Neue Rheinische Zeitung. Nr. 258. Köln, 29. März 1849. Beilage.Beilage zu Nr. 258 der Neuen Rheinischen Zeitung. Organ der Demokratie. Donnerstag, 29. März 1849. [Französische Republik] Präsident. Was wissen Sie von den Ereignissen des 15. Mai. Zeuge. Als Bureaumitglied der Delegirten des Luxembourg begab ich mich einige Tage früher in die Sitzung der Societe des droits de l' homme, und war Zeuge, wie man eine vollständig friedfertige Manifestation beschloß. Präsident. Glauben Sie, daß der Club Blanqui gute Intentionen bei dieser Manifestation hegte? Zeuge. Die besten und friedlichsten, Herr Präsident. Eine Menge anderer Entlastungszeugen sagen alle in demselben Sinn über das besonnene Benehmen des Club Blanqui aus. Zeuge Bourgeois, Entlastungszeuge für Raspail, hat gesehen, wie Raspail das Volk vor der Assemblee aufforderte, sich zurückzuziehen und nicht in die Assemblee zu bringen. Zeuge Labrousse, 25 Jahr alt, Volksrepräsentant. Ich hatte in der Assemblee eine Unterredung mit Raspail, ich selbst glaubte an ein Complott, Raspail aber protestirte gegen die Wendung, welche die Manifestation genommen und erklärte, daß Niemand an die Erstürmung gedacht habe. Den Angeklagten Villain kenne ich aus Belgien als einen sehr achtbaren Arbeiter. Zeuge Antony Thouret, 41 Jahr alt, Volksrepräsentant, erzählt, daß er sich im Augenblick der Erstürmung durch eine kleine Hinterthür entfernt habe. (Großes Gelächter, welches durch die außerordentliche Wohlbeleibtheit des ehrenwerthen Repräsentanten erklärt wird.) Er sei in das Hotel-de-Ville gegangen, wo er eine Proclamation verfaßt, die von Marrast unterzeichnet und sofort in Paris vertheilt wurde. In Betreff Raspails könne er sagen, daß derselbe in seinen, des Zeugen, Augen nicht im Geringsten gravirt scheine; bei dem Einbruch in die Versammlung seien mehrere Repräsentanten für die Verlesung der Raspail.schen Petition gewesen. Was Barbes betreffe ... Barbes: Ich vertheidige mich nicht. Zeuge Thouret: Ich will hier Niemand vertheidigen, aber ich darf sagen, daß Barbes die Worte: "die infame Stadt Paris" nicht gesprochen hat, und daß ich auch den Ruf: "zwei Stunden Plünderung" nicht vernommen habe. Die Sitzung wird um 6 Uhr aufgehoben. Polen. 304 Lemberg, 16. März. Für den in der Nacht vom 6. auf den 7. d. durch Graf Stadion zu Grabe getragenen östreichischen Reichstag haben wir gestern das Todtenamt mittelst einer ex officio- Beleuchtung abgehalten. Die Illumination fand statt auf Grund einer von Seiten der Grundrichter an einzelne Hausbesitzer ergangenen Aufforderung, daß die Fenster zur Feier der von "Seiner Majestät" bewilligten Konstitution illuminirt werden. Und sie wurden beleuchtet. Bei dieser Beleuchtung konnten wir an allen Straßenecken eine vom General Bordolo unterzeichnete Ermahnung lesen, daß man hoffe, die Lemberger werden artige Kinder sein und man werde nicht nöthig haben, die "für alle Fälle in Bereitschaft gehaltenen Maßregeln" in Anwendung zu bringen! Und wir waren artig, und man brauchte keine Maßregeln in Anwendung zu bringen! Aber einer Vergleichung konnten wir uns nicht erwehren. Vor einem Jahre hatte das Versprechen einer volksthümlichen Konstitution uns zur unsinnigen Freunde begeistert: wir improvisirten, wie durch Zauberschlag, eine Illumination; Bilder und Sinnsprüche, gute und schlechte, jedenfalls aus dem Herzen kommend, tauchten überall auf, der Gesänge, Vivats und Lebehochs war kein Ende. Neben den Freudenfeuern strahlten auch unsere Gesichter vor Freude und in dem Freudenrausche vergaßen wir Alles. Wir vergaßen den Haß gegen unsere Unterdrücker für den langjährigen Mißbrauch ihrer Gewalt; wir vergaßen, daß die Hydra des Despotismus mehr als Einen Kopf hat. Wir dachten an Nichts als an das uns in kaiserl. Namen zugesicherte Glück; aber wir bewegten uns friedlich und in dem Menschengewimmel herrschte Eintracht und Ordnung; es war der Friede, in welchem die Knospen der Frühlingsblumen sich entwickeln! Gestern war ebenfalls Ordnung und Friede. Keine summende Menge störte die Ruhe; die beleuchteten Fenster starrten befremdet auf die fast leeren Straßen und die so häufig stampfenden Patrouillen; die Lichter der vielen Juden sehend, schienen zu denken: "Früher benöthigten die Juden unser, jetzt müssen wir um ihre Gunst buhlen, denn unter dieser oktroyirten Verfassung wird es weder ein polnisches, noch ein deutsches, noch ein russinisches, wohl aber nur ein jüdisches Galizien geben. Es störten auch die nächtlichen Wandler keine vorwitzigen Sinnsprüche und Bilder; ja, die Physiognomie eines Jeden schien ein lebender Transparent mit der Inschrift: "Wo kann herrschen Belagerungsstand, Ist Konstitution ein leerer Tand" So stellte unsere gestrige Feier auch das Bild des Friedens dar, es war aber der Frieden des Winters und Grabes. Die Gassenpolizei wurde gestern von Knaben in der Art gehandhabt, daß sie dem Ausdruck zu vieler Freude sich entgegenstemmten, einschlagend die Fenster, wo mehr als vier Lichter brannten. Ueber die Einzelnheiten dieser Feier ist demnach nichts zu berichten. Am hellsten leuchteten die dunkeln Trümmer des Rathhauses, der Akademie und der anderen, während des Bombardements am 2. November 1848 ruchloserweise eingeäscherten Gebäude. Sie strahlten auf die nämliche Art, wie der große Geschichtschreiber der Römer von Brutus und Cassins sagt: Als bei einem großen Begräbniß, während Tibers Regierung die Bilder vieler hundert Ahnen vorgetragen wurden, durften die Bilder dieser zwei letzten Römer nicht erscheinen. Tacitus schreibt daher: maxime fulgebant imagines Bruti et Cassii quae desiderabantur. Eben so strahlten diese Trümmer inmitten der hellerleuchteten Fenster, als dunkle aber nicht stumme Zeugen eines verwegenen Frevels; Rachegeister schienen die obdachlosen rauchgeschwärzten Mauern mit schweren Fittigen zu umschweben, und aus den öden Fensterhöhlen grinzten gräuliche Gespenster, hohnlachend den Institutionen, unter deren Sanktion Morden und Mordbrennen ungestraft bleiben, ja, Lob und Lohn erhalten. 304 Lemberg, 17. März. So eben überraschte uns die Wiener Zeitung vom 13. d. M. mit einer angeblichen Adresse der hiesigen Bürger an den hiesigen Herrn Kommandirenden, von der wir hierorts kein Wort wußten. - Eine Adresse, die den Ausdruck der Volksgesinnung enthalten soll, und doch dem Volke nicht bekannt ist, scheint eine Anomalie. Ist denn aber nicht unser ganzer jetziger Zustand eine komplette Anomalie? - Doch um auf die Adresse zurückzukommen, - die Sache verhält sich folgendermaßen: Einige Menschen, Geldsack- und Magenverehrer, hatten nach dem berüchtigten Bombardement beim hiesigen Kommandirenden für die Inbrandlegung der Stadt eine Dankadresse überreicht. Von dieser wußte die Stadt nichts. So viel uns bekannt, sollen Adressen in Kaffeehäusern, bei den Traiteurs und sonst an öffentlichen Orten zum Lesen und Unterzeichnen offen liegen, und nicht im Finstern, das Licht scheuend, erzeugt werden. Das Machwerk der servilen Danksager wurde furtim geschmiedet und überreicht, und es hat Mühe gekostet, die Namen der Adressanten zu erfahren. In der zweiten Adresse nun beklagen sich diese Menschen beim Herrn Kommandirenden, man halte sie für servile Schwachköpfe, die da nicht werth seien, Stellvertreter Lemberg.s zu sein und in den städtischen Ausschuß aufgenommen zu werden. - Auf diese Beschwerden kann man ihnen nur mit den bekannten Worten Christi an Pilatus antworten: "Du hast es gesagt." Denn kann Derjenige, der sich für Inbrandlegung der Stadt angeblich für wiederhergestellte Ordnung, wo die Ordnung blos einige Mal durch die Soldateska gestört war, zu bedanken erfrechte, das Vertrauen erwecken, daß er die Interessen dieser Stadt würdig vertreten werde? Es trifft aber dieser Ostracismus nur einen kleinen Theil der hiesigen Bürger, Gottlob! Es fanden sich nur 36, sage sechs und dreißig Subjekte, welche die famose Dankadresse unterschrieben! In der uns heute zu Gesichte gekommenen Adresse betheuern die Adressanten, "daß die echten Deutschen keine Polenfeinde, und die Polen keine Feinde der Deutschen sind " Diesen Satz unterschreiben wir mit guten Gewissen und von Herzen: Polen und Deutsche sind Freunde und Brüder, und kämpfen in demselben Reiche wider die Willkür und rohe Gewalt; aber eben so wie Polenthum kein Ausdruck für Anarchie, ist Deutschthum keine Homonyme für Niederträchtigkeit und Servilismus! Ungarn. * Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. Preßburg, 20. März. Feldmarschall-Lieutenant Kempen hat, da hat noch immer viele Individuen Waffen und Munition verbergen, in einer Proklamation vom 17. d. erklärt, zur äußersten Strenge zu schreiten, und in seinem Militärdistrict eine erneuerte und letzte Frist von 10 Tagen zur freiwilligen Ablieferung aller Waffen und Munition ausschreiben lassen, nach deren Verlauf unnachsichtlich die volle Strenge des Standrechts für alle Jene eintreten soll, welche noch Waffen oder Munition verheimlichen. - Gestern wurden wieder 7 Individuen wegen Waffenverheimlichung verurtheilt, meist Bauern aus dem Preßburger Comitat, und zwar drei jeder zu dreijähriger, drei zu zweijähriger Kerkerstrafe und einer zu sechsmonatlicher Arrest-Strafe in Eisen. Eben so wurde ein invalider Korporal wegen "Verbreitung falscher und aufregender Nachrichten" von seiner Unterofficierscharge entsetzt und außerdem mit einjährigem Stockhausarreste in Eisen bestraft ! ! ! Italien. * Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. * Rom, 19. März. Die römische Constituante hat dekretirt, daß das Volk unter seinen Repräsentanten 60 Mitglieder zur Betheiligung an der italienischen Constituante auswählen soll. Auf Mazzini's Vorschlag ist dem Kriegsminister eine aus 5 Mitgliedern bestehende Deputation beigegeben worden. Eine andre Kommission, ebenfalls 5 Mitglieder stark, wird nach Florenz gesandt, um nach dem Wunsch der dortigen provisorischen Regierung an den Berathungen der toskanischen Constituante Theil zu nehmen. * Neapel, 15. März. Die Nachrichten aus den Provinzen lauten für die bourbonische Schandregierung immer bedrohlicher. Die auseinander gesprengten Deputirten bearbeiten die beiden Kalabrien im republikanischen Sinne und der "Bombardirer" hat nicht Truppen genug, um an der langhingestreckten Grenze gegen Norden das aus der römischen Republik herüberdringende Gift abzuwehren. Die hiesige Regierung ist jetzt über die innern Zustände in weit größerer Unruhe, als früher über die Drohungen Englands und Frankreichs. Der Pabst hat sich ganz kürzlich, wie es heißt, mit dem formellen Gesuch an das östreichische Kabinet um schleunige und energische Intervention gewandt. (Die östreichische Antwort kann unter den jetzigen Umständen nur lauten: "es ginge wohl, aber es geht nicht") * Turin, 22. März. Es haben 60 Ergänzungswahlen zur Deputirtenkammer stattgefunden. Sie gehören sämmtlich, bis auf 7, zur ministeriellen und ganz entschiedenen Kriegspartei. * Venedig, 15. März. Manin hat nach der ihm übertragenen Vollmacht die Deputirtenversammlung vertagt. Ferner bestimmt er in dem nämlichen Dekret, daß alle Offiziere der Land- und Seemacht sich sofort auf ihre Posten begeben, um die ihnen zu ertheilenden Befehle alsbald auszuführen, und drittens wird die mobilisirte Nationalgarde angewiesen, sich zur Unterstützung der Operationen der übrigen Truppen bereit zu halten. Neueste Nachrichten. * Frankfurt. In der Paulskirche ist der +++ Erbkaiser mit Vier Stimmen Majorität angenommen worden. Redakteur en chef: Karl Marx. Für die Hinterlassenen des gemordeten Robert Blum. Aus Haan bei Wald 2 Thlr. 5 Sgr. Fernere Beträge nimmt die Expedition der "Neuen Rheinischen Zeitung" gerne entgegen. * Hagen. Am 18. März feierte die hiesige Bürgergesellschaft die Erinnerung an die Erhebung des deutschen Volkes im März v. J., was der Diriktor der Gesellschaft, Herr Dr. Grevel im ersten Toast hervorhob. Hierauf brachte Herr C. Butz einen Toast auf die Einheit Deutschlands, welche uns werden müsse und welche allein im Stande sei, unsere Hoffnungen auf eine bessere Zukunft zu verwirklichen. Herr Grauhan brachte einen Toast auf die Bürgergesellschaft, die doch auch eine März-Errungenschaft, ein Kind der Revolution sei, indem sie, zuerst verboten, nach Gewähr des freien Versammlungsrechtes wieder auflebte. Herr Peter Meyer aus Wengern erhob sich zu einem Toaste auf die Freiheit, welche errungen und erkämpft werden müsse, niemals aber dem Volke etwas werth sei, wenn sie ihm geschenkt worden. Auch der Todten wurde gedacht, die im vorigen Jahre für die Freiheit gestorben. Erst spät trennten sich die versammelten Gäste. Handelsnachrichten. [irrelevantes Material] Frucht und Oelpreise. [irrelevantes Material] Schifffahrts-Anzeige. Köln, 27. März 1849. Angekommen. (26). Capt. Kamps von Rotterdam mit 4293 Ctr.; Capt. Kalfs von Amsterdam mit 3821 Ctr.; Capt. Wemmers von Rotterdam mit 4689 Ctr., sämmtlich geschleppt durch den Overstolz. L. Tillmann von Koblenz. Abgefahren. P. t. Schön nach dem Obermain. In Ladung. Nach Ruhrort bis Emmerich J. A. Orts. Nach Düsseldorf bis Mülheim a. d. Ruhr A. Meyer. Nach Andernach und Neuwied M. Pera und J. Kremer. Nach Koblenz, der Mosel, der Saar u. Luxemburg P. G. Schlägel. Nach der Mosel der Saar u. nach Trier Ric. Bayer. Nach Bingen Wwe. Jonas. Nach Mainz Val. Pfaff. Nach dem Niedermain Fr. Gerling. Nach dem Mittel- und Obermain Fr. Seelig. Nach Heilbronn Jac. Schmidt. Nach Kannstadt und Stuttgart Pet. Kühnle. Nach Worms und Mannheim Fr. Elbert und (im Sicherheitshafen) J. Wiemer. Ferner: Nach Rotterdam Capt. Jurrius, Köln Nr. 18. Rheinhöhe: 8' - ". Köln. Pegel. Civilstand der Stadt Köln. Den 20. März. Heirathen. Wilh. Balth. Ritschel, Privatsekretär, Wwr., v. Neuß, und Anna Marg. Bellinghausen, v. hier. Den 21. März. Heirathen. Franz Leysdorf, Barb., und Elis. Simon, b. v. h. - Eduard Eikenberg, Hülfs-Steuerbeamter, v. Bielefeld, und Anna Gertr. Müller, v. Wanlo. - Theod. Wiersberg, Tischlerges., Wwr., v. hier, und Maria Franz. Nasch, v. Rheine. - Heinr. Jos. Dohm, Tagl., und Sib. Tönnessen, b. v. hier. - Mich. Derkum., Gärtn., und Maria Magd. Brück, b. v. hier. - Heinr. Kuhl, Spezereih., v. hier, und Maria Agnes Keus. v. Montjoie. - Gust. Steffens, Post-Condukteur, und Joh. Marg. Kuhl, b. v. hier. - Johann Friedr. Müller, Schuster, v. Wiesbaden, und Maria Catharina Roth, v. Engenhahn. Geburten. Herm., S. v. Joh. Bapt. Pannenbecker, Kupferdrucker, gr. Griechenm. - Heinr Friedr. Aug., S. v. Christ. Heim, Schuhm., Streitzeuggasse. - Jos., S. v. Heinr. Lüsgen, Seilerges., Entenpf. - Wilhelm. Eveline Elise, T. v. Ferd. Westermann, Kaufm., Vobg. - Balth., S. v. Joh. Peter Jülich, Faßbinder, Weichserhof. - Elis., T. v. Bern. Vlissenbach, Tischlerm., gr. Griechenm. - Jakob, S. v. Arn. Klinkhammer, Hauskn., Weißbütteng. - Cath., T. v. Jakob Pflaum, Tagl., Thieboldsg. - Wilhelm. Aug., S. v. Adolph Seibt, Schuhm., Burgmauer. - Franz., T. v. Phil. Baur, Spezereih., Perlengäßchen. Sterbefälle. Peter Gottfr. Hub. Stammel, 13 M. alt, alten Ufer. - Cornelia Nelles, 1 J. alt, Beyenstr. - Joh. Ludw. Hub. Schmitz, 2 1/2 M. alt, Glockenr. - Friedr. Adolph Scholl, pens, Revier-Aufseher, 62 J. alt, verh. Ankerstr. - Peter Stock, 3 J. 1 1/2 M. alt, Sterneng. - Odilia Carol. Hubert. Bocks, 15 J. alt, Stollg. - Theodor Wilkens, Musketier im 25. Regt., 21 J alt, unverh., Garn.-Laz. - Christ. Bachem, Ww. Welker, 78 J. alt, Minoritensp. - Elis. Lindlau, Ww. Schmitz. 56 J. alt, Minoritensp. Auszug. Durch Urtheil vom 26. laufenden Monats März hat das Königl. Landgericht zu Köln, auf den Antrag der in Köln ohne besonderes Gewerbe wohnenden Margaretha geb. Martin, Ehefrau des ebenfalls in Köln wohnenden Joseph Meyer, früher Schuster, jetzt ohne Geschäft, die Trennung der zwischen ihr und ihrem genannten Ehemanne bestehenden ehelichen Gütergemeinschaft ausgesprochen. Köln, den 28. März 1849. Für die Richtigkeit des Auszugs: Rob. Rücker, Adv.-Anw. Einladung zum Abonnement auf die Neue Königsberger Zeitung. Die Tendenz des Blattes ist durch den frühern Jahrgang zur Genüge bekannt. Die Nachrichten aus Rußland werden unter den Deutschen Zeitungen von diesem Blatte zuerst gebracht. Abonnementspreis pro Quartal 1 Thlr. 7 1/2 Sgr. Inserate werden die Zeilen mit 1 Sgr. berechnet. Alle Postämter nehmen Bestellungen an. Adolph Samter. Einladung. Mit dem 1. April d. J. beginnt ein neues vierteljähriges Abonnement der Mannheimer Abendzeitung und ihres Unterhaltungsblattes "Rheinische Blätter." Der Preis derselben ist in ganz Baden mit dem Postaufschlag 2 fl. 30 kr., welcher sich außerhalb des Großherzogthums um Etwas erhöht. In Baiern, Preußen etc. ist der Preis jetzt ermäßigt Man abonnirt bei allen verehrlichen Postanstalten; für Frankreich, Spanien etc. bei Hrn. Alexander in Straßburg, Brandgasse Nr. 29, und Paris, Rue Notre-Dame de Nazareth 23, in London bei Hrn. Ewer et Comp., Newgate-Street Nr. 3. Des richtigen Bezugs wegen bitten wir, die Bestellungen möglichst bald zu machen. Ueber das am 20. März mit den Prozessen gegen "Struve und Blind" beginnende Geschwornengericht haben wir ausführlichen Bericht in besonderen Beilagen. Wer noch im Laufe des März abonnirt, erhält auf Verlangen die noch in diesem Monate erscheinenden Blätter unentgeldlich. Volksfreunde und Volksvereine sind ersucht, für die Verbreitung des Blattes thätig zu sein. Der Unabhängige. Ein sozialistisches Volksblatt aus der Schweiz, vertritt die Interessen des Proletariats in der Schweiz, und ist deßhalb allen Arbeiter- und demokratischen Vereinen zu empfehlen. Es ist für 1 fl. halbjärlich durch alle deutschen Buchhandlungen zu beziehen, woselbst auch die bis jetzt erschienenen 12 Nummern unentgeldlich zu haben sind. Die Redaktion und Expedition "des Unabhängigen" Bern, Käsichgäßchen Nr. 107. Die Hornisse eine im radikalsten Sinne von Heinrich Heise und Dr. Gottlieb Keller redigirte Zeitschrift erscheint auch im nächsten Quartal dreimal wöchentlich, Dienstags, Donnerstags und Sonnabends, mindestens einen halben Bogen stark, und zwar in größerem Formate, als bisher, zum Abonnementspreis von 18 Sgr. Pränumerirt wird bei allen kurhessischen Postanstalten, welche auch Bestellungen von auswärtigen Poststellen annehmen, für Kassel bei der unterzeichneten Stelle. Bei der großen Verbreitung des Blattes - schon jetzt beträgt die Auflage 1750 Exemplare -, welche täglich mehr zunimmt, finden Anzeigen jeder Art, welche mit 1 Sgr. die gespaltene Petitzeile berechnet werden, die größte Verbreitung. Kassel, Anfangs März 1849. Die Expedition der "Hornisse." Obere Entengasse Nr. 132. Nach Coblenz. Berichtigung: Der Bürger-Staats-Prokurator Leuthaus trägt plötzlich einen neuen Hut. - Ein Kandidat der Philologie, der außer den gewöhnlichen Unterrichtsgegenständen noch im Englischen, Klavier, Guitarre und Gesang Anleitung geben kann, sucht zu Ostern eine Hauslehrerstelle. Näheres bei der Expedition dieser Zeitung. Bei einer Familie, die gesonnen ist nach Amerika zu reisen, sucht ein braves ordentliches Dienstmädchen eine Stelle. Hierauf Reflektirende wollen gefälligst ihre Adresse an die Expedition dieses Blattes abgeben. Abonnements-Erneuerung. Illustrirte Zeitung für 1849. Wöchentliche Nachrichten über alle Zustände, Ereignisse und Persönlichkeiten der Gegenwart, über Tagesgeschichte, öffentliches und gesellschaftliches Leben, Handel, Gewerbe und Landwirthschaft, Wissenschaft und Kunst, Musik, Theatrr und Mode. Mit jährlich über 1000 in den Text gedruckten bildlichen Darstellungen. Vierteljährlicher Pränumerationspreis 2 Thlr. = 3 Fl. C.-Mze. = 3 Fl. 30 Kr. Rhein. Die Illustrirte Zeitung, welche allen öffentlichen Lesecirkeln und jedem gebildeten Familienkreise als die belehrendste und unterhaltendste Lektüre empfohlen werden kann, erscheint regelmäßig jeden Sonnabend in Nummern von 48 Foliospalten mit 15-20 in den Text gedruckten Abbildungen. - Bestellungen werden in allen Buchhandlungen und Zeitungsexpeditionen angenommen. Leipzig, Expedition der Illustrirten Zeitung. Ostsee-Zeitung und Börsen-Nachrichten der Ostsee. Mit dem 1. April beginnt ein neues Quartal für das Abonnement auf diese Zeitung, zum bisherigen Preise 2 THALER inclusive Porto, wozu alle preussischen Postämter Bestellungen annehmen. Stettin, im März 1849. DIE REDACTION. Ein beträchtliches Weingut an der Saar, in der besten Lage und im besten Zustande, nebst Wiesen, Ackerländereien, mehreren Morgen Waldung, außerdem aber den nöthigen Oekonomie-Gebäuden Wohn- und Kelterhaus, Gärten und schönem Bering, ist unter vortheilhaften Bedingungen zu verkaufen. Lusttragende wollen sich gefälligst in portofreien Briefen an das Commissions-Comptoir von M. Emmel, Fleischstraße Nr. 461 in Trier wenden. Ein sittliches Kindermädchen sucht eine Stelle. Bescheid Achterstraße Nr. 53. Nachricht für Auswanderer. Wir Unterzeichneten bescheinigen dem Herrn Tellenbach, Unteragent des Herrn Doktor Meyer in Bockenheim, daß derselbe uns in jeder Hinsicht als braver Mann behandelt hat, auch uns zu einem sehr billigen Preis akkordirt und überhaupt, wir sowohl mit Kost und Logie in jeder Beziehung zufrieden sind, wir können daher allen unsern nachkommenden Landsleute denselben bestens empfehlen. Köln, den 26. März 1849. Johannes Frick von Feldkirch. Michael Anton Frick von Feldkirch. Die im hiesigen Baudeville-Theater stattgehabte Feuersbrunst, würde vielleicht viele tüchtige Künstler brodlos gemacht haben, wenn nicht Köln's edle Bewohner der Gesellschaft durch den zahlreichen Besuch ihrer Darstellungen im Stadttheater die größten Beweise von Theilnahme gegeben und so den Unternehmer in den Stand gesetzt hätten mit den Vorstellungen fortzufahren, und die Gesellschaft beizubehalten Aber noch ist den armen Musikern, welche das Unglück gehabt haben bei dem Brande ihre Instrumente einzubüßen, kein Ersatz, keine Unterstützung zu Theil geworden. Herr Musikdirektor Herr und ein Comite hat es daher unternommen, zu diesem Zwecke ein Konzert zu veranstalten, und wird die Casino-Gesellschaft bereitwillig ihren Saal dazu hergeben. Sowohl der Männer-Gesangverein als auch der Handwerker-Singverein, und die Fräulein Marpurg, Solo-Sänger Hr. Koch, haben ihre Mitwirkung zugesagt; zugleich werden Fräulein Müller, Direktor Clef und Hr. Susten deklamatorische Vorträge halten. Wir dürfen ohne Zweifel ein recht schönes Konzert erwarten. Wir halten es daher im Interesse der braven Künstler für unsre Pflicht, alle Musikliebhaber, und Kölns mildthätige Bewohner überhaupt, zum zahlreichen Besuche einzuladen, und sind überzeugt, nicht umsonst auf die edle Gesinnung unserer Mitbürger gerechnet zu haben. Das Konzert findet statt: Donnerstag den 29. d. M. Abends 7 Uhr. Mehrere Musikfreunde. Die Haupt-Agentur der Pat. Gutta-Percha-Company in London, Waidmarkt Nr. 10, empfiehlt ihr Lager von Gutta-Percha Riemen, Röhren, Sohlen, Papier, Brandeimer, ferner Bisquit-Körbchen, Frucht- und Spielteller, Becher, Etuis, Schreibzeuge, Stöcke, Schläger etc. Die Kunstsachen sind auch Waidmarkt Nr. 12 vorräthig. Conzert-Anzeige. Donnerstag, den 29. d. Mts. Abends 7 Uhr, findet im großen Cassino-Saale zum Besten der Orchester-Mitglieder, denen im Baudeville-Theater sämmtliche Instrumente verbrannten, ein großes Vocal- und Instrumental-Concert statt. - Das Programm wird an der Kasse vertheilt werden und Karten sind a 15 Sgr. bei Herren Stollwerk, Romberg, Josty, v. Thenen und Abends an der Kasse zu haben. Zur Theilnahme ladet höflichst ein Der Ausschuß. Puppentheater. Auf vielfaches Verlangen wird heute aufgeführt: Die Weckschnapp von Köln. Geschichte der Vorzeit in 3 Akten. Hierauf zum Erstenmal: Der arme Poet. Schauspiel in 1 Akt von Kotzebue, für's Puppentheater bearbeitet. Zu einem billigen Preis kann eine Gesellschaft für sich allein, einen angenehmen Abend beim Henneschen genießen, und die Anfrage deshalb wird im Spiellokal entgegengenommen Theater in Köln. Donnerstag den 29. d. Monats kommt auf unserer Bühne die vielbesprochene Posse: "Eigenthum ist Diebstahl", oder "der Traum eines rothen Republikaners" zur Aufführung, welche in Berlin, trotz 30 Wiederholungen innerhalb eines Monats, immer die Räume des Friedrich-Wilhelmstädter-Theaters überfüllte, und noch einen bedeutenderen Kunstgenuß verspricht, als die zu ihrer Zeit beliebten 100,000 Thlr. Daß der Humor und die Satyre, in welcher in Paris in diesem Stücke, der Proudhon'sche Ausspruch: la propriete c'est le vol hingestellt wurde, in der Uebertragung auf deutsche Verhältnisse und Zeitereignisse, nicht geschmälert sind, glauben wir versichern, und den geehrten Theaterfreunden eine so ergötzliche als harmlose Unterhaltung versprechen zu können. Ein Theaterfreund. Theater-Anzeige. Donnerstag den 29. März. Zum Erstenmale: Eigenthum ist Diebstahl. oder der Traum eines rothen Republikaners. Posse in 4 Akten von Hahn. Der Gerant Korff. Beilage zu Nr. 258 der Neuen Rheinischen Zeitung. Organ der Demokratie. Donnerstag, 29. März 1849. [Französische Republik] Präsident. Was wissen Sie von den Ereignissen des 15. Mai. Zeuge. Als Bureaumitglied der Delegirten des Luxembourg begab ich mich einige Tage früher in die Sitzung der Société des droits de l' homme, und war Zeuge, wie man eine vollständig friedfertige Manifestation beschloß. Präsident. Glauben Sie, daß der Club Blanqui gute Intentionen bei dieser Manifestation hegte? Zeuge. Die besten und friedlichsten, Herr Präsident. Eine Menge anderer Entlastungszeugen sagen alle in demselben Sinn über das besonnene Benehmen des Club Blanqui aus. Zeuge Bourgeois, Entlastungszeuge für Raspail, hat gesehen, wie Raspail das Volk vor der Assemblée aufforderte, sich zurückzuziehen und nicht in die Assemblée zu bringen. Zeuge Labrousse, 25 Jahr alt, Volksrepräsentant. Ich hatte in der Assemblée eine Unterredung mit Raspail, ich selbst glaubte an ein Complott, Raspail aber protestirte gegen die Wendung, welche die Manifestation genommen und erklärte, daß Niemand an die Erstürmung gedacht habe. Den Angeklagten Villain kenne ich aus Belgien als einen sehr achtbaren Arbeiter. Zeuge Antony Thouret, 41 Jahr alt, Volksrepräsentant, erzählt, daß er sich im Augenblick der Erstürmung durch eine kleine Hinterthür entfernt habe. (Großes Gelächter, welches durch die außerordentliche Wohlbeleibtheit des ehrenwerthen Repräsentanten erklärt wird.) Er sei in das Hotel-de-Ville gegangen, wo er eine Proclamation verfaßt, die von Marrast unterzeichnet und sofort in Paris vertheilt wurde. In Betreff Raspails könne er sagen, daß derselbe in seinen, des Zeugen, Augen nicht im Geringsten gravirt scheine; bei dem Einbruch in die Versammlung seien mehrere Repräsentanten für die Verlesung der Raspail‧schen Petition gewesen. Was Barbés betreffe ... Barbés: Ich vertheidige mich nicht. Zeuge Thouret: Ich will hier Niemand vertheidigen, aber ich darf sagen, daß Barbés die Worte: „die infame Stadt Paris“ nicht gesprochen hat, und daß ich auch den Ruf: „zwei Stunden Plünderung“ nicht vernommen habe. Die Sitzung wird um 6 Uhr aufgehoben. Polen. 304 Lemberg, 16. März. Für den in der Nacht vom 6. auf den 7. d. durch Graf Stadion zu Grabe getragenen östreichischen Reichstag haben wir gestern das Todtenamt mittelst einer ex officio- Beleuchtung abgehalten. Die Illumination fand statt auf Grund einer von Seiten der Grundrichter an einzelne Hausbesitzer ergangenen Aufforderung, daß die Fenster zur Feier der von „Seiner Majestät“ bewilligten Konstitution illuminirt werden. Und sie wurden beleuchtet. Bei dieser Beleuchtung konnten wir an allen Straßenecken eine vom General Bordolo unterzeichnete Ermahnung lesen, daß man hoffe, die Lemberger werden artige Kinder sein und man werde nicht nöthig haben, die „für alle Fälle in Bereitschaft gehaltenen Maßregeln“ in Anwendung zu bringen! Und wir waren artig, und man brauchte keine Maßregeln in Anwendung zu bringen! Aber einer Vergleichung konnten wir uns nicht erwehren. Vor einem Jahre hatte das Versprechen einer volksthümlichen Konstitution uns zur unsinnigen Freunde begeistert: wir improvisirten, wie durch Zauberschlag, eine Illumination; Bilder und Sinnsprüche, gute und schlechte, jedenfalls aus dem Herzen kommend, tauchten überall auf, der Gesänge, Vivats und Lebehochs war kein Ende. Neben den Freudenfeuern strahlten auch unsere Gesichter vor Freude und in dem Freudenrausche vergaßen wir Alles. Wir vergaßen den Haß gegen unsere Unterdrücker für den langjährigen Mißbrauch ihrer Gewalt; wir vergaßen, daß die Hydra des Despotismus mehr als Einen Kopf hat. Wir dachten an Nichts als an das uns in kaiserl. Namen zugesicherte Glück; aber wir bewegten uns friedlich und in dem Menschengewimmel herrschte Eintracht und Ordnung; es war der Friede, in welchem die Knospen der Frühlingsblumen sich entwickeln! Gestern war ebenfalls Ordnung und Friede. Keine summende Menge störte die Ruhe; die beleuchteten Fenster starrten befremdet auf die fast leeren Straßen und die so häufig stampfenden Patrouillen; die Lichter der vielen Juden sehend, schienen zu denken: „Früher benöthigten die Juden unser, jetzt müssen wir um ihre Gunst buhlen, denn unter dieser oktroyirten Verfassung wird es weder ein polnisches, noch ein deutsches, noch ein russinisches, wohl aber nur ein jüdisches Galizien geben. Es störten auch die nächtlichen Wandler keine vorwitzigen Sinnsprüche und Bilder; ja, die Physiognomie eines Jeden schien ein lebender Transparent mit der Inschrift: „Wo kann herrschen Belagerungsstand, Ist Konstitution ein leerer Tand“ So stellte unsere gestrige Feier auch das Bild des Friedens dar, es war aber der Frieden des Winters und Grabes. Die Gassenpolizei wurde gestern von Knaben in der Art gehandhabt, daß sie dem Ausdruck zu vieler Freude sich entgegenstemmten, einschlagend die Fenster, wo mehr als vier Lichter brannten. Ueber die Einzelnheiten dieser Feier ist demnach nichts zu berichten. Am hellsten leuchteten die dunkeln Trümmer des Rathhauses, der Akademie und der anderen, während des Bombardements am 2. November 1848 ruchloserweise eingeäscherten Gebäude. Sie strahlten auf die nämliche Art, wie der große Geschichtschreiber der Römer von Brutus und Cassins sagt: Als bei einem großen Begräbniß, während Tibers Regierung die Bilder vieler hundert Ahnen vorgetragen wurden, durften die Bilder dieser zwei letzten Römer nicht erscheinen. Tacitus schreibt daher: maxime fulgebant imagines Bruti et Cassii quae desiderabantur. Eben so strahlten diese Trümmer inmitten der hellerleuchteten Fenster, als dunkle aber nicht stumme Zeugen eines verwegenen Frevels; Rachegeister schienen die obdachlosen rauchgeschwärzten Mauern mit schweren Fittigen zu umschweben, und aus den öden Fensterhöhlen grinzten gräuliche Gespenster, hohnlachend den Institutionen, unter deren Sanktion Morden und Mordbrennen ungestraft bleiben, ja, Lob und Lohn erhalten. 304 Lemberg, 17. März. So eben überraschte uns die Wiener Zeitung vom 13. d. M. mit einer angeblichen Adresse der hiesigen Bürger an den hiesigen Herrn Kommandirenden, von der wir hierorts kein Wort wußten. ‒ Eine Adresse, die den Ausdruck der Volksgesinnung enthalten soll, und doch dem Volke nicht bekannt ist, scheint eine Anomalie. Ist denn aber nicht unser ganzer jetziger Zustand eine komplette Anomalie? ‒ Doch um auf die Adresse zurückzukommen, ‒ die Sache verhält sich folgendermaßen: Einige Menschen, Geldsack- und Magenverehrer, hatten nach dem berüchtigten Bombardement beim hiesigen Kommandirenden für die Inbrandlegung der Stadt eine Dankadresse überreicht. Von dieser wußte die Stadt nichts. So viel uns bekannt, sollen Adressen in Kaffeehäusern, bei den Traiteurs und sonst an öffentlichen Orten zum Lesen und Unterzeichnen offen liegen, und nicht im Finstern, das Licht scheuend, erzeugt werden. Das Machwerk der servilen Danksager wurde furtim geschmiedet und überreicht, und es hat Mühe gekostet, die Namen der Adressanten zu erfahren. In der zweiten Adresse nun beklagen sich diese Menschen beim Herrn Kommandirenden, man halte sie für servile Schwachköpfe, die da nicht werth seien, Stellvertreter Lemberg‧s zu sein und in den städtischen Ausschuß aufgenommen zu werden. ‒ Auf diese Beschwerden kann man ihnen nur mit den bekannten Worten Christi an Pilatus antworten: „Du hast es gesagt.“ Denn kann Derjenige, der sich für Inbrandlegung der Stadt angeblich für wiederhergestellte Ordnung, wo die Ordnung blos einige Mal durch die Soldateska gestört war, zu bedanken erfrechte, das Vertrauen erwecken, daß er die Interessen dieser Stadt würdig vertreten werde? Es trifft aber dieser Ostracismus nur einen kleinen Theil der hiesigen Bürger, Gottlob! Es fanden sich nur 36, sage sechs und dreißig Subjekte, welche die famose Dankadresse unterschrieben! In der uns heute zu Gesichte gekommenen Adresse betheuern die Adressanten, „daß die echten Deutschen keine Polenfeinde, und die Polen keine Feinde der Deutschen sind “ Diesen Satz unterschreiben wir mit guten Gewissen und von Herzen: Polen und Deutsche sind Freunde und Brüder, und kämpfen in demselben Reiche wider die Willkür und rohe Gewalt; aber eben so wie Polenthum kein Ausdruck für Anarchie, ist Deutschthum keine Homonyme für Niederträchtigkeit und Servilismus! Ungarn. * Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. Preßburg, 20. März. Feldmarschall-Lieutenant Kempen hat, da hat noch immer viele Individuen Waffen und Munition verbergen, in einer Proklamation vom 17. d. erklärt, zur äußersten Strenge zu schreiten, und in seinem Militärdistrict eine erneuerte und letzte Frist von 10 Tagen zur freiwilligen Ablieferung aller Waffen und Munition ausschreiben lassen, nach deren Verlauf unnachsichtlich die volle Strenge des Standrechts für alle Jene eintreten soll, welche noch Waffen oder Munition verheimlichen. ‒ Gestern wurden wieder 7 Individuen wegen Waffenverheimlichung verurtheilt, meist Bauern aus dem Preßburger Comitat, und zwar drei jeder zu dreijähriger, drei zu zweijähriger Kerkerstrafe und einer zu sechsmonatlicher Arrest-Strafe in Eisen. Eben so wurde ein invalider Korporal wegen „Verbreitung falscher und aufregender Nachrichten“ von seiner Unterofficierscharge entsetzt und außerdem mit einjährigem Stockhausarreste in Eisen bestraft ! ! ! Italien. * Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. * Rom, 19. März. Die römische Constituante hat dekretirt, daß das Volk unter seinen Repräsentanten 60 Mitglieder zur Betheiligung an der italienischen Constituante auswählen soll. Auf Mazzini's Vorschlag ist dem Kriegsminister eine aus 5 Mitgliedern bestehende Deputation beigegeben worden. Eine andre Kommission, ebenfalls 5 Mitglieder stark, wird nach Florenz gesandt, um nach dem Wunsch der dortigen provisorischen Regierung an den Berathungen der toskanischen Constituante Theil zu nehmen. * Neapel, 15. März. Die Nachrichten aus den Provinzen lauten für die bourbonische Schandregierung immer bedrohlicher. Die auseinander gesprengten Deputirten bearbeiten die beiden Kalabrien im republikanischen Sinne und der „Bombardirer“ hat nicht Truppen genug, um an der langhingestreckten Grenze gegen Norden das aus der römischen Republik herüberdringende Gift abzuwehren. Die hiesige Regierung ist jetzt über die innern Zustände in weit größerer Unruhe, als früher über die Drohungen Englands und Frankreichs. Der Pabst hat sich ganz kürzlich, wie es heißt, mit dem formellen Gesuch an das östreichische Kabinet um schleunige und energische Intervention gewandt. (Die östreichische Antwort kann unter den jetzigen Umständen nur lauten: „es ginge wohl, aber es geht nicht“) * Turin, 22. März. Es haben 60 Ergänzungswahlen zur Deputirtenkammer stattgefunden. Sie gehören sämmtlich, bis auf 7, zur ministeriellen und ganz entschiedenen Kriegspartei. * Venedig, 15. März. Manin hat nach der ihm übertragenen Vollmacht die Deputirtenversammlung vertagt. Ferner bestimmt er in dem nämlichen Dekret, daß alle Offiziere der Land- und Seemacht sich sofort auf ihre Posten begeben, um die ihnen zu ertheilenden Befehle alsbald auszuführen, und drittens wird die mobilisirte Nationalgarde angewiesen, sich zur Unterstützung der Operationen der übrigen Truppen bereit zu halten. Neueste Nachrichten. * Frankfurt. In der Paulskirche ist der ††† Erbkaiser mit Vier Stimmen Majorität angenommen worden. Redakteur en chef: Karl Marx. Für die Hinterlassenen des gemordeten Robert Blum. Aus Haan bei Wald 2 Thlr. 5 Sgr. Fernere Beträge nimmt die Expedition der „Neuen Rheinischen Zeitung“ gerne entgegen. * Hagen. Am 18. März feierte die hiesige Bürgergesellschaft die Erinnerung an die Erhebung des deutschen Volkes im März v. J., was der Diriktor der Gesellschaft, Herr Dr. Grevel im ersten Toast hervorhob. Hierauf brachte Herr C. Butz einen Toast auf die Einheit Deutschlands, welche uns werden müsse und welche allein im Stande sei, unsere Hoffnungen auf eine bessere Zukunft zu verwirklichen. Herr Grauhan brachte einen Toast auf die Bürgergesellschaft, die doch auch eine März-Errungenschaft, ein Kind der Revolution sei, indem sie, zuerst verboten, nach Gewähr des freien Versammlungsrechtes wieder auflebte. Herr Peter Meyer aus Wengern erhob sich zu einem Toaste auf die Freiheit, welche errungen und erkämpft werden müsse, niemals aber dem Volke etwas werth sei, wenn sie ihm geschenkt worden. Auch der Todten wurde gedacht, die im vorigen Jahre für die Freiheit gestorben. Erst spät trennten sich die versammelten Gäste. Handelsnachrichten. [irrelevantes Material] Frucht und Oelpreise. [irrelevantes Material] Schifffahrts-Anzeige. Köln, 27. März 1849. Angekommen. (26). Capt. Kamps von Rotterdam mit 4293 Ctr.; Capt. Kalfs von Amsterdam mit 3821 Ctr.; Capt. Wemmers von Rotterdam mit 4689 Ctr., sämmtlich geschleppt durch den Overstolz. L. Tillmann von Koblenz. Abgefahren. P. t. Schön nach dem Obermain. In Ladung. Nach Ruhrort bis Emmerich J. A. Orts. Nach Düsseldorf bis Mülheim a. d. Ruhr A. Meyer. Nach Andernach und Neuwied M. Pera und J. Kremer. Nach Koblenz, der Mosel, der Saar u. Luxemburg P. G. Schlägel. Nach der Mosel der Saar u. nach Trier Ric. Bayer. Nach Bingen Wwe. Jonas. Nach Mainz Val. Pfaff. Nach dem Niedermain Fr. Gerling. Nach dem Mittel- und Obermain Fr. Seelig. Nach Heilbronn Jac. Schmidt. Nach Kannstadt und Stuttgart Pet. Kühnle. Nach Worms und Mannheim Fr. Elbert und (im Sicherheitshafen) J. Wiemer. Ferner: Nach Rotterdam Capt. Jurrius, Köln Nr. 18. Rheinhöhe: 8' - ″. Köln. Pegel. Civilstand der Stadt Köln. Den 20. März. Heirathen. Wilh. Balth. Ritschel, Privatsekretär, Wwr., v. Neuß, und Anna Marg. Bellinghausen, v. hier. Den 21. März. Heirathen. Franz Leysdorf, Barb., und Elis. Simon, b. v. h. ‒ Eduard Eikenberg, Hülfs-Steuerbeamter, v. Bielefeld, und Anna Gertr. Müller, v. Wanlo. ‒ Theod. Wiersberg, Tischlerges., Wwr., v. hier, und Maria Franz. Nasch, v. Rheine. ‒ Heinr. Jos. Dohm, Tagl., und Sib. Tönnessen, b. v. hier. ‒ Mich. Derkum., Gärtn., und Maria Magd. Brück, b. v. hier. ‒ Heinr. Kuhl, Spezereih., v. hier, und Maria Agnes Keus. v. Montjoie. ‒ Gust. Steffens, Post-Condukteur, und Joh. Marg. Kuhl, b. v. hier. ‒ Johann Friedr. Müller, Schuster, v. Wiesbaden, und Maria Catharina Roth, v. Engenhahn. Geburten. Herm., S. v. Joh. Bapt. Pannenbecker, Kupferdrucker, gr. Griechenm. ‒ Heinr Friedr. Aug., S. v. Christ. Heim, Schuhm., Streitzeuggasse. ‒ Jos., S. v. Heinr. Lüsgen, Seilerges., Entenpf. ‒ Wilhelm. Eveline Elise, T. v. Ferd. Westermann, Kaufm., Vobg. ‒ Balth., S. v. Joh. Peter Jülich, Faßbinder, Weichserhof. ‒ Elis., T. v. Bern. Vlissenbach, Tischlerm., gr. Griechenm. ‒ Jakob, S. v. Arn. Klinkhammer, Hauskn., Weißbütteng. ‒ Cath., T. v. Jakob Pflaum, Tagl., Thieboldsg. ‒ Wilhelm. Aug., S. v. Adolph Seibt, Schuhm., Burgmauer. ‒ Franz., T. v. Phil. Baur, Spezereih., Perlengäßchen. Sterbefälle. Peter Gottfr. Hub. Stammel, 13 M. alt, alten Ufer. ‒ Cornelia Nelles, 1 J. alt, Beyenstr. ‒ Joh. Ludw. Hub. Schmitz, 2 1/2 M. alt, Glockenr. ‒ Friedr. Adolph Scholl, pens, Revier-Aufseher, 62 J. alt, verh. Ankerstr. ‒ Peter Stock, 3 J. 1 1/2 M. alt, Sterneng. ‒ Odilia Carol. Hubert. Bocks, 15 J. alt, Stollg. ‒ Theodor Wilkens, Musketier im 25. Regt., 21 J alt, unverh., Garn.-Laz. ‒ Christ. Bachem, Ww. Welker, 78 J. alt, Minoritensp. ‒ Elis. Lindlau, Ww. Schmitz. 56 J. alt, Minoritensp. Auszug. Durch Urtheil vom 26. laufenden Monats März hat das Königl. Landgericht zu Köln, auf den Antrag der in Köln ohne besonderes Gewerbe wohnenden Margaretha geb. Martin, Ehefrau des ebenfalls in Köln wohnenden Joseph Meyer, früher Schuster, jetzt ohne Geschäft, die Trennung der zwischen ihr und ihrem genannten Ehemanne bestehenden ehelichen Gütergemeinschaft ausgesprochen. Köln, den 28. März 1849. Für die Richtigkeit des Auszugs: Rob. Rücker, Adv.-Anw. Einladung zum Abonnement auf die Neue Königsberger Zeitung. Die Tendenz des Blattes ist durch den frühern Jahrgang zur Genüge bekannt. Die Nachrichten aus Rußland werden unter den Deutschen Zeitungen von diesem Blatte zuerst gebracht. Abonnementspreis pro Quartal 1 Thlr. 7 1/2 Sgr. Inserate werden die Zeilen mit 1 Sgr. berechnet. Alle Postämter nehmen Bestellungen an. Adolph Samter. Einladung. Mit dem 1. April d. J. beginnt ein neues vierteljähriges Abonnement der Mannheimer Abendzeitung und ihres Unterhaltungsblattes „Rheinische Blätter.“ Der Preis derselben ist in ganz Baden mit dem Postaufschlag 2 fl. 30 kr., welcher sich außerhalb des Großherzogthums um Etwas erhöht. In Baiern, Preußen etc. ist der Preis jetzt ermäßigt Man abonnirt bei allen verehrlichen Postanstalten; für Frankreich, Spanien etc. bei Hrn. Alexander in Straßburg, Brandgasse Nr. 29, und Paris, Rue Notre-Dame de Nazareth 23, in London bei Hrn. Ewer et Comp., Newgate-Street Nr. 3. Des richtigen Bezugs wegen bitten wir, die Bestellungen möglichst bald zu machen. Ueber das am 20. März mit den Prozessen gegen „Struve und Blind“ beginnende Geschwornengericht haben wir ausführlichen Bericht in besonderen Beilagen. Wer noch im Laufe des März abonnirt, erhält auf Verlangen die noch in diesem Monate erscheinenden Blätter unentgeldlich. Volksfreunde und Volksvereine sind ersucht, für die Verbreitung des Blattes thätig zu sein. Der Unabhängige. Ein sozialistisches Volksblatt aus der Schweiz, vertritt die Interessen des Proletariats in der Schweiz, und ist deßhalb allen Arbeiter- und demokratischen Vereinen zu empfehlen. Es ist für 1 fl. halbjärlich durch alle deutschen Buchhandlungen zu beziehen, woselbst auch die bis jetzt erschienenen 12 Nummern unentgeldlich zu haben sind. Die Redaktion und Expedition „des Unabhängigen“ Bern, Käsichgäßchen Nr. 107. Die Hornisse eine im radikalsten Sinne von Heinrich Heise und Dr. Gottlieb Keller redigirte Zeitschrift erscheint auch im nächsten Quartal dreimal wöchentlich, Dienstags, Donnerstags und Sonnabends, mindestens einen halben Bogen stark, und zwar in größerem Formate, als bisher, zum Abonnementspreis von 18 Sgr. Pränumerirt wird bei allen kurhessischen Postanstalten, welche auch Bestellungen von auswärtigen Poststellen annehmen, für Kassel bei der unterzeichneten Stelle. Bei der großen Verbreitung des Blattes ‒ schon jetzt beträgt die Auflage 1750 Exemplare ‒, welche täglich mehr zunimmt, finden Anzeigen jeder Art, welche mit 1 Sgr. die gespaltene Petitzeile berechnet werden, die größte Verbreitung. Kassel, Anfangs März 1849. Die Expedition der „Hornisse.“ Obere Entengasse Nr. 132. Nach Coblenz. Berichtigung: Der Bürger-Staats-Prokurator Leuthaus trägt plötzlich einen neuen Hut. ‒ Ein Kandidat der Philologie, der außer den gewöhnlichen Unterrichtsgegenständen noch im Englischen, Klavier, Guitarre und Gesang Anleitung geben kann, sucht zu Ostern eine Hauslehrerstelle. Näheres bei der Expedition dieser Zeitung. Bei einer Familie, die gesonnen ist nach Amerika zu reisen, sucht ein braves ordentliches Dienstmädchen eine Stelle. Hierauf Reflektirende wollen gefälligst ihre Adresse an die Expedition dieses Blattes abgeben. Abonnements-Erneuerung. Illustrirte Zeitung für 1849. Wöchentliche Nachrichten über alle Zustände, Ereignisse und Persönlichkeiten der Gegenwart, über Tagesgeschichte, öffentliches und gesellschaftliches Leben, Handel, Gewerbe und Landwirthschaft, Wissenschaft und Kunst, Musik, Theatrr und Mode. Mit jährlich über 1000 in den Text gedruckten bildlichen Darstellungen. Vierteljährlicher Pränumerationspreis 2 Thlr. = 3 Fl. C.-Mze. = 3 Fl. 30 Kr. Rhein. Die Illustrirte Zeitung, welche allen öffentlichen Lesecirkeln und jedem gebildeten Familienkreise als die belehrendste und unterhaltendste Lektüre empfohlen werden kann, erscheint regelmäßig jeden Sonnabend in Nummern von 48 Foliospalten mit 15-20 in den Text gedruckten Abbildungen. ‒ Bestellungen werden in allen Buchhandlungen und Zeitungsexpeditionen angenommen. Leipzig, Expedition der Illustrirten Zeitung. Ostsee-Zeitung und Börsen-Nachrichten der Ostsee. Mit dem 1. April beginnt ein neues Quartal für das Abonnement auf diese Zeitung, zum bisherigen Preise 2 THALER inclusive Porto, wozu alle preussischen Postämter Bestellungen annehmen. Stettin, im März 1849. DIE REDACTION. Ein beträchtliches Weingut an der Saar, in der besten Lage und im besten Zustande, nebst Wiesen, Ackerländereien, mehreren Morgen Waldung, außerdem aber den nöthigen Oekonomie-Gebäuden Wohn- und Kelterhaus, Gärten und schönem Bering, ist unter vortheilhaften Bedingungen zu verkaufen. Lusttragende wollen sich gefälligst in portofreien Briefen an das Commissions-Comptoir von M. Emmel, Fleischstraße Nr. 461 in Trier wenden. Ein sittliches Kindermädchen sucht eine Stelle. Bescheid Achterstraße Nr. 53. Nachricht für Auswanderer. Wir Unterzeichneten bescheinigen dem Herrn Tellenbach, Unteragent des Herrn Doktor Meyer in Bockenheim, daß derselbe uns in jeder Hinsicht als braver Mann behandelt hat, auch uns zu einem sehr billigen Preis akkordirt und überhaupt, wir sowohl mit Kost und Logie in jeder Beziehung zufrieden sind, wir können daher allen unsern nachkommenden Landsleute denselben bestens empfehlen. Köln, den 26. März 1849. Johannes Frick von Feldkirch. Michael Anton Frick von Feldkirch. Die im hiesigen Baudeville-Theater stattgehabte Feuersbrunst, würde vielleicht viele tüchtige Künstler brodlos gemacht haben, wenn nicht Köln's edle Bewohner der Gesellschaft durch den zahlreichen Besuch ihrer Darstellungen im Stadttheater die größten Beweise von Theilnahme gegeben und so den Unternehmer in den Stand gesetzt hätten mit den Vorstellungen fortzufahren, und die Gesellschaft beizubehalten Aber noch ist den armen Musikern, welche das Unglück gehabt haben bei dem Brande ihre Instrumente einzubüßen, kein Ersatz, keine Unterstützung zu Theil geworden. Herr Musikdirektor Herr und ein Comite hat es daher unternommen, zu diesem Zwecke ein Konzert zu veranstalten, und wird die Casino-Gesellschaft bereitwillig ihren Saal dazu hergeben. Sowohl der Männer-Gesangverein als auch der Handwerker-Singverein, und die Fräulein Marpurg, Solo-Sänger Hr. Koch, haben ihre Mitwirkung zugesagt; zugleich werden Fräulein Müller, Direktor Clef und Hr. Susten deklamatorische Vorträge halten. Wir dürfen ohne Zweifel ein recht schönes Konzert erwarten. Wir halten es daher im Interesse der braven Künstler für unsre Pflicht, alle Musikliebhaber, und Kölns mildthätige Bewohner überhaupt, zum zahlreichen Besuche einzuladen, und sind überzeugt, nicht umsonst auf die edle Gesinnung unserer Mitbürger gerechnet zu haben. Das Konzert findet statt: Donnerstag den 29. d. M. Abends 7 Uhr. Mehrere Musikfreunde. Die Haupt-Agentur der Pat. Gutta-Percha-Company in London, Waidmarkt Nr. 10, empfiehlt ihr Lager von Gutta-Percha Riemen, Röhren, Sohlen, Papier, Brandeimer, ferner Bisquit-Körbchen, Frucht- und Spielteller, Becher, Etuis, Schreibzeuge, Stöcke, Schläger etc. Die Kunstsachen sind auch Waidmarkt Nr. 12 vorräthig. Conzert-Anzeige. Donnerstag, den 29. d. Mts. Abends 7 Uhr, findet im großen Cassino-Saale zum Besten der Orchester-Mitglieder, denen im Baudeville-Theater sämmtliche Instrumente verbrannten, ein großes Vocal- und Instrumental-Concert statt. ‒ Das Programm wird an der Kasse vertheilt werden und Karten sind à 15 Sgr. bei Herren Stollwerk, Romberg, Josty, v. Thenen und Abends an der Kasse zu haben. Zur Theilnahme ladet höflichst ein Der Ausschuß. Puppentheater. Auf vielfaches Verlangen wird heute aufgeführt: Die Weckschnapp von Köln. Geschichte der Vorzeit in 3 Akten. Hierauf zum Erstenmal: Der arme Poet. Schauspiel in 1 Akt von Kotzebue, für's Puppentheater bearbeitet. Zu einem billigen Preis kann eine Gesellschaft für sich allein, einen angenehmen Abend beim Henneschen genießen, und die Anfrage deshalb wird im Spiellokal entgegengenommen Theater in Köln. Donnerstag den 29. d. Monats kommt auf unserer Bühne die vielbesprochene Posse: „Eigenthum ist Diebstahl“, oder „der Traum eines rothen Republikaners“ zur Aufführung, welche in Berlin, trotz 30 Wiederholungen innerhalb eines Monats, immer die Räume des Friedrich-Wilhelmstädter-Theaters überfüllte, und noch einen bedeutenderen Kunstgenuß verspricht, als die zu ihrer Zeit beliebten 100,000 Thlr. Daß der Humor und die Satyre, in welcher in Paris in diesem Stücke, der Proudhon'sche Ausspruch: la propriété c'est le vol hingestellt wurde, in der Uebertragung auf deutsche Verhältnisse und Zeitereignisse, nicht geschmälert sind, glauben wir versichern, und den geehrten Theaterfreunden eine so ergötzliche als harmlose Unterhaltung versprechen zu können. Ein Theaterfreund. Theater-Anzeige. Donnerstag den 29. März. Zum Erstenmale: Eigenthum ist Diebstahl. oder der Traum eines rothen Republikaners. Posse in 4 Akten von Hahn. Der Gerant Korff. <TEI> <text> <pb facs="#f0001" n="1453"/> <front> <titlePage type="heading"> <titlePart type="main">Beilage zu Nr. 258 der Neuen Rheinischen Zeitung.</titlePart> <titlePart type="sub">Organ der Demokratie.</titlePart> <docImprint> <docDate>Donnerstag, 29. März 1849.</docDate> </docImprint> </titlePage> </front> <body> <div n="1"> <head>[Französische Republik]</head> <div xml:id="ar258b_001" type="jArticle"> <p>Präsident. Was wissen Sie von den Ereignissen des 15. Mai. Zeuge. Als Bureaumitglied der Delegirten des Luxembourg begab ich mich einige Tage früher in die Sitzung der Société des droits de l' homme, und war Zeuge, wie man eine vollständig friedfertige Manifestation beschloß.</p> <p>Präsident. Glauben Sie, daß der Club Blanqui gute Intentionen bei dieser Manifestation hegte?</p> <p>Zeuge. Die besten und friedlichsten, Herr Präsident.</p> <p>Eine Menge anderer Entlastungszeugen sagen alle in demselben Sinn über das besonnene Benehmen des Club Blanqui aus.</p> <p>Zeuge Bourgeois, Entlastungszeuge für Raspail, hat gesehen, wie Raspail das Volk vor der Assemblée aufforderte, sich zurückzuziehen und nicht in die Assemblée zu bringen.</p> <p>Zeuge Labrousse, 25 Jahr alt, Volksrepräsentant. Ich hatte in der Assemblée eine Unterredung mit Raspail, ich selbst glaubte an ein Complott, Raspail aber protestirte gegen die Wendung, welche die Manifestation genommen und erklärte, daß Niemand an die Erstürmung gedacht habe. Den Angeklagten Villain kenne ich aus Belgien als einen sehr achtbaren Arbeiter.</p> <p>Zeuge Antony Thouret, 41 Jahr alt, Volksrepräsentant, erzählt, daß er sich im Augenblick der Erstürmung durch eine kleine Hinterthür entfernt habe. (Großes Gelächter, welches durch die außerordentliche Wohlbeleibtheit des ehrenwerthen Repräsentanten erklärt wird.) Er sei in das Hotel-de-Ville gegangen, wo er eine Proclamation verfaßt, die von Marrast unterzeichnet und sofort in Paris vertheilt wurde. In Betreff Raspails könne er sagen, daß derselbe in seinen, des Zeugen, Augen nicht im Geringsten gravirt scheine; bei dem Einbruch in die Versammlung seien mehrere Repräsentanten für die Verlesung der Raspail‧schen Petition gewesen. Was Barbés betreffe ...</p> <p>Barbés: Ich vertheidige mich nicht.</p> <p>Zeuge Thouret: Ich will hier Niemand vertheidigen, aber ich darf sagen, daß Barbés die Worte: „die infame Stadt Paris“ nicht gesprochen hat, und daß ich auch den Ruf: „zwei Stunden Plünderung“ nicht vernommen habe.</p> <p>Die Sitzung wird um 6 Uhr aufgehoben.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Polen.</head> <div xml:id="ar258b_002" type="jArticle"> <head><bibl><author>304</author></bibl> Lemberg, 16. März.</head> <p>Für den in der Nacht vom 6. auf den 7. d. durch Graf Stadion zu Grabe getragenen östreichischen Reichstag haben wir gestern das Todtenamt mittelst einer ex officio- Beleuchtung abgehalten. Die Illumination fand statt auf Grund einer von Seiten der Grundrichter an einzelne Hausbesitzer ergangenen Aufforderung, daß die Fenster zur Feier der von „Seiner Majestät“ bewilligten Konstitution illuminirt werden. Und sie wurden beleuchtet. Bei dieser Beleuchtung konnten wir an allen Straßenecken eine vom General Bordolo unterzeichnete Ermahnung lesen, daß man hoffe, die Lemberger werden artige Kinder sein und man werde nicht nöthig haben, die „für alle Fälle in Bereitschaft gehaltenen Maßregeln“ in Anwendung zu bringen! Und wir waren artig, und man brauchte keine Maßregeln in Anwendung zu bringen! Aber einer Vergleichung konnten wir uns nicht erwehren. Vor einem Jahre hatte das Versprechen einer volksthümlichen Konstitution uns zur unsinnigen Freunde begeistert: wir improvisirten, wie durch Zauberschlag, eine Illumination; Bilder und Sinnsprüche, gute und schlechte, jedenfalls aus dem Herzen kommend, tauchten überall auf, der Gesänge, Vivats und Lebehochs war kein Ende. Neben den Freudenfeuern strahlten auch unsere Gesichter vor Freude und in dem Freudenrausche vergaßen wir Alles. Wir vergaßen den Haß gegen unsere Unterdrücker für den langjährigen Mißbrauch ihrer Gewalt; wir vergaßen, daß die Hydra des Despotismus mehr als Einen Kopf hat. Wir dachten an Nichts als an das uns in kaiserl. Namen zugesicherte Glück; aber wir bewegten uns friedlich und in dem Menschengewimmel herrschte Eintracht und Ordnung; es war der Friede, in welchem die Knospen der Frühlingsblumen sich entwickeln!</p> <p>Gestern war ebenfalls Ordnung und Friede. Keine summende Menge störte die Ruhe; die beleuchteten Fenster starrten befremdet auf die fast leeren Straßen und die so häufig stampfenden Patrouillen; die Lichter der vielen Juden sehend, schienen zu denken: „Früher benöthigten die Juden unser, jetzt müssen wir um ihre Gunst buhlen, denn unter dieser oktroyirten Verfassung wird es weder ein polnisches, noch ein deutsches, noch ein russinisches, wohl aber nur ein jüdisches Galizien geben. Es störten auch die nächtlichen Wandler keine vorwitzigen Sinnsprüche und Bilder; ja, die Physiognomie eines Jeden schien ein lebender Transparent mit der Inschrift:</p> <p>„Wo kann herrschen Belagerungsstand, Ist Konstitution ein leerer Tand“</p> <p>So stellte unsere gestrige Feier auch das Bild des Friedens dar, es war aber der Frieden des Winters und Grabes.</p> <p>Die Gassenpolizei wurde gestern von Knaben in der Art gehandhabt, daß sie dem Ausdruck zu <hi rendition="#g">vieler</hi> Freude sich entgegenstemmten, einschlagend die Fenster, wo mehr als <hi rendition="#g">vier</hi> Lichter brannten. Ueber die Einzelnheiten dieser Feier ist demnach nichts zu berichten. Am hellsten leuchteten die dunkeln Trümmer des Rathhauses, der Akademie und der anderen, während des Bombardements am 2. November 1848 ruchloserweise eingeäscherten Gebäude. Sie strahlten auf die nämliche Art, wie der große Geschichtschreiber der Römer von Brutus und Cassins sagt: Als bei einem großen Begräbniß, während Tibers Regierung die Bilder vieler hundert Ahnen vorgetragen wurden, durften die Bilder dieser zwei letzten Römer nicht erscheinen. Tacitus schreibt daher: maxime fulgebant imagines Bruti et Cassii quae desiderabantur. Eben so strahlten diese Trümmer inmitten der hellerleuchteten Fenster, als dunkle aber nicht stumme Zeugen eines verwegenen Frevels; Rachegeister schienen die obdachlosen rauchgeschwärzten Mauern mit schweren Fittigen zu umschweben, und aus den öden Fensterhöhlen grinzten gräuliche Gespenster, hohnlachend den Institutionen, unter deren Sanktion Morden und Mordbrennen ungestraft bleiben, ja, Lob und Lohn erhalten.</p> </div> <div xml:id="ar258b_003" type="jArticle"> <head><bibl><author>304</author></bibl> Lemberg, 17. März.</head> <p>So eben überraschte uns die Wiener Zeitung vom 13. d. M. mit einer angeblichen Adresse der hiesigen Bürger an den hiesigen Herrn Kommandirenden, von der wir hierorts kein Wort wußten. ‒ Eine Adresse, die den Ausdruck der Volksgesinnung enthalten soll, und doch dem Volke nicht bekannt ist, scheint eine Anomalie. Ist denn aber nicht unser ganzer jetziger Zustand eine komplette Anomalie? ‒ Doch um auf die Adresse zurückzukommen, ‒ die Sache verhält sich folgendermaßen: Einige Menschen, Geldsack- und Magenverehrer, hatten nach dem berüchtigten Bombardement beim hiesigen Kommandirenden <hi rendition="#g">für die Inbrandlegung der Stadt</hi> eine Dankadresse überreicht. Von dieser wußte die Stadt nichts. So viel uns bekannt, sollen Adressen in Kaffeehäusern, bei den Traiteurs und sonst an öffentlichen Orten zum Lesen und Unterzeichnen offen liegen, und nicht im Finstern, das Licht scheuend, erzeugt werden. Das Machwerk der servilen Danksager wurde furtim geschmiedet und überreicht, und es hat Mühe gekostet, die Namen der Adressanten zu erfahren. In der zweiten Adresse nun beklagen sich diese Menschen beim Herrn Kommandirenden, man halte sie für servile Schwachköpfe, die da nicht werth seien, Stellvertreter Lemberg‧s zu sein und in den städtischen Ausschuß aufgenommen zu werden. ‒ Auf diese Beschwerden kann man ihnen nur mit den bekannten Worten Christi an Pilatus antworten: „<hi rendition="#g">Du hast es gesagt.</hi>“ Denn kann Derjenige, der sich für Inbrandlegung der Stadt angeblich für wiederhergestellte Ordnung, wo die Ordnung blos einige Mal durch die Soldateska gestört war, zu bedanken erfrechte, das Vertrauen erwecken, daß er die Interessen dieser Stadt würdig vertreten werde? Es trifft aber dieser Ostracismus nur einen kleinen Theil der hiesigen Bürger, Gottlob! Es fanden sich nur 36, sage sechs und dreißig Subjekte, welche die famose Dankadresse unterschrieben! In der uns heute zu Gesichte gekommenen Adresse betheuern die Adressanten, „<hi rendition="#g">daß die echten Deutschen keine Polenfeinde, und die Polen keine Feinde der Deutschen sind</hi> “ Diesen Satz unterschreiben wir mit guten Gewissen und von Herzen: Polen und Deutsche sind Freunde und Brüder, und kämpfen in demselben Reiche wider die Willkür und rohe Gewalt; aber eben so wie Polenthum kein Ausdruck für Anarchie, ist Deutschthum keine Homonyme für Niederträchtigkeit und Servilismus!</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Ungarn.</head> <div xml:id="ar258b_004_c" type="jArticle"> <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Kriegsschauplatz, vorgesehen für: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi>, I/9. </bibl> </note> <head> <bibl> <author>*</author> </bibl> </head> <gap reason="copyright"/> </div> <div xml:id="ar258b_005" type="jArticle"> <head>Preßburg, 20. März.</head> <p>Feldmarschall-Lieutenant Kempen hat, da hat noch immer viele Individuen Waffen und Munition verbergen, in einer Proklamation vom 17. d. erklärt, zur äußersten Strenge zu schreiten, und in seinem Militärdistrict eine erneuerte und letzte Frist von 10 Tagen zur freiwilligen Ablieferung aller Waffen und Munition ausschreiben lassen, nach deren Verlauf unnachsichtlich die volle Strenge des Standrechts für alle Jene eintreten soll, welche noch Waffen oder Munition verheimlichen. ‒ Gestern wurden wieder 7 Individuen wegen Waffenverheimlichung verurtheilt, meist Bauern aus dem Preßburger Comitat, und zwar drei jeder zu dreijähriger, drei zu zweijähriger Kerkerstrafe und einer zu sechsmonatlicher Arrest-Strafe in Eisen. Eben so wurde ein invalider Korporal wegen „Verbreitung falscher und aufregender Nachrichten“ von seiner Unterofficierscharge entsetzt und außerdem mit einjährigem Stockhausarreste in Eisen bestraft ! ! !</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Italien.</head> <div xml:id="ar258b_006_c" type="jArticle"> <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Vom Kriegsschauplatze (Italien), vorgesehen für: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi>, I/9. </bibl> </note> <head> <bibl> <author>*</author> </bibl> </head> <gap reason="copyright"/> </div> <div xml:id="ar258b_007" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Rom, 19. März.</head> <p>Die römische Constituante hat dekretirt, daß das Volk unter seinen Repräsentanten 60 Mitglieder zur Betheiligung an der <hi rendition="#g">italienischen</hi> Constituante auswählen soll. Auf Mazzini's Vorschlag ist dem Kriegsminister eine aus 5 Mitgliedern bestehende Deputation beigegeben worden. Eine andre Kommission, ebenfalls 5 Mitglieder stark, wird nach Florenz gesandt, um nach dem Wunsch der dortigen provisorischen Regierung an den Berathungen der toskanischen Constituante Theil zu nehmen.</p> </div> <div xml:id="ar258b_008" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Neapel, 15. März.</head> <p>Die Nachrichten aus den Provinzen lauten für die bourbonische Schandregierung immer bedrohlicher. Die auseinander gesprengten Deputirten bearbeiten die beiden Kalabrien im republikanischen Sinne und der „Bombardirer“ hat nicht Truppen genug, um an der langhingestreckten Grenze gegen Norden das aus der römischen Republik herüberdringende Gift abzuwehren. Die hiesige Regierung ist jetzt über die innern Zustände in weit größerer Unruhe, als früher über die Drohungen Englands und Frankreichs. Der Pabst hat sich ganz kürzlich, wie es heißt, mit dem formellen Gesuch an das östreichische Kabinet um schleunige und energische Intervention gewandt. (Die östreichische Antwort kann unter den jetzigen Umständen nur lauten: „es ginge wohl, aber es geht nicht“)</p> </div> <div xml:id="ar258b_009" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Turin, 22. März.</head> <p>Es haben 60 Ergänzungswahlen zur Deputirtenkammer stattgefunden. Sie gehören sämmtlich, bis auf 7, zur ministeriellen und ganz entschiedenen Kriegspartei.</p> </div> <div xml:id="ar258b_010" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Venedig, 15. März.</head> <p>Manin hat nach der ihm übertragenen Vollmacht die Deputirtenversammlung vertagt. Ferner bestimmt er in dem nämlichen Dekret, daß alle Offiziere der Land- und Seemacht sich sofort auf ihre Posten begeben, um die ihnen zu ertheilenden Befehle alsbald auszuführen, und drittens wird die mobilisirte Nationalgarde angewiesen, sich zur Unterstützung der Operationen der übrigen Truppen bereit zu halten.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Neueste Nachrichten.</head> <div xml:id="ar258b_011" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Frankfurt.</head> <p> <hi rendition="#b">In der Paulskirche ist der ††† Erbkaiser mit Vier Stimmen Majorität angenommen worden.</hi> </p> </div> </div> <div> <bibl>Redakteur en chef: <editor>Karl Marx.</editor> </bibl> </div> <div type="jReadersLetters" n="1"> <div n="2"> <p>Für die Hinterlassenen des gemordeten <hi rendition="#g"><hi rendition="#b">Robert Blum.</hi></hi> </p> <p>Aus Haan bei Wald 2 Thlr. 5 Sgr.</p> <p>Fernere Beträge nimmt die Expedition der „Neuen Rheinischen Zeitung“ gerne entgegen.</p> </div> <div xml:id="ar258b_012" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Hagen.</head> <p>Am 18. März feierte die hiesige Bürgergesellschaft die Erinnerung an die Erhebung des deutschen Volkes im März v. J., was der Diriktor der Gesellschaft, Herr Dr. Grevel im ersten Toast hervorhob. Hierauf brachte Herr C. Butz einen Toast auf die Einheit Deutschlands, welche uns werden müsse und welche allein im Stande sei, unsere Hoffnungen auf eine bessere Zukunft zu verwirklichen. Herr Grauhan brachte einen Toast auf die Bürgergesellschaft, die doch auch eine März-Errungenschaft, ein Kind der Revolution sei, indem sie, zuerst verboten, nach Gewähr des freien Versammlungsrechtes wieder auflebte. Herr Peter Meyer aus Wengern erhob sich zu einem Toaste auf die Freiheit, welche errungen und erkämpft werden müsse, niemals aber dem Volke etwas werth sei, wenn sie ihm geschenkt worden. Auch der Todten wurde gedacht, die im vorigen Jahre für die Freiheit gestorben. Erst spät trennten sich die versammelten Gäste.<lb/></p> </div> </div> <div n="1"> <head>Handelsnachrichten.</head> <gap reason="insignificant"/> </div> <div n="1"> <head>Frucht und Oelpreise.</head> <gap reason="insignificant"/> </div> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn"> <p>Schifffahrts-Anzeige.</p> <p>Köln, 27. März 1849.</p> <p>Angekommen.</p> <p>(26). Capt. Kamps von Rotterdam mit 4293 Ctr.; Capt. Kalfs von Amsterdam mit 3821 Ctr.; Capt. Wemmers von Rotterdam mit 4689 Ctr., sämmtlich geschleppt durch den Overstolz. L. Tillmann von Koblenz.</p> <p>Abgefahren.</p> <p>P. t. Schön nach dem Obermain.</p> <p>In Ladung.</p> <p>Nach Ruhrort bis Emmerich J. A. Orts. Nach Düsseldorf bis Mülheim a. d. Ruhr A. Meyer. Nach Andernach und Neuwied M. Pera und J. Kremer. Nach Koblenz, der Mosel, der Saar u. Luxemburg P. G. Schlägel. Nach der Mosel der Saar u. nach Trier Ric. Bayer. Nach Bingen Wwe. Jonas. Nach Mainz Val. Pfaff. Nach dem Niedermain Fr. Gerling. Nach dem Mittel- und Obermain Fr. Seelig. Nach Heilbronn Jac. Schmidt. Nach Kannstadt und Stuttgart Pet. Kühnle. Nach Worms und Mannheim Fr. Elbert und (im Sicherheitshafen) J. Wiemer.</p> <p>Ferner: Nach Rotterdam Capt. Jurrius, Köln Nr. 18.<lb/> Nach Amsterdam Capt. Baumann, Köln Nr. 14.</p> <p>Rheinhöhe: 8' - ″. Köln. Pegel.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Civilstand der Stadt Köln.</p> <p>Den 20. März.</p> <p>Heirathen.</p> <p>Wilh. Balth. Ritschel, Privatsekretär, Wwr., v. Neuß, und Anna Marg. Bellinghausen, v. hier.</p> <p>Den 21. März.</p> <p>Heirathen.</p> <p>Franz Leysdorf, Barb., und Elis. Simon, b. v. h. ‒ Eduard Eikenberg, Hülfs-Steuerbeamter, v. Bielefeld, und Anna Gertr. Müller, v. Wanlo. ‒ Theod. Wiersberg, Tischlerges., Wwr., v. hier, und Maria Franz. Nasch, v. Rheine. ‒ Heinr. Jos. Dohm, Tagl., und Sib. Tönnessen, b. v. hier. ‒ Mich. Derkum., Gärtn., und Maria Magd. Brück, b. v. hier. ‒ Heinr. Kuhl, Spezereih., v. hier, und Maria Agnes Keus. v. Montjoie. ‒ Gust. Steffens, Post-Condukteur, und Joh. Marg. Kuhl, b. v. hier. ‒ Johann Friedr. Müller, Schuster, v. Wiesbaden, und Maria Catharina Roth, v. Engenhahn.</p> <p>Geburten.</p> <p>Herm., S. v. Joh. Bapt. Pannenbecker, Kupferdrucker, gr. Griechenm. ‒ Heinr Friedr. Aug., S. v. Christ. Heim, Schuhm., Streitzeuggasse. ‒ Jos., S. v. Heinr. Lüsgen, Seilerges., Entenpf. ‒ Wilhelm. Eveline Elise, T. v. Ferd. Westermann, Kaufm., Vobg. ‒ Balth., S. v. Joh. Peter Jülich, Faßbinder, Weichserhof. ‒ Elis., T. v. Bern. Vlissenbach, Tischlerm., gr. Griechenm. ‒ Jakob, S. v. Arn. Klinkhammer, Hauskn., Weißbütteng. ‒ Cath., T. v. Jakob Pflaum, Tagl., Thieboldsg. ‒ Wilhelm. Aug., S. v. Adolph Seibt, Schuhm., Burgmauer. ‒ Franz., T. v. Phil. Baur, Spezereih., Perlengäßchen.</p> <p>Sterbefälle.</p> <p>Peter Gottfr. Hub. Stammel, 13 M. alt, alten Ufer. ‒ Cornelia Nelles, 1 J. alt, Beyenstr. ‒ Joh. Ludw. Hub. Schmitz, 2 1/2 M. alt, Glockenr. ‒ Friedr. Adolph Scholl, pens, Revier-Aufseher, 62 J. alt, verh. Ankerstr. ‒ Peter Stock, 3 J. 1 1/2 M. alt, Sterneng. ‒ Odilia Carol. Hubert. Bocks, 15 J. alt, Stollg. ‒ Theodor Wilkens, Musketier im 25. Regt., 21 J alt, unverh., Garn.-Laz. ‒ Christ. Bachem, Ww. Welker, 78 J. alt, Minoritensp. ‒ Elis. Lindlau, Ww. Schmitz. 56 J. alt, Minoritensp.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Auszug.</p> <p>Durch Urtheil vom 26. laufenden Monats März hat das Königl. Landgericht zu Köln, auf den Antrag der in Köln ohne besonderes Gewerbe wohnenden Margaretha geb. Martin, Ehefrau des ebenfalls in Köln wohnenden Joseph Meyer, früher Schuster, jetzt ohne Geschäft, die Trennung der zwischen ihr und ihrem genannten Ehemanne bestehenden ehelichen Gütergemeinschaft ausgesprochen.</p> <p>Köln, den 28. März 1849.</p> <p>Für die Richtigkeit des Auszugs:</p> <p>Rob. Rücker, Adv.-Anw.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Einladung zum Abonnement auf die Neue Königsberger Zeitung.</p> <p>Die Tendenz des Blattes ist durch den frühern Jahrgang zur Genüge bekannt.</p> <p>Die Nachrichten aus Rußland werden unter den Deutschen Zeitungen von diesem Blatte zuerst gebracht.</p> <p>Abonnementspreis pro Quartal 1 Thlr. 7 1/2 Sgr.</p> <p>Inserate werden die Zeilen mit 1 Sgr. berechnet.</p> <p>Alle Postämter nehmen Bestellungen an.</p> <p>Adolph Samter.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Einladung.</p> <p>Mit dem 1. April d. J. beginnt ein neues vierteljähriges Abonnement der Mannheimer Abendzeitung und ihres Unterhaltungsblattes „Rheinische Blätter.“</p> <p>Der Preis derselben ist in ganz Baden mit dem Postaufschlag 2 fl. 30 kr., welcher sich außerhalb des Großherzogthums um Etwas erhöht. In Baiern, Preußen etc. ist der Preis jetzt ermäßigt</p> <p>Man abonnirt bei allen verehrlichen Postanstalten; für Frankreich, Spanien etc. bei Hrn. Alexander in Straßburg, Brandgasse Nr. 29, und Paris, Rue Notre-Dame de Nazareth 23, in London bei Hrn. Ewer et Comp., Newgate-Street Nr. 3.</p> <p>Des richtigen Bezugs wegen bitten wir, die Bestellungen möglichst bald zu machen.</p> <p>Ueber das am 20. März mit den Prozessen gegen „Struve und Blind“ beginnende Geschwornengericht haben wir ausführlichen Bericht in besonderen Beilagen.</p> <p>Wer noch im Laufe des März abonnirt, erhält auf Verlangen die noch in diesem Monate erscheinenden Blätter unentgeldlich.</p> <p>Volksfreunde und Volksvereine sind ersucht, für die Verbreitung des Blattes thätig zu sein.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Der Unabhängige.</p> <p>Ein sozialistisches Volksblatt aus der Schweiz, vertritt die Interessen des Proletariats in der Schweiz, und ist deßhalb allen Arbeiter- und demokratischen Vereinen zu empfehlen. Es ist für 1 fl. halbjärlich durch alle deutschen Buchhandlungen zu beziehen, woselbst auch die bis jetzt erschienenen 12 Nummern unentgeldlich zu haben sind.</p> <p>Die Redaktion und Expedition „des Unabhängigen“ Bern, Käsichgäßchen Nr. 107.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Die Hornisse eine im radikalsten Sinne von Heinrich Heise und Dr. Gottlieb Keller redigirte Zeitschrift erscheint auch im nächsten Quartal dreimal wöchentlich, Dienstags, Donnerstags und Sonnabends, mindestens einen halben Bogen stark, und zwar in größerem Formate, als bisher, zum Abonnementspreis von 18 Sgr.</p> <p>Pränumerirt wird bei allen kurhessischen Postanstalten, welche auch Bestellungen von auswärtigen Poststellen annehmen, für Kassel bei der unterzeichneten Stelle.</p> <p>Bei der großen Verbreitung des Blattes ‒ schon jetzt beträgt die Auflage 1750 Exemplare ‒, welche täglich mehr zunimmt, finden Anzeigen jeder Art, welche mit 1 Sgr. die gespaltene Petitzeile berechnet werden, die größte Verbreitung.</p> <p>Kassel, Anfangs März 1849.</p> <p>Die Expedition der „Hornisse.“</p> <p>Obere Entengasse Nr. 132.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Nach Coblenz.</p> <p>Berichtigung:</p> <p>Der Bürger-Staats-Prokurator Leuthaus trägt plötzlich einen neuen Hut. ‒</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein Kandidat der Philologie, der außer den gewöhnlichen Unterrichtsgegenständen noch im Englischen, Klavier, Guitarre und Gesang Anleitung geben kann, sucht zu Ostern eine Hauslehrerstelle. Näheres bei der Expedition dieser Zeitung.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Bei einer Familie, die gesonnen ist nach Amerika zu reisen, sucht ein braves ordentliches Dienstmädchen eine Stelle. Hierauf Reflektirende wollen gefälligst ihre Adresse an die Expedition dieses Blattes abgeben.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Abonnements-Erneuerung.</p> <p>Illustrirte Zeitung für 1849.</p> <p>Wöchentliche Nachrichten über alle Zustände, Ereignisse und Persönlichkeiten der Gegenwart, über Tagesgeschichte, öffentliches und gesellschaftliches Leben, Handel, Gewerbe und Landwirthschaft, Wissenschaft und Kunst, Musik, Theatrr und Mode.</p> <p>Mit jährlich über 1000 in den Text gedruckten bildlichen Darstellungen.</p> <p>Vierteljährlicher Pränumerationspreis 2 Thlr. = 3 Fl. C.-Mze. = 3 Fl. 30 Kr. Rhein.</p> <p>Die Illustrirte Zeitung, welche allen öffentlichen Lesecirkeln und jedem gebildeten Familienkreise als die belehrendste und unterhaltendste Lektüre empfohlen werden kann, erscheint regelmäßig jeden Sonnabend in Nummern von 48 Foliospalten mit 15-20 in den Text gedruckten Abbildungen. ‒ Bestellungen werden in allen Buchhandlungen und Zeitungsexpeditionen angenommen.</p> <p>Leipzig, Expedition der Illustrirten Zeitung.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ostsee-Zeitung und Börsen-Nachrichten der Ostsee.</p> <p>Mit dem 1. April beginnt ein neues Quartal für das Abonnement auf diese Zeitung, zum bisherigen Preise 2 THALER inclusive Porto, wozu alle preussischen Postämter Bestellungen annehmen.</p> <p>Stettin, im März 1849.</p> <p>DIE REDACTION.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein beträchtliches Weingut an der Saar, in der besten Lage und im besten Zustande, nebst Wiesen, Ackerländereien, mehreren Morgen Waldung, außerdem aber den nöthigen Oekonomie-Gebäuden Wohn- und Kelterhaus, Gärten und schönem Bering, ist unter vortheilhaften Bedingungen zu verkaufen.</p> <p>Lusttragende wollen sich gefälligst in portofreien Briefen an das Commissions-Comptoir von M. Emmel, Fleischstraße Nr. 461 in Trier wenden.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein sittliches Kindermädchen sucht eine Stelle. Bescheid Achterstraße Nr. 53.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Nachricht für Auswanderer.</p> <p>Wir Unterzeichneten bescheinigen dem Herrn Tellenbach, Unteragent des Herrn Doktor Meyer in Bockenheim, daß derselbe uns in jeder Hinsicht als braver Mann behandelt hat, auch uns zu einem sehr billigen Preis akkordirt und überhaupt, wir sowohl mit Kost und Logie in jeder Beziehung zufrieden sind, wir können daher allen unsern nachkommenden Landsleute denselben bestens empfehlen.</p> <p>Köln, den 26. März 1849.</p> <p>Johannes Frick von Feldkirch.</p> <p>Michael Anton Frick von Feldkirch.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Die im hiesigen Baudeville-Theater stattgehabte Feuersbrunst, würde vielleicht viele tüchtige Künstler brodlos gemacht haben, wenn nicht Köln's edle Bewohner der Gesellschaft durch den zahlreichen Besuch ihrer Darstellungen im Stadttheater die größten Beweise von Theilnahme gegeben und so den Unternehmer in den Stand gesetzt hätten mit den Vorstellungen fortzufahren, und die Gesellschaft beizubehalten Aber noch ist den armen Musikern, welche das Unglück gehabt haben bei dem Brande ihre Instrumente einzubüßen, kein Ersatz, keine Unterstützung zu Theil geworden.</p> <p>Herr Musikdirektor Herr und ein Comite hat es daher unternommen, zu diesem Zwecke ein Konzert zu veranstalten, und wird die Casino-Gesellschaft bereitwillig ihren Saal dazu hergeben. Sowohl der Männer-Gesangverein als auch der Handwerker-Singverein, und die Fräulein Marpurg, Solo-Sänger Hr. Koch, haben ihre Mitwirkung zugesagt; zugleich werden Fräulein Müller, Direktor Clef und Hr. Susten deklamatorische Vorträge halten. Wir dürfen ohne Zweifel ein recht schönes Konzert erwarten. Wir halten es daher im Interesse der braven Künstler für unsre Pflicht, alle Musikliebhaber, und Kölns mildthätige Bewohner überhaupt, zum zahlreichen Besuche einzuladen, und sind überzeugt, nicht umsonst auf die edle Gesinnung unserer Mitbürger gerechnet zu haben.</p> <p>Das Konzert findet statt: Donnerstag den 29. d. M. Abends 7 Uhr.</p> <p>Mehrere Musikfreunde.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Die Haupt-Agentur der Pat. Gutta-Percha-Company in London, Waidmarkt Nr. 10, empfiehlt ihr Lager von Gutta-Percha Riemen, Röhren, Sohlen, Papier, Brandeimer, ferner Bisquit-Körbchen, Frucht- und Spielteller, Becher, Etuis, Schreibzeuge, Stöcke, Schläger etc.</p> <p>Die Kunstsachen sind auch Waidmarkt Nr. 12 vorräthig.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Conzert-Anzeige.</p> <p>Donnerstag, den 29. d. Mts. Abends 7 Uhr, findet im großen Cassino-Saale zum Besten der Orchester-Mitglieder, denen im Baudeville-Theater sämmtliche Instrumente verbrannten, ein großes Vocal- und Instrumental-Concert statt. ‒ Das Programm wird an der Kasse vertheilt werden und Karten sind à 15 Sgr. bei Herren Stollwerk, Romberg, Josty, v. Thenen und Abends an der Kasse zu haben.</p> <p>Zur Theilnahme ladet höflichst ein Der Ausschuß.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Puppentheater.</p> <p>Auf vielfaches Verlangen wird heute aufgeführt:</p> <p>Die Weckschnapp von Köln.</p> <p>Geschichte der Vorzeit in 3 Akten.</p> <p>Hierauf zum Erstenmal:</p> <p>Der arme Poet.</p> <p>Schauspiel in 1 Akt von Kotzebue, für's Puppentheater bearbeitet.</p> <p>Zu einem billigen Preis kann eine Gesellschaft für sich allein, einen angenehmen Abend beim Henneschen genießen, und die Anfrage deshalb wird im Spiellokal entgegengenommen</p> </div> <div type="jAn"> <p>Theater in Köln.</p> <p>Donnerstag den 29. d. Monats kommt auf unserer Bühne die vielbesprochene Posse: „Eigenthum ist Diebstahl“, oder „der Traum eines rothen Republikaners“ zur Aufführung, welche in Berlin, trotz 30 Wiederholungen innerhalb eines Monats, immer die Räume des Friedrich-Wilhelmstädter-Theaters überfüllte, und noch einen bedeutenderen Kunstgenuß verspricht, als die zu ihrer Zeit beliebten 100,000 Thlr. Daß der Humor und die Satyre, in welcher in Paris in diesem Stücke, der Proudhon'sche Ausspruch: la propriété c'est le vol hingestellt wurde, in der Uebertragung auf deutsche Verhältnisse und Zeitereignisse, nicht geschmälert sind, glauben wir versichern, und den geehrten Theaterfreunden eine so ergötzliche als harmlose Unterhaltung versprechen zu können.</p> <p>Ein Theaterfreund.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Theater-Anzeige.</p> <p>Donnerstag den 29. März.</p> <p>Zum Erstenmale:</p> <p>Eigenthum ist Diebstahl.</p> <p>oder der Traum eines rothen Republikaners.</p> <p>Posse in 4 Akten von Hahn.</p> </div> </div> <div type="imprint"> <p>Der Gerant <hi rendition="#g">Korff.</hi><lb/> Druck von J. W. <hi rendition="#g">Dietz,</hi> Hutmacher Nr. 17.</p> </div> </body> </text> </TEI> [1453/0001]
Beilage zu Nr. 258 der Neuen Rheinischen Zeitung. Organ der Demokratie. Donnerstag, 29. März 1849. [Französische Republik] Präsident. Was wissen Sie von den Ereignissen des 15. Mai. Zeuge. Als Bureaumitglied der Delegirten des Luxembourg begab ich mich einige Tage früher in die Sitzung der Société des droits de l' homme, und war Zeuge, wie man eine vollständig friedfertige Manifestation beschloß.
Präsident. Glauben Sie, daß der Club Blanqui gute Intentionen bei dieser Manifestation hegte?
Zeuge. Die besten und friedlichsten, Herr Präsident.
Eine Menge anderer Entlastungszeugen sagen alle in demselben Sinn über das besonnene Benehmen des Club Blanqui aus.
Zeuge Bourgeois, Entlastungszeuge für Raspail, hat gesehen, wie Raspail das Volk vor der Assemblée aufforderte, sich zurückzuziehen und nicht in die Assemblée zu bringen.
Zeuge Labrousse, 25 Jahr alt, Volksrepräsentant. Ich hatte in der Assemblée eine Unterredung mit Raspail, ich selbst glaubte an ein Complott, Raspail aber protestirte gegen die Wendung, welche die Manifestation genommen und erklärte, daß Niemand an die Erstürmung gedacht habe. Den Angeklagten Villain kenne ich aus Belgien als einen sehr achtbaren Arbeiter.
Zeuge Antony Thouret, 41 Jahr alt, Volksrepräsentant, erzählt, daß er sich im Augenblick der Erstürmung durch eine kleine Hinterthür entfernt habe. (Großes Gelächter, welches durch die außerordentliche Wohlbeleibtheit des ehrenwerthen Repräsentanten erklärt wird.) Er sei in das Hotel-de-Ville gegangen, wo er eine Proclamation verfaßt, die von Marrast unterzeichnet und sofort in Paris vertheilt wurde. In Betreff Raspails könne er sagen, daß derselbe in seinen, des Zeugen, Augen nicht im Geringsten gravirt scheine; bei dem Einbruch in die Versammlung seien mehrere Repräsentanten für die Verlesung der Raspail‧schen Petition gewesen. Was Barbés betreffe ...
Barbés: Ich vertheidige mich nicht.
Zeuge Thouret: Ich will hier Niemand vertheidigen, aber ich darf sagen, daß Barbés die Worte: „die infame Stadt Paris“ nicht gesprochen hat, und daß ich auch den Ruf: „zwei Stunden Plünderung“ nicht vernommen habe.
Die Sitzung wird um 6 Uhr aufgehoben.
Polen. 304 Lemberg, 16. März. Für den in der Nacht vom 6. auf den 7. d. durch Graf Stadion zu Grabe getragenen östreichischen Reichstag haben wir gestern das Todtenamt mittelst einer ex officio- Beleuchtung abgehalten. Die Illumination fand statt auf Grund einer von Seiten der Grundrichter an einzelne Hausbesitzer ergangenen Aufforderung, daß die Fenster zur Feier der von „Seiner Majestät“ bewilligten Konstitution illuminirt werden. Und sie wurden beleuchtet. Bei dieser Beleuchtung konnten wir an allen Straßenecken eine vom General Bordolo unterzeichnete Ermahnung lesen, daß man hoffe, die Lemberger werden artige Kinder sein und man werde nicht nöthig haben, die „für alle Fälle in Bereitschaft gehaltenen Maßregeln“ in Anwendung zu bringen! Und wir waren artig, und man brauchte keine Maßregeln in Anwendung zu bringen! Aber einer Vergleichung konnten wir uns nicht erwehren. Vor einem Jahre hatte das Versprechen einer volksthümlichen Konstitution uns zur unsinnigen Freunde begeistert: wir improvisirten, wie durch Zauberschlag, eine Illumination; Bilder und Sinnsprüche, gute und schlechte, jedenfalls aus dem Herzen kommend, tauchten überall auf, der Gesänge, Vivats und Lebehochs war kein Ende. Neben den Freudenfeuern strahlten auch unsere Gesichter vor Freude und in dem Freudenrausche vergaßen wir Alles. Wir vergaßen den Haß gegen unsere Unterdrücker für den langjährigen Mißbrauch ihrer Gewalt; wir vergaßen, daß die Hydra des Despotismus mehr als Einen Kopf hat. Wir dachten an Nichts als an das uns in kaiserl. Namen zugesicherte Glück; aber wir bewegten uns friedlich und in dem Menschengewimmel herrschte Eintracht und Ordnung; es war der Friede, in welchem die Knospen der Frühlingsblumen sich entwickeln!
Gestern war ebenfalls Ordnung und Friede. Keine summende Menge störte die Ruhe; die beleuchteten Fenster starrten befremdet auf die fast leeren Straßen und die so häufig stampfenden Patrouillen; die Lichter der vielen Juden sehend, schienen zu denken: „Früher benöthigten die Juden unser, jetzt müssen wir um ihre Gunst buhlen, denn unter dieser oktroyirten Verfassung wird es weder ein polnisches, noch ein deutsches, noch ein russinisches, wohl aber nur ein jüdisches Galizien geben. Es störten auch die nächtlichen Wandler keine vorwitzigen Sinnsprüche und Bilder; ja, die Physiognomie eines Jeden schien ein lebender Transparent mit der Inschrift:
„Wo kann herrschen Belagerungsstand, Ist Konstitution ein leerer Tand“
So stellte unsere gestrige Feier auch das Bild des Friedens dar, es war aber der Frieden des Winters und Grabes.
Die Gassenpolizei wurde gestern von Knaben in der Art gehandhabt, daß sie dem Ausdruck zu vieler Freude sich entgegenstemmten, einschlagend die Fenster, wo mehr als vier Lichter brannten. Ueber die Einzelnheiten dieser Feier ist demnach nichts zu berichten. Am hellsten leuchteten die dunkeln Trümmer des Rathhauses, der Akademie und der anderen, während des Bombardements am 2. November 1848 ruchloserweise eingeäscherten Gebäude. Sie strahlten auf die nämliche Art, wie der große Geschichtschreiber der Römer von Brutus und Cassins sagt: Als bei einem großen Begräbniß, während Tibers Regierung die Bilder vieler hundert Ahnen vorgetragen wurden, durften die Bilder dieser zwei letzten Römer nicht erscheinen. Tacitus schreibt daher: maxime fulgebant imagines Bruti et Cassii quae desiderabantur. Eben so strahlten diese Trümmer inmitten der hellerleuchteten Fenster, als dunkle aber nicht stumme Zeugen eines verwegenen Frevels; Rachegeister schienen die obdachlosen rauchgeschwärzten Mauern mit schweren Fittigen zu umschweben, und aus den öden Fensterhöhlen grinzten gräuliche Gespenster, hohnlachend den Institutionen, unter deren Sanktion Morden und Mordbrennen ungestraft bleiben, ja, Lob und Lohn erhalten.
304 Lemberg, 17. März. So eben überraschte uns die Wiener Zeitung vom 13. d. M. mit einer angeblichen Adresse der hiesigen Bürger an den hiesigen Herrn Kommandirenden, von der wir hierorts kein Wort wußten. ‒ Eine Adresse, die den Ausdruck der Volksgesinnung enthalten soll, und doch dem Volke nicht bekannt ist, scheint eine Anomalie. Ist denn aber nicht unser ganzer jetziger Zustand eine komplette Anomalie? ‒ Doch um auf die Adresse zurückzukommen, ‒ die Sache verhält sich folgendermaßen: Einige Menschen, Geldsack- und Magenverehrer, hatten nach dem berüchtigten Bombardement beim hiesigen Kommandirenden für die Inbrandlegung der Stadt eine Dankadresse überreicht. Von dieser wußte die Stadt nichts. So viel uns bekannt, sollen Adressen in Kaffeehäusern, bei den Traiteurs und sonst an öffentlichen Orten zum Lesen und Unterzeichnen offen liegen, und nicht im Finstern, das Licht scheuend, erzeugt werden. Das Machwerk der servilen Danksager wurde furtim geschmiedet und überreicht, und es hat Mühe gekostet, die Namen der Adressanten zu erfahren. In der zweiten Adresse nun beklagen sich diese Menschen beim Herrn Kommandirenden, man halte sie für servile Schwachköpfe, die da nicht werth seien, Stellvertreter Lemberg‧s zu sein und in den städtischen Ausschuß aufgenommen zu werden. ‒ Auf diese Beschwerden kann man ihnen nur mit den bekannten Worten Christi an Pilatus antworten: „Du hast es gesagt.“ Denn kann Derjenige, der sich für Inbrandlegung der Stadt angeblich für wiederhergestellte Ordnung, wo die Ordnung blos einige Mal durch die Soldateska gestört war, zu bedanken erfrechte, das Vertrauen erwecken, daß er die Interessen dieser Stadt würdig vertreten werde? Es trifft aber dieser Ostracismus nur einen kleinen Theil der hiesigen Bürger, Gottlob! Es fanden sich nur 36, sage sechs und dreißig Subjekte, welche die famose Dankadresse unterschrieben! In der uns heute zu Gesichte gekommenen Adresse betheuern die Adressanten, „daß die echten Deutschen keine Polenfeinde, und die Polen keine Feinde der Deutschen sind “ Diesen Satz unterschreiben wir mit guten Gewissen und von Herzen: Polen und Deutsche sind Freunde und Brüder, und kämpfen in demselben Reiche wider die Willkür und rohe Gewalt; aber eben so wie Polenthum kein Ausdruck für Anarchie, ist Deutschthum keine Homonyme für Niederträchtigkeit und Servilismus!
Ungarn. * _ Preßburg, 20. März. Feldmarschall-Lieutenant Kempen hat, da hat noch immer viele Individuen Waffen und Munition verbergen, in einer Proklamation vom 17. d. erklärt, zur äußersten Strenge zu schreiten, und in seinem Militärdistrict eine erneuerte und letzte Frist von 10 Tagen zur freiwilligen Ablieferung aller Waffen und Munition ausschreiben lassen, nach deren Verlauf unnachsichtlich die volle Strenge des Standrechts für alle Jene eintreten soll, welche noch Waffen oder Munition verheimlichen. ‒ Gestern wurden wieder 7 Individuen wegen Waffenverheimlichung verurtheilt, meist Bauern aus dem Preßburger Comitat, und zwar drei jeder zu dreijähriger, drei zu zweijähriger Kerkerstrafe und einer zu sechsmonatlicher Arrest-Strafe in Eisen. Eben so wurde ein invalider Korporal wegen „Verbreitung falscher und aufregender Nachrichten“ von seiner Unterofficierscharge entsetzt und außerdem mit einjährigem Stockhausarreste in Eisen bestraft ! ! !
Italien. * _ * Rom, 19. März. Die römische Constituante hat dekretirt, daß das Volk unter seinen Repräsentanten 60 Mitglieder zur Betheiligung an der italienischen Constituante auswählen soll. Auf Mazzini's Vorschlag ist dem Kriegsminister eine aus 5 Mitgliedern bestehende Deputation beigegeben worden. Eine andre Kommission, ebenfalls 5 Mitglieder stark, wird nach Florenz gesandt, um nach dem Wunsch der dortigen provisorischen Regierung an den Berathungen der toskanischen Constituante Theil zu nehmen.
* Neapel, 15. März. Die Nachrichten aus den Provinzen lauten für die bourbonische Schandregierung immer bedrohlicher. Die auseinander gesprengten Deputirten bearbeiten die beiden Kalabrien im republikanischen Sinne und der „Bombardirer“ hat nicht Truppen genug, um an der langhingestreckten Grenze gegen Norden das aus der römischen Republik herüberdringende Gift abzuwehren. Die hiesige Regierung ist jetzt über die innern Zustände in weit größerer Unruhe, als früher über die Drohungen Englands und Frankreichs. Der Pabst hat sich ganz kürzlich, wie es heißt, mit dem formellen Gesuch an das östreichische Kabinet um schleunige und energische Intervention gewandt. (Die östreichische Antwort kann unter den jetzigen Umständen nur lauten: „es ginge wohl, aber es geht nicht“)
* Turin, 22. März. Es haben 60 Ergänzungswahlen zur Deputirtenkammer stattgefunden. Sie gehören sämmtlich, bis auf 7, zur ministeriellen und ganz entschiedenen Kriegspartei.
* Venedig, 15. März. Manin hat nach der ihm übertragenen Vollmacht die Deputirtenversammlung vertagt. Ferner bestimmt er in dem nämlichen Dekret, daß alle Offiziere der Land- und Seemacht sich sofort auf ihre Posten begeben, um die ihnen zu ertheilenden Befehle alsbald auszuführen, und drittens wird die mobilisirte Nationalgarde angewiesen, sich zur Unterstützung der Operationen der übrigen Truppen bereit zu halten.
Neueste Nachrichten. * Frankfurt. In der Paulskirche ist der ††† Erbkaiser mit Vier Stimmen Majorität angenommen worden.
Redakteur en chef: Karl Marx. Für die Hinterlassenen des gemordeten Robert Blum.
Aus Haan bei Wald 2 Thlr. 5 Sgr.
Fernere Beträge nimmt die Expedition der „Neuen Rheinischen Zeitung“ gerne entgegen.
* Hagen. Am 18. März feierte die hiesige Bürgergesellschaft die Erinnerung an die Erhebung des deutschen Volkes im März v. J., was der Diriktor der Gesellschaft, Herr Dr. Grevel im ersten Toast hervorhob. Hierauf brachte Herr C. Butz einen Toast auf die Einheit Deutschlands, welche uns werden müsse und welche allein im Stande sei, unsere Hoffnungen auf eine bessere Zukunft zu verwirklichen. Herr Grauhan brachte einen Toast auf die Bürgergesellschaft, die doch auch eine März-Errungenschaft, ein Kind der Revolution sei, indem sie, zuerst verboten, nach Gewähr des freien Versammlungsrechtes wieder auflebte. Herr Peter Meyer aus Wengern erhob sich zu einem Toaste auf die Freiheit, welche errungen und erkämpft werden müsse, niemals aber dem Volke etwas werth sei, wenn sie ihm geschenkt worden. Auch der Todten wurde gedacht, die im vorigen Jahre für die Freiheit gestorben. Erst spät trennten sich die versammelten Gäste.
Handelsnachrichten. _ Frucht und Oelpreise. _ Schifffahrts-Anzeige.
Köln, 27. März 1849.
Angekommen.
(26). Capt. Kamps von Rotterdam mit 4293 Ctr.; Capt. Kalfs von Amsterdam mit 3821 Ctr.; Capt. Wemmers von Rotterdam mit 4689 Ctr., sämmtlich geschleppt durch den Overstolz. L. Tillmann von Koblenz.
Abgefahren.
P. t. Schön nach dem Obermain.
In Ladung.
Nach Ruhrort bis Emmerich J. A. Orts. Nach Düsseldorf bis Mülheim a. d. Ruhr A. Meyer. Nach Andernach und Neuwied M. Pera und J. Kremer. Nach Koblenz, der Mosel, der Saar u. Luxemburg P. G. Schlägel. Nach der Mosel der Saar u. nach Trier Ric. Bayer. Nach Bingen Wwe. Jonas. Nach Mainz Val. Pfaff. Nach dem Niedermain Fr. Gerling. Nach dem Mittel- und Obermain Fr. Seelig. Nach Heilbronn Jac. Schmidt. Nach Kannstadt und Stuttgart Pet. Kühnle. Nach Worms und Mannheim Fr. Elbert und (im Sicherheitshafen) J. Wiemer.
Ferner: Nach Rotterdam Capt. Jurrius, Köln Nr. 18.
Nach Amsterdam Capt. Baumann, Köln Nr. 14.
Rheinhöhe: 8' - ″. Köln. Pegel.
Civilstand der Stadt Köln.
Den 20. März.
Heirathen.
Wilh. Balth. Ritschel, Privatsekretär, Wwr., v. Neuß, und Anna Marg. Bellinghausen, v. hier.
Den 21. März.
Heirathen.
Franz Leysdorf, Barb., und Elis. Simon, b. v. h. ‒ Eduard Eikenberg, Hülfs-Steuerbeamter, v. Bielefeld, und Anna Gertr. Müller, v. Wanlo. ‒ Theod. Wiersberg, Tischlerges., Wwr., v. hier, und Maria Franz. Nasch, v. Rheine. ‒ Heinr. Jos. Dohm, Tagl., und Sib. Tönnessen, b. v. hier. ‒ Mich. Derkum., Gärtn., und Maria Magd. Brück, b. v. hier. ‒ Heinr. Kuhl, Spezereih., v. hier, und Maria Agnes Keus. v. Montjoie. ‒ Gust. Steffens, Post-Condukteur, und Joh. Marg. Kuhl, b. v. hier. ‒ Johann Friedr. Müller, Schuster, v. Wiesbaden, und Maria Catharina Roth, v. Engenhahn.
Geburten.
Herm., S. v. Joh. Bapt. Pannenbecker, Kupferdrucker, gr. Griechenm. ‒ Heinr Friedr. Aug., S. v. Christ. Heim, Schuhm., Streitzeuggasse. ‒ Jos., S. v. Heinr. Lüsgen, Seilerges., Entenpf. ‒ Wilhelm. Eveline Elise, T. v. Ferd. Westermann, Kaufm., Vobg. ‒ Balth., S. v. Joh. Peter Jülich, Faßbinder, Weichserhof. ‒ Elis., T. v. Bern. Vlissenbach, Tischlerm., gr. Griechenm. ‒ Jakob, S. v. Arn. Klinkhammer, Hauskn., Weißbütteng. ‒ Cath., T. v. Jakob Pflaum, Tagl., Thieboldsg. ‒ Wilhelm. Aug., S. v. Adolph Seibt, Schuhm., Burgmauer. ‒ Franz., T. v. Phil. Baur, Spezereih., Perlengäßchen.
Sterbefälle.
Peter Gottfr. Hub. Stammel, 13 M. alt, alten Ufer. ‒ Cornelia Nelles, 1 J. alt, Beyenstr. ‒ Joh. Ludw. Hub. Schmitz, 2 1/2 M. alt, Glockenr. ‒ Friedr. Adolph Scholl, pens, Revier-Aufseher, 62 J. alt, verh. Ankerstr. ‒ Peter Stock, 3 J. 1 1/2 M. alt, Sterneng. ‒ Odilia Carol. Hubert. Bocks, 15 J. alt, Stollg. ‒ Theodor Wilkens, Musketier im 25. Regt., 21 J alt, unverh., Garn.-Laz. ‒ Christ. Bachem, Ww. Welker, 78 J. alt, Minoritensp. ‒ Elis. Lindlau, Ww. Schmitz. 56 J. alt, Minoritensp.
Auszug.
Durch Urtheil vom 26. laufenden Monats März hat das Königl. Landgericht zu Köln, auf den Antrag der in Köln ohne besonderes Gewerbe wohnenden Margaretha geb. Martin, Ehefrau des ebenfalls in Köln wohnenden Joseph Meyer, früher Schuster, jetzt ohne Geschäft, die Trennung der zwischen ihr und ihrem genannten Ehemanne bestehenden ehelichen Gütergemeinschaft ausgesprochen.
Köln, den 28. März 1849.
Für die Richtigkeit des Auszugs:
Rob. Rücker, Adv.-Anw.
Einladung zum Abonnement auf die Neue Königsberger Zeitung.
Die Tendenz des Blattes ist durch den frühern Jahrgang zur Genüge bekannt.
Die Nachrichten aus Rußland werden unter den Deutschen Zeitungen von diesem Blatte zuerst gebracht.
Abonnementspreis pro Quartal 1 Thlr. 7 1/2 Sgr.
Inserate werden die Zeilen mit 1 Sgr. berechnet.
Alle Postämter nehmen Bestellungen an.
Adolph Samter.
Einladung.
Mit dem 1. April d. J. beginnt ein neues vierteljähriges Abonnement der Mannheimer Abendzeitung und ihres Unterhaltungsblattes „Rheinische Blätter.“
Der Preis derselben ist in ganz Baden mit dem Postaufschlag 2 fl. 30 kr., welcher sich außerhalb des Großherzogthums um Etwas erhöht. In Baiern, Preußen etc. ist der Preis jetzt ermäßigt
Man abonnirt bei allen verehrlichen Postanstalten; für Frankreich, Spanien etc. bei Hrn. Alexander in Straßburg, Brandgasse Nr. 29, und Paris, Rue Notre-Dame de Nazareth 23, in London bei Hrn. Ewer et Comp., Newgate-Street Nr. 3.
Des richtigen Bezugs wegen bitten wir, die Bestellungen möglichst bald zu machen.
Ueber das am 20. März mit den Prozessen gegen „Struve und Blind“ beginnende Geschwornengericht haben wir ausführlichen Bericht in besonderen Beilagen.
Wer noch im Laufe des März abonnirt, erhält auf Verlangen die noch in diesem Monate erscheinenden Blätter unentgeldlich.
Volksfreunde und Volksvereine sind ersucht, für die Verbreitung des Blattes thätig zu sein.
Der Unabhängige.
Ein sozialistisches Volksblatt aus der Schweiz, vertritt die Interessen des Proletariats in der Schweiz, und ist deßhalb allen Arbeiter- und demokratischen Vereinen zu empfehlen. Es ist für 1 fl. halbjärlich durch alle deutschen Buchhandlungen zu beziehen, woselbst auch die bis jetzt erschienenen 12 Nummern unentgeldlich zu haben sind.
Die Redaktion und Expedition „des Unabhängigen“ Bern, Käsichgäßchen Nr. 107.
Die Hornisse eine im radikalsten Sinne von Heinrich Heise und Dr. Gottlieb Keller redigirte Zeitschrift erscheint auch im nächsten Quartal dreimal wöchentlich, Dienstags, Donnerstags und Sonnabends, mindestens einen halben Bogen stark, und zwar in größerem Formate, als bisher, zum Abonnementspreis von 18 Sgr.
Pränumerirt wird bei allen kurhessischen Postanstalten, welche auch Bestellungen von auswärtigen Poststellen annehmen, für Kassel bei der unterzeichneten Stelle.
Bei der großen Verbreitung des Blattes ‒ schon jetzt beträgt die Auflage 1750 Exemplare ‒, welche täglich mehr zunimmt, finden Anzeigen jeder Art, welche mit 1 Sgr. die gespaltene Petitzeile berechnet werden, die größte Verbreitung.
Kassel, Anfangs März 1849.
Die Expedition der „Hornisse.“
Obere Entengasse Nr. 132.
Nach Coblenz.
Berichtigung:
Der Bürger-Staats-Prokurator Leuthaus trägt plötzlich einen neuen Hut. ‒
Ein Kandidat der Philologie, der außer den gewöhnlichen Unterrichtsgegenständen noch im Englischen, Klavier, Guitarre und Gesang Anleitung geben kann, sucht zu Ostern eine Hauslehrerstelle. Näheres bei der Expedition dieser Zeitung.
Bei einer Familie, die gesonnen ist nach Amerika zu reisen, sucht ein braves ordentliches Dienstmädchen eine Stelle. Hierauf Reflektirende wollen gefälligst ihre Adresse an die Expedition dieses Blattes abgeben.
Abonnements-Erneuerung.
Illustrirte Zeitung für 1849.
Wöchentliche Nachrichten über alle Zustände, Ereignisse und Persönlichkeiten der Gegenwart, über Tagesgeschichte, öffentliches und gesellschaftliches Leben, Handel, Gewerbe und Landwirthschaft, Wissenschaft und Kunst, Musik, Theatrr und Mode.
Mit jährlich über 1000 in den Text gedruckten bildlichen Darstellungen.
Vierteljährlicher Pränumerationspreis 2 Thlr. = 3 Fl. C.-Mze. = 3 Fl. 30 Kr. Rhein.
Die Illustrirte Zeitung, welche allen öffentlichen Lesecirkeln und jedem gebildeten Familienkreise als die belehrendste und unterhaltendste Lektüre empfohlen werden kann, erscheint regelmäßig jeden Sonnabend in Nummern von 48 Foliospalten mit 15-20 in den Text gedruckten Abbildungen. ‒ Bestellungen werden in allen Buchhandlungen und Zeitungsexpeditionen angenommen.
Leipzig, Expedition der Illustrirten Zeitung.
Ostsee-Zeitung und Börsen-Nachrichten der Ostsee.
Mit dem 1. April beginnt ein neues Quartal für das Abonnement auf diese Zeitung, zum bisherigen Preise 2 THALER inclusive Porto, wozu alle preussischen Postämter Bestellungen annehmen.
Stettin, im März 1849.
DIE REDACTION.
Ein beträchtliches Weingut an der Saar, in der besten Lage und im besten Zustande, nebst Wiesen, Ackerländereien, mehreren Morgen Waldung, außerdem aber den nöthigen Oekonomie-Gebäuden Wohn- und Kelterhaus, Gärten und schönem Bering, ist unter vortheilhaften Bedingungen zu verkaufen.
Lusttragende wollen sich gefälligst in portofreien Briefen an das Commissions-Comptoir von M. Emmel, Fleischstraße Nr. 461 in Trier wenden.
Ein sittliches Kindermädchen sucht eine Stelle. Bescheid Achterstraße Nr. 53.
Nachricht für Auswanderer.
Wir Unterzeichneten bescheinigen dem Herrn Tellenbach, Unteragent des Herrn Doktor Meyer in Bockenheim, daß derselbe uns in jeder Hinsicht als braver Mann behandelt hat, auch uns zu einem sehr billigen Preis akkordirt und überhaupt, wir sowohl mit Kost und Logie in jeder Beziehung zufrieden sind, wir können daher allen unsern nachkommenden Landsleute denselben bestens empfehlen.
Köln, den 26. März 1849.
Johannes Frick von Feldkirch.
Michael Anton Frick von Feldkirch.
Die im hiesigen Baudeville-Theater stattgehabte Feuersbrunst, würde vielleicht viele tüchtige Künstler brodlos gemacht haben, wenn nicht Köln's edle Bewohner der Gesellschaft durch den zahlreichen Besuch ihrer Darstellungen im Stadttheater die größten Beweise von Theilnahme gegeben und so den Unternehmer in den Stand gesetzt hätten mit den Vorstellungen fortzufahren, und die Gesellschaft beizubehalten Aber noch ist den armen Musikern, welche das Unglück gehabt haben bei dem Brande ihre Instrumente einzubüßen, kein Ersatz, keine Unterstützung zu Theil geworden.
Herr Musikdirektor Herr und ein Comite hat es daher unternommen, zu diesem Zwecke ein Konzert zu veranstalten, und wird die Casino-Gesellschaft bereitwillig ihren Saal dazu hergeben. Sowohl der Männer-Gesangverein als auch der Handwerker-Singverein, und die Fräulein Marpurg, Solo-Sänger Hr. Koch, haben ihre Mitwirkung zugesagt; zugleich werden Fräulein Müller, Direktor Clef und Hr. Susten deklamatorische Vorträge halten. Wir dürfen ohne Zweifel ein recht schönes Konzert erwarten. Wir halten es daher im Interesse der braven Künstler für unsre Pflicht, alle Musikliebhaber, und Kölns mildthätige Bewohner überhaupt, zum zahlreichen Besuche einzuladen, und sind überzeugt, nicht umsonst auf die edle Gesinnung unserer Mitbürger gerechnet zu haben.
Das Konzert findet statt: Donnerstag den 29. d. M. Abends 7 Uhr.
Mehrere Musikfreunde.
Die Haupt-Agentur der Pat. Gutta-Percha-Company in London, Waidmarkt Nr. 10, empfiehlt ihr Lager von Gutta-Percha Riemen, Röhren, Sohlen, Papier, Brandeimer, ferner Bisquit-Körbchen, Frucht- und Spielteller, Becher, Etuis, Schreibzeuge, Stöcke, Schläger etc.
Die Kunstsachen sind auch Waidmarkt Nr. 12 vorräthig.
Conzert-Anzeige.
Donnerstag, den 29. d. Mts. Abends 7 Uhr, findet im großen Cassino-Saale zum Besten der Orchester-Mitglieder, denen im Baudeville-Theater sämmtliche Instrumente verbrannten, ein großes Vocal- und Instrumental-Concert statt. ‒ Das Programm wird an der Kasse vertheilt werden und Karten sind à 15 Sgr. bei Herren Stollwerk, Romberg, Josty, v. Thenen und Abends an der Kasse zu haben.
Zur Theilnahme ladet höflichst ein Der Ausschuß.
Puppentheater.
Auf vielfaches Verlangen wird heute aufgeführt:
Die Weckschnapp von Köln.
Geschichte der Vorzeit in 3 Akten.
Hierauf zum Erstenmal:
Der arme Poet.
Schauspiel in 1 Akt von Kotzebue, für's Puppentheater bearbeitet.
Zu einem billigen Preis kann eine Gesellschaft für sich allein, einen angenehmen Abend beim Henneschen genießen, und die Anfrage deshalb wird im Spiellokal entgegengenommen
Theater in Köln.
Donnerstag den 29. d. Monats kommt auf unserer Bühne die vielbesprochene Posse: „Eigenthum ist Diebstahl“, oder „der Traum eines rothen Republikaners“ zur Aufführung, welche in Berlin, trotz 30 Wiederholungen innerhalb eines Monats, immer die Räume des Friedrich-Wilhelmstädter-Theaters überfüllte, und noch einen bedeutenderen Kunstgenuß verspricht, als die zu ihrer Zeit beliebten 100,000 Thlr. Daß der Humor und die Satyre, in welcher in Paris in diesem Stücke, der Proudhon'sche Ausspruch: la propriété c'est le vol hingestellt wurde, in der Uebertragung auf deutsche Verhältnisse und Zeitereignisse, nicht geschmälert sind, glauben wir versichern, und den geehrten Theaterfreunden eine so ergötzliche als harmlose Unterhaltung versprechen zu können.
Ein Theaterfreund.
Theater-Anzeige.
Donnerstag den 29. März.
Zum Erstenmale:
Eigenthum ist Diebstahl.
oder der Traum eines rothen Republikaners.
Posse in 4 Akten von Hahn.
Der Gerant Korff.
Druck von J. W. Dietz, Hutmacher Nr. 17.
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(2017-03-20T13:08:10Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML
(2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat
(2017-03-20T13:08:10Z)
Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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