auf der nördlichen und südlichen Seite. Die eine Seite wird eine stärkere Attraction zeigen als die andere, die durch die Ablenkung des Pendels erkennt wird. Die innere Masse hat nach ihrer Dichtigkeit eine stärkere oder geringere Abweichung. So fanden HerrBaudin und Bourges als sie bei Quito die Anden maaßen eine geringere Anzie- hung, als hätte seine müßen, und sie schlossen mit Recht darauf daß das Innere derselben hohl sein müße. Vergleicht man die beiden Messungen mit einander, und kennt die Gebirgs- arten des dazwischen gelegenen Gebirges, so läßt sich leicht bestimmen, wieviel von der Attraction der Erde, und wie- viel dem Gebirge angehört. HerrPlefery fand so bei drei Gebirgsarten die Attraction, und zog die diesen zu kommende davon ab, und fand so gleichfalls die Dichtigkeit der Erde 4,7. HerrCarini in Mailand hat am Mont Cenis ähnliche Messungen vorgenommen, HerrBriol in Bordeaux, und Herr Zach hat die Berge um Marseillen gemessen. Alle Bestimmungen schwanken um obige Zahl.
Eine dritte Art die Dichtigkeit der Körper zu bestimmen ist die vermittelst der Drehwege. Schon 1668 war Mitschel auf die Idee gekommen, durch einen an einem Faden aufge- hängten Stab die Attraction der Körper, und nach dieser ihre Dichtigkeit zu bestimmen. Sie wurde nachher von HerrnCaillon
auf der nördlichen und ſüdlichen Seite. Die eine Seite wird eine ſtärkere Attraction zeigen als die andere, die durch die Ablenkung des Pendels erkennt wird. Die innere Maſſe hat nach ihrer Dichtigkeit eine ſtärkere oder geringere Abweichung. So fanden HerrBaudin und Bourges als ſie bei Quito die Anden maaßen eine geringere Anzie- hung, als hätte ſeine müßen, und ſie ſchloſſen mit Recht darauf daß das Innere derſelben hohl ſein müße. Vergleicht man die beiden Meſſungen mit einander, und kennt die Gebirgs- arten des dazwiſchen gelegenen Gebirges, ſo läßt ſich leicht beſtimmen, wieviel von der Attraction der Erde, und wie- viel dem Gebirge angehört. HerrPlefery fand ſo bei drei Gebirgsarten die Attraction, und zog die dieſen zu kom̃ende davon ab, und fand ſo gleichfalls die Dichtigkeit der Erde 4,7. HerrCarini in Mailand hat am Mont Cenis ähnliche Meſſungen vorgenommen, HerrBriol in Bordeaux, und Herr Zach hat die Berge um Marſeillen gemeſſen. Alle Beſtimmungen ſchwanken um obige Zahl.
Eine dritte Art die Dichtigkeit der Körper zu beſtimmen iſt die vermittelſt der Drehwege. Schon 1668 war Mitſchel auf die Idee gekommen, durch einen an einem Faden aufge- hängten Stab die Attraction der Körper, und nach dieſer ihre Dichtigkeit zu beſtimmen. Sie wurde nachher von HerrnCaillon
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auf der nördlichen und ſüdlichen Seite. Die eine Seite
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geringere Abweichung. So fanden H Baudin und Bourges
als ſie bei Quito die Anden maaßen eine geringere Anzie-
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die beiden Meſſungen mit einander, und kennt die Gebirgs-
arten des dazwiſchen gelegenen Gebirges, ſo läßt ſich leicht
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viel dem Gebirge angehört. H Plefery fand ſo bei drei
Gebirgsarten die Attraction, und zog die dieſen zu kom̃ende
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4,7. H Carini in Mailand hat am Mont Cenis ähnliche
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Zach hat die Berge um Marſeillen gemeſſen. Alle Beſtimmungen
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Eine dritte Art die Dichtigkeit der Körper zu beſtimmen
iſt die vermittelſt der Drehwege. Schon 1668 war Mitſchel
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 178.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/184>, abgerufen am 29.11.2024.
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