Neue Rheinische Zeitung. Nr. 296. Köln, 12. Mai 1849.Französische Republik. Paris, 9. Mai. Die "Estafette" meldete gestern Abend: Wir wissen aus guter Hand, daß sich am Schluß der Nachtsitzung sämmtliche Minister in das Elisee begaben und ihre Entlassung in die Hände des Präsidenten legten. Der Präsident weigerte sich aber, dieselbe anzunehmen. Ein langer Ministerrath entspann sich und die Majorität, zuletzt fast alle Minister, zogen ihre Entlassung zurück, nur Einer weigerte sich, zu bleiben. Man ließ ihn am frühen Morgen noch beim Präsidenten. Als Resultat dieser langen Sitzung stellt sich heraus, daß man jeden Ministerwechsel im gegenwärtigen Augenblicke für gefährlich hält und einen Abgeordneten nach Rom schicken will, um die Stimmung der Stadt auszuforschen. Oudinot, unglücklich und getäuscht, soll nicht desavouirt werden. -- Gestern Abend ist ein Vertreter des Elisee nach Rom abgegangen, angeblich um die dortige Volksstimmung zu sondiren. -- Der Gemeinderath des Lyoner Proletarier-Viertels Croix Rousse ist aufgelöst. -- Die fällige Post aus Rom von 30. April ist in Folge des schlechten Wetters in den Alpenpässen heute ausgeblieben. -- Lord Normanby überreichte gestern im Namen des Londoner Kabinets eine neue Note, worin dasselbe gegen die russische Intervention in den ungarischen Angelegenheiten protestirt. Ein ähnlicher Schritt ist vorauszusetzen, falls Aucona besetzt würde. -- In Havre fand gestern eine förmliche Militär Revolution statt. Dieselbe begann auch dort damit, daß etwa zweihundert Soldaten, ohne Waffen sich gegen ein Gefängniß stürzten und dort einen beliebten Unteroffizier herausholten. Die gange Bürgerwehr gerieth unter die Waffen. Der Corporal wurde den Perturbatoren wieder entrissen und auf die Eisenbahn gebracht. -- Während man auf allen Straßen von Paris den Anklageakt gegen Präsident und Minister für einen Sou verkauft und die Sympathie für die braven römischen Demokraten täglich wächst, überraschten uns die Abendblätter mit folgendem Briefe, der große Entrüstung hervorruft. Elysee-National, 8. Mai 1849. Mein lieber General! Die telegraphische Nachricht, welche den unvorhergesehenen Widerstand meldet, den Sie unter den Mauern Roms fanden, hat mich lebhaft bekümmert. Ich hoffte, wie Sie wissen, daß die Einwohner von Rom, vor der offenbaren Gewißheit die Augen öffnen und unsere Armee mit Bereitwilligkeit empfangen würden, die vor ihnen erschien, um eine wohlwollende und uneigennützige Mission zu erfüllen. Es geschah aber anders. Unsere Soldaten sind als Feinde empfangen worden; unsere militärische Ehre steht auf dem Spiel. Ich werde nicht dulden, daß ihr irgend Angriff geschehe. Verstärkungen werden Ihnen nicht fehlen. Sagen Sie Ihren Soldaten, daß ich ihre Tapferkeit schätze, daß ich ihren Gram theile und daß sie stets auf meine Stütze und meine Erkenntlichkeit zählen können. Empfangen Sir, Herr General, die Versicherung meiner Hochachtung. (gez.) Louis Napoleon Bonaparte. Die Nationalversammlung sieht in dem Briefe Louis Napoleon Bonaparte's einen Fehdehandschuh. Dies hat heute heftige Debatten hervorgerufen. Barrot, die Gefahr über seinem Haupt erblickend, suchte zu beschwichtigen, indem er erklärte, daß dieser Brief nichts weiter sei, als ein Privatherzenserguß des Präsidenten gegen den General. Die offiziellen Depeschen mit vollständigen Berichten seien noch nicht eingetroffen; man möge also die Interpellationen verschieben. Dieser Verschub wird angenommen. Fortsetzung also Morgen oder Uebermorgen! Dieser Bordesavonnement des verantwortlichen Präsidenten durch seine Minister ist rührend. -- Nationalversammlung. Sitzung vom 9. Mai. Anfang 1 Uhr. Präsident Marrast. Große Agitation im Saale; Lamoriciere und Bedeau unterhalten sich lebhaft. Andere Gruppen bilden sich ungeachtet der Erklärung Marrast's, daß die Sitzung eröffnet sei. Millard: Warum ist der vorgestrige Beschluß der Nationalversammlung rücksichtlich Italiens noch nicht im Moniteur erschienen? Marrast: Diese Zögerung liegt an der Krankheit des Chefs der Protokollführer. Die Promulgation soll morgen ohne Fehl geschehen. Mehrere Gesetzentwürfe lokaler Natur werden mechanisch erledigt. Marrast: Die Versammlung sollte jetzt zum Budget zurückkehren, doch verlangt Bürger Grevy das Wort zu Interpellationen. Grevy (tiefe Stille): Sie entsinnen sich Ihres Votums vom 7 Mai Nachts Der einzige Akt der Regierung seither ist ein Brief, den die gestrigen Abendblätter veröffentlichen (Er liest den Brief des Präsidenten der Republik an Oudinot vor.) Ich finde diesen Brief als ein Tort gegen die Nationalversammlung und frage das Ministerieu, ob er ihn als offizieller Ausdruck der Gesinnung des Kabinets anerkenne? Barrot: Dieser Brief ist ein Brief der Sympathie des Präsidenten für den General Oudinot und unsere Truppen. (Ah! Ah!) Es ist wahr, daß es in der That schwierig sein mag, dem Brief keinen offiziellen Charakter beizulegen, aber er ist kein Kabinets-Akt. Doch desavouirt die Regierung nichts. (Sensation. Heftige Unterbrechung zur Linken.) Wie (?) sollten wir in der That nach Civita-Vecchia zurückweichen? (Ja! Ja! Nein! Nein!) Ehe wir solche Befehle geben, legen wir unser Amt nieder, und dies in einem Augenblick, wo der Telegraph die Annäherung neapolitanischer und östreichischer Corps gegen Rom meldet? Der Zweck der Expedition war ja gerade der, diese östreichisch-neapolitanische Intervention zu hindern. Der Redner tritt nun in lange Wiederholungen über die Absichten der Versammlung beim Votum und schließt mit der Erklärung, daß die Regierung noch keine offizielle über das in Rom Vorgefallene bis zu diesen Augenblick habe. Sie seien aber signalisirt und könnten nicht länger mehr zögern. Grevy: Der Konseilpräsident benachrichtigt uns, daß er die Depesche noch gewärtige. Ich beantrage also, Vertagung der Debatte auf morgen. Ledru-Rollin bekämpft die Vertagung. Es handele sich zunächst um den bewußten Brief; dieser Brief sei ein Hohn für die Nationalversammlung, dessen Verfolgung die Minister entfliehen möchten, indem sie dem Briefe jeden offiziellen Charakter absprechen. Der Präsident der Republik verheißt dem General Verstärkung in einem Privatbriefe -- das ist neu, ganz neu .... das ist das alte Justemilium. (Eine enorme Agitation hindert uns am genauen verstehen. Eine heftige Debatte entspinnt sich, auf welche Art man den Brief todt schlage. Flocon, le digne pere Flocon, schlägt folgende motivirte Tagesordnung vor: "Da nach Art. 67 der Verfassung Aktionen des Präsidenten nur Gultigkeit haben, wenn sie vom Ministerium genehmigt sind, so geht die Versammlung zur Tagesordnung über." Flocon will sie entwickeln. (Tumult.) Barrot: Eben signalisirt uns der Telegraph das Einlaufen der Depesche in Toulon. (Also Vertagung! Vertagung!). Ich bitte also die Debatten erst nach dem Empfang dieser Papiere fortzusetzen. (Ja! Ja! Nein! Nein!) Somit fällt der Brief vorläufig ins Wasser und die Versammlung kehrt zum Büdget zurück. Der weitere Verlauf der Büdgetdebatte bietet nicht das mindeste Interesse. Sie wird beim Kapitel 22 abgebrochen und die Sitzung um 6 Uhr geschlossen. Frapolli, der römische Gesandte, hat eine neue Protestation an die Nationalversammlung gelangen lassen, wie wir am Schluß der Sitzung in Erfahrung bringen. Neueste Nachrichten. 144 Düsseldorf, 11. Mai. So eben marschirt 1 Bataillon Infanterie und 4 Stück Geschütze nach Neuß. Sie waren bis Hamm gekommen; dort fanden sie die fliegende Brücke abgehenkt. Drum mußten sie wieder hieher zurück. In Neuß ist das Zeughaus gestürmt. Außer den Neußer Bürgern stehen 6000 Bewaffnete da, aus Gladbach, Rheid, Viersen, Crefeld etc. Die Neußer Bürger sind im Besitz von 14 Kanonen. Frankfurt, 10. Mai. Die National-Versammlung hat so eben folgende Beschlüsse gefaßt: 1) Dem schweren Bruche des Reichsfriedens, welchen die preußische Regierung durch unbefugtes Einschreiten im Königreich Sachsen sich hat zu Schulden kommen lassen, ist durch alle zu Gebote stehenden Mittel entgegen zu treten. 2) Neben Aufrechthaltung der öffentlichen Ruhe und Sicherheit sind diejenigen Bestrebungen des Volks und seiner Vertreter, welche zur Durchführung der endgültig beschlossenen Reichsverfassung geschehen, gegen jeden Zwang und Unterdrückung in Schutz zu nehmen. Die provisorische Centralgewalt ist zur Ausführung dieser Beschlüsse aufzufordern. Die Versammlung sandte eine Deputation mit diesem Beschluß an den Reichsverweser, welcher die Bildung eines neuen Ministeriums versprach, aber von "Durchführung der Verfassung" nichts wissen wollte. * Mainz, 9. Mai. Das Bataillon des 28. (preuß.) Regiments, das die gottbegnadete Mordbande nach Landau zum Erwürgen des Volks abgesandt, ist hier auf einem Schleppschiffe wieder eingetroffen. Denn die Pfälzer verstehen keinen Spaß und eben darum kehrten die preußischen Standrechtssöldlinge wieder heim! Neustadt, 9. Mai. Von dem Reichstags-Allgeordneten Culmann trifft so eben per Estafette folgendes Schreiben aus Landau 8. Mai an den hiesigen Cantonalausschuß ein: "Die Preußen erhielten durch den Reichskommissär heute den Befehl zum Rückmarsch. -- Der Befehl kam ihnen in Weingarten zu, morgen findet der Rückmarsch statt." Redakteur en chef Karl Marx. Erklärung. Festhaltend an den Märzerrungenschaften des deutschen Volkes, erklären die unterzeichneten Vereine ihren Beitritt zu der von der Breslauer Volksversammlung am 29. April d. J. beschlossenen, in der "Neuen Oderzeitung" Nro. 125 veröffentlichten Proklamation. Wir sind zu der Ueberzeugung veranlaßt, daß auch die unsern Vereinen nicht angehörigen Bewohner der Grafschaft Glatz in Anerkennung und unwandelbarer Festhaltung der zu Frankfurt rechtmäßig beschlossenen und verkündigten Reichsverfassung der großen Wahrheit nach mit uns einverstanden sind. Glatz, den 8. Mai 1849. Der Rustikalverein in Glatz. Handelsnachrichten. [irrelevantes Material] Schifffahrts-Anzeige. Köln, 10. Mai 1849. Abgefahren. C. Acker nach Mainz. H. Harling nach Bingen. Fr. Spaeth nach dem Niedermain. S. Schön nach dem Obermain. Ph. Schwarz, Wwe. C. Müller und B. Sommer nach Mannheim; sämmtlich geschleppt. In Ladung Nach Ruhrort bis Emmerich A. J. Orts. Nach Düsseldorf bis Mülheim a. d. Ruhr Chr. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied J. Krämer u. H. Schuhmacher. Nach Koblenz, der Mosel und Saar D. Schlaegel. Nach der Mosel und Saar J. Castor. Nach Bingen M. Diehl. Nach Mainz Ph. Kimpel. Nach dem Niedermain Fr. Schulz. Nach dem Obermain Val. Ebert. Nach Heilbronn L. Heuß. Nach Kannstadt und Stuttgart L. Bühler. Nach Worms und Mannheim S. Stehling; und (im Sicherheitshafen) A. Adams. Ferner: Nach Rotterdam Capt. Hollenberg, Köln Nr. 27. Nach Amsterdam Capt. Singendonk, Köln Nr. 10. Rheinhöhe: 9' 1/2". Köln. Pegel. Zur Anfertigung der Auszüge liegt offen die Deklaration des Schiffers Tromp. Sitzung des Gemeinderathes vom 10. Mai 1849. Der Gemeinderath nimmt Kenntniß von der Uebernahme des Präsidii der hiesigen Regierung durch den Herrn von Möller, so wie von einem Schreiben des Herrn von Wittgenstein d. d. Berlin, 29. April 1849, den Bau der stehenden Rheinbrücke bei Köln betreffend. Der Antrag auf sofortige Reorganisation der Bürgerwehr, welcher in Folge einer Eingabe "der Delegirten der einzelnen Abtheilungen der hiesigen Bürgerwehr vom 9. Mai c. mit der Aufforderung an die Gemeindeverwaltung: von der betreffenden Militärbehörde die sofortige Rückgabe der im September vorigen Jahres der Bürgerwehr genommenen Waffen zu verlangen, und im Weigerungsfalle für schleunige Wiederbewaffnung der hiesigen Bürgerwehr aus Gemeindemitteln Sorge zu tragen," gestellt war, -- wird abgelehnt. Civilstand der Stadt Köln. Den 6. Mai 1849. Geburten. Carl Jos. Hub, S. v. Carl Jos. Hub Maria Meyer, Ingenieur der Gasanstalt, Hochstr. -- Heinr., S. v. Heinr. Wilh. Sandkuhl, Literat, Domstr. Geburten. (7. Mai.) Jos., S. v. Jak. Düren, Tagl., Wehra. -- Pet., S. v. Jos. Pick, Tagl, Kayg. -- Cath., T. v. Heinr. Dorf, Tagl, alte Mauer am Bach. -- Cath., T. v. Christ. Keller, Tapetendrucker, Weißbütteng. -- Casp. Aloys, S. v. Casp. Wallraf, Tischlerm., Röhrerg. -- Elisab., T. v. Dionys Claren, Tagl., Altengrabengäßchen. -- Christ., S. v. Joh. Esch, Maurer, Cartbäuserw. -- Joh., S. v. Joh. Oeder, Zimmermann, Kattenbug. -- Christian, S. v. Bened. Lessenich, Dachdeckerges., gr. Spitzeng. -- Georg, S. v. Pet. Denz, Schiffkn, Entenpfuhl. -- Max. Alex., S. v. Joh. Sam. Gaabe, ohne Gesch, Sterneng. Sterbefälle. Franz Hub. Linnartz, 8 M. alt, gr Griechenm. -- Phil Aretz, 1 J. 6 W. alt, Straßburgerg. -- Joh. Paul. Decker, Rentner, 65 J. alt, Wwr, Mauritiussteinweg. -- Ursula Maurer, 1 J. 5 M. alt, Georgstr. -- Joseph Moersch, 6 M alt, Maximinstr. Heiraths-Anzeige. Unsere heute vollzogene eheliche Verbindung beehren wir uns Verwandten und Freunden statt besonderer Meldung hierdurch ergebenst anzuzeigen. Köln, den 12 Mai 1849 Everhard Ringens. Catharina Ringens, geborne Neunzig. Im Verlage von G. Schirmer in Jülich erscheint in einigen Tagen und ist bei Unterzeichnetem zu haben: Bericht über die Wirksamkeit der beiden Abgeordneten zur zweiten Kammer für Jülich Düren. Herrn v. Berg und Moedersheim. Vom Ausschuß des Wahlmänner-Vereins. Preis in farbigem Umschlag 3 Sgr. Dieser Bericht enthält die durch den Abgeordneten Herrn v. Berg in der zweiten Kammer, bis zu deren Auflösung gehaltenen Reden, nach den stenographischen Berichten und einen ausführlichen Bericht über die Wirksamkeit beider Abgeordneten. Kreis Mülheim. Der Berg. Gladbacher Arbeiter-Verein erlaubt sich hiermit an den demokratischen Central-Verein die ergebenste Anfrage: ob der gutgesinnte Kreis Mülheim in den wichtigen Landwehr-Angelegenheiten seinen Nachbar-Kreisen zurück stehen soll? Der Vorstand. Bürgerwehr-Angelegenheit. In einer gestern Abend in der Krone auf dem Heumarkte statt gehabten Versammlung von Bürgerwehrmännern der 2. Compagnie, wurde öffentlich erklärt: Es sei derjenige, der die betreffenden Einladungen der Wehrmänner besorgte, höchst ungebührlich im Hause des Herrn F. W. Nourney, Filzengraben Nr. 18, empfangen worden. Eine offene und prompte Erklärung hierüber, wird vielseitig gewünscht. An die Feinde und Verleumder des Herrn Dr. D'Ester. (Verspätet). Herr Dr. D'Ester ist ein ganz tüchtiger, ganz uneigennütziger, sich selbst aufopfernder Arzt, was er vor Jahren bewiesen, wo in der großen und armen Gemeinde Hürth, Landkreis Köln, das Nervenfieber schrecklicher als die Cholera wüthete, und was tausende Menschen aus den vielen Ortschaften dortiger Gegend auf Verlangen bereitwilligst bezeugen werden, daß Ihr aber, was Intelligenz und Patriotismus angeht, dem kleinen Doktor auch mit einer langen Heugabel das Wasser nicht reichen könnt, das beweisen eben Eure gemeine und verleumderische Inserate. Einer für Tausende. Für Cigarren-Fabriken. Seidenbast zu haben. Schildergasse Nr. 98-. Täglich großer Maifischfang von Gebr. Wattler am Thürmchen. Bonn-Kölner Eisenbahn. Vom 16. April bis 30. September d. J. fahren die Züge täglich: Von Köln. 6 1/2*), 10**), 11 1/2***) Uhr Vormittags. 2 Uhr 50 Minuten, 5, 8 Uhr Nachmittags. Von Bonn. 6, 8, 12 Uhr Vormittags. 2 Uhr 20 Minuten, 5 Uhr 10 Minuten, 8 1/2 Uhr Nachmittags. *) Anschluß in Bonn an die Dampfschiffe der Kölnischen und Dusseldorfer Gesellschaft an demselben Tage bis Mainz. **) Anschluß in Bonn an das Dampfschiff der Düsseldorfer Gesellschaft bis Koblenz. ***) Anschluß in Bonn an das Dampfschiff der Kölnischen Gesellschaft bis Koblenz. Die Direktion. Thüringer Volkstribun. Einladung zur Subscription. Als es im Herbste des vorigen Jahres der Reaktion gelang, die demokratische Bewegung in den sächsischen Herzogthümern durch Waffengewalt zu unterdrücken, erlag auch das Organ des Kreis-Ausschusses der Thüringer Demokratie, der "Thüringer Volkstribun", der Gewalt der Umstände Die Gründer und Redakteure desselben wurden plötzlich in den Kerker geschleppt, und der Tribun mußte verstummen. Seitdem ist ein neuer Frühling in das Land gekommen und mit ihm neue Hoffnungen für die geschlagene, aber nimmer besiegte Demokratie Einer der frühern Redakteure, G. Rothe, ist der Freiheit wiedergegeben, und es ergingen sogleich nach seinem Austritt aus dem Kerker zahlreiche Aufforderungen an ihn, den Volkstribun wieder ins Leben zu rufen. Diesen Aufforderungen zu genügen und zugleich ein Werkzeug zur kräftigen Reorganisation der Thüringer Demokratie zu schaffen, haben sich mehrere bewährte Volksmänner zur Wiederherausgabe des "Volkstribuns" vereinigt. Die Tendenz des Blattes wird dieselbe sein, wie sie in den ersten 12 Nummern sich kundgegeben hat. Wir glauben, daß die reine Demokratie nur in einer solchen Staatsform sich verwirklichen lasse, in der die Würde des Menschen in Allem auf's Höchste geachtet wird, in der demokratischen Republik. Unser Wahlspruch ist der der europäischen Social-Demokratie: "Freiheit, Wohlstand, Bildung für Alle," Der Volkstribun erscheint vom 1. Mai an vorläufig zweimal wöchentlich unter der verantwortlichen Redaktion von G. Rothe und unter Mitwirkung von Dr. Lafaurie, H. Jäde, Dr. Otto, Dr. Rollet, Carl Brau, Haus, Deinhardt und anderer Volksmänner im In- und Auslande. Der Abonnementspreis beträgt auf allen Thurn- und Taxischen Postämtern vierteljährlich 20 Sgr. In der Expedition 15 Sgr. Alle Gleichgesinnte, sowohl Einzelne als Vereine, fordern wir auf, zur Verbreitung des Blattes im Interesse der Demokratie mitzuwirken und durch Correspondenzen uns zu unterstützen. Jena, im April 1849. Das Redaktions-Comite. Das vom Staat errichtete und von den Landesständen garantirte badische Staats-Eisenbahn-Anlehen von 14,000,000 Gulden ist rückzahlbar durch Gewinne von 14mal 50,000, 54mal 40,000, 12mal 35,000, 23mal 15,000, 2mal 12,000, 55mal 10,000. -- Die geringste Prämie ist fl. 42. Die nächste Verloosung findet am 31. Mai 1849 statt, und sind hierzu beim unterzeichneten Handlungshaus Originalloose für alle Ziehungen gültig a 18 1/2 Thlr. und für die bevorstehende allein a 1 Thlr. zu erhalten. Dieses solide Anlehen kann Jedem empfohlen werden, der Fortuna auf billige Art versuchen will. Julius Stiebel, jun. Banquier. Bureau: WOLLGRABEN in FRANKFURT A. M. Solide Männer, die eine Agentur zu übernehmen gesonnen sind, erhalten einen annehmbaren Rabatt. Herrenkleider werden gewaschen und reparirt. Herzogstraße Nr. 11. Agentur-Gesuch für ein lucratives Geschäft, welches in allen deutschen Ländern ohne Fonds betrieben werden kann. Die Provision ist 33 1/3 pCt., und wird nur ausgebreitete Bekanntschaft und Realität verlangt, besonders Bewohnern kleiner Orte anzuempfehlen. -- Anmeldungen unter B. L. Nr. 4, Post restant franco, Frankfurt a. M. werden erbeten. Germania. General-Versammlung. Samstag den 12. Mai, Abends 8 Uhr. Der Vorstand. Die Landwehrmänner der Umgegend von Frechen, sind eingeladen sich Sonntag den 14. Mai in Frechen bei Johann Kann einzufinden. (Nachmittags 2 Uhr.) Das provisorische Comite. Herausgeber: St. Raut. Französische Republik. Paris, 9. Mai. Die „Estafette“ meldete gestern Abend: Wir wissen aus guter Hand, daß sich am Schluß der Nachtsitzung sämmtliche Minister in das Elisée begaben und ihre Entlassung in die Hände des Präsidenten legten. Der Präsident weigerte sich aber, dieselbe anzunehmen. Ein langer Ministerrath entspann sich und die Majorität, zuletzt fast alle Minister, zogen ihre Entlassung zurück, nur Einer weigerte sich, zu bleiben. Man ließ ihn am frühen Morgen noch beim Präsidenten. Als Resultat dieser langen Sitzung stellt sich heraus, daß man jeden Ministerwechsel im gegenwärtigen Augenblicke für gefährlich hält und einen Abgeordneten nach Rom schicken will, um die Stimmung der Stadt auszuforschen. Oudinot, unglücklich und getäuscht, soll nicht desavouirt werden. — Gestern Abend ist ein Vertreter des Elisee nach Rom abgegangen, angeblich um die dortige Volksstimmung zu sondiren. — Der Gemeinderath des Lyoner Proletarier-Viertels Croix Rousse ist aufgelöst. — Die fällige Post aus Rom von 30. April ist in Folge des schlechten Wetters in den Alpenpässen heute ausgeblieben. — Lord Normanby überreichte gestern im Namen des Londoner Kabinets eine neue Note, worin dasselbe gegen die russische Intervention in den ungarischen Angelegenheiten protestirt. Ein ähnlicher Schritt ist vorauszusetzen, falls Aucona besetzt würde. — In Havre fand gestern eine förmliche Militär Revolution statt. Dieselbe begann auch dort damit, daß etwa zweihundert Soldaten, ohne Waffen sich gegen ein Gefängniß stürzten und dort einen beliebten Unteroffizier herausholten. Die gange Bürgerwehr gerieth unter die Waffen. Der Corporal wurde den Perturbatoren wieder entrissen und auf die Eisenbahn gebracht. — Während man auf allen Straßen von Paris den Anklageakt gegen Präsident und Minister für einen Sou verkauft und die Sympathie für die braven römischen Demokraten täglich wächst, überraschten uns die Abendblätter mit folgendem Briefe, der große Entrüstung hervorruft. Elysee-National, 8. Mai 1849. Mein lieber General! Die telegraphische Nachricht, welche den unvorhergesehenen Widerstand meldet, den Sie unter den Mauern Roms fanden, hat mich lebhaft bekümmert. Ich hoffte, wie Sie wissen, daß die Einwohner von Rom, vor der offenbaren Gewißheit die Augen öffnen und unsere Armee mit Bereitwilligkeit empfangen würden, die vor ihnen erschien, um eine wohlwollende und uneigennützige Mission zu erfüllen. Es geschah aber anders. Unsere Soldaten sind als Feinde empfangen worden; unsere militärische Ehre steht auf dem Spiel. Ich werde nicht dulden, daß ihr irgend Angriff geschehe. Verstärkungen werden Ihnen nicht fehlen. Sagen Sie Ihren Soldaten, daß ich ihre Tapferkeit schätze, daß ich ihren Gram theile und daß sie stets auf meine Stütze und meine Erkenntlichkeit zählen können. Empfangen Sir, Herr General, die Versicherung meiner Hochachtung. (gez.) Louis Napoleon Bonaparte. Die Nationalversammlung sieht in dem Briefe Louis Napoleon Bonaparte's einen Fehdehandschuh. Dies hat heute heftige Debatten hervorgerufen. Barrot, die Gefahr über seinem Haupt erblickend, suchte zu beschwichtigen, indem er erklärte, daß dieser Brief nichts weiter sei, als ein Privatherzenserguß des Präsidenten gegen den General. Die offiziellen Depeschen mit vollständigen Berichten seien noch nicht eingetroffen; man möge also die Interpellationen verschieben. Dieser Verschub wird angenommen. Fortsetzung also Morgen oder Uebermorgen! Dieser Bordesavonnement des verantwortlichen Präsidenten durch seine Minister ist rührend. — Nationalversammlung. Sitzung vom 9. Mai. Anfang 1 Uhr. Präsident Marrast. Große Agitation im Saale; Lamoriciere und Bedeau unterhalten sich lebhaft. Andere Gruppen bilden sich ungeachtet der Erklärung Marrast's, daß die Sitzung eröffnet sei. Millard: Warum ist der vorgestrige Beschluß der Nationalversammlung rücksichtlich Italiens noch nicht im Moniteur erschienen? Marrast: Diese Zögerung liegt an der Krankheit des Chefs der Protokollführer. Die Promulgation soll morgen ohne Fehl geschehen. Mehrere Gesetzentwürfe lokaler Natur werden mechanisch erledigt. Marrast: Die Versammlung sollte jetzt zum Budget zurückkehren, doch verlangt Bürger Grevy das Wort zu Interpellationen. Grevy (tiefe Stille): Sie entsinnen sich Ihres Votums vom 7 Mai Nachts Der einzige Akt der Regierung seither ist ein Brief, den die gestrigen Abendblätter veröffentlichen (Er liest den Brief des Präsidenten der Republik an Oudinot vor.) Ich finde diesen Brief als ein Tort gegen die Nationalversammlung und frage das Ministerieu, ob er ihn als offizieller Ausdruck der Gesinnung des Kabinets anerkenne? Barrot: Dieser Brief ist ein Brief der Sympathie des Präsidenten für den General Oudinot und unsere Truppen. (Ah! Ah!) Es ist wahr, daß es in der That schwierig sein mag, dem Brief keinen offiziellen Charakter beizulegen, aber er ist kein Kabinets-Akt. Doch desavouirt die Regierung nichts. (Sensation. Heftige Unterbrechung zur Linken.) Wie (?) sollten wir in der That nach Civita-Vecchia zurückweichen? (Ja! Ja! Nein! Nein!) Ehe wir solche Befehle geben, legen wir unser Amt nieder, und dies in einem Augenblick, wo der Telegraph die Annäherung neapolitanischer und östreichischer Corps gegen Rom meldet? Der Zweck der Expedition war ja gerade der, diese östreichisch-neapolitanische Intervention zu hindern. Der Redner tritt nun in lange Wiederholungen über die Absichten der Versammlung beim Votum und schließt mit der Erklärung, daß die Regierung noch keine offizielle über das in Rom Vorgefallene bis zu diesen Augenblick habe. Sie seien aber signalisirt und könnten nicht länger mehr zögern. Grevy: Der Konseilpräsident benachrichtigt uns, daß er die Depesche noch gewärtige. Ich beantrage also, Vertagung der Debatte auf morgen. Ledru-Rollin bekämpft die Vertagung. Es handele sich zunächst um den bewußten Brief; dieser Brief sei ein Hohn für die Nationalversammlung, dessen Verfolgung die Minister entfliehen möchten, indem sie dem Briefe jeden offiziellen Charakter absprechen. Der Präsident der Republik verheißt dem General Verstärkung in einem Privatbriefe — das ist neu, ganz neu ‥‥ das ist das alte Justemilium. (Eine enorme Agitation hindert uns am genauen verstehen. Eine heftige Debatte entspinnt sich, auf welche Art man den Brief todt schlage. Flocon, le digne père Flocon, schlägt folgende motivirte Tagesordnung vor: „Da nach Art. 67 der Verfassung Aktionen des Präsidenten nur Gultigkeit haben, wenn sie vom Ministerium genehmigt sind, so geht die Versammlung zur Tagesordnung über.“ Flocon will sie entwickeln. (Tumult.) Barrot: Eben signalisirt uns der Telegraph das Einlaufen der Depesche in Toulon. (Also Vertagung! Vertagung!). Ich bitte also die Debatten erst nach dem Empfang dieser Papiere fortzusetzen. (Ja! Ja! Nein! Nein!) Somit fällt der Brief vorläufig ins Wasser und die Versammlung kehrt zum Büdget zurück. Der weitere Verlauf der Büdgetdebatte bietet nicht das mindeste Interesse. Sie wird beim Kapitel 22 abgebrochen und die Sitzung um 6 Uhr geschlossen. Frapolli, der römische Gesandte, hat eine neue Protestation an die Nationalversammlung gelangen lassen, wie wir am Schluß der Sitzung in Erfahrung bringen. Neueste Nachrichten. 144 Düsseldorf, 11. Mai. So eben marschirt 1 Bataillon Infanterie und 4 Stück Geschütze nach Neuß. Sie waren bis Hamm gekommen; dort fanden sie die fliegende Brücke abgehenkt. Drum mußten sie wieder hieher zurück. In Neuß ist das Zeughaus gestürmt. Außer den Neußer Bürgern stehen 6000 Bewaffnete da, aus Gladbach, Rheid, Viersen, Crefeld etc. Die Neußer Bürger sind im Besitz von 14 Kanonen. Frankfurt, 10. Mai. Die National-Versammlung hat so eben folgende Beschlüsse gefaßt: 1) Dem schweren Bruche des Reichsfriedens, welchen die preußische Regierung durch unbefugtes Einschreiten im Königreich Sachsen sich hat zu Schulden kommen lassen, ist durch alle zu Gebote stehenden Mittel entgegen zu treten. 2) Neben Aufrechthaltung der öffentlichen Ruhe und Sicherheit sind diejenigen Bestrebungen des Volks und seiner Vertreter, welche zur Durchführung der endgültig beschlossenen Reichsverfassung geschehen, gegen jeden Zwang und Unterdrückung in Schutz zu nehmen. Die provisorische Centralgewalt ist zur Ausführung dieser Beschlüsse aufzufordern. Die Versammlung sandte eine Deputation mit diesem Beschluß an den Reichsverweser, welcher die Bildung eines neuen Ministeriums versprach, aber von „Durchführung der Verfassung“ nichts wissen wollte. * Mainz, 9. Mai. Das Bataillon des 28. (preuß.) Regiments, das die gottbegnadete Mordbande nach Landau zum Erwürgen des Volks abgesandt, ist hier auf einem Schleppschiffe wieder eingetroffen. Denn die Pfälzer verstehen keinen Spaß und eben darum kehrten die preußischen Standrechtssöldlinge wieder heim! Neustadt, 9. Mai. Von dem Reichstags-Allgeordneten Culmann trifft so eben per Estafette folgendes Schreiben aus Landau 8. Mai an den hiesigen Cantonalausschuß ein: „Die Preußen erhielten durch den Reichskommissär heute den Befehl zum Rückmarsch. — Der Befehl kam ihnen in Weingarten zu, morgen findet der Rückmarsch statt.“ Redakteur en chef Karl Marx. Erklärung. Festhaltend an den Märzerrungenschaften des deutschen Volkes, erklären die unterzeichneten Vereine ihren Beitritt zu der von der Breslauer Volksversammlung am 29. April d. J. beschlossenen, in der „Neuen Oderzeitung“ Nro. 125 veröffentlichten Proklamation. Wir sind zu der Ueberzeugung veranlaßt, daß auch die unsern Vereinen nicht angehörigen Bewohner der Grafschaft Glatz in Anerkennung und unwandelbarer Festhaltung der zu Frankfurt rechtmäßig beschlossenen und verkündigten Reichsverfassung der großen Wahrheit nach mit uns einverstanden sind. Glatz, den 8. Mai 1849. Der Rustikalverein in Glatz. Handelsnachrichten. [irrelevantes Material] Schifffahrts-Anzeige. Köln, 10. Mai 1849. Abgefahren. C. Acker nach Mainz. H. Harling nach Bingen. Fr. Spaeth nach dem Niedermain. S. Schön nach dem Obermain. Ph. Schwarz, Wwe. C. Müller und B. Sommer nach Mannheim; sämmtlich geschleppt. In Ladung Nach Ruhrort bis Emmerich A. J. Orts. Nach Düsseldorf bis Mülheim a. d. Ruhr Chr. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied J. Krämer u. H. Schuhmacher. Nach Koblenz, der Mosel und Saar D. Schlaegel. Nach der Mosel und Saar J. Castor. Nach Bingen M. Diehl. Nach Mainz Ph. Kimpel. Nach dem Niedermain Fr. Schulz. Nach dem Obermain Val. Ebert. Nach Heilbronn L. Heuß. Nach Kannstadt und Stuttgart L. Bühler. Nach Worms und Mannheim S. Stehling; und (im Sicherheitshafen) A. Adams. Ferner: Nach Rotterdam Capt. Hollenberg, Köln Nr. 27. Nach Amsterdam Capt. Singendonk, Köln Nr. 10. Rheinhöhe: 9′ 1/2″. Köln. Pegel. Zur Anfertigung der Auszüge liegt offen die Deklaration des Schiffers Tromp. Sitzung des Gemeinderathes vom 10. Mai 1849. Der Gemeinderath nimmt Kenntniß von der Uebernahme des Präsidii der hiesigen Regierung durch den Herrn von Möller, so wie von einem Schreiben des Herrn von Wittgenstein d. d. Berlin, 29. April 1849, den Bau der stehenden Rheinbrücke bei Köln betreffend. Der Antrag auf sofortige Reorganisation der Bürgerwehr, welcher in Folge einer Eingabe „der Delegirten der einzelnen Abtheilungen der hiesigen Bürgerwehr vom 9. Mai c. mit der Aufforderung an die Gemeindeverwaltung: von der betreffenden Militärbehörde die sofortige Rückgabe der im September vorigen Jahres der Bürgerwehr genommenen Waffen zu verlangen, und im Weigerungsfalle für schleunige Wiederbewaffnung der hiesigen Bürgerwehr aus Gemeindemitteln Sorge zu tragen,“ gestellt war, — wird abgelehnt. Civilstand der Stadt Köln. Den 6. Mai 1849. Geburten. Carl Jos. Hub, S. v. Carl Jos. Hub Maria Meyer, Ingenieur der Gasanstalt, Hochstr. — Heinr., S. v. Heinr. Wilh. Sandkuhl, Literat, Domstr. Geburten. (7. Mai.) Jos., S. v. Jak. Düren, Tagl., Wehra. — Pet., S. v. Jos. Pick, Tagl, Kayg. — Cath., T. v. Heinr. Dorf, Tagl, alte Mauer am Bach. — Cath., T. v. Christ. Keller, Tapetendrucker, Weißbütteng. — Casp. Aloys, S. v. Casp. Wallraf, Tischlerm., Röhrerg. — Elisab., T. v. Dionys Claren, Tagl., Altengrabengäßchen. — Christ., S. v. Joh. Esch, Maurer, Cartbäuserw. — Joh., S. v. Joh. Oeder, Zimmermann, Kattenbug. — Christian, S. v. Bened. Lessenich, Dachdeckerges., gr. Spitzeng. — Georg, S. v. Pet. Denz, Schiffkn, Entenpfuhl. — Max. Alex., S. v. Joh. Sam. Gaabe, ohne Gesch, Sterneng. Sterbefälle. Franz Hub. Linnartz, 8 M. alt, gr Griechenm. — Phil Aretz, 1 J. 6 W. alt, Straßburgerg. — Joh. Paul. Decker, Rentner, 65 J. alt, Wwr, Mauritiussteinweg. — Ursula Maurer, 1 J. 5 M. alt, Georgstr. — Joseph Moersch, 6 M alt, Maximinstr. Heiraths-Anzeige. Unsere heute vollzogene eheliche Verbindung beehren wir uns Verwandten und Freunden statt besonderer Meldung hierdurch ergebenst anzuzeigen. Köln, den 12 Mai 1849 Everhard Ringens. Catharina Ringens, geborne Neunzig. Im Verlage von G. Schirmer in Jülich erscheint in einigen Tagen und ist bei Unterzeichnetem zu haben: Bericht über die Wirksamkeit der beiden Abgeordneten zur zweiten Kammer für Jülich Düren. Herrn v. Berg und Moedersheim. Vom Ausschuß des Wahlmänner-Vereins. Preis in farbigem Umschlag 3 Sgr. Dieser Bericht enthält die durch den Abgeordneten Herrn v. Berg in der zweiten Kammer, bis zu deren Auflösung gehaltenen Reden, nach den stenographischen Berichten und einen ausführlichen Bericht über die Wirksamkeit beider Abgeordneten. Kreis Mülheim. Der Berg. Gladbacher Arbeiter-Verein erlaubt sich hiermit an den demokratischen Central-Verein die ergebenste Anfrage: ob der gutgesinnte Kreis Mülheim in den wichtigen Landwehr-Angelegenheiten seinen Nachbar-Kreisen zurück stehen soll? Der Vorstand. Bürgerwehr-Angelegenheit. In einer gestern Abend in der Krone auf dem Heumarkte statt gehabten Versammlung von Bürgerwehrmännern der 2. Compagnie, wurde öffentlich erklärt: Es sei derjenige, der die betreffenden Einladungen der Wehrmänner besorgte, höchst ungebührlich im Hause des Herrn F. W. Nourney, Filzengraben Nr. 18, empfangen worden. Eine offene und prompte Erklärung hierüber, wird vielseitig gewünscht. An die Feinde und Verleumder des Herrn Dr. D'Ester. (Verspätet). Herr Dr. D'Ester ist ein ganz tüchtiger, ganz uneigennütziger, sich selbst aufopfernder Arzt, was er vor Jahren bewiesen, wo in der großen und armen Gemeinde Hürth, Landkreis Köln, das Nervenfieber schrecklicher als die Cholera wüthete, und was tausende Menschen aus den vielen Ortschaften dortiger Gegend auf Verlangen bereitwilligst bezeugen werden, daß Ihr aber, was Intelligenz und Patriotismus angeht, dem kleinen Doktor auch mit einer langen Heugabel das Wasser nicht reichen könnt, das beweisen eben Eure gemeine und verleumderische Inserate. Einer für Tausende. Für Cigarren-Fabriken. Seidenbast zu haben. Schildergasse Nr. 98-. Täglich großer Maifischfang von Gebr. Wattler am Thürmchen. Bonn-Kölner Eisenbahn. Vom 16. April bis 30. September d. J. fahren die Züge täglich: Von Köln. 6 1/2*), 10**), 11 1/2***) Uhr Vormittags. 2 Uhr 50 Minuten, 5, 8 Uhr Nachmittags. Von Bonn. 6, 8, 12 Uhr Vormittags. 2 Uhr 20 Minuten, 5 Uhr 10 Minuten, 8 1/2 Uhr Nachmittags. *) Anschluß in Bonn an die Dampfschiffe der Kölnischen und Dusseldorfer Gesellschaft an demselben Tage bis Mainz. **) Anschluß in Bonn an das Dampfschiff der Düsseldorfer Gesellschaft bis Koblenz. ***) Anschluß in Bonn an das Dampfschiff der Kölnischen Gesellschaft bis Koblenz. Die Direktion. Thüringer Volkstribun. Einladung zur Subscription. Als es im Herbste des vorigen Jahres der Reaktion gelang, die demokratische Bewegung in den sächsischen Herzogthümern durch Waffengewalt zu unterdrücken, erlag auch das Organ des Kreis-Ausschusses der Thüringer Demokratie, der „Thüringer Volkstribun“, der Gewalt der Umstände Die Gründer und Redakteure desselben wurden plötzlich in den Kerker geschleppt, und der Tribun mußte verstummen. Seitdem ist ein neuer Frühling in das Land gekommen und mit ihm neue Hoffnungen für die geschlagene, aber nimmer besiegte Demokratie Einer der frühern Redakteure, G. Rothe, ist der Freiheit wiedergegeben, und es ergingen sogleich nach seinem Austritt aus dem Kerker zahlreiche Aufforderungen an ihn, den Volkstribun wieder ins Leben zu rufen. Diesen Aufforderungen zu genügen und zugleich ein Werkzeug zur kräftigen Reorganisation der Thüringer Demokratie zu schaffen, haben sich mehrere bewährte Volksmänner zur Wiederherausgabe des „Volkstribuns“ vereinigt. Die Tendenz des Blattes wird dieselbe sein, wie sie in den ersten 12 Nummern sich kundgegeben hat. Wir glauben, daß die reine Demokratie nur in einer solchen Staatsform sich verwirklichen lasse, in der die Würde des Menschen in Allem auf's Höchste geachtet wird, in der demokratischen Republik. Unser Wahlspruch ist der der europäischen Social-Demokratie: „Freiheit, Wohlstand, Bildung für Alle,“ Der Volkstribun erscheint vom 1. Mai an vorläufig zweimal wöchentlich unter der verantwortlichen Redaktion von G. Rothe und unter Mitwirkung von Dr. Lafaurie, H. Jäde, Dr. Otto, Dr. Rollet, Carl Brau, Haus, Deinhardt und anderer Volksmänner im In- und Auslande. Der Abonnementspreis beträgt auf allen Thurn- und Taxischen Postämtern vierteljährlich 20 Sgr. In der Expedition 15 Sgr. Alle Gleichgesinnte, sowohl Einzelne als Vereine, fordern wir auf, zur Verbreitung des Blattes im Interesse der Demokratie mitzuwirken und durch Correspondenzen uns zu unterstützen. Jena, im April 1849. Das Redaktions-Comite. Das vom Staat errichtete und von den Landesständen garantirte badische Staats-Eisenbahn-Anlehen von 14,000,000 Gulden ist rückzahlbar durch Gewinne von 14mal 50,000, 54mal 40,000, 12mal 35,000, 23mal 15,000, 2mal 12,000, 55mal 10,000. — Die geringste Prämie ist fl. 42. Die nächste Verloosung findet am 31. Mai 1849 statt, und sind hierzu beim unterzeichneten Handlungshaus Originalloose für alle Ziehungen gültig à 18 1/2 Thlr. und für die bevorstehende allein à 1 Thlr. zu erhalten. Dieses solide Anlehen kann Jedem empfohlen werden, der Fortuna auf billige Art versuchen will. Julius Stiebel, jun. Banquier. Bureau: WOLLGRABEN in FRANKFURT A. M. Solide Männer, die eine Agentur zu übernehmen gesonnen sind, erhalten einen annehmbaren Rabatt. Herrenkleider werden gewaschen und reparirt. Herzogstraße Nr. 11. Agentur-Gesuch für ein lucratives Geschäft, welches in allen deutschen Ländern ohne Fonds betrieben werden kann. Die Provision ist 33 1/3 pCt., und wird nur ausgebreitete Bekanntschaft und Realität verlangt, besonders Bewohnern kleiner Orte anzuempfehlen. — Anmeldungen unter B. L. Nr. 4, Post restant franco, Frankfurt a. M. werden erbeten. Germania. General-Versammlung. Samstag den 12. Mai, Abends 8 Uhr. Der Vorstand. Die Landwehrmänner der Umgegend von Frechen, sind eingeladen sich Sonntag den 14. Mai in Frechen bei Johann Kann einzufinden. (Nachmittags 2 Uhr.) Das provisorische Comite. Herausgeber: St. Raut. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0004" n="1682"/> </div> <div n="1"> <head>Französische Republik.</head> <div xml:id="ar296_029" type="jArticle"> <head>Paris, 9. Mai.</head> <p>Die „Estafette“ meldete gestern Abend: Wir wissen aus guter Hand, daß sich am Schluß der Nachtsitzung sämmtliche Minister in das Elisée begaben und ihre Entlassung in die Hände des Präsidenten legten. Der Präsident weigerte sich aber, dieselbe anzunehmen. Ein langer Ministerrath entspann sich und die Majorität, zuletzt fast alle Minister, zogen ihre Entlassung zurück, nur Einer weigerte sich, zu bleiben. Man ließ ihn am frühen Morgen noch beim Präsidenten. Als Resultat dieser langen Sitzung stellt sich heraus, daß man jeden Ministerwechsel im gegenwärtigen Augenblicke für gefährlich hält und einen Abgeordneten nach Rom schicken will, um die Stimmung der Stadt auszuforschen. Oudinot, unglücklich und getäuscht, soll nicht desavouirt werden.</p> <p>— Gestern Abend ist ein Vertreter des Elisee nach Rom abgegangen, angeblich um die dortige Volksstimmung zu sondiren.</p> <p>— Der Gemeinderath des Lyoner Proletarier-Viertels Croix Rousse ist aufgelöst.</p> <p>— Die fällige Post aus Rom von 30. April ist in Folge des schlechten Wetters in den Alpenpässen heute ausgeblieben.</p> <p>— Lord Normanby überreichte gestern im Namen des Londoner Kabinets eine neue Note, worin dasselbe gegen die russische Intervention in den ungarischen Angelegenheiten protestirt.</p> <p>Ein ähnlicher Schritt ist vorauszusetzen, falls Aucona besetzt würde.</p> <p>— In Havre fand gestern eine förmliche Militär Revolution statt. Dieselbe begann auch dort damit, daß etwa zweihundert Soldaten, ohne Waffen sich gegen ein Gefängniß stürzten und dort einen beliebten Unteroffizier herausholten. Die gange Bürgerwehr gerieth unter die Waffen. Der Corporal wurde den Perturbatoren wieder entrissen und auf die Eisenbahn gebracht.</p> <p>— Während man auf allen Straßen von Paris den Anklageakt gegen Präsident und Minister für einen Sou verkauft und die Sympathie für die braven römischen Demokraten täglich wächst, überraschten uns die Abendblätter mit folgendem Briefe, der große Entrüstung hervorruft.</p> <p>Elysee-National, 8. Mai 1849.</p> <p>Mein lieber General!</p> <p>Die telegraphische Nachricht, welche den unvorhergesehenen Widerstand meldet, den Sie unter den Mauern Roms fanden, hat mich lebhaft bekümmert. Ich hoffte, wie Sie wissen, daß die Einwohner von Rom, vor der offenbaren Gewißheit die Augen öffnen und unsere Armee mit Bereitwilligkeit empfangen würden, die vor ihnen erschien, um eine wohlwollende und uneigennützige Mission zu erfüllen. Es geschah aber anders. Unsere Soldaten sind als Feinde empfangen worden; unsere militärische Ehre steht auf dem Spiel. Ich werde nicht dulden, daß ihr irgend Angriff geschehe. Verstärkungen werden Ihnen nicht fehlen. Sagen Sie Ihren Soldaten, daß ich ihre Tapferkeit schätze, daß ich ihren Gram theile und daß sie stets auf meine Stütze und meine Erkenntlichkeit zählen können.</p> <p>Empfangen Sir, Herr General, die Versicherung meiner Hochachtung.</p> <p>(gez.) <hi rendition="#g">Louis Napoleon Bonaparte</hi>.</p> <p>Die Nationalversammlung sieht in dem Briefe Louis Napoleon Bonaparte's einen Fehdehandschuh. Dies hat heute heftige Debatten hervorgerufen. Barrot, die Gefahr über seinem Haupt erblickend, suchte zu beschwichtigen, indem er erklärte, daß dieser Brief nichts weiter sei, als ein Privatherzenserguß des Präsidenten gegen den General. Die offiziellen Depeschen mit vollständigen Berichten seien noch nicht eingetroffen; man möge also die Interpellationen verschieben. Dieser Verschub wird angenommen. Fortsetzung also Morgen oder Uebermorgen!</p> <p>Dieser Bordesavonnement des verantwortlichen Präsidenten durch seine Minister ist rührend.</p> <p>— <hi rendition="#g">Nationalversammlung</hi>. Sitzung vom 9. Mai. Anfang 1 Uhr. Präsident Marrast.</p> <p>Große Agitation im Saale; Lamoriciere und Bedeau unterhalten sich lebhaft. Andere Gruppen bilden sich ungeachtet der Erklärung Marrast's, daß die Sitzung eröffnet sei.</p> <p><hi rendition="#g">Millard:</hi> Warum ist der vorgestrige Beschluß der Nationalversammlung rücksichtlich Italiens noch nicht im Moniteur erschienen?</p> <p><hi rendition="#g">Marrast:</hi> Diese Zögerung liegt an der Krankheit des Chefs der Protokollführer. Die Promulgation soll morgen ohne Fehl geschehen.</p> <p>Mehrere Gesetzentwürfe lokaler Natur werden mechanisch erledigt.</p> <p><hi rendition="#g">Marrast:</hi> Die Versammlung sollte jetzt zum Budget zurückkehren, doch verlangt Bürger Grevy das Wort zu Interpellationen.</p> <p><hi rendition="#g">Grevy</hi> (tiefe Stille): Sie entsinnen sich Ihres Votums vom 7 Mai Nachts Der einzige Akt der Regierung seither ist ein Brief, den die gestrigen Abendblätter veröffentlichen (Er liest den Brief des Präsidenten der Republik an Oudinot vor.) Ich finde diesen Brief als ein Tort gegen die Nationalversammlung und frage das Ministerieu, ob er ihn als offizieller Ausdruck der Gesinnung des Kabinets anerkenne?</p> <p><hi rendition="#g">Barrot:</hi> Dieser Brief ist ein Brief der Sympathie des Präsidenten für den General Oudinot und unsere Truppen. (Ah! Ah!) Es ist wahr, daß es in der That schwierig sein mag, dem Brief keinen offiziellen Charakter beizulegen, aber er ist kein Kabinets-Akt. Doch desavouirt die Regierung nichts. (Sensation. Heftige Unterbrechung zur Linken.) Wie (?) sollten wir in der That nach Civita-Vecchia zurückweichen? (Ja! Ja! Nein! Nein!) Ehe wir solche Befehle geben, legen wir unser Amt nieder, und dies in einem Augenblick, wo der Telegraph die Annäherung neapolitanischer und östreichischer Corps gegen Rom meldet? Der Zweck der Expedition war ja gerade der, diese östreichisch-neapolitanische Intervention zu hindern. Der Redner tritt nun in lange Wiederholungen über die Absichten der Versammlung beim Votum und schließt mit der Erklärung, daß die Regierung noch keine offizielle über das in Rom Vorgefallene bis zu diesen Augenblick habe. Sie seien aber signalisirt und könnten nicht länger mehr zögern.</p> <p><hi rendition="#g">Grevy:</hi> Der Konseilpräsident benachrichtigt uns, daß er die Depesche noch gewärtige. Ich beantrage also, Vertagung der Debatte auf morgen.</p> <p><hi rendition="#g">Ledru-Rollin</hi> bekämpft die Vertagung. Es handele sich zunächst um den bewußten Brief; dieser Brief sei ein Hohn für die Nationalversammlung, dessen Verfolgung die Minister entfliehen möchten, indem sie dem Briefe jeden offiziellen Charakter absprechen. Der Präsident der Republik verheißt dem General Verstärkung in einem Privatbriefe — das ist neu, ganz neu ‥‥ das ist das alte Justemilium. (Eine enorme Agitation hindert uns am genauen verstehen.</p> <p>Eine heftige Debatte entspinnt sich, auf welche Art man den Brief todt schlage.</p> <p><hi rendition="#g">Flocon,</hi> le digne père Flocon, schlägt folgende motivirte Tagesordnung vor:</p> <p rendition="#et">„Da nach Art. 67 der Verfassung Aktionen des Präsidenten nur Gultigkeit haben, wenn sie vom Ministerium genehmigt sind, so geht die Versammlung zur Tagesordnung über.“</p> <p><hi rendition="#g">Flocon</hi> will sie entwickeln. (Tumult.)</p> <p><hi rendition="#g">Barrot:</hi> Eben signalisirt uns der Telegraph das Einlaufen der Depesche in Toulon. (Also Vertagung! Vertagung!). Ich bitte also die Debatten erst nach dem Empfang dieser Papiere fortzusetzen. (Ja! Ja! Nein! Nein!)</p> <p>Somit fällt der Brief vorläufig ins Wasser und die Versammlung kehrt zum Büdget zurück.</p> <p>Der weitere Verlauf der Büdgetdebatte bietet nicht das mindeste Interesse.</p> <p>Sie wird beim Kapitel 22 abgebrochen und die Sitzung um 6 Uhr geschlossen.</p> <p>Frapolli, der römische Gesandte, hat eine neue Protestation an die Nationalversammlung gelangen lassen, wie wir am Schluß der Sitzung in Erfahrung bringen.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Neueste Nachrichten.</head> <div xml:id="ar296_030" type="jArticle"> <head><bibl><author>144</author></bibl> Düsseldorf, 11. Mai.</head> <p>So eben marschirt 1 Bataillon Infanterie und 4 Stück Geschütze nach <hi rendition="#g">Neuß</hi>. Sie waren bis <hi rendition="#g">Hamm</hi> gekommen; dort fanden sie die fliegende Brücke abgehenkt. Drum mußten sie wieder hieher zurück.</p> <p>In <hi rendition="#g">Neuß ist das Zeughaus gestürmt. Außer den Neußer Bürgern stehen</hi> 6000 <hi rendition="#g">Bewaffnete da, aus Gladbach, Rheid, Viersen, Crefeld</hi> etc.</p> <p><hi rendition="#b">Die Neußer Bürger sind im Besitz von 14 Kanonen</hi>.</p> </div> <div xml:id="ar296_031" type="jArticle"> <head>Frankfurt, 10. Mai.</head> <p>Die National-Versammlung hat so eben folgende Beschlüsse gefaßt:</p> <p>1) Dem schweren <hi rendition="#g">Bruche des Reichsfriedens, welchen die preußische Regierung durch unbefugtes Einschreiten im Königreich Sachsen sich hat zu Schulden kommen lassen, ist durch alle zu Gebote stehenden Mittel entgegen zu treten</hi>.</p> <p>2) Neben Aufrechthaltung der öffentlichen Ruhe und Sicherheit sind diejenigen Bestrebungen des Volks und seiner Vertreter, welche zur Durchführung der endgültig beschlossenen Reichsverfassung geschehen, gegen jeden Zwang und Unterdrückung in Schutz zu nehmen.</p> <p>Die provisorische Centralgewalt ist zur Ausführung dieser Beschlüsse aufzufordern.</p> <p>Die Versammlung sandte eine Deputation mit diesem Beschluß an den Reichsverweser, welcher die Bildung eines neuen Ministeriums versprach, aber von „Durchführung der Verfassung“ nichts wissen wollte.</p> </div> <div xml:id="ar296_032" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Mainz, 9. Mai.</head> <p>Das Bataillon des 28. (preuß.) Regiments, das die gottbegnadete Mordbande nach <hi rendition="#g">Landau</hi> zum Erwürgen des Volks abgesandt, ist hier auf einem Schleppschiffe wieder eingetroffen. Denn die Pfälzer verstehen keinen Spaß und eben darum kehrten die preußischen Standrechtssöldlinge wieder heim!</p> </div> <div xml:id="ar296_033" type="jArticle"> <head>Neustadt, 9. Mai.</head> <p>Von dem Reichstags-Allgeordneten Culmann trifft so eben per Estafette folgendes Schreiben aus Landau 8. Mai an den hiesigen Cantonalausschuß ein:</p> <p>„Die Preußen erhielten durch den Reichskommissär heute den Befehl zum Rückmarsch. — Der Befehl kam ihnen in Weingarten zu, morgen findet der Rückmarsch statt.“</p> </div> </div> <div> <bibl>Redakteur en chef <editor>Karl Marx.</editor> </bibl> </div> <div type="jReadersLetters" n="1"> <div xml:id="ar296_035" type="jArticle"> <head>Erklärung.</head> <p>Festhaltend an den Märzerrungenschaften des deutschen Volkes, erklären die unterzeichneten Vereine ihren Beitritt zu der von der Breslauer Volksversammlung am 29. April d. J. beschlossenen, in der „Neuen Oderzeitung“ Nro. 125 veröffentlichten Proklamation. Wir sind zu der Ueberzeugung veranlaßt, daß auch die unsern Vereinen nicht angehörigen Bewohner der Grafschaft Glatz in Anerkennung und unwandelbarer Festhaltung der zu Frankfurt rechtmäßig beschlossenen und verkündigten Reichsverfassung der großen Wahrheit nach mit uns einverstanden sind.</p> <p>Glatz, den 8. Mai 1849.</p> <p rendition="#et">Der Rustikalverein in Glatz.<lb/> Der Volksverein in Glatz.<lb/> Der Arbeiterverein in Ullersdorf.<lb/> Der Rustikal- und Handwerkerverein in Reinerrb.<lb/> Der Arbeiterverein in Eisendorf.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Handelsnachrichten.</head> <gap reason="insignificant"/> </div> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn"> <p>Schifffahrts-Anzeige.</p> <p>Köln, 10. Mai 1849.</p> <p>Abgefahren.</p> <p>C. Acker nach Mainz. H. Harling nach Bingen. Fr. Spaeth nach dem Niedermain. S. Schön nach dem Obermain. Ph. Schwarz, Wwe. C. Müller und B. Sommer nach Mannheim; sämmtlich geschleppt.</p> <p>In Ladung</p> <p>Nach Ruhrort bis Emmerich A. J. Orts. Nach Düsseldorf bis Mülheim a. d. Ruhr Chr. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied J. Krämer u. H. Schuhmacher. Nach Koblenz, der Mosel und Saar D. Schlaegel. Nach der Mosel und Saar J. Castor. Nach Bingen M. Diehl. Nach Mainz Ph. Kimpel. Nach dem Niedermain Fr. Schulz. Nach dem Obermain Val. Ebert. Nach Heilbronn L. Heuß. Nach Kannstadt und Stuttgart L. Bühler. Nach Worms und Mannheim S. Stehling; und (im Sicherheitshafen) A. Adams.</p> <p>Ferner: Nach Rotterdam Capt. Hollenberg, Köln Nr. 27.</p> <p>Nach Amsterdam Capt. Singendonk, Köln Nr. 10.</p> <p><hi rendition="#g">Rheinhöhe:</hi> 9′ 1/2″. Köln. Pegel.</p> <p>Zur Anfertigung der Auszüge liegt offen die Deklaration des Schiffers Tromp.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Sitzung des Gemeinderathes vom 10. Mai 1849.</p> <p>Der Gemeinderath nimmt Kenntniß von der Uebernahme des Präsidii der hiesigen Regierung durch den Herrn von Möller, so wie von einem Schreiben des Herrn von Wittgenstein d. d. Berlin, 29. April 1849, den Bau der stehenden Rheinbrücke bei Köln betreffend.</p> <p>Der Antrag auf <hi rendition="#g">sofortige</hi> Reorganisation der Bürgerwehr, welcher in Folge einer Eingabe „der Delegirten der einzelnen Abtheilungen der hiesigen Bürgerwehr vom 9. Mai c. mit der Aufforderung an die Gemeindeverwaltung: von der betreffenden Militärbehörde die sofortige Rückgabe der im September vorigen Jahres der Bürgerwehr genommenen Waffen zu verlangen, und im Weigerungsfalle für schleunige Wiederbewaffnung der hiesigen Bürgerwehr aus Gemeindemitteln Sorge zu tragen,“ gestellt war, — wird abgelehnt.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Civilstand der Stadt Köln.</p> <p>Den 6. Mai 1849.</p> <p>Geburten.</p> <p>Carl Jos. Hub, S. v. Carl Jos. Hub Maria Meyer, Ingenieur der Gasanstalt, Hochstr. — Heinr., S. v. Heinr. Wilh. Sandkuhl, Literat, Domstr.</p> <p>Geburten.</p> <p>(7. Mai.) Jos., S. v. Jak. Düren, Tagl., Wehra. — Pet., S. v. Jos. Pick, Tagl, Kayg. — Cath., T. v. Heinr. Dorf, Tagl, alte Mauer am Bach. — Cath., T. v. Christ. Keller, Tapetendrucker, Weißbütteng. — Casp. Aloys, S. v. Casp. Wallraf, Tischlerm., Röhrerg. — Elisab., T. v. Dionys Claren, Tagl., Altengrabengäßchen. — Christ., S. v. Joh. Esch, Maurer, Cartbäuserw. — Joh., S. v. Joh. Oeder, Zimmermann, Kattenbug. — Christian, S. v. Bened. Lessenich, Dachdeckerges., gr. Spitzeng. — Georg, S. v. Pet. Denz, Schiffkn, Entenpfuhl. — Max. Alex., S. v. Joh. Sam. Gaabe, ohne Gesch, Sterneng.</p> <p>Sterbefälle.</p> <p>Franz Hub. Linnartz, 8 M. alt, gr Griechenm. — Phil Aretz, 1 J. 6 W. alt, Straßburgerg. — Joh. Paul. Decker, Rentner, 65 J. alt, Wwr, Mauritiussteinweg. — Ursula Maurer, 1 J. 5 M. alt, Georgstr. — Joseph Moersch, 6 M alt, Maximinstr.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Heiraths-Anzeige.</p> <p>Unsere heute vollzogene eheliche Verbindung beehren wir uns Verwandten und Freunden statt besonderer Meldung hierdurch ergebenst anzuzeigen.</p> <p>Köln, den 12 Mai 1849</p> <p>Everhard Ringens.</p> <p>Catharina Ringens, geborne Neunzig.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Im Verlage von G. Schirmer in Jülich erscheint in einigen Tagen und ist bei Unterzeichnetem zu haben:</p> <p>Bericht über die Wirksamkeit der beiden Abgeordneten zur zweiten Kammer für Jülich Düren. Herrn v. Berg und Moedersheim. Vom Ausschuß des Wahlmänner-Vereins.</p> <p>Preis in farbigem Umschlag 3 Sgr.</p> <p>Dieser Bericht enthält die durch den Abgeordneten Herrn v. Berg in der zweiten Kammer, bis zu deren Auflösung gehaltenen Reden, nach den stenographischen Berichten und einen ausführlichen Bericht über die Wirksamkeit beider Abgeordneten.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Kreis Mülheim.</p> <p>Der Berg. Gladbacher Arbeiter-Verein erlaubt sich hiermit an den demokratischen Central-Verein die ergebenste Anfrage: ob der gutgesinnte Kreis Mülheim in den wichtigen Landwehr-Angelegenheiten seinen Nachbar-Kreisen zurück stehen soll?</p> <p>Der Vorstand.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Bürgerwehr-Angelegenheit.</p> <p>In einer gestern Abend in der Krone auf dem Heumarkte statt gehabten Versammlung von Bürgerwehrmännern der 2. Compagnie, wurde öffentlich erklärt: Es sei derjenige, der die betreffenden Einladungen der Wehrmänner besorgte, höchst ungebührlich im Hause des Herrn F. W. Nourney, Filzengraben Nr. 18, empfangen worden. Eine offene und prompte Erklärung hierüber, wird vielseitig gewünscht.</p> </div> <div type="jAn"> <p>An die Feinde und Verleumder des Herrn Dr. D'Ester.</p> <p>(Verspätet).</p> <p>Herr Dr. D'Ester ist ein ganz tüchtiger, ganz uneigennütziger, sich selbst aufopfernder Arzt, was er vor Jahren bewiesen, wo in der großen und armen Gemeinde Hürth, Landkreis Köln, das Nervenfieber schrecklicher als die Cholera wüthete, und was tausende Menschen aus den vielen Ortschaften dortiger Gegend auf Verlangen bereitwilligst bezeugen werden, daß Ihr aber, was Intelligenz und Patriotismus angeht, dem kleinen Doktor auch mit einer langen Heugabel das Wasser nicht reichen könnt, das beweisen eben Eure gemeine und verleumderische Inserate.</p> <p>Einer für Tausende.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Für Cigarren-Fabriken.</p> <p>Seidenbast zu haben. Schildergasse Nr. 98-.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Täglich großer Maifischfang von Gebr. Wattler am Thürmchen.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Bonn-Kölner Eisenbahn.</p> <p>Vom 16. April bis 30. September d. J. fahren die Züge täglich:</p> <p>Von Köln.</p> <p>6 1/2*), 10**), 11 1/2***) Uhr Vormittags.</p> <p>2 Uhr 50 Minuten, 5, 8 Uhr Nachmittags.</p> <p>Von Bonn.</p> <p>6, 8, 12 Uhr Vormittags.</p> <p>2 Uhr 20 Minuten, 5 Uhr 10 Minuten, 8 1/2 Uhr Nachmittags.</p> <p>*) Anschluß in Bonn an die Dampfschiffe der Kölnischen und Dusseldorfer Gesellschaft an demselben Tage bis Mainz.</p> <p>**) Anschluß in Bonn an das Dampfschiff der Düsseldorfer Gesellschaft bis Koblenz.</p> <p>***) Anschluß in Bonn an das Dampfschiff der Kölnischen Gesellschaft bis Koblenz.</p> <p>Die Direktion.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Thüringer Volkstribun.</p> <p>Einladung zur Subscription.</p> <p>Als es im Herbste des vorigen Jahres der Reaktion gelang, die demokratische Bewegung in den sächsischen Herzogthümern durch Waffengewalt zu unterdrücken, erlag auch das Organ des Kreis-Ausschusses der Thüringer Demokratie, der „Thüringer Volkstribun“, der Gewalt der Umstände Die Gründer und Redakteure desselben wurden plötzlich in den Kerker geschleppt, und der Tribun mußte verstummen. Seitdem ist ein neuer Frühling in das Land gekommen und mit ihm neue Hoffnungen für die geschlagene, aber nimmer besiegte Demokratie</p> <p>Einer der frühern Redakteure, G. Rothe, ist der Freiheit wiedergegeben, und es ergingen sogleich nach seinem Austritt aus dem Kerker zahlreiche Aufforderungen an ihn, den Volkstribun wieder ins Leben zu rufen. Diesen Aufforderungen zu genügen und zugleich ein Werkzeug zur kräftigen Reorganisation der Thüringer Demokratie zu schaffen, haben sich mehrere bewährte Volksmänner zur Wiederherausgabe des „Volkstribuns“ vereinigt.</p> <p>Die Tendenz des Blattes wird dieselbe sein, wie sie in den ersten 12 Nummern sich kundgegeben hat. Wir glauben, daß die reine Demokratie nur in einer solchen Staatsform sich verwirklichen lasse, in der die Würde des Menschen in Allem auf's Höchste geachtet wird, in der demokratischen Republik. Unser Wahlspruch ist der der europäischen Social-Demokratie:</p> <p>„Freiheit, Wohlstand, Bildung für Alle,“</p> <p>Der Volkstribun erscheint vom 1. Mai an vorläufig zweimal wöchentlich unter der verantwortlichen Redaktion von G. Rothe und unter Mitwirkung von Dr. Lafaurie, H. Jäde, Dr. Otto, Dr. Rollet, Carl Brau, Haus, Deinhardt und anderer Volksmänner im In- und Auslande.</p> <p>Der Abonnementspreis beträgt auf allen Thurn- und Taxischen Postämtern vierteljährlich 20 Sgr.</p> <p>In der Expedition 15 Sgr.</p> <p>Alle Gleichgesinnte, sowohl Einzelne als Vereine, fordern wir auf, zur Verbreitung des Blattes im Interesse der Demokratie mitzuwirken und durch Correspondenzen uns zu unterstützen.</p> <p>Jena, im April 1849.</p> <p>Das Redaktions-Comite.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Das vom Staat errichtete und von den Landesständen garantirte badische Staats-Eisenbahn-Anlehen von 14,000,000 Gulden ist rückzahlbar durch Gewinne von 14mal 50,000, 54mal 40,000, 12mal 35,000, 23mal 15,000, 2mal 12,000, 55mal 10,000. — Die geringste Prämie ist fl. 42. Die nächste Verloosung findet am 31. Mai 1849 statt, und sind hierzu beim unterzeichneten Handlungshaus Originalloose für alle Ziehungen gültig à 18 1/2 Thlr. und für die bevorstehende allein à 1 Thlr. zu erhalten. Dieses solide Anlehen kann Jedem empfohlen werden, der Fortuna auf billige Art versuchen will.</p> <p>Julius Stiebel, jun. Banquier.</p> <p>Bureau: WOLLGRABEN in FRANKFURT A. M.</p> <p>Solide Männer, die eine Agentur zu übernehmen gesonnen sind, erhalten einen annehmbaren Rabatt.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Herrenkleider werden gewaschen und reparirt. Herzogstraße Nr. 11.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Agentur-Gesuch für ein lucratives Geschäft, welches in allen deutschen Ländern ohne Fonds betrieben werden kann. Die Provision ist 33 1/3 pCt., und wird nur ausgebreitete Bekanntschaft und Realität verlangt, besonders Bewohnern kleiner Orte anzuempfehlen. — Anmeldungen unter B. L. Nr. 4, Post restant franco, Frankfurt a. M. werden erbeten.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Germania.</p> <p>General-Versammlung.</p> <p>Samstag den 12. Mai, Abends 8 Uhr.</p> <p>Der Vorstand.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Die Landwehrmänner der Umgegend von Frechen, sind eingeladen sich Sonntag den 14. Mai in Frechen bei Johann Kann einzufinden. (Nachmittags 2 Uhr.)</p> <p>Das provisorische Comite.</p> </div> </div> <div type="imprint"> <p>Herausgeber: St. Raut.<lb/> Druck von J. W. Dietz, Hutmacher Nr. 17.</p> </div> </body> </text> </TEI> [1682/0004]
Französische Republik. Paris, 9. Mai. Die „Estafette“ meldete gestern Abend: Wir wissen aus guter Hand, daß sich am Schluß der Nachtsitzung sämmtliche Minister in das Elisée begaben und ihre Entlassung in die Hände des Präsidenten legten. Der Präsident weigerte sich aber, dieselbe anzunehmen. Ein langer Ministerrath entspann sich und die Majorität, zuletzt fast alle Minister, zogen ihre Entlassung zurück, nur Einer weigerte sich, zu bleiben. Man ließ ihn am frühen Morgen noch beim Präsidenten. Als Resultat dieser langen Sitzung stellt sich heraus, daß man jeden Ministerwechsel im gegenwärtigen Augenblicke für gefährlich hält und einen Abgeordneten nach Rom schicken will, um die Stimmung der Stadt auszuforschen. Oudinot, unglücklich und getäuscht, soll nicht desavouirt werden.
— Gestern Abend ist ein Vertreter des Elisee nach Rom abgegangen, angeblich um die dortige Volksstimmung zu sondiren.
— Der Gemeinderath des Lyoner Proletarier-Viertels Croix Rousse ist aufgelöst.
— Die fällige Post aus Rom von 30. April ist in Folge des schlechten Wetters in den Alpenpässen heute ausgeblieben.
— Lord Normanby überreichte gestern im Namen des Londoner Kabinets eine neue Note, worin dasselbe gegen die russische Intervention in den ungarischen Angelegenheiten protestirt.
Ein ähnlicher Schritt ist vorauszusetzen, falls Aucona besetzt würde.
— In Havre fand gestern eine förmliche Militär Revolution statt. Dieselbe begann auch dort damit, daß etwa zweihundert Soldaten, ohne Waffen sich gegen ein Gefängniß stürzten und dort einen beliebten Unteroffizier herausholten. Die gange Bürgerwehr gerieth unter die Waffen. Der Corporal wurde den Perturbatoren wieder entrissen und auf die Eisenbahn gebracht.
— Während man auf allen Straßen von Paris den Anklageakt gegen Präsident und Minister für einen Sou verkauft und die Sympathie für die braven römischen Demokraten täglich wächst, überraschten uns die Abendblätter mit folgendem Briefe, der große Entrüstung hervorruft.
Elysee-National, 8. Mai 1849.
Mein lieber General!
Die telegraphische Nachricht, welche den unvorhergesehenen Widerstand meldet, den Sie unter den Mauern Roms fanden, hat mich lebhaft bekümmert. Ich hoffte, wie Sie wissen, daß die Einwohner von Rom, vor der offenbaren Gewißheit die Augen öffnen und unsere Armee mit Bereitwilligkeit empfangen würden, die vor ihnen erschien, um eine wohlwollende und uneigennützige Mission zu erfüllen. Es geschah aber anders. Unsere Soldaten sind als Feinde empfangen worden; unsere militärische Ehre steht auf dem Spiel. Ich werde nicht dulden, daß ihr irgend Angriff geschehe. Verstärkungen werden Ihnen nicht fehlen. Sagen Sie Ihren Soldaten, daß ich ihre Tapferkeit schätze, daß ich ihren Gram theile und daß sie stets auf meine Stütze und meine Erkenntlichkeit zählen können.
Empfangen Sir, Herr General, die Versicherung meiner Hochachtung.
(gez.) Louis Napoleon Bonaparte.
Die Nationalversammlung sieht in dem Briefe Louis Napoleon Bonaparte's einen Fehdehandschuh. Dies hat heute heftige Debatten hervorgerufen. Barrot, die Gefahr über seinem Haupt erblickend, suchte zu beschwichtigen, indem er erklärte, daß dieser Brief nichts weiter sei, als ein Privatherzenserguß des Präsidenten gegen den General. Die offiziellen Depeschen mit vollständigen Berichten seien noch nicht eingetroffen; man möge also die Interpellationen verschieben. Dieser Verschub wird angenommen. Fortsetzung also Morgen oder Uebermorgen!
Dieser Bordesavonnement des verantwortlichen Präsidenten durch seine Minister ist rührend.
— Nationalversammlung. Sitzung vom 9. Mai. Anfang 1 Uhr. Präsident Marrast.
Große Agitation im Saale; Lamoriciere und Bedeau unterhalten sich lebhaft. Andere Gruppen bilden sich ungeachtet der Erklärung Marrast's, daß die Sitzung eröffnet sei.
Millard: Warum ist der vorgestrige Beschluß der Nationalversammlung rücksichtlich Italiens noch nicht im Moniteur erschienen?
Marrast: Diese Zögerung liegt an der Krankheit des Chefs der Protokollführer. Die Promulgation soll morgen ohne Fehl geschehen.
Mehrere Gesetzentwürfe lokaler Natur werden mechanisch erledigt.
Marrast: Die Versammlung sollte jetzt zum Budget zurückkehren, doch verlangt Bürger Grevy das Wort zu Interpellationen.
Grevy (tiefe Stille): Sie entsinnen sich Ihres Votums vom 7 Mai Nachts Der einzige Akt der Regierung seither ist ein Brief, den die gestrigen Abendblätter veröffentlichen (Er liest den Brief des Präsidenten der Republik an Oudinot vor.) Ich finde diesen Brief als ein Tort gegen die Nationalversammlung und frage das Ministerieu, ob er ihn als offizieller Ausdruck der Gesinnung des Kabinets anerkenne?
Barrot: Dieser Brief ist ein Brief der Sympathie des Präsidenten für den General Oudinot und unsere Truppen. (Ah! Ah!) Es ist wahr, daß es in der That schwierig sein mag, dem Brief keinen offiziellen Charakter beizulegen, aber er ist kein Kabinets-Akt. Doch desavouirt die Regierung nichts. (Sensation. Heftige Unterbrechung zur Linken.) Wie (?) sollten wir in der That nach Civita-Vecchia zurückweichen? (Ja! Ja! Nein! Nein!) Ehe wir solche Befehle geben, legen wir unser Amt nieder, und dies in einem Augenblick, wo der Telegraph die Annäherung neapolitanischer und östreichischer Corps gegen Rom meldet? Der Zweck der Expedition war ja gerade der, diese östreichisch-neapolitanische Intervention zu hindern. Der Redner tritt nun in lange Wiederholungen über die Absichten der Versammlung beim Votum und schließt mit der Erklärung, daß die Regierung noch keine offizielle über das in Rom Vorgefallene bis zu diesen Augenblick habe. Sie seien aber signalisirt und könnten nicht länger mehr zögern.
Grevy: Der Konseilpräsident benachrichtigt uns, daß er die Depesche noch gewärtige. Ich beantrage also, Vertagung der Debatte auf morgen.
Ledru-Rollin bekämpft die Vertagung. Es handele sich zunächst um den bewußten Brief; dieser Brief sei ein Hohn für die Nationalversammlung, dessen Verfolgung die Minister entfliehen möchten, indem sie dem Briefe jeden offiziellen Charakter absprechen. Der Präsident der Republik verheißt dem General Verstärkung in einem Privatbriefe — das ist neu, ganz neu ‥‥ das ist das alte Justemilium. (Eine enorme Agitation hindert uns am genauen verstehen.
Eine heftige Debatte entspinnt sich, auf welche Art man den Brief todt schlage.
Flocon, le digne père Flocon, schlägt folgende motivirte Tagesordnung vor:
„Da nach Art. 67 der Verfassung Aktionen des Präsidenten nur Gultigkeit haben, wenn sie vom Ministerium genehmigt sind, so geht die Versammlung zur Tagesordnung über.“
Flocon will sie entwickeln. (Tumult.)
Barrot: Eben signalisirt uns der Telegraph das Einlaufen der Depesche in Toulon. (Also Vertagung! Vertagung!). Ich bitte also die Debatten erst nach dem Empfang dieser Papiere fortzusetzen. (Ja! Ja! Nein! Nein!)
Somit fällt der Brief vorläufig ins Wasser und die Versammlung kehrt zum Büdget zurück.
Der weitere Verlauf der Büdgetdebatte bietet nicht das mindeste Interesse.
Sie wird beim Kapitel 22 abgebrochen und die Sitzung um 6 Uhr geschlossen.
Frapolli, der römische Gesandte, hat eine neue Protestation an die Nationalversammlung gelangen lassen, wie wir am Schluß der Sitzung in Erfahrung bringen.
Neueste Nachrichten. 144 Düsseldorf, 11. Mai. So eben marschirt 1 Bataillon Infanterie und 4 Stück Geschütze nach Neuß. Sie waren bis Hamm gekommen; dort fanden sie die fliegende Brücke abgehenkt. Drum mußten sie wieder hieher zurück.
In Neuß ist das Zeughaus gestürmt. Außer den Neußer Bürgern stehen 6000 Bewaffnete da, aus Gladbach, Rheid, Viersen, Crefeld etc.
Die Neußer Bürger sind im Besitz von 14 Kanonen.
Frankfurt, 10. Mai. Die National-Versammlung hat so eben folgende Beschlüsse gefaßt:
1) Dem schweren Bruche des Reichsfriedens, welchen die preußische Regierung durch unbefugtes Einschreiten im Königreich Sachsen sich hat zu Schulden kommen lassen, ist durch alle zu Gebote stehenden Mittel entgegen zu treten.
2) Neben Aufrechthaltung der öffentlichen Ruhe und Sicherheit sind diejenigen Bestrebungen des Volks und seiner Vertreter, welche zur Durchführung der endgültig beschlossenen Reichsverfassung geschehen, gegen jeden Zwang und Unterdrückung in Schutz zu nehmen.
Die provisorische Centralgewalt ist zur Ausführung dieser Beschlüsse aufzufordern.
Die Versammlung sandte eine Deputation mit diesem Beschluß an den Reichsverweser, welcher die Bildung eines neuen Ministeriums versprach, aber von „Durchführung der Verfassung“ nichts wissen wollte.
* Mainz, 9. Mai. Das Bataillon des 28. (preuß.) Regiments, das die gottbegnadete Mordbande nach Landau zum Erwürgen des Volks abgesandt, ist hier auf einem Schleppschiffe wieder eingetroffen. Denn die Pfälzer verstehen keinen Spaß und eben darum kehrten die preußischen Standrechtssöldlinge wieder heim!
Neustadt, 9. Mai. Von dem Reichstags-Allgeordneten Culmann trifft so eben per Estafette folgendes Schreiben aus Landau 8. Mai an den hiesigen Cantonalausschuß ein:
„Die Preußen erhielten durch den Reichskommissär heute den Befehl zum Rückmarsch. — Der Befehl kam ihnen in Weingarten zu, morgen findet der Rückmarsch statt.“
Redakteur en chef Karl Marx. Erklärung. Festhaltend an den Märzerrungenschaften des deutschen Volkes, erklären die unterzeichneten Vereine ihren Beitritt zu der von der Breslauer Volksversammlung am 29. April d. J. beschlossenen, in der „Neuen Oderzeitung“ Nro. 125 veröffentlichten Proklamation. Wir sind zu der Ueberzeugung veranlaßt, daß auch die unsern Vereinen nicht angehörigen Bewohner der Grafschaft Glatz in Anerkennung und unwandelbarer Festhaltung der zu Frankfurt rechtmäßig beschlossenen und verkündigten Reichsverfassung der großen Wahrheit nach mit uns einverstanden sind.
Glatz, den 8. Mai 1849.
Der Rustikalverein in Glatz.
Der Volksverein in Glatz.
Der Arbeiterverein in Ullersdorf.
Der Rustikal- und Handwerkerverein in Reinerrb.
Der Arbeiterverein in Eisendorf.
Handelsnachrichten. _ Schifffahrts-Anzeige.
Köln, 10. Mai 1849.
Abgefahren.
C. Acker nach Mainz. H. Harling nach Bingen. Fr. Spaeth nach dem Niedermain. S. Schön nach dem Obermain. Ph. Schwarz, Wwe. C. Müller und B. Sommer nach Mannheim; sämmtlich geschleppt.
In Ladung
Nach Ruhrort bis Emmerich A. J. Orts. Nach Düsseldorf bis Mülheim a. d. Ruhr Chr. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied J. Krämer u. H. Schuhmacher. Nach Koblenz, der Mosel und Saar D. Schlaegel. Nach der Mosel und Saar J. Castor. Nach Bingen M. Diehl. Nach Mainz Ph. Kimpel. Nach dem Niedermain Fr. Schulz. Nach dem Obermain Val. Ebert. Nach Heilbronn L. Heuß. Nach Kannstadt und Stuttgart L. Bühler. Nach Worms und Mannheim S. Stehling; und (im Sicherheitshafen) A. Adams.
Ferner: Nach Rotterdam Capt. Hollenberg, Köln Nr. 27.
Nach Amsterdam Capt. Singendonk, Köln Nr. 10.
Rheinhöhe: 9′ 1/2″. Köln. Pegel.
Zur Anfertigung der Auszüge liegt offen die Deklaration des Schiffers Tromp.
Sitzung des Gemeinderathes vom 10. Mai 1849.
Der Gemeinderath nimmt Kenntniß von der Uebernahme des Präsidii der hiesigen Regierung durch den Herrn von Möller, so wie von einem Schreiben des Herrn von Wittgenstein d. d. Berlin, 29. April 1849, den Bau der stehenden Rheinbrücke bei Köln betreffend.
Der Antrag auf sofortige Reorganisation der Bürgerwehr, welcher in Folge einer Eingabe „der Delegirten der einzelnen Abtheilungen der hiesigen Bürgerwehr vom 9. Mai c. mit der Aufforderung an die Gemeindeverwaltung: von der betreffenden Militärbehörde die sofortige Rückgabe der im September vorigen Jahres der Bürgerwehr genommenen Waffen zu verlangen, und im Weigerungsfalle für schleunige Wiederbewaffnung der hiesigen Bürgerwehr aus Gemeindemitteln Sorge zu tragen,“ gestellt war, — wird abgelehnt.
Civilstand der Stadt Köln.
Den 6. Mai 1849.
Geburten.
Carl Jos. Hub, S. v. Carl Jos. Hub Maria Meyer, Ingenieur der Gasanstalt, Hochstr. — Heinr., S. v. Heinr. Wilh. Sandkuhl, Literat, Domstr.
Geburten.
(7. Mai.) Jos., S. v. Jak. Düren, Tagl., Wehra. — Pet., S. v. Jos. Pick, Tagl, Kayg. — Cath., T. v. Heinr. Dorf, Tagl, alte Mauer am Bach. — Cath., T. v. Christ. Keller, Tapetendrucker, Weißbütteng. — Casp. Aloys, S. v. Casp. Wallraf, Tischlerm., Röhrerg. — Elisab., T. v. Dionys Claren, Tagl., Altengrabengäßchen. — Christ., S. v. Joh. Esch, Maurer, Cartbäuserw. — Joh., S. v. Joh. Oeder, Zimmermann, Kattenbug. — Christian, S. v. Bened. Lessenich, Dachdeckerges., gr. Spitzeng. — Georg, S. v. Pet. Denz, Schiffkn, Entenpfuhl. — Max. Alex., S. v. Joh. Sam. Gaabe, ohne Gesch, Sterneng.
Sterbefälle.
Franz Hub. Linnartz, 8 M. alt, gr Griechenm. — Phil Aretz, 1 J. 6 W. alt, Straßburgerg. — Joh. Paul. Decker, Rentner, 65 J. alt, Wwr, Mauritiussteinweg. — Ursula Maurer, 1 J. 5 M. alt, Georgstr. — Joseph Moersch, 6 M alt, Maximinstr.
Heiraths-Anzeige.
Unsere heute vollzogene eheliche Verbindung beehren wir uns Verwandten und Freunden statt besonderer Meldung hierdurch ergebenst anzuzeigen.
Köln, den 12 Mai 1849
Everhard Ringens.
Catharina Ringens, geborne Neunzig.
Im Verlage von G. Schirmer in Jülich erscheint in einigen Tagen und ist bei Unterzeichnetem zu haben:
Bericht über die Wirksamkeit der beiden Abgeordneten zur zweiten Kammer für Jülich Düren. Herrn v. Berg und Moedersheim. Vom Ausschuß des Wahlmänner-Vereins.
Preis in farbigem Umschlag 3 Sgr.
Dieser Bericht enthält die durch den Abgeordneten Herrn v. Berg in der zweiten Kammer, bis zu deren Auflösung gehaltenen Reden, nach den stenographischen Berichten und einen ausführlichen Bericht über die Wirksamkeit beider Abgeordneten.
Kreis Mülheim.
Der Berg. Gladbacher Arbeiter-Verein erlaubt sich hiermit an den demokratischen Central-Verein die ergebenste Anfrage: ob der gutgesinnte Kreis Mülheim in den wichtigen Landwehr-Angelegenheiten seinen Nachbar-Kreisen zurück stehen soll?
Der Vorstand.
Bürgerwehr-Angelegenheit.
In einer gestern Abend in der Krone auf dem Heumarkte statt gehabten Versammlung von Bürgerwehrmännern der 2. Compagnie, wurde öffentlich erklärt: Es sei derjenige, der die betreffenden Einladungen der Wehrmänner besorgte, höchst ungebührlich im Hause des Herrn F. W. Nourney, Filzengraben Nr. 18, empfangen worden. Eine offene und prompte Erklärung hierüber, wird vielseitig gewünscht.
An die Feinde und Verleumder des Herrn Dr. D'Ester.
(Verspätet).
Herr Dr. D'Ester ist ein ganz tüchtiger, ganz uneigennütziger, sich selbst aufopfernder Arzt, was er vor Jahren bewiesen, wo in der großen und armen Gemeinde Hürth, Landkreis Köln, das Nervenfieber schrecklicher als die Cholera wüthete, und was tausende Menschen aus den vielen Ortschaften dortiger Gegend auf Verlangen bereitwilligst bezeugen werden, daß Ihr aber, was Intelligenz und Patriotismus angeht, dem kleinen Doktor auch mit einer langen Heugabel das Wasser nicht reichen könnt, das beweisen eben Eure gemeine und verleumderische Inserate.
Einer für Tausende.
Für Cigarren-Fabriken.
Seidenbast zu haben. Schildergasse Nr. 98-.
Täglich großer Maifischfang von Gebr. Wattler am Thürmchen.
Bonn-Kölner Eisenbahn.
Vom 16. April bis 30. September d. J. fahren die Züge täglich:
Von Köln.
6 1/2*), 10**), 11 1/2***) Uhr Vormittags.
2 Uhr 50 Minuten, 5, 8 Uhr Nachmittags.
Von Bonn.
6, 8, 12 Uhr Vormittags.
2 Uhr 20 Minuten, 5 Uhr 10 Minuten, 8 1/2 Uhr Nachmittags.
*) Anschluß in Bonn an die Dampfschiffe der Kölnischen und Dusseldorfer Gesellschaft an demselben Tage bis Mainz.
**) Anschluß in Bonn an das Dampfschiff der Düsseldorfer Gesellschaft bis Koblenz.
***) Anschluß in Bonn an das Dampfschiff der Kölnischen Gesellschaft bis Koblenz.
Die Direktion.
Thüringer Volkstribun.
Einladung zur Subscription.
Als es im Herbste des vorigen Jahres der Reaktion gelang, die demokratische Bewegung in den sächsischen Herzogthümern durch Waffengewalt zu unterdrücken, erlag auch das Organ des Kreis-Ausschusses der Thüringer Demokratie, der „Thüringer Volkstribun“, der Gewalt der Umstände Die Gründer und Redakteure desselben wurden plötzlich in den Kerker geschleppt, und der Tribun mußte verstummen. Seitdem ist ein neuer Frühling in das Land gekommen und mit ihm neue Hoffnungen für die geschlagene, aber nimmer besiegte Demokratie
Einer der frühern Redakteure, G. Rothe, ist der Freiheit wiedergegeben, und es ergingen sogleich nach seinem Austritt aus dem Kerker zahlreiche Aufforderungen an ihn, den Volkstribun wieder ins Leben zu rufen. Diesen Aufforderungen zu genügen und zugleich ein Werkzeug zur kräftigen Reorganisation der Thüringer Demokratie zu schaffen, haben sich mehrere bewährte Volksmänner zur Wiederherausgabe des „Volkstribuns“ vereinigt.
Die Tendenz des Blattes wird dieselbe sein, wie sie in den ersten 12 Nummern sich kundgegeben hat. Wir glauben, daß die reine Demokratie nur in einer solchen Staatsform sich verwirklichen lasse, in der die Würde des Menschen in Allem auf's Höchste geachtet wird, in der demokratischen Republik. Unser Wahlspruch ist der der europäischen Social-Demokratie:
„Freiheit, Wohlstand, Bildung für Alle,“
Der Volkstribun erscheint vom 1. Mai an vorläufig zweimal wöchentlich unter der verantwortlichen Redaktion von G. Rothe und unter Mitwirkung von Dr. Lafaurie, H. Jäde, Dr. Otto, Dr. Rollet, Carl Brau, Haus, Deinhardt und anderer Volksmänner im In- und Auslande.
Der Abonnementspreis beträgt auf allen Thurn- und Taxischen Postämtern vierteljährlich 20 Sgr.
In der Expedition 15 Sgr.
Alle Gleichgesinnte, sowohl Einzelne als Vereine, fordern wir auf, zur Verbreitung des Blattes im Interesse der Demokratie mitzuwirken und durch Correspondenzen uns zu unterstützen.
Jena, im April 1849.
Das Redaktions-Comite.
Das vom Staat errichtete und von den Landesständen garantirte badische Staats-Eisenbahn-Anlehen von 14,000,000 Gulden ist rückzahlbar durch Gewinne von 14mal 50,000, 54mal 40,000, 12mal 35,000, 23mal 15,000, 2mal 12,000, 55mal 10,000. — Die geringste Prämie ist fl. 42. Die nächste Verloosung findet am 31. Mai 1849 statt, und sind hierzu beim unterzeichneten Handlungshaus Originalloose für alle Ziehungen gültig à 18 1/2 Thlr. und für die bevorstehende allein à 1 Thlr. zu erhalten. Dieses solide Anlehen kann Jedem empfohlen werden, der Fortuna auf billige Art versuchen will.
Julius Stiebel, jun. Banquier.
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Herrenkleider werden gewaschen und reparirt. Herzogstraße Nr. 11.
Agentur-Gesuch für ein lucratives Geschäft, welches in allen deutschen Ländern ohne Fonds betrieben werden kann. Die Provision ist 33 1/3 pCt., und wird nur ausgebreitete Bekanntschaft und Realität verlangt, besonders Bewohnern kleiner Orte anzuempfehlen. — Anmeldungen unter B. L. Nr. 4, Post restant franco, Frankfurt a. M. werden erbeten.
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Das provisorische Comite.
Herausgeber: St. Raut.
Druck von J. W. Dietz, Hutmacher Nr. 17.
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(2017-03-20T13:08:10Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML
(2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat
(2017-03-20T13:08:10Z)
Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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