kettet ist, und die vom Pyraeus bis zum Orontium geht. Ausser diesen Essen der Vulkane, die oft in einander ver- laufen, sind alle übrigen Unebenheiten zerstreut. Eine sonderbare Erscheinung, die man besonders bei schwächere Vergrösserungen sieht, sind weisse Lichtstreifen die vom Tycho ausgehen, und über Berg und Thal sich verbreiten. Wir haben keinen Begriff was es sein kann. Bei ihren Beobachtungen der Vulkane, glaubten Herschel und Brühl in den Jahren 1790-94, Feuerausbrüche auf dem Monde gesehen zu haben. Nach Hevel sind es aber nicht solche Ausbrüche wie auf unserer Erde, er glaubt daß ein Theil dieser Berge mehr Licht als der andere erhalten kann. Diese Erscheinung ist besonders stark bei dem Vulkane neben dem Aristark. Man hat bemerkt, daß das Licht dieses Berges weniger leuchtend ist, wenn die feste Masse des Continents der Erde das Licht reflectirt, was stärker als die Reflexion des Wassers ist.
Es giebt vielfache Meinungen neuerer Zeit, selbst Werke der Kunst auf dem Monde gesehen zu haben. Schon nach einer Stelle des Cicero glaubte man Städte zu erkennen. Unter mehreren Astronomen hat Herr Schröter besonders, vielfache Gebilde der Kunst bemerkt haben wollen, selbst Landstrassen und Selenitenwohnungen. Aehnliche Meinungen sind uns aus dem südlichen Deutschlande
kettet iſt, und die vom Pyraeus bis zum Orontium geht. Auſſer dieſen Eſſen der Vulkane, die oft in einander ver- laufen, ſind alle übrigen Unebenheiten zerſtreut. Eine ſonderbare Erſcheinung, die man beſonders bei ſchwächere Vergröſſerungen ſieht, ſind weiſſe Lichtſtreifen die vom Tycho ausgehen, und über Berg und Thal ſich verbreiten. Wir haben keinen Begriff was es ſein kann. Bei ihren Beobachtungen der Vulkane, glaubten Herſchel und Brühl in den Jahren 1790–94, Feuerausbrüche auf dem Monde geſehen zu haben. Nach Hevel ſind es aber nicht ſolche Ausbrüche wie auf unſerer Erde, er glaubt daß ein Theil dieſer Berge mehr Licht als der andere erhalten kann. Dieſe Erſcheinung iſt beſonders ſtark bei dem Vulkane neben dem Ariſtark. Man hat bemerkt, daß das Licht dieſes Berges weniger leuchtend iſt, wenn die feſte Maſſe des Continents der Erde das Licht reflectirt, was ſtärker als die Reflexion des Waſſers iſt.
Es giebt vielfache Meinungen neuerer Zeit, ſelbſt Werke der Kunſt auf dem Monde geſehen zu haben. Schon nach einer Stelle des Cicero glaubte man Städte zu erkennen. Unter mehreren Aſtronomen hat Herr Schröter beſonders, vielfache Gebilde der Kunſt bemerkt haben wollen, ſelbſt Landſtraſſen und Selenitenwohnungen. Aehnliche Meinungen ſind uns aus dem ſüdlichen Deutſchlande
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kettet iſt, und die vom Pyraeus bis zum Orontium geht.
Auſſer dieſen Eſſen der Vulkane, die oft in einander ver-
laufen, ſind alle übrigen Unebenheiten zerſtreut. Eine
ſonderbare Erſcheinung, die man beſonders bei ſchwächere
Vergröſſerungen ſieht, ſind weiſſe Lichtſtreifen die vom
Tycho ausgehen, und über Berg und Thal ſich verbreiten.
Wir haben keinen Begriff was es ſein kann. Bei ihren
Beobachtungen der Vulkane, glaubten Herſchel und Brühl
in den Jahren 1790–94, Feuerausbrüche auf dem Monde
geſehen zu haben. Nach Hevel ſind es aber nicht ſolche
Ausbrüche wie auf unſerer Erde, er glaubt daß ein Theil
dieſer Berge mehr Licht als der andere erhalten kann.
Dieſe Erſcheinung iſt beſonders ſtark bei dem Vulkane
neben dem Ariſtark. Man hat bemerkt, daß das Licht
dieſes Berges weniger leuchtend iſt, wenn die feſte Maſſe
des Continents der Erde das Licht reflectirt, was ſtärker
als die Reflexion des Waſſers iſt.
Es giebt vielfache Meinungen neuerer Zeit, ſelbſt
Werke der Kunſt auf dem Monde geſehen zu haben.
Schon nach einer Stelle des Cicero glaubte man Städte
zu erkennen. Unter mehreren Aſtronomen hat Herr
Schröter beſonders, vielfache Gebilde der Kunſt bemerkt
haben wollen, ſelbſt Landſtraſſen und Selenitenwohnungen.
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 147.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/153>, abgerufen am 04.12.2024.
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