Die Abweichung der Magnetnadel war in London 1580 noch 111/4 östlich, 1655 = 0, und 1667, 1°22 Minuten westlich. Die Linie hatte 2 Zweige, von denen einer Paris zu, der andere gegen Constantinopel sich zu wenden schien. Im Jahre 1818 hatte die westliche Abweichung ihr Maximum erreicht, und seitdem nähert sie sich wieder immer mehr und mehr nach dem Norden. Ein Jahr war ohne Abweichung. Die Linie ohne Abweichung ist seit dem Anfange des 18ten Jahrhunderts bekannt, sie hat sich aber so verändert, daß dieselbe Linie welche 1653 durch London ging, nicht mehr darauf zu reduciren ist. Im nördlichen Asien sind nach HerrnSchubert noch viele Zweifel über die Abweichung, nach den Beobachtungen kann man sich 3 bis 4 Linien ohne Abweichung denken.
Der Linien ohne Abweichung sind 4 bekannt, eine im atlantischen Ocean, sie geht beim Kap Augustin längs der Küste von Brasilien hin, östlich an der Insel Trinidad durch nach dem westlichen Canada. Die 2te in der Südsee, läuft an der westlichen Küste von Peru hin. Die 3te und 4te sind von vielen, wie auch Hansteen annimmt, in eine begriffen. Nach ihm schneidet sie die Moluccen und theilt sich in 2 Zweige, nach China und Japan hin der eine; der andere nach Kasan und Archangeln. Der erste geht von Norden gegen Süden, der andere von Osten gegen Westen. Im Innern von Afrika hat man noch keine magnetische Linie
Die Abweichung der Magnetnadel war in London 1580 noch 11¼ öſtlich, 1655 = 0, und 1667, 1°22 Minuten weſtlich. Die Linie hatte 2 Zweige, von denen einer Paris zu, der andere gegen Conſtantinopel ſich zu wenden ſchien. Im Jahre 1818 hatte die weſtliche Abweichung ihr Maximum erreicht, und ſeitdem nähert ſie ſich wieder immer mehr und mehr nach dem Norden. Ein Jahr war ohne Abweichung. Die Linie ohne Abweichung iſt ſeit dem Anfange des 18ten Jahrhunderts bekannt, ſie hat ſich aber ſo verändert, daß dieſelbe Linie welche 1653 durch London ging, nicht mehr darauf zu reduciren iſt. Im nördlichen Aſien ſind nach HerrnSchubert noch viele Zweifel über die Abweichung, nach den Beobachtungen kann man ſich 3 bis 4 Linien ohne Abweichung denken.
Der Linien ohne Abweichung ſind 4 bekannt, eine im atlantiſchen Ocean, ſie geht beim Kap Auguſtin längs der Küſte von Braſilien hin, öſtlich an der Inſel Trinidad durch nach dem weſtlichen Canada. Die 2te in der Südſee, läuft an der weſtlichen Küſte von Peru hin. Die 3te und 4te ſind von vielen, wie auch Hanſteen annimmt, in eine begriffen. Nach ihm ſchneidet ſie die Moluccen und theilt ſich in 2 Zweige, nach China und Japan hin der eine; der andere nach Kaſan und Archangeln. Der erſte geht von Norden gegen Süden, der andere von Oſten gegen Weſten. Im Innern von Afrika hat man noch keine magnetiſche Linie
<TEI><text><body><divtype="session"n="29"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0204"n="198."/><p>Die Abweichung der Magnetnadel war in London 1580<lb/>
noch 11¼ öſtlich, 1655 = 0, und 1667, 1°22 Minuten<lb/>
weſtlich. Die Linie hatte 2 Zweige, von denen einer Paris<lb/>
zu, der andere gegen Conſtantinopel ſich zu wenden ſchien.<lb/>
Im Jahre 1818 hatte die weſtliche Abweichung ihr Maximum<lb/>
erreicht, und ſeitdem nähert ſie ſich wieder immer mehr und mehr<lb/>
nach dem Norden. Ein Jahr war ohne Abweichung. Die Linie<lb/>
ohne Abweichung iſt ſeit dem Anfange des 18<choice><orig><hirendition="#sup #uu">t</hi></orig><regresp="#BF"><hirendition="#sup #uu">ten</hi></reg></choice> Jahrhunderts<lb/>
bekannt, ſie hat ſich aber ſo verändert, daß dieſelbe Linie<lb/>
welche 1653 durch London ging, nicht mehr darauf zu reduciren<lb/>
iſt. Im nördlichen Aſien ſind nach <choice><abbr>H</abbr><expanresp="#BF">Herrn</expan></choice><hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-117108278 http://d-nb.info/gnd/117108278">Schubert</persName></hi> noch viele Zweifel<lb/>
über die Abweichung, nach den Beobachtungen kann man ſich<lb/>
3 bis 4 Linien ohne Abweichung denken.</p><lb/><p>Der Linien ohne Abweichung ſind 4 bekannt, eine<lb/>
im atlantiſchen Ocean, ſie geht beim Kap Auguſtin längs<lb/>
der Küſte von Braſilien hin, öſtlich an der Inſel Trinidad<lb/>
durch nach dem weſtlichen Canada. Die 2<choice><orig><hirendition="#sup #uu">t</hi></orig><regresp="#BF"><hirendition="#sup #uu">te</hi></reg></choice> in der Südſee,<lb/>
läuft an der weſtlichen Küſte von Peru hin. Die 3<choice><orig><hirendition="#sup #uu">t</hi></orig><regresp="#BF"><hirendition="#sup #uu">te</hi></reg></choice> und<lb/>
4<choice><orig><hirendition="#sup #uu">t</hi></orig><regresp="#BF"><hirendition="#sup #uu">te</hi></reg></choice>ſind von vielen, wie auch <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116461357 http://d-nb.info/gnd/116461357">Hanſteen</persName></hi> annimmt, in eine<lb/>
begriffen. Nach ihm ſchneidet ſie die Moluccen und theilt<lb/>ſich in 2 Zweige, nach China und Japan hin der eine; der<lb/>
andere nach Kaſan und Archangeln. Der erſte geht von<lb/>
Norden gegen Süden, der andere von Oſten gegen Weſten.<lb/>
Im Innern von Afrika hat man noch keine magnetiſche Linie<lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[198./0204]
Die Abweichung der Magnetnadel war in London 1580
noch 11¼ öſtlich, 1655 = 0, und 1667, 1°22 Minuten
weſtlich. Die Linie hatte 2 Zweige, von denen einer Paris
zu, der andere gegen Conſtantinopel ſich zu wenden ſchien.
Im Jahre 1818 hatte die weſtliche Abweichung ihr Maximum
erreicht, und ſeitdem nähert ſie ſich wieder immer mehr und mehr
nach dem Norden. Ein Jahr war ohne Abweichung. Die Linie
ohne Abweichung iſt ſeit dem Anfange des 18t Jahrhunderts
bekannt, ſie hat ſich aber ſo verändert, daß dieſelbe Linie
welche 1653 durch London ging, nicht mehr darauf zu reduciren
iſt. Im nördlichen Aſien ſind nach H Schubert noch viele Zweifel
über die Abweichung, nach den Beobachtungen kann man ſich
3 bis 4 Linien ohne Abweichung denken.
Der Linien ohne Abweichung ſind 4 bekannt, eine
im atlantiſchen Ocean, ſie geht beim Kap Auguſtin längs
der Küſte von Braſilien hin, öſtlich an der Inſel Trinidad
durch nach dem weſtlichen Canada. Die 2t in der Südſee,
läuft an der weſtlichen Küſte von Peru hin. Die 3t und
4t ſind von vielen, wie auch Hanſteen annimmt, in eine
begriffen. Nach ihm ſchneidet ſie die Moluccen und theilt
ſich in 2 Zweige, nach China und Japan hin der eine; der
andere nach Kaſan und Archangeln. Der erſte geht von
Norden gegen Süden, der andere von Oſten gegen Weſten.
Im Innern von Afrika hat man noch keine magnetiſche Linie
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 198.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/204>, abgerufen am 28.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.