die Vereinigung einer grossen Zahl von Arten, unter denen halten eine vorherschend ist. Nachtheilig wirken diese auf die Cultur der Menschen, sie widerstrebten ihren stärken und hielten die Entwickelung des Geistes zurück. Ein Bild der geselligen Vegetation sind unsere Waldungen, wo viele Pflanzen derselben Art zu grossen Massen sich vereinigen, und ein Grund mit ist die vorgeschrittenen Cultur in Eu- ropa. Andere Länder wie das nördliche Asien, haben nur baumlose Steppen, welche das Nomadenleben er- zeugten. Das Gemisch der Arten bietet keine grosse Ab- wechselung dar, und giebt nicht den schönen Anblick der Natur als da, wo die Mannigfaltigkeit nur in den Gruppen herscht, wie wir sie besonders auf den Gebirgen weiter gegen Norden antreffen, wo das Verhältniß der Zahl der Gattungen zu denen der Arten weit grösser ist als irgendwo.
Die Thiere sondern sich auf ihren niedrigsten Stufen von denen der Pflanzen: durch willkührliche Bewegung. Viele von ihnen sind wie die Pflanzen an einem Ort gefesselt, (doch hängt) diese Locomotivität hängt nicht mit ihrer organischen Vollkommenheit zusammen, da mehrere Arten von Muschelthieren, die sich durch Festwach- sung nicht von dem Orte ihrer Geburt entfernen können, auf einer höhern Stufe der Vollkommenheit stehen wie Echinus Arten, die durch membranöse Füsse, sich durchaus frei bewegen können.
die Vereinigung einer groſſen Zahl von Arten, unter denen halten eine vorherſchend iſt. Nachtheilig wirken dieſe auf die Cultur der Menſchen, ſie widerſtrebten ihren ſtärken und hielten die Entwickelung des Geiſtes zurück. Ein Bild der geſelligen Vegetation ſind unſere Waldungen, wo viele Pflanzen derſelben Art zu groſſen Maſſen ſich vereinigen, und ein Grund mit iſt die vorgeſchrittenen Cultur in Eu- ropa. Andere Länder wie das nördliche Aſien, haben nur baumloſe Steppen, welche das Nomadenleben er- zeugten. Das Gemiſch der Arten bietet keine groſſe Ab- wechſelung dar, und giebt nicht den ſchönen Anblick der Natur als da, wo die Mannigfaltigkeit nur in den Gruppen herſcht, wie wir ſie beſonders auf den Gebirgen weiter gegen Norden antreffen, wo das Verhältniß der Zahl der Gattungen zu denen der Arten weit gröſſer iſt als irgendwo.
Die Thiere ſondern ſich auf ihren niedrigſten Stufen von denen der Pflanzen: durch willkührliche Bewegung. Viele von ihnen ſind wie die Pflanzen an einem Ort gefeſſelt, (doch hängt) dieſe Locomotivität hängt nicht mit ihrer organiſchen Vollkommenheit zuſammen, da mehrere Arten von Muſchelthieren, die ſich durch Feſtwach- ſung nicht von dem Orte ihrer Geburt entfernen können, auf einer höhern Stufe der Vollkommenheit ſtehen wie Echinus Arten, die durch membranöſe Füſſe, ſich durchaus frei bewegen können.
<TEI><text><body><divtype="session"n="4"><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0029"n="23."/>
die Vereinigung einer groſſen Zahl von Arten, unter denen<lb/>
halten eine vorherſchend iſt. Nachtheilig wirken dieſe auf<lb/>
die Cultur der Menſchen, ſie widerſtrebten ihren ſtärken<lb/>
und hielten die Entwickelung des Geiſtes zurück. Ein Bild<lb/>
der geſelligen Vegetation ſind unſere Waldungen, wo viele<lb/>
Pflanzen derſelben Art zu groſſen Maſſen ſich vereinigen,<lb/>
und ein Grund mit iſt die vorgeſchrittenen Cultur in Eu-<lb/>
ropa. Andere Länder wie das nördliche Aſien, haben<lb/>
nur baumloſe Steppen, welche das Nomadenleben er-<lb/>
zeugten. Das Gemiſch der Arten bietet keine groſſe Ab-<lb/>
wechſelung dar, und giebt nicht den ſchönen Anblick der Natur<lb/>
als da, wo die Mannigfaltigkeit nur in den Gruppen herſcht,<lb/>
wie wir ſie beſonders auf den Gebirgen weiter gegen<lb/>
Norden antreffen, wo das Verhältniß der Zahl der<lb/>
Gattungen zu denen der Arten weit gröſſer iſt als<lb/>
irgendwo.</p><lb/><p>Die Thiere ſondern ſich auf ihren niedrigſten Stufen<lb/>
von denen der Pflanzen: durch willkührliche Bewegung.<lb/>
Viele von ihnen ſind wie die Pflanzen an einem Ort<lb/>
gefeſſelt, <choice><orig>/</orig><regresp="#BF">(</reg></choice>doch hängt<choice><orig>/</orig><regresp="#BF">)</reg></choice> dieſe Locomotivität <delrendition="#s"hand="#pencil">hängt</del> nicht<lb/>
mit ihrer organiſchen Vollkommenheit zuſammen, da<lb/>
mehrere Arten von Muſchelthieren, die ſich durch Feſtwach-<lb/>ſung nicht von dem Orte ihrer Geburt entfernen können,<lb/>
auf einer höhern Stufe der Vollkommenheit ſtehen wie<lb/><hirendition="#aq">Echin<unclearreason="illegible"cert="high"resp="#BF">u</unclear>s</hi> Arten, die durch membranöſe Füſſe, ſich durchaus<lb/>
frei bewegen können.</p><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[23./0029]
die Vereinigung einer groſſen Zahl von Arten, unter denen
halten eine vorherſchend iſt. Nachtheilig wirken dieſe auf
die Cultur der Menſchen, ſie widerſtrebten ihren ſtärken
und hielten die Entwickelung des Geiſtes zurück. Ein Bild
der geſelligen Vegetation ſind unſere Waldungen, wo viele
Pflanzen derſelben Art zu groſſen Maſſen ſich vereinigen,
und ein Grund mit iſt die vorgeſchrittenen Cultur in Eu-
ropa. Andere Länder wie das nördliche Aſien, haben
nur baumloſe Steppen, welche das Nomadenleben er-
zeugten. Das Gemiſch der Arten bietet keine groſſe Ab-
wechſelung dar, und giebt nicht den ſchönen Anblick der Natur
als da, wo die Mannigfaltigkeit nur in den Gruppen herſcht,
wie wir ſie beſonders auf den Gebirgen weiter gegen
Norden antreffen, wo das Verhältniß der Zahl der
Gattungen zu denen der Arten weit gröſſer iſt als
irgendwo.
Die Thiere ſondern ſich auf ihren niedrigſten Stufen
von denen der Pflanzen: durch willkührliche Bewegung.
Viele von ihnen ſind wie die Pflanzen an einem Ort
gefeſſelt, /doch hängt/ dieſe Locomotivität nicht
mit ihrer organiſchen Vollkommenheit zuſammen, da
mehrere Arten von Muſchelthieren, die ſich durch Feſtwach-
ſung nicht von dem Orte ihrer Geburt entfernen können,
auf einer höhern Stufe der Vollkommenheit ſtehen wie
Echinus Arten, die durch membranöſe Füſſe, ſich durchaus
frei bewegen können.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 23.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/29>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.