Barrots). Italien. Rom. (Neue Note). Neapel. (Kammerverhandlungen). Palermo. (Verwerfung des neapolitanischen Ultimatums). Turin. (Rüstungen. — Sardinisches Manifest). Großbritannien. London. (Diner — Hungertod. — Die Börse). Die demokratischen Vereine der Rheinprovinz werden ersucht, ihre Adressen der „Neuen Rheinischen Zeitung“ oder der „Neuen Kölnischen Zeitung“ baldigst zugehen zu lassen. Deutschland. 068 Köln, 20. März. Kaum war die Hof- und Krautjunker-Kammer konstituirt, als auch sofort ein Antrag auf Regulirung, d. h. Ablösung der Feudallasten, gestellt wurde. Die gnädigen Herren haben's eilig. Sie wünschen aus der ländlichen Bevölkerung noch vor Thorschluß so viel herauszupressen, daß sie einen hübschen Sparpfennig für etwaige schlimme Tage bei Seite legen und ihren Personen voran in's Ausland senden können. Für den Schreck, für die namenlose Angst, die sie in der ersten Zeit nach dem „Mißverständniß“ des Berliner März und seinen nächsten Folgen erduldet: suchen sie jetzt aus den Taschen der geliebten Dorf-„Unterthanen“ einen doppeltlieblichen Balsam zu gewinnen. Schlesien insbesondere, das bisherige Goldland der Feudal- und Industrie-Barone, soll noch einmal gründlich ausgebeutelt werden, damit der Glanz seiner gutsherrlichen Ritterschaft, von den mediatisirten Fürsten und Grafen bis auf den simpelsten „gnädigen“ Herrn herab, vermehrt und verstärkt, fortstrahle. Wir haben gleich nach Erscheinen des im Dezember vorigen Jahres octroyirten provisorischen Ablösungsgesetzes nachgewiesen, daß es lediglich auf den Vortheil der gnädigen Gutsherren berechnet, daß der sogenannte „kleine Mann“ der reinen Willkühr der Großen, schon bei der Zusammensetzung des Schiedsgerichts, preisgegeben und seinen Feinden zur beliebigen Manipulation überliefert ist. Trotzdem ist die noble Ritterschaft mit ihm nicht zufrieden. Sie verlangt ein Gesetz, das dem ritterlichen Beutel noch einige Annehmlichkeiten mehr zuwenden soll. Im März und April 1848 stellten eine Menge hohe Herren in Schlesien ihren Bauern schriftliche Urkunden aus, worin sie auf alle bisherigen gutsunterthänigen Abgaben und Leistungen verzichteten. Um ihre Schlösser vor dem Niederbrennen und sich selbst vor einer eigenthümlichen Verzierung mancher Schloß-Linde oder Hof Pappel zu sichern, gaben sie ihre sogenannten „wohlerworbenen Rechte“ mit einem Federzuge dahin. Zum Glück für sie, war das Papier auch damals sehr geduldig. Als daher die Revolution, statt voran zu marschiren, sehr bald im Sumpf der Philisterei und des gemüthlichen Abwartens stecken blieb: da langten die Herren ihre Entsagungsurkunden hervor, nicht um sie zu erfüllen, sondern um sie, als Beweisstücke dem Kriminalgericht zur Untersuchung gegen die rebellische Bauern-Canaille einzusenden. Waren doch die Herren Landräthe noch immer die alten, das ganze Beamtenheer blieb unverändert nach dem März wie's vordem war. Ein neuer Oberpräsident, Hr. Pinder, blies ganz in das Horn der schlesischen Raubritterschaft und schnell durchzogen mobile Kolonnen, die dem Beutel der Steuerzahlenden enorme Summen gekostet haben, die ganze Provinz, um die Feudalherren in ihren sogenannten „wohlerworbenen Rechten“ mit gewaffneter Hand zu schützen und das Landvolk durch drückende Einquartirungslast mürbe zu machen und zum Respekt gegen die „gnädigen“ Herren zurückzuführen. Somit wurde den „Gnädigen“ wohl und üppig zu Muthe, bis auf den einen Punkt, daß an vielen Orten die Bauern mit der Zahlung von Laudemien, Marktgroschen etc. etc. einstweilen zurückhielten. Mit hoffenden Augen blickten die Bauern nach Berlin auf die Vereinbarungsmänner — mit steigender Besorgniß blickten eben dahin die Patrimonialherren. Jene erwarteten, diese fürchteten Aufhebung der Feudallasten ohne Entschädigung. Statt vor allen Dingen durch feierlichen Beschluß alle Feudalabgaben und Leistungen der Bauern an die Herren Ritter für unentgeldlich aufgehoben zu erklären: wurde die geeignete Zeit unbenutzt vorübergelassen, indem man mit deutscher Gründlichkeit erst alle möglichen Forschungen über Natur, Ursprung etc. der prächtigen Feudal-Dienste und Abgaben anstellte. Als nun endlich die gelehrten Untersuchungen zu Ende und die Vereinbarer nahe daran waren, die einträglichsten gutsherrlichen Abgaben und Frohnden den Bauern von den Schultern zu nehmen und zwar ohne Entschädigung der Herren Ritter: da war auch die gottbegnadete Partei bereits so erstarkt, daß sie den kühnen Griff nach ihrem bevorrechteten Geldbeutel mit leichter Mühe abpariren oder, mit andern Worten, die Vereinbarer auseinander sprengen und in Erwartung noch besserer Tage, einstweilen ein für die Ritterschaft immerhin ganz annehmliches Ablösungsgesetz octroyiren konnte. Jetzt scheinen dieser Partei die ersehnten schönen Tage von Aranjuez zurückgekehrt. Die hohen Herren haben ganz genau ausgerechnet, wie viel mehr als früher, sie nun unter dem Schutz von Bajonetten, Belagerungszuständen, mobilen Kolonnen und dem erwarteten Zuzug des russischen Schwagers aus der schlesischen Bauerschaft werden herausschlagen können. So fein aber auch die Rechnung ist, so sehr ist sie ohne den Wirth gemacht. Dieser Wirth ist der schlesische Bauer, nicht der Bourgeois-Bauer, mit 3, 4 und mehr Hufen Landes, der zum größten Theil eben so schwarzweiß denkt und handelt, als die Herren Ritter selber, sondern jene Masse von kleineren Bauern, von Hof- und Freigärtnern, Häuslern und „Zuhausinnewohnern“, welche bisher die eigentlichen Lastthiere der großen Grundbesitzer gewesen sind und nach dem Plane der Letzteren unter einer andern Form ferner bleiben sollen. Im Jahre 1848 hätte sich jene Masse mit unentgeldlicher Aufhebung der Feudallasten begnügt. Die Gutmüthigkeit des bisher so schamlos ausgesaugten Volkes zeigte sich eben darin, daß die Mehrheit gern das Alte vergessen und nur für die Zukunft ihr Recht und ihre Freiheit gesichert haben wollte. Nach der bittern Lehrzeit in den letzten Monaten des Jahres 1848, und der bisherigen im Jahre 1849, ist das schlesische Landvolk, der „kleine Mann,“ immer mehr und mehr zu der Einsicht gekommen, daß die Herren Rittergutsbesitzer, statt sich durch ein fein ersonnenes Ablösungsgesetz neue Reichthümer zu octroyiren, von Rechtswegen mindestens denjenigen Theil ihres Raubes, den sie mit Hülfe der früheren Ablösungsgesetze ins Trockne gebracht haben, zurückgeben müssen. Mag immerhin „Mein tapferes Kriegsheer“ noch einige Zeit verwandt werden, mit dem Schweiß und Blut des „kleinen Mannes“ die gutsherrlichen Taschen zu füllen: der Bauer wartet nur des Augenblicks, wo er seine Abrechnung halten kann, und die wird er wahrlich nicht ohne den Wirth machen. Von Dorf zu Dorf beschäftigt man sich täglich eifriger mit der Frage, wieviel die Herren Raubritter blos seit den letzten 30 Jahren unter dem Schutze „von Gottes Gnaden“ dem Landvolke gestohlen haben. Man hat's nicht so leicht wie in Frankreich. Dort forderten und erhielten 1825 eine kleine Zahl von Adligen und hohen Bourgeois eine Milliarde (beinahe 300 Mill. Thaler preuß. Cour.) als sogenannte „Entschädigung“ für ihre Verluste in der Revolution. Es ist eine hübsche, runde Summe, und der französische Bauer weiß somit, wieviel er an Kapital und Zinsen zurückerhalten muß. In Preußen haben die Herren Ritter Jahr aus Jahr ein geplündert, die Summe ist ihnen nicht auf einem Brett ausgezahlt worden. Dem einzelnen Bauer war es bisher zwar wohl bekannt was er für seine Person, und was sein Dorf an den Hrn. Ritter, gutsbesitzer gezahlt. Jetzt aber hat man den Ueberschlag für die ganze Provinz gemacht und gefunden, daß das Landvolk in den letzten 30 Jahren auf dem Wege der Ablösung an die schlesischen Raubritter theils in Grundstücken, theils in baarem Kapital und in Renten, um mehr als 80 Mill. Thlr. preuß. Cour. geprellt worden ist. Dazu kommen die jährlichen Abgaben und Leistungen der bis jetzt Nichtabgelösten. Diese Summe beläuft sich für die letzten 30 Jahre auf mindestens 160 Mill. Thlr., macht mit den obigen zusammen c. 240 Mill. Thlr. Dem Landvolk ist mit diesen jetzt erst zu seiner Kunde gelangten Berechnungen ein Licht aufgegangen, vor dessen Helle die feudalen Spießgesellen, trotz aller gottesgnädigen Machtfülle ihres obersten Protektors, in sich zusammenschrecken. Sie haben 240 Mill. aus den Taschen des Landvolks geschluckt, und „unsere 240 Millionen [Fortsetzung] Blödsinn deutscher Zeitungen. (Die Neue Preußische Zeitung.) In Berlin erscheint bekanntlich ein Blättchen unter dem Titel „Neue Preußische Zeitung“, auch Kreuzzeitung und von einigen demokratischen Biedermännern, die dergleichen loyale Narrenspossen ernsthaft nehmen, sogar Galgenzeitung genannt, — eine Benennung, die sich aus Versehen ein- oder zweimal sogar in die „Neue Rheinische Zeitung“ geschlichen hat und wofür wir um Entschuldigung bitten. Es gab eine Zeit, wo dies Blättchen durch eine gewisse burschikose Keckheit in der Behauptung von contrerevolutionärem Blödsinn zu einem ganz angenehmen Verdauungspülverchen für gutmüthige Bewunderer Nante'scher Geistestiefe sich aufschwang und Denkern von der Tragweite eines Glasbrenner eine gefährliche Konkurrenz machen konnte. Seine Witze waren wenigstens an Geschmack, Feinheit und treffender Wirkung nicht weniger würzig als die Sr. Majestät Friedrich Wilhelm IV. Allerhöchstselbst. Man sah dem ganzen Blättchen auf den ersten Blick an, von wem es redigirt wurde. Das ganze Büreau war aus Exemplaren jener Berliner Pflanze zusammengesetzt, die man Bummler nennt, und die sich zum Pariser Flâneur verhält wie die große Minna Wauer zur kleinen Déjazet. Referendarien, die am dritten Examen scheiterten, verunglückte Sekondelieutenants, unbrauchbare Postschreiber und andre ehrenwerthe Staatsbürger ähnlichen Schlages, Leute, die in weniger unruhigen Zeiten ihr Leben damit verbrachten, aus einem Bierlokal sich in das andre hinüberzulangweilen, den Kellnerinnen in die Backen zu kneifen, auf Putzmacherinnen oder pommersche Dienstmädchen Jagd zu machen, in's Theater zu gehen und aus Grundsatz nie eine Zeitung zu lesen — solche interessante Charaktere blickten aus jeder Zeile des Blättchens als Verfasser hervor. Die Hauptsache war nicht die Politik, sondern die Uebertragung der Bummelei in die Tagesliteratur. Für die ernsthafte Politik hatte man denn nebenbei irgend ein schreibseliges verkanntes Genie von altem Beamten oder Offizier, dessen Artikel undurchgesehen in die Setzerei wanderten — und die Zeitung bummelte sich so gleichsam von selbst jeden Tag zusammen. Das Blättchen war für Berlin etwas Neues und erregte daher ein gewisses Aufsehen. Man wußte freilich nicht, daß das Original des „neuen preußischen“ Unternehmens ein viel witzigeres und amüsanteres Blättchen war, das im gottlosen Welschland, in dem verworfenen Babel Paris gedruckt wurde: Le Corsaire. Der Corsaire war das Organ der jungen flanirenden Aristokraten- und Banquierssöhne, sowie ihrer Loretten. Die Politik war — vor der Revolution — Nebensache. Die reaktionäre, bald legitimistische, bald philippistische Färbung des Blattes war bloß daraus zu erkennen, daß meist nur die Leute der Gegenpartei mit Scandal und mehr oder weniger schlechten Witzen verfolgt wurden. Die Redakteure des Blättchens waren meist Elsässer und Lothringer Juden, unter denen auch die industrielle Notabilität Abraham (fälschlich Alexander) Weill figurirt. Diese liebenswürdige Couleur literarischer Industrieritter, konnte natürlich von ihren 860 Abonnenten nicht leben. Sie lebte meist von der Munifizenz der jungen reichen Flaneurs, denen sie für ein gutes Diner als Hofnarren und im Nothfall auch sonst noch dienten. Zwischen einem dieser Literaten und einem Portier soll sich vor nicht gar zu langer Zeit ein gewaltiger Konkurrenzstreit erhoben haben, als ein flotter junger Börsenwolf seine Lorette wegen herannahender Bejahrung in Ruhestand versetzte und ihr ein kleines Modistengeschäft nebst einem Ehemann zusagte. Eine andere Lebensquelle dieser Herren bestand darin, irgend einen Schauspieldirektor, Deputirten, Beamten, Banquier etc. — und diesmal ohne Unterschied der Partei — so lange mit erlogenem, oder nicht erlogenem Skandal zu verfolgen, bis er sich durch einige Tausendfrank-Banknoten das Schweigen des Corsaire erkaufte. Die Redaktionsarbeit dieser edlen Gesellschaft war pures Kinderspiel. Um ihr tägliches Blättchen fertig zu bekommen, brauchten sie bloß zur ersten Lorette ihrer Bekanntschaft oder in's Café Cardinal zu gehen. Dort hörten sie, was in den heitern Cirkeln des interessanten Stadtviertels Notre-Dame-de-Lorette sich zugetragen hatte. Hier hat ein Deputirter des Centrums dem andern seine Maitresse abgejagt; dort ein glatzköpfiger Börsenwolf, à l'âge, où l'on n'a plus d'amour, mais où l'on a plus de caprice, seine Aspasia in den Armen eines beau blond entdeckt; dort hat eine übermüthige Lorette einen nach verschiedenen Seiten hin pikanten Einfall gehabt, und was dergleichen anmuthige und kitzliche Geschichten mehr sind. Diese ganze chronique scandaleuse, rasch mit Bleistift aufgeschrieben, in erträglich glattes, halb anständiges Französisch gekleidet, füllte täglich zwei Drittel des Corsaire, und solange das Blättchen sich in dieser Spezialität bewegte, hatte es zwar nur 860 Abonnenten (wovon 3/4 im Lorettenquartier) aber desto mehr Leser. Man sieht, ein Organ wie der Corsaire setzt einen höheren, mehr babylonischen Civilisationsgrad voraus, als ihn „die Residenz“ Berlin liefern kann, und jedenfalls war es nicht weniger honett, aber weit amüsanter, den Corsaire zu redigiren als die Neue Preußische Zeitung, obwohl die betreffenden Literaten in beiden Fällen meist nur das Zusehen hatten. Aber da kam die Februarrevolution. Die „Protektoren“ des Quartier Notre-Dame-du-Lorette flogen nach allen Richtungen auseinander, nach England, nach Belgien, in die Provinzen. Die Loretten sanken entsetzlich im Preise. Königinnen von Mabille und vom Châteaurouge, die früher einen Liebhaber von 20 — 30,000 Franken Renten in sechs Monaten zu ruiniren gewohnt waren, sanken herab zur soupe à l'ognon und suchten, wen sie verschlängen. Ein ganzes Stück Paris, das Paris des Corsaire, war mit einem Schlage vernichtet und verschwunden. Wie der Arbeiter <TEI> <text> <pb facs="#f0001" n="1411"/> <front> <titlePage type="heading"> <titlePart type="main">Neue Rheinische Zeitung</titlePart> <titlePart type="sub">Organ der Demokratie.</titlePart> <docImprint> <docDate>No 252. Köln, Donnerstag, den 22. März 1849.</docDate> </docImprint> </titlePage> </front> <body> <div type="jExpedition"> <p>Vierteljähriger Abonnementspreis in Köln 1 Thlr. 7 1/2 Sgr., bei allen preußischen Postanstalten 1 Thlr. 17 Sgr. — Im Auslande wende man sich: in Belgien an die betreffenden Postanstalten; in London an W. Thomas, 21 Catherine-Street, Strand; in Paris an W. Thomas, 38 Rue Vivienne, und an A. Havas, 3 Rue Jean Jacques Rousseau.</p> <p>Insertionen werden mit 18 Pf. die Petitzeile oder deren Raum berechnet.</p> <p>Auskunft, Annahme und Abgabe chiffrirter Briefe gratis.</p> <p>Nur frankirte Briefe werden angenommen.</p> <p>Expedition Unter Hutmacher Nro. 17.</p> </div> <div type="jExpedition"> <p>Bestellungen auf die Neue Rheinische Zeitung für das <hi rendition="#b">II.</hi> Quartal (April-Juni) bitten wir möglichst frühzeitig zu machen.</p> <p>Unsere auswärtigen geehrten Abonnenten machen wir darauf aufmerksam, daß die Abonnements jedesmal am Schlusse des Quartals bei den Postämtern erneuert werden müssen.</p> </div> <div type="contents" n="1"> <head>Uebersicht.</head> <p><hi rendition="#g">Deutschland</hi>. Köln. (Auch eine Milliarde. — Der Hohenzollersche Preßgesetzentwurf). Trier. (Märzfeier). Berlin. (Der 18. — Klatsch. — Verlängerung des dänischen Waffenstillstandes. — Kammersitzungen). Breslau. (Die beabsichtigte Märzfeier). Posen. (Die Russen an der Gränze). Wien. (Verurtheilung. — Vermischtes). Bremen. (Die Auswanderer). Schleswig-Holstein. (Die Landesversammlung). Frankfurt. (Kaiserdebatte). Heidelberg. (Märzerinnerung).</p> <p><hi rendition="#g">Ungarn</hi>. (Vom Kriegsschauplatz).</p> <p><hi rendition="#g">Französische Republik</hi>. Paris. (Die Breamörder. — Bankett. — Die demokratische Presse. — Vermischtes. — National-Versammlung). Marseille. (Neue Infamie Barrots).</p> <p><hi rendition="#g">Italien</hi>. Rom. (Neue Note). Neapel. (Kammerverhandlungen). Palermo. (Verwerfung des neapolitanischen Ultimatums). Turin. (Rüstungen. — Sardinisches Manifest).</p> <p><hi rendition="#g">Großbritannien</hi>. London. (Diner — Hungertod. — Die Börse).</p> </div> <div n="1"> <p>Die demokratischen Vereine <hi rendition="#b">der Rheinprovinz werden ersucht, ihre Adressen der „Neuen Rheinischen Zeitung“ oder der „Neuen Kölnischen Zeitung“ baldigst zugehen zu lassen.</hi> </p> </div> <div n="1"> <head>Deutschland.</head> <div xml:id="ar252_001" type="jArticle"> <head><bibl><author>068</author></bibl> Köln, 20. März.</head> <p>Kaum war die Hof- und Krautjunker-Kammer konstituirt, als auch sofort ein Antrag auf Regulirung, d. h. Ablösung der Feudallasten, gestellt wurde. Die gnädigen Herren haben's eilig. Sie wünschen aus der ländlichen Bevölkerung noch vor Thorschluß so viel herauszupressen, daß sie einen hübschen Sparpfennig für etwaige schlimme Tage bei Seite legen und ihren Personen voran in's Ausland senden können.</p> <p>Für den Schreck, für die namenlose Angst, die sie in der ersten Zeit nach dem „Mißverständniß“ des Berliner März und seinen nächsten Folgen erduldet: suchen sie jetzt aus den Taschen der geliebten Dorf-„Unterthanen“ einen doppeltlieblichen Balsam zu gewinnen.</p> <p><hi rendition="#g">Schlesien</hi> insbesondere, das bisherige Goldland der Feudal- und Industrie-Barone, soll noch einmal gründlich ausgebeutelt werden, damit der Glanz seiner gutsherrlichen Ritterschaft, von den mediatisirten Fürsten und Grafen bis auf den simpelsten „gnädigen“ Herrn herab, vermehrt und verstärkt, fortstrahle.</p> <p>Wir haben gleich nach Erscheinen des im Dezember vorigen Jahres octroyirten provisorischen Ablösungsgesetzes nachgewiesen, daß es lediglich auf den Vortheil der gnädigen Gutsherren berechnet, daß der sogenannte „kleine Mann“ der reinen Willkühr der Großen, schon bei der Zusammensetzung des Schiedsgerichts, preisgegeben und seinen Feinden zur beliebigen Manipulation überliefert ist. Trotzdem ist die noble Ritterschaft mit ihm nicht zufrieden. Sie verlangt ein Gesetz, das dem ritterlichen Beutel noch einige Annehmlichkeiten mehr zuwenden soll.</p> <p>Im März und April 1848 stellten eine Menge hohe Herren in Schlesien ihren Bauern schriftliche Urkunden aus, worin sie auf alle bisherigen gutsunterthänigen Abgaben und Leistungen verzichteten. Um ihre Schlösser vor dem Niederbrennen und sich selbst vor einer eigenthümlichen Verzierung mancher Schloß-Linde oder Hof Pappel zu sichern, gaben sie ihre sogenannten „wohlerworbenen Rechte“ mit einem Federzuge dahin. Zum Glück für sie, war das Papier auch damals sehr geduldig.</p> <p>Als daher die Revolution, statt voran zu marschiren, sehr bald im Sumpf der Philisterei und des gemüthlichen Abwartens stecken blieb: da langten die Herren ihre Entsagungsurkunden hervor, nicht um sie zu erfüllen, sondern um sie, als Beweisstücke dem Kriminalgericht zur Untersuchung gegen die rebellische Bauern-Canaille einzusenden. Waren doch die Herren Landräthe noch immer die alten, das ganze Beamtenheer blieb unverändert nach dem März wie's vordem war. Ein neuer Oberpräsident, Hr. Pinder, blies ganz in das Horn der schlesischen Raubritterschaft und schnell durchzogen mobile Kolonnen, die dem Beutel der Steuerzahlenden enorme Summen gekostet haben, die ganze Provinz, um die Feudalherren in ihren sogenannten „wohlerworbenen Rechten“ mit gewaffneter Hand zu schützen und das Landvolk durch drückende Einquartirungslast mürbe zu machen und zum Respekt gegen die „gnädigen“ Herren zurückzuführen. Somit wurde den „Gnädigen“ wohl und üppig zu Muthe, bis auf den einen Punkt, daß an vielen Orten die Bauern mit der Zahlung von Laudemien, Marktgroschen etc. etc. einstweilen zurückhielten. Mit hoffenden Augen blickten die Bauern nach Berlin auf die Vereinbarungsmänner — mit steigender Besorgniß blickten eben dahin die Patrimonialherren. Jene erwarteten, diese fürchteten Aufhebung der Feudallasten ohne Entschädigung. Statt vor allen Dingen durch feierlichen Beschluß alle Feudalabgaben und Leistungen der Bauern an die Herren Ritter für unentgeldlich aufgehoben zu erklären: wurde die geeignete Zeit unbenutzt vorübergelassen, indem man mit deutscher Gründlichkeit erst alle möglichen Forschungen über Natur, Ursprung etc. der prächtigen Feudal-Dienste und Abgaben anstellte. Als nun endlich die gelehrten Untersuchungen zu Ende und die Vereinbarer nahe daran waren, die einträglichsten gutsherrlichen Abgaben und Frohnden den Bauern von den Schultern zu nehmen und zwar ohne Entschädigung der Herren Ritter: da war auch die gottbegnadete Partei bereits so erstarkt, daß sie den kühnen Griff nach ihrem bevorrechteten Geldbeutel mit leichter Mühe abpariren oder, mit andern Worten, die Vereinbarer auseinander sprengen und in Erwartung noch besserer Tage, einstweilen ein für die Ritterschaft immerhin ganz annehmliches Ablösungsgesetz octroyiren konnte.</p> <p>Jetzt scheinen dieser Partei die ersehnten schönen Tage von Aranjuez zurückgekehrt. Die hohen Herren haben ganz genau ausgerechnet, wie viel mehr als früher, sie nun unter dem Schutz von Bajonetten, Belagerungszuständen, mobilen Kolonnen und dem erwarteten Zuzug des russischen Schwagers aus der schlesischen Bauerschaft werden herausschlagen können.</p> <p>So fein aber auch die Rechnung ist, so sehr ist sie ohne den Wirth gemacht.</p> <p>Dieser Wirth ist der schlesische Bauer, nicht der Bourgeois-Bauer, mit 3, 4 und mehr Hufen Landes, der zum größten Theil eben so schwarzweiß denkt und handelt, als die Herren Ritter selber, sondern jene Masse von kleineren Bauern, von Hof- und Freigärtnern, Häuslern und „Zuhausinnewohnern“, welche bisher die eigentlichen Lastthiere der großen Grundbesitzer gewesen sind und nach dem Plane der Letzteren unter einer andern Form ferner bleiben sollen.</p> <p>Im Jahre 1848 hätte sich jene Masse mit unentgeldlicher Aufhebung der Feudallasten begnügt. Die Gutmüthigkeit des bisher so schamlos ausgesaugten Volkes zeigte sich eben darin, daß die Mehrheit gern das Alte vergessen und nur für die Zukunft ihr Recht und ihre Freiheit gesichert haben wollte.</p> <p>Nach der bittern Lehrzeit in den letzten Monaten des Jahres 1848, und der bisherigen im Jahre 1849, ist das schlesische Landvolk, der „kleine Mann,“ immer mehr und mehr zu der Einsicht gekommen, daß die Herren Rittergutsbesitzer, statt sich durch ein fein ersonnenes Ablösungsgesetz neue Reichthümer zu octroyiren, von Rechtswegen mindestens denjenigen Theil ihres Raubes, den sie mit Hülfe der früheren Ablösungsgesetze ins Trockne gebracht haben, zurückgeben müssen.</p> <p>Mag immerhin „Mein tapferes Kriegsheer“ noch einige Zeit verwandt werden, mit dem Schweiß und Blut des „kleinen Mannes“ die gutsherrlichen Taschen zu füllen: der Bauer wartet nur des Augenblicks, wo er <hi rendition="#g">seine</hi> Abrechnung halten kann, und die wird er wahrlich nicht ohne den Wirth machen.</p> <p>Von Dorf zu Dorf beschäftigt man sich täglich eifriger mit der Frage, wieviel die Herren Raubritter blos seit den letzten 30 Jahren unter dem Schutze „von Gottes Gnaden“ dem Landvolke gestohlen haben. Man hat's nicht so leicht wie in Frankreich. Dort forderten und erhielten 1825 eine kleine Zahl von Adligen und hohen Bourgeois eine Milliarde (beinahe 300 Mill. Thaler preuß. Cour.) als sogenannte „Entschädigung“ für ihre Verluste in der Revolution. Es ist eine hübsche, runde Summe, und der französische Bauer weiß somit, wieviel er an Kapital und Zinsen zurückerhalten muß.</p> <p>In Preußen haben die Herren Ritter Jahr aus Jahr ein geplündert, die Summe ist ihnen nicht auf einem Brett ausgezahlt worden. Dem einzelnen Bauer war es bisher zwar wohl bekannt was er für seine Person, und was sein Dorf an den Hrn. Ritter, gutsbesitzer gezahlt. Jetzt aber hat man den Ueberschlag für die ganze Provinz gemacht und gefunden, daß das Landvolk in den letzten 30 Jahren auf dem Wege der Ablösung an die schlesischen Raubritter theils in Grundstücken, theils in baarem Kapital und in Renten, um mehr als 80 Mill. Thlr. preuß. Cour. geprellt worden ist. Dazu kommen die jährlichen Abgaben und Leistungen der bis jetzt Nichtabgelösten. Diese Summe beläuft sich für die letzten 30 Jahre auf mindestens 160 Mill. Thlr., macht mit den obigen zusammen c. 240 Mill. Thlr.</p> <p>Dem Landvolk ist mit diesen jetzt erst zu seiner Kunde gelangten Berechnungen ein Licht aufgegangen, vor dessen Helle die feudalen Spießgesellen, trotz aller gottesgnädigen Machtfülle ihres obersten Protektors, in sich zusammenschrecken. Sie haben 240 Mill. aus den Taschen des Landvolks geschluckt, und „unsere 240 Millionen <ref type="link_fsg">[Fortsetzung]</ref> </p> </div> </div> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div xml:id="ar252_002" type="jArticle"> <head>Blödsinn deutscher Zeitungen.</head> <p>(Die Neue Preußische Zeitung.)</p> <p>In Berlin erscheint bekanntlich ein Blättchen unter dem Titel „Neue Preußische Zeitung“, auch Kreuzzeitung und von einigen demokratischen Biedermännern, die dergleichen loyale Narrenspossen ernsthaft nehmen, sogar Galgenzeitung genannt, — eine Benennung, die sich aus Versehen ein- oder zweimal sogar in die „Neue Rheinische Zeitung“ geschlichen hat und wofür wir um Entschuldigung bitten.</p> <p>Es gab eine Zeit, wo dies Blättchen durch eine gewisse burschikose Keckheit in der Behauptung von contrerevolutionärem Blödsinn zu einem ganz angenehmen Verdauungspülverchen für gutmüthige Bewunderer Nante'scher Geistestiefe sich aufschwang und Denkern von der Tragweite eines Glasbrenner eine gefährliche Konkurrenz machen konnte. Seine Witze waren wenigstens an Geschmack, Feinheit und treffender Wirkung nicht weniger würzig als die Sr. Majestät Friedrich Wilhelm IV. Allerhöchstselbst.</p> <p>Man sah dem ganzen Blättchen auf den ersten Blick an, von wem es redigirt wurde. Das ganze Büreau war aus Exemplaren jener Berliner Pflanze zusammengesetzt, die man Bummler nennt, und die sich zum Pariser Flâneur verhält wie die große Minna Wauer zur kleinen Déjazet. Referendarien, die am dritten Examen scheiterten, verunglückte Sekondelieutenants, unbrauchbare Postschreiber und andre ehrenwerthe Staatsbürger ähnlichen Schlages, Leute, die in weniger unruhigen Zeiten ihr Leben damit verbrachten, aus einem Bierlokal sich in das andre hinüberzulangweilen, den Kellnerinnen in die Backen zu kneifen, auf Putzmacherinnen oder pommersche Dienstmädchen Jagd zu machen, in's Theater zu gehen und aus Grundsatz nie eine Zeitung zu lesen — solche interessante Charaktere blickten aus jeder Zeile des Blättchens als Verfasser hervor. Die Hauptsache war nicht die Politik, sondern die Uebertragung der Bummelei in die Tagesliteratur. Für die ernsthafte Politik hatte man denn nebenbei irgend ein schreibseliges verkanntes Genie von altem Beamten oder Offizier, dessen Artikel undurchgesehen in die Setzerei wanderten — und die Zeitung bummelte sich so gleichsam von selbst jeden Tag zusammen.</p> <p>Das Blättchen war für Berlin etwas Neues und erregte daher ein gewisses Aufsehen. Man wußte freilich nicht, daß das Original des „neuen preußischen“ Unternehmens ein viel witzigeres und amüsanteres Blättchen war, das im gottlosen Welschland, in dem verworfenen Babel Paris gedruckt wurde: Le Corsaire.</p> <p>Der Corsaire war das Organ der jungen flanirenden Aristokraten- und Banquierssöhne, sowie ihrer Loretten. Die Politik war — vor der Revolution — Nebensache. Die reaktionäre, bald legitimistische, bald philippistische Färbung des Blattes war bloß daraus zu erkennen, daß meist nur die Leute der Gegenpartei mit Scandal und mehr oder weniger schlechten Witzen verfolgt wurden. Die Redakteure des Blättchens waren meist Elsässer und Lothringer Juden, unter denen auch die industrielle Notabilität <hi rendition="#g">Abraham</hi> (fälschlich Alexander) <hi rendition="#g">Weill</hi> figurirt. Diese liebenswürdige Couleur literarischer Industrieritter, konnte natürlich von ihren 860 Abonnenten nicht leben. Sie lebte meist von der Munifizenz der jungen reichen Flaneurs, denen sie für ein gutes Diner als Hofnarren und im Nothfall auch sonst noch dienten. Zwischen einem dieser Literaten und einem Portier soll sich vor nicht gar zu langer Zeit ein gewaltiger Konkurrenzstreit erhoben haben, als ein flotter junger Börsenwolf seine Lorette wegen herannahender Bejahrung in Ruhestand versetzte und ihr ein kleines Modistengeschäft nebst einem Ehemann zusagte. Eine andere Lebensquelle dieser Herren bestand darin, irgend einen Schauspieldirektor, Deputirten, Beamten, Banquier etc. — und diesmal ohne Unterschied der Partei — so lange mit erlogenem, oder nicht erlogenem Skandal zu verfolgen, bis er sich durch einige Tausendfrank-Banknoten das Schweigen des Corsaire erkaufte. Die Redaktionsarbeit dieser edlen Gesellschaft war pures Kinderspiel. Um ihr tägliches Blättchen fertig zu bekommen, brauchten sie bloß zur ersten Lorette ihrer Bekanntschaft oder in's Café Cardinal zu gehen. Dort hörten sie, was in den heitern Cirkeln des interessanten Stadtviertels Notre-Dame-de-Lorette sich zugetragen hatte. Hier hat ein Deputirter des Centrums dem andern seine Maitresse abgejagt; dort ein glatzköpfiger Börsenwolf, à l'âge, où l'on n'a plus d'amour, mais où l'on a plus de caprice, seine Aspasia in den Armen eines beau blond entdeckt; dort hat eine übermüthige Lorette einen nach verschiedenen Seiten hin pikanten Einfall gehabt, und was dergleichen anmuthige und kitzliche Geschichten mehr sind. Diese ganze chronique scandaleuse, rasch mit Bleistift aufgeschrieben, in erträglich glattes, halb anständiges Französisch gekleidet, füllte täglich zwei Drittel des Corsaire, und solange das Blättchen sich in dieser Spezialität bewegte, hatte es zwar nur 860 Abonnenten (wovon 3/4 im Lorettenquartier) aber desto mehr Leser.</p> <p>Man sieht, ein Organ wie der Corsaire setzt einen höheren, mehr babylonischen Civilisationsgrad voraus, als ihn „die Residenz“ Berlin liefern kann, und jedenfalls war es nicht weniger honett, aber weit amüsanter, den Corsaire zu redigiren als die Neue Preußische Zeitung, obwohl die betreffenden Literaten in beiden Fällen meist nur das Zusehen hatten. Aber da kam die Februarrevolution. Die „Protektoren“ des Quartier Notre-Dame-du-Lorette flogen nach allen Richtungen auseinander, nach England, nach Belgien, in die Provinzen. Die Loretten sanken entsetzlich im Preise. Königinnen von Mabille und vom Châteaurouge, die früher einen Liebhaber von 20 — 30,000 Franken Renten in sechs Monaten zu ruiniren gewohnt waren, sanken herab zur soupe à l'ognon und suchten, wen sie verschlängen. Ein ganzes Stück Paris, das Paris des Corsaire, war mit einem Schlage vernichtet und verschwunden. Wie der Arbeiter </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [1411/0001]
Neue Rheinische Zeitung Organ der Demokratie. No 252. Köln, Donnerstag, den 22. März 1849. Vierteljähriger Abonnementspreis in Köln 1 Thlr. 7 1/2 Sgr., bei allen preußischen Postanstalten 1 Thlr. 17 Sgr. — Im Auslande wende man sich: in Belgien an die betreffenden Postanstalten; in London an W. Thomas, 21 Catherine-Street, Strand; in Paris an W. Thomas, 38 Rue Vivienne, und an A. Havas, 3 Rue Jean Jacques Rousseau.
Insertionen werden mit 18 Pf. die Petitzeile oder deren Raum berechnet.
Auskunft, Annahme und Abgabe chiffrirter Briefe gratis.
Nur frankirte Briefe werden angenommen.
Expedition Unter Hutmacher Nro. 17.
Bestellungen auf die Neue Rheinische Zeitung für das II. Quartal (April-Juni) bitten wir möglichst frühzeitig zu machen.
Unsere auswärtigen geehrten Abonnenten machen wir darauf aufmerksam, daß die Abonnements jedesmal am Schlusse des Quartals bei den Postämtern erneuert werden müssen.
Uebersicht. Deutschland. Köln. (Auch eine Milliarde. — Der Hohenzollersche Preßgesetzentwurf). Trier. (Märzfeier). Berlin. (Der 18. — Klatsch. — Verlängerung des dänischen Waffenstillstandes. — Kammersitzungen). Breslau. (Die beabsichtigte Märzfeier). Posen. (Die Russen an der Gränze). Wien. (Verurtheilung. — Vermischtes). Bremen. (Die Auswanderer). Schleswig-Holstein. (Die Landesversammlung). Frankfurt. (Kaiserdebatte). Heidelberg. (Märzerinnerung).
Ungarn. (Vom Kriegsschauplatz).
Französische Republik. Paris. (Die Breamörder. — Bankett. — Die demokratische Presse. — Vermischtes. — National-Versammlung). Marseille. (Neue Infamie Barrots).
Italien. Rom. (Neue Note). Neapel. (Kammerverhandlungen). Palermo. (Verwerfung des neapolitanischen Ultimatums). Turin. (Rüstungen. — Sardinisches Manifest).
Großbritannien. London. (Diner — Hungertod. — Die Börse).
Die demokratischen Vereine der Rheinprovinz werden ersucht, ihre Adressen der „Neuen Rheinischen Zeitung“ oder der „Neuen Kölnischen Zeitung“ baldigst zugehen zu lassen.
Deutschland. 068 Köln, 20. März. Kaum war die Hof- und Krautjunker-Kammer konstituirt, als auch sofort ein Antrag auf Regulirung, d. h. Ablösung der Feudallasten, gestellt wurde. Die gnädigen Herren haben's eilig. Sie wünschen aus der ländlichen Bevölkerung noch vor Thorschluß so viel herauszupressen, daß sie einen hübschen Sparpfennig für etwaige schlimme Tage bei Seite legen und ihren Personen voran in's Ausland senden können.
Für den Schreck, für die namenlose Angst, die sie in der ersten Zeit nach dem „Mißverständniß“ des Berliner März und seinen nächsten Folgen erduldet: suchen sie jetzt aus den Taschen der geliebten Dorf-„Unterthanen“ einen doppeltlieblichen Balsam zu gewinnen.
Schlesien insbesondere, das bisherige Goldland der Feudal- und Industrie-Barone, soll noch einmal gründlich ausgebeutelt werden, damit der Glanz seiner gutsherrlichen Ritterschaft, von den mediatisirten Fürsten und Grafen bis auf den simpelsten „gnädigen“ Herrn herab, vermehrt und verstärkt, fortstrahle.
Wir haben gleich nach Erscheinen des im Dezember vorigen Jahres octroyirten provisorischen Ablösungsgesetzes nachgewiesen, daß es lediglich auf den Vortheil der gnädigen Gutsherren berechnet, daß der sogenannte „kleine Mann“ der reinen Willkühr der Großen, schon bei der Zusammensetzung des Schiedsgerichts, preisgegeben und seinen Feinden zur beliebigen Manipulation überliefert ist. Trotzdem ist die noble Ritterschaft mit ihm nicht zufrieden. Sie verlangt ein Gesetz, das dem ritterlichen Beutel noch einige Annehmlichkeiten mehr zuwenden soll.
Im März und April 1848 stellten eine Menge hohe Herren in Schlesien ihren Bauern schriftliche Urkunden aus, worin sie auf alle bisherigen gutsunterthänigen Abgaben und Leistungen verzichteten. Um ihre Schlösser vor dem Niederbrennen und sich selbst vor einer eigenthümlichen Verzierung mancher Schloß-Linde oder Hof Pappel zu sichern, gaben sie ihre sogenannten „wohlerworbenen Rechte“ mit einem Federzuge dahin. Zum Glück für sie, war das Papier auch damals sehr geduldig.
Als daher die Revolution, statt voran zu marschiren, sehr bald im Sumpf der Philisterei und des gemüthlichen Abwartens stecken blieb: da langten die Herren ihre Entsagungsurkunden hervor, nicht um sie zu erfüllen, sondern um sie, als Beweisstücke dem Kriminalgericht zur Untersuchung gegen die rebellische Bauern-Canaille einzusenden. Waren doch die Herren Landräthe noch immer die alten, das ganze Beamtenheer blieb unverändert nach dem März wie's vordem war. Ein neuer Oberpräsident, Hr. Pinder, blies ganz in das Horn der schlesischen Raubritterschaft und schnell durchzogen mobile Kolonnen, die dem Beutel der Steuerzahlenden enorme Summen gekostet haben, die ganze Provinz, um die Feudalherren in ihren sogenannten „wohlerworbenen Rechten“ mit gewaffneter Hand zu schützen und das Landvolk durch drückende Einquartirungslast mürbe zu machen und zum Respekt gegen die „gnädigen“ Herren zurückzuführen. Somit wurde den „Gnädigen“ wohl und üppig zu Muthe, bis auf den einen Punkt, daß an vielen Orten die Bauern mit der Zahlung von Laudemien, Marktgroschen etc. etc. einstweilen zurückhielten. Mit hoffenden Augen blickten die Bauern nach Berlin auf die Vereinbarungsmänner — mit steigender Besorgniß blickten eben dahin die Patrimonialherren. Jene erwarteten, diese fürchteten Aufhebung der Feudallasten ohne Entschädigung. Statt vor allen Dingen durch feierlichen Beschluß alle Feudalabgaben und Leistungen der Bauern an die Herren Ritter für unentgeldlich aufgehoben zu erklären: wurde die geeignete Zeit unbenutzt vorübergelassen, indem man mit deutscher Gründlichkeit erst alle möglichen Forschungen über Natur, Ursprung etc. der prächtigen Feudal-Dienste und Abgaben anstellte. Als nun endlich die gelehrten Untersuchungen zu Ende und die Vereinbarer nahe daran waren, die einträglichsten gutsherrlichen Abgaben und Frohnden den Bauern von den Schultern zu nehmen und zwar ohne Entschädigung der Herren Ritter: da war auch die gottbegnadete Partei bereits so erstarkt, daß sie den kühnen Griff nach ihrem bevorrechteten Geldbeutel mit leichter Mühe abpariren oder, mit andern Worten, die Vereinbarer auseinander sprengen und in Erwartung noch besserer Tage, einstweilen ein für die Ritterschaft immerhin ganz annehmliches Ablösungsgesetz octroyiren konnte.
Jetzt scheinen dieser Partei die ersehnten schönen Tage von Aranjuez zurückgekehrt. Die hohen Herren haben ganz genau ausgerechnet, wie viel mehr als früher, sie nun unter dem Schutz von Bajonetten, Belagerungszuständen, mobilen Kolonnen und dem erwarteten Zuzug des russischen Schwagers aus der schlesischen Bauerschaft werden herausschlagen können.
So fein aber auch die Rechnung ist, so sehr ist sie ohne den Wirth gemacht.
Dieser Wirth ist der schlesische Bauer, nicht der Bourgeois-Bauer, mit 3, 4 und mehr Hufen Landes, der zum größten Theil eben so schwarzweiß denkt und handelt, als die Herren Ritter selber, sondern jene Masse von kleineren Bauern, von Hof- und Freigärtnern, Häuslern und „Zuhausinnewohnern“, welche bisher die eigentlichen Lastthiere der großen Grundbesitzer gewesen sind und nach dem Plane der Letzteren unter einer andern Form ferner bleiben sollen.
Im Jahre 1848 hätte sich jene Masse mit unentgeldlicher Aufhebung der Feudallasten begnügt. Die Gutmüthigkeit des bisher so schamlos ausgesaugten Volkes zeigte sich eben darin, daß die Mehrheit gern das Alte vergessen und nur für die Zukunft ihr Recht und ihre Freiheit gesichert haben wollte.
Nach der bittern Lehrzeit in den letzten Monaten des Jahres 1848, und der bisherigen im Jahre 1849, ist das schlesische Landvolk, der „kleine Mann,“ immer mehr und mehr zu der Einsicht gekommen, daß die Herren Rittergutsbesitzer, statt sich durch ein fein ersonnenes Ablösungsgesetz neue Reichthümer zu octroyiren, von Rechtswegen mindestens denjenigen Theil ihres Raubes, den sie mit Hülfe der früheren Ablösungsgesetze ins Trockne gebracht haben, zurückgeben müssen.
Mag immerhin „Mein tapferes Kriegsheer“ noch einige Zeit verwandt werden, mit dem Schweiß und Blut des „kleinen Mannes“ die gutsherrlichen Taschen zu füllen: der Bauer wartet nur des Augenblicks, wo er seine Abrechnung halten kann, und die wird er wahrlich nicht ohne den Wirth machen.
Von Dorf zu Dorf beschäftigt man sich täglich eifriger mit der Frage, wieviel die Herren Raubritter blos seit den letzten 30 Jahren unter dem Schutze „von Gottes Gnaden“ dem Landvolke gestohlen haben. Man hat's nicht so leicht wie in Frankreich. Dort forderten und erhielten 1825 eine kleine Zahl von Adligen und hohen Bourgeois eine Milliarde (beinahe 300 Mill. Thaler preuß. Cour.) als sogenannte „Entschädigung“ für ihre Verluste in der Revolution. Es ist eine hübsche, runde Summe, und der französische Bauer weiß somit, wieviel er an Kapital und Zinsen zurückerhalten muß.
In Preußen haben die Herren Ritter Jahr aus Jahr ein geplündert, die Summe ist ihnen nicht auf einem Brett ausgezahlt worden. Dem einzelnen Bauer war es bisher zwar wohl bekannt was er für seine Person, und was sein Dorf an den Hrn. Ritter, gutsbesitzer gezahlt. Jetzt aber hat man den Ueberschlag für die ganze Provinz gemacht und gefunden, daß das Landvolk in den letzten 30 Jahren auf dem Wege der Ablösung an die schlesischen Raubritter theils in Grundstücken, theils in baarem Kapital und in Renten, um mehr als 80 Mill. Thlr. preuß. Cour. geprellt worden ist. Dazu kommen die jährlichen Abgaben und Leistungen der bis jetzt Nichtabgelösten. Diese Summe beläuft sich für die letzten 30 Jahre auf mindestens 160 Mill. Thlr., macht mit den obigen zusammen c. 240 Mill. Thlr.
Dem Landvolk ist mit diesen jetzt erst zu seiner Kunde gelangten Berechnungen ein Licht aufgegangen, vor dessen Helle die feudalen Spießgesellen, trotz aller gottesgnädigen Machtfülle ihres obersten Protektors, in sich zusammenschrecken. Sie haben 240 Mill. aus den Taschen des Landvolks geschluckt, und „unsere 240 Millionen [Fortsetzung]
Blödsinn deutscher Zeitungen. (Die Neue Preußische Zeitung.)
In Berlin erscheint bekanntlich ein Blättchen unter dem Titel „Neue Preußische Zeitung“, auch Kreuzzeitung und von einigen demokratischen Biedermännern, die dergleichen loyale Narrenspossen ernsthaft nehmen, sogar Galgenzeitung genannt, — eine Benennung, die sich aus Versehen ein- oder zweimal sogar in die „Neue Rheinische Zeitung“ geschlichen hat und wofür wir um Entschuldigung bitten.
Es gab eine Zeit, wo dies Blättchen durch eine gewisse burschikose Keckheit in der Behauptung von contrerevolutionärem Blödsinn zu einem ganz angenehmen Verdauungspülverchen für gutmüthige Bewunderer Nante'scher Geistestiefe sich aufschwang und Denkern von der Tragweite eines Glasbrenner eine gefährliche Konkurrenz machen konnte. Seine Witze waren wenigstens an Geschmack, Feinheit und treffender Wirkung nicht weniger würzig als die Sr. Majestät Friedrich Wilhelm IV. Allerhöchstselbst.
Man sah dem ganzen Blättchen auf den ersten Blick an, von wem es redigirt wurde. Das ganze Büreau war aus Exemplaren jener Berliner Pflanze zusammengesetzt, die man Bummler nennt, und die sich zum Pariser Flâneur verhält wie die große Minna Wauer zur kleinen Déjazet. Referendarien, die am dritten Examen scheiterten, verunglückte Sekondelieutenants, unbrauchbare Postschreiber und andre ehrenwerthe Staatsbürger ähnlichen Schlages, Leute, die in weniger unruhigen Zeiten ihr Leben damit verbrachten, aus einem Bierlokal sich in das andre hinüberzulangweilen, den Kellnerinnen in die Backen zu kneifen, auf Putzmacherinnen oder pommersche Dienstmädchen Jagd zu machen, in's Theater zu gehen und aus Grundsatz nie eine Zeitung zu lesen — solche interessante Charaktere blickten aus jeder Zeile des Blättchens als Verfasser hervor. Die Hauptsache war nicht die Politik, sondern die Uebertragung der Bummelei in die Tagesliteratur. Für die ernsthafte Politik hatte man denn nebenbei irgend ein schreibseliges verkanntes Genie von altem Beamten oder Offizier, dessen Artikel undurchgesehen in die Setzerei wanderten — und die Zeitung bummelte sich so gleichsam von selbst jeden Tag zusammen.
Das Blättchen war für Berlin etwas Neues und erregte daher ein gewisses Aufsehen. Man wußte freilich nicht, daß das Original des „neuen preußischen“ Unternehmens ein viel witzigeres und amüsanteres Blättchen war, das im gottlosen Welschland, in dem verworfenen Babel Paris gedruckt wurde: Le Corsaire.
Der Corsaire war das Organ der jungen flanirenden Aristokraten- und Banquierssöhne, sowie ihrer Loretten. Die Politik war — vor der Revolution — Nebensache. Die reaktionäre, bald legitimistische, bald philippistische Färbung des Blattes war bloß daraus zu erkennen, daß meist nur die Leute der Gegenpartei mit Scandal und mehr oder weniger schlechten Witzen verfolgt wurden. Die Redakteure des Blättchens waren meist Elsässer und Lothringer Juden, unter denen auch die industrielle Notabilität Abraham (fälschlich Alexander) Weill figurirt. Diese liebenswürdige Couleur literarischer Industrieritter, konnte natürlich von ihren 860 Abonnenten nicht leben. Sie lebte meist von der Munifizenz der jungen reichen Flaneurs, denen sie für ein gutes Diner als Hofnarren und im Nothfall auch sonst noch dienten. Zwischen einem dieser Literaten und einem Portier soll sich vor nicht gar zu langer Zeit ein gewaltiger Konkurrenzstreit erhoben haben, als ein flotter junger Börsenwolf seine Lorette wegen herannahender Bejahrung in Ruhestand versetzte und ihr ein kleines Modistengeschäft nebst einem Ehemann zusagte. Eine andere Lebensquelle dieser Herren bestand darin, irgend einen Schauspieldirektor, Deputirten, Beamten, Banquier etc. — und diesmal ohne Unterschied der Partei — so lange mit erlogenem, oder nicht erlogenem Skandal zu verfolgen, bis er sich durch einige Tausendfrank-Banknoten das Schweigen des Corsaire erkaufte. Die Redaktionsarbeit dieser edlen Gesellschaft war pures Kinderspiel. Um ihr tägliches Blättchen fertig zu bekommen, brauchten sie bloß zur ersten Lorette ihrer Bekanntschaft oder in's Café Cardinal zu gehen. Dort hörten sie, was in den heitern Cirkeln des interessanten Stadtviertels Notre-Dame-de-Lorette sich zugetragen hatte. Hier hat ein Deputirter des Centrums dem andern seine Maitresse abgejagt; dort ein glatzköpfiger Börsenwolf, à l'âge, où l'on n'a plus d'amour, mais où l'on a plus de caprice, seine Aspasia in den Armen eines beau blond entdeckt; dort hat eine übermüthige Lorette einen nach verschiedenen Seiten hin pikanten Einfall gehabt, und was dergleichen anmuthige und kitzliche Geschichten mehr sind. Diese ganze chronique scandaleuse, rasch mit Bleistift aufgeschrieben, in erträglich glattes, halb anständiges Französisch gekleidet, füllte täglich zwei Drittel des Corsaire, und solange das Blättchen sich in dieser Spezialität bewegte, hatte es zwar nur 860 Abonnenten (wovon 3/4 im Lorettenquartier) aber desto mehr Leser.
Man sieht, ein Organ wie der Corsaire setzt einen höheren, mehr babylonischen Civilisationsgrad voraus, als ihn „die Residenz“ Berlin liefern kann, und jedenfalls war es nicht weniger honett, aber weit amüsanter, den Corsaire zu redigiren als die Neue Preußische Zeitung, obwohl die betreffenden Literaten in beiden Fällen meist nur das Zusehen hatten. Aber da kam die Februarrevolution. Die „Protektoren“ des Quartier Notre-Dame-du-Lorette flogen nach allen Richtungen auseinander, nach England, nach Belgien, in die Provinzen. Die Loretten sanken entsetzlich im Preise. Königinnen von Mabille und vom Châteaurouge, die früher einen Liebhaber von 20 — 30,000 Franken Renten in sechs Monaten zu ruiniren gewohnt waren, sanken herab zur soupe à l'ognon und suchten, wen sie verschlängen. Ein ganzes Stück Paris, das Paris des Corsaire, war mit einem Schlage vernichtet und verschwunden. Wie der Arbeiter
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Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML
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Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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