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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 288. Köln, 3. Mai 1849.

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Neue Rheinische Zeitung
Organ der Demokratie.
N 288. Köln, Donnerstag, den 3. Mai 1849.

Vierteljähriger Abonnementpreis in Köln 1 Thlr. 7 1/2 Sgr., bei allen preußischen Postanstalten 1 Thlr. 17 Sgr. - Im Auslande wende man sich: in Belgien an die betreffenden Postanstalten; in London an W. Thomas, 21 Catherine-Street, Strand; in Paris an W. Thomas, 38 Rue Vivienne, und an A. Hovas, 3 Rue Jean Jacques Rousseau.

Insertionen werden mit 18 Pf. die Petitzeile oder deren Raum berechnet. - Auskunft, Annahme und Abgabe chiffrirter Briefe gratis. - Nur frankirte Briefe werden angenommen. - Expedition in Aachen bei Ernst ter Meer; in Düsseldorf bei F. W. Schmitz, Burgplatz; in Köln Unter Hutmacher Nro. 17.

Uebersicht.

Deutschland. Köln. (Lasalle. - Verbot der rheinisch n Gemeinderäthe-Versammlung). Düsseldorf. (Lasalle. - Die bergische Deputation. - Fraternisirung). Koblenz. (Rüstungen). Crefeld. (Umschwung. - Demonstration. - Seidenspinnstige Naivität). Berlin. (Klatsch). Wien. (Vermischtes). Dresden. (Die Kammerauflösung). Aus Thüringen. (Der demokratische Verein in Jena. - Adresse an den "Donnersberg" in Frankfurt). Frankfurt. (National-Versammlung. - Die Feigheit der f. g. National-Versammlung).

Italien. (Proklamation des Turiner Kabinets. - Einstellung des Kampfes in Sizilien). Chiavari. (Die lombardische Division). Venedig (Zwangsanleihe. - Der sardinische Konsul).

Ungarn. (Vom Kriegsschauplatz). Preßburg. (Verurtheilung).

Französische Republik. Paris. (Vermischtes. - National-Versammlung).

Deutschland.
* Köln, 2. Mai.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
* Köln, 2. Mai.

Wir theilen unseren Lesern zu unserer speziellen Befriedigung mit, daß die von dem hiesigen wohllöblichen Gemeinderath ausgeschriebene Versammlung von Gemeinderath-Deputirten der Rheinprovinz durch simpeln Regierungsbefehl verboten worden ist. Die "guten Bürger", welche sich im September bei dem Verbot der Demokratenversammlungen so "behaglich" fühlten, mögen sich jetzt bei ihren Herren und Meistern bedanken. Im September 1848 wurde das Vereinsrecht der Demokraten wenigstens durch die honette Gewalt des Belagerungszustandes vernichtet; das Vereinsrecht des Kölner Gemeinderathes ist dagegen mitten in schönster Rechtsbodenblüthe an einem Fußtritt gestorben.

Düsseldorf, 1. Mai.

Heute gegen 4 Uhr hatte sich eine Masse Menschen am und im Elberfelder Bahnhof versammelt, und der lange Zug brachte unter Hochruf die bergischen Gäste. Gegen 1100 Männer aller Stände, aus Elberfeld, Barmen und den Nachbarorten, ordneten sich jetzt unter drei großen deutschen Bannern, umgeben von tausenden Menschen, zum Einzuge in die Stadt. Es waren alle Gesellschaften und Vereine des Wupperthales vertreten, die Führer der Schützengilde in ihrer Uniform, aber ohne Waffen, neben dem Landwehrverein, der Fabrikarbeiter neben dem Kaufmann. Alle diese Gäste waren reich geschmückt mit deutschen Bändern. Der Zug setzte sich in Bewegung; doch kaum am Thore angekommen, trat ihm, den friedlichen, unbewaffneten Deputirten, eine Abtheilung Militär entgegen, versperrte ihnen den Weg und lud Angesichts der Menge die Gewehre. Die Hälfte des Zuges, als er die Stockung vorn bemerkte, lenkte sogleich ab und zog auf der nahe vorbeiführenden Schleppbahn hinter dem Rücken des Militärs in die Stadt. Zwar wurde auch eiligst die Kasernenstraße abgesperrt, doch zwischen diesen beiden Militärabtheilungen hindurch bewegte sich unbekümmert die Menge, und stellte sich dann auf dem Schwanenmarkte auf, woselbst der Führer, Dr. Höchster, eine Rede hielt, worin er den Zweck der Deputation erklärte und Düsseldorf begrüßte.

Während nun 20 Deputirte sich zum Regierungspräsidenten begaben, dessen Wohnung vom Friedrichsplatze bis zur Kapuzinergasse durch Kavallerie und Infanterie abgesperrt war, wurden in dem gedrängt vollen Gartenlokale der Bockhalle begeisterte Reden von hiesigen und bergischen Bürgern gehalten, und mancher Hochruf erscholl weithin über die Stadt, namentlich bei solchen Stellen, welche ein energisches Wahren der versprochenen Freiheiten aussprachen. Nach langem Hin- und Herreden wurde die Deputation bei dem Regierungspräsidenten, der sie Anfangs nicht zu sich lassen wollte, vorgelassen, und dieser versprach endlich, die überreichte Adresse nach Berlin zu befördern. Das Verbrüderungsfest erreichte nach der Rückkehr der Deputation seinen Glanzpunkt, als die beiden Repräsentanten des Wupperthales und Düsseldorf's hoch über der Masse stehend, sich die Hand und den Bruderkuß reichten, und laut aussprachen, daß von jetzt an das bergische Land vereint den Weg zur Errringung seiner Freiheiten gehen werde - Unter Gesang und Vortragung der deutschen Banner verließen uns, nach einem Umzuge durch einen großen Theil der Stadt, die werthen Gäste, begleitet von Tausenden der Stadt und Umgegend, um mit dem Bahnzuge in ihre Berge zurückzukehren. Es fiel nicht die geringste Uebertretung der Ordnung vor.

(D.Z.)
15 Düsseldorf, 1. Mai.

Wir haben bereits mitgetheilt, daß Lassalle aus Gesundheitsrücksichten den Antrag bei der Korrektionell-Kammer stellte, im Fall seiner Freisprechung vor den Assi en, bis zur weiteren Verhandlung s ines Prozesses vor dem Zuchtpolizeigericht provisorisch und gegen Kaution freigelassen zu werden. Die Korrektionellkammer hat sich für inkompetent erklärt, und Lassalle Appellation dagegen eingelegt. Jetzt hat sich auch die Appellkammer bis zur eventuellen Freisprechung Lassalle's durch die Geschwornen für inkompetent erklärt, also das Inkompetenzurtheil der ersten Kammer bestätigt.

Neue Rheinische Zeitung
Organ der Demokratie.
N 288. Köln, Donnerstag, den 3. Mai 1849.

Vierteljähriger Abonnementpreis in Köln 1 Thlr. 7 1/2 Sgr., bei allen preußischen Postanstalten 1 Thlr. 17 Sgr. ‒ Im Auslande wende man sich: in Belgien an die betreffenden Postanstalten; in London an W. Thomas, 21 Catherine-Street, Strand; in Paris an W. Thomas, 38 Rue Vivienne, und an A. Hovas, 3 Rue Jean Jacques Rousseau.

Insertionen werden mit 18 Pf. die Petitzeile oder deren Raum berechnet. ‒ Auskunft, Annahme und Abgabe chiffrirter Briefe gratis. ‒ Nur frankirte Briefe werden angenommen. ‒ Expedition in Aachen bei Ernst ter Meer; in Düsseldorf bei F. W. Schmitz, Burgplatz; in Köln Unter Hutmacher Nro. 17.

Uebersicht.

Deutschland. Köln. (Lasalle. ‒ Verbot der rheinisch n Gemeinderäthe-Versammlung). Düsseldorf. (Lasalle. ‒ Die bergische Deputation. ‒ Fraternisirung). Koblenz. (Rüstungen). Crefeld. (Umschwung. ‒ Demonstration. ‒ Seidenspinnstige Naivität). Berlin. (Klatsch). Wien. (Vermischtes). Dresden. (Die Kammerauflösung). Aus Thüringen. (Der demokratische Verein in Jena. ‒ Adresse an den „Donnersberg“ in Frankfurt). Frankfurt. (National-Versammlung. ‒ Die Feigheit der f. g. National-Versammlung).

Italien. (Proklamation des Turiner Kabinets. ‒ Einstellung des Kampfes in Sizilien). Chiavari. (Die lombardische Division). Venedig (Zwangsanleihe. ‒ Der sardinische Konsul).

Ungarn. (Vom Kriegsschauplatz). Preßburg. (Verurtheilung).

Französische Republik. Paris. (Vermischtes. ‒ National-Versammlung).

Deutschland.
* Köln, 2. Mai.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
* Köln, 2. Mai.

Wir theilen unseren Lesern zu unserer speziellen Befriedigung mit, daß die von dem hiesigen wohllöblichen Gemeinderath ausgeschriebene Versammlung von Gemeinderath-Deputirten der Rheinprovinz durch simpeln Regierungsbefehl verboten worden ist. Die „guten Bürger“, welche sich im September bei dem Verbot der Demokratenversammlungen so „behaglich“ fühlten, mögen sich jetzt bei ihren Herren und Meistern bedanken. Im September 1848 wurde das Vereinsrecht der Demokraten wenigstens durch die honette Gewalt des Belagerungszustandes vernichtet; das Vereinsrecht des Kölner Gemeinderathes ist dagegen mitten in schönster Rechtsbodenblüthe an einem Fußtritt gestorben.

Düsseldorf, 1. Mai.

Heute gegen 4 Uhr hatte sich eine Masse Menschen am und im Elberfelder Bahnhof versammelt, und der lange Zug brachte unter Hochruf die bergischen Gäste. Gegen 1100 Männer aller Stände, aus Elberfeld, Barmen und den Nachbarorten, ordneten sich jetzt unter drei großen deutschen Bannern, umgeben von tausenden Menschen, zum Einzuge in die Stadt. Es waren alle Gesellschaften und Vereine des Wupperthales vertreten, die Führer der Schützengilde in ihrer Uniform, aber ohne Waffen, neben dem Landwehrverein, der Fabrikarbeiter neben dem Kaufmann. Alle diese Gäste waren reich geschmückt mit deutschen Bändern. Der Zug setzte sich in Bewegung; doch kaum am Thore angekommen, trat ihm, den friedlichen, unbewaffneten Deputirten, eine Abtheilung Militär entgegen, versperrte ihnen den Weg und lud Angesichts der Menge die Gewehre. Die Hälfte des Zuges, als er die Stockung vorn bemerkte, lenkte sogleich ab und zog auf der nahe vorbeiführenden Schleppbahn hinter dem Rücken des Militärs in die Stadt. Zwar wurde auch eiligst die Kasernenstraße abgesperrt, doch zwischen diesen beiden Militärabtheilungen hindurch bewegte sich unbekümmert die Menge, und stellte sich dann auf dem Schwanenmarkte auf, woselbst der Führer, Dr. Höchster, eine Rede hielt, worin er den Zweck der Deputation erklärte und Düsseldorf begrüßte.

Während nun 20 Deputirte sich zum Regierungspräsidenten begaben, dessen Wohnung vom Friedrichsplatze bis zur Kapuzinergasse durch Kavallerie und Infanterie abgesperrt war, wurden in dem gedrängt vollen Gartenlokale der Bockhalle begeisterte Reden von hiesigen und bergischen Bürgern gehalten, und mancher Hochruf erscholl weithin über die Stadt, namentlich bei solchen Stellen, welche ein energisches Wahren der versprochenen Freiheiten aussprachen. Nach langem Hin- und Herreden wurde die Deputation bei dem Regierungspräsidenten, der sie Anfangs nicht zu sich lassen wollte, vorgelassen, und dieser versprach endlich, die überreichte Adresse nach Berlin zu befördern. Das Verbrüderungsfest erreichte nach der Rückkehr der Deputation seinen Glanzpunkt, als die beiden Repräsentanten des Wupperthales und Düsseldorf's hoch über der Masse stehend, sich die Hand und den Bruderkuß reichten, und laut aussprachen, daß von jetzt an das bergische Land vereint den Weg zur Errringung seiner Freiheiten gehen werde ‒ Unter Gesang und Vortragung der deutschen Banner verließen uns, nach einem Umzuge durch einen großen Theil der Stadt, die werthen Gäste, begleitet von Tausenden der Stadt und Umgegend, um mit dem Bahnzuge in ihre Berge zurückzukehren. Es fiel nicht die geringste Uebertretung der Ordnung vor.

(D.Z.)
15 Düsseldorf, 1. Mai.

Wir haben bereits mitgetheilt, daß Lassalle aus Gesundheitsrücksichten den Antrag bei der Korrektionell-Kammer stellte, im Fall seiner Freisprechung vor den Assi en, bis zur weiteren Verhandlung s ines Prozesses vor dem Zuchtpolizeigericht provisorisch und gegen Kaution freigelassen zu werden. Die Korrektionellkammer hat sich für inkompetent erklärt, und Lassalle Appellation dagegen eingelegt. Jetzt hat sich auch die Appellkammer bis zur eventuellen Freisprechung Lassalle's durch die Geschwornen für inkompetent erklärt, also das Inkompetenzurtheil der ersten Kammer bestätigt.

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          <p>Während nun 20 Deputirte sich zum Regierungspräsidenten begaben, dessen Wohnung vom Friedrichsplatze bis zur Kapuzinergasse durch Kavallerie und Infanterie abgesperrt war, wurden in dem gedrängt vollen Gartenlokale der Bockhalle begeisterte Reden von hiesigen und bergischen Bürgern gehalten, und mancher Hochruf erscholl weithin über die Stadt, namentlich bei solchen Stellen, welche ein energisches Wahren der versprochenen Freiheiten aussprachen. Nach langem Hin- und Herreden wurde die Deputation bei dem Regierungspräsidenten, der sie Anfangs nicht zu sich lassen wollte, vorgelassen, und dieser versprach endlich, die überreichte Adresse nach Berlin zu befördern. Das Verbrüderungsfest erreichte nach der Rückkehr der Deputation seinen Glanzpunkt, als die beiden Repräsentanten des Wupperthales und Düsseldorf's hoch über der Masse stehend, sich die Hand und den Bruderkuß reichten, und laut aussprachen, daß von jetzt an das bergische Land vereint den Weg zur Errringung seiner Freiheiten gehen werde &#x2012; Unter Gesang und Vortragung der deutschen Banner verließen uns, nach einem Umzuge durch einen großen Theil der Stadt, die werthen Gäste, begleitet von Tausenden der Stadt und Umgegend, um mit dem Bahnzuge in ihre Berge zurückzukehren. Es fiel nicht die geringste Uebertretung der Ordnung vor.</p>
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[1629/0001] Neue Rheinische Zeitung Organ der Demokratie. N 288. Köln, Donnerstag, den 3. Mai 1849. Vierteljähriger Abonnementpreis in Köln 1 Thlr. 7 1/2 Sgr., bei allen preußischen Postanstalten 1 Thlr. 17 Sgr. ‒ Im Auslande wende man sich: in Belgien an die betreffenden Postanstalten; in London an W. Thomas, 21 Catherine-Street, Strand; in Paris an W. Thomas, 38 Rue Vivienne, und an A. Hovas, 3 Rue Jean Jacques Rousseau. Insertionen werden mit 18 Pf. die Petitzeile oder deren Raum berechnet. ‒ Auskunft, Annahme und Abgabe chiffrirter Briefe gratis. ‒ Nur frankirte Briefe werden angenommen. ‒ Expedition in Aachen bei Ernst ter Meer; in Düsseldorf bei F. W. Schmitz, Burgplatz; in Köln Unter Hutmacher Nro. 17. Uebersicht. Deutschland. Köln. (Lasalle. ‒ Verbot der rheinisch n Gemeinderäthe-Versammlung). Düsseldorf. (Lasalle. ‒ Die bergische Deputation. ‒ Fraternisirung). Koblenz. (Rüstungen). Crefeld. (Umschwung. ‒ Demonstration. ‒ Seidenspinnstige Naivität). Berlin. (Klatsch). Wien. (Vermischtes). Dresden. (Die Kammerauflösung). Aus Thüringen. (Der demokratische Verein in Jena. ‒ Adresse an den „Donnersberg“ in Frankfurt). Frankfurt. (National-Versammlung. ‒ Die Feigheit der f. g. National-Versammlung). Italien. (Proklamation des Turiner Kabinets. ‒ Einstellung des Kampfes in Sizilien). Chiavari. (Die lombardische Division). Venedig (Zwangsanleihe. ‒ Der sardinische Konsul). Ungarn. (Vom Kriegsschauplatz). Preßburg. (Verurtheilung). Französische Republik. Paris. (Vermischtes. ‒ National-Versammlung). Deutschland. * Köln, 2. Mai. _ * Köln, 2. Mai. Wir theilen unseren Lesern zu unserer speziellen Befriedigung mit, daß die von dem hiesigen wohllöblichen Gemeinderath ausgeschriebene Versammlung von Gemeinderath-Deputirten der Rheinprovinz durch simpeln Regierungsbefehl verboten worden ist. Die „guten Bürger“, welche sich im September bei dem Verbot der Demokratenversammlungen so „behaglich“ fühlten, mögen sich jetzt bei ihren Herren und Meistern bedanken. Im September 1848 wurde das Vereinsrecht der Demokraten wenigstens durch die honette Gewalt des Belagerungszustandes vernichtet; das Vereinsrecht des Kölner Gemeinderathes ist dagegen mitten in schönster Rechtsbodenblüthe an einem Fußtritt gestorben. Düsseldorf, 1. Mai. Heute gegen 4 Uhr hatte sich eine Masse Menschen am und im Elberfelder Bahnhof versammelt, und der lange Zug brachte unter Hochruf die bergischen Gäste. Gegen 1100 Männer aller Stände, aus Elberfeld, Barmen und den Nachbarorten, ordneten sich jetzt unter drei großen deutschen Bannern, umgeben von tausenden Menschen, zum Einzuge in die Stadt. Es waren alle Gesellschaften und Vereine des Wupperthales vertreten, die Führer der Schützengilde in ihrer Uniform, aber ohne Waffen, neben dem Landwehrverein, der Fabrikarbeiter neben dem Kaufmann. Alle diese Gäste waren reich geschmückt mit deutschen Bändern. 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Während nun 20 Deputirte sich zum Regierungspräsidenten begaben, dessen Wohnung vom Friedrichsplatze bis zur Kapuzinergasse durch Kavallerie und Infanterie abgesperrt war, wurden in dem gedrängt vollen Gartenlokale der Bockhalle begeisterte Reden von hiesigen und bergischen Bürgern gehalten, und mancher Hochruf erscholl weithin über die Stadt, namentlich bei solchen Stellen, welche ein energisches Wahren der versprochenen Freiheiten aussprachen. Nach langem Hin- und Herreden wurde die Deputation bei dem Regierungspräsidenten, der sie Anfangs nicht zu sich lassen wollte, vorgelassen, und dieser versprach endlich, die überreichte Adresse nach Berlin zu befördern. Das Verbrüderungsfest erreichte nach der Rückkehr der Deputation seinen Glanzpunkt, als die beiden Repräsentanten des Wupperthales und Düsseldorf's hoch über der Masse stehend, sich die Hand und den Bruderkuß reichten, und laut aussprachen, daß von jetzt an das bergische Land vereint den Weg zur Errringung seiner Freiheiten gehen werde ‒ Unter Gesang und Vortragung der deutschen Banner verließen uns, nach einem Umzuge durch einen großen Theil der Stadt, die werthen Gäste, begleitet von Tausenden der Stadt und Umgegend, um mit dem Bahnzuge in ihre Berge zurückzukehren. Es fiel nicht die geringste Uebertretung der Ordnung vor. (D.Z.) 15 Düsseldorf, 1. Mai. Wir haben bereits mitgetheilt, daß Lassalle aus Gesundheitsrücksichten den Antrag bei der Korrektionell-Kammer stellte, im Fall seiner Freisprechung vor den Assi en, bis zur weiteren Verhandlung s ines Prozesses vor dem Zuchtpolizeigericht provisorisch und gegen Kaution freigelassen zu werden. Die Korrektionellkammer hat sich für inkompetent erklärt, und Lassalle Appellation dagegen eingelegt. Jetzt hat sich auch die Appellkammer bis zur eventuellen Freisprechung Lassalle's durch die Geschwornen für inkompetent erklärt, also das Inkompetenzurtheil der ersten Kammer bestätigt.

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 288. Köln, 3. Mai 1849, S. 1629. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz288_1849/1>, abgerufen am 21.11.2024.