so würden diese gleich Sporaden aus demselben hervorragen, und mit den Molukkischen Inseln verglichen werden können. Der Spiegel des Seee's von Nicaragua ist 40' höher als beide Meere.
Auffallend ist die Vertheilung der Inseln, deren bei weiten größerer Theil in der südlichen Hemisphäre lieg[t.] Man muß bei ihnen diejenigen die frei im Meere liegen von denjenigen unterscheiden, die mit den Continenten eine parallele Lage haben. Letztern haben unstreitig viel zur Civilisation der Menschen beigetragen, und be- sonders auf den Inseln die an der östlichen Küste Asiens liegen, finden wir die ältesten Spuren der Cultur. Viel- leicht haben diejenigen die nach der Beringsstraße hin liegen das Hinübergehen nach Amerika veranlaßt, da sich in Mexico Andeutungen der Sitten asiatischer Völker vor- fanden. Schwer würden auch die Völkerwanderungen von Osten gegen Westen nach dem neuen Continente möglich gewesen sein. Auch läßt sich in jenen erkennen, daß sie vom Gilaflusse nach der Bucht von Panama hin statt fand, also von Norden nach Süden.
Der größte Contrast ist den, welchen das südöstliche und westliche Asien von Europa macht, da es mannig- faltig gegliedert und eingeschnitten ist. -
ſo würden dieſe gleich Sporaden aus demſelben hervorragen, und mit den Molukkiſchen Inſeln verglichen werden können. Der Spiegel des Seee’s von Nicaragua iſt 40′ höher als beide Meere.
Auffallend iſt die Vertheilung der Inſeln, deren bei weiten größerer Theil in der ſüdlichen Hemisphäre lieg[t.] Man muß bei ihnen diejenigen die frei im Meere liegen von denjenigen unterſcheiden, die mit den Continenten eine parallele Lage haben. Letztern haben unſtreitig viel zur Civiliſation der Menſchen beigetragen, und be- ſonders auf den Inſeln die an der öſtlichen Küſte Aſiens liegen, finden wir die älteſten Spuren der Cultur. Viel- leicht haben diejenigen die nach der Beringsſtraße hin liegen das Hinübergehen nach Amerika veranlaßt, da ſich in Mexico Andeutungen der Sitten aſiatiſcher Völker vor- fanden. Schwer würden auch die Völkerwanderungen von Oſten gegen Weſten nach dem neuen Continente möglich geweſen ſein. Auch läßt ſich in jenen erkennen, daß ſie vom Gilafluſſe nach der Bucht von Panama hin ſtatt fand, alſo von Norden nach Süden.
Der größte Contraſt iſt den, welchen das ſüdöſtliche und weſtliche Aſien von Europa macht, da es mannig- faltig gegliedert und eingeſchnitten iſt. –
<TEI><text><body><divtype="session"n="39"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0316"n="310."/>ſo würden dieſe gleich Sporaden aus demſelben hervorragen,<lb/>
und mit den Molukkiſchen Inſeln verglichen werden können.<lb/>
Der Spiegel des Seee’s von Nicaragua iſt 40′ höher als<lb/>
beide Meere.</p><lb/><p>Auffallend iſt die Vertheilung der Inſeln, deren bei<lb/>
weiten größerer Theil in der ſüdlichen Hemisphäre lieg<suppliedreason="damage"resp="#BF">t.</supplied><lb/>
Man muß bei ihnen diejenigen die frei im Meere liegen<lb/>
von denjenigen unterſcheiden, die mit den Continenten<lb/>
eine parallele Lage haben. Letztern haben unſtreitig<lb/>
viel zur Civiliſation der Menſchen beigetragen, und be-<lb/>ſonders auf den Inſeln die an der öſtlichen Küſte Aſiens<lb/>
liegen, finden wir die älteſten Spuren der Cultur. Viel-<lb/>
leicht haben diejenigen die nach der Beringsſtraße hin liegen<lb/>
das Hinübergehen nach Amerika veranlaßt, da ſich in<lb/>
Mexico Andeutungen der Sitten aſiatiſcher Völker vor-<lb/>
fanden. Schwer würden auch die Völkerwanderungen von<lb/>
Oſten gegen Weſten nach dem neuen Continente möglich<lb/>
geweſen ſein. Auch läßt ſich in jenen erkennen, daß<lb/>ſie vom Gilafluſſe nach der Bucht von Panama hin ſtatt<lb/>
fand, alſo von Norden nach Süden.</p><lb/><p>Der größte Contraſt iſt den, welchen das ſüdöſtliche<lb/>
und weſtliche Aſien von Europa macht, da es mannig-<lb/>
faltig gegliedert und eingeſchnitten iſt. –</p><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[310./0316]
ſo würden dieſe gleich Sporaden aus demſelben hervorragen,
und mit den Molukkiſchen Inſeln verglichen werden können.
Der Spiegel des Seee’s von Nicaragua iſt 40′ höher als
beide Meere.
Auffallend iſt die Vertheilung der Inſeln, deren bei
weiten größerer Theil in der ſüdlichen Hemisphäre liegt.
Man muß bei ihnen diejenigen die frei im Meere liegen
von denjenigen unterſcheiden, die mit den Continenten
eine parallele Lage haben. Letztern haben unſtreitig
viel zur Civiliſation der Menſchen beigetragen, und be-
ſonders auf den Inſeln die an der öſtlichen Küſte Aſiens
liegen, finden wir die älteſten Spuren der Cultur. Viel-
leicht haben diejenigen die nach der Beringsſtraße hin liegen
das Hinübergehen nach Amerika veranlaßt, da ſich in
Mexico Andeutungen der Sitten aſiatiſcher Völker vor-
fanden. Schwer würden auch die Völkerwanderungen von
Oſten gegen Weſten nach dem neuen Continente möglich
geweſen ſein. Auch läßt ſich in jenen erkennen, daß
ſie vom Gilafluſſe nach der Bucht von Panama hin ſtatt
fand, alſo von Norden nach Süden.
Der größte Contraſt iſt den, welchen das ſüdöſtliche
und weſtliche Aſien von Europa macht, da es mannig-
faltig gegliedert und eingeſchnitten iſt. –
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 310.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/316>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.